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Falling Blossoms

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine Ewigkeit später...Irgendwie lassen sich Arbeit und Schreiben momentan nicht gut miteinander vereinbaren x.x" Komplett anzeigen

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Ivy

In der unendlichen Schwärze, welche Mayu umgab war es beinahe unmöglich etwas auszumachen und er blinzelte angestrengt, nachdem er sich halbwegs aufgerichtet hatte. Er konnte die starke Magie dieses Ortes mehr als deutlich spüren, aber hatte immer noch keine Ahnung, wo er gelandet war. Und da war es sicherer, zu schweigen. Zumindest konnte er sich frei bewegen, nur warum? Was war der Sinn und Zweck seines unfreiwilligen Ausflugs? Er musste sich entweder in einer Zwischendimension befinden oder in einem Traum, eine andere Erklärung gab es nicht dafür, dass Issay nicht bei ihm war und er seinen Liebsten auch nicht spüren konnte. Langsam schien die Dunkelheit um ihn herum sich etwas zu lichten, aber kaum dass er seine Umgebung erkennen konnte, wünschte sich Mayu, dass es nicht passiert wäre. Die ganze Welt schien komplett eingefroren zu sein, der Schnee unter seinen Füßen glitzerte wie frisch aufgeschütteter Zucker und die Eisstatuen welche ihn umgaben, schienen alle ein unheilvolles Grinsen auf den erstarrten Zügen zu tragen. Ansonsten befand sich hier nichts, bis auf Dunkelheit und obwohl er die Kälte nicht spüren konnte, erschauderte Mayu, während er versuchte sich alles genau einzuprägen. Es waren vier Statuen, welche einen Kreis bildeten und in ihrer Mitte befanden sich zwei Podeste, welche allerdings leer waren. Das konnte nichts Gutes zu bedeuten haben und er war sich langsam sicher, dass er sich in einem Traum befand. Was bedeutete, dass er eigentlich nur warten konnte.
 

Zwischendimensionen waren weniger gefährlich und jede Hexe lernte in ihrer Ausbildung, wie man aus einer solchen entkommen konnte, aber ein Traum hielt einen gefangen, solange die Person, welche diesen erschaffen hatte es so wollte. Und am Schlimmsten daran war, dass in Träumen alles zu einer Waffe werden konnte, nichts hier würde seinem Willen gehorchen, weil nichts davon echt war. Als sich ihm Schritte näherten, kostete es ihn einiges an Überwindung, aufzusehen und nicht davon zu laufen, aber ihm war bewusst, dass er nicht weit kommen würde. Wer auch immer für diesen Traum verantwortlich war, würde ihn hier festhalten können, bis ihr oder sein Wille erfüllt war. Allerdings musste Mayu zugeben, dass er nicht erwartet hatte, auf eine junge Frau zu treffen, welche ihn schon beinahe erschrocken musterte. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, hier jemanden anzutreffen, aber das war wirklich nicht verwunderlich. Wenn sie es war, welche von so einem seltsamen Ort träumte, war sie es wohl gewohnt, dass dieser leer und verlassen war. „Hilfe.“ Dieses eine Wort, welches ihre Lippen verließ, ließ Mayu erneut erschaudern und er war unsicher, ob es an der Kälte lag, welche darin mit schwang oder dem Kontext. Wie sollte er ihr helfen, wenn sie Schuld war, dass er sich hier befand? „Bitte…“ Schritt für Schritt kam sie näher und als sie direkt vor ihm stehen blieb, stockte Mayu für einen kurzen Moment der Atem. Sein Gegenüber war so schlank, dass es beinahe krankhaft wirkte und hätte sie kein langes, wallendes Kleid getragen, wäre er sicher gewesen, ihre Rippen erkennen zu können. Ihr Gesicht war eingefallen, die weißen Augen schimmerten durchsichtig, ohne eine Pupille erkennen zu lassen. Und wäre das nicht schlimm genug gewesen, so war sie übernatürlich blass, genau so weiß, wie der Schnee zu ihren Füßen.
 

