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Schicksalsveränderung

von

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Unerwartetes Wiedersehen

Mit einem lauten quietschen flog die Zellentür krachend zu, nachdem Kagome grob hinein gestoßen wurde und auf den harten Steinboden aufprallte. Vollkommen desorientiert hob sie, nachdem der Youkai sich lachend wieder davon machte, den Kopf und sah sich um, da sie nicht wirklich wusste, wo sie sich befand. Das letzte woran sie sich erinnern konnte, war wie sie sich unter Schmerzen krümmte und zusammen brach, ehe Lucien einen seiner Diener anwies sie den Rest des Weges zu tragen, somit musste sie wohl das Bewusstsein verloren haben. Keuchend versuchte sie sich aufzurichten, was mit den Fesseln an ihren Händen alles andere als leicht war. Umständlich schaffte sie es nach einer Weile schwer atmend auf die Beine zu kommen, worauf sie schwankend eine Wand ansteuerte und sich mit dem Rücken dagegen lehnte, um nicht wieder Bekanntschaft mit den Boden machen zu müssen. „Scheiße, und was jetzt?“ murmelte sie vor sich hin, als sie sich umsah. Sie befand sich in einer kleinen, vielleicht 4 Quadratmeter großen Zelle, die ihr nicht mehr als ein Häufchen Stroh zum schlafen bot und ein Eimer der womöglich dazu gedacht war um... Sie wollte nicht einmal daran denken und schüttelte angewidert den Kopf, niemals würde sie es auch nur in Erwägung ziehen sich in einen Metallkübel zu erleichtern. Gegenüber von der Steinwand, an der sie gelehnt stand, befand sich die Tür inmitten einer aus Eisenstäben bestehenden Wand. Links und rechts befanden sich ebenfalls Gitter, welche ihre von den Nachbarzellen trennten. Ob sich mit ihr noch weitere Gefangene hier befanden, wusste sie nicht, da das spärliche Licht der Abenddämmerung die Räume nicht gerade mit Licht durchflutete und sie dank dieser Fesseln weder ihre Kräfte noch Sinne einsetzen konnte. Seufzend streckte sie ihre Arme aus um ihre Fesseln in den schwachen Schein der Dämmerung zu betrachten, welcher durch das mickrige vergitterte Fenster unter der Decke schien. So weit sie erkennen konnte, bestanden diese aus je halbkreisförmig gebogenen Eisenhälften, welche durch Ketten aneinander gehalten wurden, sodass sie ihren Armen keine Bewegungsfreiheit boten. Die Verschlüsse bestanden aus zwei einfachen Bolzen, die jedoch von einer weiteren Kette daran gehindert wurden hinaus zu fallen. Ihre Augen erspähten etwas dickeres, was an der Kette herum baumelte und schwang ein paar mal mit den Händen hin und her, bis das Objekt nach oben flog und sie es mit den Fingern ergreifen konnte. Schnell hielt die den dicken eisernen Gegenstand in das immer schwächer werdende Licht und weitete leicht die Augen, bevor sich ein grinsen übers Gesicht huschte. „Dieser verdammte Mistkerl, wie kann man nur so dumm sein.“ murmelte sie ein weiteres mal vor sich hin, als sie erkannte, dass der Vampir nicht nur seinen Kleidungsstil der Moderne angepasst hatte, denn sie hielt in ihren Händen ein Schloss, welches die Ketten zusammen hielt. Zu ihrem Glück hatte er als Vorlage ein altertümliches Modell mit dickem Schlüssel gewählt, sodass sie nur einen passenden Gegenstand finden musste um es aufzubrechen. Sie ließ ihren Blick schweifen, doch konnte sie nichts mehr außerhalb des verblassenden Lichtstrahls erkennen, sodass sie seufzend an der Wand zu Boden rutschte. Erschöpft ließ sie ihre Finger durch den Pony fahren, um sich