Zum Inhalt der Seite

Das Schloss in den Bergen

Mein Charakter Kenji Haittobara ermittelt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Tote

Kapitel 3

Der Tote
 

Die Sonne erhellte das Gebiet erst einige Minuten nach acht und Kenji wachte eine halbe Stunde später im Bett neben Ran auf.

Der gestrige Tag war ihm noch sehr im Gedächtnis hängengeblieben und er schien selbst im Schlaf darüber nachgedacht zu haben, denn die Kopfschmerzen die er hatte, taten höllisch weh. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzustehen und eine Kopfschmerztablette zu suchen. Nachdem er sich angezogen hatte und feststellen musste, dass sich nirgendwo eine solche Tablette finden lassen konnte, beschloss er irgendeinen der Angestellten aufzutreiben und den zu bitten, etwas zu unternehmen.

Er trug immer noch die gleichen Klamotten, die er bereits gestern abend angezogen hatte, die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben. Durch die schießscharten artigen Fenster konnte er sehen, dass der Schneefall aufgehört hatte und die Landschaft war von einem weißen Mantel überzogen, der das gesamte Blickfeld einnahm.

Einige Meter vor ihm, am Ende des Ganges, kam ein junger Mann Ende Zwanzig aus einem der Zimmer, der einen Anzug trug. Kenji ging auf ihn zu und fragte ihn: "Ich habe sie hier noch nie gesehen. Wie heißen sie denn?"

Der junge Mann wirkte etwas erschrocken, denn er hatte Kenji nicht bemerkt. Schließlich fing er sich wieder und entgegnete mit einem schüchternen, aufgesetzten Lächeln: "Ich heiße Stephen Often. Ich bin einer der Angestellten hier." "Kenji Haittobara. Mr. Bradwick erzählte uns, es würde hier noch einige Angestellte geben. Mr. Burton habe ich bereits kennengelernt."

Often erwiderte darauf: "Ja, da haben sie recht. Der andere heißt Paul Oggers. Er kümmert sich um die Zimmer im unteren Stockwerk. Und noch die beiden Köche Lin Wenzu und Jiang Yu." Er sah Kenji fragend an. "Kann ich etwas für sie tun?"

Daraufhin lächelte Kenji etwas gequält von seinen Kopfschmerzen. "Ja. Können sie mir ein Mittel gegen Kopfschmerzen geben? Mein Kopf explodiert gleich."

Often meinte darauf, dass er ihm etwas besorgen könnte.
 


 

Nach einer Kopfschmerztablette und einem Glas Wasser nahm der Druck in seinem Schädel ab. Nun konnte er die Informationen neu ordnen, die er an diesem Morgen bekommen hatte.

Er nahm die Brille ab und rieb sich sich mit der Hand die Nase an der Stelle, wo die Brille mit dem Gestell aufsaß.

Einige Minuten später kamen Shinichi und Shiho auf ihn zu. Shinichi blickte ihn kurz an und sagte kurz: "Oh Mann, siehst du furchtbar aus." Sarkastisch erwiederte Kenji ein Danke und erzählte ihm, was er bereits herausgefunden hatte.

Shinichi und Shiho hörten es sich an und sein Partner beurteilte es mit der Feststellung, dass es eigentlich nicht sehr viel war.

In diesem Augenblick kam der Butler des Schlossherrn, Ray Burton zu den dreien gelaufen und fragte sie, ob sie vielleicht Mr. Bradwick gesehen hätten. Die drei verneinten die Frage und Burton eilte an den dreien vorbei.

Da die drei nichts besseres vorhatten, folgten sie ihm. Sie waren bereits in drei Räumen gewesen und nun standen sie vor einer weiteren Tür, die verschlossen war. "Seltsam", murmelte der Butler. "Die Tür lässt sich nur von innen verriegeln." Dann klopfte er an, doch niemand antwortete. Nach einigen Wiederholungen versuchte der Butler die Tür einzurammen, weil er sich Sorgen machte, doch die Tür hielt stand. Kenji schob den Butler beiseite, trat einmal kräftig zu und die Tür wurde aufgestoßen.

