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The Conversion

von

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Notlösung

"...Wenn ihr Ziel auf dem Weg zum Flughafen liegt kann ich sie germe ein Stück mitnehmen..."
 

Im ersten Moment war ich einfach nur verwirrt über Issrins Worte, ihren freundlichen Tonfall.

Natürlich wusste ich auch sofort dass sie etwas mit dem Mann vorhatte; dass rein gar nichts mit Nächstenliebe zu tun hatte !

Ich spürte richtiggehend; wie sie nachdachte während sie diesen großen blonden Typen musterte der ohne lange darüber nachzudenken, sein Gepäck aus dem Kofferraum des eigenen Wagens holte und auf dem Rücksitz unseres Fluchtautos deponierte um sich anschließend sichtlich zufrieden mit sich und der Welt im Beifahrersitz nieder zu lassen .

Warum auch nicht ?

"Mein" Menschenmorph sah ja auch vertrauenerweckend aus , die Stimme klang selbstbewusst und souverän.

Dazu kam natürlich noch eine vertraute Uniform und dass Akdors Wirtin eine nicht grade unattraktive,durchtrainierte Frau im ungefähr gleichen Alter von Issrins potentiellen Opfer war und gerade sehr glaubwürdig Interesse heuchelte ...
 

Verdammt!

Was zum Teufel wollte sie nur von ihm ?

Sicher, Issrin hatte grade noch behauptet sie wolle mich retten und zu diesen Kindern bringen die am anderen Ende der Welt gegen die Yirks kämpften, einfach nur um den Vissern den Tag zu versauen, aber inzwischen kannte ich dieses Wesen in meinem Kopf lange genug um zu wissen, dass ihre Pläne sich manchmal schlagartig ändern konnten, oder zumindest schlagartig für menschliche Begriffe .

Würde sie ihn vielleicht irgendwie zu ihrem neuen Wirt machen?

Mich in dieser Situation allein lassen ?

Würde Issrin mich vielleicht sogar töten, nur damit sie lebendig davonkam und ihre Haut retten konnte? ...
 

Egal wie sehr ich darüber nachdachte.

Mein Verstand war und blieb ein einziges großes Fragezeichen, gleichzeitig hatte ich schreckliche Angst davor demnächst zu sterben.

Eine Angst die nicht gerade weniger wurde, als sie dem Fremden immer noch lächelnd , eine Hand reichte, und gleichzeitig mit der Anderen nach meinem Hosenbund tastete während sie irgendeinen erfundenen Namen säuselte, um ihn abzulenken.

Ich war wie betäubt.

Stand nach wie vor unter Schock und und registrierte alles nur wie durch Nebel, aber als meine Finger schließlich einen kühlen metallischen Gegenstand streiften und sich darum schlossen, begriff ich plötzlich und mich durchfuhr ein eisiger Schreck :

Der Draconstrahler!

Das bedeutete ich würde weiterleben, aber es war s e i n Todesurteil!
 

<Nein, alles nur nicht das! Nicht noch einmal! NICHT NOCH EIN MENSCHENLEBEN!>

Verzweifelt stemmte ich mich gegen Issrin sowie sie die kleine Waffe auf den jetzt völlig verdutzten Mann richtete, und sich...mich- gleichzeitig zurückmorphte .

Ich versuchte sie daran zu hindern, den Abzug zu drücken während ich gezwungenermaßen den zu Tode erschreckten Mann der vor lauter Panik vollkommen erstarrt war und nicht einmal mehr schreien konnte obwohl er es definitiv wollte, direkt in die weitaufgerissenen Augen sah,.

Ich meine jeder der hautnah mit ansehen muß, wie sich das komplette Gesicht eines Mitmenschen von einem Moment zum anderen plötzlich vollkommen verändert , würde schreien wollen!
 

Aber obwohl Issrin allein schon durch den Morphprozess abgelenkt war , konnte ich trotz aller Anstrengungen nicht wirklich etwas gegen ihre Kontrolle ausrichten.

