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Blutiger Wandel

akane x shinya
von

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Deja-vu

Déjà-vu

Akane:

Nach dem ich das Büro der Chefin verlassen hatte, rannte ich in die nächste Toilette, und übergab mich in einer Kabine. Sayonara Frühstück. Als ich alles rausgekotzt hatte, brach ich neben der Toilette zusammen und fing an zu weinen. Ich war vollkommen am Ende. Dieser Ständige Druck von meiner Division und dem Scheusal und dann das. Er tauchte einfach wieder auf nach dem er fast 3 Jahre verschwunden war. Dieses Arschloch tauchte einfach wieder auf und zwar mit einem bescheuerten Lächeln auf den Lippen. Meinem Lächeln. Das Lächeln, welches er mir immer geschenkt hatte, wenn er stolz auf mich war, über meine Witze lachte, in unseren kurzen Momenten, wenn wir uns einmal mehr ohne Worte verstanden. Dieses Lächeln das mich immer und immer wieder gerettet hatte. Dieser Schuft hatte genau gewusst, dass ich den Fall bekommen würde und wollte jetzt mit mir Katz und Maus spielen. Dieser Wixer. Wusste er den nicht was er mir da antat. Wusste er den nicht das jetzt da das Sybil-system wieder jagt auf ihn machte, ich wieder versuchen musste ihn zu töten? Oh wie ich ihn dafür hasste, wie leicht er durch meine Abwehrschilde brach und mich aus der Fassung brachte. Und dann war ich noch glücklich, dass ich jetzt endlich mit Sicherheit wusste, dass er noch am Leben war.

Dieser Baka, Baka, Baka...

Nachdem ich keine Tränen mehr hatte, brauchte ich ein anderes Ventil um alles raus zu lassen. Also trat ich solange fluchend gegen die Kabinentür, bis neben mir ein Roboter auftauchte, der verkündete, dass ich da etwas Illegales machte. "ACH, HALT DOCH DIE KLAPPE!!!", schrie ich in an. Daraufhin fing auf seinem Kopf - wie bei den Polizeiautos - eine Lampe an zu leuchten und ein schriller Sirenenklang kam aus den irgendwo an diesem Schrotthaufen angebrachten Lautsprechern. Schnell lies ich meine Identitätskarte, die mich als Inspektor auswies von dem Roboter scannen, worauf er sich sogleich gleich beruhigte und wieder von dannen zog. Ein erleichterter Seufzer entwich mir, dann lief ich zum Spiegel und unterzog mich einer sorgfältigen Musterung. Mein Make-up war ruiniert und ich sah aus wie eine hysterische Ehefrau die gerade aus der Klinik für Psychos geflohen war. In meinem Blick lag neben unbändiger Wut auch etwas sehr Verzweifeltes. Meine Haare waren ein Vogelnest und man sah, dass ich geweint hatte. Denn meine Augen waren rot und verquollen und auf meinen Wangen zeichneten sich, neben den roten Flecken salzige Tränenspuren ab. Ich sah scheisse aus. Wieder quollen Tränen aus meinen Augen und rannen wie glitzernde Flüsse stumm meine Wangen hinab. Doch dieses Mal waren es keine Tränen der Trauer, sondern der Wut und Frustration.

Wie konnten sie es wagen so mit mir zu spielen. Das Verdammte Sybil-system sowie dieser verdammte Kogami Shinya. Ich war doch keine Puppe die man herumschubsen konnte, sondern eine starke, selbstbewusste, gutherzige Frau die wusste was sie wollte. Ksou, Ksou, Ksou. Ich hatte das alles so satt. Im Moment hatte ich grosse Lust beiden einfach in den Arsch zu treten. Aber leider war das nicht so leicht, denn der eine war mehrere hundert Kilometer weg und das andere war nur eine Ansammlung von Gehirnen im Keller des Amtes. Nach dem ich mich nochmals ausgeheult hatte, holte ich ein bisschen WC-Papier, da seit 2080 alle WCs mit einem Hand Föhn ausgestattet wurden, weil die Umweltschützer eine Demo nach der anderen gemacht hatten, und putzte mir geräuschvoll die Nase. Danach versuchte ich das Desaster auf meinem Gesicht zu reparieren was mir ziemlich gut gelang.
 

