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Des Schicksals seltsames Spiel!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen und herzlich willkommen bei einer neuen Geschichte von mir!

Ich hoffe sie wird euch gefallen und wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen und hoffe das es ehch gefallen wird! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Wie schnell doch immer eine Woche um ist.
Im Gepäck wie immer ein neues Kap!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen.. ☺️☺️☺️

Wie immer ziemlich früh am Morgen bringe ich euch das neue Kap!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Die Woche ist Gott sei dank um… also gibts auch wieder ein neues Kap für euch!

Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen!

Und da komm ich auch schon wieder aus meinem Versteck xD
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Beinahe hätte ichs vergessen xD
Aber gerade noch die Kurve bekommen…

Also…. Viel Spaß mit dem Kap! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Einen wunderschönen guten Morgen!
Und schon gehts weiter mit dem grauen xD

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello zusammen.

Und wieder ist eine Woche um… viel zu schnell für meinen Geschmack xD

Aber… ich hab natürlich wieder ein Kap für euch!
Ich wünsche euch viel spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten und vorallem Morgen!

Ich fahre heute in den Urlaub deswegen gibts das Kap schon jetzt… bevor ich vergesse xD

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo mein Urlaub ist vorbei… gebrochen ist auch nichts xD

Also kanns auch ohne Wartezeit weiter mit der Geschichte gehen..

Viel Spaß beim lesen… Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Einen Woche auf Arbeit und schon wünscht man sich wieder Urlaub… und ihn unerwartet auch bekommen kann xD

Nichts desto trotz… hier kommt auch schon das neue Kap für euch!
Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooo mein Zusatzurlaub ist nun auch vom Tisch xD
Und in diesem war ich sogar fleißig ;P

Und da ich fleißig war… hier auch schon das neue Kap für euch!
Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Wie jeden Sonntag bringe ich euch schnell das Kap vorbei!
Bevor der Tag so richtig starten kann!

Ich wünsche euch viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Und schon wieder eine Woche geschafft!
Wie immer hier das neue Kap für euch!

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello!

Endlich Wochenende! Wobei ist ja bald wieder vorbei xD
Wie seht ihr das?

Ach was red ich… gibt ja ein neues Kap also nur gut oder?

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Wieder eine Woche geschafft ☺️☺️☺️
Und schon kommt wieder ein neues Kap für euch!

Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß mit dem Kap! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Die Woche war wirklich sehr schnell um… ich hoffe nur die nächste geht noch schneller!

Um das wahr zu machen hier auch gleich das neue Kap für euch!
Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Endlich ist die Woche um xD
Der Urlaub rückt näher… die Nächte sind kürzer… und trotzdem top motiviert xD

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Endlich Wochenende… und schön langsam zähl ich die Tage bis zu meinem Urlaub! XD
Und wie siehts bei euch aus? ;)

Sooo genug gelabert…
Hier nun endlich das nächste Kap für euch!
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Nach einer für mich nicht ganz soooo tollen Woche… freu ich mich zumindest euch eine Freude machen zu können…

Viel Spaß mit dem Kap! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Endlich ist die Woche um…
Und damit bekommt ihr auch wieder ein neues Kap von mir!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Endlich ist die furchtbare Woche hinter mir!
Es geht bergauf und ich bin motiviert xD

Also hier auch schnell das neue Kap für euch!
Viel Spaß beim Lesen ❤️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Wieder eine Woche geschafft ❤️
Und dafür gibts natürlich die Belohnung in Form eines neuen Kaps!

Viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Hier auch schon das neue Kap für euch!
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen oder besser schöne Nacht an die Nachteulen da draußen ☺️☺️☺️

Heute mal ganz früh das neue Kap für euch!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Nachdem das letzte Kap eher gemein geendet hat gehts nun auch schon wieder weiter!

Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Sooooo da bin ich wieder…

Ich hoffe ihr nehmt mir das letzte Kap nicht ganz so übel xD
Nun gehts aber auch schon wieder weiter!

Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen zusammen!

Und wieder ist eine Woche um… wie die Zeit verrinnt… mir momentan einfach zu schnell!

Aber nun gehts trotzdem weiter!
Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wunderschön Mittag zusamme.

Ich raff mich echt heute zu nichts auf xD
Aber nun ist es endlich geschafft!

Ich wünsche euch viel Spaß beim nächsten Kap! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Die Zeit fliegt momentan nur so an einem vorbei oder wie sehr ihr das?
Aber dafür gibt es jetzt ein neues Kap für euch!

Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen an einem so stressvollen Tag xD

Aber… ich habs noch geschafft.
Hier noch schnell das neue Kap für euch! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallooooo…..

Nachdem das letzte Kap eher fies geendet hatte… gehts nun auch schon wieder weiter für euch!

Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello zusammen ☺️☺️☺️

Neu Woche neues Kap!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ❤️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Eine Woche Urlaub ist um… wie schnell das doch geht!

Hier nun aber das neue Kap!
Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und herzlich willkommen zurück!

Hier bin ich wieder und hab natürlich wieder ein Kap für euch mitgebracht!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Wie schnell doch eine Woche um ist…
Für euch hab ich damit natürlich ein neues Kap und wünsche euch Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein wunderschönen guten Morgen!

Ich bring euch mal das Kap vorbei!
Wünsche euch viel Spaß damit und einen wunderschönen Tag! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Und wieder ist eine Woche um…
Wie schnell doch immer die Zeit vergeht!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Also… allein sein kann nichts… aber dafür hat man dann ja Zeit zum tippen!

Und… nun auch schon das neue Kap für euch!
Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen zusammen!

Gott sei dank ist diese Woche vorbei!
Endlich entspannen!

Deswegen hier auch gleich ein Kap für euch! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen!

Und wieder ist eine Woche um… wie schnell doch die Zeit vergeht!

Aber nun zum wichtigen…das neue Kap ist da ;P
Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hello ☺️☺️☺️

Heute mal etwas später als sonst!
Aber nun geht es auch schon weiter…

Viel Spaß damit! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Morgen, wünsche ich euch ein letztes Mal bei dieser Story!

Und auf gehts in die letzte Runde!
Ich wünsche euch viel Spaß bei den Kap! Komplett anzeigen

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Eine neue Herausforderung!

Eine neue Herausforderung!
 

Langsam öffnete Kagome die Tür. Sie schaute in den Flur und konnte schon die Stimmen ihrer Familie hören. Leicht musste sie sich auf die Lippen beißen. Denn sie hatte eine riesige Überraschung für ihre Lieben, die sie selbst noch nicht ganz verstanden hatte. Langsam betrat sie den Flur und zog beinahe lautlos ihre Schuhe aus. Sie wusste gleich, dass ihr kommen nicht verborgen geblieben war. Ihr Mann und auch ihre Kinder waren schließlich Hanyous. Dadurch hatten sie ein auserordentliches gutes Gehör. Sodass es sie auch nicht wunderte, als sie die Stimme ihres Mannes hörte. „Kagome, bist du schon wieder da?“ Leicht musste sie lächeln, da er sie bestimmt schon an ihrem Geruch erkannt hatte. Dennoch wollte sie ihm antworten.

„Ja, ich bin wieder da“, kam es leise von ihr, denn sie wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Langsam lief sie Richtung Wohnzimmer. In dem sie gleich ihren Mann und ihre Kinder am Boden sitzen sah. „Hey. Wie war es beim Arzt?“, fragte er sie direkt, als er sie erblickte. Dabei hatte er ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Papa... da!“, forderte seine Tochter einfach seine Aufmerksamkeit ein, sodass er seinen Blick von Kagome abwandte und seiner Tochter das Pony aus der Hand nahm. Ohne auf seine Frage einzugehen kniete sie sich zu ihren Lieben, drückte ihrem älteren Sohn einen Kuss auf die Stirn und genoss es einfach im Kreis ihrer Familie zu sein.
 

Gemeinsam hatten sie das Abendessen vorbereitet. Gerade waren sie dabei zusammen mit ihren Kindern zu essen. Doch eine Frage beschäftigte Inuyasha immer noch. Seine Frau war nicht auf seine Frage eingegangen, weshalb er sich doch ein wenig sorgte. „Kagome, wegen vorher... also ist alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. Ihr ging es in den letzten Wochen nicht gut. Oftmals war ihr schwindlig und sie war müde. Das Wetter war zudem im Moment ziemlich wechselhaft. Oft war es sehr heiß und im nächsten Moment kühlte es rapide ab. Deshalb hatte sie es immer wieder auf das Wetter geschoben. Er hatte Kagome dennoch gebeten, sich von einem Arzt durchchecken zu lassen, was sie jetzt gemacht hatte. „Alles gut!“, winkte sie jedoch schnell ab, bevor sie ihrer Tochter den Saft aus der Hand nahm, den sie ihr eben gegeben hatte. „Ok“, kam es leicht verwirrt von ihm. Seine Frau schien gar nicht bei der Sache zu sein. Da würde er wohl später noch einmal nachhaken müssen.
 

Leicht seufzend lehnte sie sich an der Arbeitsplatte an. Bis jetzt hatte sie ihrem Mann keinen reinen Wein einschenken können. Ihre drei Kinder wollten schließlich bespaßt werden. Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, wenn sie daran dachte, wie glücklich sie war, als sie erfahren hatte, dass sie Eltern werden würden. Wie schön sie die Zeit der Schwangerschaften genossen hatte und wie stolz sie war, als sie ihre Kinder zum ersten Mal sah. Viele hatten sie verurteilt, dass sie gerade einem Hanyou ein Kind geschenkt hatte. Als die Zwillinge kamen, wurde noch mehr über sie gesprochen. Allen voran da sie erst zwanzig Jahre alt war und bereits drei Kinder hatte.

Mit siebzehn wurde Kagome das erste Mal schwanger und mit achtzehn brachte sie ihren Sohn zur Welt. Doch sie hatten sich damals gemeinsam dafür entschieden. Dadurch hatten sie gelernt zusammenzuhalten und sie hoffte inständig, das Inuyasha es diesmal ebenfalls einfach hinnehmen würde, wenn sie die nächste Bombe platzen lassen würde. Noch einmal seufzte sie und stieß sich von der Arbeitsplatte ab. Schließlich wollte sie ebenfalls ihren Kindern eine gute Nacht wünschen. Diese machte gerade ihr Mann bettfertig, danach musste sie wohl ein ernstes Gespräch mit ihm führen.
 

„Na schon fertig?“, hörte Inuyasha seine Frau, die meistens zu ihnen kam, sobald er die Geschichte fertig gelesen hatte. „Ja und jetzt heißt es schlafen gehen“, stimmte er zu und hob dabei seinen ältesten aus dem Bett seiner Tochter. „Gute Nacht, Takehito“, kam Kagome gleich zu den beiden. Sie gab ihn noch einen Kuss auf die Stirn und strich ihm sanft über die Wange, bevor er mit dem Jungen in sein Zimmer lief, um ihn dort endlich hinzulegen. Das leise Nuscheln seines Sohnes, während er seinen Sohn davontrug, hatte seine Frau bestimmt nicht mehr gehört. Er würde es ihr aber später sagen. Er lehnte sich leicht an die Tür, als er zurückkam und sah ihr dabei zu, als sie ihrer Tochter einen Kuss gab und ihr eine Gute Nacht wünschte. Sie erhob sich langsam und wollte schon ihren Sohn hochheben, um auch ihn in sein Bett zu bringen, doch das wollte er nicht zulassen. „Warte das mach ich!“, erklärte Inuyasha leise, da er seine Kinder nicht stören wollte, die fast eingeschlafen waren. Leicht lächelte sie, als er ihr ihren Sohn abnahm, schenkte auch ihm einen Kuss auf die Stirn. Bevor sein Vater mit ihm ebenfalls in sein Zimmer laufen konnte.
 

Sie war gerade dabei sich ihr Nachtkleid anzuziehen, als zwei starke Arme sie von hinten umarmten. Leicht erschreckte sie dabei, aber fing sich schnell wieder. Denn sie wusste nur zu gut, wer da hinter ihr stand. „Mir ist gerade eingefallen, dass ich dich gar nicht richtig begrüßt hab!“, flüsterte Inuyasha ihr ins Ohr, bevor er seine Lippen sanft über ihren Hals wandern ließ. Seufzend genoss sie diese Zärtlichkeit, die aufgrund ihrer kleinen Kinder oft zu kurz kam. Und in den nächsten Monaten wohl noch kürzer kommen würden, zumindest wenn er die gleiche Entscheidung wie sie treffen würde. „Du weißt, dass es nicht so schlimm ist oder? Schließlich haben wir wichtigeres zu tun!“, kam es nach wenigen Minuten von ihr, als er seine Liebkosung beendet hatte. Langsam drehte sie sich in seinen Armen um. Sanft legte sie ihre Hände an seine Brust.

„Ich weiß. Dennoch will ich dir zeigen, dass ich dich liebe.“ Seine Antwort wunderte sie nicht, denn diese bekam sie immer, wenn sie keine Zeit hatten sich zu begrüßen. „Tja… wir haben uns dafür entschieden und es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Ich liebe dich und unsere Kinder!“ Das Lächeln auf ihren Lippen war ehrlich und sie konnte sich ein Leben ohne ihre Familie nicht mehr vorstellen. Extra dafür hatte sie die Entscheidung getroffen weg zu ziehen, um ein friedliches Leben zu führen und konnte mit Sicherheit sagen, dass es die beste ihres Lebens war. „Ich liebe dich auch. Dich und die Kinder!“, hörte sie noch, bevor ihr Mann ihre Lippen noch einmal in Beschlag nahm und sich danach sanft von ihr löste, sodass sie sich kurz auf die Lippen biss und zu ihrem Bett lief.
 

Er spürte den Blick seiner Frau auf sich, als er sich das Shirt über den Kopf zog. Dabei musste er leicht lächeln. Er fand es immer verdammt witzig, wenn sie ihn heimlich beobachtete und danach leicht rot wurde, da er sie darauf ansprach. Seine Frau hatte diese Angewohnheit noch immer nicht abgelegt, auch wenn sie mittlerweile schon zehn Jahre zusammen waren und seit fünf Jahren verheiratet. Sie war seine Jugendliebe. Schon beim ersten Blick wusste Inuyasha, dass sie die Frau war, die er einmal heiraten wollte. Sein Bruder hatte sich damals lustig über ihn gemacht und gemeint, dass er mit seinen dreizehn Jahren nicht wusste, was wahre Liebe war. Doch das Schicksal wollte es anders und auch Kagome empfand das gleiche für ihn. Weshalb sie noch im Urlaub zusammenkamen und lange Zeit eine Fernbeziehung führten.

Nachdem jedoch herauskam, dass Kagome schwanger war, hatten sie beide sich dazu entschieden zusammen zu ziehen. Weshalb Kagome kurzerhand nach Tokio gezogen war, auch wenn es in ihrer Heimat für die Kinder schöner gewesen wäre. Ländlicher und auch freier. Doch viele wollten nichts mit Hanyous zu tun haben, sodass ihnen nichts anderes übrig blieb. Diese Entscheidung bereuten beide nicht. Zumindest hoffte er das, denn seine Frau verhielt sich in den letzten Tagen etwas seltsam. Seit dem Arzttermin noch mehr. Sie wirkte abwesend. Das bereitete ihm etwas Sorge und deshalb wollte er sie darauf noch einmal ansprechen, während er langsam auf das Bett zulief und sich auf dieses setzte. „Kagome, ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte er sie erneut und schaute ihr dabei ins Gesicht. Oft redete sie über Probleme. Häufig erst nachdem die Kinder im Bett waren, sodass er die Hoffnung hatte, dass sie jetzt darüber sprechen würde. Dass sie sich sofort auf die Lippen biss, bestätigte seine Annahme, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?“, kam es einfühlsam von ihm, weshalb sie leicht seufzte und langsam aufstand.
 

Langsam lief sie auf die Kommode zu und spürte, das Inuyasha ihr mit seinem Blick folgte. Sie öffnete ihre Tasche, holte das Bild heraus, welches sie heute von ihrem Arzt bekommen hatte, und lief dabei langsam zurück zum Bett. In diesem wartete ihr Mann schon angespannt. Zögerlich stieg sie zurück ins Bett, legte das Bild verdeckt auf die Bettdecke und atmete noch einmal tief durch. „Du weißt doch, dass wir über unsere Familie gesprochen hatten?“, fing sie leise an. Sie schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. „Ja. Wir hatten ausgemacht, dass unsere Familie, so wie sie ist, perfekt ist. Also was ist los? Hat der Arzt etwas gefunden? Bist du krank?“, fragte er gleich weiter. Sogleich griff er nach ihrem Kinn und drehte es so, dass sie ihn anschauen musste. „Naja... also krank bin ich nicht… zumindest wird es nicht als Krankheit gesehen.“ Gleich nach diesen Worten biss Kagome sich wieder auf die Lippe. „Was?“, kam es ein wenig verwirrt von ihm. Sodass sie einfach das Bild packte und es ihm in die Hand drückte, bevor sie sich abwandte und schnell die Decke über ihren Kopf warf.
 

Verwirrt sah er auf das schwarz-weiße Foto. Ein solches hatte er in den letzten Jahren öfter gesehen. Nur langsam sickerte die Wahrheit durch. „Kagome…“ Er schaffte es nicht dies auszusprechen sah einfach auf den Schlauch neben sich, der leicht zitterte und er nur zu deutlich die Tränen roch. „Kagome, nicht weinen!“, versuchte er sie zu beruhigen und zog sie sanft zu sich. „Alles gut!“, flüsterte er ihr ins Ohr, nachdem er die Decke von ihrem Gesicht gezogen hatte und so sah, dass sie wirklich weinte. „Es ist alles meine Schuld“, schluchzte sie direkt. Das tat ihm leid, da sie nicht alleine daran schuld war. „Kagome... um schwanger zu werden gehören immer zwei Personen dazu. Also bin ich ebenso schuld wie du!“, versuchte er auf sie einzureden. „Aber... ich... ich habe die Pille vergessen… ich habe alles kaputt gemacht… Inu… ich bin zum dritten Mal ungewollt schwanger. Unsere Familie ist perfekt und jetzt das!“, schluchzte sie weiter. Er konnte auch verstehen, was sie so verrückt machte.

Alle ihre Schwangerschaft waren nicht geplant. Mal hatte sie Antibiotika genommen und es ihm nicht gesagt. Mal hatte sie gefeiert und sie sich übergeben und jetzt hatte sie die Pille komplett vergessen. Doch er wusste schon früher, dass seine Freundin es mit der Verhütung nicht so genau nahm. Er hätte selbst auf Sicherheit bauen können. Doch für seinen Spaß hatte er nicht daran denken wollen. Sodass er jetzt mit der Situation zurechtkommen musste. Die Vorstellung mit der Frau, die er liebte, noch ein Kind zu bekommen, war für ihn bei weitem nicht so schlimm wie für sie. „Kagome… wir haben beide gewusst, dass wir nicht genug aufpassen... so schlimm ist das doch nicht. Ob jetzt ein Kind mehr oder weniger ist egal. Ich werde es genauso lieben, wie die anderen drei und unsere Familie wird uns bestimmt unterstützten“, lächelte er sie an. Daher hörte sie auf zu schluchzen. „Das heißt, du willst das Kind?“, fragte sie vorsichtig nach und Inuyasha lächelte leicht. Scheinbar hatte sie diese Angst trotz der vorherigen Schwangerschaften immer noch gehabt.

„Klar ein Kind, welches aus Liebe entstanden ist, lehnt man doch nicht ab! Ich bereue nichts. Vor allem wenn es Spaß gemacht hat, es zu zeugen und glaub mir das hat es!“, grinste Inuyasha breit. Das brachte auch seine Frau zum Lächeln, bevor sie ihn kurz musterte. „Du liebst das Kind? Auch wenn es eventuell wieder zwei werden?“, kam es vorsichtig von Kagome. Natürlich wusste Inuyasha, dass eine weitere Zwillingsschwangerschaft nicht ausgeschlossen war. Schließlich hatten sie schon einmal eine. „Der Arzt meinte es sieht sehr danach aus, dass er zu einer Zellteilung kommen wird. Genaueres erfahren wir in drei Wochen, wenn wir die erste Mutter-Kind-Untersuchung haben“, erklärte Kagome weiter. Augenblick musste Inuyasha schlucken. Nur zu deutlich war ihm bewusst, was dies bedeuten würde.

„Klar… Hey wie viele gibt es, die fünf Kinder haben? Und vielleicht haben wir ja auch mal Glück und es bleibt bei einem. Wir sind besonders… das war schon immer unser Schicksal!“, kam es nach kurzer Überlegung von ihm. Sofort fiel seine Frau ihm glücklich in die Arme und er wusste schon jetzt, dass die nächsten Wochen bestimmt nicht einfach werden würden. Doch gegen sein Schicksal konnte man bekanntlich wenig ausrichten. Daher nahm er es hin und würde das Beste daraus machen.

Eine schwierige Beichte!

Eine schwierige Beichte!
 

Kurz atmete Kagome tief durch. Soeben überkam sie wieder diese blöde Übelkeit. Das ausgerechnet noch an ihrem Arbeitsplatz. Bis jetzt hatten Inuyasha und sie die Neuigkeiten für sich behalten. In ihrer Firma wollte sie auf keinen Fall vor der ersten richtigen Untersuchung Bescheid geben. Ihr Chef war ohnehin nicht begeistert von ihr. Durch ihre Kinder hatte Kagome oftmals Probleme zur Arbeit zu kommen, sobald einer von ihnen krank war. Dies missfiel ihrem Chef ziemlich. Sie bezweifelte, dass er es toll finden würde, wenn sie ihm die erneute Schwangerschaft verkünden würde. Doch wollte Kagome nichts daran ändern, da sie sich damals für die Kinder entschieden hatte und somit auch dieses Mal ihre Entscheidung nicht bereute.

„Dir geht es echt nicht gut, oder?“, fragte Sango. Sie war ihre Arbeitskollegin und ebenso eine gute Freundin. Kagome hatte ihr noch nie etwas verheimlichen können. „Nicht wirklich, aber das beruhigt sich bald wieder.“ Zumindest hoffte Kagome dies. Bei keiner ihrer beiden vorherigen Schwangerschaften hatte sie mit einer Übelkeit zu kämpfen. Bis jetzt verliefen diese eher harmlos und entspannt. Scheinbar musste sie jetzt wohl ganz neue Erfahrungen sammeln. „Na hoffen wir, dass du recht behältst“, schmunzelte Sango. Vermutlich ahnte sie bereits, warum Kagome sich dessen so sicher war. „Wir sollten weiter machen, bevor Naraku doch noch etwas mitbekommt.“ meinte Sango mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie hatten beide noch so einiges umzuschlichten, was sie besser noch in dieser Schicht erledigen sollten. Sodass sich die beiden jungen Damen wieder tatkräftig ans Werk machten. 
 