Meine Hände zitterten zwar , während mein Körper schrumpfte und Muskelmasse verlor ,bis ich fast in meinen gestohlenen Kleidern versank, aber nur gering und die Yirk hatte natürlich nach wie vor vollkommenen Zugriff auf meine Gedanken und Gefühle, also dementsprechend auch mit Gegenwehr gerechnet.

Deshalb schaffte sie es auch mühelos das Zittern auszugleichen, als sie schließlich trotzdem mehrmals feuerte.
 

TSSSIIIUP!

Der rote Strahl erfasste den Mann , aber im Gegensatz zu Akdor oder Yaheens Wirtskörpern löste er sich dadurch nicht sofort in Luft auf , sondern sank nur bewusstlos in sich zusammen!

Bewegungslos , bis auf den Brustkorb der sich gut sichtbar hob und senkte, obwohl Issrin noch weitere Male auf ihn schoss!

Bewusstlos aber nicht tot..

Issrin hatte ihn nicht umgebracht!

Vor Erleichterung hätte ich laut aufgeatmet, hätte ich es gekonnt...
 

TSSSIIIUP,TSSSIIIUP;TSSSIIIUP!

Drei weitere Dracon-Entladungen trafen den Ohnmächtigen, sein Körper zuckte wieder und wieder wie unter Stromschlägen, das Gesicht verzog sich zu einer Fratze wie bei einem Wahnsinnigen.

<Issrin, nein, hör auf , er ist doch schon ohnmächtig, b i t t e !>

<Ja, das ist er und er wird es auch bleiben , bis wir unser Ziel erreichen. Lange genug um seine DNA zu übernehmen .Dadurch dass ich mehrmals auf ihn gefeuert habe, wird er zusätzlich verwirrt sein wenn er wieder zu sich kommt.Er wird sich an nichts von dem erinnern, was in den letzten fünf Minuten passiert ist. Nicht einmal ein Yirk wird auf die Engramme zugreifen können.

Wahrscheinlich tagelang nicht, vielleicht auch nie mehr. Ich weiß, du dachtest ich würde dich eliminieren oder ihn, aber das wird nicht nötig sein, auch wenn es vernünftiger wäre es zu tun. Logischer und einfacher als sich mit seinem reglosen Körper zu befassen, aber ich will es nicht. Keine weiteren unnötigen Toten mehr und d u... ist dir immer noch immer nicht klar wie wertvoll du bist?

Würde ich mich ergeben, dich Visser Sechzehn übergeben und vor ihm auf den Bauch kriechen... Würde ich diese M o r p h e r verraten , bereuen , Yaheen verraten und diesem Shighadar die Treue schwören, wäre ich frei. Keine Verurteilung , keine Schuld. Ich würde sogar befördert werden. Bekannt , gefürchtet. Dann hätte ich alles : Eine gute Position, Macht...

Nein. Meine Art zu denken unterscheidet sich von deiner, aber das spielt keine Rolle. Ich werde sterben. Du wirst leben. Das ist alles was wichtig ist>
 

Issrins Gedankenstimme klang leise während sie mit mir sprach und sie fühlte sich erschöpft an, zermürbt deprimiert und... enttäuscht?!

Etwa wegen mir weil ich gedacht hatte sie würde diesen armen Kerl umbringen? Oder sogar mich?

Seit wann machte ausgerechnet sie sich überhaupt Gedanken darum was ich dachte?

Warum? und Moment mal ... Sterben ? Was sollte das heißen? Was meinte sie damit ?...
 

Wie sooft reagierte Issrin natürlich nicht auf meine privaten Gedanken, aber sie hörte mir eindeutig immer noch zu.

Ich konnte richtig spüren wie ihre Aufmerksamkeit zumindest großteils auf mir lag und ihre Gefühlslage sich noch weiter verschlechterte.

Kurz, ganz kurz nur hielt sie inne .

Es fühlte sich so an als wolle sie noch irgendetwas sagen, aber sie tat es nicht.
 

Stattdessen überließ sie mich noch verwirrter als ich ohnehin schon war meinen Gedanken die sich ähnlich einer Endlosschleife immer wiederholten und im Kreis drehten.