Ich stieg von flüchtiger, hysterischer Ehefrau zu mein Haustier Bob ist gestorben, auf. Besser konnte ich es leider nicht machen. Später sollte ich Hikari Fragen, ob sie wusste wo ich mir ein Kühl Pack für die Augen besorgen konnte. Noch einmal tief durchatmen. Gut. Ich hatte meinen Entschluss gefasst.

Er wollte also ein Katz & Maus spiel? Das konnte er haben. Wird nicht lange dauern bis er merkt wer hier die Maus ist, denn ich werde ihm schon zeigen was ich so alles gelernt habe.

Meine Lippen verzogen sich zu einem fiesen Grinsen.

Nun zu Sybil. Ich war zwar Angestellte des Amtes, aber dieses Scheusal sollte sich warm anziehen. Ich wartete nur auf eine Gelegenheit ihm in den Rücken zu fallen. Kogami töten? Ha, träum weiter. Aber ich werde es so lange im Glauben lassen, bis mein Moment gekommen ist. Warte nur.
 

Zügigen Schrittes ging ich nun auf mein Büro zu, sah auch gleich durch die Glasscheibe die es vom Gang trennte und bemerkte das Shimotsuki fehlte. Doch Hikari, Yayoi, Shou und Ginoza waren schon an ihren Computern. Wir waren, vor einem Jahr oder so, dazu übergegangen uns bei den Vornamen zu nennen. Es klappte soweit gut, nur das ich es irgendwie nicht bei Ginoza schaffte. Ich hatte das Gefühl damit auf eine zu persönliche Ebene mit ihm zu gelangen. Denn auch wenn er mir immer wieder Angebote machte, so wusste ich doch, dass ich mir eine Beziehung mit ihm einfach nicht vorstellen konnte. Die Stimmung in der 1 Division hatte sich auch durch die Ungezwungenheit verbessert. Wir vertrauten einander mehr, und wussten auch mehr als vor 3 Jahren voneinander. Es war auch nicht selten, dass wir nach der Arbeit zusammen einen trinken gingen. Nur Shimotsuki fehlte immer bei den Gruppenaktivitäten. Sie sprach ich auch nicht mit ihrem Vornamen an, obwohl wir Partner waren, denn ich mochte sie einfach nicht. Viel zu gefügig und ich hatte das Gefühl das sie irgendwas sehr Wichtiges vor mir verheimlichte. Wir koexistierten einfach nebeneinander. Doch die Loyalität der Vollstrecker gehörte alleine mir.

Ich steuerte meinen Tisch an und sagte in den Raum hinein, "Neuigkeiten?" Damit unterbrach ich auch die verstohlenen Blicke die mir die anderen bei meinem Eintreten zugeworfen hatte und jeder drehte sich sofort zu seinem Computer, während Yayoi zu mir an den Tisch trat. "Eben ist ein Fall reingekommen. Ein Mann namens Matsukawa Kyo wurde von den Strassenscannern erfasst als er in einen der leeren Quartiere in Itabashi rannte. Sein Psycho-Pass wies die Farbe Türkis auf und sein Level war 301." "Na dann, Los!", sagte ich und wir gingen in die Garage. Die Vollstrecker wurden von einem Gefangenentransporter gefahren, während ich in mein Polizeiauto stieg. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Shimotsuki stieg mit einem gemurmelten "Tut mir leid für die Verspätung. Wird nicht wieder vorkommen.", in meinen Wagen. Ich schaltete desinteressiert den Motor an und sobald wir draussen waren die Sirene. War doch immer wieder dasselbe mir ihr. Das war jetzt schon das 8-te Mal das sie so spät kam. Naja egal. War ihre Angelegenheit, wenn sie gefeuert wurde.

