Zum Inhalt der Seite

Rewrite the Stars

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Morticia

„Mum!“, der Rotschopf drehte sich herum als die Tür geöffnet wurde. So wütend wie Summer sich am Telefon angehört hatte klang sie gar nicht mehr, im Gegenteil. Selten war sie so froh ihre Mutter zu sehen, kurz umarmte sie die Blonde eh ihr Blick sich auf Rick richtete.

 

„Du hast dich ganz schön verändert als auf dem Foto was ich von uns Beiden Zuhause habe“, die Monobraue zuckte leicht und er verschränkte die Arme vor der Brust.

 

„Ist das ein Kompliment?“, sie antwortete mit einem Kichern, eh sie ihn auch frech und ungefragt umarmte.

 

„Es ist schön das du da bist“, so herzlich von seiner sonst so sturen Enkelin begrüßt zu werden fühlte sich gut an. Ein Zeichen dafür das er sich trotz der Umstände für die richtige Dimension entschieden hatte.

 

„Ihr müsst es nur sa-sagen.. dann bin ich da“, selbst wenn es so spät war.

 

„Mrs. Smith“, die Aufmerksamkeit der Drei wurde auf die zwei Frauen gelenkt, die noch vor der Zimmertür standen. Eine etwas jüngere Frau in einem weißen Kittel, die eindeutig die behandelnde Ärztin war und eine ältere Dame, die einen schwarzen Mantel trug und darunter war noch der Saum eines Rockes zu sehen, gefolgt von einer Nylonstrumpfhose und schwarzen, flachen Schuhen.

Sein Blick blieb an der älteren Frau hängen, die ihn mit einem undurchsichtigen Blick musterte, eh sie sich auf seine Tochter fixierte, die als Erstes auf die Beiden zu ging und Summer sowie Rick ihr folgten.

 

„Morticia ist heute früh um kurz nach Vier bei uns eingeliefert worden, sie hat eine schwere Alkoholvergiftung, als erste Notfallmaßnahme hatten wir den Magenspülung durchgeführt. Ihr Zustand ist stabil, aber die Tabletten die sie von ihrer Psychologin bekommen hat sollte sie eigentlich nicht in Kombination mit Alkohol zu sich nehmen..“, nur kurz war ihr Blick zu Beth gewandert, eh sie die Papier in ihrer Hand ansah.

 

„Sie sollte auch eigentlich gar keine Tabletten nehmen. Wieso haben sie ihr Neue verschrieben?!“, bissig war Summer's Kommentar, der aber von der Gefragten gekonnt ignoriert wurde.

 

„Außerdem haben wir ihr eine Vielzahl an Vitaminen und weiteren Nährstoffen zugefügt. Ich weiß das ihre Tochter kein kleines Kind mehr ist, aber das ist das dritte Mal innerhalb von fünf Wochen das sie hier im Krankenhaus ist..“, fuhr sie fort.

Die drei Angehörigen konnten die versteckte Botschaft in ihren Worten mehr als deutlich hören und es war an ihrer Mutter sich zu Wort zu melden. „Und das soll heißen? Sind sie etwa der Meinung das Morty in eine Klinik eingewiesen werden soll?“, genau so wütend wie ihre älteste Tochter blickte sie zu der Therapeutin.

 

„Mrs. Smith.. verstehen sie mich nicht falsch“, sie räusperte sich, wollte ihren Rat den sie zuvor mit der Ärztin geteilt hatte verteidigen. „Morty ist im Augenblick in einer schwierigen Phase. Sie wissen selbst wie viel Überwindung es sie gekostet hat überhaupt einen Termin bei mir zu machen und wir machen nur kleine, kaum bemerkbare Fortschritte, weil all ihre Ängste, Selbstzweifel und Sorgen so tief sitzen. Ich hatte lediglich den Vorschlag unterbreitet sie besser im Blick zu haben, damit sie sich selbst nicht zu sehr belastet und ihren Körper“, der Wissenschaftler musste sich selbst zurückhalten.

 

Seiner Ansicht nach war das Geldmacherei. Diese Frau nutzte den psychischen Zustand von fremden Menschen aus, machte sie auch noch mit Tabletten abhängig obwohl diese keinerlei positive Auswirkung auf den Körper hatten – lediglich der Patient redete sich ein das es irgendwie helfen würde.

 

„Entschuldigen Sie“, Rick rieb sich mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand über die Stirn. „Sie wollen mir weiß machen das meine Enkelin in eine geschlossene Klinik soll? Sie wollen sie einsperren, weil sie der Meinung sind das es ihr helfen würde? Ihr die Freiheit zu nehmen die sie braucht um solche Dinge zu verarbeiten?“, das er sich so unerwartet einmischte, damit zog er alle Blicke auf sich.

 

„Sie sind der Vater von Mrs. Smith?“, fragend wurde ihr Blick und er nickte.

 

„Der bin ich. Ich bin Wissenschaftler und wu-UURP-usste selbst bis vor Kurzem nicht genau was vorgefallen war, aber-“, ein lautes Seufzen verließ seine Kehle. Wie konnte man auf so eine Idee kommen? So fortschrittlich wir ihre Welt war, so war man immer noch der Überzeugung es würde helfen Menschen einzusperren um ihnen zu helfen.

 

„Ich bin mir sicher das sie nicht in einen Raum gehört wo sie drei Mal am Tag zum Essen raus gelassen wird, mit Chemikalien vollgepumpt wird und an kleinen Gruppensitzungen teilnehmen muss um wieder 'gesund' zu werden“, seine Worte trafen sofort auf Unmut. In dem Gesicht seiner Gegenüber zuckten leicht die Mundwinkel und sie schüttelte schwach ihren Kopf.

 

„Wir sperren sie doch nicht ein.. wir wollen ihr helfen, aber-“

 

„Helfen! Als ob.. darum geben sie ihr auch diese scheiß Tabletten, die rein gar nichts bringen. Da ist mehr drin was sie krank macht als das es sie gesund macht oder sind Ihnen die Bestandteile nicht bekannt?“, der Rotschopf mischte sich ein.

 

„Summer, ich weiß du machst dir Sorgen um dein Schwester.. aber die Tabletten helfen ihr. Morticia ist alt genug um zu entscheiden ob sie sie nehmen möchte oder nicht“, Summer drehte sich mit einem leisen 'Hmph' zur Seite und verschränkte ihre Arme.

 

„Dürfen wir zu ihr?“, die Anspannung in Beth wurde größer von Sekunde zur Sekunde, auch wenn die Lage entschärft worden war. Ihre Tochter lag da drin, zum dritten Mal in kurzer Zeit und brauchte physisch zwar keine Hilfe mehr, aber mental.

 

„Ehm.. wenn ich einen Vorschlag machen dürfte“, Rick konnte die Antwort seiner Tochter und Enkelin erahnen als die Therapeutin erneut das Wort ergriff.

 

„Mister.. eh-“

 

„Sanchéz, Rick Sanchéz“, emotionslos war der Ausdruck in seinen Augen als das Blau wieder auf das Gesicht des Anderen traf. „Ich würde Sie gerne einmal mit rein nehmen, bevor sie zu Morticia gehen“, kein dummer Ansatz.

Natürlich schätzte er die Arbeit von Psychologen nicht, kein Bisschen, aber die Idee einen Fremden mit in die Situation zu beziehen, der dennoch große Chance hatte von ihr akzeptiert zu werden, weil er ein Teil der Familie war, war gar nicht so blöd. Das menschliche Gehirn war unberechenbar, für ihn rational auch nicht zu greifen und gerade wenn man in so einem Moment falsch handelte könnte das ungeahnte Folgen haben.

 

„Würdest du?“, Summer wandte sich zu ihm und er sah zunächst zu ihr, bevor er herüber zu seiner Tochter sah.

 

„Ist das okay für dich Beth?“, ohne den Segen von ihr zu haben wollte er nichts vorweg greifen. Immer hin hatte die junge Frau hinter der Tür in ihrem Leben schon genug schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, auch ohne das er wusste was genau passiert war und wie lange sie darunter leiden musste.

 

„Aber sicher, geh ruhig“, die Zustimmung reichte ihm.

Ungewollt spürte der Ältere mit einem Mal das sein Herz schneller anfing zu schlagen, mit jedem Schritt wurde es schlimmer, er wurde nervös der Person gegenüber zu stehen die er in der letzten Dimension so im Stich gelassen hatte, aber sein Pokerface verriet ihn nicht.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen öffnete die Psychologin die Tür zu dem Einzelzimmer und lief voran, gefolgt von dem Wissenschaftler und er schloss die Tür hinter sich.

 

Leise Musik halte durch das Zimmer, das Fenster brachte einen leichten Luftzug hinein und er konnte schon die leise, weibliche Stimme vernehmen die den Text schwach und fast nicht hörbar mitsang.

 

„Morticia“, mit Absicht blieb er noch im Verborgenen während die Frau vorging und knapp drei Meter vor ihm an dem Bettende stehen blieb. „Deine Mutter ist draußen“, Rick konnte sich vorstellen mit welchem Blick sie jetzt von Morty angeschaut wurde, wenn sie auch nur im Ansatz so war wie sein ursprünglicher Morty.

 

„Und.. was macht sie draußen?“, die zarte und leise Stimme klang fremd, dennoch vertraut und sorgte bei dem Mann für ein seltsames und wohliges Gefühl. So ungewohnt anders als sonst.

 

„Deine Mutter hat jemanden mitgebracht, der dich gerne sehen würde... Du kennst ihn noch gar nicht persönlich, aber ich dachte du würdest ihn gerne kennen lernen“, so ganz sicher wirkte sie mit einem Mal auch nicht mehr. Wo war denn die Überzeugung von gerade eben hin seine Enkelin in eine Klinik zu stecken?

 

„Wen denn?“

 

Rick empfand es als sein Stichwort jetzt in Erscheinung zu treten, es brauchte nicht viele Schritte und er konnte auch die Person im Krankenhausbett betrachten, die ihn ebenfalls ansah. Das Braun blitzte kurz auf, sie legte ihren Kopf leicht schief und verzog das Gesicht. „Ich... weiß nicht genau-“, unsicher schaute sie weg.

 

„W-wer.. du bist?“

 

Ihren Blick würde er nie wieder vergessen. Es war genau der selbe Blick den Morty ihm damals geschenkt hatte als er mit vollendeten Tatsachen vor ihrer Tür gestanden hatte und sich in ihr Leben gedrängt hatte, nur wollte er es dieses Mal richtig machen.

 

„Ich lass euch alleine“, nur kurz sah das Braun ihr hinter her, bevor sie wieder Rick ansah und unsicher begann zu lächeln. Sie erwartete eine Antwort und er war sich nicht sicher wie er antworten sollte. Die junge Frau in dem Bett machte auf ihn äußerlich nicht den Eindruck als das sie ein psychisches Problem hatte, aber der Fakt das sie wegen einer Alkoholvergiftung in diesem Bett lag sagte etwas anderes.

 

„Dein Großvater Rick, Beth's Vater“, keine Sekunde schaute sie weg als er näher heran kam und sich stumpf auf den Stuhl neben dem Bett setzte. „Und du bist Morticia.. oder lieber Morty wie ich gehört habe?“, ein Grinsen legte sich auf seine Lippen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Chizuki
2020-02-28T22:07:57+00:00 28.02.2020 23:07
Passt irgendwie zu Rick wie er mit Mortica den Kontakt aufnimmt und sich zu ihr setzt. Die Seite die er immer versteckt und unterdrückt. Da muss man grinsen wenn man es liest.

Sein Umgang mit der Psychologin passt sehr zu ihm. Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Da hat man ihn direkt vor Augen.

Schön das er sich nicht nur zurück hält, sondern du die Begründung in Gedanken mitlieferst. Sobist alles gut nachvollziehbar.



Zurück