die Fransen aus den Augen zu wischen und seufzte. Sie musste unbedingt einen Weg aus diesem Loch heraus finden, doch was tat sie dann? Akira war nicht mehr und ohne ihn, dass musste sie sich leider eingestehen, war sie vollkommen hilflos. Niemals wäre sie ohne ihren Freund so weit gekommen und nun war er tot. Der Allbekannte Schmerz breitete sich wieder in ihrem inneren aus, worauf sie am liebsten laut aufgeschrien hätte, doch wusste sie nur zu gut, dass dies den Schmerz nicht vertrieb. Zumal sich neben dem erdrückenden Gefühl auch noch Schuldgefühle breit machten. Wieso um alles in der Welt war sie nur so stur gewesen? Es wäre niemals so weit gekommen, wenn sie nicht so selbstsüchtig gewesen wäre. Was war denn schon ihre Jungfräulichkeit im Vergleich zu Akiras Leben wert? „Er hat dich also gebrochen?“ Kagome zuckte kurz zusammen und starrte in die Dunkelheit zu ihrer rechten, als eine Stimme ertönte, welche aus der Nachbarzelle zu kommen schien. Sie spürte, wie schnell ihr Herz gegen das innere ihres Brustkorbs schlug, worauf sie schnell den Blick zu Boden senkte und die Augen schloss. Auch wenn jener, welcher sie ansprach ebenfalls ein Gefangener war, so wollte sie dennoch keinesfalls, dass man ihre Gefühle erkannte. Sie war sich ziemlich sicher, dass man im Moment ihre Trauer über ihren Verlust allein schon anhand ihrer Aura erkennen konnte. Wut stieg in ihr auf, dass sie im Moment nicht einmal dazu in der Lage war die Anwesenheit anderer Wesen zu spüren, brachte sie zur Weißglut. „Wie kommst du darauf, dass er mich gebrochen hat?“ entgegnete sie ihrem Nachbarn spitzt und zuckte bei der Sanftheit seiner Stimme beinahe ein weiteres mal zusammen, konnte sich jedoch wieder kontrollieren. „Deine Augen... Sie wirken leer und unendlich traurig.“ ein leises zischen war zu hören, wobei Kagome das Gefühl hatte, als sei dies ein herablassender Laut einer zweiten Person gewesen. Sie konnte sich jedoch auch irren, da das Geräusch aus der selben Richtung kam, wie die Stimme zuvor. Mit gespitzten Ohren lehnte sie sich zurück „Du kannst mich trotz der Dunkelheit sehen?“ „Jede Einzelheit deiner schönen Gestalt.“ Die junge Frau hätte bei diesem Geschleime kotzen können, doch war sie sich nun auch sicher, dass sie es hier mit einem männlichen Unsterblichen zu tun hatte, zudem sie auch noch das Gefühl überkam, dass ihr seine Stimme bekannt vor kam. Nachdenklich lehnte sie sich wieder vor und wischte sich ihren Pony aus der Stirn, ehe sie sagte „Du irrst dich, er hat mich nicht gebrochen... Niemals... Lucien kann machen was er will, ich werde erst aufgeben, bis mein Herz zu schlagen aufhört.“ Ein seufzen ertönte in der Dunkelheit, ehe er wieder zu sprechen anfing „Bei unserer letzten Begegnung habe ich auch genau das in deinen Augen gesehen, doch jetzt... Du hättest mit mir gehen sollen, als ich es dir anbot.“ Kagome stutzte, so langsam bekam sie eine Ahnung, wer da auf der anderen Seite der Gitter saß. Es hätte ihr eigentlich sofort klar sein müssen, da man ihr ja bereits mitgeteilt hatte, dass er auf der ´zu erledigen Liste´ von Lucien stand. „Jetzt weiß ich wer du bist!“ flüsterte sie vor sich hin, doch sie wusste, er hatte es gehört „Der Mottenyoukai... Wie geht es deinem Bruder?“ entkam es ihr dann trocken, worauf sie sich wieder mit geschlossenen Augen an die Wand lehnte. „Diesem würde es wesentlich besser gehen, wenn es dich nicht gäbe du Miststück. Nur wegen dir wurden wir weggesperrt.