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Demonheart

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mal ein kurzes Kapitel, zur Abwechslung. :) Komplett anzeigen

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Akt I - Arrest: 3-3

3-3: YURI
 

Ein Traum hatte ihn zurück zu Alice geführt.

Wie schon so oft seit ihrem unerwarteten Tod hatte er, in einer Sphäre aus Licht und Dunkelheit ziellos dahin wandernd, ihre Stimme gehört, die mit ihm sprach, als ginge sie direkt neben ihm und teilte ein fröhliches Ereignis mit ihm. Doch sie war nicht [style type=„italic“]da[/style], und er konnte sie nicht richtig verstehen; er wollte wissen, worüber sie so heiter redete, wollte den Ursprung ihrer Stimme herausfinden und sah sich verzweifelt nach ihr um – doch ringsumher zogen nur graue Schwaden vorüber, trübe, weißliche Fetzen wie Gaze unter der Oberfläche eines schmutzigen Teichs.

Er versuchte, ihren Namen zu rufen. Seine Kehle war ein kalter, unbeweglicher Klumpen, aus dem kein Ton hervordrang. Wohin er sich auch wandte, wie rasch er sich auch um sich selbst drehte, taumelnd, mit der verzweifelten Hoffnung, ihr weißes Antlitz irgendwo in diesem Nichts zu entdecken – nirgends war sie, nur ihre Stimme hallte fern und unwirklich in seinen Ohren wider wie der untote Schatten eines lange verklungenen Echos.

Und er begriff: Sie war nie dagewesen. Nur eine Halluzination. Sein eigenes Hirn spielte ihm einen bösen Streich, denselben wie immer seit zwei Jahren. Immer und immer wieder.

Das Bild wurde dunkel, und ein punktförmiges Licht tauchte in der Ferne auf. Das Schnauben und Stampfen schwerer Dampfmaschinen rollte langsam heran wie eine schwere Welle, legte sich erstickend über Alice’ Stimme, bis diese in der Schwärze verklang.

Yuri fühlte eine nagende Furcht sein Herz befallen. Er kannte diesen Zug. [style type=„italic“]Sie[/style] würde dort sein. Und er wusste, sobald das Rauch speiende Ungetüm vor ihm anhielt, würde er einsteigen, und augenblicklich würde der Transsibirische Express, in dem er ihr erstmals begegnet war, damals, vor so langer Zeit, sich in jenen verhängnisvollen Zug nach Zürich verwandeln.

Furchtsam trat er zurück. Immer schneller machte er einen Schritt nach dem anderen nach rückwärts. Der Zug durfte nicht neben ihm anhalten, er durfte nicht wie von Zauberhand durch die hydraulisch aufhebelnde Tür getragen werden, nicht in den Gang des Großraumwagens treten, der völlig menschenleer sein würde, wo allein [style type=„italic“]sie[/style] saß und aus dem Fenster in die Finsternis sah …

Bei dem Gefühl ihres kalten Gewichts an seiner Schulter packte ihn der Terror.

Er stürzte herum, rannte, stolperte, schüttelte den Kopf, schrie, ersehnte das Ende des stetig wiederkehrenden Traums …
 

… Und dann war er schlagartig wach.

Und die Kopfschmerzen [style type=„italic“]brachten ihn um[/style]. Scheiß-Droge!

Am ganzen Körper zitternd lag er seitlich unter einer dunklen Decke, die viel zu warm war für seinen fiebrig bebenden Körper. Er schüttelte sie von sich, obwohl er innerlich fror, und unter ihr war sein Oberkörper nackt und schweißbenetzt.

Es war Nacht, so viel war sicher. Wo auch immer er sich hier befand, es war dunkel und es war ruhig. Die Luft war von angenehmer Temperatur und roch warm nach altem Holz, Leder und auch dezent nach deren Pflegemitteln. Und das, worauf er lag – ein Sofa? – war halbwegs bequem.