„Hey.“ Kurz drückte Inuyasha seine Lippen auf Kagomes, nachdem er endlich von der Arbeit nach Hause gekommen war. Er arbeitete in einer angesagten Immobilienfirma. Trotz der Kinder hatte er einen guten Studienabschluss hinbekommen und einen sehr gut bezahlten Job gefunden. Für seine berufliche Karriere hatte Kagome ziemlich zurückgesteckt. Sie hatte sich um die Kinder gekümmert, während er die Berufsleiter hochgeklettert war. Dafür war er ihr auch unendlich dankbar. „Hey“, kam es eher erschöpft von ihr. Inuyasha wusste, dass es ihr nicht unbedingt gut ging. Er bezweifelte stark, dass sie sich in der Arbeit schonte. Ihr Chef war ein Arschloch. Wenn es nach ihm ginge, hätte Kagome schon nach dem ersten Tag wieder kündigen sollen. Doch sie wollte durchhalten und auf eigenen Beinen stehen. Zu gut konnte er das verstehen. Ihre Träume hatten sich dank der Kinder verändert. Früher wollte sie studieren und Ärztin oder Physiotherapeutin werden. Für die Kinder hatte sie diesen Traum aufgegeben.

„Stress auf der Arbeit?“, fragte er und sah, wie sie seufzend das Geschirrtuch auf die Arbeitsfläche legte. War sie doch gerade dabei das Abendessen zu kochen. „Mir wird immer wieder schlecht und Naraku soll noch nicht erfahren, dass ich schwanger bin. Er fordert so viel und ich soll alles in nur fünf Stunden schaffen“, beklagte sie sich. Kagome arbeitete nur halbtags, um ihre Kinder anständig versorgen zu können. Vor Dienstbeginn brachte sie die Kleinen in den Kindergarten und holte sie danach wieder ab. „Ich bin immer noch dafür, dass du kündigst“, wisperte er und zog sie leicht in seine Arme. „Das hatten wir doch schon. Ich möchte eigenständig sein. Wir haben es sowieso schon nicht leicht bei deinen Eltern. Wenn ich nun noch den Job aufgebe, reden sie wieder blöd.“ Leider war ihm bewusst, dass sie recht hatte. Sie hatten viele Streitigkeiten, nachdem sie sich für das erste Kind entschieden hatten. Kagome kam aus anderen kreisen wie er. Viel zu viel musste sie sich von seinen Eltern an hören. Die erneute Schwangerschaft würde dieses Verhältnis sicher nicht verbessern.

„Apropo meine Eltern. Sie haben uns für Morgenabend zum Essen eingeladen. Vielleicht nutzen wir gleich die Chance, um es ihnen zu sagen, dann können sie sich schon einmal damit anfreunden“, kam es eher unsicher von Inuyasha. Sie wollten es gewiss nicht zu früh sagen, aber bei seinen Eltern wäre es wohl klug, sie so früh wie möglich darauf vorzubereiten. „Muss ich unbedingt mit?“, wollte sie wissen und hatte die Hoffnung, dass sie sich drücken könnte. „Ich denke, du solltest mitkommen. Aber bis Morgen ist noch etwas Zeit. Und wenn ich ehrlich bin, freue ich mich schon auf dein leckeres Essen“, lächelte er und brachte damit sie ebenfalls dazu. Sie schien wieder fröhlicher zu wirken. „Na dann sollte wir wohl unsere Kids holen. Wir wollen doch nicht, dass der Papa verhungert und nicht mehr mit ihnen spielen kann“, kicherte Kagome. Sie löste sich aus seinen Armen, um ihre Kinder holen zu können. Diese hatten bestimmt ebenfalls einen großen Hunger und konnten es kaum erwarten, endlich was in ihre kleinen Mägen zu bekommen.
 

Noch einmal strich Kagome über das enganliegende Kleid. Wie immer machte sie sich extra schick, um bei ihren Schwiegereltern wenigstens etwas Anerkennung zu bekommen. „Sie sehen es dir noch nicht an.“ Kurz richtete sie ihren Blick auf Inuyasha. Dann wieder zu ihrem Spiegelbild. Es war dämlich zu denken, dass man ihr ihren Umstand bereits ansah. Sie war in der sechsten Woche. Natürlich konnte man es nicht erkennen, doch sie hatte Angst, dass man es gleich bemerken könnte. Aber am meisten fürchtete sie eine mögliche Ablehnung. „Wird schon alles gut gehen. Wir gehen da zusammen hin, essen in Ruhe und sagen es meinen Eltern“, sprach er gelassen aus. Es waren seine Eltern. Sie liebten ihn und würden ihn unterstützen. Doch Kagome bezweifelte, dass sie begeistert sein würden. Bereits die letzte Schwangerschaft hatte sie nur zähneknirschend akzeptiert. Kagome hatte große Angst vor der Reaktion.

„Sind die Kinder schon fertig?“, wechselte sie das Thema. Wenn sie weiter darüber spreche würden, würde ihre Angst nur noch größer werden. „Gekämmt, angezogen und gut gelaunt.“ Ihre Kinder liebten ihre Großeltern. Von den Differenzen der Erwachsenen bekamen sie zum Glück nichts mit. Dafür sorgte Kagome genaustens. Ihre Kinder sollten unbeschwert aufwachsen können. „Perfekt, dann können wir jetzt los.“ Noch einmal atmete Kagome tief durch. Je schneller sie es hinter sich hatte, desto schneller würde sie wieder Zuhause sein können.
 

„Hey Mum“, begrüßte Inuyasha seine Mutter. Gerade waren sie bei ihnen Angekommen. Er setzte seine kleine Tochter ab. „Wo hast du denn deine Brüder gelassen, Himiwara?“ lächelte seine Mutter das Mädchen an. „Bei Mami“, schrie das Mädchen freudig aus und lief an ihrer Großmutter vorbei. „Opi!“, rief sie laut durch das Haus und dachte nicht einmal daran, sich ihre Schuhe auszuziehen. „Entschuldigung“, kam es prompt von seinen Lippen. Manchmal war die Kleine einfach dermaßen hibbelig, dass sie solche Kleinigkeiten vergaß. „Du hast daran auch keine Schuld.“ Nur zu deutlich war ihm klar, was seine Mutter ihm damit sagen wollte. In ihren Augen erzog Kagome die Kinder viel zu lasch und ließ ihnen viel zu viel durchgehen. Zu mindesten für ihren Geschmack.

„Mum, bitte kannst du nicht damit aufhören? Kagome ist meine Frau. Ich liebe sie und ihr müsst das endlich akzeptieren“, forderte er von seiner Mutter. Ihm ging es auf die Nerven, dass er Kagome immer wieder vor seinen Eltern verteidigen musste. „Sie hat dein Leben ruiniert. Ich werde sie nie akzeptieren.“ Inuyasha war über diese Worte wenig schockiert, da er diese schon des Öfteren hören müsste. Inuyasha liebte seine Frau und auch ihre gemeinsamen Kinder dennoch über alles. Dass seine Eltern es damals nicht gut hießen, hatten sie deutlich gezeigt. Dennoch hatten er und Kagome bewiesen, dass es funktionieren konnte. Sie waren glücklich und das sollten endlich seine Eltern sehen. „Hallo“, hörte er die Stimme von Kagome.

Ein Blick reichte ihm, um zu wissen, dass sie seine Worte deutlich gehört hatte. „Entschuldigung, Takuya wollte unbedingt sein Stofftier mitnehmen“, entschuldigte sie sich bei seiner Mutter. Diese erwiderte ihre Begrüßung kaum und wendete sich sofort ihren Enkeln zu. „Na ihr Süßen, wollt ihr auch zu Opa und eurer Schwester?“, fragte sie die Kinder. Bei ihnen wirkte sie immer so offen. „Himi“, kicherte Takuya sofort. Die Zwillinge waren beinahe unzertrennlich. Inuyasha freute es immer wieder zu sehen, wie nah sich die Geschwister standen. „Na dann kommt. Eure Schwester ist schon im Wohnzimmer.“ Den beiden streckte sie ihre Hand hin. Seine Kinder ließen sofort die Hand ihrer Mutter los, sodass Inuyasha kurz mit seiner Frau alleine war. „Es tut mir leid“, sprach er die Worte aus. Ihm tat es leid, dass sie diese Hartherzigkeit seiner Mutter mitbekommen hatte. „Vergiss es einfach, Inuyasha. Bringen wir es hinter uns“, winkte sie ab. Inuyasha war jedoch klar, dass es Kagome mehr schmerzte als sie jemals zugeben würde.
 

„Mäuschen nein!“ Jedoch kam Kagomes Ausruf zu spät. Himiwara hatte das Kartoffelpüree bereits auf der edlen Tischdecke verteilt. Ihr Bruder schien das ebenfalls ganz toll zu finden, weshalb Inuyasha eilig nach seinem Löffel greifen musste, um noch mehr Unheil zu verhindern. „Kannst du den Beiden nicht endlich Manieren beibringen?“, blaffte seine Mutter Kagome gleich wieder an, die bereits dabei war den Brei aus der Tischdecke zu wischen. „Mum, bitte“, forderte Inuyasha. Die Stimmung am Tisch war alles andere als gut. Schon von Beginn an hatte seine Mutter immer wieder gegen Kagome gestichelt. „Ist doch wahr. Sieh dir nur mal Kosei an. So diszipliniert und friedlich.“ Kagome biss kurz ihre Zähne zusammen. Doch langsam reichten ihr diese ewigen Vergleiche zwischen den Kindern.

„Kosei ist bereits sechs. Natürlich ist es einfacher, wenn das Kind schon älter ist“, kam es nun gereizt von ihr. Ihre Kinder sahen sie erschrocken an. Sie hatten ihre Mama so noch nie erlebt. Kagome hatte lange versucht die Kinder vor solchen Situationen zu schützen. Doch irgendwann reichte es nun mal. Sie hatte die Schnauze voll und ihre Hormone sorgten zusätzlich dafür das sie leichter gereizt war. „Kinder, was haltet ihr davon, wenn ihr etwas spielen geht, während sich die Erwachsenen unterhalten?“, schlug Inuyasha deshalb vor. Das Essen war sowieso beendet. Die Erwachsenen waren satt und die Kinder spielten nur noch mit ihrem Essen. Kagome warf ihre Serviette auf den Tisch und setzte sich wieder hin. Ihre Kinder verließen den Tisch. Auch Kosei folgte seinen Cousins und seiner Cousine. So konnten sie zumindest ungestört reden. Auch wenn Kagome nach all dem lieber für sich behalten würde, dass sie wieder schwanger war.
 

„Hört endlich damit auf Kagome vor den Kindern fertig zu machen. Mittlerweile verstehen sie was ihr von euch gebt“, knurrte Inuyasha auffordernd. Er konnte nicht verstehen, dass seine Eltern nicht einmal vor diesen halt machten. „Kagome ist als Mutter eine totale Versagerin. Sie sollte sich ein Beispiel an Rin nehmen.“ Seine Schwägerin verdrehte bei dieser Aussage die Augen. Ihr ging es wohl genauso wie ihm bei diesen Aussagen. „Rin hat AUCH die volle Unterstützung ihrer Schwiegereltern“, fuhr Kagome dazwischen. Mittlerweile schien ihr endgültig der Geduldsfaden zu reißen. „Ihr hättet euch einfach gegen die Kinder entscheiden sollen. Ihr hättet einfach später eine Familie gründen sollen. Dann hättet ihr es wesentlich leichter gehabt“, kam es spöttisch von seinem Vater. Manchmal konnte Inuyasha nicht fassen wie rücksichtslos sie waren. Dabei waren sie anfangs begeistert von Kagome gewesen. „Ich könnte niemals ein Kind töten. Egal wie ungeplant dieses entstanden war“, zischte Kagome direkt, denn sowas wollte und konnte sie nicht tun. „Natürlich nicht, du setzt dich lieber ins gemachte Nest. Es lebt sich gut auf den Kosten seines Mannes.“

„Ich lebe nicht auf Inuyashas Kosten. Ich verdiene mein eigenes Geld“, verteidigte sich Kagome direkt. Inuyasha hatte wirklich gehofft, dass seine Eltern endlich vernünftig werden würden. Doch damit hatte er sich wohl mächtig verschätzt. „Wenn wir schon mal dabei sind. Kagome und ich werden wieder Eltern“, verkündete er feierlich. Darauf nahm er einen großen Schluck seines Weines. Warum um den heißen Brei reden, wenn die Stimmung sowieso schon angeheizt war. „Du bist was?“, kam es sofort schockiert von seinen Eltern. Inuyasha hatte damit nun schon gerechnet und rückte näher an seine Frau. „Schwanger. Wir bekommen noch ein Kind“, verdeutlichte Kagome es noch einmal. „Um dieses Kind kümmerst du dich gefälligst allein. Ich werde nicht noch ein Kind hüten, welches ihr ungeplant und unüberlegt in diese Welt gesetzt habt.“

„Musst du auch nicht. Es sind meine Kinder. Und tu nicht so, als hättest du dich so oft um meine Kinder kümmern müssen“, stellte Kagome sofort klar und stand plötzlich auf. „Ich gehe nach Hause. Du kannst mit den Kindern noch etwas bleiben“, sagte sie zu ihrem Mann. „Ich…“

„Ich fahr sie schon. Vielleicht redet ihr noch einmal in Ruhe“, mischte sich Rin kurz ein. Sie war schon immer verständnisvoll gegenüber dem Paar und unterstützte sie, wo sie nur konnte. „Danke, Rin“, bedankte sich Kagome. Sie gab Inuyasha noch einen Kuss, bevor sie zusammen mit ihrer Schwägerin den Raum verließ, um schnellstmöglich nach Hause zu kommen.
 

„Es tut mir leid, Kagome“, kam es mit traurigen Blick von Rin. Kagome wusste, dass sie die Meinung ihrer Schwiegereltern nicht teilte. Dennoch taten die Worte immer wieder auf das Neue weh. „Mach dir keinen Kopf, Rin. Danke für das Heim bringen. Wir hören uns, ja?“, versuchte sich Kagome an einem Lächeln. Dieses fiel ihr jedoch alles andere als leicht. Tatsächlich hatte sie gehofft, dass es diesmal anders laufen würde. Doch ihre Schwiegereltern hatten ihr wieder einmal bewiesen, dass sie alles andere als begeistert von den bisherigen Entscheidungen der beiden waren.

Eine wichtige Entscheidung!

Eine wichtige Entscheidung!
 

„Und Hop.“ Mit einer schnellen Bewegung hob Inuyasha seinen Sohn aus dem Auto. Nachdem er noch einmal versucht hatte mit seiner Familie zu sprechen und dabei auf ziemlich taube Ohren gestoßen war, war Inuyasha mit seinen Kindern nach Hause gefahren. Das Haus war dunkel. Kagome hatte sich sicher in ihr Schlafzimmer zurückgezogen. „Papa… warum hatten Mama und Oma Streit?“ Überrascht über die Frage sah Inuyasha kurz seinen Sohn an. Natürlich wusste Takehito nicht, was genau passiert war. Dass seine Mutter aber bereits zu Hause war, hatten die Kinder sehr wohl mitbekommen. Inuyasha musste sich also etwas einfallen lassen. „Weißt du, mein Kleiner. Manchmal sind die Erwachsenen nicht einer Meinung und das diskutieren sie aus“, wich er der eigentlichen Frage aus. „Sind wir schuld?“, wollte sein Sohn plötzlich niedergeschlagen wissen. Inuyashas Augen weiteten sich. Sowas sollten seine Kinder auf keinen Fall denken. Schnell kniete er sich zu seinen Kindern und sorgte damit dafür, dass sie ihn ansahen.

„Hört mal. Nur weil Mama und Oma nicht einer Meinung sind und ein bisschen lauter werden, heißt das nicht, dass ihr daran schuld seid. Ihr seid so wie ihr seid perfekt und eure Mutter und ich lieben euch über alles!“, machte er seinen Kindern klar. „Geht es Mami gut?“, fragte nun seine Tochter leicht weinerlich. Inuyasha hatte alle Mühe zu verhindern, dass seine Kinder anfingen zu weinen. Denn plötzlich hatten sie alle drei Tränen in den Augen. „Mama geht es gut. Und wisst ihr was? Damit ihr davon überzeugt seid könnt ihr heute alle drei bei uns schlafen. Wie findet ihr das?“, versuchte Inuyasha seine Kinder auf andere Gedanken zu bringen. Dies schien auch zu funktionieren, da die drei freudig zur Haustür liefen und ungeduldig darauf warteten, dass Inuyasha ihnen folgte und endlich aufsperrte.
 

„Mama“, riefen ihre Kinder im Chor, als sie die Tür zu ihrem Schlafzimmer aufrissen wurde. Mit im Gepäck hatten sie ihre Decken und ihren Vater, der etwas verlegen lächelte. „Na meine Süßen… habt ihr Papa wieder überzeugt bei uns schlafen zu dürfen?“, fragte sie lächelnd ihre Kinder. Nachdem sie eine ganze Weile geweint hatte und froh war allein zu sein, freute sie sich nun wieder ihre Familie um sich zu haben. „Ja“, klimperte ihre Tochter mit den Wimpern. Von den dreien hatte sie definitiv die besten Tricks drauf ihren Papa um den kleinen Finger zu wickeln und so ihre Wünsche erfüllt zu bekommen. „Nur ausnahmsweise“, versuchte Inuyasha noch etwas zu retten. Doch diesmal nahm Kagome es ihm nicht mal übel.

Natürlich würde es sehr eng werden, denn die Kinder brauchten eine Menge Platz. Doch sie liebte es mit ihnen zu kuscheln. Deshalb war sie auch nicht böse, wenn sie alle in einem Bett schliefen. „Na kommt her“, forderte Kagome ihre Kinder auf und hatte die Arme weit ausgebreitet. „Wie es aussieht werde ich wohl auf dem Boden schlafen müssen“, lachte Inuyasha, als er sah wie es sich ihre Kinder im Ehebett gemütlich gemacht hatten. „Ach für dich finden wir schon noch ein Plätzchen“, kicherte Kagome. „Ich geh nur noch einmal schnell ins Bad“, teile Inuyasha ihr mit. Schon verschwand er wieder aus dem Schlafzimmer, während Kagome sich zu ihren Kindern kuschelte und die Zeit mit ihrer Familie einfach genoss.
 

„Du bist aber früh wach.“ Kurz drehte sich Inuyasha zu Kagome. Scheinbar war seine Frau gerade wach geworden und hatte ihn wohl gesucht. Die stand mit wilder Mähe und Pyjama Augen reibend vor ihm. Da Inuyasha seine Kinder nicht wecken wollte, war er deshalb bereits aus dem Bett geschlichen. Hatte sich ins Wohnzimmer zurückgezogen und etwas recherchiert. „Was machst du da?“, wollte sie anschließend neugierig von ihm wissen. Das ihr Mann an seinem freien Tag am Laptop und etwas recherchierte kam selten vor. „Ich informiere mich über etwas“, kam es nachdenklich von ihm. Schon lagen seine Augen wieder auf den Zeilen vor ihm. Leicht beugte sich Kagome sich über seine Schulter. „Du denkst über eine Sterilisation nach?“, fragte sie ihn verwundert, denn sie wirkte ziemlich überrascht darüber. Doch er hatte die letzten Tage über ihre Familie nachgedacht. Festgestellt, dass sie mit vier oder fünf Kindern wirklich genug zu tun hatten. Demnach wollte er keine weiteren Kinder mehr, so sehr er seine Frau auch liebte. Da sie es mit der Verhütung nicht so genau nahmen und es drei Mal schief gelaufen war, wollte Inuyasha kein unnötiges Risiko eingehen.

„Bei dir wäre eine Operation viel gefährlicher, deshalb habe ich mir gedacht, dass ich vielleicht diesen Eingriff machen lasse. So müssten wir uns keine Gedanken mehr um die Verhütung machen“, erklärte er ihr. „Aber das würde bedeuten, dass wir nie wieder die Wahl hätten, ob wir weitere Kinder wollen“, kam es etwas schockiert von Kagome. Inuyasha wusste, dass sie Kinder liebte und auch sicher vor weiteren keine Angst hatte. Er hingegen schon. Er glaubte nämlich nicht, dass er noch mehr Kindern gerecht werden könnte. Deshalb wollte er alles tun um dies zu verhindern. „Kagome, versteh das nicht falsch, aber wir sind gesegnet mit drei wunderbaren Kindern. In ein paar Monaten werden wir wieder Eltern. Aber ich denke, dass diese Schwangerschaft die letzte sein sollte. Wir hatten so viel Glück eine so tolle Familie zu bekommen. Ich bin glücklich mit dir und den Kindern. Es sollte sich nichts mehr verändern“, klärte er sie auf. Inuyasha hatte nie mit ihr darüber gesprochen. Doch nun stand sein Entschluss fest. Er würde diesen Eingriff machen lassen.

„Eigentlich hast du Recht. Vielleicht solltest du wirklich diesen Eingriff machen lassen“, stimmte sie nun ebenfalls zu. Jedoch wirkte sie nicht so begeistert darüber. „Hilfst du mir beim Frühstück für unsere kleine Rasselbande?“, fragte sie bei ihm nach. Direkt lief sie in die Küche, um alles vor zu bereiten. Natürlich würde Inuyasha ihr dabei helfen. Es war Wochenende und diese genoss er immer am meisten. An diesen beiden Tagen konnte er eine Menge Zeit mit seiner Familie verbringen.
 

Mit einem mulmigen Gefühl schaute sich Inuyasha in den Raum um. Nachdem Kagome und er noch einmal darüber gesprochen hatten, hatte er sich einen Termin beim Urologen gemacht. Diesen hatte er erstaunlich schnell bekommen. Sodass er schon eine Woche später beim Arzt saß und auf diesen wartete. „Guten Tag, Herr Takahashi“, kam dieser gerade herein und reichte ihm höflich die Hand. „Guten Tag“, begrüßte er ihn ebenfalls. „Warum kommen sie heute zu mir?“, fragte der Arzt nach. Dadurch wollte er wohl erfahren welche Beschwerden Inuyasha hatte. Dass es in dem herkömmlichen Sinn keine waren, musste er ihm noch erklären. „Meine Frau und ich haben beschlossen, dass wir unsere Familienplanung abgeschlossen haben. Ich möchte mich deshalb über eine Vasektomie informieren“, legte Inuyasha gleich sein Anliegen offen.