Ebenso wie der Rest ihres Körpers, wie Mayu nach und nach bewusst wurde. Alles an ihr war so strahlend hell, dass es beinahe schon in den Augen blendete und langsam machte er drei Schritte nach hinten - wer auch immer sie war, sie besaß Macht. Nur ob diese Gestalt vor ihm von ihr selbst gewählt worden war oder einem Fluch entsprang, war unmöglich festzustellen. Träumer konnten sich ihr Aussehen eigentlich selbst auswählen, so viel wusste er noch, aber er musste zugeben, dass er sich damit nie weiter befasst gehabt hatte. Vielleicht war es wirklich arrogant gewesen, darauf zu achten, nur seine Elementarfähigkeiten zu meistern und die restliche Magie Stück für Stück zu erlernen. Ob er je eine Chance bekommen würde, seinen Fehler zu korrigieren? Mayu musste schlucken und wich automatisch zurück, als sie eine Hand nach ihm ausstreckte. Der eisige Hauch, welcher von ihr ausging, war ihm eindeutig nicht geheuer, obwohl er selbst Eismagie beherrschte, aber ihre schien anders zu sein, ohne dass er wirklich sagen konnte, was es war, dass ihn so störte. Wenn man die äußeren Umstände außer Acht ließ natürlich. „Bitte…Bitte hilf mir!“ Selbst als sie schluchzend auf die Knie sank, hielt er Sicherheitsabstand, denn gegen Eis würde er kaum etwas ausrichten können. Es würde Feuer brauchen und egal wie sehr er dieses Element trainieren würde, er würde immer schwach darin bleiben. „Bitte…Bring ihn mir zurück!“
 

Ihr Schluchzen wurde lauter und Mayu beobachtete voller Schrecken wie sich Eis zu seinen Füßen auszubreiten begann, was ihn nur noch weiter zurück weichen ließ. „Bring ihn mir zurück…Ich flehe dich an. Du musst ihn befreien, dass wir glücklich sein können.“ Ihre Stimme wurde gegen Ende des Satzes immer leiser, dass er Mühe hatte, sie zu verstehen bis Mayu heftig zusammen zuckte, als statt der jungen Frau plötzlich ein in Lumpen gehülltes Kind vor ihm schwebte, welches ihn aus rotbgühenden Augen anstarrte und schließlich begann zu kreischen. „BRING MIR MEINEN EHEMANN ZURÜCK ODER ICH NEHME MIR DEINEN!“ Eiskristalle flogen ihm entgegen, bohrten sich in seinen Körper und er schaffte es noch, die Hände zu heben um einen Schild zu erschaffen, welcher zumindest sein Gesicht schützen sollte, bevor alles um ihn herum von blendender Helligkeit verschluckt wurde und er mit einem Schrei aufschreckte. Sein Herz raste so sehr, dass es schmerzhaft gegen seine Rippen schlug und als sich jemand über ihn beugte, schrie Mayu erneut, dieses Mal laut genug, dass es in seinen eigenen Ohren weh tat. Es dauerte einige Sekunden, bis er Issay erkannte und sich bewusst war, dass er seinen Liebsten wohl komplett verstört hatte, aber er brachte kein Wort über die Lippen. Immer noch kreiste der Satz dieser seltsamen Kreatur durch seinen Kopf und er merkte erst, dass er am ganzen Körper zitterte, als Issay ihm eine Decke um die Schulter legte, welche er eng um sich zog und tief durchatmete.
 