Wenn das hier also ein Knast oder eine Anstalt war, dann hatte sich seit seiner Zeit viel getan. Mit Abscheu erinnerte Yuri sich an die feuchtkalten, lichtlosen Verliese mit rasselnden Ketten, harten Bettgestellen und klammen Decken.

Nicht mehr zur Ruhe fähig, ließ er sich vom Sofa gleiten und landete mit Knien und Händen auf einem leicht staubigen Holzboden. Die Dielen waren sicherlich älter an Jahren als er. Sobald er sich in eine aufrechte Position erhoben und festgestellt hatte, dass er völlig unverletzt war, griff er an seinen Hals, um dort erleichtert das Periapt vorzufinden, seinen teuersten Besitz. Gott sei Dank, das Amulett war da – den Rest seiner Habe, der noch verschollen war, würde er schon irgendwie zurückbekommen.

Allmählich waren in seiner näheren Umgebung Umrisse zu erkennen. Ein großer Raum mit verhältnismäßig hoher Decke, eingerichtet wie eine Mischung aus Freizeit- und Geschäftszimmer. Durch die unverhüllten Fenster fiel erstaunlich wenig Licht herein. Yuri schlich zwei Schritte in Richtung der Fenster, weil er dort auch die Tür vermutete, und streckte die Hände vor, um an der nahezu unsichtbaren Wand danach zu tasten.

Da sah er aus den Augenwinkeln, wie sich links hinter ihm – etwa dort, wo er zuvor gelegen hatte – eine dunkle Gestalt erhob, so lautlos wie ein Schatten.

Kampfbereit fuhr er herum, und da war der Fremde auch schon direkt vor ihm und wollte ihn an den Schultern ergreifen. Yuri wich aus, indem er die Knie einknickte und augenblicklich abtauchte. Viel brachte das allerdings nicht: Darauf, dass Yuri seine Hüfte packen und ihn umstoßen würde, war der Andere offenbar vorbereitet, denn sofort trat sein rechter Fuß einen großen Schritt zurück und verhinderte, dass er von Yuris Gewicht zu Boden gerungen wurde. Stattdessen packte eine kräftige Hand Yuris Arm und trachtete danach, ihm diesen grob auf den Rücken zu drehen. Yuri reagierte rasch und machte sich frei, um durch Ausschreiten nach rückwärts einen großen Abstand zwischen sich und der dunklen Gestalt zu schaffen.

Nun standen sie einander drohend gegenüber. Yuri erkannte augenblicklich, dass dieser Typ [style type=„italic“]nicht[/style] der Dämonenkiller im roten Mantel war, und ließ die Arme sinken. Nein, der Kerl da war keinen Fingerbreit größer als er selbst, außerdem ebenfalls von der Gürtellinie aufwärts unbekleidet, was erkennen ließ, dass um seine Hüfte ein etwas unprofessionell angelegter Verband lag. Über die obere Hälfte seines Gesichts, das nur schemenhaft zu erkennen war, fielen schwarze Strähnen.

»Ich werde dich nicht gehen lassen«, ließ ihn der Fremde mit ruhiger Stimme wissen. Er flüsterte nicht, dennoch sprach er so leise, dass Yuri ihn um ein Haar nicht verstanden hätte.

»Wo sind wir?« Das war wohl die die wichtigste Frage in diesem Moment. Von [style type=„italic“]wo[/style] sollte er nicht weggehen?

»Bei Dante«, war die wenig hilfreiche Antwort.

»Wer ist Dante?« Yuris verwirrtes Hirn schaltete. »Der Bekloppte mit dem Schwert?«

»Ja.«

»Was wollt ihr von mir?«

»Ich will gar nichts von dir.«

Yuri verlor die Geduld. Er fühlte sich einfach zu elend. »Hör mal. Ich bin eigentlich nett, aber jetzt wurde ich mit irgendwelchen Spritzen gepiekst und von einem Bekloppten verschleppt, ich hab Kopfschmerzen und wirklich, [style type=„italic“]wirklich[/style] schlechte Laune. Also entweder gehst du mir aus dem Weg oder du siehst gleich Sterne.«

»Versuch es«, antwortete der Andere mit grimmiger Miene. »Was auch immer du bist, wenn du mich ärgerst, werde ich etwas Schlimmeres.«

Yuri hätte beinahe aufgelacht. Na gut, was im spärlichen einfallenden Licht von dem anderen Mann zu sehen war, das war schon respekteinflößend – durchweg athletisch, nur Muskeln, sonst nichts –, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass der Typ konnte, was [style type=„italic“]er[/style] konnte. Egal wie schlecht Yuri sich gegenwärtig fühlte. Er hatte schon zu viel in dieser Nacht erlebt. Er würde jetzt abhauen.

