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My Girl(s)

Eine Alex O'Loughlin Story
von

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Dole Plantation

Weite grüne Felder erstreckten sich, wohin das Auge auch blickte. Zwischendurch weitläufige, braune Bahnen, die gerade von den Farmern neu bestellt waren. Die rote vulkanische Asche verlieh der Erde eine sehr intensive Farbe. Die Grashalme tanzten anmutig im leichten Wind und ein leises Rascheln glitt durch das saftige Grün. Ein paar weiße Wolken schoben sich noch am Horizont entlang. Der sanfte Regenduft und der strahlende Regenbogen, der sich am Himmel erstreckte, war das letzte Überbleibsel des kleinen Gewitters. Zurück blieb nur dieser sanfte, angenehme Duft. Alex hatte die Autofenster ein wenig heruntergekurbelt und so strömte ihm die frische Luft entgegen. Die Sonnenbrille auf der Nase blickte er dem Horizont entgegen und ließ dabei ein kleines, zufriedenes Seufzen verlauten. Vor zwei Wochen war seine Mutter und sein Sohn abgereist und seit dem war ihm viel Zeit geblieben um nachzudenken. Über sich. Über die Zukunft, doch vor allem über Sofia. Alex warf einen Blick in den Rückspiegel. Sofia schlief tief und fest. An sich gedrückt hielt sie das  Plüschschaf und ihr Kuscheltuch. Sie hatte die vorangegangene Nacht nicht geschlafen, so aufgeregt war sie. Ihnen stand der lang ersehnte Urlaub bevor. Heute fuhren sie zur Ananasplantage, die schon jetzt mit weitläufigen Feldern lockte. Hier erinnerte nichts daran, dass sie sich nur auf einer Insel befanden, stattdessen reichte das Land, wohin das Auge auch blickte. Das Navigationssystem seines Wagens lotste ihn den langen Highway entlang. Vorbei an den Feldern, auf denen die Leute emsig ihrer Arbeit nachgingen und vorbei an dem Hauptgebäude, dessen Wiese mit einem Schriftzug aus Büschen verziert war: DOLE. 

Das hohe Gebäude stand zwischen all den Feldern, verziert mit ein paar Palmen und gigantischen Blumenbeeten die in allen Farben schillerten. Ein großes Labyrinth – das größte Labyrinth der Welt - aus hohen Büschen verschönerte das Anwesen nur noch weiter. In der Mitte des Labyrinths befand sich aus exotischen Pflanzen und kleinen Zierbüschen eine große, gebaute Ananas, die leider nur aus der Luft zu erkennen war. Sein Blick glitt nach draußen, als sie das Hauptanwesen der Dole Plantage passierten. Alex atmete tief durch und schon stieg ihm der Duft der Ananas in die Nase.

„Ich hätte nicht gedacht, dass Ananas aus der Erde wachsen...“, murmelte Alex und beobachtete ein paar Arbeiter, die gerade die süßen Köstlichkeiten ernteten. Er drosselte doch glatt das Tempo und fuhr ein wenig langsamer vorbei. Ihm lief schier das Wasser im Munde zusammen.

„John Dole hat dort Anfang des 19. Jahrhunderts begonnen, Ananas gewerblich anzubauen und damit den Grundstein für den zweitwichtigsten Wirtschaftszweig (gleich nach dem Tourismus) Hawaii's gelegt. Mit dem Pineapple-Express kann man quer durch die Plantagen fahren auf denen Dole neben Ananas noch Rohrzucker, Bananen, Blumen, Kaffee, Kakao und allerhand andere tropische Pflanzen anbaut.“, las Lea aus einem Reiseführer vor, klappte diesen wieder zusammen und ließ ihn in ihrer gigantischen Handtasche verschwinden.

Alex grinste und warf ihr einen kurzen Blick zu. „Wir werden uns also in den nächsten Tagen von Ananas, Bananen, Kaffee und Kakao ernähren ...“, scherzte er ein wenig und zwinkerte ihr zu.

Es hatte ihn ziemlich viele Mühen abverlangt Lea davon zu überzeugen, dass es doch besser war, wenn sie ihn und Sofia begleitete. Schon alleine wegen der Ordnung im Ferienhaus! Mehrere Tage am Stück hatte sie ihn zappeln lassen... doch letzenendlich hatte alles ein positives Ende genommen und so war er besonders froh, Lea und Benjamin mit dabei zu haben.

Sie spielte ein wenig mit ihrer langen Haarsträhne und sah wieder aus dem Fenster. Die Kinder schliefen auf den Rücksitzen. Alex knabberte auf seiner Unterlippe und versuchte ein Gesprächsthema zu finden, was leider gar nicht mal so leicht wahr. Schließlich seufzte er einmal schwer auf.

Lea sah ihn irritiert an. „Stimmt was nicht?“, fragte sie nach und ließ ihren Blick über ihn gleiten.

„Doch doch, alles okay ... ich finde die Situation gerade nur eigenartig.“, gestand er ihr mit einem kleinen Lächeln und Schulterzucken. Er lenkte den Wagen vorbei an dem großen Gebäude und schon ging es eine schmale Seitenstraße entlang zum Domizil, das für die nächsten Tage ihr gemeinsames zu Hause war.

„In wie fern?“

„Du und ich. Die Kinder. Unser Kind. Eigentlich alles. Weißt du, ich würde so gerne mehr mit dir reden, aber ich weiß einfach nicht worüber. Irgendwie kenn ich dich und irgendwie auch nicht.“, gestand er ihr wahrheitsgetreu.

Durchaus ein wenig verblüfft über diese Ehrlichkeit nahm Lea doch glatt ihre dicke Fliegerbrille ab und beobachtete ihn aufmerksam. „Es ist normalerweise auch nicht Sinn und Zweck, dass ein Arbeitgeber seine Angestellte auf diese Art kennen lernt. Wir hatten bislang doch eher ein ... reines Arbeitsverhältnis.“

„Bislang?“, fragte Alex nach.