Auf der Autobahn wurden wir von den Magnetischen Strömungen erfasst und in den Verkehr eingegliedert. Wir fuhren jetzt mit Autopilot da ich zuvor noch den Zielort eingegeben hatte. Der Gefangenentransporter fuhr direkt hinter uns.

Nach ein paar Minuten fing ich an mich zu entspannen und meine Gedanken fingen an zu wandern. Wenn Kogami am 12. Juni in Tsushima gewesen war, wird er jetzt ganz woanders sein. Aber leider musste ich trotzdem nach Tsushima, damit ich alle Indizien sammeln konnte, Wenn ich er wäre, würde ich längst in Hokkaido oder so einen Orangensaft schlürfen und mir ins Fäustchen lachen bei dem Gedanken, wie die Politzisten des Amts in Tsushima herumwuselten, nur um dann festzustellen, dass dort nichts zu finden war. Bei diesem Gedanken fing wieder die Wut in mir an zu brodeln und blubbert.
 

Wie Lava zog sie durch meine Venen und ich spürte, dass meine innere Göttin sich anfing zu strecken und räkeln. Oh ja. So eine Verfolgungsjagt bei der ich meine sexuelle Frustration und Wut rauslassen konnte, war im Moment genau das Richtige für mich.

Wir waren an unserem Ziel angekommen, deshalb stiegen wir aus und warteten darauf das die Vollstrecker aus dem Transporter kamen und wir unsere Dominator aus ihren Halterungen nehmen konnten. Als ich meinen in der Hand hielt, konnte ich die alt bekannte Stimme Sybils in meinem Kopf hören.

Tragbares psychologisches Diagnostik- und Unterdrückungssystem 'Dominator' wurde soeben aktiviert.

Benutzeridentifikation: Inspektor Tsunemori Akane.

Zugehörigkeit: Amt für Öffentliche Sicherheit.

Genehmigung für den Dominator, bestätigt.

Sie sind ein berechtigter Nutzer.

Ich steckte den Dominator in den Holster an meinem Gurt und wandte mich an die Gruppe. "Yayoi, Shou kommen mit mir und Hikari und Ginoza gehen mir Shimotsuki. Wir teilen uns in zwei mobile Gruppen und werden so unsere Zielperson einkesseln. Auch werden wir immer in Verbindung bleiben. Ich will, dass das Sauber und schnell abläuft. Ohne Tote oder Verletzte. Wenn die Zielperson auf der Kippe ist, dann versucht ihn zu beruhigen und vom Paralyser Gebrauch zu machen. Der Tödliche Schuss wird erst abgefeuert, wenn es wirklich aussichtslos ist. Und damit meine ich WIRKLICH Aussichtslos. Verstanden?! Dann los." Mit Yayoi und Shou im Schlepptau ging ich auf den Eingang des Quartiers zu. Meine Begleitung hatte ich nicht zufällig ausgewählt, denn es waren die zwei die am wenigsten Fragen stellen würden zu meinem Auftritt vorher im Büro. Ich hatte jetzt absolut keine Lust mir Löcher in den Bauch Fragen zu lassen. Ich schaute mich um und schluckte. Mein erster Fall, bei dem ich alles richtigmachen wollte, war auch in so einem Quartier gewesen. Er hat damit geendet das ich allen zur Last gefallen bin, Kogami einen Schuss in den Rücken verpasst habe und ein Leben gerettet habe. Nicht so schlecht für einen Anfänger.

