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Heartbeat

Nachtclub Matrixx
von

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Das Problem mit der Liebe

Akt2/Part54

Das Problem mit der Liebe

 

 

Izuku ♣

 

 

Die Aufzugstüren schlossen sich vor seinen Augen, noch bevor er seinen Freund erreichen konnte. Mehrmals drückte Izuku den Rufknopf, trommelte mit seinen Fäusten auf die Tür ein, doch der Aufzug kam nicht zurück. Stille brach in der Wohnung aus, mittendrin Izuku. „Nein“, schluchzte der Grünhaarige auf, sank vor dem Aufzug auf seine Knie und lehnte seine Stirn gegen das Metall.

 

„Kacchan“, sprach er weinerlich den Namen seines Geliebten, doch hören konnte er es nicht. Izuku war alleine - das erste Mal, seit er denken konnte, ließ man ihn allein zurück.

 

Katsuki flüchtete vor ihm.

 

 

Eine solche Situation war nichts Neues für den Grünhaarigen, sie kamen oft in Momente, wo einer die Flucht ergriff und sich zurückzog, versteckte. Meistens war er es gewesen, der lieber das Weite suchte. Izuku war es immer, dem eine Situation zu viel wurde, aber doch nicht sein starker Freund Katsuki. Es war Katsuki, der flüchtete, nicht Izuku.

 

Nun bemerkte Izuku zwei Dinge.

 

Das erste war, dass es sich richtig beschissen anfühlte auf dieser Seite zu sein. Es tat unfassbar weh, einfach zurückgelassen zu werden. So hatte er die Lage noch nie betrachtet, warum auch. Er war es immer gewesen, der Zeit für sich brauchte, allein sein wollte. Nun wurde ihm klar, wie falsch seine Reaktion doch immer war. Wie sehr er Katsuki immer verletzt haben musste. Schluchzend wischte er sich die Tränen von seinem Gesicht.

 

Die zweite Sache, die ihm bewusst wurde und weitaus mehr belastete, war es, dass Katsuki gegangen war, weil er nicht mit ihm schlafen wollte. Weil er sich bedrängt gefühlt hatte, ausgenutzt. Izuku war nicht bewusst gewesen, dass es Katsuki auch belasten könnte. Er war es doch gewesen, der beinahe vergewaltigt worden war, der mit sich selbst wieder ins Reine kommen musste, damit er jemanden an seinen Arsch lassen konnte. Warum also, belastete es seinen Freund?

 

Izuku ging es doch gut! Er kam doch damit klar, er wollte es doch, weil er ihn liebte, damit sie wieder so glücklich werden konnten wie früher. Er wollte ihm doch nichts Böses, ihn nicht als Ablenkung. Klar sah er noch Tomura vor sich, aber darüber hatte er auch mehrfach mit Denki gesprochen und dieser meinte, dass er die Erinnerungen einfach überspielen sollte. Neue Erinnerungen schaffen, um die bösen endgültig zu verbannen. Genau das wollte er tun. Deswegen wollte er doch mit ihm schlafen, weil er es wollte, weil er ihn liebte. Von ganzen Herzen.

 

Izuku sah auf seine Hände und verstand es nicht. Seine Tränen zerschellten auf seinen Handinnenflächen und zerflossen. Wie konnte er es wieder schaffen, dass es wieder wie früher wurde? Diese Sache sollte nicht mehr zwischen ihnen stehen und schon gar nicht ihr Liebesleben belasten. Denn genau das tat sie, sie stand zwischen ihnen wie ein Schatten und trieb sie unweigerlich auseinander. Izuku wollte das nicht!

 

Warum musste er plötzlich diese Last tragen?

 

Wann war es endlich genug? Er versuchte doch schon über seinen Schatten zu springen, das Geschehene zu vergessen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Für Kacchan, ihre Beziehung und ihre Liebe und doch war es nicht genug. Was sollte er denn noch tun, damit Katsuki diese Sicherheit verspürte? Izuku wollte an ihrer Liebe festhalten, so war Katsuki das Licht in seiner Dunkelheit. Er war sein Ruhepol, sein Zuhause.

 

Warum wollte Katsuki nicht mehr mit ihm schlafen? Lag es an ihm selbst?

