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Verrat

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich stand selten bei einem Kapitel vor so vielen Möglichkeiten, wie die Handlung ab hier weitergeht...
Die Version, die ihr jetzt vor euch habt ist die, für die ich mich nach sehr, sehr langer Überlegung entschieden habe und ihr müsst jetzt wie immer damit leben ;)
Lasst mich wissen, was ihr denkt! Komplett anzeigen

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exzessiv

Er lehnt im Abbild perfekter Gleichgültigkeit an der Wand gegenüber seiner Zimmertür, als sie wenige Minuten später in den Flur tritt. Sie hat einen zweiminütigen Abstecher in die Dusche gebraucht, um wenigstens die offensichtlichsten Spuren seiner Nähe von sich zu waschen. Um seinen Geruch von ihrer Haut zu waschen.

Der verächtliche Zug um seine Mundwinkel deutet an, dass er sich ihrer Gedankengänge ausführlich bewusst ist.

Er bedeutet ihr mit einem Nicken ihm zu folgen und dieses eine Mal fügt sie sich wortlos. Es erspart ihr wenigstens ihn ansehen zu müssen, während sie versucht das Chaos in ihrem Inneren zu verbergen. In der Ironie ihrer Situation hätten sie unzählig viel zu besprechen und gleichzeitig weiß sie nicht, was sie sagen soll.

Sie folgt ihm aus dem Gebäude heraus und bewegt sich zum ersten Mal durch die Straßen Otos, die jedoch verdächtig leer sind.

Ihre Augen fahren mit angemessenem Interesse über die Häuser und Stände, die verraten, dass sie sich inmitten einer bewohnten Stadt aufgehalten hat. Doch zwei Querstraßen weiter, brechen aufgebrachte Rufe die angespannte Stille und die vertrauten Stimmen, die sie selbst in dem unkontrollierten Chaos heraushören kann, strecken ihre Haltung. Aber bevor sie ihren nächsten Schritt nach vorne machen kann, schließen sich Sasukes Finger um ihren Arm und ziehen sie zurück zu ihm.

Das Klopfen ihres Herzens nimmt erneut unerlaubt Fahrt auf, aber ein Blick in seine Augen verrät ihr, dass seine nächsten Worte nicht ansatzweise sein werden, was sie gerne hören würde.

„Ich weiß, du bist lächerlich ehrlich, aber dieses eine Mal sollte selbst dir klar sein, dass es besser für dich ist, den Mund zu halten.“

„Was-“

Doch er gedenkt nicht, sie ausreden zu lassen. „Sag ihnen, dass ich dich eingesperrt habe und belass es dabei.“

„Sasuke-“

Aber eine andere Stimme unterbricht sie. „Sakura.“

Sasukes Blick richtet sich sichtlich unzufrieden auf Yamamoto, der sich unbeeindruckt davon auf sie zubewegt. Sie wendet ihren Blick beinahe ebenso unwillig auf den anderen Medic-nin, obwohl dieser absolut nichts dafür kann, dass sie ihn gerade möglichst weit weg wünscht.

Doch bevor sie sich zu einer höflichen Begrüßung durchringen kann, schlingt er überraschend einen Arm um sie und drückt ihr gleichzeitig verborgen etwas in die Hand. „Das habe ich dir am ersten Abend abgenommen.“

Die geflüsterten Worte lassen sie die Stirn runzeln, vor allem, als er lauter nachsetzt: „Es war mir eine Ehre.“

„Yamamoto.“ Sasukes warnendes Brummen veranlasst den braunhaarigen Medic-nin dazu zwinkernd von ihr zurückzutreten.

Ohne verbleibende Zeit, fokussiert sie ihre Aufmerksamkeit zurück auf ihren ehemaligen Teamkameradin und in der Befürchtung um die Eskalation, die ihnen bevorsteht, schluckt sie ihren Stolz ungewöhnlich problemlos hinunter. Sie kann ihn bitten, wenn es ihnen das Blutvergießen an diesem Tag erstarrt. „Kannst du mich nicht einfach an irgendeinem Seiteneingang rauslassen und uns allen das ersparen?“

Das kaum sichtbare Schmunzeln um seine Mundwinkel ist ein sicherer Indikator dafür, dass er sich mal wieder über sie amüsiert. „Deine Freunde haben bedauerlicherweise bereits den Vordereingang gefunden.“