„Ja ....“ Sie legte ihre Stirn in Falten, denn es war wahrlich sehr schwer das alles zu definieren. Er brachte sie noch immer buchstäblich auf die Palme, doch da war noch etwas anderes. Es entstand wieder das peinliche Schweigen, in dem niemand recht zu wissen schien, was er sagen sollte.

Alex schnalzte mit der Zunge, blickte starr auf die Straße und atmete einmal tief durch.

“Woher aus Frankreich kommst du?“, fragte er mit einem Mal nach.

„Ich komme aus Valence, einer Stadt in Drôme.“

Alex warf ihr einen kurzen, durchdringenden Blick zu und so begann Lea ein bisschen zu erzählen. „Die Stadt liegt im Südosten Frankreichs. Um die Stadt herum liegt ein Hügelgebiet zwischen den Flüssen Rhône und Isére.... Ein Tal befindet sich in der Nähe und auch ein Teil der französischen Alpen. Es ist eine wunderschöne Gegend. Noch sehr Naturbelassen. Weinbau, Lavendelfelder und Ölbaumpflanzungen sind dort normal.“, erzählte sie ein wenig, auch wenn das Thema seltsam befremdlich war. Mit Alex so normal zu reden verwirrte sie ein bisschen.

„Wie bist du hier her gekommen?“, überging Alex die eigenartige Stimmung gekonnt.

„Mein Exmann war zwecks einen Austauschjahr in Valence... ich habe mich unsterblich in ihn verliebt und so hat er mich mit nach Hawaii genommen.“, zuckte Lea mit ihren Schultern. Seit 10 Jahren war sie jetzt schon hier. „Wieso bist du nach Amerika gekommen?“ Nun war es an ihr auch mal eine Frage zu stellen, auch wenn sich dadurch die eigenartige Stimmung nicht vertreiben ließ.

„Bessere Chancen im Schauspielbusiness...“

„Vermisst du nicht deine Heimat?“

Alex sah sie wieder an, die Augenbrauen zusammengezogen und ein mildes Lächeln auf den Zügen. „Lea, das hier ist meine Heimat. Nur weil ich hier nicht geboren bin, heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht auch wohl fühlen kann.“, schmunzelte er sanft. Seine blauen Augen strahlten geradezu und bescherten Lea einen kleinen Schauer.

Er sah wieder aus dem Fenster , noch immer mit diesem kleinen Lächeln auf den Zügen. Nachdenklich seufzte Lea und schon war es wieder da: Das eigenartige Schweigen zwischen ihnen. Alex streckte seine Hand aus und strich ihr sanft über den Oberschenkel. Sie seufzte kurz und nickte nach draußen. „Wir sind da, da vorne ist es.“, verkündete die Franzosin.

Ein kleines Haus, eher im italienischen Stil gehalten, tauchte vor dem Auto auf. Es lag mitten in der Natur, umgeben von hohen Bäumen und im Garten ein kleiner Bauchlauf mit einem flachen Teich, der umringt von so vielen, bunten und schillernden Blumen war. Eine Felswand ragte im Teich empor. Der künstlich angelegte Wasserfall plätscherte leise und sorgte für so einen schönen Klang. Alex parkte und drehte sich kurz zu den beiden Kindern um. Sie schliefen und sahen dabei so niedlich aus. Lea schnallte sich ab, wurde aber im nächsten Moment von Alex zurückgehalten. Er hatte seine Hände auf ihren Wangen positioniert und zog sie zu sich. Sanft drückte er ihr einen liebevollen Kuss auf die weichen Lippen.

„Ich bin dafür, dass wir uns kennen lernen, aber nicht mit diesem peinlichen Schweigen, okay...?“, fragte er leise nach und verteilte ein paar kleine Küsse auf ihrer leicht geröteten Wange.

„Wieso...“, fragte Lea mit geschlossenen Augen. Sie war sich unsicher... wollte sie Alex wirklich kennen lernen? Eine schwere Frage!

„Ganz einfach. Weil ich die Mutter meines Kindes kennen möchte und außerdem will ich mir nicht die Chance nehmen, eine solche Frau näher kennen zu lernen. Gib uns ganz einfach diese Chance Lea...“, raunte er ihr sanft zu und kostete noch einmal von diesen köstlichen Lippen.

Sie lächelte ihn leicht an und nickte etwas. „Einverstanden.“, wisperte Lea und streichelte ihm behutsam über die Wange. Erneut berührten sich ihre Lippen, bevor das fabelhafte Wetter lockte und sie ausstiegen. Alex lächelte sie über das Dach des Autos hinweg an.

"Sooooo, dann wecken wir Mal die Kinder.", lächelte Lea und strich sich noch eine ihrer langen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Alex nickte sachte und öffnete die Tür. Das kleine Engelchen schlief tief und fest. Vorsichtig schnallte er sie ab und strich ihr behutsam durch die blonden Härchen, die an ihrer Schläfe klebten.

"Hey, Krümel... wir sind da.", flüsterte er und mit einem Mal blickte ihm ein paar verschlafener Augen entgegen. "Wirklich?", fragte Sofia und unterdrückte noch ein kleines Gähnen.

"Wirklich, wirklich.", zwinkerte Alex und hob sie aus dem Kindersitz.

Sofort begannen ihre Augen zu strahlen, als sie das wunderhübsche Anwesen sah und auch der eben erwachte Benjamin traute seinen Augen wohl kaum. Zuletzt wurde noch Dusty aus dem Kofferraum befreit.

Das Abenteuer 'Urlaub' konnte beginnen.



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