 

Dass er im Plus Ultra einen Nervenzusammenbruch hatte, tat ihm unheimlich leid. Er wollte es doch, wirklich. Warum er wegen nichts, so ausgeflippt war und seinen Freund nicht mehr erkannte, verstand er selbst nicht. Er schob es auf den Alkohol, denn so schwach war er nicht mehr. Wenn sie nicht bald wieder zueinander fanden, würde ihre Liebe daran zerbrechen, da war sich Izuku sicher. Sie liebten beide ihre intime Zweisamkeit, genau darum hatte Izuku beschlossen, es selbst in die Hand zu nehmen! Er wollte seinen Fehler wieder gut machen und seinen Freund wieder näher kommen. Schon die letzte Woche, wenige Tage nach dem Vorfall im Plus Ultra begann Izuku seinem Freund Signale zu senden. Eindeutige Signale, die ein Mann kaum missverstehen sollte, doch sein blonder Freund reagierte kaum auf diese.

 

Dabei hatte er sich extra Denki anvertraut, um Rat gesucht und ihm seine ganze missliche Lage erzählt. Der Gelbhaarige tat dies anfangs als Scherz ab, doch erkannte er recht schnell - für seine Verhältnisse, dass es Izuku verdammt erst war. Izuku vertraute Denki. Er war für ihn fast genauso wichtig geworden, wie es Shoto war, nur konnte er ihn besser verstehen. Denki konnte ihn nachempfinden, was Shoto zwar auch tat aber er war eben auch ein aktiver Part, dominant und konnte sich besser in Katsuki hinein versetzen und Denki sich eben in ihn.

 

Der Grünhaarige hatte fürchterliche Angst um sein Sexleben! Er brauchte diese Art von Zuneigung einfach sehr und konnte darauf nicht verzichten. Zulange musste er das schon, er sehnte sich danach. Nach seinen Berührungen, seinen Körper, nach Katsuki.

Dies Begriff Kami sei Dank, sein bester Freund auch recht schnell, doch egal was die beiden sich für Pläne sponnen, Katsuki sprang einfach auf nichts an. Es war zum verrückt werden.

 

Izuku drehte durch, wenn er nicht bald seinen Sex bekäme!

 

 

So beschlossen Denki und Izuku diesen Nachmittag zu nutzen, um es direkt darauf ankommen zu lassen. Sie planten einen Abend, wo Katsuki an nichts anderes denken können würde, nicht anders konnte, als über ihn herzufallen. Zumindest war das ihr ursprünglicher Plan gewesen. Sie waren extra von einem Laden zum anderen gerannt, nur um das perfekte Outfit zu finden. Dieses eine Negligé, welches Katsuki verrückt nach ihm machen sollte.

 

 

Natürlich hatten sie nicht ausschließlich Reizwäsche gekauft, um ihre festen Freunde damit zu verführen, wobei eher Denki wirklich Erfolg damit hatte. Sie hatten sich mit der Wahl ihres jeweiligen Outfits wirklich Mühe gegeben, es gemeinsam abgestimmt, damit es auch wirklich heiß war. Jedes Teil hatten sie sich gegenseitig präsentiert, sich geholfen das ein oder andere Teil anzuziehen, so wie sie es auch schon in seinem Ankleidezimmer taten, doch brachte es ihm im Nachhinein nichts. Vielleicht hätte er es doch direkt anziehen sollen, als er nervös ins Badezimmer gegangen war, denn nun kam er nicht mehr dazu. Kacchan war einfach gegangen, wie sollte er die Chance ihn zu verführen den nutzen - ihn dabei zu zeigen, dass er es ernst mit dem Sex meinte, wenn Katsuki lieber vor ihm flüchtete. Es war so gemein..

 

So hoffnungslos.

 

Izuku raufte sich die Haare und lehnte sich gegen die metallische Aufzugstür. Sie würde sich ja ohnehin nicht öffnen. Sein Blick ging gegen die Decke, ein schweres Seufzen entglitt seiner Kehle, gefolgt von einem schniefen.

 

Er hatte doch gesehen, dass es Katsuki anmachte. Diese Erektion, die er bekam, als er ihn in den Shorts sah. Das ganze Outfit hatten sie extra für den heutigen Abend zusammen gestellt, um genau diesen Effekt zu erzielen.

 

Haut zeigen, den Körper in Szene setzten - Denkis Worte.