Überall waren Leuchttafeln am Blinken und grüne, gelbe und vor allem rote Laternen hangen an den Wänden und Ecken. Die Gassen stanken nach Abfällen, Abwässern, Exkrementen und nicht gewaschenen Menschen. Denn es wimmelte nur so vor Obdachlosen die uns schief ansahen. Die würden uns garantiert nicht helfen und wenn wir am Verrecken wären. Gott sei Dank mussten wir uns nicht auch noch darum Gedanken machen, ob unsere Zielperson flüchten könnte, denn dieses Quartier wurde abgesperrt. Wir hatten keine genaue Angabe von seinem Aufenthaltsort, darum mussten wir ihn leider selber suchen. Dazu verwendeten wir die sogenannte Rastermethode. Ich teilte unsere kleine Gruppe weiter auf, so dass jeder alleine unterwegs war und wir eine grössere Fläche ab kundschaften konnten. Als ich gerade um eine Ecke bog, sah ich ihn in eines der verlassenen Gebäude gehen. Doch er war nicht alleine. Unter seinem Arm hatte er sich einen etwa neun jährigen Jungen geklemmt. Scheisse. Mit einer Geisel war, dass alles viel schwerer und wenn wir nicht aufpassten war der kleine Junge auch verloren. Denn so ein traumatisches Erlebnis wie eine Entführung hinterliess Spuren in der Psyche. "Hier Sheperd 1 an alle. Die Zielperson hat eine Geisel. Ich wieder hole: die Zielperson hat eine Geisel. Weitere Vorgehensmassnamen sind: Vorsicht! Keine Gefährdung der Geisel. Die Geisel hat Priorität. Es ist ein etwa neun jähriger Junge. Die Zielperson ist in Block 14 gegangen. Ich werde ihm folgen und fordere Unterstützung." Von Hikari kam sogleich eine Bestätigung zu meiner Durchsage.
 

"Hier Hound 3 an Shepherd 1. Bin bei Block 9. Verstärkung trifft in 4 Minuten ein." Ginoza und Yayoi meldeten sich auch:" Hier Hound 1. Bin in Begleitung von Hound 2 und Shepherd 2. Sind Momentan bei Block 4. Verstärkung trifft in etwa 7 Minuten ein." Shou meldete sich mit unsicherer Stimme. "Hier Hound 4. Komme von Westen und habe gerade Block 10 hinter mir gelassen. Bin in 3 Minuten da."

Da ich von allen die Bestätigung hatte, ging ich zur Tür und machte sie auf. Mein erster Schritt wurde vom Quietschen der Türscharniere begleitet. Die sollten dringend einmal geölt werden. Ich hoffte das er das Quietschen nicht gehört hatte. Als ich durch die Eingangshalle ging, fiel mir auf, das in diesem Block keine einzige Zeitung oder Decke lag. Daher wird dieser Block nicht von Obdachlosen benutzt. Gut. Das erleichterte mir die Arbeit. Als nächstes ging ich die Treppe hinauf, denn der Lift war kaputt. Bei jeder neuen Stufe verstärkte sich mein Déjà-vu, denn auch bei meinem ersten Fall hatte die Zielperson eine Geisel genommen. Düstere Vorahnungen liessen mir einen Schauer über den Rücken jagen.

Das war doch alles nur Hokuspokus kram. Ich schnaubte, strafte die Schultern und konzentrierte mich wieder auf meine Aufgabe. Junge retten. Unverletzt heimkommen. Zielperson entweder töten oder in Therapie verfrachten.

Das war doch gar nicht so schwer. Das konnte ich schaffen.

Inzwischen hatte ich den Ersten Stock erreicht und trat, nachdem ich die Tür zum Treppenhaus geschlossen hatte, auf den Gang hinaus. Ein zerschlissener aber ehemals wahrscheinlich wunderschöner blauer Perser bedeckte den gesamten Boden. An den Wänden hingen angelaufene goldene Lampen und die Türen waren aus schwarzem Teakholz. Wahrscheinlich war das früher ein teures Hotel gewesen, welches Bankrott gegangen ist. Aus dem Holster zog ich meinen Dominator und ging nach links, denn ich hatte ein Geräusch gehört. Ein leises Weinen das aus Zimmer 27 kam. Geschmeidig, mit der Waffe im Anschlag, einen Fuss vor den Anderen setzend, bewegte ich mich lautlos auf die Geräuschquelle zu. Am Türrahmen machte ich halt, lehnte mich mit dem Rücken an die Wand und versuchte durch den Spalt der nur angelernten Tür zu sehen um mir ein Bild von der Situation zu machen.