“ fauchte eben genannter Bruder sie an, was dazu führte, dass sich der rechte Mundwinkel der Schwarzhaarigen leicht nach oben bog. „Ist das so? Hmm. Nun ich habe euch gewarnt und anschließend in einem fairen Kampf geschlagen. Die Schuld liegt keinesfalls bei mir, was eure derzeitige Situation betrifft, ihr hättet eure Dienste einfach nicht diesem Bastard anbieten sollen.“ Sie konnte das wütende Zischen von Shiko deutlich vernehmen, auch die leisen, wenn auch unverständlichen Worte seines Bruders, welche ihn wohl beruhigen sollten. Es schien zu wirken, da das animalische Geräusch verstummte und Shin leise zu sprechen begann „Was lässt dich glauben, wir wären Freiwillig hier?“ „Shin!“ zischte sein Bruder plötzlich dazwischen, was Kagome aufhorchen ließ „Nur weil du auf dieses Weib stehst, brauchst du ihr nicht gleich unsere ganze Lebensgeschichte zu erzählen.“ „Ich will nur, dass sie weiß, wieso wir so gehandelt haben, uns bleibt eh nicht mehr viel Zeit.“ Die junge Frau zuckte innerlich zusammen. Es war wirklich ehrvoll von Shin sich erklären zu wollen, doch was brachte ihm das, wenn sie sich ihrer Hinrichtung bewusst waren? Wollte er dadurch sein Gewissen erleichtern oder wollte er vielleicht, dass sie nicht schlecht von ihm und seinem Bruder dachte? Sie konnte spekulieren, wie sie wollte, Tatsache war, dass sie nun neugierig wurde. „Na dann klär mich mal auf.“ Bei der Vorstellung, wie die Brüder sie aufgrund ihrer äußerlichen Gleichgültigkeit mit ihren Blicken geradezu erdolchten hätte sie am liebsten gegrinst, doch wartete sie stattdessen auf die ihr versprochene Erklärung. „Lucien kam mit seinesgleichen vor etwa 200 Jahren in dieses Land und...“ „Moment, also gab es vor Lucien keine Vampire hier in Japan? Woher kam er?“ unterbrach Kagome Shins Erzählung sogleich, welcher sachte den Kopf schüttelte, wobei ihm auffiel, dass sie es ja nicht sehe konnte und fort fuhr „Niemand weiß so genau, wo die Vampire her kamen, daher weiß auch niemand wirklich etwas über sie. Die waren von einen auf den anderen Tag einfach da und haben dieses Stück Land übernommen. Lucien hat sich mit seiner Macht und Grausamkeit schnell einen Namen gemacht und dachte sich, dass er einen besseren Stand erhielt, wenn er sich einige Dämonen untertan machte. Er suchte bewusst kleine Dämonenvölker aus, da er es nicht wagen würde sich einen der Daiyoukai der Himmelrichtungen zum Feind zu machen. Er suchte sich kleine Familienstämme oder Einzelgänger aus, bei denen es niemanden gibt, der Rache an ihm üben würde. Ebenso eine Familie, wie die unsere. Wir lebten mit unseren Eltern und unserer Schwester Saja nicht weit von hier in dem Berg Kojoshu. Eines Tages kam dann Lucien und machte uns ebenso das Angebot, doch lehnten wir ab. Lieber wären wir gestorben, als ihm zu dienen.“ „Dennoch seit ihr hier, was ist passiert?“ fragte sie dazwischen und rutschte auf dem Hintern hin und her, da das Stroh alles andere als bequem war. Zu Kagomes Überraschung antwortete jedoch Shiko auf diese Frage „Er tötete unsere Eltern und verschleppte Saja.“ Nun ging der jungen Frau ein Licht auf „Ihr habt euch also wegen Saja in Luciens Dienste begeben.“ stellte sie fest und seufzte kaum hörbar „Wieso seit ihr nicht längst mit ihr geflohen?“ „Als wir auf sie trafen, war sie nicht mehr sie selbst. Sie wurde von Lucien zu eine seiner Huren gemacht und verehrt diesen Bastard dafür auch noch.