Es dauerte noch einige Momente, bis Mayu wieder wusste, wo er sich befand. In seinem Haus, welches er mit Issay gekauft hatte. Nicht in Frankreich, aber in England. Auf dem Küchenboden weil er offenbar plötzlich ohnmächtig geworden war. Zumindest laut Issay. Er wusste es besser, er war gewaltsam in einen Traum gezogen worden, der nicht sein eigener gewesen war. Da war es eigentlich ein Wunder, dass er so unbeschadet entkommen war. Es gab immerhin Berichte, dass bei solchen Vorkommnissen bereits Körper und Seele voneinander getrennt worden waren und die sterblichen Überreste in ein Koma gefallen waren, aus dem sie nie wieder erwachen sollten, während der Geist ziellos von Traum zu Traum wanderte. So etwas war ihm bisher noch nie zuvor passiert und eigentlich war ihr Haus mit allen möglichen Schutzzaubern ausgestattet, also musste es eine andere Erklärung dafür geben können. Nur welche? Mayu grübelte immer noch vor sich hin, während Issay ihn ins Wohnzimmer gebracht hatte und zurück in die Küche gegangen war um frischen Tee aufzusetzen, aber er wollte einfach zu keinem Ergebnis kommen. Zumindest nicht, bis sein Blick auf den Schwan fiel und er beinahe vom Sofa gesprungen wäre. Diese toten, leeren, ausgehöhlten Augen…Er kannte sie. Aus dem Traum. Aber war das möglich, dass diese Frau…dass ihr Geist sich in diesem Objekt befand? Eingefroren und auf Erlösung hoffend?
 

Sie hatte ihn nach jemandem gefragt, ihrem Ehemann…Aber wie sollte er diesen denn finden können? War dieser ebenfalls ein verfluchter Geist, in ein Objekt gebannt und nicht in der Lage, irgendetwas an seinem Zustand zu ändern? Aber der Händler hätte ihm doch gesagt, wenn es mehr als einen Schwan geben würde…Mayu runzelte die Stirn, während er langsam rückwärts aus dem Zimmer ging. Es musste uralte, schwarze Magie sein, wenn sie es problemlos durch seine Schutzwälle geschafft hatte. Oder lag es daran, dass er dieses Ding selbst herein gebracht hatte? Fast wäre er mit Issay zusammen gestoßen, welcher ihm eine Tasse Tee hatte bringen wollen und Mayu schüttelte nur stumm den Kopf, bevor er die Küchentür schloss und zu seinem Liebsten aufsah. „Nicht ins Wohnzimmer. Erst überlegen wir uns, wie wir diesen Schwan loswerden.“ Issay runzelte die Stirn und Mayu seufzte tief auf, bevor er den Kopf an die Schulter seines Liebsten lehnte. „Das ist eine verdammt lange Geschichte und ich bin mir nicht mal sicher, ob sie so stimmen könnte. Aber wir müssen das Ding los werden, Kachan. Die Magie die von ihm ausgeht, ist so gut getarnt, dass ich es nicht sehen konnte, aber da war ein Zauberer am Werk. Das ist schwarze Magie in Reinform und ich bin nicht stark genug um das zu zerstören. Wir müssen einen Magier finden und ich muss einiges nachlesen.“
 

Zwei Wochen später war Mayu immer noch nicht viel schlauer geworden. Der Schwan befand sich mittlerweile in ihrem abgesperrten und versiegelten Gästezimmer, aber jeder Magier den er bisher kontaktiert hatte, hatte abgelehnt sich mit der Problematik näher zu befassen, kaum dass Mayu erklärt hatte, worum es sich genau handelte und langsam stand er kurz davor, zu verzweifeln. Das blöde Ding ließ sich nämlich auch nicht einfach so zerstören - er hatte es versucht. Oder besser gesagt, er hatte den Schwan in einem Wutanfall auf den Boden geworfen und er hatte keinen einzigen Kratzer abbekommen. Seitdem schlief er kaum noch, aus Angst, erneut in einen Traum gezogen zu werden. Denn dagegen konnte Issay ihn nicht beschützen. Er ernährte sich hauptsächlich von schwarzem Tee und Kaffee, sein Appetit war komplett verschwunden und es war ein Wunder, wenn er mal mehr als nur eine Scheibe Toast zu sich nahm. In seinem Beruf hatte er Urlaub eingereicht und auf jeder freien Fläche stapelten sich Pergamentrollen und Bücher. Ein Ausnahmezustand, den Issay so noch nie erlebt hatte. Aber jedes Mal, wenn er versuchte zu fragen, wurde er abgeblockt. Mittlerweile hatte er es aufgegeben und gab Mayu seinen Freiraum, wobei er dessen Lebensenergie nie aus den Augen ließ. Man wusste schließlich nie. Als diese allerdings in den grauen Bereich rutschte, hatte Issay nur noch eine Möglichkeit gesehen, weswegen er sich mit Mayu jetzt auch auf dem Weg nach Irland befand.
 