»Schönes Leben noch«, brummte er und schleppte sich auf den Eingang zu. Sein Gang war unsicher, doch eine verschlossene Tür würde ihn nicht aufhalten.

Der Andere machte einen einzigen Satz und packte ihn am rechten Arm.

Das hatte Yuri geahnt. Er fuhr herum und schickte seine linke Faust in Richtung des Gegners, dessen Gesicht er natürlich [style type=„italic“]nicht[/style] erwischte, doch im Moment, als der Andere auswich, rammte Yuri ihm eine Ferse ins Schienbein, was den Anderen überrascht aufkeuchen und loslassen ließ. Yuri hopste auf dem anderen Fuß beiseite. Scheiße, wo waren eigentlich seine Schuhe? Dieser Kerl hatte Waden wie Eisenstangen, daran konnte man sich die Zehen brechen.

Nunmehr einen Meter näher an der Tür, startete Yuri einen neuen Fluchtversuch, doch seine Koordinationsprobleme ließen ihn nicht weit kommen. Der Wachhund von diesem Dante-Typen musste nichts weiter tun als zuzusehen, wie die plötzliche Anstrengung Yuri jeder Fähigkeit beraubte, geradeaus zu gehen. Fast lässig fasste ihn der andere Mann an der Schulter, und Yuri sackte hintenüber, sodass er ihn mühelos packen konnte.

»Im Moment kannst du nicht kämpfen.«

[style type=„italic“]Boah, wirklich.[/style] »Du nervst … Wie heißt du …?«

Der andere hielt ihn halb unter dem Arm wie einen Klappstuhl. »Jin Kazama«, sagte er, ohne den Griff zu lockern.

Yuris Ohren kribbelten beim Klang eines japanischen Namens. Ihn zu hören war wie eine vertraute Boje in einem Meer aus Unbekanntem, in dem er kaum den Kopf über Wasser halten konnte. Wo auch immer er hier war, es gab zumindest [style type=„italic“]etwas[/style], das nach Heimat klang.

»Ich bin Yuri«, murmelte Yuri, obwohl Jin nicht nach seinem Namen gefragt hatte. »Hyuga. Lässt du mich los?« Er wechselte ins Japanische. Vielleicht half das.

»Nein.« Schade. »Ich weiß immer noch nicht, was du bist.« Jin sprach einen weichen Regiolekt, den Yuri nicht verorten konnte. Er unternahm einen halbherzigen Versuch, sich aus Jins Schraubstockgriff zu befreien, und scheiterte sofort – hier war kein Durchkommen.

Ein anderer verstörender Gedanke brach sich Bahn. »Sag mal … Dieser Dante, bei dem du anscheinend den Türsteher machst … ist der ein besessener Dämonenfan oder so?« Es wäre nicht das erste Mal, dass er Opfer von Perversitäten wurde. [style type=„italic“]Er hätte mich erschießen können, aber er hat mich nur K.O. gewürgt … Er will mich lebend …[/style]

»Ich denke nicht«, antwortete Jin diplomatisch. »Aber er hält dich für gefährlich.«

»Ach, na so was. Dann halten wir uns ja alle gegenseitig für gefährlich.«

»Ich glaube, er will dir nichts tun, aber wenn du wegläufst, wird er dich wieder einfangen.«