 

Selbst Shoto hatte ihm dies bestätigt, dass er absolut heiß aussah und er ihn sofort vögeln würde, wenn er denn die Chance dazu bekäme. Wobei sie nie miteinander ins Bett gehen würden, doch seine Worte ließen sein Ego wachsen. Doch leider schien es bei Katsuki nicht so zu sein, denn trotz einer Erregung hielt er ihm auf Abstand.

 

Hätte er diese eindeutige Erektion vorhin nicht bemerkt, als er ihn in den Shorts sah, wäre er in seiner Attraktivität wirklich gekränkt gewesen. Dabei waren die Shorts Denkis Idee gewesen, sie saßen knapp auf seinen Hüften, zeigten viel Haut und sie waren wirklich bequem. Wie gut das er mehrere davon gekauft hatte. Izuku konnte auch nicht anders, als sich mit wenig Kleidung zu bedecken, er war es gewöhnt und es fehlte ihn manchmal auch, lüsterne Blicke auf sich zu spüren.

 

Katsuki tat es schließlich nicht.

 

Izuku fragte sich langsam, ob er seiner überdrüssig war, ob er ihn nicht mehr attraktiv fand? Denn klar, hatte er eine Erektion, doch wenn man lange keine sexuelle Interaktion hatte, würde man dies doch von allen bekommen. Izuku verstand es nicht. Lag ihre Abstinenz tatsächlich an ihm, fand Katsuki ihn nicht mehr anziehend?

 

Dabei versuchte er mit allem klar zu kommen. Izuku versuchte sich wirklich an dieses Leben zu gewöhnen und hatte auch das erste Mal seine eigene Kreditkarte verwendet. Es fühlte sich toll an, alles kaufen zu können, was man wollte. Ohne dass man auf den Preis achten musste. Es fühlte sich gut an, zu wissen, dass er diese Sachen von seinem selbst erarbeiteten Geld bezahlt hatte. Schließlich erhielt Izuku nicht gerade wenig Gehalt. Lag größtenteils auch daran, dass er dieses Geld nun für sich alleine nutzen konnte und es nicht direkt an Maya weitergab.

 

Wielange Izuku nun schon hier auf dem Boden saß und in seinen Gedanken versunken still vor sich hin weinte, konnte er nicht sagen. Erst sein klingelndes Telefon holte ihn aus seinen Gedanken.

 

Verloren blickte er sich im Apartment um und schniefte auf. Zuerst wollte er sein Handy ignorieren, doch begann es direkt erneut zu klingeln. So stand der Grünhaarige auf wackeligen Beinen auf und folgte den Tönen schwankend ins Wohnzimmer, wo er schließlich sein Handy entdeckte, welches soeben verstummte.

 

Hoffnungsvoll fiel sein Blick darauf, doch es war nicht Kacchan, der versuchte ihn zu erreichen, sondern Denki. Augenblicklich begannen die Tränen erneut über seine Wangen zu rollen. Der Blonde schien ihn gänzlich vergessen zu haben, verschwendete nicht einen Gedanken an ihn. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Der Gedanke, dass Katsuki ihn gar nicht mehr wollte manifestierte sich immer mehr in seinen Kopf.

 

Gerade als er sich abwenden wollte, um sich in ihrem gemeinsamen Bett in Selbstmitleid zu ertränken, begann sein Handy erneut - nun bereits zum vierten Mal zu klingeln.

 

Denki.

 

Izuku beschloss ranzugehen, denn sein gelbhaariger Freund würde ihn in seiner misslichen Lage helfen können. Ein flüchtiger Blick zu der Uhr auf seinem Handy verriet ihm, dass Katsuki bereits seit knapp zwei Stunden fort war.

 

„Ja?“, hauchte er weinerlich in das Telefon, wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht „Honeypoh~! Warum gehst nicht an dein Handy? Na egal, ich platze gleich vor Neugierde! Sag schon, wie hat Kats auf das heiße Teil reagiert? Gott ich wäre so gerne dabei gewesen, du sahst du heiß darin aus und- weinst du?“, sein schneller Monolog stoppte augenblicklich, als er leise schniefte. „Pooh.. was ist denn passiert?“, sofort war seine Stimme sanfter, einfühlsam. Im Hintergrund hörte man Shinso fragen, mit wem er telefonierte, dann zischte Denki kurz und schien den Raum zu verlassen.