Die vier sahen ins Zimmer und fanden den Schlossherrn, wie er zusammengesunken mit dem Oberkörper auf dem Schreibtisch lag.

Sie gingen auf ihn zu, doch der Schlossherr rührte sich immer noch nicht. Als sie neben ihm standen, packte Shinichi ihn an den Schultern und zog ihn zurück. Zum Vorschein kam dabei eine klaffende Wunde und viel Blut, welches auf seinem Anzug und dem Bereich des Schreibtisches verteilt war, auf dem er gelegen hatte.
 


 

Die Polizei war innerhalb einer halben Stunde nach der Meldung angekommen. Der leitende Inspektor, ein älterer Herr namens Hashiro Yama hielt den vorläufigen Untersuchungsbericht in den Händen, während er sich Notizen darüber machte, wer wo zur Tatzeit (sie wurde von den Medizinern zwischen zweiundzwanzig Uhr und dreiundzwanzig Uhr angesetzt) war.

"Das Opfer heißt Seymour Bradwick und ist der Schlossherr des Anwesens. Er wurde durch ein großes Messer getötet, dass man in seine Brust direkt in sein Herz gebohrt hat." gab Yama zu Protokoll.

"Mal sehen", sagte Yama. "Sie sind Yusaku Fugazawa und ihnen gehört ein Maklerbüro in Osaka?" Der Makler nickte. "Wo waren sie zwischen zweiundzwanzig und dreiundzwanzig Uhr?"

"Da befand ich mich in meinem Zimmer und schlief bereits. Bis einundzwanzig Uhr war ich noch mit Seymour zusammen und ich redete mit ihm über alles mögliche. Direkt darauf ging ich schlafen."

Der Inspektor wendete sich nun an den Sohn des Schlossherrn. "Sie sind Arthur Bradwick?" Wieder ein Nicken. "Was haben sie während der Tatzeit gemacht?"

"Ich war mit Akio Samata zusammen. Nicht wahr?"

Akio blickte kurz zu ihm und erwiderte schnell: "Wie? Oh ja, stimmt?" Für den Geschmack der drei Detektive viel zu schnell.

"Sie geben sich also ein gemeinsames Alibi. In Ordnung. Dann haben wir da noch den Schauspieler Giovanni Rossa. Wie steht es denn mit ihnen?" fragte der Inspektor den Italiener.

"Ich haben schlafen. Ich ihn nicht haben umgebracht." erwiderte der Italiener in seinem brüchigen Japanisch auf die Frage des Inspektors.

Der Inspektor hatte schließlich genug gefragt und sie wandte er sich an das Detektiv-Gespann.

"Und da sind auch ganz bekannte Gesichter", erklärte er spöttisch. "Da wo sie auftauchen muss ja zwangsläufig ein Mord geschehen, nicht wahr? Scheint so, als wären sie in der Sache richtige Magneten. Gefällt ihnen das etwa?"

Kenji hätte ihm am liebsten einen ordentlichen Tritt verpasst, doch konnte er es sich verkneifen. Statt dessen antwortete er schlagfertig: "Uns eigentlich nicht, aber das Schicksal lässt uns halt nichts anderes zu kommen. Zwar wäre es ihr Job Verbrechen aufzuklären, aber da wir ja schon hier sind können wir ihnen ja helfen."

Der Inspektor funkelte ihn zornig an, während die Anwesenden im Raum sich bemühten, ein Grinsen zu verkneifen.

"Dann darf ich ja wohl erfahren, weshalb sie hier sind, nicht wahr?"

Heiji antwortete auf diese Frage. "Wir haben vor zwei Tagen eine Einladung des Schlossherrn bekommen. Er wollte, dass wir auf seltsame Vorgänge in diesem Schloss ein Licht werfen, aber er konnte nicht sagen um was es ging. Jedenfalls scheint das der Grund seiner Ermordung zu sein."

