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Das Schloss in den Bergen

Mein Charakter Kenji Haittobara ermittelt
von

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Ankunft und Auftrag

Kapitel 2

Ankunft und Auftrag
 

Die Fahrtzeit betrug mehrere Stunden die durch die Tatsache verlängert wurde, als sie auf halbem Wege eine falsche Abzweigung nahmen und dann erst eine große Strecke zurückfahren mussten um auf den richtigen Weg zurückzukommen.

Am Ende der Tour kamen sie schließlich alle an dem Schloss an, welches in dem Brief gemeint gewesen war.

Die Gemeinschaft bestand aus Kenji, Ran, Heiji, Kazuha, Shinichi und Shiho, womit alle vollzählig mitgekommen sind. Zwar bestand zwischen Ran und Shiho keine offene Feindschaft, doch konnten Kenji und Shinichi eindeutig erkennen, wie es unter dem Deckel der Vernunft noch leicht brodelte. Vielleicht würde dieser letzte Rest Feindseligkeit hier verschwinden können, da sie wahrscheinlich eine gewisse Zeit hier verbringen würden.

Kenji stellte den Wagen auf dem Gelände innerhalb des Anwesens ab und stieg aus dem Wagen aus, wo er die kalte, schneeverwitterte Luft einsog die ihm entgegenpeitschte.

Ran war inzwischen ausgestiegen, während die beiden anderen Fahrzeuge in denen Shinichi und Heiji saßen ebenfalls zum Stillstand kamen. In der Zwischenzeit war Kenji bereits zur Tür gegangen und auf die Klingel gedrückt, während er von außen das Läuten hören konnte.

Das Anwesen wurde von zwei Löwenköpfen am geöffneten Tor bewacht und Zinnen und Türme besaßen anstatt Fenster mit Glas bedeckte Schießscharten. Das sonst üppig erscheinende Gras und die Rosen im Blumenbeet waren mit Schneeschichten bedeckt und Äste der in der Umgebung stehenden Bäume drohten unter dem ihnen aufgebürdeten Gewicht an Schnee zu brechen.

Der Schneefall nahm etwas ab, als ein etwas älterer Herr mit Schnauzbart und Mondgläsern die Tür öffnete. Er trug einen schwarzen Zweireiher. ,Anscheinend ein Angestellter', dachte sich Kenji. "Darf ich fragen, was sie hier wollen?" fragte er ernst und musterte Kenji zuerst gründlich.

"Ah ja. Mein Name ist Kenji Haittobara. Ich und meine Freunde wurden vom Schlossherrn eingeladen und er erwartet uns sicherlich."

"Einen Moment, bitte. Ich lasse nachfragen", erklärte er Kenji und seinen bereits vor der Tür versammelten Begleitern, als er die Tür nochmals schloss.

Es vergingen drei Minuten bis die Tür wieder geöffnet wurde und sie von dem selben Mann von eben hereingebeten wurden. Er hieß sie willkommen und verbeugte sich mit einem Respekt, den er eigentlich gar nicht empfand.

"Ihr Gepäck wird nachher von einigen der Bediensteten hereingebracht, sie werden die Kälte also heute kaum noch aufsuchen müssen. Wenn sie bitte hereinkommen würden, Mr. Bradwick erwartet sie im Wohnzimmer im Ersten Stock, dort wird er ihnen alles erklären. Mein Name ist übrigens Ray Burton und ich bin der persönliche Butler von Mr. Bradwick." Er ging voran und führte sie durch das große Schloss.

Die Wände waren mit Scherpen alter Ritterdynastien Englands behängt. Auf dem einen kreuzten sich zwei Säbel, auf einem anderen war ein Ritterhelm mit einem Kreuz darunter zu sehen. Im Eingangsflur, den sie entlangliefen standen zu ihrer beider Seiten Ritterrüstungen mit erhobenen Schwertern, die so aussahen als könnten sie zum Leben erwachen und sie angreifen. Heiji und Kazuha liefen direkt hinter Ray Burton, aber nur Heiji verstand die Worte die er leise verächtlich ausstieß. "Detektive. Als wenn wir so ein Pack bräuchten." Heiji ließ sich jedoch nichts anmerken und so gingen sie einfach weiter, durchquerten die Empfangshalle und stiegen durch eine der Treppen in den Ersten Stock auf, wo Burton eine Tür öffnete und sie hereinbat. Burton selbst bildete da die Nachhut und schloss die Türe hinter sich wieder.