Das Zimmer war mit einem Bett, einem Schrank, einem Nachttisch und mehreren Lampen ausgestattet deren Glühbirnen alle kaputt waren. Leider war das alles was ich in dem düsteren Licht erkennen konnte. Doch beim nächsten aufleuchten einer Reklametafel die Joghurts anpries, sah ich den Jungen am Fuss des Bettes zusammengekauert. Sein kleiner Körper schüttelte sich nur so vor Weinkrämpfen. Es Versetzte mir einen Stich, aber ich konnte nicht sofort zu ihm laufen und ihn in den Arm nehmen. Auch wenn mein Herz mir genau das befahl. Ich schaute weiter in den Raum um zu sehen was ich übersehen hatte, denn zu dem Stechen gesellte sich ein mulmiges Gefühl im Bauch, dass mir sagte, dass ich Irgendwas sehr Wesentliches übersehen hatte. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wo zum Teufel war unsere Zielperson, Matsukawa Kyo. Einer Eingebung folgend duckte ich mich, drehte mich dabei um 180 Grad und hörte Holz zersplittern. Gerade dort wo gerade noch mein Kopf gewesen war, steckte nun die Feuerwehraxt dieses Stockwerks. Matsukawa stand hinter mir und hatte immer noch die Finger um den Griff gelegt. Ich war geschockt. Wie konnte er so nahe an mich rankommen?! Sonst spürte ich immer, wenn sich mir jemand näherte. Mein Zen, Karate und Schwertmeister Feng-Li hatte mir die Lehre des Chi’s beigebracht. Manche nannten es den sechsten Sinn. In einem Umkreis von 25 Metern konnte ich das Chi jeder Person spüren. Mein Meister brachte es auf 80 Meter. Ich wusste nicht wie er das schaffte, denn ich war schon mit 25 Metern total ausgelaugt. Den Geist eines Menschen zu spüren war eine Bürde. Aber es war auch sehr Hilfreich böse Absichten zu spüren um nicht überrascht zu werden, denn somit konnte mich Niemand überraschen oder hinterrücks angreifen. Ich hatte Vertrauen in meine Fähigkeiten, darum war ich auch so geschockt. Wie konnte sich Matsukawa so einfach anschleichen!? Der Schrei des kleinen Jungen holte mich wieder in die Gegenwart und ich konnte gerade noch einem Faustschlag auseichen. Ich brachte zwei Meter Abstand zwischen uns und überlegte. Den Dominator konnte ich nicht im Nahkampf gebrauchen, darum Schob ich ihn wieder zurück in den Holster und versuchte es mitreden. "Matsukawa beruhige dich bitte wieder. Ich bin hier um dir zu helfen, darum beruhige dich bitte." Doch meine Worte stiessen auf eine Mauer, denn er zückte nur ein Fleischermesser das er sich in den Gurt gesteckt hatte und hielt es waagerecht vor seinen Brustkorb. Die Klinge schimmerte in dem matten Licht und sah sehr scharf aussah. Mit einem Ausfallschritt wich ich dem ersten Angriff aus, drehte mich an seinem ausgestreckten Arm entlang und versetzte ihm einen Schlag in die Rippen, wonach ich auch gleich wieder aus der Reichweite war. Er krümmte sich zusammen und drehte sich nach ein paar Sekunden zu mir um. Sein mordlustiger Blick war verschleiert von den Schmerzen, aber ich durfte ihn nicht unterschätzen. So wie er sich bewegte, hatte er auch Kampfsport gemacht, wenn nicht sogar beim gleichen Meister. Das würde dann auch Sinn ergeben, wie er mir so nahekommen konnte. Eine weitere Lehre des Meisers war, das verschleiern seines eigenen Chi's, so dass es für andere nicht mehr wahrnehmbar war. Doch zurück zu unserem Ziel.

Er war wie ein verletzter Stier, nur noch darauf aus Rache zu üben. Man durfte so etwas auf keinen Fall unterschätzen, sonst war man schneller Tot als einem lieb war. Darum nahm ich eine Position an in der ich angreifen wie auch verteidigen konnte. Keine Sekunde zu spät den er stürmte schon, mit erhobenem Messer auf mich zu. Ich rief mir alles ins Gedächtnis was mir mein Meister zu einem unausgeglichenen Kampf gesagt hatte.