“ erklärte wieder Shin grollend vor Wut, worauf Kagome die Augen einen Spalt öffnete und in die Dunkelheit hinein flüsterte „Stockholm-Syndrom“ „Stock, was?“ fragen die Brüder gleichzeitig, was der Schwarzhaarigen ein träges Lächeln entlockte „Das Stockholm-Syndrom, ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Opfer, in dem Fall Saja durch Manipulation ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Entführer aufbaut. Es führt dazu, dass Saja denkt Lucien wäre ihr Freund und jeder, der ihn schlecht darstellt, ist in ihren Augen ihr Feind.“ Shin und Shiko sogen scharf die Luft ein, als sie die Erklärung der jungen Frau hörten und schenkten den Worten Kagomes sofort glauben, da ihre Schwester sich tatsächlich so verhielt, als würde sie sie nicht kennen. „Du sprichst also von Gehirnwäsche? Woher besitzt du solch ein Wissen darüber?“ fragte Shiko nach, wobei es Kagome so vor kam, dass die Stimme nun näher war, als zuvor. Sie überlegte eine Weile, ob sie den Mottenyoukai ihre Herkunft verraten konnte, ohne zu fürchten, dass sie diese Information in irgendeiner Weise missbrauchen würden. „Kagome?“ hörte sie Shins fragende Stimme und stöhnte innerlich auf. Sie waren zum Tode verurteilt, somit konnte sie ihnen ja auch antworten, jedoch niemand anderem „Ich kann im Moment leider nichts sehen. Sagt mir, befindet sich außer uns noch jemand hier?“ Fragend sahen sich die Zwillinge kurz an, worauf Shin antwortete „Außer Dias ist niemand hier. Wir sind also allein.“ Allein? Hatte er nicht gerade erwähnt, dass außer ihnen noch jemand anwesend war? Kagomes Blick huschte daraufhin zu ihrer Linken, obwohl sie nichts sehen konnte. Dennoch schloss sie, dass sich eben genannter in der Zelle neben ihr befinden musste. „Wer ist Dias?“ fragte sie leise nach, doch kam von dem Fremden nur ein eigenartiges Krächzen, worauf Shin wieder antwortete „Luciens Haustier. Er ist ein ebenso unbekanntes Geschöpf wie die Vampire. Er hat den Körper eines Löwen und den Kopf eines Adlers, eine merkwürdige Kreatur.“ Kagomes Augen weiteten sich für einen Augenblick, dennoch blieb dies den Youkai nicht verborgen, doch ehe sie nachfragen konnten, schoss es aus ihr hervor „Lucien hält sich einen Greif als Haustier?“ „Was? Woher?“ fragten beide nach, doch ließ sie die Brüder nicht zu Wort kommen. „Wie kann er nur eines dieser Majestätischen Wesen einsperren und in diesem Kerker verrotten lassen?“ sie wollte gerade weiter wüten, doch durchschnitt Shins laute Stimme die Ihre. „Verdammt Kagome, sag uns endlich, woher du kommst und woher du dieses Wissen nimmst.“ Tief atmete die junge Frau durch und sank wieder mit geschlossenen Augen an die Steinwand, wobei sie daran dachte, dass sie bei Tagesanbruch tatsächlich und wahrhaftig einen Greif erblicken würde. Still lächelte sie in sich hinein, als sie daran dachte, wie fasziniert sie als kleines Mädchen von diesen Wesen war, als sie das erste mal ein Bild von ihnen erblickt hatte. Es hätte sie eigentlich mehr überraschen müssen, dass auch diese Wesen tatsächlich existierten, doch blieb das Gefühl des Schocks aus, sie hatte sich anscheinend mittlerweile an solche Offenbarungen gewöhnt. Dennoch überkam sie eine gewisse Euphorie. „Ich wurde genau genommen noch nicht geboren.“ fing sie an, doch hörte sie keinerlei Einwände zu dieser Aussage, weshalb sie den Zwillingen davon erzählte, dass sie aus der Zukunft in diese Welt kam. Dabei erzählte sie ihnen was es mit dem Shikon no Tama auf sich hatte und klärte sie über den genauen Verlauf über Narakus Vernichtung auf. Sie erzählte ihnen, dass Lucien sie seit ihrem Auftauchen in dieser Zeit

beobachtet und in ihre Zeit verfolgt hatte, bis dahin, dass sein Volk Gerüchte verbreiten ließ, sodass sie Unantastbarkeit erlangen würden. Eines jedoch brachte Kagome zum Nachdenken, sie saß noch immer mit dem Rücken an der Wand gelehnt und sah mit leicht geöffneten Augen und zusammen gezogenen Augenbrauen in die Dunkelheit. „Was mir jedoch jetzt erst auffällt ist, dass Lucien nur den Knoblauch und die Sonne erwähnte. Er hatte nichts davon gesagt, dass auch der Pflock ins Herz sie nicht töten würde.“ Nachdenklich wischte sie sich wieder ihren Pony aus der Stirn, worauf sie leicht zusammen zuckte als Shiko beinahe brüllend erwiderte „Du willst uns tatsächlich weiß machen, dass du durch einen Brunnen 500 Jahre in die Vergangenheit gereist bist?“ Kagomes Augen flackerten kurz auf, ehe sie wütend nach rechts sah „Nennst du mich gerade eine Lügnerin?“ fauchte sie zurück, doch sah sie dabei Shin an, was sie jedoch nicht wusste, welcher seinen Bruder daraufhin wütend anblickte. „Ich denke, dass sie sich das nicht ausgedacht hat. Dies alles klingt tatsächlich ziemlich Abenteuerlich, dennoch glaube ich ihr. Sie verfügt über weitaus mehr Wissen, als jeder andere hier, Bruder ich bitte dich.“ Shiko seufzte kurz, ehe er die Frau betrachtete und sagte „Es war nicht meine Absicht dich einer Lüge zu bezichtigen, es wirkt jedoch weit her geholt. Dennoch hat mein Bruder recht, du besitzt weitaus mehr Wissen, als gut für dich ist.“ „Daher ist es auch wichtig, dass niemand davon erfährt.“ brachte sie ihnen noch todernst entgegen und schloss erschöpft die Augen.
 

Fasziniert betrachteten die Youkaizwillinge die Schwarzhaarige, wobei ihnen eine Vielzahl an Fragen durch den Kopf schossen, man traf schließlich nicht jeden Tag auf jemanden aus der Zukunft. Shin und Shiko sahen sich daraufhin an und tauschten ein paar Blicke aus, ehe Shin den Kopf schüttelte und leise sagte „Lassen wir sie erst einmal zur Ruhe kommen, sie sieht aus, als hätte sie einen Kräftezehrenden Kampf hinter sich.“ Shiko nickte „Sie selbst scheint kaum Verletzungen davon getragen zu haben, ich frage mich, wie Lucien sie schnappen konnte, sie ist schließlich nicht schwach.“ „Nein, dass ist sie nicht.“ lächelnd warf der kurzhaarige einen Seitenblick auf die junge Frau und wurde durch einen Schlag auf den Oberarm wieder auf seinen Bruder aufmerksam „Hör auf sie immer an zu schmachten, merkst du nicht, dass sie kein Interesse hat?“ Auf diese Aussage hin, verschränkte Shin die Arme vor der Brust und sah zur Seite „Menschen brauchen nun mal ihre Zeit, sie kennt mich ja schließlich nicht. Bei ihnen sind die Gefühle nicht so stark ausgeprägt, wie bei Dämonen, die sie auch zulassen.“ grummelte er beleidigt vor sich hin und warf seinem Bruder einen Seitenblick zu, welcher in noch immer anklagend ansah. „Shin, wir stehen bereits mit einem Bein im Grab, willst du sie tatsächlich für dich gewinnen und dann verlassen? Hast du vor sie zu quälen? Menschen scheinen Gefühle nicht so schnell wie wir wahrzunehmen, dennoch verspüren sie den Schmerz, genau so intensiv wie wir.“ Shin zuckte bei den Worten seines Bruders leicht zusammen und sah wieder zu Kagome, die den Anschein vermittelte zu schlafen. Seine Augen fuhren kurz ihre Gestalt auf und ab, ehe er sich wieder Kopfschüttelnd seinem Zwillingsbruder zu wandte „Du hast recht, ich will nur nicht, dass sie schlecht von mit denkt.“ „Das tut sie nicht.“ mit leicht geweiteten Augen sah Shin Shiko fragend an, welcher daraufhin fort fuhr „Wenn man sie genau beobachtet, bemerkt man, dass sie eine verständnisvolle Frau ist, die sich alle Mühe gibt ihre Gefühle und Empfindungen zu verbergen. Sie denkt nicht schlecht von uns und kann auch nachvollziehen, wieso wir hier sind. Außerdem scheint sie uns zu Vertrauen.“ erklärte Shiko seinem Bruder welcher ihn mit nachdenklich zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete. „Sie vertraut uns?“ fragte er irritiert nach und hatte das Gefühl etwas verpasst zu haben. Verärgert formten sich Shins Augen zu schlitzen, als Shiko leise begann zu lachen „Du hast noch nie schnell begriffen Bruder.“ lachte Shiko vor sich hin und erhielt daraufhin einen leichten Schlag in den Magen. „Verarsch mich nicht!“ zischte Shin vor sich hin und sah nur, wie sich Shiko lächelnd wieder aufrichtete „Das tue ich nicht. Wenn sie uns nicht Vertrauen würde, hätte sie uns niemals erzählt, wo sie wirklich her kommt. Sie hat schon genug Zeit in dieser Verbracht um zu wissen, dass es sehr gefährlich für sie ist, dem Falschen anzuvertrauen, dass sie eine Zeitreisende ist.“ Shin war wie erstarrt, als er die Erklärung seines Bruders hörte und sah abwechselnd zwischen ihm und Kagome hin und her, ehe er sich fasste und Shiko breit anlächelte „Du hast recht Bruder, ich danke dir.“ Seufzend ließ Shin sich nach hinten fallen und starrte die Steindecke an, worauf er sich auf sie Seite rollte um das Mädchen aus der Zukunft ansehen zu können. „Sie vertraut mir.“ flüsterte er in ihre Richtung, ehe er die Augen schloss um selbst dem erholsamen Schlaf zu suchen.

Shiko saß noch eine Weile so da und sah abwechselnd Kagome und Shin an, wobei immer wieder ein leichtes Lächeln über seine Lippen huschte. Niemals hatte er solch einen Glanz in den Augen seines Bruders gesehen, bevor sie Kagome begegnet waren. Sie waren dem Auftrag damals recht nüchtern entgegen getreten, doch sah er, dass Shin sofort von der Frau, welche Lucien als sein erkoren hatte fasziniert und hingerissen war. Sie war eine wahre Schönheit und besaß auch noch eine innere Stärke, welche man selten in einer Frau fand, von ihrer Macht mal ganz abgesehen. Natürlich wollte Shin wissen, wer sie wirklich war, denn selbst ihm war nicht entgangen, dass sie keine gewöhnliche Miko war. Doch machte sie den Eindruck, dass sie es selbst nicht wusste und verschonte ihr Leben. Lange hatte Shiko darüber nach gegrübelt, wieso sie gerade sein und das Leben seines Bruders verschont hatte, obwohl sie mit ihren Vorgängern geradewegs kurzen Prozess gemacht hatte. Dennoch kam er nie zu einem logischen Schluss, doch nun, wo er sie vor sich sitzen sah, diese wunderschöne, tödliche Frau, da ging ihm ein Licht auf. Irgendetwas hatte schon damals den Hass von ihr genommen. Was auch immer es war, es hatte sein Leben um einige Wochen verlängert, doch was brachte ihm und seinem Bruder das? Sie waren dennoch zum Tode verurteilt, wenn nicht bald ein Wunder geschah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kagome2010
2018-12-21T12:23:21+00:00 21.12.2018 13:23
haha ich lach mich schlapp fast jedes männliche wesen ist hinter Kagome her
Von:  cindy-18
2015-02-05T15:17:56+00:00 05.02.2015 16:17
hammer die ff ist echt toll :D mal was anderes



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