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Rewrite the Stars

von

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Gründe

Die Stille in dem kleinen Auto war so schwer, es war beinah buchstäblich möglich sie zu greifen als der Wissenschaftler sich räusperte und aus dem Augenwinkel herüber zu Beth sah.

 

„Was ist passiert? Du.. du hast nie-“, der Ältere rülpste leise als er den Blick wieder ganz nach vorne richtete.

 

„Nie erwähnt da-dass ihr aus dem Haus ausgezogen seit. Ich hab es n-nur an der Adresse erka-UURP-annt“, der Ältere wollte wissen was los ist. Das was nicht stimmte, das seine eigene Tochter ihm – oder eher dem ursprünglichen Rick – so viel vor enthielt oder es sich nicht traute ihm zu sagen war schon erschreckend.

 

„Ich... Gott Dad.. i-ich..“, das Thema schien wohl tiefgehender zu sein. Er merkte das sie nach den richtigen Worten suchte, aber ihr Handy kam ihr dazwischen. Bei dem Auto hatte Beth nicht gespart, die kleine Anzeige in der Mitte des Armaturenbrettes leuchtete auf und zeigte den Namen 'Summer' in großen Buchstaben und ihre Nummer dazu. Rein aus Reflex nahm die Blondine ab.

 

„Was gibt es?“, Rick merkte das sie sich zusammen reißen musste, versuchte vor seiner Enkelin und ihrer eigenen Tochter nicht die Schwäche zu zeigen, die sie ihm zuvor gezeigt hatte.

 

„Wo bleibst du denn?! Gott verdammt Mum! Die Ärztin hat schon öfter nach dir gefragt... die Psychologin ist auch schon da“, der Mann in der Runde verstand kein einziges Wort. Noch immer war alles für ihn ein Rätsel, aber die Wissenschaft brachte oft so etwas mit sich, daher wollte er doch selbst dem Geheimnis auf die Schliche kommen.

 

„Entschuldige, ich bin auf dem Weg... ich-“, sie zögerte einen Augenblick, eh sie tief Luft holte. „Ich komme aber nicht allein.“

Die Gesprächspartnerin verstummte, sie schien zu überlegen was genau ihre Mutter gerade gesagt hatte eh sie anfing zu sprechen.

 

„Wen bringst.. du mit?“, wie es schien war in dieser Dimension Jerry kein großer Teil der Familie mehr, leider hatte er nicht weit genug nach geforscht um zu wissen was für eine Rolle er hier spielt.

 

„Deinen Großvater“, die Stimmung zwischen den beiden Frauen machte sich auch in ihm breit, Rick atmete tief durch und verhinderte dadurch ein weiteres Rülpsen.

 

„Grandpa Rick?“, sie schien mehr als verwirrt. Wussten seine Enkel überhaupt wie wenig Kontakt er mit ihr gehabt hatte?

 

„Wieso denn auf einmal? Du... du hast es doch nie für nötig gehalten ihm zu erzählen was bei uns los ist oder?“, skeptisch schauten die blauen Augen auf den Display, als würde er Summer ansehen wollen. „Summer, das müssen wir jetzt nicht am Telefon besprechen“, harkte ihre Mutter sofort ein und warf für ihn noch mehr Fragen auf.

 

„Ach? Hört er etwa zu? Im Ernst Mum? Du hast ihm wirklich nicht gesagt wieso du mit Jerry nicht mehr verheiratet bist?! Und was er unserer Familie angetan hat?!“, mit jedem Wort wurde sie lauter, versuchte sich aber zu zügeln. „Summer!“
 

„Oh das kannst du dir sparen! Ich wette, wenn er gewusst hätte das dieser Kerl sich an seiner eigenen Tochter vergriffen hat, dann wäre er nicht all die Jahre weg gewesen und hätte uns geholfen“, beinah drückte der Wissenschaftler auf die Bremse, versuchte sich auf den Verkehr zu konzentrieren, aber die Worte der jungen Frau waren fast surreal.

 

„Er hat was?“, Rick konnte sich nicht mehr zurückhalten. Kurz drehte er den Kopf zu seiner Tochter, die ihren Kopf sofort senkte und er ihr die Schuldgefühle sofort ansehen konnte, hörte wie seine Enkelin am anderen Ende der Leitung ein Schnauben von sich gab.