Ich meine das muß man sich nur mal vorstellen, was ich gerade erlebte, was mit mir passierte mit meinem Körper , um mich herum...

Ich hatte neben meinem gesamten Leben auf einen Schlag auch meine gesamte Familie verloren und alles was mir jemals wichtig gewesen war.

Ich wusste wusste weder was ich denken, oder tun sollte, noch ob ich das hier tatsächlich überleben würde und wenn ja, was danach kommen würde und ob ich das was kam dann überhaupt wollte.

Ich hatte nicht darum gebeten in einen Krieg zwischen Ausserirdischen Rassen verwickelt zu werden!

Ich hatte nicht darum gebeten Issrins Wirt zu sein.

Ich war kein Kämpfer und schon gar kein Held sondern nur ein unwichtiges Mädchen.

Ein wertloses Etwas ohne Vergangenheit und Zukunft.

Alles was ich gekannt hatte war vorbei und alles was blieb war Angst.

Meine einzige Konstanten waren Verwirrung und Wut und immer wenn ich dachte , ich hätte jetzt endlich die Spitze des Schlimmsten erreicht was einem einzelnen Menschen in seinem Leben überhaupt passieren konnte, kam noch etwas neues Schreckliches dazu dass mich vollkommen aus der Bahn warf.
 

Dermaßen, dass ich nach Issrins neuester Nachricht erst gar nicht wirklich mitbekam , wie sie den Draconstrahler wieder verstaute und sich das Sakko des Mannes überstreifte, das nach wie vor auf seinem Schoß lag .

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Danach erleichterte sie ihn nach kurzem Suchen auch noch um die Uhr, das Handy, den Reisepass und die Brieftasche- eine Brieftasche die um einiges dicker war als es meine jemals sein würde- und warf die Uniforms-Handschuhe nach hinten auf den Rücksitz wo schon ein Helm und die schusssichere Weste lagen, bevor sie meine jetzt nackte,verschwitze und zittrige Hand auf seine legte.
 

Erst als Issrin den Morphingprozess einleitete und der Knopf der eindeutig nicht auf Männerproportionen angepassten Hose sich verabschiedete , weil meine Hüften wenn auch nicht wirklich dick, doch etwas massiger wurden und ich einen kleinen Bierbauch bekam samt allem anderem was Männer zu Männern macht, kehrte ich schlagartig in die Realität zurück.

Wie von weither fühlte ich wie mir Haare im Gesicht und auf der Brust wuchsen , und noch an einigen anderen Stellen wo man als Achtzehnjährige einfach keine Haare haben sollte, während mein kleiner Busen vollkommen verschwand und mein Brustkorb dafür kräftiger und breiter wurde .

Dasselbe passierte mit meinen Schultern, die das Sakko danach zwar perfekt ausfüllten, aber alles was ich darunter trug, zum zerreißen spannten.

Das Einzige was wirklich noch einigermaßen passte, waren die Schuhe.

Gleichzeitig fühlte ich wie vorher schon bei der Katze und dem Dobermann den Verstand des Mannes in mir hochkommen während die letzten Veränderungen des Morphs abgeschlossen wurden und das Testosteron schlagartig meinen Körper flutete.

Na ja nicht wirklich Verstand. Schließlich hat man es bei einem Morph nie mit einem kompletten Bewusstsein zu tun, nicht einmal dann wenn es sich dabei um ein vernunftbegabtes Wesen handelt - aber auf jeden Fall machte ich Bekanntschaft mit seiner Art zu denken , seinem Wesen und eines war mir augenblicklich klar:

Dieser Mann war eindeutig ein vollkommen anderer Mensch als ich es je sein würde!

Um einiges lauter, zielstrebiger, rücksichtsloser und vor allem erfolgreich, einfach nur weil er eben haargenau wusste wer er war und was er wollte... oder nein, nicht nur das!

Er war nicht nur erfolgreich, er war der Erfolg!

Das personifizierte unerschütterliche Selbstbewusstsein eines männlichen Homo Sapiens .

