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wie Noatak zu Amon wurde

von

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Veränderungen

Zuerst ist es dunkel, dann sehe ich einen weißen Lichtblitz und kneife die Augen zusammen. Zumindest denke ich, dass ich es tue, aber dann fühle ich mich so leicht und stelle fest, das ich träume. Der Lichtblitz löst sich auf und ich finde mich auf unseren Feldern wieder. Jedoch ist alles eingegangen. Alles ist vertrocknet! Plötzlich stehe ich vor meinem Vater. Er sieht wütend aus. Seine Hand zeigt auf die Tür, diese schwingt auf und ein Mann von der Triade kommt in das Haus. Er machen einen Feuerball auf seiner Handfläche. Plötzlich falle ich. Es fühlt sich schlecht an und ich bekomme Angst. Eine helle, weibliche Stimme spricht in meinem Kopf zu mir: „Noatak! Es wird eine sehr harte Zeit kommen. Aber wichtig ist, dass du nicht aufgibst und die Menschen, die dir etwas bedeuten, beschützt.“ Die Stimme klingt freundlich, aber fordernd.
 

„Ich bin Tamee. Die Bändiger in deiner Zeit sind voller Hass und Egoismus. Sie machen auch den Nichtbändigern die Zeiten sehr schwer. Damals zu Zeiten des ersten Avatars haben die Menschen sich gegenseitig respektiert. Das Bändigen hat nur Leid über die materielle Welt gebracht. Es war der Grund für jeden Krieg. Zu allen Zeiten. Aber das soll sich nun ändern. Ich werde dir eine ganz besondere Kraft geben. Mein Bruder hat sie vor vielen Jahren Avatar Aang gegeben.

Mit dieser Gabe war es ihm möglich, die Bändigerkräfte von den Bändigern zu blockieren. Du musst nur das Element vom Chi trennen. Je mehr du trainierst, desto besser wirst du. Schneller und präziser.“, erzählt sie mir. Ich erkenne noch immer nichts in dem Licht, aus dem die Stimme kommt. Doch diese Nacht, von der dieser Geist dort spricht, macht mich neugierig. Jetzt sollte ich vielleicht mal antworten. „Und warum hast du mich dazu augewählt?“, frage ich und bin über die Sicherheit in meiner Stimme erstaunt, obwohl ich große Furcht verspüre.
 

„Weil du, Noatak, innerliche Stärke besitzt. Ich habe mir deine Zukunft bereits angesehen. Trotz allem, was dir passieren wird, wirst du nicht aufgeben. DU wirst immer weiterkämpfen. Und das hat mich beeindruckt. Zuerst wollte ich dem neuen Avatar diese Kraft geben, doch sie liebt ihr eigenes Bändigen so sehr, dass sie es nicht durchziehen würde, den Menschen ihre Fähigkeiten zu nehmen. Es musste also ein Nichtbändiger sein. Und meine Wahl ist auf dich gefallen.“

Ich schlucke und hole noch einmal tief Luft, bevor ich diese Frage stelle, obwohl ich eigentlich weiß, dass der Geist mir diese Frage nicht beantworten wird.

„Was wird denn alles passieren?“ Wie erwartet höre ich erst einmal nichts, doch dann wird das Licht immer heller bis ich die Augen zukneife und auch die Arme schützend vor mein Gesicht halte, um vielleicht doch einen kleinen Blick auf den Geist werfen zu können. Doch es ist sinnlos. Das Licht wird immer greller und die Stimme sagt abschließen: „Das wirst du in den nächsten Momenten erfahren und jetzt solltest du lieber aufwachen.“
 

Sofort sitze ich aufrecht im Bett und ringe nach Luft. Dann reiße ich mich zusammen, atme tief ein und aus und sehe mich um. Es ist noch dunkel. Ich taste nach der kleinen Öllampe auf dem Tisch neben meinem Bett und den Streichhölzern. Ich zünde die Lampe an und blicke mich nochmals um. Das Bett meines Bruders ist leer. Die Tür einen kleinen Spalt offen. „Vielleicht muss er auf Toilette.“, denke ich mir, doch dann höre ich ein Krachen. Es kommt von unten und hört sich an, als ob unser Tisch in der Küche zerbrochen wäre. Mein Herz schlägt schnell und in mir steigt Panik auf. Ich öffne die Tür ganz und trete leise auf den Gang. Warum hat mich Tino nicht geweckt? Hat er ebenfalls lauten Krach von unten gehört? Die Holztreppe fühlt sich kalt an, als ich sie barfuß hinuntersteige. Bei jeder Stufe knarrt das alte Holz und ich zucke bei jedem Laut leicht zusammen. Die schwache Lichtkugel meiner Lampe leuchtet mir den Weg nach unten. Die Küchentür ist angelehnt, wie bei der Zimmertür. Nur ein kleiner Spalt. Ich gebe ihr einen kleinen Stoß, damit sie etwas weiter aufgeht und konnte nun erkennen, was sich in der Küche abspielt. Meine beiden Erdbändigerbrüder liegen in den Trümmern des Holztisches. Die Köpfe und Arme unnatürlich verdreht, ein starrer Blick an die Decke. Mein Herz schlägt schneller und als ich meine Mutter sehe, läuft mir eine Träne herunter. Sie wird von einem großen, muskulösen Mann an die Wand gedrückt. Seine Hand an ihrem Hals. Er erwürgt sie! Ein anderer, etwas kleinerer Mann bedroht meinen Vater mit einer Flamme auf seiner Hand. „Vater, du bist doch doch ein Erdbändiger! Warum hilfst du dann nicht Mutter und verteidigst dich nicht?“, schießt es mir durch den Kopf. Dann erst erkenne ich warum. Ein dritter hält Tino fest. Seine Hände sind ihm auf dem Rücken gefesselt. Der Mann hat seine Hände an dem Kopf meines Bruders. „Bitte lasst den Rest meiner Familie am Leben.“, fleht mein Vater. „Ich schulde euch das Geld, nicht sie!“ Tinos Gesichtsausdruck ist sehr verängstigt und er schaut zu unserer Mutter, die gerade zu Boden sinkt, als der Mann die Hand von ihrem Hals nimmt. Sie ist tot. „Wer sich von der Triade Geld ausleiht und es nicht zurückzahlen kann, der muss sterben. Und seine Familie ebenfalls.“, sagt der Mann, der Tino festhält. Dann dreht er den Kopf meines Bruder gewaltsam zur Seite und ich kann richtig das Knacken seines Genicks hören. Er fällt zu Boden. Ein erstickter Schrei entkommt mir. Ich presse meine Hände auf meinen Mund. Der Mann, der meinen Bruder gerade getötet hat, blickt zur Tür, hinter der ich stehe und alles mit ansehe. Hat er mich gehört? Ich mache meine Lampe aus, die am Boden steht und weiche ein paar Schritte zur Seite in die Dunkelheit des Ganges, als der Mann der Triade eine Flamme auf seiner Hand zündet und auf die Tür zukommt.
 

Ich halte die Luft an und höre mein Herz laut gegen die Brust hämmern. Der Feuerbändiger sieht nach links und nach rechts, in meine Richtung, sieht mich jedoch nicht und verschwindet wieder in die Küche. Ich höre meinen Vater schreien, als er getötet wird. Leise fange ich an zu weinen und fühle mich vollkommen hilflos. Die Männer unterhalten sich noch kurz. „Ihr werdet die beiden Töchter suchen, dir wir nicht finden konnten. Ansonsten ist jeder von dieser Familie tot. Ich werde mich hier noch etwas umsehen, nach Wertgegenständen.“ Die Tür schwingt auf und die Beiden verlassen das Haus. Ich lehne mich noch immer an die Wand und presse die Augen zusammen. Das Einzige, was mich beruhigen konnte, ist, dass sie nicht wussten, dass es einen zweiten Nichtbändiger in dieser Familie gibt. Mich. Doch was ist mit Rya? Sie ist doch daheim gewesen. Wo ist sie denn dann, wenn sie nicht von den Leuten der Triade getötet wurde? Mein Gesicht halte ich in meinen Händen verborgen und weine noch immer leise vor mich hin.
 

Da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und jemand nimmt mich in den Arm. „Rya.“, flüstere ich und schaffe es mich zu beruhigen. Ich sehe sie an. In ihrem Gesicht spiegelt sich große Trauer wieder und auch sie hatte geweint. Langsam dämmert es draußen und der Tag fängt an. Nur ohne unsere Familie. „Wie hast du es geschafft, dass sie dich nicht finden?“, frage ich Rya leise. Von der Küche hören wir, wie der letzte Mann dort alles durchsucht. „Vater hat gwusst, dass sie heute kommen würden. Er wusste auch, dass er seine Familie nicht beschützen kann. Als sie ihn nach den Familienmitgliedern fragten, sagte er, er habe nur einen Nichtbändiger und zwei Töchter auf der Heiler-Schule. Die anderen sind ihnen direkt in die Arme gelaufen. Deine Brüder waren zur falschen Zeit in der Küche. Vater hätte sie alle vorwarnen müssen.“ „Dafür werden wir uns rächen!“, sage ich entschlossen, wische mir die Tränen aus den Augen und stehe auf. Ich höre die Stimme von Tamee in meinem Kopf. „Noatak, ich werde deine Bewegungen führen, du musst es nur zulassen!“ Ich atme tief ein und aus und antworte: „Das werde ich!“ Rya sieht zu mir hoch. „Mit wem redest du da?“ Ich sehe sie an und erkenne sie nicht wieder. Ich brauche sie nicht, macht mir Tamee verständlich. Ich lege meine Finger auf ihre Stirn und sie wehrt sich nicht. Die Augen geschlossen, drang ich mit meinem Geist in ihren Körper. Da sehe ich es: Ein blau, leuchtender Ball umgeben von einem Wasserstrahl. Das Chi und ihre Wasserbändigerkraft. Ich ziehe das Wasser weg von dem Ball und öffne meine Augen. Meine Schwester verliert das Bewusstsein. Eigentlich will ich mich auch an den man in dem Haus rächen, doch Tamee sagte: „Dafür bist du noch nicht bereit. Zuerst musst du kämpfen lernen. Und jetzt LAUF!!!“ Und ich renne aus dem Haus, so schnell ich kann. Weg von dem schrecklichen Ort, der einst mein zu Hause war. Und ich fühle mich einsam und verlassen ohne Tino und die Anderen.



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