 

Izuku konnte es bildlich vor sich sehen, wie er seinen Freund mit der Hand mundstill machte. Dieses wissen ließ ihn kurz lächeln, doch dieses verschwand sofort wieder. „Denki..“, schniefte er trüb auf. „Er.. Kacchan ist.. er ist“, erneut rollten Tränen über seine Wangen, gefolgt von einem weinerlichen Schluchzen. „Ganz ruhig Schatz, atme tief durch und dann sagst du mir, was diese Pissnelke getan hat!“, den letzten Teil fauchte er regelrecht in den Hörer.

 

Es hallte leicht im Hintergrund, was darauf hindeutete das er sich wohl im Badezimmer einschloss, damit Shinso ihr Gespräch nicht mitbekam. Izuku war ihm äußerst dankbar dafür. „Er hat mich weggeschubst und ist dann einfach gegangen“, sagte er schließlich, setzte sich mit dem Handy am Ohr auf das Sofa und klammerte sich an ein Kissen, während er seine Beine eng an seinen Körper presste. „Wie gegangen? Was ist denn los zwischen euch in letzter Zeit? Ist er blind geworden, oder so? Wer würde dich den nicht durchnehmen wollen, selbst ich würde das tun, wenn ich nicht vergeben wäre! Gott das macht mich so sauer!! Maaan. Soll ich vorbeikommen?“, fragte er mitfühlend. Izuku schüttelte den Kopf, auch wenn Denki es nicht sehen konnte. Er wollte auf Katsuki warten und mit ihm nochmal darüber reden.

 

Wenn Katsuki mit ihm Schluss machen wollte, dann sollte er es ihm einfach sagen.

 

 

Gerade als er genau das Denki so mitteilen wollte, ertönte eine Stimme im Hintergrund. „Niemanden wirst du ohne meine Erlaubnis vögeln und du bleibst hier, Baby! Mit wem redest du überhaupt, komm jetzt wieder her, wir sind noch nicht-“, der Rest ging in einem Rauschen unter, entfernt hörte er noch Denki flüstern. „Ich bin gleich wieder da, dann machen wir weiter, ja? Ich muss noch ein wichtiges Gespräch führen!“, dann wurde er wieder klarer, er hatte wohl den Hörer zugehalten. Ob er wirklich flüsterte, oder es nur bei Izuku so ankam konnte der Grünhaarige nicht sagen. „Ach Schatz, sei nicht traurig“, er seufzte und wartete gar nicht erst auf eine Antwort von Izuku. „Ich denke, Kats hat das wohl vom letzten Mal nicht verarbeitet. Weißt du Shinso ließ vorhin fallen, dass Kats ihm beiläufig erzählte, dass er Angst hat, dir wehzutun und dich nicht weinen sehen will, vielleicht liegts daran? Er hats nicht direkt erzählt, aber Shinso fragte mich vorhin was zwischen euch los ist. Ich hab ihm natürlich nichts erzählt, keine Sorge. Lass der Pissnelke etwas Zeit und dann verführst du ihn richtig! Mit allem drum und dran, dann kann er dir nicht widerstehen!“, plapperte er vor sich hin und jauchzte gegen Ende. Izuku heiterte seine fröhliche Art auf. „Lass ihn das nicht hören, dass du ihn Pissnelke nennst“, kicherte der Grünhaarige etwas. „Sag es ihm bloß nicht!“, quietschte sein bester Freund panisch. Izuku kicherte. „Du hattest es nicht an oder?“

 

Der Grünhaarige schüttelte mit dem Kopf. „Nein.. so weit kamen wir gar nicht, wir haben bloß rumgemacht“, nuschelte er leise, sein Blick ging wieder traurig nach unten auf das Kissen in seinen Armen. Mit Denki darüber zu reden tat wirklich gut. Er heiterte ihn auf und schaffte es ihn wieder aufzubauen.

 

„Erzähl mir alles!“, forderte der Gelbhaarige und so begann Izuku ihm jedes Detail von dem Abend zu erzählen. Angefangen davon, wie Katsuki nach Hause kam, wie er reagierte und sie auf dem Sofa rumgemacht hatten.