Hätten wir uns in der Steinzeit befunden, wäre er der Platzhirsch gewesen der den Jägern seines Stammes gesagt hätte , wo es langgeht , aber da wir uns in der Gegenwart befanden , war er wahrscheinlich nur in einer höheren leitenden Position , ein wichtiger Geschäftsmann oder saß im Vorstand eines größeren Unternehmens wo er sich gezwungenermaßen anstatt mit Mammuts , mit der Jagd nach dem großen Geschäft und dem "Erlegen" anderer Anzugträger seiner eigenen Spezies zufrieden geben musste.

Kurz: Er war ein Mann der es von Kindesbeinen an gewohnt war eine Menge Glück zu haben und alles was er hatte als Selbstverständlichkeit an nahm und als etwas dass seiner Meinung nach jeder andere auch erreichen konnte, wenn er sich nur genügend Mühe gab und auch ohne den Menschen , dessen DNA Issrin gestohlen hatte persönlich zu kennen, reichte schon ein kurzer Blick in die groben Züge seiner Persönlichkeit aus um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen zu können, dass ich ihn nicht mochte.

Genauso wenig wie seinen Körper der so ganz anders war als mein eigener .
 

Natürlich war mir gleichzeitig auch klar , dass dieser Zustand nicht von Dauer sein würde und nur eine Notlösung darstellte, um unentdeckt zu bleiben, nur für den Fall dass es am Flughafen schon vor Yirks wimmelte die Yaheen in Akdors Wirtskörper vermuteten.

Aber trotzdem kam diese Erfahrung einer absolut alptraumhaften zweiten Pubertät im Schnelldurchlauf gleich und war in einer vollkommen neuen nie gekannten Weise erschreckend .

Erschreckend und widerlich zugleich.
 

Issrin spürte natürlich wie es mir ging , meinen Ekel und den extremen Widerwillen ein Mann sein zu müssen , aber im Gegensatz zu mir reagierte sie auf das alles nur mit Erstaunen.

Es machte ihr im Gegensatz zu mir eindeutig keine Angst und kümmerte sie auch nicht im Geringsten dass sie jetzt in einem männlichen anstatt in einem weiblichen Wirtskörper steckte während ich verwirrt und entsetzt in einem kleinen Winkel meines Verstandes kauerte und mich fühlte, als hätte man mich gerade einer unfreiwilligen Geschlechtsumwandlung unterzogen.
 

Seelenruhig nahm sie das Handy und gab immer noch benebelt von dem unerschütterlichen Ego ihres Morphs eine Nummer ein die sie beiläufig aus meinem Gedächtnis kramte.

"Ein Taxi zum Haupteingang des Flughafens bitte und Schnell. "

Sagte die tiefe, leicht näselnde Stimme des Mannes zu einer älteren Frau am anderen Ende der Leitung ...

Meine Stimme!

"Gerne. Es kann aber sein dass Sie ein wenig warten müssen, die meisten Fahrer sind belegt und der Verkehr, ich...-"

"Hören Sie, ich habe weder Zeit noch Lust zu warten oder mich mit ihnen über die aktuelle Verkehrslage zu unterhalten ,dafür aber jede Möglichkeit einen guten Fahrer angemessen zu bezahlen oder mich an ein anderes Unternehmen zu wenden."

"Natürlich. Bitte warten Sie, ich werde schauen was ich tun k-..."

" Danke."

Issrin wartete nicht einmal die Antwort der Dame ab und legte auf noch während sie den Motor startete und davonbrauste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BloodyOyster
2018-10-15T20:08:40+00:00 15.10.2018 22:08
Hallo.
Das Morphen von Frau zu Mann hast du hier auch sehr gut und detailreich beschrieben.
Mir machts immer mehr Spaß, deine FF zu lesen.
:) lg
Antwort von:  Fandalite
17.10.2018 22:44
Keine Sorge, bald geht es hier weiter, vielleicht sogar schon diese Woche und es kommen noch ca. 7-8 Kapitel

LG!


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