„Was hast du vor?“ Der Ausdruck in seinen Augen beunruhigt sie auf eine Art, die sie nicht mehr gespürt hat, seit er ihr eröffnet hat, dass er sie in Oto behalten wird. „Sasuke-“

Als er erneut beginnt, sie hinter sich herzuziehen, statt ihr zu antworten, fokussiert sie ihren Widerstand. „Kannst du vielleicht einen Moment zuhören, statt-“

Doch er zieht sie ungnädig weiter, durch die Reihen seiner Männer, die sich an der hohen Dorfmauer versammelt haben. Ihre Gedanken sausen mit einer schwindelerregenden Geschwindigkeit durch ihren Kopf. Sie braucht einen Plan. Einen Weg hier raus, ohne dass noch jemand zu Schaden kommt.

„Sasuke-“ Aber es ist zu spät. Alles, was sie ihm vielleicht noch hätte sagen wollen, kann sie unter diesen Umständen keinesfalls aussprechen. Denn als er sie zum Rand der Mauer zerrt, fällt ihr Blick auf ihre Freunde. Auf all die, die ihretwegen hierhergekommen sind, um sie nach Hause zu holen. Sie hört eine Vielzahl von Stimmen ihren Namen rufen, Narutos aufgebrachter Ton deutlich darunter. Und es wäre ein weiterer Verrat, wenn sie jetzt auch nur noch ein Wort sagen würde.
 

Er sieht es und lässt endlich ihren Arm los.

„Du bist frei, Sakura.“ Nach all den Wochen, in denen sie genau darum gekämpft hat, fühlt es sich wie Hohn an, als er in die Richtung ihrer Freunde nickt. „Geh.“

Sie kann es sich nicht leisten zu zögern.

Sie streckt den Arm aus und schwingt sich über den Rand der Mauer, ohne sich noch einmal umzudrehen. Als sie locker auf dem Boden aufsetzt, spürt sie einen scharfen Schmerz durch ihre linke Handfläche zucken, als sie zerbricht, was Yamamoto ihr in die Hand gedrückt hat. Sie spürt Glas und Blut zwischen ihren Fingern, aber da steht Naruto schon vor ihr und sie sieht nur einen Moment in seine aufgebrachten Züge, bevor er sie fest in seine Arme reißt. Die Scherben dessen, was sie zerbrochen hat, fallen unbeachtet zu Boden, als sie ihrerseits die überschwängliche Umarmung ihres besten Freundes erwidert.

„Naruto!“

In den Armen ihres langjährigen Teamkameraden, holen sie all ihre Emotionen auf einmal ein. Ihr Körper beginnt gegen seinen zu zittern und sie verbirgt ihr Gesicht an seiner Schulter, während sie um ihre Fassung ringt.

„Hat er dir was getan?“

Die Wut in Narutos Stimme treibt ihr Tränen in die Augen, aber sie kann nicht mehr tun, als den Kopf zu schütteln.

Doch als sie spürt, wie er ansetzt von ihr zurückzutreten, bricht ein verzweifeltes Flehen über ihre Lippen. „Bitte, lass uns einfach nach Hause gehen!“

Die Spannung in seinem Kiefer verrät ihr bereits, dass er ihr zum ersten Mal etwas abschlagen wird, bevor er sich von ihr löst und sie sanft an Ino weiterreicht, während er seine Aufmerksamkeit zurück auf ihren ehemaligen Teamkameraden verlagert, der von oben auf sie herabstarrt.

Es ist die verstörende Härte in Narutos Augen, die ihr bewusst macht, was die letzten Wochen in ihm angerichtet haben und die Schuldgefühle, die sie mit dieser Erkenntnis schlagartig einholen, zwingen sie beinahe in die Knie.
 