Dahingehend wollte er sich erst einmal beraten lassen. „Eine Vasektomie ist eine sehr schnelle und einfache Methode für einen Mann keine weiteren Kinder zu zeugen. In ihrem Alter ist dieser Eingriff jedoch eher selten.“ Das wusste er bereits durch seine Recherchen. Dennoch wollte er diesen Eingriff unbedingt.  „Das weiß ich. Doch meine Frau und ich haben beteits drei wunderbare Kinder. Schon bald wird unsere Familie noch größer und wir sind uns einig das keine weiteren Folgen sollen. Gibt es irgendwas, was ich dabei beachten müsste. Wäre das Gefühl anders beim Sex oder andere Veränderungen?“, klärte er den Arzt auf und wollte Inuyasha deshalb wissen. Schließlich kannte er Sterilisationen nur von einem Haustier. Gerade hatte er das Gefühl, sich selbst seiner Männlichkeit zu berauben. „Das erklärt dann auch die ungewöhnliche Bitte. Nein. Darüber müssen sie sich wirklich keine Gedanken machen. Sie werden einen kleinen Schnitt in die Haut bekommen. Dieser wird beinahe Narbenlos verheilen. Sie werden wie gewohnt mit ihrer Frau Sex haben können. In den ersten sechs bis acht Wochen müssen sie jedoch weiter verhüten. Erst nachdem sie zwei Spermaproben abgegeben haben und kein lebendes Spermium mehr zu finden ist, ist ihre Zeugungsfähigkeit deutlich beeinträchtigt.“

Kurz ließ Inuyasha diese Information sacken. Nachdenklich benetzte er sich seine Lippen. Eigentlich hörte sich alles super an. Irgendwie hatte er dennoch bedenken. „Für mich würde sich der Sex wie vorher anfühlen? Und für meine Frau auch?“, wollte er sicher gehen und sah noch einmal den Arzt genau an. Inuyasha liebte sein Sexleben mit Kagome. Alles war perfekt. Der Gedanke es mit diesem Eingriff eventuell zu zerstören wäre zumindest für ihn furchtbar. „Für sie und ihre Frau wird sich nichts ändern. Sie können weiterhin Ejakulat abgeben. Das Gefühl bleibt also gleich. Nur die Folgen bleiben aus“, lachte leise der Arzt. Nun fühlte sich Inuyasha plötzlich ziemlich dämlich. „Keine Angst viele Männer haben Sorge, dass diese Veränderung ihr Sexleben verändert. Aber dahingehend kann ich sie wirklich beruhigen“, nahm der Arzt ihm seine letzten Bedenken. Es erleichterte Inuyasha dies zu hören, auch wenn er schon diese Entscheidung getroffen hatte, bevor er den Raum betreten hatte.

„Wann könnte der Eingriff denn statt finden?“, fragte er deshalb nach. Am liebsten wollte er es so schnell wie möglich hinter sich bringen. „Wenn sie wollen sofort. Aber falls sie noch einige Bedenken haben, können wir den Eingriff auch Montag machen“, erklärte der Arzt. Kurz war Inuyasha schockiert, wie schnell es gehen würde. Doch wirklich Lust noch an diesem Tag operiert zu werden, hatte er nicht. Lieber würde er nochmal mit Kagome darüber sprechen. „Montag wäre besser. Dürfte meine Frau mit kommen?“, wollte Inuyasha wissen. Denn er hätte sie lieber dabei, auch wenn es vielleicht kindisch wirkte. „Aber natürlich. Es ist ein ambulanter Eingriff. Sie werden sofort danach wieder nach Hause können. Wenn es ihnen aber dennoch lieber ist, dass ihre Frau hier ist, habe ich nichts dagegen“, gab der Doktor zu seiner heimlichen Freude als Antwort, sodass Inuyasha deutlich entspannter war und sich einen Termin geben ließ.
 

„Und du bist sicher, dass du das wirklich machen willst?“, fragte Kagome ihn noch einmal. Er war zwar etwas nervös, jedoch wollte den Eingriff unbedingt hinter sich bringen. Momentan war dafür der beste Zeitpunkt gewesen. Kagome war schwanger, somit mussten sie die Wochen danach nicht unnötig aufpassen. „Ja es ist das beste“, sagte er ihr deshalb. Bereits lag er auf der Liege und wartete auf den Arzt. Das Schwesternteam hatte ihn bereits vorbereitet. Kagome saß am Kopfende und lenkte ihn so gut sie konnte ab. Darüber war Inuyasha mehr als froh und ihrer Arbeitskollegin unendlich dankbar, dass sie die drei kleinen Rabauken genommen hatte. Diese würden hoffentlich gerade zufrieden mit ihren Kindern spielen. Zumindest war es so geplant gewesen.

„Ich kann durchaus verstehen, dass du den Eingriff machen lassen möchtest. Aber so ganz sicher bin ich mir dabei nicht“, konnte Kagome sich ihre Sorge nicht verkneifen. Es war nun Mal ein körperlicher Eingriff, der Folgen haben würde. Sie hatte ihre Bedenken diesbezüglich bereits mehrfach geäußert. Doch Inuyasha wollte kein weiteres Risiko eingehen. Er liebte Kagome und seine Kinder und auch den weiteren Zuwachs würde er bedingungslos lieben. Doch sie waren noch sehr jung. Im Zweifel konnten sie noch für ein duzend weitere Kinder sorgen und wenn Inuyasha ehrlich mit sich war, reichte ihm seine kleine Rasselbande mehr als genug. „Kagome, bitte. Ich möchte diesen Eingriff wirklich. Es wird sich doch überhaupt nichts ändern“, stellte er noch einmal klar. Der Arzt hatte ihm mehrfach versichert, dass nur seine Zeugungsfähigkeit verloren ging. Damit konnte Inuyasha gut leben. Seine Frau musste dies einfach verstehen.

„Ich verstehe dich doch. Es macht mir trotzdem Angst.“ Natürlich war es eine Operation. Aber eine ziemlich Kleine. Viel kaputt machen würde dieser Eingriff hoffentlich nicht. „Na dann wollen wir mal“, wurden sie plötzlich unterbrochen. Der Doktor hatte soeben den Raum betreten und schaute ihn aufmunternd an. Sodass Inuyasha leicht seufzend nach Kagomes Hand griff, bevor er seine Augen schloss und dem Arzt seinen Job erledigen ließ.

Hiobsbotschaft!

Hiobsbotschaft!
 

Kurz griff Kagome sich an den Bauch und atmete anschließend tief durch. Zusammen mit Inuyasha machte sie gerade die Kinder fertig. In wenigen Minuten mussten sie beide zur Arbeit los. Zuvor wollte Inuyasha ihre Kinder ausnahmsweise in den Kindergarten bringen. Kagome hatte die letzten Tage vermehrt mit Unannehmlichkeiten der Schwangerschaft zu kämpfen. Sie hatte oft ein starkes Ziehen im Unterleib. Etwas, was für sie und auch Inuyasha vollkommen neu war. „Geht es wieder?“, fragte er, nachdem sie sich kurz an den Badewannenrand gesetzt hatte. „Ja, schon wieder vorbei“, atmete sie erleichtert aus. „Ich hoffe, diese Einnistungsschmerzen lassen bald nach. So schlimm hätte ich mir diese nie vorgestellt“, versuchte sie die Situation etwas zu überspielen. Sie schnappte sich noch einmal die Bürste ihrer Tochter. „Komm mal her, mein Liebling“, forderte sie von ihr.

Die Kleine hatte grade begonnen mit ihren älteren Brüdern zu spielen. „Für was mach ich mir eigentlich die Arbeit“, murrte Inuyasha. Natürlich wusste Kagome, worauf er anspielte. Doch die Frisur, die er seiner Tochter gemacht hatte, war alles andere als hübsch wie sie fand. Er war vielleicht ein toller Vater, aber kein guter Friseur. Zumindest nicht für Mädchen. „Irgendwann schaffst du schon etwas Akzeptables. Vielleicht hast du ja bald mehr Zeit zum Üben“, kicherte sie und band den Zopf ihrer Tochter noch einmal neu. „Na vielen Dank auch. Ein Junge wäre mir dreimal lieber.“ Automatisch zog sie bei dieser Aussage eine Augenbraue hoch. „Ich brauche Verstärkung. Also hoffe ich trotzdem auf ein Mädchen“, stellte sie klar. Kagome drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. Sie ließ ihr Haar los, nachdem sie es noch einmal stramm gezogen hatte. „Dann müsste ich mir aber mehr Sorgen machen“, verzog Inuyasha das Gesicht. „Ernsthaft?“

„Hallo? Da draußen laufen hunderte von Schwänzen rum… bei einem Jungen muss ich mir nur um einen Einzigen Sorgen machen!“ Kagome konnte sich das Lachen nach dieser Aussage nicht mehr verkneifen. Inuyashas Erklärungen waren immer recht amüsant. „Wir müssen los, Schatz. Wenn es sich ausgeht werde ich sie von der Arbeit abholen“, sagte sie, nachdem sie einen Blick auf ihr Handy geworfen hatte. Langsam müssten sie sich wirklich beeilen, wenn sie nicht beide zu spät kommen wollten.
 

„Hast du die Unterlagen für die Baufirma schon rausgesucht?“, fragte Sango sie. Kagome hatte diese Aufgabe schon erfüllt und gab ihrer Kollegin die Unterlagen schnell. Zusammen mit Sango arbeitete sie in einer Baustofffirma als Mädchen für alles. Eigentlich ist Kagome für das Büro zuständig. Doch sie und Sango mussten leider ab und an hart anpacken, wenn Lieferungen kamen, die die weiteren Angestellten nicht alleine wegräumen konnten. „Geht es sich mit deinem Termin aus?“, wollte Sango anschließend wissen. Kagome hatte sich vor ein paar Tagen mit Sango getroffen und ihr die Neuigkeit natürlich erzählt. Die beiden Frauen waren Freundinnen seid sie zusammen arbeiteten. Denn sie hatten zur heimlichen Freude Kinder im selben Alter, die gern miteinander spielten. „Wird knapp, aber geht schon“, winkte Kagome ab. Der Arzt hatte ihr zwar den spätestens Termin gegeben, dennoch musste sie heute pünktlich gehen, um diesen wahrnehmen zu können.

„Wieso steht ihr beide hier herum?“, fragte plötzlich ein ziemlich übel gelaunter Naraku. Er stand so unvermittelt und ohne Vorwarnung neben ihnen und hatte im Schlepptau einen ziemlich gut aus sehenden jungen Mann dabei. „Ich habe nur Akten geholt, um die Endabrechnung machen zu können“, erklärte Sango und zeigte bei dieser Aussage die Akte in die Höhe. Dadurch wollte sie unterstreichen, dass sie gerade arbeitete. Naraku murrte daraufhin etwas Unverständliches. Er drehte sich aber zu dem jungen Mann um. „Das sind Kagome und Sango. Sie beide werden dir hier alles zeigen und dich einlernen, bis du alles beherrscht“, sagte er zu dem Mann. Kagome runzelte die Stirn. Eigentlich waren sie mit Sango und ihr gut besetzt. „Naraku, willst du eine von uns rauswerfen?“, fragte sie deshalb direkt nach. Ihr Chef hatte schon mehrfach geäußert, dass es ihm nicht passte, dass Sango und sie Kinder hatten und deshalb öfters fehlten.

„Ihr sollt euren Kollegen einschulen und keine dummen Fragen stellen. Koga wird hier gute Arbeit leisten“, fauchte dieser sie an. Sodass Kagome zähneknirschend akzeptierte musste, dass sie wohl auf ihre Frage keine Antwort bekommen würde.
 

Ächzend schaffte Kagome den Karton mit Ordnern zurück ins Lager. Sie stand auf einer Leiter, musste sich festhalten und nebenbei den schweren Karton zurück ins Regal schaffen. Keine leichte Aufgabe für eine zierliche Frau wie sie. Doch auf Hilfe ihres Chefs braucht Kagome nicht hoffen. Dieser zeigte deutlich, dass sie solche Dinge gefälligst allein bewältigen musste. Kurz biss sie ihre Zähne zusammen und erneut hatte sie ein Ziehen im Bauch. Kagome ging auf der Leiter leicht in die Knie. Sie hielt sich krampfhaft an der Leiter fest und versuchte dennoch den Karton nicht fallen zu lassen. „Scheiße“, fluchte sie jedoch, als das blöde Ding ihr aus den Armen rutschte. „Hey, alles ok?“, kam die Frage sofort und jemand kam auf sie zu. Ihr neuer Kollege hatte wohl den Krach gehört und schien nach gesehen zu haben, was denn passiert war. „Ja danke“, sagte sie mit einem tiefen Seufzen, nachdem der Schmerz endlich nach gelassen hatte. „Du siehst blass aus“, verließ es besorgt seine Lippen von ihm, als er ihr dabei half, die Unterlagen wieder einzusammeln und richtig einzuordnen. „Die Arbeit hier ist eben kein Zuckerschlecken“, versuchte Kagome es ab zu winken.

Schließlich durfte der neue Kollege auf keinen Fall erfahren, dass sie schwanger war. „Nein. Aber ihr beide gebt wirklich euer bestes. Ich bin übrigens Koga Goraishi. Wir wurden uns ja ziemlich ruppig vorgestellt.“ Bei seinen Worten hielt er Kagome die Hand hin. Koga wirkte auch recht nett. „Kagome Takahashi, freut mich dich kennenzulernen.“ Sie ergriff seine Hand und lächelte ihn kurz an. „Danke für deine Hilfe“, bedankte sie sich noch. Gerade wollte sie den Karton aufheben, um ihn nun endlich weg zu schaffen, doch bei ihrem Vorhaben wurde sie eilig unterbrochen. „Warte, ich kann das für dich erledigen“, hielt er sie zurück. Die kleine Unterstützung wollte Kagome nicht ausschlagen und sah ihm dabei zu, wie er bereits auf die Leiter stieg. „Kannst du mir den Karton hochgeben?“, bat er sie und hielt ihr seine Hände abwartend entgegen. „Bitteschön und danke.“ Damit überreichte sie ihm den Karton. „Gern geschehen. Und hast du Familie? Einen Freund? Wie alt bist du eigentlich?“, fragte er sie anschließend aus und stieg eilig von der Leiter herunter.

„Ähm… ja, ich habe Familie. Einen Mann und drei kleine Kinder und das mit 22 Jahren“, kicherte sie. „Dann bist du nur ein Jahr jünger als ich“, freute sich dieser. „Sango ist auch in unserem Alter“, lenkte sie das Thema etwas ab. Irgendwie wollte er viel zu viel über sie wissen. In ihren Augen war das ein wenig falsch. „Du und dein Mann seid schon lange zusammen?“, fragte er jedoch weiter. Scheinbar schien ihn brennend zu interessieren, wie ihre Beziehung lief. „Seit wir dreizehn sind und immer noch glücklich wie am ersten Tag“, konnte Kagome es sich nicht verkneifen aus zu sprechen. Bei ihren Worten klimperte sie mit ihren Wimpern. „Das ist doch mal schön zu hören. Ich bin ein überzeugter Single. Aber mit dir, könnte sich diese Einstellung eventuell verändern.“ Kagome zog bei der Aussage eine Augenbraue hoch. Koga war zwar nett, doch seine Masche zog bei ihr überhaupt nicht.

„Wie wäre es, wenn du einfach weiter deine Arbeit machst und wir dieses Gespräch hier vergessen“, schlug sie ihm vor. Sie hatte wirklich keinen Bock auf einen Flirt an ihrem Arbeitsplatz. Zumal sie mehr als glücklich mit Inuyasha war. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen anderen Mann überhaupt in Betracht gezogen. Daran würden auch Kogas Sprüche nichts ändern. „War nur ein Witz“, versuchte er die Situation zu entschärfen. Doch für Kagome hatte sich das bereits erübrigt. Nett hin oder her, er war ein Aufreißer und darauf würde sie niemals eingehen.
 

Etwas außer Atem kam Kagome gerade noch pünktlich bei ihrem Frauenarzt in der Praxis an. Durch den neuen Kollegen hatte sie einiges an Zeit liegengelassen. Am Ende musste sie sich daher ziemlich ranhalten, damit sie ihren Termin noch schaffte. Zu ihrem Glück hatte sie es wirklich geschafft. Sie war beinahe durch die Stadt gerast und anschließend den kleinen Weg im Eiltempo gelaufen. Nur so hatte sie es überhaupt geschafft. „Hallo. Ich habe einen Termin für die erste Mutter-Kind-Pass-Untersuchung“, sprach sie eilig aus und atmete anschließend tief durch, nachdem sie ihr Anliegen der Sprechstundenhilfe unterbreitet hatte. Kagome hielt sich die Seite ihres Bauches und hatte wegen dem Laufen Seitenstechen. Sie war so etwas eben nicht mehr gewohnt. „Sie können schon reingehen. Dr. Shinosuke erwartet sie schon“, gab diese ihr gleich ihre Krankenkarte zurück. Sodass Kagome diese wieder einsteckte und sich auf den Weg ins Behandlungszimmer machte.
 

Lächelnd begrüßte sie den Arzt. Diesen kannte sie schon seid ihrer ersten Untersuchung hier in Tokio. Er hatte sie durch alle Schwangerschaften begleitet und würde natürlich ebenfalls über diese wachen. „Na wie geht es dir, Kagome?“, fragte er wie immer höflich. Er war nur einige Jahr älter als sie selbst. Sie war immer aufgeschlossen und hielt nicht viel von diesem höflichen Gerede. „Ganz gut. Ich habe nur oft ein übles Ziehen im Bauch“, erklärte sie ihm, nachdem er ihr bereits an gedeutet hatte, sich auf die Liege zu legen. „Das kann bedenklich sein, muss es aber nicht. Wir schauen uns das auf jeden Fall gründlich an.“ Kurz wischte er seine Hände an einem Tuch ab und bat sie darum ihren Bauch freizumachen. Vorsichtig taste er ihren kompletten Bauch ab. Anschließend nahm er das Ultraschallgerät in die Hand. „Es wird kurz kalt, aber das kennst du ja schon“, teilte er ihr wie immer mit. Doch egal wie oft Kagome es hörte, sie zuckte nach wie vor zusammen, sobald das Gel ihren Körper berührte.

„Hm...“ Kagome schaute auf den Arzt und entdeckte den nachdenklichen Gesichtsausdruck. „Sollte man jetzt nicht den Herzschlag hören können?“, fragte sie nach. Normalerweise hatte sie diesen bei ihren vorherigen Schwangerschaften immer sofort gehört. Doch diesmal war überhaupt nichts. Durch den Raum halten lediglich die Geräusche ihrer beider Atem. „Eigentlich schon. Kagome, du meintest, dass du ein Ziehen verspürt hattest. Wie haben sich diese geäußert?“, stellte Dr. Shinosuke seine Frage und legte das Gerät wieder weg. Er reichte Kagome ein paar Tücher. „Was ist los?“, wollte sie besorgt wissen und wischte sich das Gel vom Bauch. „Es ist eher so, dass es sich hierbei nicht um Einnistungsschmerzen gehandelt haben wird. Dein Körper versucht gerade den Embryo los zu werden. Es handelt sich bei deinen Schmerzen um eine Art Wehen.“ Kagomes Augen weiteten sich. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. „Das kann nicht sein“, flüsterte sie und schüttelte den Tränen nahe ihren Kopf.

„Es tut mir leid. Der Embryo hat zwar versucht sich zu teilen, aber es nicht geschafft und sich nicht weiter entwickelt“, erklärte er ihr anschließend. Diese Erklärung war für Kagome unverständlich. „Das bedeutet?“, stotterte sie hilflos und wusste einfach nicht, was hier gerade passierte. „Das du eigentlich nicht mehr schwanger bist. Ich werde dir ein Medikament verordnen, welches einen Abgang auslöst. Dein Körper scheint es zwar versuchen zu wollen, es dennoch auf zu nehmen, aber scheinbar war es noch wirkungslos. Du musst dieses Kind auch psychisch loslassen.“

„Aber es ist doch mein Kind“, gab Kagome geistesabwesend von sich. Sie realisierte die Worte des Arztes kaum noch. „Kagome… es hat sich nicht entwickelt. Es wird sich auch nicht mehr entwickeln. Ich würde dich gerne in ein oder zwei Wochen wiedersehen und sollte bis dahin kein Abgang erfolgt sein, müssen wir andere Schritte einleiten.“ Zwar hörte Kagome, was er sagte. Sie versuchte das Alles noch zu verstehen. Doch in ihrem Kopf drehte sich alles. Sie fühlte sich wie in einer Luftblase. Jeden Moment hatte sie Angst, dass diese platzen könnte und die Realität würde sie völlig einholen. Eine Realität, die Kagome nicht wahr haben wollte. Schon bei der ersten Untersuchung hatte sie sich wahnsinnig auf dieses Kind gefreut und sogar gehofft, dass sie wieder Zwillinge bekommen würde. Doch dies würde nun nicht mehr eintreten. Kagome würde nie ein weiteres eigenes Kind im Arm halten. Ihr Traum platzte soeben wie eine Seifenblase. Für sie war es die reinste Hiobsbotschaft mit der sie erst einmal klar kommen musste.

Tiefe Trauer!

Tiefe Trauer!
 

Mit zittrigen Schritten betrat Kagome die Firma ihres Mannes. Etliche Minuten war sie davor auf einer Bank gesessen und hatte sich einfach nicht getraut hineinzugehen. Immer noch konnte sie nicht verstehen, was ihr Dr. Shinosuke mitgeteilt hatte. Wie mechanisch war sie in die Apotheke gelaufen, hatte sich das Rezept, das er ihr verschrieben hatte, geben lassen. Sie sollte es noch heute Abend einnehmen. Je mehr Zeit sie verstreichen ließ desto gefährlicher wurde das Risiko einer Infektion. Zumindest hatte er ihr das so erklärt. Der Embryo zersetzte sich bereits. Eigentlich war dieser nicht mehr vorhanden und konnte wirkliche Probleme auslösen. Doch für Kagome war all das noch nicht verständlich. Es war ihr Kind. Ihres und das ihres Mannes. Und genau ihn wollte sie am liebsten um sich haben. In seinen Armen wollte sie sich ausweinen und seine Nähe spüren. Deshalb war sie auch ohne darüber nach zu denken in seine Firma gefahren. Dass er Termine hatte, war ihr gerade herzlich egal gewesen.