Gut verborgen vor den Augen der Menschen, tief durch das Meer in einer Kutsche der Wassermenschen. Diese hatten freudig zugestimmt, eine Wasserhexe ihr Reich passieren zu lassen und ihnen sogar Geleitschutz gegeben. „Hey…Jetzt schau doch nicht so böse. Wann bekommen wir schon mal die Gelegenheit uns von Seepferdchen durchs Meer ziehen zu lassen, hm?“ Issay lachte leise, während er seinen Freund nur noch enger an sich heran gezogen hatte, welcher ihm einen düsteren Blick schenkte. „Michan. Wir bekommen so eine Gelegenheit vielleicht nie wieder und ich weiß, dass ich dich davon abhalte, diesen Fluch zu lösen, aber du musst mal ausspannen und abschalten, sonst wirst du verrückt, Liebling.“ Issay seufzte und Mayu senkte langsam den Blick, zuckte etwas mit den Schultern. „Ich will einfach nicht dass dir etwas passiert.“ Mayu sah müde auf und murrte leise, als er dabei direkt in die Laterne sah, welche einer ihrer Begleiter mit sich trug um ihnen den Weg zu erhellen. Es war ein wunderschönes, blau schimmerndes Licht und er nahm sich vor, sich bei Gelegenheit zu bedanken, dass die Ältesten des Wasservolks so aufmerksam gewesen waren, denn die Wasserwesen brauchten kein Licht, das war nur zu ihrem Komfort mitgenommen worden, dass sie erkennen konnten, wo sie sich befanden. Die Felsen um sie herum mochten düster und bedrohlich wirken, aber hier, in der Kutsche, war es als ob die Welt außerhalb ganz weit weg war. Die Fische, welche vorbei schwammen, beachteten sie kaum und kurz musste Mayu überlegen, wie so ein Ausblick wohl irgendwo vor Hawaii wäre, mit den zigtausend Korallenrollen, bunten Fischen und wunderschönem Strand…Vielleicht sollte er Issay zu einem kleinen Urlaub überreden, sobald sie aus Irland zurück waren und das Schwanproblem gelöst war.
 

Mehrere Stunden vergingen während sie durch die Unterwasserwelt wanderten und Mayu war mehr als froh, dass er sich zumindest Grundkenntnisse der Sprache der Wassermenschen angeeignet hatte, so konnte er sich mit einem ihrer Begleiter unterhalten, nachdem Issay es endlich geschafft hatte, ihn zu beruhigen. Leider konnten auch die Wassermenschen ihm mit seiner Eismagie nicht aushelfen, aber sie hatten ihm den Namen eines Kobolds genannt, welcher eventuell helfen konnte. Kaum dass sie an der Steilküste Irlands angekommen waren, hatten sich die Wassermenschen jedoch verabschiedet und ihnen ein Muschelamulett übergeben, falls sie sich entscheiden sollten, den Rückweg ebenfalls durchs Wasser zu nehmen. Mayu seufzte tief auf, während er ihnen nachsah. Ob es wirklich so gut gewesen war, das Haus zu verlassen? Erst, als Issay einen Arm um seine Hüfte legte, zuckte er zusammen und sah zu seinem Freund auf, welcher ihn liebevoll betrachtete. „Es wird alles gut, hörst du? Ich verspreche es dir.“ So gerne er auch widersprochen hätte, der Blick in Issays Augen hielt ihn davon ab. So viel Liebe und Vertrauen hatte er noch nie erlebt und er würde sich schlecht fühlen, sollte er seinen Freund enttäuschen. Also nickte er und ließ sich von Issay langsam von den Klippen wegführen. Eine Wiese erstreckte sich vor ihnen soweit das Auge reichte und Mayu runzelte leicht die Stirn, während er seine Sinne sich vorsichtig umher tasten ließ. Er konnte zwar nichts sehen, aber das hieß nicht, dass er nichts spüren konnte.
 