„Sasuke Uchiha, dir wird der Mord des Suna-nins Akai Mitsukos zur Last gelegt, ebenso wie die Entführung von Sakura Haruno. Und ich verspreche dir hier und heute, dass ich persönlich dafür sorgen werde, dass du eines Tages die vollen Konsequenzen für deine Handlungen trägst.“

Das verächtliche Schmunzeln, mit dem sie mittlerweile allzu vertraut ist, ziert provokativ Sasukes Lippen. „Naruto. Wie schön dich zu sehen.“

Es ist überwiegend ihr eigener Jahrgang, der zu ihrer Rettung angereist zu sein scheint. Neben Ino sind Kiba, Shikamaru, Temari, Neji, Tenten und Lee anwesend und einige andere hochrangige Shinobi. Aber ihre geringe Zahl verrät auch, dass es eine überstürzt zusammengestellte Gruppe ist und sie muss sie nicht zählen um zu wissen, dass die Konoha-nins den Oto-nins in einem geschätzten Verhältnis von 1:3 unterlegen sind.

Was ihr angesichts dieser Tatsache überwiegend Sorgen macht ist Narutos Temperament. Denn sie müsste nicht in seiner unmittelbaren Nähe stehen, um das Chakra des Neunschwänzigen bereits drohend in ihm pulsieren zu fühlen.

„Wie konntest du es wagen?“

Ihr Blick folgt Narutos zurück über die Mauer hinauf und sie verflucht die Gleichgültigkeit in Sasukes Zügen von der sie weiß, dass sie nicht nur ihr zu tief unter die Haut geht.

„Ich weiß, es fällt dir schwer das zu verstehen, Naruto, aber manches ist einfach nichts Persönliches.“

Obwohl er zwei Meter vor ihr steht, hört sie das ungesunde Krachen seiner Zähne, als ihr langjähriger Teamkamerad seine Kiefer zu hart aufeinander beißt.

„Warum hörst du nicht auf dich in deinem Schloss zu verstecken, Prinzessin, kommst hier runter und wir klären das von Mann zu Mann.“ Ein Grinsen, das nichts von seiner sonstigen Fröhlichkeit kennt, verzerrt Narutos Gesichtszüge. „Oder bist du schon gänzlich zu einer feigen Schlange mutiert?“

Sie verflucht Sasukes Ego ein weiteres Mal, schon Sekunden bevor dieser über die Mauer springt, weil sie längst weiß, dass er eine derartige Provokation niemals unerwidert lassen wird.

Inos Arme sind immer noch um sie geschlungen, aber sie setzt trotzdem an einen Schritt nach vorne zu machen. Wenn sie jetzt nicht zwischen sie tritt, wird sie einmal mehr dazu verdammt sein, von der Seitenlinie her zuzusehen, wie die beiden sich die Köpfe einrennen.

Doch ihre frühere Teamkameraden geben ihr nicht die Möglichkeit dazu, zu versuchen zwischen ihnen zu vermitteln. Sie gehen aufeinander los, ohne noch ein Wort miteinander zu wechseln.

Beide mit einem Katana in der Hand und wenn sie dabei bleiben würden, könnte sie sich auch besser auf Inos Fragen konzentrieren.

Ein vorsichtiger Blick über ihre Schulter versichert ihr, dass die Oto-nins für den Moment an Ort und Stelle verweilen, wie es offensichtlich ihr Befehl ist. Aber sie stecken auch nur deshalb in diesem Schlamassel, weil nicht jeder von ihnen gedenkt, Sasuke kompromisslos Folge zu leisten.

„Sakura, verdammt, sag mir ob du irgendwo verletzt bist!“

Inos Hartnäckigkeit zieht ihre Aufmerksamkeit zwangsweise zurück auf ihre beste Freundin und die schlecht verborgene Besorgnis in ihren blauen Augen legt noch eine Schippe mehr auf ihr schlechtes Gewissen. „Nein, es geht mir gut.“

Das Blut, das in ihrer geballten Faust verborgen ihre Finger gegen ihre Handfläche klebt, straft sie eine Lügnerin, aber das ist noch die vergleichsweise harmloseste Sünde, der sie sich heute schuldig macht.

Statt an Ino, wendet sie sich an Neji, der zu ihrer Linken steht und mit seinen Byakugan als einziger verfolgen kann, was in diesem Moment zwischen Naruto und Sasuke vor sich geht, als eine Rauchwolke all den Normalsehenden für einen Moment die Sicht nimmt. Die beiden haben sich mittlerweile so weit von ihnen entfernt, dass sie selbst sie auch so kaum noch sehen kann.

„Was machen wir?“, will sie leise von dem Hyuuga wissen.