»Kann er gerne versuchen.« Yuri entspannte sich ein wenig und ließ seinen Blick über die hintere Wand gleiten, wo ein großes Stück der Verkleidung fehlte. Durch die hämmernden Kopfschmerzen hindurch hatte er immer wieder undeutliche Schemen im Inneren des Raumes erahnt, und nun, da seine Augen sich besser der Dunkelheit angepasst hatten, konnte er sehen, was diese umschatteten Konturen waren: Schädel von Monstern, mit allen möglichen Schwertern angepinnt. Oh, [style type=„italic“]Gott[/style]. Einen Wimpernschlag lang hoffte er, der Hangover würde seinen Verstand benebeln. Er war doch nicht wirklich im Kuriositätenkabinett eines geistesgestörten Dämonenjägers gelandet … [style type=„italic“]oder doch[/style] …

Ein Schaudern durchlief ihn, und seine Eingeweide krampften sich zusammen. Hier war er wirklich so was von falsch, halb ausgeknockt, wie er war. Da konnte Jin noch sehr Japaner sein oder ein Engel oder sonst was. Jetzt war Schluss.

Yuri ruckte hart an Jins Griff und kriegte einen Arm frei, den er ihm in die Flanke donnerte, Ellenbogen voran. Scheiß auf Stil und Technik, er musste hier raus.

Jin hatte seine plötzliche Anspannung zwar gespürt, das verriet seine sehr schnelle Reaktion, doch Yuris Schlag hatte ihn offenbar ziemlich empfindlich erwischt, denn er ließ los. Yuri machte einen Satz zur Tür (der fast im Umkippen endete), warf einen Blick über die Schulter und sah, wie der Verband über Jins Hüfte sich rot tränkte. Oh, [style type=„italic“]die[/style] Seite war das gewesen. Es tat ihm beinahe leid.

Seine Finger schlossen sich um die beiden Türgriffe, und im selben Moment füllte sich der schummrige Raum mit einem unangenehmen roten Licht.
 

Das nächste, was Yuri wusste, war, dass er strampelnd unter Jin lag, dessen schwere, klauenbewehrte Hand auf seine Kehle sank.

»Es tut mir leid«, sagte Jin mühsam, und seine Stimme färbte sich dunkel, »aber ich bin gefährlich.«

»Ich auch!«, blaffte ihm Yuri ins Gesicht und suchte in sich nach einem Monster. Hinter seiner Stirn drehte sich alles, sein Kopf drohte zu explodieren. »Du hast keine Ahnung, wie gefährlich [style type=„italic“]ich[/style] – !«

»… Und darum ist es umso besser, dass ihr bei mir seid.«

Eine Hand packte Jins nackte Schulter und riss ihn so mühelos von Yuri weg, dass es fast lächerlich wirkte. Jetzt sah Yuri, dass Jin dabei gewesen war, sich in irgendwas zu [style type=„italic“]verwandeln[/style], und ein fiebriger Gedanke nach dem anderen jagte durch sein malträtiertes Bewusstsein: [style type=„italic“]Was ist das, woher kommst du, was[/style] bist [style type=„italic“]du[/style] –

Dann beugte Dante sich über ihn, und der harte Blick seiner eisblauen Augen brachte Yuri sofort dazu, den Mund über den gefletschten Zähnen wieder zu schließen. »[style type=„italic“]Du[/style] bist dank der Drogen ungefähr so gefährlich wie ein Shadow in einem Sack voll Katzenminze, du Nervensäge. Ausgeschlafen?« Dante ignorierte Jin vollkommen, der hinter ihm gegen den Schreibtisch gelehnt saß und schwer atmete. Was auch immer mit dem Typen passiert war, es zog sich langsam wieder zurück.

Yuri nahm sich nur kurz Zeit, seine Lage zu überdenken. Er kam zu dem Schluss, dass er in seinem Zustand gegen die Übermacht aus einem Monster und einem Dämonenjäger keine guten Chancen hatte, jetzt die Biege zu machen. Er schluckte, einmal und noch mal, und sagte erschöpft: »Okay … Ich bin harmlos, weißt du … Ich hab nur keine Ahnung, wie ich in ein total fremdes Land komme.«

Dante musterte ihn prüfend. »Den Teil hatten wir schon, oder? Hab gehofft, wir könnten morgen darüber reden, wenn du wieder klarer im Kopf bist.«

»Sagt der Perversling, der mich entführt hat«, knurrte Yuri. Er mochte diesen herablassenden Ton überhaupt nicht.