Punkt 1: Versuche deinen bewaffneten Gegner nicht zu reizen.

Kläglich gescheitert.

Punkt 2: Versuche auch ihm ein Handicap zuzufügen. Zum Beispiel eine schmerzhafte Verletzung.

Mit Bravur geschafft. Wahrscheinlich hatte ich ihm sogar ein oder zwei Rippen gebrochen. Diese Verletzung war schmerzhaft und in einem Kampf ein ernsthaftes Handicap, denn es erschwert das Atmen und bei einer falschen Bewegung konnten die Organe beschädigt werden. Was zu inneren Blutungen führen würde. Eine andere Verletzung wäre die Punktierung der Lunge, welche zu einem langsamen Tod führen würde, während man in seinem eigenen Blut ertrinkt. Keine schöne Methode.

Punkt 3: Versuche immer Ruhe zu bewahren.

Alles klar. Ich war heute die Ruhe in Person, auch wenn die Tür im Damen Klo etwas Anderes erzählte. Alles in bester Ordnung.

Punkt 4: Versuche mit dem Gegner zu reden, ihn abzulenken so, dass du leichter durch seine Deckung kommst.

Hatte ich schon versucht, was zu diesem Kampf geführt hatte. Aber ein zweiter Versuch konnte ja nicht schaden. Also versuchte ich es noch einmal, nachdem ich seinem zweiten Angriff elegant ausgewichen war und wieder ein paar Meter entfernt stehen blieb. "Hey Matsukawa. hast du denn keine Personen die dir etwas bedeuten? Komm schon. Du willst doch leben. Du musst die beruhigen und dann eine Therapie machen, damit du wieder zurück in dein Leben kannst. Ich verstehe ja warum du so durchdrehst, darum bitte beruhige dich wieder." Darauf machte auch er endlich den Mund auf. "Was weisst du schon von meinem Leben?! Nichts! Absolut Nichts! Du hast keine Ahnung wie es ist, immer von den Grossen und Mächtigen herumgeschubst zu werden. Wie eine Marionette in den Fäden zu hängen und darauf zu warten das jemand mit dir spielt. Ich will mein altes Leben nicht mehr, also erschaffe ich mir ein Neues." Wenn der wüsste, wie viel er mit mir gemeinsam hätte.
 

Naja ein Versuch war es wert gewesen. Dann weiter im Text.

Punkt 5: Entwaffne den Gegner.

Sehr wohl, Shisho.

Ich machte einen Schritt nach hinten um ihn zu mir zu locken, was auch gut klappte. Das Messer hatte er in der rechten Hand und stürmte jetzt auf mich zu. Als er ausholte, tauchte ich unter seinem Arm weg, schlug ihm währenddessen das Messer aus der Hand, drehte mich mit meinem Rücken zu seiner Brust, schnappte mir sein Handgelenk und machte einen Judo Wurf. Den sogenannten Tomoe-nage (Überkopfwurf). Der Schwung den er hatte erleichterte mir die Arbeit. Als er am Boden lag zog ich sogleich den Dominator und richtete auf ihn.

Kriminalitätsquofitienz 299. Vollstrecker Modus Non-Lethal Paralyser. Zielen Sie mit bedacht und bringen sie das Ziel unter ihre Kontrolle.