„Hoffen, dass Naruto uns dieses Problem ein für allemal vom Hals schafft.“

Sie beißt ihre eigenen Kiefer aufeinander, um ihre Unzufriedenheit über Nejis Gleichgültigkeit zu verbergen, aber sie hat auch nichts anderes erwartet.

Ihre Aufmerksamkeit wandert über die anderen Konoha-nins, deren Aufmerksamkeit geschlossen dem Kampfgeschehen der ehemaligen Teamkameraden zugerichtet ist, bevor sie einen weiteren Blick zurück zu den Oto-nins wagt.

Trotz ihrer Vorsicht fängt Yamamoto ihren Blick auf und sein verschwörerisches Zwinkern erinnert sie an ein verdrängtes Problem.
 

Ein paar hundert Meter von den gegenüberliegenden Fronten entfernt, kreuzen sich Narutos und Sasukes Klingen ein weiteres Mal in ihrer Auseinandersetzung. Über ihre verharkten Schwerter hinweg, mustert Naruto die Gesichtszüge des Mannes, der sein erster Teamkamerad war. „Das hast du also aus deinem Leben gemacht. Ich bin beeindruckt.“

Sasukes Mundwinkel verzieht sich auf vertraut herablassende Art. „Wir können uns nicht alle einen Heiligenschein aufsetzen.“

Er stößt Naruto zurück, aber dieser setzt mit Leichtigkeit zwei Meter weiter hinten wieder auf den Boden auf. „Nein, du wirst lieber der nächste Orochimaru.“

Er steckt sein Katana zurück in seinen Gürtel und formt stattdessen schnelle Fingerzeichen. „Sie wollte ihn heiraten.“ Das vertraute Gefühl seines eigenen Chakras konzentriert sich zwischen seinen Händen, bevor er erneut auf Sasuke zustürmt. „Das vergibt sie dir nie.“

Sasuke weicht seinem Angriff geschickt aus und statt ihn zu treffen, reißt sein Jutsu ein weiteres Loch in den Boden neben ihn. Noch bevor sich der aufgewirbelte Staub lichtet, muss er selbst Sasukes nächstem Manöver ausweichen.

„Denkst du nicht, du verwechselst da was?“

Der Blondschopf schnaubt verächtlich. „Bestimmt nicht.“ Doch im nächsten Moment duckt er sich fluchend, als Sasuke schlagartig hinter ihm auftaucht und ihn beinahe aus dem Hinterhalt trifft.

Wut, die er selten so gefühlt hat, pulsiert durch seine Adern und macht ihn zum Lügner. Nach den letzten drei Wochen weiß er selbst nicht, wie er unter diesen Umständen auch nur einen Funken Vergebung aufbringen soll.
 

Als das explosive Aufeinandertreffen der personalisierten Techniken ihrer Teamkameraden den Boden unter ihnen erschüttert und auch Inos Aufmerksamkeit damit endlich für einen Moment von ihr nimmt, öffnet Sakura verborgen ihre Handfläche und erkennt in der Mitte ihres Blutes, die Schwärze, die die kleinen Schnitte verfärbt, die sie sich zugezogen hat. Ihre freie Hand ruckt augenblicklich zu der Kette, die sie um den Hals trägt, als sie erkennt, was Yamamoto ihr gegeben ist. Das zweite Schmuckstück, das sie neben ihrem Verlobungsring immer an der Kette um ihren Hals getragen hat.

Die Erkenntnis, dass sie sich dank der List des Medic-nin selbst vergiftet hat, entlockt ihr ein zynisches Schmunzeln.

Die Ärztin in ihr beleuchtet das Ganze wesentlich gemäßigter und klinischer und rechnet zurück, dass es noch keine zwanzig Minuten her ist, seit das Gift in ihre Blutbahn gelangt ist und sie daher mindestens zehn weitere Minuten hat, bevor die ersten Symptome einsetzen werden. Spätestens sobald ihre Muskeln anfangen zu krampfen, wird auch der Hyuuga an ihrer Seite erkennen, was sie sich eingebrockt hat.

Ihre Gedanken rasen, aber sie findet weder einen optimalen Ausweg noch eine wirklich überzeugende Erklärung dafür, warum Yamamoto ihr den Anhänger zurückgegeben hat, nachdem er offensichtlich erkannt hat, was sich darin verborgen hat.