„Hallo. Ist Inuyasha vielleicht da?“, fragte sie direkt bei der Sekretärin der Firma nach. Diese kannte sie seit Jahren. Immer mal wieder war es vorgekommen, dass sie bei Firmenfeiern dabei war. Sodass sie einige Kollegen ihres Mannes bereits etwas kannte. „Tut mir leid, Kagome. Inuyasha ist im Moment in einer Besprechung“, entschuldigte sich Shiori höflich bei ihr. Kagome biss sich auf die Unterlippe, denn sie wollte nur noch ihren Mann sehen. „Kannst du ihn bitte kurz holen?“, hakte sie nach und war den Tränen nahe. Bis jetzt war sie stark geblieben. Hatte keine einzige Träne vergossen. Doch nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr verbergen. Zu tief war der Schmerz, welcher die Fehlgeburt ihn ihr auslöste. „Kagome, was ist denn los? Ist etwas mit einem der Kinder?“, fragte Shiori nach und stand schnell auf. Sie lief um die Anmeldung herum und legte fürsorglich ihren Arm um Kagomes Schultern. „Hol bitte einfach Inuyasha“, begann Kagome zu schluchzen. Shiori schien auch zu verstehen, das Kagome mit ihr nicht über ihre Sorgen reden wollte. Daher löste sie sich von ihr, um eilig einen Gang entlang zu laufen und hoffentlich Inuyasha zu holen.
 

Ein Klopfen unterbrach den Vortrag von seinem Chef. Dieser schien darüber nicht sonderlich begeistert zu sein. „Entschuldigung sie die Störung. Ich müsste ganz dringen kurz Inuyasha sprechen“, kam Shiori nur wenige Sekunden nach dem Klopfen hereingetreten. Besorgt sah sie in seine Richtung. „Kann das nicht warten, bis die Besprechung vorbei ist? In zehn Minuten sind wir sowieso fertig“, brummte Totosai mehr als aufgebracht. Denn er hasste es, in seinen Besprechungen gestört zu werden. Seine Kollegen und auch Partner hielten sich deshalb vorbildlich an die abgestimmten Zeiten. Ein Grund warum Inuyasha heute nicht mit Kagome zu der ersten Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt mitgegangen war. Für ihn wäre es unmöglich gewesen, rechzeitig zu der Besprechung zu gelangen.

Doch Shioris Störung bedeutete auch, dass es etwas Ernstes sein muss. Ohne Grund würde sie sicher nicht riskieren, den Ärger ihres Chefes auf sich zu ziehen. „Nein, tut mir leid, es ist wirklich sehr wichtig. Könnten sie ihn bitte jetzt schon gehen lassen?“, bat sie abermals. Inuyasha stand bereits auf. Wenn Shiori so besorgt aussah, würde er seinem Chef sowieso nicht mehr folgen können. Er würde einfach später bei einem seiner Kollegen nachfragen, was er verpassen würde. Lieber würde er jetzt schon gehen. „Es tut mir wirklich leid“, entschuldigte er sich ebenfalls bei seinem Chef. Dieser ließ ihn zwar nur zähneknirschend gehen, aber immerhin konnte er raus.

„Was ist denn los?“, fragte Inuyasha direkt als er zusammen mit ihr die Besprechung verlassen hatte. „Kagome ist hier und weint. Ich kann sie einfach nicht beruhigen“, kam es hilflos von Shiori. „Wo ist sie?“, wollte er direkt wissen. Da Kagome äußerst selten vor Außenstehenden weinte, musste es demnach etwas Schlimmes sein, dass sie extra zu ihm kam. Zudem auch noch weinend. „Im Eingangsbereich“, gab Shiori ihm sofort die Antwort, die er hören wollte. Deshalb beschleunigte er seine Schritte, um eiligst zu Kagome zu kommen. Er wollte unbedingt wissen, warum seine Frau so dermaßen aufgelöst war.
 

„Kagome.“ Schnell sprang die Gerufene auf. Sie hatte sich nach Shioris Verschwinden auf eine Bank gesetzt und dort darauf gewartet, dass ihr Mann erscheinen würde. Doch jetzt kannte sie kein Halten mehr. Sie wollte nur noch in seine Arme. Von ihm getröstet werden. „Inuyasha“, flüsterte sie und drückte sich nah an ihn. „Was hast du denn?“, wollte er besorgt von ihr wissen. Doch sie konnte noch nicht darüber reden. Sie brauchte Zeit. „Können wir unsere Kinder holen?“, kam es flehend von ihr, während sie zu ihm auf schaute. Zusammen mit ihm und ihren Kindern würde es ihr bestimmt besser gehen. Zu mindestens hoffte sie dies.
 

„Bis morgen ihr drei“, verabschiedete sich die Kindergartenpädagogin von seinen Kindern. Anschließend sah sie ihn freundlich lächelnd an. Nachdem Kagome ihn darum gebeten hatte, ihre Kinder abzuholen, war er dieser Aufforderung sofort nach gekommen. Inuyasha hatte seinen Chef nur mitgeteilt, dass er eher Feierabend machen musste und war direkt mit ihr zum Kindergarten gefahren. „Entschuldigen sie, dass ich die Kleinen heute schon so früh abhole“, sprach er noch einmal aus, wie leid es ihm tat. Er hatte angekündigt die Kinder abzuholen. Jedoch hätte dies viel später stattgefunden. Er hatte seine Kinder gerade bei ihrem Mittagsschlaf gestört. Seine Tochter stand noch völlig verschlafen an seinem Bein geklammert da. „Kein Problem“, winkte die Erzieherin sofort ab. Schließlich war er der Vater der Kinder. Er wollte nicht länger warten, da es Kagome scheinbar überhaupt nicht gut ging. Noch hatte sie ihm nichts gesagt und saß im Auto einfach neben ihm. Ihr Blick war starr aus dem Fenster gerichtet und sie wirkte teilnahmslos und abwesend.

„Na komm, meine Süße. Mama wartet schon auf uns“, sprach er sanft aus und hob seine Tochter hoch. Einmal seufzte er tief. Seine Söhne stampften neben ihm her und waren ebenso wenig wach wie seine Tochter. Beim Auto angekommen, öffnete er die Tür. Die Jungs klettern sofort auf ihre Sitze. Seine Tochter war bereits wieder eingeschlafen, sodass er sie vorsichtig in ihren Sitz setzte. „Mama“, brabbelt sein Sohn direkt drauf los und ließ sich nur widerwillig von ihm angurten. Kagome aber reagierte kaum. Sie sah nur wenige Sekunden zu ihrem Sohn. Ihr Blick wanderte erneut aus dem Fenster. Inuyasha setzte sich auf den Fahrersitz und schaute noch einmal zu seiner Frau. Irgendwas stimmte nicht und so langsam dämmert es ihm, was der Grund dafür ein könnte. Es hatte sicher mit dem Termin zu tun, den er leider wegen seiner Arbeit verpasst hatte.
 

Langsam strich Kagome ihrem Sohn die Haare aus dem Gesicht. Sie schaute einfach in sein kleines, aber auch besorgtes Gesicht. Nachdem sie zuhause angekommen waren, hatte sie sich auf die Couch im Wohnzimmer zurückgezogen. Takehito schien ihren Kummer bemerkt zu haben. Instinktiv hatte er sich zu seiner Mutter gekuschelt und wollte sie scheinbar trösten. Bis jetzt hatte sie kein Wort gesagt. Die Nähe zu ihrem Sohn hatte sie genossen und still ihren Tränen freien Lauf gelassen. In der Zwischenzeit hatte Inuyasha Takuya und Himiwara beaufsichtigt. Ihnen etwas zu essen gemacht und mit ihnen gespielt. Doch auch die Zwillinge schienen mittlerweile mitbekommen zu haben, dass es ihrer Mutter alles andere als gut ging.

„Mama schau“, forderte Takuya sie auf. Sie richtete ihren Blick auf den Kleinen. Er stand mit seiner kleinen Schwester vor der Couch. Erwartungsvoll hatte er einen Teller in der Hand. Inuyasha stand im Türrahmen und sah gespannt zu seinen Kindern, aber auch zu ihr. „Habt ihr das extra für mich gemacht?“, fragte sie den Kleinen. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf ihre Lippen geschlichen, welches leider nicht ganz ehrlich war. Sie freute sich natürlich über diese Geste. Doch der Schmerz in ihrer Brust wurde dadurch nicht weniger. „Zusammen mit Papi“, kam es fröhlich von Himiwara. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Ihre Freude wollte sie ihren Kindern wirklich nicht nehmen. Sie schienen sich tatsächlich Mühe gegeben zu haben.

„Komm, Takehito, deine Geschwister haben für uns etwas Leckeres zum Essen gezaubert. Hilfst du mir das auf zu essen. Es ist für mich viel zu viel“, lächelte sie ihren Sohn an. Sie selbst hatte nämlich keinen Hunger. Daran änderten auch die Bemühungen ihrer Kinder nichts.
 

„Kagome… willst du mir nicht sagen, was los ist?“, fragte Inuyasha sie. Nachdem sie zusammen ihre Kinder bettfertig gemacht hatten, war sie ohne ein weiteres Wort in ihr Schlafzimmer gegangen. In dieses war er nach einigen Überlegungen Kagome gefolgt. „Ich glaube, das sollte ich, nicht wahr?“, stellte sie eine Gegenfrage. Sie hatte sich bei ihren Worten aufgesetzt. Nun saß sie im Schneidersitz auf ihrem Ehebett. „Ist irgendwas mit dem Baby?“, fragte er sofort nach. Nachdem es seinen Kindern gut ging, musste es entweder an dem Baby liegen oder in ihrer Familie. Was konnte wohl passiert sein? „Leider ja“, flüsterte sie leise. Vorsichtig setzte er sich neben sie auf das Bett. „Was ist denn? Sind es etwa mehr als zwei?“, lachte er und hatte die stille Hoffnung, dass es nur mehr Kinder sein würden, weshalb Kagome so geschockt war. Womöglich würde es ihn auch aus den Latschen hauen. „Nein“, brachte sie heraus und schon wieder begannen die Tränen zu fließen.

Automatisch zog er sie näher zu sich und schloss sie fest in seine Arme, auch wenn er schwer schlucken musste. „Es gibt kein Baby mehr“, spuckte sie endlich die Wahrheit aus. Kurz musste er die Worte verdauen. Natürlich war diese Schwangerschaft so wie die anderen nicht geplant. Das bedeute aber nicht, dass sie das Kind nicht weniger liebten. „Wie es gibt kein Baby mehr?“, hakte er deshalb nach. Natürlich wusste Inuyasha, dass es nicht immer alles glatt lief. Dass jedoch auch sie dieses Schicksal ereilte, damit hatte er nie im Leben gerechnet. „Es gibt keinen Herzschlag mehr. Es hat die Teilung leider nicht überstanden und sich nicht weiter entwickelt“, erklärte sie ihm und schluchzte immer mehr. Nun konnte er ihren Kummer verstehen. Sie hatte immer recht schnell Gefühle für ihre Kinder entwickelt. Deshalb kam für sie niemals eine Abtreibung in Frage, egal wie ungeplant die Schwangerschaften waren. Inuyasha war sich sicher, wenn er sich gegen die Kinder entschieden hätte, hätte sie diese bekommen und alleine großgezogen. Auch dieses Kind hatte sie sicher von der ersten Sekunde an bedingungslos geliebt.

Der Verlust war für sie sicher viel schwerer als für ihn. Inuyasha wusste einfach nicht, was er sagen sollte. „Und was passiert jetzt?“, wollte er wissen und schluckte schwer. Natürlich wollte er erfahren auf was er sich vorbereiten musste. „Ich habe Tabletten bekommen, um einen Abgang auszulösen. Mein Körper hat bereits versucht das Kind abzustoßen, aber es noch nicht geschafft. Nächste Woche muss ich noch einmal zu einem Termin und wenn bis dahin kein Abgang erfolgt ist, werde ich wohl eine Ausschabung über mich ergehen lassen müssen“, gab sie traurig zu verstehen. Sofort war ihm klar, dass er in dieser Zeit unbedingt für sie da sein wollte. Er würde sich wohl einige Tage für sie freinehmen. „Ich will das nicht, Inuyasha. Ich will mein Baby nicht verlieren“, wimmerte sie und klammerte sich halt suchend an ihn.

Seine Arme schloss er um sie und konnte sie verstehen. Er selbst konnte und wollte das nicht glauben. Doch auch wenn sie es nicht wollte. Sie musste loslassen und dabei musste er ihr helfen. „Kagome, wann sollst du die Medikamente nehmen?“, wollte er von ihr wissen. „Heute. Ich soll so schnell wie möglich die Tablette einnehmen, um einen natürlichen Abgang zuzulassen. Ich… ich habe mich entschieden nicht gleich eine Ausschabung machen zu lassen. Ich will es nicht töten.“

„Kagome… nimm das Medikament. Das Kind ist bereits tot. Du tust nichts, was ihm weh tun könnte oder sein Leben beendet“, kam es so vorsichtig wie möglich über Inuyashas Lippen. Er musste sie dazu bringen die Pille zu nehmen. Es war bestimmt nicht gut, wenn totes Gewebe in einem Körper war. So schlimm die Situation auch war, sie sollte dadurch nicht auch noch krank werden. „Ich kann nicht“, flüsterte sie und löste sich aus seinen Armen. „Du musst. Wo hast du das Medikament?“, fragte er nach. Wenn sie es nicht selbst nehmen würde, würde er dafür sorgen, dass sie dieses ein nahm.

Zu ihrem Nachtkasten beugte sie sich und zog langsam eine Packung aus dem Fach. „Hier.“ Diese über gab sie ihm. Kurz betrachtete er diese und griff nach einer Wasserflasche. „Nimm sie bitte“, bat er sie und drückte ihr sofort die Tablette in die Hand, als er sie aus der Packung geholt hatte. Immer weiter flossen ihre Tränen. Dennoch nahm sie die Tablette und spülte sie mit viel Wasser hinunter. Inuyasha wusste, dass ihr dieser Schritt sicher nicht leicht gefallen war, doch leider war es notwendig gewesen. Sofort drückte sie sich wieder an seine Brust. Jetzt konnte er wohl nur abwarten und hoffen, dass es ihr bald wieder besser gehen würde. Und solange würde er ihr bestehen, ihr nicht von der Seite weichen und ihre Hand halten.

Schwarzes Loch!

Schwarzes Loch!
 

Besorgt sah Inuyasha zu Kagome. Nachdem er erfahren hatte das sie ihr Kind verloren hatten, hatte Inuyasha sich einige Tage in der Firma frei genommen. Kagome hatte er erst einmal auf der Arbeit krankgemeldet. Den wahren Grund hatte er verschwiegen. Nur mitgeteilt, dass sie für ein paar Wochen ausfallen würde. Inuyasha wusste nicht, wie lange es ihr so schlecht gehen würde. Er bemühte sich sehr um sie und kümmerte sich um die Kinder. Er stand ihr bei, wo er nur konnte. Und dennoch fühlte sich Inuyasha komplett unnütz. Ihr Leid sah er klar und deutlich. Noch immer kämpfte sie mit ihrem Körper und wollte das Kind einfach nicht loslassen.

Einige Tag nach der Einnahme der Tablette hatten starke Blutungen eingesetzt. Die Schmerzen hatten zugenommen und Kagome quälte sich. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt konnte er rein gar nichts für sie tun. Der Arzt hatte nur auf ihre Bitte hin noch eine weitere Woche gewährt. Ihre Blutwerte waren noch im grünen Bereich. Es bestand noch keine Gefahr für sie. Dennoch sollten sie unbedingt ihren gesundheitlichen Zustand überwachen. Sollten Fieber oder andere Infekt ähnliche Symptome auftreten, dann sollte er sie unbedingt zu ihm bringen. Das würde Inuyasha auf jeden Fall tun. Er setzte alles daran, dass es Kagome bald besser gehen würde.
 

Kagome zog die Beine an und versuchte so den unendlich starken Schmerz, der sich durch ihren Unterleib zog, etwas zu mindern. Sie hatte mittlerweile heftige Schmerzen. Ob bei Tag oder bei Nacht krümmte sie sich wegen diesen. Inuyasha versuchte ihr so gut er konnte zu helfen. Dafür war sie ihm auch dankbar. Sie fühlte sich nicht in der Lage, sich um ihre Kinder zu kümmern. Sie fühlte keinerlei Freude in ihrem Inneren. Nur dieser unerträgliche Schmerz war präsent, den sie empfand seit sie wusste, dass ihr Kind nicht mehr da war. Kagome hatte plötzlich das Gefühl dringend auf die Toilette zu müssen. Das Ziehen in ihrem Unterleib wurde immer stärker. Nur unter heftigen Schmerzen schaffte sie es überhaupt aufzustehen. Langsam lief sie zum Bad. Doch vor dieser ging sie auf die Knie. Sie presste ihre Augen zusammen und hielt sich den Bauch.

Schwerer atmete sie, denn dieser Schmerz war anders. Schlimmer als die letzten Tage. Ihre Hose färbte sich allmählich rot durch die vermeintlich stärker werdende Blutung. Sie bekam kaum noch Luft. „Inuyasha!“, schrie sie laut nach ihm. Sie hörte sofort eilige Schritte ihres Mannes. Im Moment war sie froh, dass ihre Kinder zu dieser Uhrzeit im Kindergarten waren. „Was…?“, brachte er hervor, während er eilig zu ihr lief. Direkt kniete er sich neben sie. „Kagome, was ist los?“, fragte er nach und blickte geschockt auf ihre Hose. „Ich glaub... es ist vorbei“, schluchzte sie darauf los. Die Schmerzen wurden langsam schwächer. Doch der in ihrem Herzen wurde nur umso größer. „Kagome“, flüsterte er und zog sie vorsichtig in seine Arme. Er gab ihr den Halt, den sie gerade brauchte, um überhaupt weiter atmen zu können.
 

Vorsichtig manövrierte Inuyasha Kagome in die Dusche. Nachdem er ein kurzes Gespräch mit ihrem Frauenarzt geführt hatte, stand endgültig fest, dass sie soeben wirklich das Kind verloren hatte. Kagome sollte dennoch zu einer kurzen Untersuchung zu ihm kommen. Dazu musste Inuyasha sie erst zum Duschen bewegen, alleine schien sie im Moment nicht dazu in der Lage zu sein. Er hatte ihr sogar dabei geholfen aus ihrer Kleidung zu schlüpfen. Damit er ihr den Anblick ersparte hatte er ihre Kleidung sofort in die Waschmaschine gestopft und angeschaltet. Sie danach in die Dusche geführt, wo er sofort das Wasser aufdrehte, um ihren Körper zu reinigen. Alles ließ sie über sich ergehen. Ihr Körper wirkte wie eine leere Hülle. Starr hatte sie ihren Blick einfach geradeaus gerichtet und nahm es kaum wahr, was er soeben mit ihr machte.

Vorsichtig ließ er das Wasser über ihren Körper fließen. Ihren Körper rieb er mit Duschgel ein, um diesen von dem Blut zu reinigen. Er konnte ihr vielleicht nicht den Schmerz nehmen. Aber ihr beistehen würde er ganz sicher. Auch wenn diese Schwangerschaft nicht geplant gewesen war, hatte er sich unheimlich auf dieses Kind gefreut. Schon von dem Moment an, als er erfahren hatte noch einmal Vater zu werden. Es zu verlieren war für ihn ebenfalls nicht einfach. Doch im Moment musste er mehr an Kagome denken. Ihr beistehen und versuchen ihr irgendwie zu helfen.
 

„Auch wenn es für sie im Moment sehr schwer ist das zu hören. Das Medikament hat wirklich gut gewirkt. Es sind keine Rückstände des Embryos mehr in ihrer Gebärmutter. Sie werden vermutlich noch einige Tage Blutungen haben. Das ist vollkommen normal und schon bald sollte sich wieder ein normaler Zyklus regulieren.“ Kagome hörte zwar die Worte, doch verstehen konnte oder wollte sie diese nicht. Sie schloss einfach ihre Augen und wünschte sich, dass es niemals so gekommen wäre. „Danke, Dr. Shinosuke“, bedankte sich Inuyasha an ihrer Stelle. Er schaute sie erwartungsvoll an, als sie ihre Augen wieder öffnete. „Vielleicht sollte Kagome mit jemanden über ihren Verlust sprechen. Ich werde euch ein paar Adressen von Psychologen geben, die sich auf Fehl- oder Totgeburten spezialisiert haben“, sprach der Arzt Inuyasha noch einmal an.

Scheinbar hatte er gemerkt, dass Kagome ihren Verlust nur schwer verstehen oder ertragen konnte. „Danke für ihre Hilfe“, sprach Inuyasha abermals seinen Dank aus, denn der Arzt hatte ihnen sehr geholfen. Kagome hatte sich in diesen wenigen Minuten mittlerweile das Gel vom Bauch gewischt, sich ihren Pullover wieder zurechtgerückt und war aufgestanden. „Tschüss“, murrte sie, als sie auch schon die Tür des Behandlungszimmers öffnete. Ohne auf Inuyasha zu warten lief sie durch die Praxis. Sie wollte hier raus. So schnell wie möglich. Denn alles was sie gerade hier spürte, war der unendliche Verlust, den sie immer noch nicht richtig begreifen konnte.
 

Hektisch packte Inuyasha seine kleine Tochter. Obwohl schon einige Tage vergangen waren seit Kagome das Kind verloren hatte, kümmerte sie sich nicht um ihre Kinder. Sie lag die ganze Zeit im Bett und starrte an die Decke. Zu Inuyashas Bedauern musste er leider schon wieder arbeiten gehen. Sein Urlaub war vorbei. Ein Grund mehr, dass er im Moment ziemlich gestresst war. Sonst hatte seine Frau ihm immer geholfen die Kinder fertig zu bekommen. Doch nun musste er dies alleine tun. Anziehen, Frühstück machen und in den Kindergarten bringen. Alles blieb an ihm hängen. Gerade war er ziemlich spät dran. Himiwara hatte am frühen Morgen protesthaft klargemacht, dass sie das von ihm ausgewählte Kleidungsstück auf keinen Fall anziehen würde. Wegen dieser Aktion und die damit verbundene Suche nach dem perfekten Outfit hatte er wertvolle Zeit liegen gelassen. Diese fehlte ihm natürlich gerade jetzt.

„Papa aua“, kam es nun weinerlich von seinem kleinen Mädchen. Durch die ganze Hektik hatte er sie mit dem Gurt ausversehen eingeklemmt. „Entschuldigung, Mäuschen“, versuchte er Himiwara zu besänftigen. Ihre Brüder waren heute zum Glück pflegeleichter gewesen. Sie saßen bereits angeschnallt in ihren Kindersitzen. Doch seine Tochter schien für den heutigen Morgen ihren immerwährenden Sonnenschein verloren zu haben. Nach wenigen Sekunden kullerten ihr schon dicke Tränen über ihre kleinen Wangen, sodass Inuyasha leicht seufzte und sich wirklich wünschte, dass Kagome bald wieder sich mit ihm um ihre Kinder kümmern würde.
 