 

„Baby!“, hörte Izuku den Violetthaarigen schon leicht sauer nach Denki rufen, doch dieser reagierte gar nicht darauf. „Weißt du was, wir treffen uns nächste Woche und überlegen uns eine Strategie! Abgemacht?“, das öffnen der Aufzugstüren riss Izuku aus seinem Gespräch mit Denki „Ich glaub er ist wieder da.. wir sehen uns nächste Woche, ja?“, er hörte noch wie Denki das bejahte und legte schließlich auf.

 

Seine Finger begannen zu zittern, so fiel sein Handy ihm eher auf den Couchtisch, als er es legte. Der Grünhaarige war nervös, sehr sogar. Denn ob er nun wollte oder nicht, er würde seinen Freund zur Rede stellen. Entweder sie wären danach noch ein Paar oder eben nicht, Izuku würde es akzeptieren

 

Tiefeinatmend begab er sich in den Vorraum zum Aufzug, dort entdeckte er auch wirklich den Blonden. Kurz wallte Erleichterung in ihm auf, doch schon bald schwankte es zwischen Sorge und Selbstzweifel. Katsuki stand dort, mit der Hand an der Wand angelehnt und versuchte unbeholfen aus seinen Schuhen zu kommen. Die Alkoholfahne, die von ihm ausging roch er bis hierhin. Katsuki war Sturz betrunken.  

 

 

Als er es nach einigen Minuten aus seinen Schuhen schaffte, die er achtlos durch die Gegend geworfen hatte und auch seinen Mantel einfach zu Boden gleiten ließ, drehte er sich stolz mit seiner Tat zu ihm um. Als er ihn erblickte erhellte sich seine Miene, doch waren seine Augen trüb und leicht rot. Katsuki musste geweint haben.

 

„Baby~.. mein süßes Baby“, lallte er säuselnd vor sich hin und kam schwankend in seine Richtung. Izuku wusste nicht recht, was er tun sollte. Katsuki stolperte mit jedem Schritt und ließ sich einfach gegen ihn fallen, was Izuku merklich zusammen zucken ließ. „Du darfst nischt böse auf misch sein..“, lallte der Ältere unverständlich und Izuku hatte damit zu tun ihn zu halten. Sein Freund war nicht nur schwer, auch sein Bein meldete sich bei Belastung sofort. Das eindeutige ziehen aus dieser Gegend war deutlich da. „Du bist betrunken“, merkte Izuku nur an, sein Ton war neutral. Er wollte Katsuki nicht von sich schieben, aber ihm auch nicht gleich verzeihen. „Mascht sich mein Junge etwa sorgen um mich?“, kicherte der Blonde vergnügt, vergrub dazu sein Gesicht in seiner Halsbeuge und schnurrte wohlig.

 

Izuku dagegen konnte nun deutlich den Geruch nach Club an ihn riechen. Es war nicht irgendein Club gewesen, diesen Geruch kannte Izuku besser als einen anderen. Er war im Matrixx gewesen.

 

Diese Erkenntnis schmerzte mehr in seinem Herzen, als er es je für möglich gehalten hatte. Ausgerechnet in seinem Club war er gewesen, wo man an jeder Ecke sein Vergnügen erhalten konnte, wo an der Pole heiß getanzt wurde, man Privatshows erhielt. Dort wo es an jeder Ecke nach unverbindlichem Sex roch. Izuku spürte, wie er schwer Luft bekam. Alles in ihm zog sich schmerzlich zusammen.

 

Ein leichtes Zittern erfasste seinen Körper, atmen fiel ihm schwer und doch zwang er sich zur Ruhe. Er durfte jetzt nicht in Panik geraten. Katsuki würde das doch nicht tun, er war ihm treu. Das war er doch, oder? Er würde ihn nicht einfach von sich schieben und sich einen anderen für die Nacht suchen? Zweifel häuften sich in ihm, zerfraßen ihn.

 

Sein Herz pochte so laut in seiner Brust, sein Puls rauschte in seinen Ohren. Der Grünhaarige wusste nicht, wie er mit dieser Information umgehen sollte und doch, hielt er seinen Freund in seinen Armen. So schluckte Izuku seine ganzen Zweifel und Ängste erstmal runter und fokussierte sich auf das wesentliche. Selbst wenn er ihn betrogen hätte, er würde es jetzt nicht erfahren.