Mit dem ziehenden Gefühl drohender Kopfschmerzen zwischen den Schläfen, wendet sie mit einem Seufzen ihrer besten Freundin zu. „Ino-“

Aber bevor sie beichten kann, dass sie doch nicht ganz unverletzt ist, kehrt das Kampfgeschehen zurück zu ihnen und reißt sie beinahe vom Boden, als sich die Erde wenige Meter vor ihnen in einen Krater verwandelt.

Als sich der Staub lichtet, entflieht ihren Lippen ein Keuchen, bevor sie die Hand heben kann, um das verräterische Geräusch zu unterdrücken. Eine Platzwurde an seiner Schläfe treibt blutige Spuren über Narutos Gesicht und Sasukes rechte Hand ist so blutverschmiert, dass es unmöglich zu erkennen ist, ob es Narutos Blut ist oder ob er selbst verletzt ist. Es ist bei beiden bei weitem nicht die einzige Verletzung und ihre Augen fahren in einer hektischen Bestandsaufnahme über ihre Körper, die ihr offenbart, dass sie einander in der kurzen Zeit schon wesentlich mehr angetan haben, als sie befürchtet hat.

Ihre Schritte tragen sie schon nach vorne, bevor sie sich bewusst dazu entschieden hat.

„Sakura!“

Sie hört Ino nach sich rufen und sie vernimmt noch die Warnung ihres eigenen Verstandes, dass diese Entscheidung ihre nächste große Dummheit ist.

Doch als ihre Zehenspitzen den Rand des Kraters berühren, verkrampft sich der Muskel in ihrem rechten Oberschenkel so schlagartig, dass sie haltlos nach vorne fällt.

Ihr Körper schlägt auf dem staubigen Boden auf, dessen Steigung sie gnadenlos nach unten rollt, während auch die Muskeln in ihren Armen sich weigern ihren eiligen Befehlen zu gehorchen.

Es sind nicht ihre Hände, die ihren Sturz schließlich abbremsen.

Dunkle Augen begegnen ihren und ihre Lippen bewegen sich mühsam. „Sasuke-“

Doch ihre Muskeln sind bereits zu schwach, um es ihr noch zu ermöglichen weiterzusprechen und sie erkennt verärgert, dass das Gift schneller wirkt, als sie erwartet hat.

Sie sieht wie seine Augen über ihren Körper fahren und schnell ihre blutverschmierte Handfläche finden und die darin vermischte Schwärze verrät auch einem medizinischen Laien schnell, was sie ihre Muskelkontrolle kostet.

Sein Blick verdunkelt sich auf vertraut drohende Art, als er zurück zu ihr sieht. „Was hast du gemacht?!“

Selbst wenn sie körperlich in der Lage wäre ihm zu antworten, bliebe ihr dazu keine Zeit, als Naruto und Ino im selben Moment ihre Seite erreichen.

Naruto reißt sie förmlich aus Sasukes Armen. „Nimm gefälligst die Hände von ihr!“

Aber wenn ihr eigener Körper sie schon im Stich lässt, kann sie sich wenigstens auf ihre beste Freundin verlassen, um ihre Teamkameraden an ihrer Stelle in ihre Schranken zu weisen. „Wie wäre es, wenn ihr beiden Idioten euren dämlichen Stolz mal für einen Moment hinten anstellt und mich nachsehen lässt, was mit ihr ist?! Oder hat einer von euch Helden mittlerweile auch eine medizinische Ausbildung gemacht?“

Narutos Arme stabilisieren ihren schwachen Körper weiterhin, aber er lehnt sich zurück, um Ino mehr Platz zu schaffen.

Inos Blick begegnet ihrem mit einem Vorwurf, den sie erwartet hat. „So sieht es also aus, wenn dir nichts fehlt, huh?“

Überraschend für alle Anwesenden ist es Sasukes Stimme, die sich über die Konoha-nins erhebt. „Es ist ihre linke Hand.“

Inos Blick folgt seinen Worten und sie ergreift Sakuras Hand, um die Verletzung genauer zu untersuchen. Die offensichtlichen Anzeichen lassen sie schnelle Schriftzeichen formen und das medizinische Jutsu wandelt ihre Vermutung schnell in eine Diagnose um. Sie fasst sie mit einem Fluch in Worte. „Sie wurde vergiftet.“

„Was hast du gemacht?!“

Das Echo der Worte, die sie vorhin schon von ihrem anderen Teamkameraden gehört hat, lassen Sakura zu Naruto sehen, doch dessen Blick liegt auf Sasuke.