In einem Sessel vor dem Feuer im Kamin konnte die Gruppe einen alten Mann entdecken, dessen graumeliertes Haar in einem Kranz wie der Julius Cäsars um die kahle Stelle seines Kopfes hing. Die Zigarette im Mundwinkel des Mannes war bis zur Hälfte abgebrannt.

Der alte Mann nahm die Zigarette in die rechte Hand und dann begann er mit einer leisen Stimme, die jedoch klar zu verstehen war, die Freunde anzusprechen. "Da sind sie also. Nun stehen die drei besten Detektive Japans samt Begleitung in diesem Zimmer, zusammen mit mir. Es freut mich wirklich, sie kennenzulernen. Ich bin Seymour Bradwick. Kenji Haittobara, Shinichi Kudo und Heiji Hattori, ich habe sie hierherbestellt weil ich ihnen ein Geschäft vorschlagen möchte. Oder besser gesagt, eine Wette." Er grinste die drei an und bedachte ihre weibliche Begleitung mit interessiertem Blick.

Um den alten Mann von den Frauen abzulenken, ergriff Shinichi das Wort. "Wie sie selbst gesagt haben, hier sind wir. Nun möchten wir aber wissen, worum es in ihrer Einladung geht. Es erscheint schließlich seltsam, dass sie zwanzigtausend US-Dollar für einen normalen Auftrag ausgeben wollen."

Mr. Bradwick sah zu Shinichi herüber. "Nun ja, es ist eine Wette und kein Auftrag. Aber sie sollen ja wissen um was es geht, deshalb werde ich sie jetzt einweihen. Hier in diesem Schloss geht etwas vor sich und ich weiß nicht, was geschieht. Da ich, wie ich von meinem Arzt erfahren habe, nicht mehr lange zu leben habe, möchte ich erfahren um was es sich handelt bevor ich sterbe. Deshalb habe ich sie kommen lassen. Ich lasse ihnen eine Woche Zeit, herauszufinden was vor sich geht. Können sie mir dann sagen, was in diesem Schloss passiert, werde ich die zusätzlichen fünfzehntausend zahlen. Gelingt es ihnen nicht, werde ich ihnen keinen Dollar geben. Haben sie mich verstanden?"

Zwar war es den dreien zuwider, unter solchen Bedingungen einen Auftrag anzunehmen, doch war ihre Neugier größer als ihre Zweifel und so nahmen sie den Auftrag schließlich doch an.

Der alte Mann erhob sich etwas mühsam aus seinem Sessel und ging mit einem Krückstock in der Hand auf die Tür zu, durch die die sechs Freunde hereingekommen waren. Der Butler hatte die Anweisung erhalten ihnen ihre Zimmer zu zeigen und so machten sie sich nun daran, ihre Klamotten in die Schränke einzuräumen.
 


 

Nun war es bereits fünf Uhr dreißig abends und in einer halben Stunde würde das Essen fertig sein.

Ran hatte sich auf den Rand des Bettes gesetzt und beobachtete Kenji eingehend. "Das ist schon ein seltsamer alter Mann, findest du nicht auch Kenji", sagte sie schließlich und ließ keine seiner Bewegungen aus den Augen. Kenji hatte inzwischen seinen Pullover ausgezogen und ihn einem weißen Hemd weichen lassen. "Da hast du Recht, Ran. Und ich weiß echt nicht, was ich von diesem Angebot halten soll. Ich meine . . . hätte er uns genau sagen können um was es geht, dann wäre es eher möglich das zu lösen. Aber er weiß nicht um was es geht und bietet einfach zwanzigtausend Dollar für die Lösung. Das ist doch wirklich verrückt, findest du nicht?"

"Stimmt genau. Es muss schon sehr wichtig sein, wenn er bereit ist eine solche Summe zu bezahlen. Na ja, mal schauen, was wir herausbekommen können."