Dante zuckte die Schultern. »Ich kann dich auch zurück zum Police Department bringen, wenn du dich da wohler fühlst.«

Yuri biss die Zähne zusammen. Offenbar wusste der Kerl, was die hiesige Polizei mit Leuten machte. Dies ließ seine Gefangenschaft hier plötzlich in einem anderen Licht erscheinen. Womöglich war er hier sogar sicherer als irgendwo anders – vor Spritzen und bohrenden Fragen … »Nein«, ächzte er, »nein.«

»Dann benimm dich.« Dante stand auf und ließ Yuri liegen, sodass er selbst auf die Füße krabbeln musste. Bei Jin allerdings blieb der Jäger stehen und fragte: »Geht’s?«

Jin nickte erschöpft.

Dante warf Yuri einen skeptischen Blick zu. »Du solltest einfach deinen Rausch ausschlafen. Hier passiert dir nichts. Klar?«

»Klar«, brummte Yuri, der jetzt, da sein Blutdruck wieder in den Keller fiel, bleierne Müdigkeit auf sich herabsinken spürte. Sein Herzschlag hämmerte immer noch unangenehm laut hinter seiner Schädeldecke. Vielleicht sollte er wirklich einfach schlafen. Und unweit neben ihm war ein Sofa …

Sich an der Wand abstützend sah er zu, wie auch Jin wieder auf die Beine kam und Dante sich ziemlich sorglos wieder zum Gehen wandte. Seine Gefangenen wirklich zu bewachen war ihm offenbar zu mühsam.

Yuri trottete zur Couch, gehorsamer als noch vor wenigen Minuten, und starrte auf das Polster. Wenn es ihm morgen besser ging, welche Optionen gab es dann? Sich Jin und Dante anzuvertrauen war Unsinn, denn sicherlich würden sie ihm genauso wenig wie die Polizisten glauben, dass er vor fast hundert Jahren in diese Zeit gereist war – von einem Ort aus, der sich [style type=„italic“]außerhalb[/style] von Raum und Zeit befand. Einem Ort, an dem Zeit keine Dimension war, sondern eine Dunstglocke, die alles in ihr von Leben und Tod trennte. Aber eins stimmte ohne Zweifel: Es war besser, die Nacht hier zu verbringen, als krank und halb betäubt nach draußen ins kalte Dunkel zu ziehen. Er hatte Geld, Ausrüstung und Papiere auf der Polizeistation zurücklassen müssen und hatte nun nichts außer seiner Kleidung bei sich. Nicht sehr aussichtsreich.

Er legte sich hin. Die Welt kippte einen Moment, als hätte man ein Aquarium auf die Seite gedreht, ehe sich die Wellen in seinem Hirn wieder glätteten. Hoffentlich war der Kater morgen vorbei.

Jin beobachtete ihn einen Moment lang, so als traute er der Sache nicht ganz; dann aber nahm auch er seinen Platz auf dem anderen Sofa wieder ein, Yuri weiter aus seinen kühlen dunklen Augen musternd. »Ich werde es hören, wenn du wieder aufstehst«, sagte er schlicht.

Daran zweifelte Yuri nicht. Er hörte, wie Dante wieder die Treppe hinauf trottete, als würde ihn das Chaos in seinem Wohnzimmer nicht länger interessieren. »Der Typ soll sich mal eins merken«, murrte Yuri, während er die Decke wieder über sich zog. »Keiner würgt mich K.O. und kommt damit davon. Dafür werde ich ihm noch mal in den Arsch treten, bevor ich gehe.«

Jin sagte nichts. Seine Silhouette war wieder gänzlich mit der der Couch verschmolzen.

Yuri hoffte, er würde das überstehen, was morgen auf ihn wartete.



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