Ich drückte ab und Matsukawa war im Reich der Träume. Erst jetzt bemerkte ich Hikari und Shou die im Gang standen und mich Fassungslos anschauten. "Dir ist aber klar, dass du total abgefahren bist. Oder? Akane du hast den Fall ganz alleine zum Abschluss gebracht. Du bist Superwoman. Das war gerade so cool.", meldete sich Hikari zu Wort. Ich seufzte nur resigniert. Toll jetzt hatte ich ein Groupie. Nachdem ich den Dominator im Holster versorgt hatte, ging ich zur Zimmertür und stiess diese auf. Der Junge war immer noch zusammengekugelt am Bett Ende. Als ich auf ihn zuging, richtete er verschreckt seine weitaufgerissenen blauen Augen auf mich. "Schon ok. Du bist jetzt in Sicherheit. Der böse Mann kann dir nichts mehr tun. », mit diesen Worten nahm ich ihn einfach in den Arm. Zuerst versteifte er sich, doch dann wurde er schlaff in meiner Umarmung und fing an zu weinen. Seine kleinen Arme schlangen sich um meinen Hals und er verteilte seinen Rotz überall auf meiner Uniform. Immer wieder strich ich ihm beruhigend über seine braunen Haare und murmelte, "Alles ok. Jetzt ist alles wieder gut. Ich bin ja bei dir." Nach einiger Zeit war er an meiner Brust eingeschlafen, deshalb hob ich in hoch und trug ihn aus dem Zimmer. Dann sprach ich nochmal in mein Funkgerät, "Hier Shepherd 1. Habe die Geisel und die Zielperson sichergestellt. Bin mit Hound 3 und 4 im ersten Stock. Wo seid ihr?" Sofort kam von Yayoi eine Antwort, "Hier Hound 2 komme gerade mit Hound 1 und Shepherd 2 die Treppe hoch. Sind gleich da." Daraufhin wurde die Tür zum Treppenhaus aufgestossen und Yayoi, Ginoza und Shimotsuki stürmten in den Gang. Was sie dort sahen, überraschte sie zusehends. Ich stand mit einem Kind in meinen Armen neben unserer bewusstlosen Zielperson und hinter mir waren Hikari und Shou. Wir hatten während der Jagd anscheinend die Vollstrecker ausgewechselt, denn während Hikari bei mir war, war Yayoi wahrscheinlich auf Shimotsuki getroffen. Ich wandte mich an Hikari, "Ich möchte das du Matsukawa in ein Therapiezentrum bringst. Um den Jungen kümmere ich mich. Und. Shimotsuki?", die Angesprochene löste den Blick von dem Jungen in meinem Armen, "Ich möchte das du schaust, das alle sicher nach Hause kommen. Klar?" Sie nickte nur. Da ich jetzt alles erledigt hatte, ging ich ins Treppenhaus und hinaus zu meinem Wagen. Beim Auto angekommen, setzte ich den Jungen auf einen Rücksitz und schnallte ihn an. Er schlief immer noch tief und fest. Ich konnte nicht wiederstehen und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Leider hatte ich eine Schwäche für Kinder. Dann stieg ich ein, lies den Motor an und fuhr auf die Autostrasse. Da ich das Gefühl hatte, das es keine so gute Idee wäre den Jungen mit ins Amt für Öffentliche Sicherheit zu nehmen, beschloss ich es auf die altmodische Art zu versuchen. Deshalb nahm ich nicht die Ausfahrt die direkt zum Amt führte, sondern fuhr zu mir nach Hause.
 

Shisho = Meister, respektvolle anrede

Ksou = Scheisse

Itabashi = einr der 23 Bezierke in Tokyo
 

Noch schnell was von mir. Liest diese Geschichte überhaupt jemand? Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Es ist meine erste Geschichte und ich bin ein bisschen unsicher. Bitte schreibt doch falls euch etwas auffält, auch wenn es nur Schreibfehler sind.

Danke.

Eure akaichou



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Assassinsgirly
2018-02-23T09:47:24+00:00 23.02.2018 10:47
hey diese FF ist einfach mega Krass
Von:  Manga-Freche
2015-08-05T22:33:23+00:00 06.08.2015 00:33
Also ich finde deine FF klasse. Auch mag ich das Paar. ^^
Ich hoffe du schreibst weiter.
Mir sind auch keine Rechtschreibfehler aufgefallen.
Antwort von:  Koko_Hekmatyar
08.08.2015 18:19
Danke. Das freut mich mega. Danke. Ich schreib schon weiter. Warte nur... XD


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