 

 

„Am besten ich bring dich ins Bett. Du bist betrunken“, merkte Izuku versucht ruhig an und versuchte ihn in ihr Schlafzimmer zu verfrachten. Leider war dies doch schwerer als er gedacht hatte. „Oh willst du mich verführen?“, grinste dieser lallend und konnte nicht mal mehr auf seinen eigenen Beinen stehen. Sein ganzes Körpergewicht stützte er auf den Grünhaarigen, der sein Bestes versuchte, um seinen Freund in ihr Bett zu bekommen.

 

Er fühlte sich schrecklich und doch fühlte er sich ihm gegenüber schuldig. In Vegas hatte er sich auch um ihn gekümmert, so schuldete es ihm Izuku einfach. Zudem schwor er sich, selbst nicht mehr in eine solche Lage zu kommen. So schwankend wie sich der Blonde bewegte, fragte sich Izuku wirklich wie er es nach Hause geschafft hatte. Maya hätte ihn bestimmt auch in seinem Zimmer schlafen lassen, insofern er keinen Mist angestellt hatte, woran Izuku immer mehr glaubte.

 

Kaum hatte er den Blonden auf das Bett mehr oder weniger geworfen, wollte er sich auch schon zurück ziehen. Denn er fühlte sich nicht in der Verfassung neben diesen zu schlafen, doch Katsuki schien andere Pläne zu haben, denn er erwischte trotz seines Zustandes sein Handgelenk und zog ihn mit einem groben Ruck auf seinen Körper. Erschrocken quietschend stolperte Izuku regelrecht in seine Arme, doch wurde sein Körper sofort von seinen Armen umschlungen, sodass Izuku sich auf seinen Schoß wiederfand.

 

„Du bist so schön..“, hauchte er knapp vor seinen Lippen. Izuku sah ihn aus rosafarbenen Wangen an, sehnte sich so sehr nach diesem Mann. „Ich liebe dich so sehr“, raunte der Blonde gefühlvoll, berührte mit seinen Lippen hauchzart die des Grünhaarigen und legte seine Hand sanft an seine Wange. „Ich will dich so sehr, doch du hast Angst vor mir. Warum hast du Angst vor mir?“, fragte er in die Stille, ließ Izuku damit völlig erstarren. Wie kam Katsuki darauf, dass er Angst vor ihm hätte?

 

„Das stimmt nicht“, wollte Izuku protestieren, doch wurde ihm ein Finger gegen seine Lippen gedrückt. „Ich will dich wieder haben, meinen Izuku, mein Baby. Aber du schubst mich weg, hast Angst, wenn ich dich berühre. Warum will mich mein Baby nicht mehr?“, fragte er ihn, sah ihn aus verweinten Augen ernst an.

 

 

Izuku wurde im nächsten Moment an seine Brust gedrückt, konnte weder eine Antwort geben, noch darauf reagieren. Der Schock könnte man in seinem Gesicht ablesen. Katsuki klammerte sich regelrecht an ihn, schluchzte und ließ sich mit Izuku in seinen Armen zurück ins Bett fallen. Der Grünhaarige war viel zu schockiert um sich dagegen zu wehren. Er hatte gedacht, dass Katsuki sich anderwärtig vergnügt hatte, ihn nicht mehr wollte, dabei hatte ihn die Sorge um ihn zerfressen. Er hatte Angst, dass Izuku ihn wieder abweisen würde, was totaler Blödsinn war! Doch die nächsten Worte von Katsuki waren es, die seine Vermutung bezeugten und jeden Zweifel von ihm fallen ließ. Jeder Zweifel und jede Vermutung fiel von ihm und hinterließ bloß tiefe Schuldgefühle. „Izuku..“, sprach er sanft, drehte sich mit ihm zur Seite, drückte ihn weiterhin besitzergreifend an seine Brust. „Ich habe Angst..“, kam es leise von ihm. „Wovor?“, traute sich Izuku zu fragen, doch seine Antwort gefiel ihm nicht „Ich habe Angst, dass du mich nicht mehr willst. Du dich von mir trennen wirst“

 

„Bitte verlass mich nicht“, fügte er weinerlich dazu, drückte sein Gesicht in seinen Nacken.