 

„Du hast schon richtig verstanden.. und hi. Verdammt Mum, wie kannst du ihm sowas vorenthalten? Wir hätten ihn vielleicht gebraucht... Morty hätte ihn gebraucht“, mehr und mehr verknüpften sich die Vermutungen in seinem Kopf, wurden zu einem Bild welches ihm gar nicht gefiel.

 

„Summer.. sei nicht so hart zu deiner Mutter. Ich war auch nicht der beste Vater für sie, aber.. ich bin jetzt für euch da, okay? Wir sind in einer Viertelstunde bei euch im Krankenhaus“, das die Person auf dem Beifahrersitz anfing zu zittern entging ihm nicht. Zwar hatte er viel Scheiße erlebt und sich oft schlecht gefühlt, vorallem wenn er an Morty zurück dachte, aber das sie litt unter der Tatsache das der Mann, dem sie vertraute, ihr und auch sein eigenes Kind missbrauchte war nicht zu übersehen.
 

„'Tschuldigung, ja.. ist gut. Bis gleich und danke Grandpa“, sie beendete den Anruf. Als ihr Name auf dem Display verschwand hörte er das Wimmern, konnte aus den Augenwinkeln sehen wie Beth sich ihre rechte Hand vor den Mund hielt und dem Druck der auf ihr lag nachgab und anfing zu weinen. Die Hand die bis jetzt noch auf der Schaltung lag legte sich auf ihr Knie, sacht drückte er zu und gab ein leises Seufzen von sich.

 

„Wir machen alle Fehler Schatz.. Es tut mir leid dass-“, kurz kniff er ein Auge zusammen.

 

„Dass ich nicht für dich da war und die Mädchen“, es fiel ihm immer schwerer D-502 nachzuvollziehen. Selbst wenn er ein egozentrischer Wissenschaftler war, oft an sich dachte, seine Familie war ihm wichtig. Obwohl er sich nicht immer richtig entschied, nicht wusste wie er ab und an mit den Dingen umgehen sollte und Fehler machte die den Menschen in seiner Umgebung weh taten, letztlich würde er seine eigene Tochter nie hängen lassen und dazu zählten auch ihre Kindern und sogar Jerry – so wie in seiner Heimatdimension. Nun würde er es hier also ändern und lieber zu spät für sie da sein als gar nicht mehr.

 

Die Tür zum Krankenhaus öffnete sich automatisch als die Blonde den ersten Schritt in das Gebäude machte, gefolgt von ihrem Vater und sie lief zielstrebig zur Anmeldung.

 

„Entschuldigen Sie“, die kleine Frau hinter dem Tresen sah sie an, ein sanftes Lächeln im Gesicht. „Was kann ich für Sie tun?“

 

„Meine Tochter... Morticia Smith, wo finde ich sie?“, die Frau drehte sich zu dem Computerbildschirm und tippte kurz etwas ein. Argwöhnisch sah sich der Ältere um, die Hände steckte er in die Hosentaschen. Krankenhäuser waren noch nie Seins gewesen, egal wie man es dreht und wendete, er vermied solche Orte indem er gut auf sich aufpasste, aber bei seiner Enkelin schien es anders zu laufen. „Sie ist im dritten Stock, Zimmer Nummer 312. Ihre Schwester ist noch bei ihr und die Ärztin oben kann Ihnen gerne genauere Informationen geben“, nicht eine Sekunde wich das Lächeln als Beth nickte.

 

„Vielen Dank“, erneut setzte sie sich in Bewegung und Rick schloss sich ihr an, die Beiden kamen vor dem Fahrstuhl zum Stehen als er den Knopf drückte. „Dad.. es tut mir leid das ich dir nichts erzählt habe“, das Thema lag ihr wohl genau so wie die Schuld ihrer Tochter gegenüber schwer auf dem Herzen.

 

„Du.. du sagtest von Anfang an ich sollte mit ihm nichts anfangen.. u-und dann hat er...“, sie spürte die Hand auf ihrer Schulter und sah zu ihm auf. Das sanftes Lächeln in seinem Gesicht beruhigte sie, verdrängte die Tränen die wieder aufkommen wollten.