„Issay…Wo sind wir?“ Dieser grinste wortlos und je länger sie liefen, desto frustrierter fühlte sich Mayu. Waren sie wirklich hier her gekommen, dass sie durch die Natur laufen konnten? Das hätten sie zuhause schließlich auch gekonnt. „Issay…Verdammt, jetzt antworte mir!“ Mayu verdrehte die Augen, als sein Freund nur eine Hand hob und er wäre an diesem vorbeigerannt, wenn er ihn nicht festgehalten gehabt hätte. „Sht. Hörst du sie nicht?“ Fast hätte er nachgefragt, ob sein Liebster verrückt geworden war, dann jedoch blinzelte Mayu irritiert als eine ferne und unbekannte Melodie seine Ohren erreichte und er erstarrte komplett. Was hatte das zu bedeuten? Hatte die verirrte Seele im Inneren des Schwans plötzlich Besitz von Issay ergriffen? Dieser lächelte jedoch nur und zusammen verharrten sie so an Ort und Stelle, bis die Welt um sie herum zu flackern begann und Mayu beinahe hintenüber gefallen wäre, als sich ihnen ein Pferd näherte. Wo kam das Tier denn jetzt plötzlich her? Und woher hatte Issay plötzlich ein Halfter mit Trense? Mayu konnte gar nicht so schnell reagieren, wie dem Pferd das Halfter übergeworfen worden war und es versuchte, sich unwillig schnaubend zu befreien. „Tut mir Leid, alter Freund, aber ich trau dir zu, dass du auf die Idee kommst, Mayu verspeisen zu wollen und er gehört bereits mir.“ Issay tätschelte dem schwarzen Hengst die Flanke und dieser verdrehte die Augen so sehr, dass man deutlich das Weiße seiner Augen sehen konnte. „Dabei kennen wir uns doch schon ewig…“ Issay schüttelte lachend den Kopf und zog Mayu mit der freien Hand eng an sich heran. „Michan, das ist Cathàn. Lass dich nicht von seinem Aussehen einlullen - er ist einer meiner ältesten Freunde, aber ich fürchte ein Kelpie kann nicht so einfach gegen seine Natur ankommen.“
 

Mayu nickte skeptisch und zuckte zurück, als das Pferd sich vor ihm aufbäumte - irgendwie war ihm dieses Wesen absolut nicht geheuer. „Na komm, er wird uns zu den Anderen führen.“ Damit hatte ihm Issay auf den Rücken des Pferdes geholfen und Mayu erschauderte. Statt Wärme schien das Fell eiskalt zu sein und er war sich sicher, hätte Issay den Hengst nicht am Halfter geführt, er wäre auf und davon gerannt. So aber schien er zu gehorchen, wieso auch immer. Während sie liefen, unterhielten sich Issay und Cathàn, aber er schenkte dem Gespräch keine Beachtung, zu sehr war er damit beschäftigt, seine Umgebung im Auge zu behalten. Als sie an einen Steinkreis gelangten, blieben Pferd und Schatten stehen und Mayu legte fragend den Kopf schief. „Wir sind fast da, Liebling. Dann erkläre ich dir alles.“ Issay hatte ihn wieder vom Rücken des Kelpie gehoben und zu dritt betraten sie den Steinkreis, wobei sich Mayus Haare in alle Richtungen aufstellten dank der mächtigen Magie, welche erst deutlich spürbar war, als sie zwischen den Steinen hindurch geschritten waren. Issay ging unbeirrt weiter und plötzlich überwältigte Mayu das Gefühl zu fallen, dass er panisch nach der Hand seines Freundes griff - und ins Leere stürzte. Als er die Augen wieder öffnete, lag er in Issays Armen, welcher ihn eng an sich heran drückte und blinzelte irritiert. Oh. Irgendwie erschien ihm seine Umgebung um einiges heller und freundlich noch als davor und während er sich langsam von seinem Liebsten erhob, schlich sich ein Lächeln auf seine Züge, als sich ihnen tanzende Lichter näherten, welche sich beim Näherkommen als kleine, bunte Wesen mit Flügeln herausstellten. Das waren Feen. Und unbewusst streckte er eine Hand aus, sah überrascht wie sich blaue Schmetterlinge auf seinen Fingerspitzen nieder ließen, bevor sie wieder auseinander stoben, als sich Issay ebenfalls regte.
 