 

Izuku wusste, dass er ihn zu viel zumutete. Katsuki konnte damit genauso wenig umgehen, wie er selbst. Dabei wollte er es doch ändern, das musste er seinem Freund sagen! Er wollte ihn doch genauso, mit allem was dazu gehörte. Katsuki lag komplett falsch, er würde ihn doch niemals verlassen, er liebte den Älteren doch. Ihre Ängste waren dieselben. „Kacchan?“

 

Der Blonde bewegte sich nicht mehr. „Kacchan?“, fragte er erneut, doch hörte er nun das leise schnarchen seines Freundes. Katsuki war einfach eingeschlafen.

 

„Du bist ein Vollidiot!“ Äußerte Izuku seufzend mit dem Wissen, dass Katsuki es nicht mitbekam. So versuchte er sich aus seinem Griff zu befreien, nach ewigen versuchen und kämpfen um seine Freiheit, gelang es dem Grünhaarigen sich zu befreien. Sein Griff war trotz seines Schlafs wirklich fest gewesen, dass der Blonde diesen ständig verstärkte trug nicht zu seinem Vorhaben bei.

 

Zuerst entschloss sich Izuku dazu eine beruhigende Dusche zu nehmen. Danach zog er sich seine Schlafkleidung an, die aus einem weiten Shirt und einer Hotpants bestand. Danach setzte er sich an die Bettkante und streichelte seinem schlafenden Freund durch seine blonden Haare. Der wehklagend im Schlaf vor sich hinsäuselte und Izuku völlig unbewusst von seinen Sorgen erzählte. Je mehr er ihm zuhörte, desto mehr plagte ihm das schlechte Gewissen, denn wie er bereits schon ahnte, waren ihre Sorgen dieselben.

 

Kurz überlegte er, ob er in seinem Zimmer schlafen sollte, doch als er seinen Freund so betrachtete entschloss er sich dagegen. Izuku begann seinen Freund von seiner stinkenden Kleidung zu befreien, Katsuki würde ihn dafür noch danken. Es gab nichts schrecklicheres als in seinen Clubklamotten schlafen zu müssen und er würde sich auch nicht neben einer nach Alkohol stinkenden Kneipe legen wollen.

 

So versuchte er ihn so gut wie möglich von seinen Kleidungsstücken zu befreien, bis zu seinen Boxershorts und deckte ihn zu. Die schmutzige Kleidung trug er noch ins Badezimmer, prüfte die Zimmer ob auch alle Lichter ausgeschaltet waren und kroch danach zu Katsuki unter die Decke, wo er sich an seine Brust schmiegte. Der Blonde brummte zufrieden im Schlaf und legte ganz automatisch seine Arme um ihn. So schloss Izuku seine Augen und war froh, dass er nicht ohne ihn schlafen musste. Die ganzen offenen Probleme würde er morgen mit ihm klären, das schwor er sich.

 

~•~

 

Am nächsten Morgen wurde Izuku recht früh, durch das stetige klingeln seines Handys geweckt. Mit verschlafenen Augen richtete er sich ein wenig auf, in der Nacht hatten sie sich gedreht sodass er wieder mit dem Rücken zu seinem Freund lag, der seine Arme um ihn gelegt hatte.

 

Ein Blick auf den Blonden verriet ihm, dass er noch friedlich schlief, er hatte das klingeln wohl nicht gehört. So schälte er sich aus seinen Armen und tappte leise aus dem Schlafzimmer in Richtung Wohnzimmer, wo er sein Handy am Abend hatte liegen gelassen.

 

Somit griff Izuku nach seinem Telefon und erkannte Aizawas Namen darauf. Völlig verwundert was der CEO nun von ihm wollte, war er hellwach und nahm den Anruf sofort an „H-hallo?“, fragte er stockend nach, klang noch deutlich verschlafen. „Ah Izuku mein Junge! Tut mir leid, wenn ich dich so früh geweckt habe. Hättest du Zeit für ein Frühstück?“, fragte dieser geschäftlich. „Ich ehm.. ja.. ich denke schon“

 

„Gut! Ich hol dich in zwanzig Minuten ab, bis dann“, dann legte er auch schon auf. Izuku wusste nicht recht, was er davon halten sollte. So waren sie noch nie außerhalb des Plus Ultra unterwegs gewesen. Ablehnen wollte er aber auch nicht. Die Neugierde, was sein Vorgesetzter von ihm wollte, war deutlich größer. Es klang wichtig.

