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The Conversion

von

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Flucht

Als ich mir wieder bewusst wurde ... Wieder zu mir kam - allerdings ohne wirklich zu wissen wie viel Zeit tatsächlich vergangen war , war ich nicht mehr in dieser Wohnung.

Auch nicht mehr in dem umstellten Haus . Stattdessen starrte ich auf eine Straße .Regentropfen prasselten unaufhörlich auf die Windschutzscheibe und meine Hände klammerten sich verkrampft um ein Lenkrad...

Autofahren...
 

Meine Mama hatte pünktlich zu meinem achtzehnten Geburtstag regelrecht darauf bestanden, dass ich den Führerschein mache.

Obwohl ich das eigentlich nicht wollte.

Obwohl ich mich wie verrückt davor fürchtete und trotz im zweiten Anlauf bestandener Prüfung normalerweise schon beim Gedanken hinter dem Steuer zu sitzen schreckliche Unfallbilder meinen Kopf füllten und ich schweißnasse Hände bekam.

Natürlich fuhr nicht ich selbst im Moment sondern Issrin aber das Gefühl auf einer unkontrollierbaren Kanonenkugel zu sitzen blieb.... Moment mal , Hände !

Meine Hände?! Nein nicht meine Hände...
 

Es waren Frauenhände ja, aber sie steckten in schwarzen Handschuhen und sie waren nicht länger zierlich sondern groß und kräftig.

Ich hatte auch immer noch den schwarzen GSG-9 Anzug und die schussichere Weste an die mir Issrin in Yaheens Wohnung übergestreift hatte aber jetzt war diese...diese Uniform mir nicht mal mehr ein bisschen zu groß sondern schmiegte sich passgenau an plötzlich viel zu muskulöse Arme und durchtrainierte Bauchmuskeln...
 

Schlagartig fiel mir alles wieder ein , auch der letzte Morph den mein Yirk übernommen hatte.

NEIN!

Das war definitiv nicht mein Körper sondern der dieser Person , Akdors Wirtin.

Ich steckte im Körper einer TOTEN Frau... Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Meine Mutter , meine Schwester! Was war mit ihnen passiert? Immerhin waren sie ganz allein und hatten nach wie vor keine Ahnung .

Bei ihnen würden die Yirks als Allererstes nach mir suchen und sie würdem die Beiden bestimmt nicht einfach nett fragen was sie wussten...

NEIN!!!!...
 

vollkommen desorientiert und panisch schlug ich mental um mich. Griff nach der Kontrolle wie ich es in den letzten Monaten schon viele viele Male getan hatte. Issrin war gerade abgelenkt und konzentrierte sich vollkommen darauf den Wagen zu lenken.Völlig unerwartet wurde sie von meiner mentalen Keule getroffen und riss das Lenkrad herum .

Regen, Nässe Glätte...

FALSCHE SPUR!

RRRRUUUMMMM! HUUUUUP, HUUUUUP!
 

Nur haarscharf wich die Yirk einem engegenkommenden Fahrzeug aus und stieß mich grob zurück . <Das ist also der Dank dafür dass ich dich retten will. Wenn du sterben willst dann versuche es nocheinmal. Mach dem Ganzen ein Ende. Ich habe nichts zu verlieren.>

<Mich retten?! dass ich nicht lache Issrin , es geht dir doch gar nicht wirklich um mich oder...oder um mein Scheiß wertloses Leben sondern nur um Rache. Du willst dich nur an deinen Leuten rächen indem du mich zu diesen Kindern bringst. An diesem Visser der Yaheen auf dem Gewissen hat. Du hast es selbst gesagt dort in Yaheens Wohnung und ganz egal was dein Plan ist, du weißt ich werde kooperieren aber nicht allein. Nicht ohne meine Familie>

< Rache ist nur einer meiner Gründe und ich habe einen Plan. Deine Familie ist kein Teil davon... Y a - N o o r, alles was Deinesgleichen als Ausbildung bezeichnet ist weniger von Wert als die erste Kolligation Neugeborener. Deine Fähigkeiten dieses Fahrzeug zu steuern und die Kenntnisse über die damit verbundenen Regeln sind absolut unzureichend! >

< Verflucht Issrin, versuch nicht abzulenken! Du hast in meinem Haus gelebt, mit meiner Famile und egal was du sagst, ich weiß dass du gerne bei uns warst! Du magst Emily und ...->

<Halt den Mund! Dein Leben zu leben war nur Teil meiner Tarnung. Eine willkommene Abwechslung im Leben eines Soldaten nicht mehr also unterstelle mir keine unnötigen Emotionen wo keine sind.Du weißt nichts über mich !>

<Ich unterstelle dir nichts und ich werde auch nicht den Mund halten, nur weil du es mir sagst. Nicht jetzt und auch nicht später. NIEWIEDER!>

Meine mentale Stimme schrie.
 

Inzwischen war ich nämlich nicht mehr nur verzweifelt sondern knapp davor durchzudrehen.