Starr waren Kagomes Augen an der Decke gehaftet. Seit Tagen tat sie nichts anderes mehr. Sie schaffte es nicht aufzustehen. Noch nicht einmal konnte sie sich aufraffen, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Sie merkte, dass Inuyasha immer gereizter wurde. Dadurch stand er immer mehr unter Spannung. Doch für sie war dies belanglos. Sie fühlte nichts anderes außer den inneren Schmerz. Selbst ihre Kinder hatten es bereits aufgegeben zu ihr zu kommen. Kagome war schon immer ein Familienmensch gewesen. Doch seit dem Verlust konnte sie daran keine Freude mehr empfinden. Selbst den Termin, den Inuyasha für sie gemacht hatte, hatte sie verstreichen lassen. Nichts könnte ihren Schmerz lindern. Ausgenommen ihrem Kind, welches nun nicht mehr da war.

Sie war gefangen in einem Loch der Dunkelheit. Das rettende Licht war so weit entfernt, dass es für sie unerreichbar war. Ihr war durchaus bewusst, dass sie nicht ewig so Handeln konnte. Sie aß nichts mehr, schlief kaum noch. Und sollte sie doch einmal einschlafen, träumte sie von ihrem verlorenen Kind. Der Schmerz in ihrer Brust wurde von Mal zu Mal stärker. Sie wachte auf, griff auf ihren Bauch und fing einfach an zu weinen. So ging es ihr jeden Tag. Denn nicht immer heilte Zeit die Wunden. Manchmal verschlimmerten sie diese auch.
 

Völlig außer Atem kam Inuyasha bei dem Haus seines Bruders an. Nachdem überraschenderweise ein kleines Meeting eingeräumt wurde und er diesem unbedingt bewohnen musste, hatte er einfach Rin angerufen, da Kagome einfach nicht an ihr Handy gegangen war. Er hatte sie gebeten, seine Kinder mit zu sich zu nehmen, und ihr gesagt, dass er sie später abholen kommen würde. Für seine Schwägerin war dies zum Glück kein Problem. Doch das Meeting hatte länger gedauert. Er wollte seine Kinder schon vor über einer Stunde abholen. „Da bist du ja endlich“, kam es mürrisch von seinem Bruder, nachdem dieser die Tür auf das Klingeln hin geöffnet hatte. „Entschuldige, es hat etwas länger gedauert“, entschuldigte sich Inuyasha und lief einfach an seinem Bruder vorbei.

„Na meine Kleinen“, sprach er seine Kinder sofort an, als er sie im Wohnzimmer erspäht hatte. Wie nicht anders zu erwarten, sprangen diese sofort auf. Während Takuya und Takehito sich an sein Bein klammerten, forderte Himiwara von ihm auf den Arm genommen zu werden. „Papa rauf“, rief sie laut, als er nicht sofort ihrer Aufforderung gefolgt war. Diese Art kannte er schon zu gut von seiner kleinen Tochter. In dieser Hinsicht war sie Kagome sehr ähnlich. Auch sie hatte immer genau gewusst, was sie wollte und vor allem wie sie es von ihm bekam. „Jaja, ich mach ja schon, Prinzessin“, lächelte er und hob die Kleine hoch. Sie umschloss sofort seinen Hals. Seid Kagome sich nicht mehr richtig um die Kinder kümmerte, waren diese zu wahren Papakindern geworden. Sie hingen sehr an ihm. Natürlich genoss Inuyasha die Aufmerksamkeit seiner Kinder. Doch manchmal wünschte er sich einfach ein paar Minuten für sich. Nur um einmal durchatmen zu können.

„Ist alles ok?“, kam es besorgt von Rin, die soeben aus der Küche kam. Inuyasha setzte ein Lächeln auf. Ihren Familien hatten sie noch nichts von der neusten Entwicklung gesagt. Sie wollten das erst einmal mit sich aus machen. „Alles ok. Kagome ging es heute Morgen nicht so gut, deshalb konnte sie leider die Kinder nicht abholen“, flunkerte er daher etwas. Dass es Kagome nicht gut ging, stimmte schließlich. Nur eben aus einem ganz anderen Grund als seine Schwägerin vermutete. „Ach Mensch… diese Schwangerschaft scheint ihr wirklich einiges abzuverlangen“, verließ es noch besorgter Rins Lippen. Die beiden Frauen verstanden sich in der Regel recht gut. Rin hatte Kagome damals herzlich aufgenommen und war ihr eine große Hilfe, als sie endgültig zu ihm gezogen war. „Das wird schon wieder“, winkte er ab, denn er wollte seiner Schwägerin keine Sorgen bereiten. Er hoffte wirklich, dass Kagome bald über ihren Verlust hinweg kommen würde. „Ach... ich weiß, dass es vielleicht etwas viel verlangt ist… aber Mama will uns alle zum Essen einladen. Habt ihr kommenden Freitag schon etwas vor?“, klinkte sich sein Bruder nun in das Gespräch mit ein.

Kurz schloss Inuyasha seine Augen. Viel verlangt traf es in seinen Augen genau richtig. Er würde Kagome nie dazu bekommen können zu seinen Eltern zu fahren. Schon gar nicht in der derzeitigen Lage. „Ich werde Kagome Zuhause fragen und dir später Bescheid geben. Wir sollten nun aber wirklich los. Schließlich müssen die Kinder morgen wieder in den Kindergarten und dafür sollten sie möglichst ausgeschlafen sein“, verabschiedete sich Inuyasha eilig von ihnen. Seine Jungs liefen artig neben ihm her, während seine Tochter sich weiterhin an ihn schmiegte. „Ich habe dich lieb, Papa“, flüsterte sie leise in sein Ohr. Genau diese Worte schafften es in all dem Stress und Ärger, den er gerade hatte, ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern. Schließlich zeigten sie, dass er für seine Kinder alles richtig gemacht hatte. Trotz der momentanen Situation gefühlt an einem Abgrund zu stehen.

Vorwürfe und Konfrontation!

Vorwürfe und Konfrontation!
 

„Kagome ich mach mich dann mal mit den Kindern auf den Weg“, sprach Inuyasha seine Frau an. Nachdem Rin ihm von dem Abendessen erzählt hatte, wollte zumindest er mit den Kindern daran teilnehmen. Kagome hatte er zwar informiert, doch wirklich reagiert hatte sie nicht. Auch jetzt lag sie noch immer auf ihrem Ehebett und starrte an die Decke. Ein schier unerträglicher Anblick für ihn. Seit fast einem Monat sah er sie leiden. Die Situation setzte ihm ebenso mehr und mehr zu. Denn auch er litt von Tag zu Tag mehr, jedoch musste er stark sein. Für seine Kinder und besonders für Kagome. Doch wie lange er diesen Anblick noch ertragen konnte, wusste er nicht. Je länger die Situation anhielt, desto wütender wurde er. Obwohl es nicht richtig war, Kagome die Schuld zu geben, aber so langsam hasste er sie für ihr Verhalten. Schließlich nahm sie ihm mit ihrem Verhalten die Möglichkeit genauso zu trauern wie sie es tat.
 

„Hey Leute“, begrüßte er seine Familie, nachdem ihm sein Vater die Tür geöffnet hatte. Seine Mutter schaute ihn direkt verwirrt an. Warum sie dies tat, konnte Inuyasha sich schon denken. Jedoch vermied er es von selbst auszusprechen. „Wo hast du denn Kagome gelassen?“, fragte sie auch ohne zu warten nach. Himiwara klammerte sich bei dieser Frage an sein Bein. Seine Tochter vermisste ihre Mutter mit am meisten. Die letzten Tage hatte sie oft geweint und er nur unter großer Mühe dafür gesorgt, dass sie sich wieder beruhigte. Deshalb neigte sich Inuyasha vorsorglich hinunter und hob seine Tochter hoch. „Kagome geht es nicht gut. Sie ruht sich zu Hause etwas aus“, lächelte er gezwungen. Da seine Familie noch nichts von den Vorkommnissen wusste, wollte er einfach gute Miene machen und nichts weiter Preis geben. „War ja klar, dass sie nicht kommt. Erst vermasselt sie es mal wieder und nun traut sie sich mal wieder nicht zu ihren Fehlern zu stehen“, murrte seine Mutter, als sie aufstand und scheinbar das soeben fertig gewordene Essen holen wollte.
 

„Papa da.“ Mit Ausgestreckten Arm hielt Takuya ihm seine Gabel hin. Darauf hatte sein kleiner Sohn eine Paprika aufgespießt, die er scheinbar nicht verzerren wollte. Verständlich hatte er doch grade die Phase, wo alles was grün war, tabu war. „Das ist lieb von dir. Aber Papa isst ihn später“, umging er die Bitte seines Sohnes und streifte das Gemüse von seiner Gabel auf seinen Teller. Das Stück würde er später unauffällig verschwinden lassen. Denn er hasste Paprika genauso wie es sein Sohn im Moment tat. „Ich finde es unverantwortlich, dass Kagome dich mit den Kindern hier allein lässt“, konnte es sich sein Vater nicht verkneifen. Natürlich hatte er es gerade nicht leicht. Gleich zu Beginn hatten sich seine Kinder in die Haare bekommen, wer neben ihm sitzen durfte. Nur mit Rins Hilfe hatten sie den Streit schlichten können. „Könntest du solche Bemerkungen vor meinen Kindern bitte unterlassen“, kam es mit zusammengebissenen Zähnen von Inuyasha.

Im Moment half es ihm nichts solche Sprüche zusätzlich noch zu hören. Er wusste, dass er gerade alleine mit allem kämpfte. Dass man dies ihm auch noch unter die Nase rieb, hielt er für vollkommen überflüssig. „Ihr Verhalten ist aber unmöglich, Inuyasha. Sie wollte dieses Kind doch. Und jetzt spielt sie die Schwerkranke. Ihre Kinder sollten ihr wichtiger sein, als dieses Ding in ihr, dass sowieso wieder vollkommen unüberlegt gezeugt wurde.“ Tiefer atmete Inuyasha durch. Er musste ziemlich mit sich Kämpfen um nicht zu explodieren. „Papa, welches Ding?“, fragte ausgerechnet Takehito nach. Natürlich verstanden seine Kinder noch nicht, was seine Großeltern da von sich gegeben hatten. Inuyasha setzte einfach ein Lächeln auf und versuchte die Situation zu überspielen. „Das war nur so ein komischer Witz, den deine Oma wirklich zu einem ungünstigen Zeitpunkt gemacht hatte.“ Kurz waren seine Augen zu seiner Mutter gewandert. Diese schien dies jedoch gar nicht zu stören. Sie blieb stur bei ihrer Meinung. „Was ist ungünstig?“, hakte sein Sohn weiter nach. Er legte seinen Kopf leicht schief und sah ihn nachdenklich an. „Weißt du manchmal ist es eben nicht immer gut, seine ehrliche Meinung zu äußern“, versuchte Inuyasha dies seinen Kindern zu erklären und strich Takehito sanft über die Wange.

„Aber dann lügt man doch“, kam es Stirn runzelt von Takehito. „Mama sagt, man soll nicht lügen“, warf er noch hinterher. Kagome und er hatten ihren Kindern immer erklärt, dass man nicht lügen sollte. Etwas nicht immer auszusprechen war jedoch keine Lüge. Es machte vieles eben meist einfacher. „Hier lügt man nicht. Man sagt Dinge eben nur schöner, damit es nicht so weh tut.“ Einem Vierjährigen wollte er eigentlich noch nicht erklären, wie es im wahren Leben ablief. Er sollte in seinen jungen Jahren Fehler machen, um daraus lernen zu können. Aber vor allem sollte er nicht schon jetzt mit der harten Realität konfrontiert werden. „Wollt ihr vielleicht schon mal mit Kosei spielen gehen?“, fragte Rin den Jungen. Scheinbar wollte sie ihn in dieser Situation retten. „Oh ja“, freute dieser sich sofort und ließ sich durch die Aussicht auf etwas Spaß leicht ablenken. „Na dann komm mal mit. Wir suchen euch was Schönes heraus und ihr spielt eine Runde, während Daddy sich mit den Erwachsenen unterhält“, schlug Rin vor und stand langsam auf. Sie nahm die Hand seines Sohnes und führte ihn vom Tisch weg. Genau wie seine Geschwister. Auf Grund dessen verschwand Inuyashas Lächeln von seinen Lippen und er musste seine Wut endlich nicht mehr verstecken.
 

„Was soll das?“, fauchte er seine Mutter an, nachdem seine Kinder außer Hörweite waren. „Ist doch wahr. Sie lässt dich im Stich. Vermasselt immer und immer wieder das Leichteste auf der Welt. Inuyasha, sie ist zu blöd zum Verhüten“, ließ nun auch seine Mutter ihrer Wut freien Lauf. Doch genau das machte ihn nur noch rasender. „Dann bin ich wohl auch zu dumm um zu verhüten“, knurrte er ihr entgegen. Schließlich gehörten immer zwei Personen dazu nicht nur einer allein. „Warum verteidigst du sie immer und immer wieder. Sie hat diesen Fehler nun schon zum dritten Mal gemacht. Sieh endlich ein, dass sie eine Versagerin ist.“ Wie konnte seine Mutter nur so über seine Frau sprechen. Die Frau, die er über alles liebte. „Hör sofort auf so über sie zu reden. Dein Problem hat doch erst angefangen als Kagome mit Takehito schwanger wurde. Davor hattest du nichts gegen sie. Du fandest sie sogar toll“, platzte ihm gerade der Kragen.

Vor Takehitos Geburt hatten seine Mutter, Rin und Kagome oft miteinander gesprochen. Waren nett zu einander und mochten sich. Doch als Inuyasha seinen Eltern beichtete, dass Kagome ein Kind erwartete und dass schon im zarten Alter von achtzehn, änderte sich alles. Seine Eltern zeigten nur zu deutlich, was sie von Kagome hielten. Sie schikanierten die junge Frau, wo sie nur konnten, hatten wohl wirklich gehofft, dass sie sich trennen würden und es nie zu einer Hochzeit kommen würde. „Das war bevor sie dein Leben ruiniert hat“, fuhr seine Mutter ihn an. „Ruiniert… du… du und Dad ruiniert doch gerade meine Familie. Wenn ihr nur etwas netter wärt und sie so wie Rin behandeln würdet, wäre alles viel einfacher. Ihr könntet uns genau wie Rin mal helfen mit den Kindern. Aber nein. Ihr seht nur, dass Kagome euch bloßgestellt hat und euren Ruf geschädigt hat. Aber wisst ihr was. Es war mein Fehler, meine Schuld und mein Verdienst“, stellte Inuyasha mit fester Stimme klar. Er hatte auch seinen Beitrag geleistet, um ein Kind zu bekommen und nur weil er ihr Sohn war, schonten sie ihn. Sie schützten ihn vor der Wahrheit und genau das wollte Inuyasha auch für seine Kinder tun. Er wollte sie beschützen.

„Meine Kinder sind das Beste, was mir passieren konnten und Kagome ist die beste Mutter, die es gibt”, erklärte er direkt. In dieser Hinsicht würde er keine andere Meinung akzeptieren. „Oh ja, man sieht wie gut sie sich um ihre Kinder kümmert. Sie glänzt mit Abwesenheit“, kam es sarkastisch über die Lippen seines Vaters. So viel Ignoranz konnte Inuyasha wirklich nicht fassen. Für ihn war dieser Abend beendet. Er schnappte sich die Serviette von seinem Schoß und warf sie wütend auf den Teller. Sofort sprang er auf und lief schon mal auf das Wohnzimmer zu, in dem seine Kinder zusammen mit Kosei spielten. Doch bevor er seine kleine Tochter hochhob, drehte er sich noch einmal zu seinen Eltern um. „Kagome ist eine gute Mutter. Sie liebt ihre Kinder und tut alles für sie. Und ja im Moment glänzt sie mit Abwesenheit. Aber nachdem wir unser Kind verloren haben, welches sie schon jetzt über alles geliebt hat, ist es wohl verständlich, dass sie nicht auch noch eure beschissenen Schikanen ertragen kann“, konterte er den Kommentar und offenbarte seiner Familie, warum Kagome wirklich nicht gekommen war.

Er konnte es nicht länger verschweigen. Seine eigene Trauer und die Worte seiner Eltern waren zu viel des Guten. Er konnte einfach nicht mehr. „Was?“, hauchte Rin neben ihm, doch er schüttelte lediglich seinen Kopf und wollte nur noch nach Hause. Seine Tochter nahm er einfach auf seine Arme hoch. „Kommt, Kinder, wir gehen nach Hause“, sagte er leise. Er schaute nicht noch einmal zu seinen Eltern, als er das Wohnzimmer verließ und mit eiligen Schritten das Haus, in welchem er heute so gar keine Ablenkung bekommen hatte.
 

Mit einem lauten Knall wurde die Tür aufgeschlagen. Kurz zuckte Kagome zusammen. Doch wirklich stören tat es sie im Endeffekt nicht. Es interessierte sie einfach nichts mehr in ihrem Leben. „Raus da!“ Mit diesen Worten wurde sie plötzlich an ihrem Arm gepackt und gewaltsam aus dem Bett gerissen. Mit ihren Knien landete sie auf dem Boden. Kurz hatte es geschmerzt. Doch schon nach Sekunden war sie wieder völlig gefühllos. „Ich habe die Schnauze voll, Kagome. Kriege dich endlich wieder ein“, brüllte er sie an. Sie saß immer noch auf dem Boden. Inuyasha hatte ihren Arm immer noch in seiner Hand und drückte schmerzhaft zu. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Irgendwie hatte sie Angst vor ihm. Sie hörte ihre Kinder im Hintergrund weinen. „Du bist nicht die Einzige, die leidet. Ich und unsere Kinder leiden ebenso unter diesem Verlust“, machte er einfach weiter. „Schon langsam habe ich das Gefühl, dass meine Mutter Recht hat und du als Mutter wirklich versagt hast.“ Wütend ließ er ihren Arm fallen und atmete schwer. Scheinbar kämpfte er wirklich mit sich die Kontrolle zu bewahren.

Kagome sagte keinen einzigen Ton. Nicht ein einziges Wort verließ ihre Lippen. Sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. „Ich kann nicht mehr... ich kann echt nicht mehr.“ Bei dieser Aussage sah er sie verzweifelt an. Doch in ihr herrschte Leere. So sehr sie auch zuvor Angst verspürt hatte, nun fühlte sie nichts mehr. Sogar seine traurigen Augen ließen sie nahezu kalt. „Wach endlich auf!“ Abermals packte er sie an den Schultern. Ihre Regungslosigkeit schien ihn noch mehr an zu stacheln. Er rüttelte an ihr. Immer und immer stärker. Kagome ließ es einfach geschehen. Die Schreie ihrer Kinder, die immer lauter wurden und auch Worte, die sie sagen könnte, würden Inuyashas Wut nicht mindern. Sodass sie lieber schwieg. „Verdammt nochmal. Die Kinder brauchen dich und ich brauche dich genauso.“ Er wurde immer ungehaltener und sein Griff an ihren Schultern immer fester, damit auch schmerzhafter.
 

„Inuyasha, das reicht.“ Ruckartig wurde er von ihr weggezogen. Kagome stützte sich mit ihren Armen auf dem Boden ab. Rin hatte sich zu ihr gekniet, während er von seinem Bruder gehalten wurde. „Kagome, alles ok?“, fragte Rin ihre Schwägerin. „Kann ich dich los lassen?“, wurde er von Sesshomaru gefragt. Langsam ließ seine Wut nach. Er beruhigte sich immer mehr. Sodass er seinem Bruder zunickte und er vorsichtig losgelassen wurde. Inuyasha sah zu seinen Kindern und hörte immer noch ihr Weinen. Er musste ihnen Angst gemacht haben. Genau wie Kagome. „Ich kümmere mich um meine Kinder“, sagte er leise und drehte sich von seiner Frau weg. Es tat ihm schon jetzt sehr leid, dass er seine Nerven verloren hatte. Er hatte seine Kinder komplett außer Acht gelassen, denn er war einfach so wütend gewesen. Die Worte seiner Mutter hatten ihm zusätzlich zugesetzt. Er hatte sich Wochenlang abgehetzt, versucht alles irgendwie unter einem Hut zu bekommen. Sich schließlich solche Sprüche anhören zu müssen, war zu viel für ihn gewesen.

„Inuyasha“, wollte sein Bruder ihn stoppen. Doch er schüttelte nur den Kopf und kniete sich vor seine Kinder. „Hey ihr Süßen, alles wieder gut. Papa hat einen Fehler gemacht. Kommt wir gehen in eure Zimmer und ich lese euch eine Geschichte vor“, sprach er vorsichtig und möglichst ruhig mit seinen Kindern. Er spürte ihre Angst und roch nur zu deutlich ihre Tränen. Natürlich hatte sein Verhalten gegenüber Kagome den Kindern Angst gemacht. Er hatte noch nie derart die Kontrolle über sich verloren. Zumindest nicht gegenüber Menschen, die er liebte. Doch heute musste er wirklich gegen seine dämonischen Instinkte ankämpfen. Inuyasha war sich sicher, dass seine Kinder gespürt hatten, wie nah er daran war seinem Instinkt nach zu geben. Er musste ihnen irgendwie die Angst nehmen. „Ich habe euch ganz doll lieb“, wisperte er sanft und strich behutsam Himiwara über die Wange. Sie zuckte kurz zusammen. Ihre Angst konnte er nur zu deutlich in ihren Augen sehen. „Papa“, kam es mit zitternder Stimme über ihre Lippen. „Alles gut mein Schatz. Mit Papa ist alles wieder gut.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen.

Im Hintergrund konnte er Rin und Sesshomarus Stimmen hören, wie sie mit Kagome sprachen. Er wollte seinen Kindern noch mehr Kummer ersparen, daher schnappte er sich vorsichtig Himiwara und Takuya. Er deutete Takehito an, ihm zu folgen. Er wollte die Situation wieder gut machen. Seine Kinder wieder lächeln sehen und ihre Tränen nicht mehr riechen für die ausschließlich er verantwortlich gewesen war.

Ein Schritt zurück ins Leben!

Ein Schritt zurück ins Leben!
 