Der Inspektor fragte nach ihren Alibis und sie erklärten ihm, dass sie bis kurz nach acht über den Fall beratschlagt hatten, aber zu keinem Ergebnis gekommen waren. Danach seien sie alle zu Bett gegangen. Inspektor Yama beließ es dabei.

Danach wurde auch das Personal befragt. Der Butler Ray Burton sagte aus, er hätte nach dem Essen den Tisch aufgeräumt und die Getränke weggestellt und sei dann kurz nach neun ebenfalls schlafen gegangen.

Die beiden Angestellten Oggers und Often sagten, sie hätten zusammen bis circa dreiundzwanzig Uhr Karten gespielt, bevor auch sie schlafen gegangen waren. Nun ja Oggers hatte dem noch etwas weiteres hinzuzufügen. "Wissen Sie, Inspektor", sagte Oggers. "Often hatte den Raum kurz verlassen, für so ungefähr zehn Minuten." "Fünf Minuten waren es höchstens", entgegnete Often wütend.

Der Inspektor kritzelte es sich in einen Notizblock und die drei Detektive nahmen es auch zur Kenntnis. Heiji fragte Oggers wo der Raum sich befände und Oggers erklärte ihm, dass der Raum sich im anderen Teil des Schlosses befände und man einige Treppen herunter steigen müsste. Es sei also nicht möglich, in der kurzen Zeit jemanden umzubringen.

"Und vergessen sie auch nicht, dass das Zimmer von innen verschlossen war." sagte Shinichi.

"WAS?" fragte der ungläubige Inspektor. "Der Raum war von innen verschlossen?"

"Genau so war es, Inspektor Yama. Wir mussten ihn gewaltsam aufbrechen." Der Blick des Inspektors wurde konfuser.

"Das wird ja immer verrückter. Wie hat der Mörder es geschafft, ihn zu töten und dann auch noch den Raum von innen zu verschließen?" Darauf wusste noch keiner Antwort.

Die beiden Köche, Lin Wenzu und Jiang Yu, sagten aus, dass sie bis halb zehn das Essen für den morgigen Tag vorbereitet hätten und dann auch schlafen gegangen waren.

Kenji untersuchte in der Zwischenzeit die Tür und stellte fest, dass sie mit einem Vorschieberiegel ausgestattet war, den man von innen vorgeschoben hatte. Er war abgebrochen, als er die Tür eingetreten hatte. Er griff danach und fühlte etwas klebriges an seinen Fingern. Dann betrachtete er ihn genauer und fand ein kleines Stück Tesa-Film an dem Riegel hängen.

"Shinichi, Heiji kommt mal her", rief er zu den beiden und auch Inspektor Yama kam herüber, obwohl er nicht angesprochen worden war.

"Okay, was fällt euch an dem Riegel auf", fragte er schlaumeierisch. Heiji sah ihn schief an und erwiderte mit verzogenem Gesicht, dass er abgebrochen sei. In dem Moment fiel Shinichi auf, was Kenji meinte. "An dem Riegel ist Tesa-Film", sagte er und nun bemerkten es auch Inspektor Yama und Heiji.

"Genau. Und ich glaube ich weiß, wie der Trick mit dem verschlossenen Zimmer funktioniert. Er ist eigentlich total simpel. Seht mal, der Riegel schließt die Türe, wenn man ihn nach links schiebt und er rastet dann ein. Am Riegel befindet sich Tesa-Film. Und links von der Tür steht ein Regal. Und wenn ich recht habe mit meiner Theorie, dann finden wir dort den entscheidenden Hinweis auf den Trick." Sie gingen zu dem Regal und untersuchten es und schließlich fanden sie das, was Kenji meinte.
 


 

Na, wisst ihr was es ist? Erst weiterlesen, wenn ihr es herausgefunden habt. Ist eigentlich ganz leicht. Wenn ihr wisst, was ich meine, kennt ihr den Tathergang.
 

Ende von Kapitel 3.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück