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Mister Liar

von

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~ The Fates have caught me ~

„ … Es ist aus.“

 

Oh Gott. Es schmerzte, diese grausamen Worte taten so schrecklich weh. Wie auch schon früher an diesem Abend stieg Übelkeit in ihm hoch, ließ ihn verkrampft schlucken. Er schnappte nach Luft, als hätte Tatsuro ihm in den Magen geschlagen. Und genauso fühlte es sich, wenn er ehrlich war, auch an. Tatsuros Stimme und sein Talent, mit Worten zu spielen, waren schon immer seine größte Stärke gewesen, hatten schon so oft zahllose Emotionen in die Welt und ja, auch in Yukkes Herz getragen, doch jetzt klangen seine Worte monoton, ohne jegliche Gefühle und von Wortgewandtheit konnte nun wirklich nicht die Rede sein.

Noch immer stand er wie vom Donner gerührt an Ort und Stelle, starrte in Tatsues Augen, die wie auch seine Stimme gänzlich ausdruckslos schienen. Yumiko, die weiterhin gegen ihn lehnte, bewegte sich leicht und zog dadurch für einen kurzen Augenblick Yukkes Aufmerksamkeit auf sich. Im Gegensatz zu Tatsuro wirkte die junge Frau angespannt und jetzt, da er ihr so nahe gegenüberstand, wurde das Gefühl, sie zu kennen, mit jeder verstreichenden Sekunde stärker. Er spürte, wie eine Erinnerung in ihm hochsteigen wollte. Yumikos Lippen zuckten und bei der Gelegenheit fiel ihm auf, dass diese in einem dezenten Pfirsichton geschminkt waren, kein … Pink? Ein wenig wunderte er sich über sich selbst. Warum fielen ihm gerade jetzt in diesem Augenblick Kleinigkeiten auf, die ihm eigentlich vollkommen egal sein sollten? Tatsuro, sein Tatsuro, hatte gerade ihre Beziehung beendet, um die er eine so verdammt lange Zeit hatte kämpfen müssen und …

 

Und plötzlich war es da, das Wissen, woher er Yumiko kannte. Sein Atem stockte und ein feines Zittern zog sich durch seinen Körper, als die Erkenntnis einschlug wie eine Bombe. Er kannte Yumiko, er wusste, wer sie war, weil Tatsuro selbst es vor so vielen Jahren gewesen war, der ihm von ihr erzählt hatte. Oh, mein Gott, jetzt … jetzt machte alles Sinn. Zumindest auf eine verdrehte und absolut Tatsuro-typische Weise. Er hatte sich dieses nagende Gefühl, dass Tatsue etwas im Schilde führte, doch nicht eingebildet! An der Sache war was faul, das spürte er doch. Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm alles. Die steckten doch alle unter einer Decke.

 

Selbst Miya, der ihn heute wegen seiner Unkonzentriertheit nach Hause geschickt hatte, was normalerweise nie vorkam.

Und Technikmuffel Sato, der so plötzlich Interesse an seinem Handy zeigte.

Und natürlich nicht zu vergessen das im Nachhinein betrachtet seltsam informative Telefonat mit Yumiko.

Von den ganzen Ereignissen der letzten Stunde mal gar nicht zu reden.

War es nicht verwunderlich, dass Tatsue Satochi und ihn nicht bemerkt hatte, obwohl sie zeitweise alles andere als unauffällig gewesen waren?

Oder dass sowohl Tatsues als auch Yumikos Lippen kein bisschen geschwollen waren, obwohl sie ihm hier ganz offensichtlich vorspielen wollten, heiß bei der Sache gewesen zu sein, bevor Sato angeklopft hatte!

 

Mittlerweile war er sich beinahe hundertprozentig sicher, dass er sich mitten in einem von Tatsues seltendämlichen Scherzen befinden musste – aber nicht mit ihm. Das würde er ihm büßen. Yukke betete nur, dass er sich nicht gerade in eine Wunschvorstellung flüchtete. Noch bevor er sein eben gefasstes Vorhaben jedoch anzweifeln konnte, hatte sich sein Körper schon selbstständig gemacht, und mit einem lauten Klatschen kollidierte seine Hand mit der Wange des Sängers. Obwohl er wirklich der Inbegriff eines Pazifisten war, Tat das gerade so verdammt gut, dass er das breite Grinsen, das sich mit Nachdruck auf seine Lippen schlich, unmöglich verbergen konnte.

 

„Mistkerl.“ Yukke lachte leise, erheitert und verdammt noch eins, tierisch erleichtert auf. „Hat dir deine Mama nicht beigebracht, dass man erst Schluss macht, bevor man sich jemand Neues anlacht?“ Tatsues perplexes Gesicht war bares Gold wert; und um seine Verwirrung noch zu steigern, trat Yukke auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin“, wisperte er nah am Ohr des anderen. „Ich überlege schon seit Wochen, wie ich es dir nur beibringen soll und nun … ich bin so froh, dass du das genauso siehst.“ Yukke ging einige Schritte zurück und der fassungslose Ausdruck auf Tatsues Gesicht war ihm Bestätigung genug. Nichts war es mehr mit kalter, abweisender Fassade. Wenn er das Flackern in den überrascht geweiteten Augen richtig deutete, stieg sogar langsam ein klein wenig Panik in seinem Scherzkeks auf. Richtig so. Er hatte bestimmt nicht vor, ihn so schnell vom Haken zu lassen.

 

Lieb lächelte er Tatsue und auch Yumiko an, bevor er sich für sein Grande Finale erneut seinem sprachlosen Sänger zuwandte. Für eine Sekunde genoss er diesen Anblick noch – denn hey, wann bekam man schon einmal die Gelegenheit, Tatsuro Iwakami sprachlos zu sehen? – bevor er zum sprichwörtlichen Todesstoß ansetzte.

 

„Ich hatte echt Angst, alles zu ruinieren, wenn ich dir sage, dass das mit uns einfach nicht mehr funktioniert - dabei geht es dir genauso. Oh Mann, da hätte ich mir gar keine so großen Sorgen machen brauchen.“ Seinen Arm um Satochis Schultern legend drehte er sich zum Gehen. „Komm Sato, lassen wir die beiden Turteltäubchen allein.“ Neckend zwinkerte er Tatsue noch zu und machte sich in Richtung Aufzug aus dem Staub. Sein schauspielerisches Talent hielt sich normalerweise eher in Grenzen, aber gerade war er tatsächlich stolz auf seine Show, die, wenn man von Tatsuros Grad der Bestürzung ausging, wirklich verdammt überzeugend gewesen sein musste.

 

Gut nur, dass auch Satochi offensichtlich zu überrumpelt war, um sich in welcher Form auch immer dagegen zu wehren, von ihm über den Flur geschoben zu werden. Erst als sie den Aufzug beinahe erreicht hatten, kam wieder Leben in den Drummer. Wobei Leben tendenziell übertrieben war, beachtete man, dass er lediglich damit begann, wild mit den Armen herumzufuchteln. Immer wieder öffnete er den Mund, aber anscheinend brachte er das, was er sagen wollte, nicht über die Lippen.

 

„So witzig ich deine Fischnachahmung auch finde, warte bis wir im Aufzug sind“, befahl Yukke grinsend und drückte auf den silbernen Knopf. Im selben Augenblick, als sich die Türen des Lifts öffneten, hörte er Tatsues Stimme über den Flur schallen, seinen Namen rufen. Sein Lächeln weitete sich, während er so tat, als hätte er ihn nicht bemerkt. Während Satochi und er also die Aufzugskabine betraten, sah er den Sänger zwar noch angelaufen kommen, aber da schlossen sich die Türen auch schon wieder. Sein Grinsen wurde nur noch weiter, denn Tatsuros – wenn auch verspätete – Reaktion war eindeutig gewesen. Nun bestand wirklich kein Zweifel mehr daran, dass er wieder einmal Opfer einer seiner unmöglichen Streiche geworden war. Eigentlich hätte Yukke allen Grund, wütend zu sein, aber im Augenblick überwog tatsächlich nur die unendliche Erleichterung darüber, ihn doch nicht an Yumiko verloren zu haben.

 

„Sag mal …“ Sato riss ihn aus seinen Gedanken, schien jetzt auch endlich seine Stimme wiedergefunden zu haben und schaute ihn nun aus großen, noch immer verblüfften Augen an. „War das gerade eben dein Ernst? Dir ist … also ich meine … du weißt aber schon, dass –„

 

„Was? Dass er mich nur verarscht hat? Oh, ja, das ist mir auch eben klar geworden.“ Satochis Mienenspiel war herrlich. Man konnte regelrecht sehen, wie sich die Zahnräder in seinem Hirn drehten, bis sich sein Gesicht plötzlich erhellte, als der Groschen fiel. Yukke wartete diese Erleuchtung amüsiert ab, bevor er einen strengen Ausdruck auf sein Gesicht zauberte und Satochi ernst in die Augen sah. „Und mit dir, mein lieber Sato, hab ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen.“ Yukke holte aus und klapste seinem Gegenüber mit Schmackes auf den Hinterkopf, sodass sich dieser mit leicht schmerzverzerrter Miene Selbigen hielt. „Dachtest du wirklich, es fällt mir nicht auf, dass du Tatsue die ganze Zeit über geschrieben hast?“

 

„Ich … ehm … na ja.“

 

Satos Gestammel war tatsächlich ziemlich witzig mit anzuhören, und Yukke hätte jedes Recht gehabt, ihn für seine Mittäterschaft noch länger leiden zu lassen, allerdings hielt sich die Lust, ihm nun eine ausgewachsene Standpauke zu halten, nun doch in Grenzen.

 

„Spars dir, Satochi“, seufzte er daher nur und schloss für einen Moment seine brennenden Augen. Nun, wo das Adrenalin langsam aus seiner Blutbahn verschwand, bemerkte er erst, wie müde und ausgelaugt er war. Kein Wunder, bei all der Aufregung. Vermutlich war es auch dieser Tatsache zu Schulden, dass er Satochi nun nicht die Hölle heißmachte und nach Erklärungen verlangte. Es genügte ihm, dass Tatsuro ihm später Rede und Antwort würde stehen müssen. Außerdem kannte er seine drei Pappenheimer nach all der Zeit zu gut, um über diese Aktion ernsthaft verwundert zu sein. Schließlich war das heute nicht der erste Streich auf seine Kosten gewesen … aber der bislang Schmerzvollste. Was hatte sich Tatsue nur dabei gedacht?

Seufzend stieß er sich von der Stahlwand ab, gegen die er die letzten Sekunden gelehnt hatte, als der Aufzug im Erdgeschoß ankam. Sato schaute ehrlich zerknirscht aus der Wäsche, machte aber auch keine Anstalten, sich in irgendeiner Weise zu rechtfertigen.

Nun gut, sollte ihm recht sein - vorerst zumindest.

 

„Du lädst mich jetzt auf ein Bier ein, oder einen riesigen Eisbecher, ich weiß gerade nicht, ob ich Zucker oder Alkohol brauche.“ Yukke machte eine scheuchende Handbewegung und folgte Sato in Richtung des Ausgangs. Doch kaum war er aus der Aufzugskabine ins Foyer getreten, drang ein lautes „Yukke!“ Vom Treppenhaus her an seine Ohren.

 

„Yukke, warte!“ Lange Arme schlangen sich von hinten um seine Mitte und ein warmer Körper schmiegte sich gegen seinen Rücken. Erneut sanken seine Lider herab; und für einen Moment ließ er diese Berührung zu, schöpfte Kraft aus ihr, bevor er sich losmachte, um Tatsue ins Gesicht sehen zu können.

 

„Was willst du denn noch?“, erkundigte er sich freundlich und darum bemüht, in seiner Rolle zu bleiben. Jetzt, wo er dem Sänger ein weiteres Mal ins Gesicht sah, spürte er zu seiner eigenen Überraschung, wie langsam aber sicher erneute Wut in ihm hochsteigen wollte. Ob Tatsuro überhaupt eine Ahnung davon hatte, was er ihm mit seinem dummen Streich angetan hatte?

 

„Ich … Yukke … Du hast das gerade eben doch nicht ernst gemeint? Ich meine, dass das mit uns einfach nicht mehr funktioniert, oder?“

 

„Natürlich habe ich das ernst gemeint.“ Er war noch nie ein guter Lügner gewesen, ganz anders als Tatsuro, der selbst seine Mutter anlügen konnte, ohne Rot zu werden. Aber der Sänger war gerade so durch den Wind, dass er wohl selbst diesen offensichtlichen Schwindel für bare Münze hielt, denn seine Gesichtszüge entgleisten so schnell, dass Yukke seinen Augen kaum glauben konnte. Nur die anhaltende Wut, die in seinem Bauch brodelte, hielt ihn davon ab, seine Scharade sofort aufzugeben und seinen Freund in die Arme zu nehmen. So am Boden zerstört hatte er ihn nur selten gesehen; und dieser Anblick versetzte ihm einen Stich des Mitgefühls mitten ins Herz. Er war wirklich zu gut für diese Welt. Innerlich seufzte er, ließ sich äußerlich jedoch nichts anmerken. Eigentlich hätte Tatsuro es verdient, nun einfach ignoriert und stehen gelassen zu werden. Er sollte ihn wirklich in derselben Ungewissheit schmoren lassen, in der er sich den ganzen Abend, ach was, schon die ganzen letzten Wochen über befunden hatte. Aber er konnte das nicht, er war nicht wie Tatsue, der das auch noch auf eine gewisse Art und Weise witzig finden würde. Yukke empfand Genugtuung, ja, das schon, aber selbst dafür schämte er sich, wenn er ehrlich war, ein kleines Bisschen. Erneut holte er Luft, unterdrückte jedoch den Impuls, Tatsue über die Wange zu streicheln.

„Ich habe es genauso ernst gemeint wie du, als du sagtest, dass es aus ist.“

 

Erst reagierte Tatsuro gar nicht auf das, was er eben gesagt hatte, starrte ihn nur noch immer aus geweiteten, ungläubigen Augen an. Yukke bemerkte sogar, wie blass er um die Nase geworden war, und konnte nur zu gut nachempfinden, wie sich der Sänger nun fühlen musste. Geschah ihm recht, seine bittere Medizin selbst zu schmecken, aber dass ihm dies nun eine Lehre sein würde, daran zweifelte er leider sehr. Tatsuro würde sich vermutlich nie ändern und noch immer würde ihn brennend interessieren, warum er diesen ganzen Schwindel überhaupt durchgezogen hatte. Aber noch bevor er ihn endlich zur Rede stellen konnte, fand er sich in einer beinahe knochenbrechenden Umarmung wieder.

 

„Yukke, verdammt, mach so was nicht mit mir.“ Er spürte Tatsues Nase an seiner Halsbeuge, das feine Zittern, das durch den Körper seines Freundes ging. Ein resignierendes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als auch er die Arme um seine Mitte schlang. An Tatsues Reaktion merkte man, dass der Sänger keineswegs so abgebrüht und gefühlskalt war, wie er einen oft Glauben machen wollte. Yukke seufzte unhörbar. Er sollte wirklich lernen, stark zu bleiben, aber wenn es um Tatsuro ging, war ihm das noch nie gelungen. So auch jetzt. Denn kaum fühlte er Tatsuros Nähe, spürte die so vertraute Wärme seines Körpers, wich die Anspannung der letzten Stunden aus ihm und reflexartig lehnte er sich stärker gegen ihn.

 

„Du bist so ein verfluchter Idiot, Tatsue.“ Yukke seufzte und vergrub seine Nase für einen langen Augenblick an Tatsuros Hemd. Tief atmete er ein, roch den angenehmen Duft seiner Kleidung, seines Aftershaves. Kein Frauenparfüm, nichts, was darauf hindeutete, dass Yumiko seinem Sänger zu nahe gekommen war. Die Erleichterung darüber ließ ihn beinahe schwindeln, erinnerte ihn jedoch auch wieder daran, welch gemeines Spiel der andere mit ihm getrieben hatte. Ruckartig löste er sich und ging auf Abstand. Tatsue protestierte leise, aber er schaute ihn nur ernst an.

 

„Du kannst von Glück reden, wenn ich dir nicht einen Monat Sexentzug aufbrumme, mein Lieber.“

 

„Aber ich … Yukke, komm schon, nun sei doch nicht so.“

 

„Bleib, wo du bist, oder ich mach zwei Monate draus.“ Yukke ging einen weiteren Schritt zurück und hob abwehrend die Hände, als Tatsue versuchte, ihm nachzukommen. Wenigstens zeigte seine erneute Drohung Wirkung, denn sein Gegenüber erstarrte in jeder Bewegung. Gut so. Wäre ja noch schöner, würde er sich nun einlullen lassen. Und das Tatsue genau dies schaffen würde, würde er ihm nachgeben, war eine unumstößliche Tatsache. Also lieber die Distanz wahren.

„Ich bin sauer auf dich, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest“, machte er seinen Entschluss auch verbal deutlich. „Ich verstehe einfach nicht, wie du auf so eine Idee kommen konntest. Dachtest du wirklich, es wäre witzig, mir vorzuspielen, dass du fremdgehst? Schluss machst? Du hattest in den letzten Jahren ja schon viele seltendämliche Ideen, aber das heute toppt wirklich alles. Warum, Tatsue? Warum?“

 

„Yukke …“, murmelte Tatsuro kleinlaut, und das war eine so untypische Reaktion für den direkten, immer von sich überzeugten Sänger, dass er beinahe den Faden verloren hätte. Energisch schüttelte er den Kopf und zog sich endlich die dumme Wollmütze herunter, um sich durch die gänzlich zerstörten Haare fahren zu können. Er würde sich nun nicht aus dem Konzept bringen lassen und seinem Freund viel zu schnell nachgeben. Heute hatte Tatsuro den Bogen eindeutig mehr als nur überspannt und Yukke nahm sich fest vor, ihn erst einmal ordentlich arbeiten zu lassen, bevor er ihm vergeben würde.

 

„Nein, nicht jetzt, Tatsuro. Ich will das nicht hier besprechen.“ So schnell seine Wut gekommen war, verebbte sie auch wieder und ließ nichts als Müdigkeit und ein klein wenig Resignation zurück. „Du gehst jetzt wieder hoch, kümmerst dich darum, dass deine Cousine heil nach Hause kommt, und danach hast du mir einiges zu erklären.“

 

„Ich … ich kann es dir auch jetzt erklären. Bitte? Es tut mir doch leid.“

 

„Von wegen. Dir tut die Sache an sich überhaupt nicht leid, ich kenn dich doch. Es tut dir nur leid, dass ich nun wütend bin.“ Yukke verschränkte abweisend die Arme vor der Brust und schüttelte erneut den Kopf, als Tatsuro wieder zu reden anfangen wollte. „Ich hab jetzt wirklich keine Lust, das nun mit dir zu bereden.“

 

„Aber Yukke …“ Tatsue wirkte ehrlich zerknirscht und er musste sich abwenden, um nicht doch schwach zu werden.

 

„Kein aber.“ Wir sehen uns zu Hause.“ Yukke ging auf den Ausgang zu, wo Satochi die ganze Zeit über gewartet hatte und sich nun nur mit Müh und Not das schadenfrohe Grinsen verkneifen konnte. „Und du brauchst dich gar nicht so zu freuen, mit dir bin ich auch noch nicht fertig“, maulte er ungewohnt schnippisch, obwohl sich seine Laune dank Tatsuros doch recht reuevoller Reaktion ein klein wenig gehoben hatte. „Aber erst spendierst du mir den größten Eisbecher, den das Sanji‘s zu bieten hat. Am besten mit Schuss.“ Nun war es an ihm zu grinsen, besonders als er den Drummer unter lautem Gezeter am Ohr aus dem Love Hotel zog.

 

„Au~! Ist ja schon gut, ich komm ja.“

Erst als sie das Gebäude einige Schritte hinter sich gelassen hatten und er nicht mehr Gefahr lief, sich nach Tatsuro umzudrehen, ließ er den jammernden Drummer wieder vom Haken, der sich auch sogleich sein malträtiertes Ohr rieb.

„Du weißt aber schon, dass ich meine Lauscher noch brauche?“

 

„Ach, wozu denn? Besonders hübsch sind deine Ohren sowieso nicht und um den Takt zu hören, reicht auch eines.“ Yukke lachte und wich dem Schlag aus, der seiner Schulter gegolten hätte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  QueenLuna
2019-11-13T13:25:57+00:00 13.11.2019 14:25
"Tatsuros Stimme und sein Talent mit Worten zu spielen waren schon immer seine größte Stärke gewesen, hatten schon so oft zahllose Emotionen in die Welt und ja, auch in sein Herz getragen, doch jetzt klang seine Stimme monoton, ohne jegliche Gefühle und von Wortgewandtheit konnte nun wirklich nicht die Rede sein." - Was für ein geiler Satz. Hat bestimmt Spaß gemacht, den zu formulieren ^^