„Warum hast du nichts gesagt, Kagome?“, hauchte Rin leise. Noch immer saß Kagome auf dem Boden und schaute Inuyasha hinterher. Noch nie hatte sie ihn so erlebt. Noch nie musste sie mitansehen, dass er selbst vor seinen Kindern die Kontrolle über sich verlor. In ihr regte sich etwas. Sie spürte das Bedauern in ihrem Inneren. Sie hatte ihrem Mann viel abverlangt. Ihn vollkommen mit seiner Trauer allein gelassen, während er versucht hatte, ihr über all die Wochen hinweg zu helfen. „Ich konnte nicht“, entgegnete Kagome und senkte ihren Blick. Gerade jetzt, wo nicht nur Inuyasha ihre verletzliche Seite sah, traute sie sich nicht mehr jemandem in die Augen zu sehen. Immer hatte sie die Starke gespielt. Jede Erniedrigung ihrer Schwiegereltern ertragen, doch nach ihrem Verlust war sämtliche Kraft verschwunden. Sie hatte tatsächlich aufgeben. Inuyasha immer mehr zugemutet. Sie hatte ihre Familie riskiert, weil sie selbst keinen Mut zum Kämpfen mehr hatte. „Kagome, wir sind eine Familie. Wenn es dir nicht gut geht, helfen wir dir. Du musst aber auch mit uns sprechen“, sprach Rin einfühlsam und fuhr langsam über ihren Rücken.

Rin war schon immer sehr verständnisvoll und fürsorglich. Sie war eine der Wenigen, die Kagome nicht für ihre frühe Schwangerschaft verurteilt hatte. Sie hatte sie immer unterstützt. Ihr geholfen, wo sie nur konnte, wenn ihre Schwiegermutter sich mal wieder quer gestellt hatte. Kagome hätte wissen müssen, dass sie immer wieder zu ihr kommen hätte können. Doch sie hatte sich einfach nicht getraut. „Habe ich alles kaputt gemacht, Rin?“, wollte Kagome vorsichtig wissen und hob langsam wieder ihren Blick. Sie schaute Rin mit glasigen Augen an. Sie hatte alles aufgegeben für Inuyasha und ihre Familie. Sie war allein in eine damals so fremde Stadt gezogen. Zu dem Mann, den sie eigentlich über alles liebte, und so eben sehr verletzt hatte. „Ach weißt du... Inuyasha ist zäh. Der hält sowas schon aus. Außerdem hast du den großen Bonus, dass er dich über alles liebt“, lächelte Rin zärtlich und kicherte leise. Obwohl Rin dabei lachte, wusste sie nur zu genau, dass Kagome so einiges wieder gut zu machen hatte.
 

Vorsichtig strich Inuyasha seiner Tochter über den Kopf. Er saß in ihrem Zimmer auf einem Stuhl und wippte langsam hin und her. Seine beiden Söhne schliefen bereits in ihren Betten. Himiwara hatte durch seinen Kontrollverlust einige Probleme beim Einschlafen. Sie war schon immer um einiges sensibler als ihre beiden Brüder gewesen. In dieser Hinsicht glich sie Kagome sehr. Kagome sprach zwar nie oder nicht oft über ihre Gefühlswelt, dennoch traf es sie immer sehr. Inuyasha hatte sich mit seiner Tochter im Arm zurückgezogen und glitt ihr immer wieder beruhigend über den Rücken. Sie lag an seiner Brust und lauschte seinem Herzschlag, der immer ruhiger wurde. „Du hättest sie verletzen können.“ Diese Worte waren keine Frage, sondern viel mehr eine Feststellung seines Bruders. Inuyasha wusste, dass er recht hatte. Doch dies nun vor seiner immer noch wachen Tochter zu klären wollte er nicht. „Können wir das bitte nicht jetzt klären. Ich weiß, was passieren hätte können. Doch vor Himiwara will ich nicht über dieses Thema sprechen“, stellte er klar und merkte, wie Himiwara sich bei der Nennung ihres Namens leicht bewegte.

„Schon klar. Kosei wird heute Nacht hierbleiben“, erklärte sein Bruder ihm. Inuyasha hatte damit schon gerechnet. Der Sohn seines Bruders schlief bereits im Bett seines ältesten Sohnes. Die beiden hatten noch etwas gespielt und waren einfach eingeschlafen. Ihn zu wecken wäre wirklich nicht gut gewesen. „Soll ich ihn morgen bringen?“, fragte er seinen Bruder. Als kleine Entschädigung wäre das für ihn vollkommen in Ordnung. Schließlich hatte er ihnen heute so einigen Kummer bereitet. „Das klären wir morgen. Aber wenn Kosei will, kann er bei euch beiden und mit den Kindern spielen?“, sprach er sein Anliegen an und Inuyasha verstand dieses nur zu gut. Kosei war Einzelkind. Mit den Kleinen zu spielen, machte ihm immer sehr viel Spaß. Inuyasha hatte auch nichts dagegen, da seine Kinder ebenfalls eine Menge Spaß haben würden. „Klar. Wir telefonieren einfach“, stimmte Inuyasha zu und würde morgen einfach Kosei fragen, was er machen wollte. Inuyasha bemerkte auch, dass Rin sich gerade zu ihnen gesellt hatte. Scheinbar waren sie und Kagome eben fertig geworden. „Bis Morgen dann“, verabschiedete er sich von ihnen. Inuyasha würde einfach noch etwas mit Himiwara hier bleiben bis auch die Kleine ins Land der Träume gefunden hatte.
 

Angespannt starrte Kagome in die Dunkelheit. Nachdem Rin zusammen mit Sesshomaru das Haus verlassen hatte, war sie wieder ins Bett gestiegen. Wie die Tage zuvor lag sie nun einfach ruhig im Bett. Sie hörte die Tür und sah den kleinen Lichtstrahl, der durch die Öffnung ins Zimmer fiel. Das Licht erlosch jedoch nach wenigen Sekunden. Inuyasha schlich sich leise hinein. Kagome hörte das Rascheln seiner Kleidung. Scheinbar ließ er diese einfach auf den Boden fallen. Sie spürte die leichte Bewegung, als er sich auf seine Hälfte im Bett legte. Trotzdem machte sie keine Anstalten das Wort zu ergreifen. Inuyasha wusste bestimmt, dass sie wach war. Denn mit seinen guten Ohren hörte er bestimmt ihren unruhigen Herzschlag. Doch auch er schien einer Aussprache nicht gewachsen zu sein.

Kagome war sich bewusst, dass eine einfache Entschuldigung nicht reichen würde. Sie hatte ihn verletzt. Sehr sogar. Sie hatte ihre Trauer über seine gestellt. Dabei hatte er mit diesem Verlust genauso zu kämpfen wie sie. Nur hatte sie es einfach nicht wahrgenommen. Doch sein heutiger Ausbruch, die Worte von ihm, die sie ebenso verletzt hatten, hatten sie wachgerüttelt. Sie hatte gesehen, dass auch er nicht mehr konnte. Kagome war klar, dass sie nun an der Reihe war. Sie musste den ersten Schritt machen und ihm zeigen, dass sie seine Gefühle genauso respektierte wie er ihre.
 

Angenehm floss das heiße Wasser über ihren Körper. Kagomes angespannter Körper entspannte sich allmählich. Die ganze Nacht hatte sie kein Auge zu bekommen. Obwohl Samstag war, war sie recht früh auf den Beinen. Es war gerade mal fünf Uhr. Dennoch genoss sie diese angenehme Wärme, die sie umgab. Schon seit einer Ewigkeit hatte Kagome sich nicht mehr die Zeit genommen ausgiebig zu duschen. In den letzten Wochen war sie überwiegend im Bett geblieben. Demnach hatte sie kaum auf ihre Hygiene oder ihr Aussehen geachtet. Dies wollte sie ab sofort ändern. Kagome wollte Inuyasha beweisen, dass er auf sie zählen konnte. Seine Worte, die er noch am Vorabend gesagt hatte, würde er zurücknehmen. Sie war keine Versagerin. Sie bemühte sich Tag ein Tag aus. Kurzzeitig hatte sie ihren Fokus verloren. Sie war vom rechten Weg abgekommen. Doch nun war sie wieder auf Kurs. Sie wollte ihm zeigen, dass sie immer noch eine gute Mutter war. Denn sie würde für ihre Kinder und für Inuyasha alles geben.

Sie musste lächeln, als sie an ihre Kinder dachte. Eilig stieg sie aus der Dusche, da sie das leise Flüstern schon im Flur hörte. Scheinbar waren ihre Kinder schon wach. Sie wickelte sich ein Handtuch um den Körper, ehe sie eilig die Tür öffnete. „Nah, ihr Süßen? Schon ausgeschlafen?“, fragte sie schmunzelnd die Kleinen. Die vier Kinder sahen sie mit großen und leuchtenden Augen an. Vermutlich trauten sie sich nichts zu sagen. Blieben die Kinder doch stumm. „Was haltet ihr davon, wenn ich mich anziehe und ihr schon runter geht, um etwas zu spielen. Danach machen wir zusammen Frühstück. Was haltet ihr davon?“

„Mit Kakao?“, kam schon die Frage und Kagome musste kichern. Koseis hoffnungsvoller Blick war wirklich zu niedlich. „Mit einem ganz großen Becher Kakao nur für dich, Kosei“, antworte sie dem Kleinen. Und schon war ein Stimmenwirrwarr zu hören. Plötzlich wollten alle einen ganz großen Becher haben. In Kagome kam ein Gefühl des Bedauerns hoch. All die Wochen hatte sie diese Emotionen ihrer Kinder nicht wahrgenommen. Sie war gefangen in ihrem Schmerz, mittlerweile hatte sie das Glück genau vor ihren Augen. Sie hatte das große Glück gesunde und glückliche Kinder zu haben. Kinder denen sie viel zu wenig Zeit geschenkt hatte. „Pssst. Wir wollen doch euren Papa nicht wecken. Und natürlich bekommt ihr alle euren eigenen extra großen Kakao“, versprach sie den Kindern. Sie sah ihnen noch zu, wie sie zusammen die Treppen hinunter gingen. Kosei und Takehito hatten die beiden Kleinen an ihre Hand genommen. Vorsichtig stiegen sie Stufe für Stufe hinunter.

Erst als sie unten angekommen waren, löste Kagome ihren Blick von den Kindern und lief eilig zurück ins Badezimmer. Sie wollte so schnell wie möglich fertig sein, um sich anschließend ihren Kindern widmen zu können.
 

Flackernd öffneten sich Inuyashas Augen. Er streckte sich kurz und sah zum Fenster. Durch die Vorhänge strahlten bereits die Sonnenstrahlen. Sein Blick wanderte zu seinem Wecker. Es war schon weit nach zehn Uhr vorbei. Inuyashas Herzschlag beschleunigte sich. Er hörte von unten seine Kinder. Schnell schlug er seine Bettdecke beiseite. Eilig stieg er aus dem Bett. Die Kinder hatten sicher Hunger. Hoffentlich versuchten sie nicht, sich irgendwie etwas Essbares zu machen. Inuyasha hatte einfach lange nicht einschlafen können. Irgendwann hatte er der Erschöpfung nachgegeben und war langsam eingeschlafen. Warum um Gottes Willen hatten sie ihn nicht geweckt. Ohne sich seine Kleidung anzuziehen lief er die Treppen hinunter. Er stoppte jedoch, als er im Wohnzimmer Kagome zusammen mit den Kindern sah. Ihr Blick traf den seinen.

Doch sie wandte den Blick sofort wieder ab. Sie schaute lieber zu ihren Kindern. Sie trug ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Ein Lächeln, das er schon lange nicht mehr gesehen hatte. „Kinder, wollt ihr eurem Papa nicht das Frühstück geben, welches ihr extra für ihn gemacht habt?“, richtete sie ihre Frage an die Kleinen. Diese waren sofort hellauf begeistert. Takuya lief auf ihn zu, schnappte sich seine Hand und zog angestrengt an ihm. „Papa, komm wir haben gekocht“, motzte sein Sohn lautstark. Inuyasha stolperte hinter seinem Sohn her. Ein Teller landete mehr oder weniger adrette vor seinem Platz. Inuyasha setzte sich hin und die Kinder schauten ihn mit leuchtenden Augen an. „Das habt ihr aber schön gemacht“, lobte er seine Kinder. Sie hatten sich bestimmt große Mühe gegeben. Auch wenn er schon ahnte, dass wohl Kagome den Hauptteil gemacht hatte. Inuyasha sah kurz zu seiner Frau. Sie reichte Himiwara eine Tasse.

Er roch den Duft von Kaffee, den die Kleine ihn mit wackeligen Schritten brachte. Ihre Augen waren angestrengt auf die Tasse gerichtet. „Bitte.“ Vorsichtig blieb sie stehen und sah ihn voller Stolz an. Sie hatte es tatsächlich geschafft, nicht einen Tropfen zu verschüttet. „Danke, meine Süßen. Das habt ihr wirklich toll gemacht. Ich habe euch wirklich sehr lieb.“ Kurz streifte sein Blick Kagome. Genau wie seine Kinder liebte er seine Frau. Auch wenn sie ihn sehr verletzt hatte. Er liebte sie trotzdem über alles. Kagome hatte den ersten Schritt gemacht. Sie war über ihren Schatten gesprungen. Nun musste er nur noch ihrem Bespiel folgen. Auch wenn ihm dieser Schritt schwer fallen würde.
 

„Können wir kurz reden?“, fragte Kagome und sah ihren Mann an. Leicht nickte er. Kurz sahen beide zu den Kindern. Diese spielten jedoch zusammen mit Kosei friedlich im Wohnzimmer. Inuyasha und sie zogen sich in die Küche zurück. Kagomes Anspannung stieg. Inuyasha sagte zunächst kein Wort und schien angestrengt zu überlegen, wie er nun Verfahren sollte. „Ich muss mich entschuldigen“, fing er einfach an. „Ich habe gestern Abend einfach die Kontrolle verloren und dir bestimmt weh getan“, machte er weiter. Er sah auf den Boden. Doch Kagome nahm es ihm nicht übel, denn er hatte sie damit wachgerufen. Dafür war sie ihm unendlich dankbar. „Inuyasha… ich habe dich allein gelassen. Deine Trauer nicht zugelassen. Irgendwann musste es so weit kommen. Ich nehme es dir nicht übel, dass du die Nerven verloren hast. Du hast so viel Stärke bewiesen und dein Bestes in dieser Zeit gegeben“, erklärte sie ihm. Sein Blick richtete sich schlagartig auf sie. „Aber…“

„Nichts aber. Ich habe so viele Fehler gemacht. Du hattest jedes Recht dazu, mir endlich einen Arschtritt zu verpassen. Inuyasha, wir haben so tolle Kinder. All die Wochen habe ich nicht gesehen, was wir beide schon haben. Doch nun will ich dir beweisen, dass du dich wieder ganz auf mich verlassen kannst. Ich will wieder deine Säule sein, die dir den Rücken freihält und ihr bestes gibt“, stellte sie klar. „Denkst du... wir kriegen das wieder hin?“, wollte sie wissen und schaute ihn zögernd an. Sie wusste nicht, ob er ich noch eine Chance geben wollte. Endlich sahen sie sich wieder in die Augen. „Du bist meine Frau. Ich liebe dich. Es wird bestimmt nicht leicht, alles wieder hinzubiegen, aber… gemeinsam schaffen wir das bestimmt.“ Ein leichtes Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt, als er diese Worte aussprach. Kagome spürte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. Er war bereit, ihr eine Chance zu geben. Und diese würde sie annehmen und ganz bestimmt nicht vergeuden.

Nicht so leicht wie gedacht!

Nicht so leicht wie gedacht!
 

Schnell stellte Kagome die Teller auf den Tisch, da sie bereits gekocht hatte. In wenigen Minuten würde Inuyasha ebenfalls nach Hause kommen. Kagome gab sich wirklich große Mühe ihm zu zeigen, dass er ihr wieder vertrauen konnte. Noch war nicht alles wieder in Ordnung. Vertrauen wieder zu erlangen war nun mal sehr schwer. „Bin wieder da“, erklang es in ihren Ohren. Ihr Blick huschte in den Flur. Nur wenige Minuten später erschien Inuyasha in diesem. „Schön, dass du wieder da bist“, begrüßte sie ihren Mann und trug ein wirklich fröhliches Lächeln auf den Lippen.

„Papa!“, hörte Kagome auch gleich ihre Kinder im Chor schreien. Sie waren bei ihm immer noch sehr anhänglich. Eilig liefen sie auf ihn zu. Sofort wurde Inuyasha belagert. Sie klammerten sich an seine Beine und redeten alle wie wild drauf los. „Lasst mich doch erst einmal reinkommen“, lachte er und beugte sich zu seinen Kindern hinab. Kagome freute sich sehr, dieses Bild zu sehen. Wochenlang hatte sie alles um sich herum aus geschaltet. Mittlerweile sah sie wieder die schönen Dinge im Leben. Sie liebte ihre Familie. Auch wenn sie noch nicht am Ziel angelangt war. Sie würde einfach weiterkämpfen und Inuyasha beweisen, dass sie es schaffen konnten.
 

Tief atmete Inuyasha durch und zog sich sein Shirt über den Kopf. Nachdem er seine Kinder zu Bett gebracht hatte, war er schnell duschen gegangen. Soeben machte er sich bettfertig. Ein leises Klopfen war an der Tür zu hören. Langsam wurde sie aufgemacht. Kagome blickte durch den Spalt und öffnete die Tür anschließend weiter. „Kann ich auch schon?“, fragte sie ihn leicht zögernd. „Klar“, murmelte er. Inuyasha wendete seinen Blick ab, als Kagome begann sich auszuziehen. Er wusste, dass es dämlich war. Sie war seine Frau. Dennoch war es ihm im Moment unangenehm sie so zu sehen. Auch wenn Kagome sich bemühte. Es war nun mal nicht wie vor der Fehlgeburt.

Zärtlichkeiten oder Intimes waren für ihn momentan einfach nicht möglich. Selbst ein einfacher Kuss oder sie nackt zu sehen, war mit einer unglaublichen Überwindung für ihn machbar. Solche Berührungen und Anblicke konnte er nur mit viel Vertrauen und Zuneigung durchführen. Kagome hatte zumindest ersteres bei ihm zurzeit verloren. Sie bemühte sich zwar. Sie kochte, putzte und kümmerte sich wieder ausgezeichnet um ihre Kinder. Alles hatte sie gemacht um sein Vertrauen zurück zu gewinnen. Inuyasha erkannte ihre Bemühungen sehr wohl an, dennoch würde es noch Zeit brauchen, bis er ihr wieder vollkommen vertrauen konnte und ihr wieder Zärtlichkeiten zukommen lassen würde.
 

„Kann ich kurz mit dir sprechen?“, richtete Kagome zögerlich diese Frage an Inuyasha. Obwohl eigentlich Samstag war, hatte sich ihr Mann in sein Arbeitszimmer zurückgezogen. Seine Firma hatte vermutlich eine Menge zu tun. Inuyasha musste des Öfteren am Wochenende arbeiten. So auch dieses Mal. Dennoch hatte Kagome ein wichtiges Anliegen. Sie hatte nun einige Wochen in ihrer Umgebung verbracht und war wieder vollkommen bei Sinnen. Sie hatte die Zeit bei ihrer Familie genossen. Trotzdem wollte sie zurück in ihr altes Leben. Vor allem in ein Selbständiges. Inuyasha hatte sie damals krank gemeldet und sich eine plausible Ausrede einfallen lassen. Doch irgendwann musste sie wieder zu ihrer Arbeitsstelle zurückkehren. Genau das wollte Kagome nun probieren. Sie hatte über zwei Monate gefehlt und bestimmt hatte sie es nicht leicht mit Naraku wieder zusammenzuarbeiten. Ihre lange Abwesenheit hatte ihn bestimmt rasend gemacht.

Nichts desto trotz wollte sie sich nicht aufgeben, denn auch auf ihrer Arbeitsstelle wollte sie beweisen, dass sie sich zurückkämpfen konnte. „Kann das nicht warten bis später?“, wollte er sie gleich abwürgen. Ihr war durchaus klar, dass er bei der Arbeit nicht gestört werden wollte. Deshalb wollte er es so schnell wie möglich erledigen und dann mit seinen Kindern spielen. Dies waren seine größten Ziele an diesem Tag. Doch Kagome wollte sich nicht abwimmeln lassen. Sie versuchten zwar alles wieder zu kitten, jedoch redeten sie leider kaum miteinander. Inuyasha sah sie nicht richtig an. Sie kümmerten sich gemeinsam um die Kinder. Viel mehr lief nicht zwischen ihnen. „Nein. Du würdest später ebenso keine Lust haben mit mir zu sprechen“, sprach sie und weigerte sich wieder zu gehen. Inuyasha sollte ihr nur fünf Minuten seiner Zeit schenken. Sie wollte ihm ihren Entschluss mitteilen, bevor sie wieder gehen würde.

„Kagome, ich habe echt viel zu tun“, motzte er sofort weiter und schien kein Interesse an einem Gespräch zu haben. „Nichts da! Ich kämpfe seit Wochen um unsere Familie und du versuchst nicht einmal, mich wieder in dein Herz zu lassen. Du sagst, du liebst mich, aber lässt mich nicht mehr an dich heran. Ich habe auch das recht mit dir zu sprechen und du wirst mir gefälligst zuhören!“, forderte sie von ihm. Langsam reichte es ihr wirklich. Sie riss sich den Arsch auf, um ihn endlich wieder zu bekommen. „Ich habe mir auch wochenlang den Arsch für uns aufgerissen und es war dir egal.“ Kurz musste Kagome bitter auflachen. Daher wehte der Wind. Er bestrafte sie dafür, dass sie ihn allein gelassen hatte. „Und das tut mir auch wahnsinnig leid. Doch jetzt bemühe ich mich. Ich versuche alles, um dir den Rücken zu stärken und dir zu beweisen, dass du auf mich zählen kannst.“ Ihre Blicke waren starr ineinander verhakt. Keiner von beiden wollte von seinem Standpunkt abweichen.

„Rede endlich und vergeudete nicht noch mehr meiner Zeit“, kam es nun wütend von ihm, sodass sich Kagomes Augen kurz verengten. Wie konnte er das nur sagen, denn sie vergeudete seine Zeit nicht. Sie war seine Frau und das sollte er gefälligst wieder akzeptieren. „Ich werde ab Montag wieder beginnen zu arbeiten“, sprach sie ihr Anliegen nach einigen Sekunden aus, nachdem er sie abwartend beobachtet hatte. „Schön“, kommentierte er ihre Aussage. „Ich war viel zu lange schon nicht mehr dort. Ich möchte endlich mein Leben zurück“, erklärte sie ihm weiter. Inuyasha zog daraufhin nur eine Augenbraue hoch und ließ diese Worte komplett unkommentiert. Aus diesem Grund seufzte Kagome unzufrieden auf und verließ wieder sein Arbeitszimmer. Tatsächlich hatte sie gehofft, dass dieses Gespräch anders verlaufen würde.
 