<Du magst Emily nicht so wie ein Mensch sie mögen würde, das stimmt aber sie ist dir wichtig. Erst gestern wolltest du sie noch beschützen und jetzt lässt du sie im Stich obwohl du weißt dass sie sie holen werden. Sie werden meine kleine Schwester holen und einen von deinen Leuten in ihren Kopf stecken. Sie werden Em foltern und ihr wehtun nur weil sie wissen wollen wo ich bin... Wo wir sind obwohl meine Schwester in Wirklichkeit gar nichts weiß. Genauso wie meine Mama. Issrin , ich flehe dich an , bitte wir müssen zurück und die Beiden holen, jetzt sofort !>

<Sie holen!>

Issrin lachte rauh und für den Bruchteil einer Sekunde brach ein Echo ihrer eigenen Angst und Verzweiflung zu mir durch.

< Visser Sechzehn führt jetzt offiziel die Invasion deines Landes an .Er sucht mich nach wie vor, genauso wie andere Yirks die sich ihm wiedersetzen und er wird nicht aufhören bis er mich findet. Noch denken seine Untergebenen ich bin in dir und mich zu finden hat höchste Priorität. Aber wenn der G a s h e m nicht zurückkehrt, sich nicht orten lässt und auch auf keinen ihrer Funksprüche mehr antwortet, werden sie annehmen, Yaheen hätte Akdor überrumpelt und seinen Wirt gestohlen. Sie werden alles abriegeln und eine großangelegte Suche starten. Wenn das passiert, werden sie nicht mehr nach dir suchen sondern nach i h r .>

Vielsagend deutete Issrin auf mein Gesicht das im Moment nicht meines war.
 

Die Yirk kämpfte schon lange in diesem Krieg und wusste wie es lief.

Mir war klar dass es keinen Ausweg gab und dass wir nicht gewinnen konnten, nicht gegen hunderte von Yirks die uns tot sehen wollten.

Aber trotzdem wehrte sich alles in mir dagegen.

<Was soll das heißen ? Du kannst das nicht tun, du kannst meine Leute sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.Kehr sofort um...B i t t e kehr um !>

<Die Zeit ist zu knapp um umzukehren. Akdors Einheit hat mich bereits darüber informiert dass sie deine Familie in Gewahrsam genommen haben kurz bevor ich in dieses Gefährt gestiegen bin. Ich habe mich jetzt seit über zwanzig Minuten nicht mehr bei ihnen gemeldet und befinde mich auf einer nicht genehmigten Mission. Es gibt keine Alternative >

<Du lügst!>

<Nein.>

Issrins Gedankenstimme war zu einem heiseren Flüstern zusammengeschrumpft überlagert von Wut, Trauer und Reue.

<Und wenn es sie gäbe...Die Möglichkeit sie zu retten vor...Vor der I n f e s t a t i o n wohin sollte ich diese Menschen bringen nachdem ich sie gerettet und auf wundersame Weise unzählige feindliche Yirks ausgeschaltet habe? Ich bin vollkommen auf mich allein gestellt, ein gesuchter Verräter der einem zum Tod verurteilten Visser dient und nur d u besitzt die Morphingkräfte. Nur d u kannst dich unerkannt unter den Menschen bewegen. Deine Angehörigen sind bereits Wirte . Akzeptiere es.>

<Das kann ich nicht! Ich...ich bin nicht wie du. Kein S o l d a t . Kein.. Monstrum ohne jede Moral . Ich bin ein Mensch mit einem Herz! Mit Gedanke und Gefühlen! I c h kann nicht rumlaufen und kaltblütig irgendwelche Leute umbringen oder sie einem noch schlimmeren Schicksal überlassen. Wie soll ich einfach da sitzen und nichts tun?, Ich konnte ja nicht mal d i c h sterben lassen!>

< Wenn du überleben willst, wirst du lernen müssen, solche Dinge zu tun. Wenigstens wirst du jeden Tag wissen dass sie noch am Leben sind.Damit haben deine meinen nächsten Verwandten etwas vorraus>

<Okay und was soll das jetzt sein? So was wie ein schlechter Versuch von dir mich zu trösten?>

Fragte ich spöttisch und versuchte so unbarmherzig zu klingen wie ich konnte obwohl da nur Trauer war und Hoffnungslosigkeit.

Obwohl mir vollkommen klar war dass die Yirk augenblicklich wusste dass ich längst aufgegeben hatte und mich in meine eigene mentale Ecke verkroch.

Weil ein unauslöschlicher Teil in mir trotz allem froh darüber war dass ich am Leben bleiben würde und weil es die Wahrheit war.

Realistisch . Vernünftig...

Ich hasste mich dafür.
 

"Nein" .

Tief atmete Issrin durch. Sie biss sich auf die Unterlippe und Tränen verschleierten kurz ihre Sicht.

Mit einer knappen Bewegung wischte sie sie weg und meine Stimme... Die Stimme meines momentan gemorphten Körpers klang barsch. Ungewohnt tief und rauchig .