Der herablassende Zug um die Mundwinkel des Uchiha würde sie wohl zu einem Augenrollen veranlassen, wenn sie dafür noch die Energie übrig hätte.

„Was, glaubst du, ich schicke sie vergiftet zurück zu dir, damit du ihr beim Sterben zusehen kannst?“

Sie weiß nicht, ob es die ungewöhnliche lange Aneinanderreihung von Worten ist, die Naruto inne halten lässt oder seine eigenen Emotionen.

Es ist Ino, die erneut zwischen das Blickduell der beiden Männer fährt. „Wir können ihr gleich alle beim Sterben zusehen, wenn ihr euch nicht endlich bewegt!“

Naruto nickt steif und seine Arme schließen sich vorsichtig um den Körper seiner Teamkameradin. Ein kräftiger Sprung trägt sie beide aus dem künstlichen Krater und er legt sie vorsichtig auf das Gras vor die anderen Konoha-nin, die sich augenblicklich um sie scharren. Ino fällt neben ihr auf die Knie und beugt sich erneut zu Sakura herab, leise Wörter murmelnd und Fingerzeichen formend.

Sasukes Anwesenheit unter den Konoha-nins bleibt dennoch nicht unbemerkt und es ist Neji, der zuerst drohend an den Uchiha herantritt. „Kriech zurück zu deinen Leuten, Uchiha! Ansonsten beende ich nur zu gerne, was Naruto angefangen hat.“

Blutiges Rot richtet sich in drohender Warnung auf ihn. „Geh mir aus dem Weg, Hyuuga!“

Es ist ein leises, schmerzerfülltes Keuchen, gefolgt von Inos Fluch, das die Aufmerksamkeit beider Männer auf Sakuras krampfenden Körper verlagert.

„Ino?“

Narutos besorgter Tonfall veranlasst die Medic-nin zu einer knappen Erklärung. „Was auch immer es ist, es erschwert ihr bereits ihre Atmung.“

Sasukes Blick wandert über seine Schulter hinauf zu der Mauer, wo die Oto-nin immer noch in Angriffsstellung lauernd auf seinen nächsten Befehl warten. Aber seine nonverbale Aufforderung richtet sich nur auf einen von ihnen.

Yamamoto leistet seinem wortlosen Befehl augenblicklich Folge und setzt nur Sekunden später neben den Konoha-nin auf den Boden auf. „Ich kann ihr helfen-“

Aber Narutos Stimme unterbricht ihn schneidend. „Du wirst sie nicht anrühren!“ Seine Augen wandern selten ausdruckslos zu seinem ehemaligen Teamkameraden. „Keiner von euch.“

Den Blick glühend rot, macht Sasuke drohend einen Schritt auf ihn zu. „Willst du sie lieber sterben lassen?“

Narutos Blick wandert zu Ino und diese sieht im selben Moment zu ihm auf. „Wir müssen sie so schnell wie möglich in ein Krankenhaus bringen.“

Nickend, tritt er rasche Schritte zurück und formt bereits vertraute Fingerzeichen, während er sich genügend Platz schafft, um seinen vertrauten Geist herbeizurufen.
 

Gamabuntas Blick fährt aufmerksam auf die Menschenversammlung vor ihm, bevor sich seine Augen auf seinen Bündnispartner fixieren. „Hast du mich gerufen, um zu kämpfen?“

„Ich habe dich gerufen, damit du uns hier wegbringst. Und zwar schnell!“ Naruto hebt Sakura vorsichtig auf seine Arme, aber sein Blick findet noch einmal seinen ehemaligen Teamkameraden. „Hier gibt es zu viele Kriechtiere.“