Mit klopfenden Herzen betrat Kagome den Verkaufsbereich ihre Arbeitsstelle. Einen Moment schaute sie sich unschlüssig um. Nachdem sie ihre Kinder in den Kindergarten gebracht hatte und direkt dorthin gefahren war, wusste sie im Moment trotzdem nicht so recht, was sie mit sich anstellen sollte. Sie wusste, dass sie nur zu ihrem Chef gehen musste, sich anmelden und dann wieder ihre Arbeit aufnehmen brauchte. Trotzdem fiel ihr genau das nicht so leicht. Naraku war noch nie der netteste Chef gewesen. Bestimmt würde er ihr eine ordentliche Standpauke halten. Auf diese musste sie wohl nicht lange warten. Denn sie erblickte in diesem Moment ihren Chef, der mit eiligen Schritten auf sie zu kam. „Sieh an wer wieder da ist!“, brüllte er laut durch den großen Raum und blieb mit verschränkten Armen vor ihr stehen. „Entschuldigung, dass ich so lange gefehlt habe“, entschuldigt sie sich und benetzte sich kurz die trockenen Lippen.

„Muss ja eine wahnsinnige Grippe gewesen sein“, motzte er weiter. Kagome musste schwer schlucken, da sie nur Vage gewusst hatte, was für eine Ausrede Inuyasha sich damals einfallen hatte lassen. „Leider. Mir ging es einige Wochen wirklich schlecht. Doch nun geht es mir wieder gut und ich würde gern wieder zurück an meinem Arbeitsplatz“, kam es nun mutig über ihre Lippen. Sie würde sicher nicht klein bei geben. Schließlich hatte sie wirklich jeden erdenklichen Mut zusammengesucht, um überhaupt hier her zu kommen. „Blöd, dass dein Arbeitsplatz bereits neu besetzt ist“, lächelte nun Naraku triumphierend. Kagomes Augen weiteten sich bei seiner Aussage, denn er konnte sie nicht einfach entlassen. „Was soll das heißen? Du kannst mich nicht rauswerfen, weil ich krank war.“ Aufgebracht und völlig verwirrt sah sie ihren Chef an. Doch dem schien das vollkommen egal zu sein. „Du hast wochenlang gefehlt. Deine Stelle hat nun Koga ganz übernommen. Er wird nun deine Aufgaben erledigen. Du kannst ja ins Lager gehen und den Männern bei ihrer Arbeit helfen“, verließ es vollkommen boshaft seine Lippen.

Im Lager wurden nur Männer eingesetzt, weil dort meist sehr schwere Aufgaben zu bewältigen waren. Aber Kagome war eine Frau und ihre bisherigen Aufgaben waren ganz anders, auch wenn diese ebenfalls oft sehr schwer für sie waren. „Das ist viel zu schwer für eine Frau und das weißt du genau, Naraku“, versuchte sie noch einmal an seine Vernunft zu appellieren. Doch diese schien ihm vollkommen abhanden gekommen zu sein. „Ab ins Lager. Sollte dir das nicht passen, kannst du gerne kündigen. Ach und noch was. Dein Lohn wird natürlich gekürzt, schließlich hast du jetzt eine andere Aufgabe“, grinste er nun frech. Auf dem Absatz drehte er sich um und lief laut lachend von ihr weg. Kagome blieb sprachlos zurück. Sie konnte nicht glauben, dass alles so aus dem Ruder lief. Doch aufgeben wollte sie trotzdem nicht. So einfach würden Inuyasha und auch Naraku sie nicht los werden. Das würde sie den beiden Männern noch beweisen.
 

Völlig erschöpft kam Kagome am Kindergarten an. Im Lager zu arbeiten war alles andere als leicht. Die Männer hatten keinerlei Interesse, ihr irgendwie zu helfen. Belächelten sie weitesgehend, wenn sie etwas nicht schaffte. Sie war wirklich fix und fertig. Am liebsten hätte sie sich einfach geduscht und wäre danach in ihr Bett verschwunden. Doch dieser Luxus war ihr gerade verwehrt, da sie ihre Kinder abholen musste. Danach für sie und Inuyasha Essen kochen. Aufgaben, die man als Frau eben hatte. So müde sie nun mal war, sie musste ihr Leben wieder komplett in den Griff bekommen. „Guten Tag“, begrüßte sie daher die Kindergartenleitung Frau Kaede. Die alte Frau war schon immer sehr freundlich gewesen und schon zu Inuyashas Kindergartenzeit in diesem Kindergarten die Leiterin gewesen. Nur deshalb hatten sie diesen Kindergarten gewählt, auch wenn er etwas weiter von ihrem Zuhause entfernt lag.

„Geht es ihnen gut? Sie sehen etwas erschöpft aus“, sprach die ältere Dame sie sofort besorgt an. „Alles in Ordnung. Es war heute nur sehr stressig auf der Arbeit“, winkte Kagome lächelnd ab. Sie wollte nicht noch mehr Aufsehen erregen, da sie von einigen Müttern schief angesehen wurde. Sie kannte natürlich die Meinungen von diesen. Sie hielten sie für zu jung und unerfahren. Das hatte Kagome schon einige Male zu spüren bekommen. Dennoch lächelte sie immer freundlich, begrüßte und verabschiedete sich von den Damen, obwohl sie keine Erwiderung erhielt. „Mama.“ Zum Glück kamen ihre Kinder auch endlich. Kagome konnte sich nun mit ihnen beschäftigen und musste so die Blicke nicht mehr sehen, die beständig auf ihr ruhten.

„Na, meine Süßen. Zeit um nach Hause zu gehen. Was wollt ihr heute denn Essen?“, fragte sie ihre Kinder. Diese waren bereits dabei sich ihre Kleidung anzuziehen. Hin und wieder musste Kagome ihnen noch helfen. Doch das war vollkommen in Ordnung für die junge Mutter. „Okonomiyaki!“, riefen sie aus, nachdem sich ihre Kinder einig waren. So konnten sie alle ihre Vorlieben leben und mussten auf nichts verzichten. Für Kagome bedeutete dies jedoch, dass sie noch einmal einkaufen gehen müsste, da sie leider nicht alles zu Hause hatte. „Na dann, ab zum Supermarkt“, seufzte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Tatsächlich wäre sie viel lieber bereits nach Hause gefahren, um wenigstens etwas zur Ruhe kommen zu können.
 

„Bin wieder da“, rief Inuyasha laut durch das Haus. Viel später als geplant hatte er es geschafft von seiner Arbeit los zu kommen. Seit sein Chef einen riesigen Auftrag angenommen hatte, war einiges zu tun. Vor allem für ihn. Aus diesem Grund kam er oft sehr spät nach Hause. Er hörte seine Kinder leise flüsterten und schaute verwirrt in das Wohnzimmer. Kagome saß auf dem Boden und ihr Kopf lag auf ihrem Arm auf der Couch. Sie schien eingeschlafen zu sein, während ihre Kinder um sie herum saßen und leise spielten. „Psst, Papa... Mama schläft schon“, sagte Takehito ihm und zeigte ihm, dass er leise sein sollte. Inuyasha schaute noch einmal zu seiner Frau. Sie sah wirklich erschöpft aus. Wahrscheinlich hatte Naraku sie nicht sonderlich geschont. „Dann bringen wir Mama mal ins Bett“, sagte er leise zu seinen Kindern. Inuyasha vertraute Kagome zwar noch nicht wieder und ließ sie das nur zu deutlich spüren, dennoch war er kein Unmensch. Er würde sie in ihr Bett bringen und sie schlafen lassen. Um die Kinder könnte er sich nun auch alleine kümmern. Daher hob er sie vorsichtig hoch und lief mit ihr zusammen die Treppe nach oben.

In ihrem Zimmer angekommen, legte er sie behutsam in ihr Bett und deckte sie sogar zu, damit sie nicht fror. Kurz betrachte Inuyasha sie. Sie gab sich wirklich Mühe. Vielleicht musste er ebenso etwas tun, damit sie es wirklich schafften, diese schwere Zeit zu vergessen oder besser überstehen. „Ich liebe dich“, flüsterte er leise und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn. Kagome ging bis an den Rand der Erschöpfung, um wieder sein Vertrauen zu erlangen. Inuyasha würde ihr ein paar Schritte entgegenkommen, denn sie waren ein Ehepaar, das schon so einiges geschafft hatte. Demnach konnten sie auch dieses Problem wieder gerade biegen. Doch das ging nur zusammen.

Gemeinsam statt allein!

Gemeinsam statt allein!
 

Müde öffnete Kagome ihre Augen. Etwas verwirrt sah sie sich im Raum um. Sie lag in ihrem Bett, jedoch konnte sie sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wie sie in dieses kam. Nachdem sie das Essen gekocht hatte, war sie mit ihren Kindern ins Wohnzimmer gegangen. Ruckartig fuhr sie hoch. Ihre Kinder. Ihr Blick wanderte eilig zu ihrem Wecker. Es war bereits hell. Es war Dienstag. Sie musste zur Arbeit und sich um ihre Kinder kümmern. Eilig stand sie auf, da sie erkannt hatte, dass sie wohl zu spät kommen würde. Es war bereits nach sieben. Sie musste sich nun sputen, wenn sie nicht ihren Job verlieren wollte. Eilig schnappte sie sich ihre Kleidung. Im Bad band sie sich schnell ihre Haare zu einem Dutt zusammen. In Windeseile hatte sie ihre Morgenroutine erledigt. Noch beim Zuknöpfen ihrer Bluse lief sie in das Zimmer ihres ältesten Sohnes. Zu ihrer Verwunderung war das Bett bereits leer. Auch in den Zimmern der Zwillinge herrschte gähnende Leere. Verwirrt lief Kagome die Treppen herunter und beobachtete Inuyasha, wie er in der Küche die Jausenboxen der Kinder vorbereite.

„Guten Morgen“, begrüßte sie ihn leise. Seit ihrem Streit hatten sie kaum ein Wort miteinander gewechselt. Sie hatten einfach nebeneinander hergelebt und sich parallel um ihre Kinder gekümmert. „Morgen. Ich habe dir ein Essen vorbereitet. Du kannst es noch schnell essen, wenn du willst.“ Überrascht schaute Kagome auf den Teller, der auf der Anrichte stand. „Warum?“, fragte sie nach. Die letzten Tage war er vollkommen kalt zu ihr. Warum so plötzlich war sie ihm nicht mehr scheißegal. „Als kleine Entschuldigung. Hättest du vielleicht heute Abend etwas Zeit, sobald die Kinder im Bett sind?“ Kagome blinzelte zwei bis drei Mal und nickte etwas überrumpelt. „Super. Ich werde versuchen heute Abend pünktlich rauszukommen“, teilte er ihr noch mit und steckte anschließend die Boxen in die Rucksäcke der Kinder. „Kinder wir müssen los“, rief er laut durch die Küche. Sofort hörte Kagome lautes Kindergetrampel.

„Mama“, freute sich Takehito sichtlich und umarmte eines ihrer Beine. „Morgen, meine Lieblinge“, lächelte sie und sah noch einmal zu ihrem Mann, der bereits mit den Kinderrucksäcken bepackt an ihr vorbei lief. „Du kannst dir ruhig etwas Zeit lassen. Ich werde die Kinder in den Kindergarten bringen“, erklärte er ihr und drehte sich zu ihr um. Ein kleines Lächeln trug er sogar auf den Lippen. „Dankeschön“, bedankte sie sich. Sie würde zwar ebenfalls gleich los müssen, war Inuyasha aber unendlich dankbar, dass er die Kinder übernahm.
 

Gewissenhaft sortierte Inuyasha einige Immobilien in seinen Akten. Soeben musste er für das Projekt seines Chefs diese noch einmal durchgehen und ausmisten. Keine einfache Aufgabe. Schließlich hatten alle Objekte ihren Charme. Doch für seinen Chef, der seinen oftmals sehr erfolgreichen Klienten nur das Beste vom Besten bieten wollte, waren einige Objekte nicht gut genug. Inuyasha musste also noch einmal nach arbeiten. Seine Laune war demnach in den Keller gerutscht. Eigentlich wollte er heute einmal pünktlich nach Hause. Mit Kagome und den Kindern essen. Sie mal wieder gemeinsam ins Bett bringen und anschließend ein Gespräch mit ihr suchen. Ihr sagen, dass ihm sein Verhalten leid tat. Doch so wie es schien würde er erneut wohl so einige Überstunden schieben müssen. Wieder würde er Kagome kaum helfen können. Dabei hatte er sich vorgenommen mit ihr einen Neuanfang zu wagen. Vergessen würde er, was geschehen war, nie können. Er konnte jedoch das Beste daraus machen und wieder sein Glück mit ihr finden.
 

Frustriert saß Kagome am Esstisch und starrte zum wiederholten Mal auf ihr Handy. Doch wie schon ein paar Minuten zuvor war keine Nachricht eingetroffen. Inuyasha hatte sich nicht bei ihr gemeldet. Kagome hatte ihren Kopf auf ihrer Hand abgestürzt. Nachdem Inuyasha sie gebeten hatte mit ihm ein Gespräch zu führen, hatte sie sich besonders bemüht, ihm eine Freude zu machen. Sie hatte die Kinder bereits ins Bett gebracht. Ihm extra sein Lieblingsessen zubereitet. Doch mittlerweile saß sie seit zwei Stunden alleine am Tisch. Langsam hatte sie die Vermutung, dass er sie versetzen würde. Vielleicht hatte er es sich doch noch einmal anders überlegt. Sie hatten eine harte Zeit gehabt und leider sich gegenseitig weh getan. Bis jetzt war ihre Beziehung noch nie einer so schweren Zeit ausgesetzt gewesen. Vielleicht war es zu viel gewesen.

In den letzten Wochen hatten sie kaum miteinander geredet. Vielleicht war es doch zu schön um wahr zu sein. Entmutigt richtete sie sich auf und blies die Kerze aus, die sie nur angezündet hatte, um eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen. Mittlerweile war die Kerze jedoch schon fast abgebrannt. Mit gemischten Gefühlen betrachte sie den Tisch. Sie hatte so viel Hoffnung in dieses Gespräch gesetzt. So viel Hoffnung, aber auch Zuversicht. Enttäuscht nahm Kagome den Teller von Inuyasha. Sie hüllte das Essen in Frischhaltefolie und stellte es in den Kühlschrank. Er sollte es einfach essen, sobald er nach Hause kam oder am nächsten Tag. Seufzend lief sie in den Flur. Sie würde alles einfach am nächsten Tag aufräumen. Sie war einfach nicht mehr motiviert genug, um aufzuräumen. Eilig löschte sie das Licht und wollte nur noch in ihr Bett.

Der Tag war anstrengend genug gewesen. Ihr Chef schonte sie nicht. Und auch die kommende Schicht würde sie wieder so einige schwere Aufgaben bekommen. Kagome wollte zumindest etwas ausgeruht sein. Auch wenn ihre Laune gerade im Keller war und sie vermutlich nicht wirklich schlafen konnte.
 

Eilig schloss Inuyasha die Haustür auf und streckte seinen Kopf durch den Türspalt. Alles war ruhig. Die Lichter waren aus. Es war später als er es wollte. Kagome würde wohl schon im Bett liegen. Seufzend öffnete er die Haustür und betrat mit hängendem Kopf das Haus. Er hatte sich doch so viel vorgenommen. Kurz lief er in die Küche und wollte noch schnell etwas trinken, bevor er sich ebenfalls ins obere Stockwerk begeben würde. Sein Blick wurde jedoch wehleidiger, als er das Licht anmachte. Scheinbar hatte sich seine Frau richtig Mühe gegeben. Der Tisch war noch gedeckt. Kagomes Teller war leer. Vermutlich hatte sie eine Weile auf ihn gewartet. Die Kerze, die wohl länger gebrannt hatte, war fast komplett verschwunden. Inuyasha biss sich auf die Lippen und machte den Kühlschrank auf. Suchend wanderten seine Augen über die Fächer.

Mit einem leichten Schmunzeln entdeckte er einen Teller mit Ramen. Kagome hatte wirklich sein Lieblingsessen gemacht. Mit gemischten Gefühlen griff er nach dem Teller. Es war schon spät und bestimmt würde Kagome schon schlafen. Inuyasha musste zugeben, dass er wirklich Hunger hatte. Daher wärmte er seinen Teller in der Mikrowelle auf und setzte sich an den Tisch. Kurz überlegte er und er griff nach dem Feuerzeug, welches auf den Tisch lag. Damit zündete er die Kerze an und betrachtete lächelnd den Kerzenschein. Ein Löffel mit Ramen steckte er sich in den Mund. Wie immer hatte seine Frau köstlich gekocht. Er bereute es, nicht rechtzeitig nach Hause gekommen zu sein. Inuyasha nahm sich jedoch vor, schon bald dieses für ihn so wichtige Gespräch zu führen. Denn es ging hier um ihn und seine Familie, die er über alles liebte.
 

Bewegungslos lag Kagome in dem Bett. Bis jetzt hatte sie kein Auge zu bekommen. Sie hatte ihre Augen starr in die Dunkelheit gerichtet. Kagome hatte die Eingangstür gehört. Sie hätte nach unten zu ihrem Mann gehen können. Doch ihr Mut hatte sie verlassen. Sie hatte sich Mühe gegeben und wurde enttäuscht. Sie hörte, wie er langsam und leise die Treppen nach oben lief. Sie hatte die Tür zum Schlafzimmer offen gelassen. Schon allein damit ihre Kinder immer zu ihnen kommen konnten, sollten sie in der Nacht aufwachen. Ein Grund warum Inuyasha wohl versuchte so leise wie möglich zu sein.

Schließlich wollte er seine Kinder sicher nicht wecken, dessen Türen ebenfalls offen waren. Kagome hörte die Badezimmertür und wie er dieses betrat. Er wollte sich sicher in Ruhe umziehen und sich bettfertig machen. Sie schloss ihre Augen und würde einfach versuchen, schnell ein zu schlafen, da nun ihr Mann endlich zu Hause war. Demnach musste sie sich keine Sorgen mehr um ihn machen. Auch wenn Kagome wusste, dass dies nicht die einzige Sache war, die ihr den Schlaf geraubt hatte.
 

Vorsichtig lief Inuyasha durch die Dunkelheit, da er nirgends gegen laufen wollte und so vermutlich Kagome und die Kinder wecken. Alle mussten wieder früh aufstehen. Aus diesem Grund wollte auch er nur noch schnell in sein Bett. Kagome lag bereits in diesem. Leise hob er die Decke hoch und verschwand unter dieser. Seine Frau lag von ihm abgewandt auf ihrer Seite. Ihren Körper betrachtete er, den er dank seiner übernatürlichen und dämonischen Kräfte recht gut sehen konnte. Die Decke bewegte sich unregelmäßig. Ein Zeichen dafür, dass Kagome noch nicht schlief. Kurz überlegte er, ob er sie ansprechen sollte. Doch diesen Gedanken verwarf er ziemlich schnell. Er rückte einfach näher an sie heran. Es kostete Inuyasha einiges an Überwindung seinen Arm um ihre Hüften zu legen. Bei seiner Berührung verspannte sie sich etwas. Doch das hielt ihn nicht auf, sie näher an sich zu ziehen. Er hörte, wie sie tiefer durchatmete. Scheinbar schien sie auch mit sich zu kämpfen.

„Ich dachte, du hast es dir anders überlegt“, flüsterte sie leise in den Raum. Bereits konnte er ihre Tränen riechen. Nun bereute er es noch mehr, dass er länger auf der Arbeit geblieben war und keine Nachricht geschrieben hatte. Sie musste sich sorgen um ihn gemacht haben. „Es tut mir leid, Kagome. Ich hätte dir schreiben sollen“, gestand er leise und vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Er liebte ihren Duft, ihre Art und einfach sie. „Das hättest du“, stimmt sie ihm zu. Leicht schmunzelte er sogar. „Willst du jetzt reden?“, wollte er von ihr wissen, löste sich von seiner Frau und drehte sich auf seinen Rücken. Seinen Blick richtete er dabei an die Decke. Vielleicht wollte sie ja nun mit ihm sprechen. Denn sie schlief nicht, also hatte er sie entweder geweckt oder sie hatte noch gar nicht geschlafen.

„Gut. Reden wir“, ging sie auf seine Frage ein und drehte sich nun vollkommen zu ihm. Sein Blick richtete sich zu ihrem Gesicht. Er konnte die Tränen in ihren Augen schimmern sehen. Vielleicht hätten sie dieses Gespräch schon viel früher führen sollen. Dann hätten sie sich wohl beide einiges an Kummer ersparen können.
 

„Du wolltest dieses Gespräch, also fang an“, forderte sie ihn auf. Sie drehte sich kurz von ihm weg und schaltete ihr Nachtlicht an, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich wollte mich entschuldigen. Ich war verletzt und wollte dich genauso im Stich lassen, wie du es bei mir getan hast“, fing er an. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe und wusste, dass sie ihm weh getan hatte. „Inuyasha, mein Verhalten war nicht richtig. Das weiß ich nun. Ich habe einfach nicht loslassen wollen. Ich wollte nicht einsehen, dass ich kein Kind mehr von dir bekommen würde. Ich habe mich so gefreut noch ein Wunder unserer Liebe zu bekommen, dass es so verdammt weh getan hat, dass dieser Traum geplatzt war“, legte sie ihm ihre Gefühle offen. Es tat immer noch wahnsinnig weh, doch sie musste mit ihm vollkommen offen sprechen, wenn sie es schaffen wollten. „Ich weiß. Du hast jedes unserer Kinder sofort bedienungslos geliebt. Du warst aber nicht die Einzige, die gelitten hat. Ich habe mich genauso gefreut. Dich so leiden zu sehen, tat mir im Herzen weh. Dass ich dir jedoch nicht helfen konnte, tat fast noch mehr weh als der Verlust.“

Augenblicklich wich Kagome seinem Blick aus. Sie hatte all seine Versuche, ihr zu helfen, sofort abgeschmettert. Auch das musste ihm unheimlich weh getan haben. „Meine Aktion war kindisch und mies. Aber nun mal ehrlich, ich war noch nie wirklich erwachsen. Hast du nicht genau das immer an mir geliebt?“ Bei dieser Aussage musste sie schmunzeln. Natürlich war er immer etwas kindischer gewesen. Irgendwie war er nie wirklich erwachsen geworden. Doch genau das war so besonders an ihm. Mit ihm konnte sie ernst sein, aber ebenso verspielt. „Ich denke, wir haben beide ziemlichen Blödsinn gemacht“, sprach sie an und richtete ihren Blick wieder auf ihn. „Das haben wir. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich dich liebe“, stellte er klar und kam mit seinem Gesicht ihrem immer näher. Fast wie von selbst hielt sie den Atem an.