 

„Du kannst nichts dafür w-was er getan ha-UURP-at, aber du kannst dafür so-sorgen das es Morty wieder besser geht“, seine Worte verfehlten ihren Zweck nicht. Die Erleichterung in ihrem Gesicht war deutlich zu erkennen und das reichte vollkommen aus. Natürlich ging es ihr schlecht, Summer ging es bestimmt nicht anders, aber die Person die jetzt im Moment am meisten litt war Morty.

 

Das er von einer Dimension kam in der sein Enkel wegen ihm so gelitten hatte und nun hier hinein geworfen wurde und nun ein Teil davon sein musste damit es Morty wieder besser gehen würde war schon beinah mit etwas angehaucht das sich Schicksal nennen würde, aber daran glaubte der Wissenschaftler nicht. Schlechte Forschung war das einzige was Schuld daran war das er Teil eines Familiendramas wurde.

 

„Danke Dad... ich bin nur so überfordert. Ich biete mich ihr so oft an, wenn was ist.. aber in den letzten Jahren zieht sie sich immer mehr zurück“, weder sie noch er waren Psychologen und der Ältere nahm diese Art von Ärzten auch nicht ernst, obwohl es Leute geben mag denen dort geholfen wurde. Was aber nicht an der Kunst daran lag das Psychologen eine besondere Arbeit leisteten, nein. Meistens war es die Unabhängigkeit die sie besaßen, kein Bestandteil einer Situation zu sein in der sich ihre Patienten befanden und weswegen es den Menschen leichter fiel sich diesen Menschen zu öffnen.

 

Beth drückte den Knopf mit der großen Drei, die Tür schloss sich hinter ihnen und sie seufzte erneut laut.

 

„Es ist schon sechs Jahre her das Jerry im Gefängnis ist und Morty hat erst vor kurzen eine Therapeutin aufgesucht... Summer ist genau so verzweifelt wie ich, weil wir nicht mehr an sie ran kommen..“, aufmerksam lauschte er ihren Worten.

Sechs Jahre? Wenn er Jerry jemals zu Gesicht bekommen würde, dann würde er dafür sorgen das er die längste Zeit seines Lebens lebendig verbracht hatte. Seine jüngere Enkelin dürfte jetzt 21 Jahre alt sein, das heißt er hatte sich an seiner minderjährigen Tochter vergriffen und so wie Summer gesprochen hatte war es mit Sicherheit nicht nur einmal gewesen.

 

„Dad... könntest du.. vielleicht mit ihr reden? Morty hat noch gar keinen Bezug zu dir, vielleicht fällt es ihr leichter weil du sie nicht so kennst wie wir? Weil du nicht.. dabei warst?“, sein Blick richtete sich auf die Jüngere neben sich.

 

„Meinst du ich bin der Richtige? Ich war jahrelang nicht da.. u-und meine Angewohnheiten sind-“, er rülpste leise und grinste schwach. „Nicht die Besten Schatz“, ein Gefühl der Unsicherheit trug er mit sich. Natürlich würde er helfen wenn er könnte, aber er wollte das Leben einer Version seines Enkels nicht noch mehr versauen als es das eh schon war.

 

„Du würdest nicht nur mir damit helfen“, als der Fahrstuhl zum Stehen kam war es an ihr den ersten Schritt nach draußen zu machen. Kurz sah sie sich um und ging dann nach links, hinter der Glastür konnte sie ihre älteste Tochter mit zwei weiteren Frauen schon erkennen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chizuki
2020-02-28T07:19:15+00:00 28.02.2020 08:19
Tolles Kapitel. Hab es mal wieder verschlungen.

Wieder viele gut bedachte Kleinigkeiten. Schön das hier diese fragenen Gedanken in Rick aufkommen und er die Ironie erkennt das er ursprünglich wohl das schlimmste für Morty war und er nun ihre Hilfe werden sollte. Finde die kurzen Gedanken von ihm auch passend zu diesem Rick. Aber du zeigst was doch manchmal für eun guter Vater in ihm steckt.

Ich bin sehr gespannt wie sich Rick entwickeln wird.
Ich gebe zu das Jerry nicht gerade der erste wäre dem ich eine solche Tat zutrauen würde. Aber dies ist ja eine Paralleldimension.

Die Autoszene fand ich sehr emotional und sehr schön. Sie zeigt auch das Familiendrama gut auf.


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