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The one that got away

von

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Im Leben von Captain Jack Sparrow gab es zwei Momente, die er niemals vergessen würde. Einer von ihnen war jener, als er seine Pearl bekommen hatte. Der glücklichste Moment seines bisherigen Lebens.

Der zweite Moment war keinesfalls so schön. Oder amüsant. Oder im Geringsten positiv.
 

Eigentlich hatte Jack noch an diesem Tag aus Port Royal verschwinden wollen. Er hatte vor gehabt, sich in einer der vielen Küchen noch etwas Proviant zu besorgen – und die Köchin übersehen.

Es war für einen Piraten keinesfalls ehrenhaft, mit einer Pfanne niedergeschlagen zu werden.
 

Die dröhnenden Kopfschmerzen waren die erste Strafe für seine unvorsichtige Handlung, als er im Kerker aufwachte.

Die Realität traf ihn wie ein erneuter Schlag mit der Pfanne. Er war gefangen worden. James würde ihm das niemals verzeihen. Er würde niemals wieder in seine Nähe kommen, ihn niemals wieder seine nach Brandy schmeckenden Lippen küssen lassen.
 

Aufgeregt, trotz der Kopfschmerzen, lief Jack in der kleinen Zelle auf und ab. Es gab nur eine Möglichkeit: Er musste entkommen, bevor James auftauchte.
 

Die Zeit verging jedoch leider viel zu schnell, und bald hörte der Pirat Schritte. Seinen Hut zog er daraufhin tief ins Gesicht und er ließ sich resigniert auf dem Boden nieder.

Als die Schritte verstummten hob er den Blick und seine Augen tragen den eiskalten Blick des Commodores. Er war allein.

„James, ich-“, begann Jack unter wildem Gestikulieren, wobei er gleich unterbrochen wurde.

„Commodore“, berichtigte James sofort. Ein Schauer lief über Jacks Rücken. Das.. hatte er nicht hören wollen.

„Ich konnte doch nicht ahnen, dass-“, versuchte der Pirat es erneut, wobei er wieder unterbrochen wurde.

„Dass ihr gefasst werden würdet? Oh bitte. Ihr seid ein Pirat. Man reicht euch den kleinen Finger und ihr nehmt gleich den ganzen Körper“, erklärte James kalt, wobei er die Arme hinter dem Rücken verschränkte und seine Hände ineinander schloss.
 

„Ihr habt am Morgen eine Verabredung mit dem Galgen“, erklärte der Größere noch. Sofort erhob sich daraufhin Jack und trat an die Stäbe heran, um nach einer der Hände seines Liebhabers zu greifen – ohne Erfolg. Vermutlich war es auch mehr als nur optimistisch, sie als Liebhaber zu bezeichnen. Als hätten sie nun noch irgendwas.
 

James‘ Blick, der erneut den von Jack traf, war noch ein wenig kälter geworden.

„Ich wusste, ich kann euch nicht trauen. Am Ende seid ihr doch nicht mehr als ein Krimineller, der seinen Vorteil aus jeder Situation ziehen will“, zischte der Commodore, was Jack dazu brachte, erneut zu greifen.
 

Kurz überlegte der Pirat, ob er irgendetwas sagen konnte, um die Dinge in Ordnung zu bringen. Ob er irgendetwas tun konnte, um aus diesem Gefängnis zu verschwinden.

Doch als sich James mit schnellen Schritten von seiner Zelle wegbewegte, blieb Jack für einige Augenblicke mit seinen Gedanken allein.
 

Zumindest so lange, bis er einen dumpfen Schlag und viel zu viele durcheinandergehende Schritte hörte. Was war nun passiert?

Ein Blick aus dem kleinen Gitterfenster der Zelle offenbarte ihm die Pearl, die unweit vom Hafen lag.

Seine Crew war gekommen, wie es verabredet war, obwohl er nicht am vereinbarten Platz gewesen war. Sie waren gute Männer – und Anamaria – das musste man ihnen lassen.
 

„Was hasd du dir dabei gedachd, Jack Sparrow?“, hörte er gleich die Stimme der jungen Frau, als jene seine Zelle aufschloss und dann wieder verschwand.

Eilig folgte der Pirat, wobei seine Augen sich geschockt weiteten, als er Anamaria mit einer Schaufel über James stehen sah – bereit, ihm den Schädel einzuschlagen.

„Nein, nicht gut, nicht gut!“, ging er sofort dazwischen.

„Was glaubst du, was du da tust? Man schlägt keinen Mann, der bereits am Boden liegt“, verteidigte er ausgerechnet den Commodore.
 

„Er isd unser Feind. Warum sollde ich ihn nicht töten?“, forderte sie zu wissen, woraufhin sie ein Nicken seitens Pintel und Ragetti erhielt. Sofort schüttelte Jack den Kopf.

„Schweigt. Bereitet alles für die Flucht vor“, war der Befehl des Captains.
 

Erst als seine Crew die Treppen wieder hinaufgelaufen war, beugte er sich zu James hinab.

„Du wirst den Tag niemals vergessen, an dem du Captain Jack Sparrow beinahe geschnappt hättest, Schatz~“, säuselte der Pirat, ehe er sich erhob und ebenfalls einige Treppen hinauf lief.

Auf halbem Wege traf ihn jedoch sein schlechtes Gewissen.

Er konnte den Mann nicht blutend dort liegen lassen.
 

Es war eine Qual gewesen, die Crew davon zu überzeugen, einen Commodore mit auf das Schiff zu nehmen. Dass Anamaria nicht mit der Schaufel auf Jack losgegangen war, konnte man wohl als Wunder bezeichnen.

Doch jeder von ihnen wusste, dass sie sich den Befehlen ihres Captains nicht widersetzen konnte.

Natürlich war Jack ein kooperativer Captain, aber wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wusste ein jedes Crewmitglied, dass es unmöglich war, ihn davon abzubringen.
 

Zurück auf der Pearl ließ Jack James in seine Kajüte bringen, ehe er sich selbst ans Steuerrad begab und sein Mädchen aus der Bucht steuerte.

Er fragte sich, wie groß das Donnerwetter wohl werden würde, wenn James aufwachte.
 

Seine schlimmsten Befürchtungen und jeglicher Zorn der Göttin Calypso wäre ein Segen gegen James Norringtons Laune gewesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sorayah
2014-04-19T16:02:42+00:00 19.04.2014 18:02
Oh Gott, du musst schnell weiterschreiben. Ich möchte wissen, wie James reagiert.
Bestimmt am Anfang erst mal gereizt und danach wird er Jack verfallen sein.
LG Sorayah


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