"Es gibt keinen Trost . Für keinen von uns "
 

Danach kam nichts mehr und wir schwiegen uns an .

Schließlich schaltete Issrin das Autoradio ein.

Ob sie es tat um sich selbst abzulenken oder über eventuell bereits aufgestellte Absperrungen auf dem Laufenden zu sein , konnte ich nicht sagen.
 

Vermutlich war es von beidem ein bisschen was während wir durch den langsam schwächer werdenden Regen dahinfuhren.

Wie gebannt konzentrierte ich mich auf die Anzeigen des Wagens versuchte meine Gedanken im vom ständigen Rauschen unterbrochenen Gedudel des schlecht eingestellten Senders zu ertränken aber schon nach fünf Minuten hielt ich es nicht mehr aus.

Es ist schwer mit seinen eigenen Gedanken alleine zu sein wenn man gerade alles verloren hat was einem wichtig ist.

Besonders wenn man es einfach nicht mehr gewohnt ist, allein mit seinen Gedanken zu sein...

<Wohin fahren wir ,Issrin?>

<Zum Flughafen. Das ist der kürzeste Weg>

<Zum Flughafen?>

<Ja>

<Okay, aber aber dorthin zu fliegen wo diese Kinder leben in diese Stadt, das ist sicher wahnsinnig teuer und es wird auch nicht gleich ein Flug gehen und dann gibts auch noch einen Haufen Sicherheitskontrollen und Checks. Vielleicht müssen wir stundenlang dort warten und bis dahin suchen sie uns schon längst.Tut mir leid aber das ist wirklich ein ziemlich schlechter Plan!>

<Wage es nicht meine Pläne zu kritisieren wenn du nichts davon verstehst !>

Fauchte Issrin mich an.
 

Ich fühlte wie gehetzt sie war ihre nackte Todesangst und ihren Hass.

Jedes einzelne Wort klang wieder genauso wie die meiste Zeit seit sie mich als ihre persönliche Geisel hielt aber nur für einen Moment , dann fasste sie sich wieder und sagte , zwar immer noch abweisend dafür aber um einiges ruhiger:

< Der Plan w ä r e schlecht wenn Yaheen nicht einiges an Bargeld für einen Notfall in dieser Wohnung gelagert hätte.>

<Wieviel?>

<Über dreitausend in der hier gebnräuchlichen Landeswährung>

<Gratuliere, >

Ich seufzte in Gedanken und konnte nicht verhindern dass ich zumindest ein bisschen weniger nervös war .

<E i n Problem weniger. Aber du kannst nicht in diesem Morph hier einfach in ein Flugzeug steigen.> <Nein.>

Issrin seufzte ebenfalls ,allerdings eindeutig genervt .

<Ich hatte gehofft eine Lösung würde sich ergeben bis ich an meinem Ziel angekommen bin aber...->
 

Mitten im Satz unterbrach Issrin sich selbst und legte mitten auf der Straße eine Vollbremsung hin.

Glücklicherweise war unser Hintermann ein vorsichtiger Fahrer und weitgenug entfernt.

Vor uns, am Straßenrand hingegen stand ein hochgewachsener blonder Typ in Anzug und Kravatte vor seinem ziemlich teuer aussehenden Mercedes der gerade noch damit beschäftigt gewesen war in sein Handy zu brüllen und nervös vor seinem Fahrzeug auf und ab zu gehen ,als hinge sein Leben davon ab , auf der Stelle weiterfahren zu können.
 

Jetzt allerdings hielt er sein klobiges graues Nokia nur schweigend an sein Ohr gepresst und starrte uns fassungslos mit weit offenstehendem Mund an.

<BIST DU JETZT VÖLLIG VERRÜCKT GEWORDEN ISSRIN ?!, > schrie ich sie an.

<WARUM MACHST DU DAS?>

Doch die Yirk antwortete nicht.

Stattdessen kurbelte sie nur das Fenster runter und legte den Rückwärtsgang ein.
 

Ich fühlte wie meine Mundwinkel sich zu einem gewinnenden Lächeln nach oben zogen und wie tatsächlich so etwas wie Zufriedenheit und Erleichterung in Issrin aufkam als sie zu dem nach wie vor ziemlich verdutzen Mann sagte:

"Sie sehen aus als könnten Sie dringend eine Mitfahrgelegenheit brauchen.

Also, ich weiß ja nicht wo sie hinwollen, aber wenn ihr Ziel auf dem Weg zum Flughafen liegt, kann ich Sie gerne ein Stück mitnehmen"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BloodyOyster
2018-10-14T16:54:16+00:00 14.10.2018 18:54
Hallo.
Die Flucht mit dem Auto und Issrin's Vorhaben haben mich sehr gepackt. Ich hoffe Lou gelingt die Rettung ihrer Familie, sie hat es verdient, vielleicht kann sie auch andere unschuldige Menschen retten.
Tolles Kapitel, wie immer. :)
Lg *_*



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