Neji wechselt einen Blick mit Shikamaru und verkündet auf dessen Nicken hin, die Anweisung an die anderen Konoha-nin. „Wir ziehen uns zurück!“ Dann richten sich seine markant hellen Augen ein letztes Mal warnend auf Sasuke. „Sollte uns auch nur einer deiner Männer folgen, werden wir das als Kriegserklärung verstehen.“
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe ihr hattet trotz allem was momentan um uns herum los ist, schöne Osterfeiertage!
Ich bin wie immer gespannt auf eure Meinungen und Anregungen!
Bis zum nächsten Mal
Eure Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  XxGirlyxX
2020-12-10T05:44:08+00:00 10.12.2020 06:44
Wieder ein super Kapitel 😍
Da unterbricht sasuke tatsächlich seinen Kampf mit naruto um sakura aufzufangen 😍
Warum jedoch hat yamamoto ihr den Anhänger gegeben, war es geplant, dass es so verläuft?
Bin schon sehr gespannt XD
LG XxGirlyxX
Von:  Emi_2005
2020-04-25T18:01:24+00:00 25.04.2020 20:01
Hay habe bis jetzte alles gelesen und finde deine FF einfach nur super geil du hast ne richtige Begabung zum schreiben konnte nicht auf hören zu lesen und habe direkt durchgesuchtet freu mich schon auf das nächste Kapitel und bin sehr gespannt was als nächstes passiert ❤
Von:  Narudia
2020-04-20T05:21:46+00:00 20.04.2020 07:21
Hey Danke fürs neue Kapitel,

komme frisch aus dem Urlaub und muss so nach und nach alle Fanfics abarbeiten und nachholen der letzten 3 Wochen XD

Also mal nicht ein ganz so langer ausführlicher Kommentar.

Ich bin wirklich gespannt wie du das weiter spinnen möchtest. Es ist offensichtlich das Sakura Sasuke etwas bedeutet sonst würde er nicht reagieren wie er reagiert. Natürlich macht er erst auf kalt um ihretwillen damit sie keiner verdächtigt oder befragt oder ihre loyalität in frage gestellt wird. Außerdem möchte er wohl keinen Krieg. Aber einer so offenen herausforderung wie die von naruto konnte er noch nie widerstehen sie gehen sich eben unter die haut. war schon immer so. Aber was hat yamamoto damit bezweckt es war als wollte er das genau das passiert aber wieso? wird Sasuke sie einfach gehen lassen in ihrem zustand oder darauf bestehen sie hier behandeln zu lassen. und wie will er das ohne kampf bewerkstelligen bzw wenn er sie gehen lässt wird er sicher versuchen zu folgen und herauszufinden was los ist? oder weiter seine pläne verfolgen. solange sakura nicht berichten kann ist er schließlich erstmal safe. wie wird es weiter gehen? ich kann es kaum erwarten.

Lg Narudia
Von:  Studio
2020-04-17T12:50:41+00:00 17.04.2020 14:50
Ok mein erster Gedanke war: HÄÄÄÄ!!?!?!?
Ich hab jetzt ein paar Tage drüber nachgedacht, was ich den jetzt kommentieren soll, aber so wirklich weis ich es immer noch nicht... xD Also let's go:
Ich mein wie immer super Kapi, und du hast mich wieder mal voll überrascht mit deiner Handlung!!! Wie kommst du immer auf so geniale Ideen?
Aber die Fragen aller Frage ist eigentlich: Was hat Yamamoto damit bezwecken wollen???
Also ich glaube immer noch, dass er zu den guten Gehört und Sasukes Freund ist, und das er das Gift ganz bewusst Sakura gegeben hat.... aber wieso? Wollte er das es zerbricht?
Meine ganz wage Vermutung wäre: vielleicht war das alles so von ihm geplant, weil... eine verletzte Sakura tatsächlich die einzige Möglichkeit ist Sasuke und die Konohanins vom kämpfen abzuhalten... und das wäre so ziemlich im Sinne von jedem... Weder Sakura noch Sasuke wollten einen Kampf, doch Sasuke kann natürlich nicht nein sagen, wenn Naruto ihn dazu auffordert, um seine Ehre/sein Ansehen gegenüber seinen Otonins auch nicht zu verlieren und um natürlich den Schein zu wahren, dass er mit Konoha auf Kriegsfuß ist und deswegen auch Sakura festgehalten hat... (Irgendwie geht es wieder darum Sakura zu schützen xP... ach Sasuke... Ich hoffe es gibt ein Happyend für die beiden (und für dich Hinarika hoffe ich dass auch, sonst kannst du was erleben xD xD xD))
... Ja... und in der Hinsicht hat Yamamotos Plan auch funktioniert - wenn das sein Plan war - beide, Sasuke und Naruto, sind relativ unverletzt aus der Sache rausgekommen...
Und die letzte Frage ist jetzt, was ist mit Sakura!? Werden die Konohanins sie rechtzeitig nachhause bringen, oder hält Sasuke sie evtl. davon ab, um ihr Leben vor Ort retten zu können... Kommt es raus, dass Sasuke Sakura villeicht doch nicht ganz egal ist?
Was mich noch wundert... es war ursprünglich Sasukras Giftgefäß mit ihrem Gift (und sie ist die Expertin)... also sollte sie ja genau die Auswirkungen kennen, aber sie war überrascht als es schneller gewirkt hat als es sollte... Vielleicht war es garnicht mehr ihr Gift, sondern Yamamoto hat es ausgetauscht... hm...