Hach und da war die Auflösung deiner kleinen Hinweise, die ich im vorherigen Kommentar schon erwähnt hatte ^^ Gut gemacht und Yukke natürlich auch xD richtige kleine Spürnase, der Gute ^^ hat echt Spaß gemacht zu sehen, wie sich da vor der Tür, der Kreis der Ungereimtheiten schließt und die Erleuchtung in Yukke einkehrt, wenn auch nicht zu 100 Prozent, versteht sich.
Rache ist süß xD
Jetzt tat mir Tatsurou schon leid ^^ wie schnell sich das Blatt doch wenden kann.
Und Yukke bleibt mir nach wie vor Mega sympathisch... Er ist schon entzückend und knuffig in seinem Tun und Denken.

Musste sehr beim letzten Satz von Yukke an Sato lachen mit dem "Besonders hübsch ist es eh nicht..." herrlich.

Liebe Grüße
Luna <3

PS: bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich die FF schon mal gelesen habe, aber wohl nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit beachtet habe, die sie dich verdient ^^`Schande über mein Haupt! Dafür bekommt sie nun um so mehr xD und da ich eh nicht mehr wirklich was von weiß, bin ich auf dem weiteren Verlauf gespannt ^^
Antwort von:  yamimaru
18.11.2019 18:22
Höhö, jetzt, wo ich den Satz nochmal mit etwas Abstand lese, fällt mir auf, was für ein Monsterschachtelsatz das eigentlich ist. Aber gut. XDDDD Monsterschachtelsätze sind so meine ultimative Schwachstelle. *g* Gut also, dass dir der Satz gefällt. *lacht*

Jepp, ich bin auch richtig stolz auf Yukke, meine kleine Spürnase. XD Da hatte Tatsuro wohl gedacht, sein Schatz wäre doof oder so. Nee, mein Lieber, nicht mit Detektiv Yukke!
Schön, dass dir die Hinweise und deren letztendliche Auflösung gefallen haben. ^^ Und ja, ganz ist Yukke noch nicht dahinter gestiegen, was Tatsuros Scharade jetzt eigentlich für einen Sinn gehabt hat. Aber das klärt sich auch noch auf. ^^
Aha, da sind also die Sympathiepunkte für Tatsuro - hat doch nicht so lange gedauert, wie ich befürchtet hab. ^^ Und schön, dass dir auch Yukke nach wie vor sympathisch ist. Er ist und bleibt halt einfach ein herzensguter Kerl, selbst dann noch, wenn er jeden Grund hat auf Tatsuro wütend zu sein. ^^

Hihi, tja, auch Yukke, so nett er sein kann, kann auch mal eine bissige Wahrheit von sich geben. ;P und Sato hat das ja auch ein bisschen verdient, ne?

Aaaach Quatsch. ^^ Garkeine Schande über dein Haupt. Ich bin einfach nur mega happy, dass du die Story nochmal gelesn hast und sie dir jetzt so gut gefällt, was will ich denn mehr?
Also lieben Dank für deine tollen Worte!

LG
yamimaru
Von: abgemeldet
2017-11-02T21:37:39+00:00 02.11.2017 22:37
*von Mana's Plateauschuhen zu Tatsuro und wieder zurück schaun und den drang unter drück die Schuhe nach dem Sänger zu werfen*

Wie kommt man auf so ein Idee seinem Freund vor zuspielen Fremd zu gehn??
Und alle wussten es außer Yukke...
Eigentlich braucht Satochi nicht mal ein Ohr um den Takt zu hören, für sowas gibt es ja mittlerweile technik, also kann Yukke ihm ruhig weiter am Ohr drangsaliern
Antwort von:  yamimaru
03.11.2017 16:09
Mmmh, lieber die Plateauschuhe nicht benutzen ... ehrlich. ^^ Sieht zwar nicht danach aus, aber Yukke braucht seinen Spacken noch *lacht* und hey, so ein bisschen hat er sich doch schon rächen können, das wird ... glaub mir. XD
Sato hat's doch bloß gut gemeint ... armes, unverstandenes Ding *lacht*


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