Fertig gerichtet verließen sie den Raum und trafen vor ihrer Tür auf Shinichi und Shiho, die auf Heiji und Kazuha warteten.

"Hey Shinichi, alles klar?" fragte Kenji, der in seiner Kleidung überhaupt nicht wie ein Detektiv aussah. Sie hatten gemerkt wie Ran mit einem leicht verächtlichen Blick zu Shiho gesehen und sich wieder abgewendet hatte.

Die drei sahen darüber einfach hinweg und so wurde Ran vor Verlegenheit rot und traute sich vorerst nicht, Shiho noch einmal anzusehen.

Im Laufe der Minuten war es sehr ruhig geworden und so warteten sie auf Heiji und Kazuha, während sie immer wieder an eine der Pendeluhren blickten, deren Zeiger sich mit schwerem Ticken der sechsten Abendstunde näherten.

Schließlich kamen auch Heiji und Kazuha heraus und die anderen hörten auch gleich auf Däumchen zu drehen oder sonst was zu machen.

Shinichi wollte bereits eine abfällige Bemerkung über diese unsägliche Warterei abgeben, als er Kazuhas Abendkleid entdeckte. Es war ein Kleid. Und was für eines. Es war weiß und oben schulterfrei und dieser Anblick ließ die beiden abgebrühten, wartenden Detektive doch träumen. Aber auch das blieb nicht ohne Folgen und so waren sich Ran sowie Shiho einmal einig als sie den beiden Detektiven eine gewaltige Beule am Hinterkopf verpassten (ihr wisst ja wie das im Anime aussieht). Dann fragten Shinichi und Kenji mit dem gleichen weinerlichen Tonfall in der Stimme warum sie das getan hätten. Shiho und Ran warfen ihren jeweiligen Partnern vor, hinter Kazuha her zu sein, worauf Kenji entgegnete: "Is doch nich waahr?" (das müsst ihr so lesen, also) und Shinichi: "Stimmt doch nicht."

Die beiden hatten sich wieder beruhigt und liefen vor den beiden her. "Echt schade, dass wir beide mit zwei Furien verheiratet sind, nicht wahr?", fragte Shinichi und grinste seinen Freund an. Kenji wusste nicht genau, wie er den Blick deuten sollte und sagte dann: "Wenn du das tust, was ich jetzt glaube das du denkst, dann verpasse ich dir so einen Tritt, dass dir unser erster Kampf wie ein Feriencamp vorkommen wird." Sein Grinsen war um einiges größer und hatte etwas gemeines an sich und Shinichi ließ dieses Thema für den heutigen Abend ruhen.
 


 

In der Eingangshalle entdeckten die sechs drei weitere Gäste, welche gerade erst angekommen waren, denn ihre Schuhe waren mit Schnee bedeckt, der noch nicht geschmolzen war und auch ihre Mäntel wiesen eine leichte Schneebrise auf.

"Darf ich fragen, wer sie sind?", fragte ein Mann der ungefähr mitte dreißig sein musste.

Kenji lächelte immer noch, doch von dem vorigen gemeinen Grinsen war nichts mehr zu sehen. "Mein Name ist Kenji Haittobara, die aufreizende Dame neben mir", er zeigte auf Ran die sofort rot wurde, "ist meine Frau Ran. Das hier sind Shinichi Kudo und Heiji Hattori mit ihren Frauen Shiho und Kazuha."

"Ah ja. Jetzt weiß ich, wer sie sind. Sie sind die Detektive aus Tokyo von denen man in letzter Zeit so viel gehört hat. Mein Name ist Arthur Bradwick und ich bin der Sohn des Schlossherrn. Der Mann rechts neben mir ist der italienische Schauspieler Giovanni Rossa und die Frau links von mir ist Akio Samata. Sie ist Drehbuchautorin für eine japanische Film-Firma, die in diesem Schloss einen Film drehen wollen." Nachdem sich alle die Hand gereicht hatten und man auch feststellte, dass der italienische Schauspieler, ein älterer Mann um die fünfzig, ein annehmbares Japanisch sprach (er benutzte nur an ein paar Stellen die falschen Zeitformen und verdrehte ein bißchen den Satzbau). Die Drehbuchautorin konnte man gut auf Anfang dreißig schätzen und wirkte recht zurückhaltend, obwohl sie sich etwas um den Sohn des Schlossherrn bemühte, was aber mit ihrem Job vereinbar war. Sie legte es sehr wohl darauf an, die Dreherlaubnis zu bekommen.