Er hatte immer noch keine Ahnung, wo sie hier gelandet waren, aber es war definitiv eine Abwechslung zu London. „Du bist also doch zurück gekommen.“ Eine leise Stimme erregte seine Aufmerksamkeit, allerdings sprach diese Person nicht zu ihm. Von dem was er erkennen konnte, wirkte sie wie eine alte Frau, komplett in weiß gekleidet, mit knielangem weißem Haar und blutroten Augen, deren Blick beinahe schon anklagend auf Issay lag, welcher sich vor ihr verbeugte und sie dann lachend in die Arme zog. „Natürlich. Du weißt, dass die Ewigkeit nur ein Wimpernschlag ist, Nuala.“ Ihre Mundwinkel zuckten, dann drehte sie sich zu Mayu und dieser erschauderte. „Ah…Deswegen.“ Issay nickte und legte einen Arm um seine Schulter und während Mayu sich eng an seinen Freund kuschelte, drehte sich die alte Frau um, hob die Arme in die Luft und rief etwas in einer Sprache die er nicht verstand. Dann warf sie ihnen einen Blick über die Schulter hinweg zu. „Dann feiern wir heute Nacht Claddagh!“ Damit hatte sie sich abgewandt und die Feen, welche immer noch um sie herum schwebten mit einer Handbewegung weg gescheucht. Auch Cathàn folgte ihr, zurück in den Wald, aus welchem sie gekommen war und Mayu fühlte sich komplett überwältigt, als er zu seinem Liebsten aufsah. „Ich dachte, es ist Zeit, dass du meine Familie kennen lernst, Mayu. Sie ist vielleicht nicht das, was du erwartest, aber es sind Wesen, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, seit ich existiere. Sie mögen alle auf ihre Weise todbringend und gefährlich sein, aber sie werden dir nichts tun, weil sie wissen, dass ich dich liebe.“ Mayu nickte stumm, während er sich immer noch erschlagen fühlte von zu vielen neuen Eindrücken, aber er vertraute seinem Freund und so ließ er sich von diesem langsam in den Wald führen, während seine Gedanken sich zu überschlagen drohten. „Issay…Was bedeutet eigentlich Claddagh?“ Kurz schwieg sein Liebster, dann lachte er leise und Mayu war sich mehr als sicher, dass sein Herz einen Schlag ausgesetzt hatte bei der Antwort. „In unserer Welt? Verlobung. Es ist eine Feier für zwei einsame Herzen die ineinander ein zuhause gefunden haben.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EndlessRain
2019-11-30T18:55:51+00:00 30.11.2019 19:55
*fiept*
Gosh, wo soll ich anfangen? xD

Wer zum Teufel ist diese Frau oder dieses Kind? Und welcher Ehemann und wieso Mayu und argh!!
Ich sagte doch, böser Schwan >______<
Hab doch gewusst, dass mit dem was nicht stimmt u.û
*brummt*
Armes Mayu … aber zum Glück hat er Issay
Auch wenn er ihm nicht helfen kann, was die Magie angeht …
Mayu braucht trotzdem jemanden, der auf ihn aufpasst

Und oh mein Gott, die Seepferdchen!!! *____*
Das stell ich mir so wahnsinnig süß vor
*fiept*

Aber das Pferd ey xDDDD
Das ist einfach zu gut
Und blaue Schmetterlinge <3 *___*
Naw <3

Wer ist Nuala eigentlich? Ist das seine Großmutter? Das war irgendwie mein erster Gedanke oô

Hawww Q_____Q
Eine Verlobungsfeier <3
Das ist so ends niedlich ♥


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