 

Keine zwanzig Minuten später stand Izuku am Hoteleingang und wartete auf seine Abholgelegenheit. Es fühlte sich komisch an, hier zu stehen und keine Angst haben zu müssen gleich entführt zu werden. Außerdem fühlte er sich nicht beobachtet wie sonst immer, Tomura war weg, woran er sich allmählich gewöhnte. So lächelte er glückselig vor sich hin.

 

Ja es wurde alles besser.

In jeder Hinsicht.

 

Während Izuku schnell seinem Freund eine Nachricht hinterließ und die Sonnenstrahlen in seinem Gesicht genoss, fuhr der Schwarzhaarige mit seinem Mercedes auch schon ein. Izuku stieg zu diesem ins Auto, wo er auch schon losfuhr.

 

„Warum gehen wir Frühstücken?“, fragte er direkt und war sich nun seiner Entscheidung einen Hoodie angezogen zu haben, nicht mehr so sicher, wie oben im Apartment – in seiner Wohnung. Das hörte sich toll an! Seine Wohnung mit Kacchan.

 

Shota schwieg, bevor sie ein einfaches Cafe betraten und sie ein Frühstück serviert bekamen. Izuku begann sich unwohl zu fühlen, was sein Gegenüber auch schnell bemerkte und direkt mit der neuesten Information begann zu sprechen. „Izuku. Ich habe tolle Neuigkeiten für dich“, fing er auch schon an, legte sein Brötchen zur Seite und griff nach seinem Handy, wo er eine E-Mail öffnete und das Gerät vor den Grünhaarigen hielt, damit er sie lesen konnte.

 

„Deine Schule startet nächste Woche“, ließ er die Bombe auch schon platzen. Verwundert starrte Izuku ihn an und konnte die nächsten Zeilen selbst lesen. „Nächste Woche schon?“, hauchte er, konnte es nicht verhindern, dass sich sein Mundwinkel strahlend erhoben.

 

Shota betrachtete ihn lächelnd. „Danke!“, hauchte Izuku unter Tränen, sprang über den Tisch direkt in die Arme des Schwarzhaarigen und umarmte diesen voller Glück. Dabei konnte er ein glückliches Quieken kaum unterdrücken.

 

Er würde tatsächlich auf die Yuuei gehen, sein größter Traum würde sich erfüllen und das schon in einer Woche. Izuku könnte nicht glücklicher sein. Zudem war es Aizawa sehr wichtig ihm diese Nachricht persönlich zu übermitteln, nicht über Katsuki. Es war sein Schritt, seine Ausbildung.

 

Damit zeigte ihm der CEO – Shota Aizawa, dass er diesen Schritt gänzlich alleine schaffte, ohne Hilfe von anderen, nicht weil er der feste Freund von seinem Stellvertreter war. Sondern weil er Izuku Midoriya war, ein Junge den Shota schätzte und als seinen Assistenten eingestellt hatte. Izuku hatte es ganz alleine hierhin geschafft. Auch wenn Katsuki ihn in diese Richtung geschupst hatte, war er für alles unglaublich dankbar. Denn ohne Katsuki wäre er wohl jetzt nicht hier.

 

Er konnte seinen Traum erfüllen und musste sich nur noch um seine Beziehung kümmern. Diese kitten, dann wäre alles perfekt. Sein Leben wäre perfekt.

 

~°~•♥•~°~

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yuna_musume_satan
2024-03-25T14:12:42+00:00 25.03.2024 15:12
Wirklich wunderschön das izu s Traum in Erfüllung geht. Und das mit kachan und ihm wird hoffentlich auch wieder.

Wieder ein wunderbares Kapitel und ich freue mich schon auf das nächste
Antwort von:  Seiyna-chan
30.03.2024 10:00
Natürlich wird das wieder! Keine Sorge, der Smut ist auch geplant :D
Von:  swetty-mausi
2024-03-24T16:38:10+00:00 24.03.2024 17:38
Schön das Izukus traum in Erfüllung gehen könnte. Jetzt müssen die Beiden sich nur noch aussprechen.
Antwort von:  Seiyna-chan
30.03.2024 10:02
Ja für Izuku geht ein Wunsch in Erfüllung. Die Aussprache wird auch kommen, auch wird es mit diesem Thema enden :)


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