In diesem Moment kam Ray Burton, der Butler in die Eingangshalle, blickte in die Runde und fragte: "Oh, wo ist denn Herr Fugazawa. Ist er nicht mit ihnen gekommen?"

Der jüngere Bradwick antwortete auf die Frage: "Mit uns ist er nicht gekommen. Aber ich denke, dass er noch nachkommen wird. Wahrscheinlich wird er auch erst morgen hier ankommen. Sie wisssen doch, dass er keine Einladung sausen lässt."

"Natürlich. Kommen sie bitte mit. Das Essen wird sofort serviert." Der Butler führte sie in ein Speisezimmer, wo sich ein Essenstisch gewaltigen Ausmaßes befand, bei dessen Anblick Heiji und Kenji sehr staunten.

Sie nahmen am Tisch Platz, die Frauen gegenüber den Männern und warteten zusammen auf den Schlossherrn Seymour Bradwick.

Die Wartenden vernahmen aus dem Stockwerk über ihnen ein Klopfen gegen den Boden und als sie nach oben sahen, entdeckten sie den Schlossherrn, welcher mit einem Spazierstock bewaffnet, sich zu den Gästen begab.

Mit einem leisen Ächzen ließ er sich auf den Stuhl am Kopfende des Tisches niedersinken und blickte in die Runde der Gäste.

"Und wieder einmal ist es Zeit für unser Zusammentreffen. Dieses Jahr haben wir einige zusätzliche Gäste. Kenji Haittobara, Heiji Hattori und Shinichi Kudo zusammen mit ihren Frauen. Aber wenn ich mich nicht täusche, fehlt Herr Fugazawa an diesem Abend. Hingegen beehrt uns mein Sohn Arthur mit seiner Anwesenheit. Der Schauspieler Giovanni Rossa und die Drehbuchautorin Akio Samata die ja schon mehrere Male hier gewesen sind, haben auch diesesmal meine Einladung angenommen", erklärte er in seiner Einleitung aus der das Detektivgespann einige Informationen entnahm.

Genau in diesem Moment wurde die Tür zum Speisezimmer geöffnet und ein Mann mit Vollbart und mit muskulösem Körper kam herein. Er war ungefähr Ende vierzig und verhielt sich wie jemand, der sich hier genau auskannte. Er musste also schon öfter hier gewesen sein.

"Ah, Yusaku. Schön, dass du kommen konntest." Zu den drei Detektiven gewandt sagte er: "Das ist Yusaku Fugazawa. Ihm gehört ein Maklerbüro in Osaka." Heiji stimmte dem leise zu.

"Dann sind wir ja alle vollzählig", sagte Mr. Bradwick senior schließlich. "Ich habe euch heute hier her geladen, meine Freunde und Bekannte, weil ich euch etwas mitzuteilen habe." Shinichi lief jetzt der Angstschweiß herunter. ,Er wird doch nicht sagen, weshalb wir hier sind. Nein, das darf er nicht.' "Ich habe für die Dauer ihres Besuches die drei Meisterdetektive Kenji Haittobara, Shinichi Kudo und Heiji Hattori hier eingeladen, da ich vermute, dass jemand in diesem Schloss irgendetwas im Schilde führt. Diese drei Herren werden aufdecken, was es ist."

Unter den Gästen gab es aufgeregtes Gemurmel und jeder fragte sich, um was es gehen könnte. Dann wurde das Essen serviert und ohne einen Ton eingenommen, während man darauf hoffte, der Schlossherr würde noch etwas sagen.

Da irrten sie sich, aber die drei Detektive erfuhren, dass sich außer dem Butler noch zwei weitere Angestellte und zwei Köche in diesem Schloss befanden.

Dann gingen die Gäste zu Bett, während die drei Detektive noch etwas zusammen im Esszimmer saßen und nicht wussten, wie sie das schaffen sollten.
 


 

Ende von Kapitel 2



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