Ich freu mich schon mega aufs nächste Kapi, ich bin sooooooooooooo gespannt wie es weiter geht, was du geplant hast!!!
LG Studio

Von:  franny
2020-04-17T05:07:52+00:00 17.04.2020 07:07
Hey,
wieder ein super Kapitel!!!!
Ich hab mich schon gefragt wie das zusammentreffen von Naruto und Sasuke ausgehen wird, aber damit hab ich nicht gerechnet. =) es bleibt spannend.
Ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel und bin super gespannt was als nächstes passiert.

LG franny

Von:  Cosplay-Girl91
2020-04-14T21:48:03+00:00 14.04.2020 23:48
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.
Mach weiter so.
Lg
Von:  Charly89
2020-04-14T18:22:21+00:00 14.04.2020 20:22
Ich finde das Kapitel toll, etwas weniger Gefühlschaos im Vordergrund, mehr Handlung. Eigentlich wollte ich gar nicht kommentieren, weil ich es nicht unbedingt als notwendig empfunden habe. Aber ich muss hier unbedingt eine Lanze für Yamamoto Brechen.

Um ehrlich zu sein, finde ich Yamamotos Schachzug großartig. Er hat gerade, ganz unscheinbar, den Krieg zwischen Oto und Konoha aufgeschoben (um zu sagen 'verhindert', wäre zu früh). Doch scheinbar sieht das hier irgendwie keiner ^^"
Noch dazu, vermute ich, dass er weiß um welches Gift es sich handelt, denn ich gehe davon aus, dass er es analysiert hat. Dieser Überlegung folgend, bin ich mir fast sicher, dass er womöglich das Gegengift hat - aber ist nur eine Vermutung...
Generell finde ich, das der Gute, tatsächlich einer der Guten ist. Daher finde ich es schade, dass er hier in den Kommis gerade stellenweise so schlecht weg kommt -.-

Unabhängig von meinem Überlegungen sind die Fakten ja noch undurchsichtig. Er hat ihr das Fläschchen gegeben, im intakten Zustand. Generell wäre es sogar möglich, dass das alles so nicht beabsichtigt war...

LG
Ein Yamamoto-Fan :D
Von:  Scorbion1984
2020-04-14T13:26:41+00:00 14.04.2020 15:26
Da hat sie sich also vergiftet ,bloß wer soll ihr nun helfen ?
So schnell werden sie doch nicht nach Konoha zurück kommen !
Ich denke nicht das Sasuke es gut aufnimmt was sein Medinin getan hat !
Von:  Kijairi
2020-04-14T08:23:05+00:00 14.04.2020 10:23
Wieder ein sehr spannendes Kapitel.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Sorge um Sakura Naruto zerfressen hat und er nun so reagiert. Er ist zwar naiv und eine Frohnatur, aber er ist eben auch Sakuras bester Freund. Irgendwann reißt der Faden und er reagiert genau so, wie ich es mir vorgestellt hat. Ich bin nun natürlich wieder sehr gespannt wie es weiter geht. Mach bitte weiter so und bleibe gesund.
Von:  Kleines-Engelschen
2020-04-14T07:41:24+00:00 14.04.2020 09:41
ein tolles kapitel. ich bin gespannt wie es weitergeht!

greetz


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