Seit Wochen hatte sie seine Lippen nicht mehr auf ihren gespürt. Sie fühlte sich aufgeregt und ungeduldig. „Ich liebe dich auch“, hauchte sie nah an seinen Lippen. Dies hatte sie noch einmal sagen wollen, bevor sich ihre Lippen zu einem atemberaubenden Kuss miteinander verbanden. Diese Gefühle genoss sie sehr und auch er schien sich vollkommen in den Kuss fallen zu lassen. Immer wieder wurde er fordernder und schien all die angestauten Gefühle der letzten Wochen ausleben zu wollen. Dagegen hatte sie überhaupt nichts, denn sie hatte ihren Mann in den letzten Wochen wirklich vermisst und war froh, dass er sie immer noch so anziehend fand, nachdem was sie alles durchgemacht hatten.

Schlagendes Argument!

Schlagendes Argument!
 

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen richtete Kagome die Jausenboxen ihrer Kinder zusammen. Seit der Versöhnung mit Inuyasha waren einige Tage vergangen. Sie unterstützen sich wieder, kamen sich näher. Ein wunderschönes Gefühl, das sie immer noch beflügelte. Selbst die Arbeit fiel ihr um einiges leichter, nachdem sie und Inuyasha sich wieder vertragen hatten. Auch wenn es bis jetzt nur beim Küssen blieb. Für Kagome waren allein seine Küsse schon atemberaubend. Sie hatte wieder dieses Kribbeln, wenn ihre Lippen sich berührten. „Na du bist aber schon fleißig.“ Kurz zuckte sie zusammen, als Inuyasha seine Arme um ihren Bauch legte. Sie spürte seine Lippen auf ihrem Hals. „Tja wir müssen eben bald los“, konterte sie. Sie schob seine Hände sanft von ihrem Körper und drehte sich in seiner Umarmung herum. „Guten Morgen erstmal“, begrüßte sie ihn und drückte ihre Lippen liebevoll auf seine. Denn sie hatten sich am heutigen Morgen noch nicht gesehen. Inuyasha hatte sich um die Kinder gekümmert, während sie sich um das körperliche Wohl gekümmert hatte.

„Ist unsere Rasselbande schon fertig für den Kindergarten oder muss ich noch einmal Hand anlegen?“, kicherte sie. Sofort schien er auch zu verstehen und rollte genervt mit seinen Augen. „Die Haare der Kleinen sind so in Ordnung“, protestiert er direkt drauf los. „Und die Kinder sind fertig. Sie suchen sich nur noch ein Stofftier aus, das sie in den Kindergarten mitnehmen wollen“, fügte er noch hinzu. Er löste sich von ihr, als schon die zarten Stimmen ihrer Kinder zu hören waren und die traute Zweisamkeit abrupt unterbrochen wurde.
 

Schnell schnappte sich Inuyasha einige der Unterlagen. In wenigen Minuten würde eine Besprechung mit seinem Chef anstehen. Inuyasha wollte keinesfalls zu spät kommen. Jedoch hatte er die Zeit aus den Augen verloren. Er war ziemlich spät dran und rannte förmlich durch den Gang zum Konferenzraum, in dem die Besprechung stattfinden würde. Ruckartig blieb er stehen, richtete noch einmal seine Krawatte und atmete anschließend tief durch. Inuyasha wollte einen guten Eindruck hinterlassen. Nicht den abgehetzten und gestressten Mitarbeiter mimen. Er klopfte an die Bürotür und öffnete anschließend die Tür. „Ah Inuyasha, da bist du ja endlich“, kam es sofort von seinem Chef. Vor ihm lagen einige Pläne. Scheinbar schien er schon alleine einige davon zu sichten.

„Ja, ich habe noch ein paar Akten herausgesucht. Aber jetzt haben wir alles und können die Besprechung starten.“ Er zeigte seinem Chef die Akten und nahm schon mal am Tisch Platz. Diese legte er zu den Plänen. Wenn alles gut ging, konnten sie alles zusammen sichten und endlich dieses langwierige Projekt zum Abschluss bringen. Darüber würde sich Inuyasha unendlich freuen. Vorbei mit Überstunden und vorallem endlich wieder Zeit für seine Familie. Sodass Inuyasha sich voller Tatendrang über die Akten beugte um endlich damit abschließen zu können.
 

Ächzend versuchte Kagome die schwere Kiste zu bewegen. Ihre netten Kollegen hatten diese einfach mitten im Weg abgestellt. Einen kleinen Spaß, den sie sich wohl mit ihr machen wollten. Schließlich schienen sie sich köstlich darüber zu amüsieren, da sie hämisch darüber lachten, dass Kagome die Kiste nicht bewegt bekam. „Sehr witzig Bankotsu, schieb das Ding gefälligst weg“, gab sie endgültig auf. Sie sah wütend zu ihrem Kollegen, die sich lachend den Bauch hielten. „Ihr seid solche Arschlöcher“, fauchte sie einfach weiter. Scheinbar halfen die beiden Naraku nur zu gern, sie zu schikanieren. Vermutlich hoffte dieser, dass Kagome womöglich bald das Handtuch warf. Doch diesen Gefallen wollte Kagome ihm nicht tun. Sie würde einfach weiter jeden Tag zur Arbeit kommen und diese auch erledigen.

„Soll ich dir helfen?“, wurde sie plötzlich gefragt. Kagome drehte sich um und schaute verwundert in das Gesicht von Koga. Seit Tagen hatte sie weder ihn noch Sango hier draußen gesehen. Kagome wunderte sich, was er nun hier machte. „Was machst du hier?“, stellte sie die Frage, um ihre Verwunderung gleich kund zu tun. „Naraku, deckt uns ganz schön ein. Ich habe aber grade gesehen, dass du dich ziemlich abmühst. Ich dachte ich kann dir vielleicht helfen“, lächelte er und schaute auf die Kiste, ehe er zu ihr blickte. „Wie wäre es, wenn wir die Kiste einfach da rüber schieben. Das sollten wir doch zu zweit locker hinbekommen“, bot er ihr an und deutete auf einen Platz, wo bereits weitere Paletten und Kisten standen. „Glaubst du ernsthaft, dass wir das schaffen?“, kam es skeptisch von Kagome. Schließlich war es nicht gerade nah. „Klar. Zusammen schaffen wir doch alles.“ Immer noch verwundert zog Kagome eine Augenbraue hoch.

Koga konnte es immer noch nicht lassen zweideutige Anmerkungen zu machen. „Also gut“, stimmte sie zu. So oder so würde sie nicht weiter kommen, wenn die Kiste noch länger hier stehen würde. „Ok dann würde ich sagen, du schiebst von oben und ich von unten. Damit wäre es für dich einfacher.“ Kagome folgte seiner Aufforderung und zuckte kurz zusammen, als sie Koga ziemlich nah hinter sich spürte. „Bist du sicher, dass du so nah aufrücken musstest?“, wollte sie wissen, da ihr diese Nähe gar nicht gefiel. Sie fühlte sich unwohl und das schien Koga nun zu merken. „Jetzt sei mal nicht so. Anders bekommen wir das Ding nicht bewegt“, machte er sich prompt über ihre Anspannung lustig. Mit einem Ruck drückte er Kagome stärker gegen die Kiste. Kagome blieb beinahe die Spucke im Halse stecken und hatte das komische Gefühl, dass sie soeben einen blöden Fehler begangen hatte.
 

„Soll ich euch helfen?“ Mit nüchternem Blick sah Inuyasha auf Kagome und diesen schmierigen Schleimbeutel von Mann. Zuvor hatte er einige Minuten die Szene vor seinen Augen beobachtet. Nachdem das Projekt gelaufen war, konnte er überraschenderweise frühzeitig nach Hause gehen. Nach einem Blick auf die Uhr hatte er beschlossen Kagome von der Arbeit abzuholen und sich mit ihr einen schönen Nachmittag zu machen. Zuvor wollte er jedoch noch einmal mit ihrem Chef sprechen. Sodass er schon etwas früher zu Kagomes Arbeit gefahren war. Das Bild, welches sich ihm bot, gefiel ihm jedoch eher weniger. Seine Frau dicht an einem anderen Mann gekuschelt zu sehen war nicht unbedingt das, was er hatte sehen wollen. „Inuyasha, was machst du denn hier?“ Kagome wirkte durchaus überrascht und auch etwas gepeinigt. Sie schob den jungen Mann bestimmt von sich. „Ich wollte noch kurz mit Naraku sprechen und dich anschließend von der Arbeit abholen“, klärte er seine Frau auf und sah den jungen Mann immer noch mit stechendem Blick an.

„Und wer ist dein Kollege?“ fragte Inuyasha mit einem verkrampften Lächeln. „Ach. Das ist Koga. Ich habe dir von ihm erzählt. Er arbeitet jetzt im Büro“, kam es eher nervös von Kagome. Inuyasha nickte leicht mit seinem Kopf. Kagome hatte ihn mal erwähnt. Bevor das Drama mit dem Kind passiert war. Sie fand ihn aufdringlich und seltsam. „Sie müssen Kagomes Mann sein. Ich bin Koga Goraishi, Kagomes Kollege.“ Koga streckte ihm die Hand entgegen. Inuyasha schaute kurz auf seine Hand, nahm sie anschließend und drückte kräftig zu. „Genau, ich bin ihr Mann. Findest du es nicht auch etwas unpassend eine zierliche Frau so eine Arbeit verrichten zu lassen, während du im Büro arbeitest?“, begann Inuyasha sich vor zu stellen und gab gleich seinem Unmut kund. Schließlich merkte er Tag für Tag, wie schwer Kagome die Arbeit fiel. Ein Grund warum er heute auch hier war. Er würde ihren Chef etwas auf den Zahn fühlen, denn so konnte es nicht weiter gehen.

„Ähm…“, kam es wenig geistreich von Koga. Inuyasha ließ seine Hand wieder los und drehte sich zu seiner Frau. „Kommst du mit?“, richtete er seine Frage an sie. Sie wusste natürlich nichts von seinem Vorhaben. Er hatte es sich einfach spontan überlegt. „Ja, ja... ich komm mit“, bestätigte Kagome und ging gleich auf ihren Mann zu. Inuyasha griff demonstrativ nach ihrer Hand und stellte mit dieser Geste nur zu gerne klar, zu wem Kagome gehörte.
 

„Inuyasha, lange nicht gesehen“, hörte Kagome. Natürlich kannte ihr Chef ihren Mann. Das ein oder andere mal hatten sie sogar beruflich miteinander zu tun. „Was verschafft mir die Ehre?“, wollte ihr Chef sofort von ihm wissen und stand sogar von seinem Stuhl auf. „Ich möchte mit dir über Kagomes Anstellung reden.“ Kagomes Blick raste zu ihrem Mann. Natürlich hatte sie ihm erzählt, wie sie sich momentan in der Arbeit fühlte. Doch das Inuyasha gleich bei ihrem Chef auftauchen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. „Um was geht es?“, kam es von ihrem Chef. Naraku schien wenig davon begeistert zu sein, dass Inuyasha aufgetaucht war. „Findest du es richtig, dass Kagome draußen schwere Arbeit verrichtet, während ein starker junger Mann hier drinnen arbeitet?“, kam Inuyasha direkt auf den Punkt. Er stellte Naraku die gleiche Frage, die er zuvor schon Koga gestellt hatte. Kagome verstand nicht so recht, was Inuyasha damit bezwecken wollte.

„Kagome war lange nicht im Dienst. Ich musste umstrukturieren, also blieb mir nichts anders übrig“, kam es eher unbeeindruckt von Naraku. „Umstrukturieren schon klar. Wie wäre es, wenn du noch einmal umstrukturierst und diesen Möchtegern Kavalier in den Außendienst schickst?!“ Inuyasha zeigte mit seinem Gesichtsausdruck, dass es keine Frage war, sondern viel mehr eine Forderung. „Inuyasha, das ist leider unmöglich“, hob Naraku widerstrebend seine Hände und schien sich ziemlich sicher zu sein, dass er damit schon gewonnen hatte. Doch Inuyasha hatte seine Hausaufgaben gemacht, wie Kagome nur Sekunden später merkte. „Ich glaube du verstehst nicht recht. Kagome kommt wieder in den Innendienst. Ins Büro um genau zu sein und zusätzlich bekommt sie wieder ihr altes Gehalt.“ Inuyasha stützte sich auf den Tisch ab, der vor Naraku stand.

Dieser tat es ihm gleich. „Unmöglich“, antworte er abermals und wollte sicher nicht nachgeben. Kagome empfand es mehr als unangenehm ihren Mann und ihren Chef so zu sehen, da sie schon einen Verdacht hatte, dass dies ein Nachspiel geben könnte. „Naraku, jetzt pass mal auf. Kagome hat nichts unterschrieben. Sie ist noch für das Büro angeführt und damit hat auch die Entlohnung dementsprechend zu erfolgen. Zudem muss sie nicht diese Arbeit verrichten. Also gebe ich dir jetzt noch einmal eine letzte Chance. Kagome kommt wieder in den Innendienst oder du wirst ganz bald mit unserem Anwalt Bekanntschaft machen und der wird schon dafür sorgen, dass auch du dich wieder an die Spielregeln hältst. Also?“, fragte ihr Mann noch breit grinsend nach. Gerade in diesem Moment wusste er, dass er diese Sache gewonnen hatte. „Einverstanden“, knurrte ihr Chef förmlich.

Im wahrsten Sinne des Wortes stand Kagome nun der Mund offen. Sie konnte nicht glauben, dass ihr Chef aufgegeben hatte. „Perfekt und noch was. Höre ich auch nur einmal, dass Kagome von dir oder einen ihrer Kollegen schikaniert wird, hast du ein sehr großes Problem“, stellte Inuyasha nachdrücklich klar und drehte sich zu seiner Frau um. „Lass uns gehen, Schatz. Deine Dienstzeit ist vorbei.“ Kagome war immer noch vollkommen platt. Inuyasha hatte es wirklich geschafft ihren Chef dazu zu bekommen, sie wieder ins Büro zu schaffen. Etwas das sie wirklich für unmöglich gehalten hatte.
 

„Danke, Inuyasha.“ Glücklich drückte sie ihre Lippen auf seinen. Den recht stürmischen Kuss erwiderte er nur zu gern. Direkt sah er ihr in die Augen, als sie sich von ihm gelöst hatte. „Du musst mir nicht danken. Warum kommst du nicht gleich zu deinem atemberaubenden Mann, wenn du Hilfe brauchst?“, kam es eher gespielt trotzig von ihm. Es hatte ihn wirklich ziemlich geärgert, dass sie nicht gleich zu ihm kam. „Keine Sorge. Das nächste Mal komme ich gleich zu dir.“

„Nur mal so nebenbei, ich bin mir nicht sicher, ob ich mir mit dieser Hilfe einen Gefallen getan hab“, rollte Inuyasha mit seinen Augen. Er hatte Kagome direkt in die Arme dieses anderen Mannes getragen und wusste nicht so recht, ob das eine gute Idee war. „Eifersüchtig, mein König?“, kicherte Kagome. „Ein bisschen. Wie wäre es, wenn wir uns einen Kaffee holen und anschließend einen netten Abend miteinander verbringen?“, gab Inuyasha zu und wollte dennoch sein eigentliches Vorhaben von vorhin umsetzen. „Klingt verlockend. Aber ich habe elterliche Verpflichtungen“, neckte sie ihn. Kurz spitze er seine Lippen. „Nur zu schade, dass ich meine elterlichen Verpflichtungen erfüllt habe und ich jetzt gern meine ehelichen Pflichten als Mann einer wunderschönen Frau erfüllen würde.“ Mit diesen Worten drückte er seine Lippen wieder auf ihre und zeigte ihr so, dass er keinen Widerstand zulassen würde. Schließlich hatte er Kagome schon viel zu lange vernachlässigt und wollte nicht noch mehr riskieren, dass sie in Versuchung kommen würde diesem Schleimbeutel zu verfallen.

Vergessene Sehnsucht!

Vergessene Sehnsucht!

 

Genüsslich nahm Inuyasha einen Löffel des leckeren Eises, welches er sich zusammen mit Kagome gegönnt hatte. Nachdem er sie von der Arbeit abgeholt hatte, waren sie zusammen in die Eisdiele gefahren. Sie hatten sich jeder einen großen Eisbrecher bestellt. Immer wieder naschten sie vom Becher des anderen. „Was hast du mit unseren Kindern gemacht?“, fragte Kagome nach und interessierte sich für den Ort, wo ihre Kinder waren. Schließlich sollten diese eigentlich schon vom Kindergarten abgeholt worden sein. „Rin und Sesshomaru kümmern sich um sie.“ Kagome biss sich kurz auf die Lippe. Seit Rin sie wachgerüttelt hatte, hatte sie sich bei ihr nicht gemeldet. Obwohl sie eigentlich recht gute Freundinnen waren. „Sie ist dir nicht böse. Wir sollen einfach unseren Tag genießen“, schmunzelte Inuyasha und schien ihre Sorge genau gespürt zu haben. „Ich fühle mich trotzdem schlecht. Sie ist doch die Einzige, die zu mir hält“, schämte sie sich.

Inuyasha sah sie kurz undurchsichtig an, bevor er aufstand und die Seite des Tisches wechselte, sodass er nun direkt neben ihr saß. Er legte einen Arm um ihre Schulten. „Musst du nicht. Wenn du willst kannst du bald wieder was mit ihr unternehmen. Ich pass auf unsere Rasselbande auf und du kannst dich richtig entspannen“, lächelte Inuyasha. Kagome zog bei seinen Worten die Augenbraue hoch. „Solltest du nicht eher so einen Tag bekommen. Du hast dich so viele Wochen allein um unsere Kinder gekümmert. Da stünde dir wohl eine Woche oder sogar ein Monat Auszeit zu“, kicherte sie nun und auch Inuyasha stieg in dieses mit ein. Auch wenn sie mittlerweile über die vergangenen Wochen lachen konnten, die Erinnerungen taten immer noch weh.

„Ist das ein Angebot?“, fragte er nach und grinste dabei herausfordernd. „Vielleicht“, kam es sofort von ihr. Wenn er es wollen würde, würde sie dafür sorgen, dass er eine Auszeit bekam. „Schade, dass es nicht klappen wird“, kam es sofort von ihm. Sie runzelte ihre Stirn und würde das schon hinbekommen. Dies wollte sie ihm unbedingt mitteilen. „Ich…“

„Ich weiß, dass du das hinbekommst. Ich hätte nur viel lieber eine Auszeit mit meiner Frau. Also sowas wie kleine Flitterwochen, die wir so gesehen nicht hatten, wenn du verstehst“, grinste er nun verschwitzt. „Und das von einem Mann der seit Wochen keinen Körperkontakt sucht“, kam ihr Kommentar, den sie sich nicht verkneifen konnte. Auch wenn sich das junge Paar wieder vertragen hatte, zu körperlichen Aktivitäten kam es bislang noch nicht. „Nur weil wir keinen Sex haben, heißt das nicht, dass ich dich nicht begehre“, flüsterte er nah an ihrem Ohr. Denn diese Worte waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. „Und jetzt sollten wir wirklich zahlen. Schließlich haben wir noch was vor“, grinste er plötzlich. Schnell winkte er die Bedienung heran, um die Rechnung zu begleichen. Kagome war wirklich sprachlos, da sie nicht wusste, was nun auf sie zu kommen würde.
 

„Der Film war wirklich klasse. Danke für diesen tollen Tag, Inuyasha“, freute sich Kagome. Zusammen mit ihr war er ins nächste Kino gefahren. Die Karten dafür hatte er schon vorher reserviert. Mit einem Kübel Popcorn und Getränken bewaffnet hatte er seine Herzdame zu einer Liebeskomödie eingeladen. Beide wurden von diesem wirklich köstlich amüsiert. Im Moment fühlte er sich wieder wie ein Teenager. Früher waren sie oft ins Kino gegangen oder einfach mal auf ein Date. Mit ihr zusammen durch die vollen Straßen zu laufen und sie eng an sich zu drücken, weckte wirklich Erinnerungen. Seit Takehito auf der Welt war, hatten sie nur noch selten etwas alleine unternehmen können. Nach den Zwillingen hörte es gänzlich auf. Inuyasha genoss den Moment mit seiner Frau sehr. Er war seiner Schwägerin und seinem Bruder unendlich dankbar, dass sie angeboten hatten, sich um ihre Kinder zu kümmern. Ein Kind schaukelte man gern. Aber gleich drei waren eine große Herausforderung. Dessen war sich Inuyasha bewusst.

„Wollen wir dann nach Hause und den Abend noch schöner machen?“, wollte er von seiner Frau wissen. Schließlich hatte er noch mehr an diesem Abend vor. Kagome schien jedoch skeptisch. „Danke für das wirklich tolle Angebot. Aber wenn wir unsere Kinder geholt haben, wird wohl daraus nichts“, sagte sie etwas geknickt. Sie hatte zuvor kurz auf ihr Handy gelugt und gesehen, dass es bereits ziemlich spät war. „Dann habe ich eine kleine Überraschung für dich. Rin und Sess bringen die Kinder morgen in den Kindergarten. Wir haben also noch die ganze Nacht für uns allein“, teilte er ihr die freudige Nachricht mit und drückte kurz seine Lippen auf ihre. „Na wie sieht es jetzt mit dem Angebot aus?“ Auf Kagomes Lippen bildete sich ein Lächeln, ehe sie ihn voller Liebe und Hingabe küsste. Für ihn war dies Antwort genug. Geschickt leitete er seine Frau durch die Menschenmassen, um schnellstmöglich zu ihrem Auto zu kommen. Sie hatten noch eine Menge vor, was er keinesfalls aufschieben wollte.
 

Genießerisch hatte Kagome ihre Augen geschlossen und schmiegte sich an die Brust ihres Mannes, der am heutigen Tag eine Überraschung nach der anderen für sie übrig hatte. „So könnte wirklich jeder Tag ablaufen“, hauchte sie leise. Sie genoss die zärtlichen Streicheleinheiten ihres Mannes sehr. „Leider haben wir einige Verpflichtungen“, bemerkte er und schien diesen Moment genauso zu genießen wie sie. Doch so schön es auch war. Kagome würde nichts an ihrem Leben ändern wollen. Sie liebte ihre Kinder, auch wenn durch sie solche kostbaren Momente zur Seltenheit geworden waren. Bei Inuyasha war dies bestimmt ganz ähnlich, zumindest hoffte sie dies. „Wir sollten uns öfter solche Momente nehmen. Einfach mal abschalten und wieder nur das Liebespaar sein. Nicht nur das Elternpaar“, sprach er einfach weiter. Kagome wusste natürlich, dass er damit recht hatte.

In erster Linie waren sie eben ein Liebespaar. Jedoch ließen sie das für ihre Kinder des Öfteren zu kurz kommen. Die paar Zärtlichkeiten, die sie vor der Fehlgeburt ausgetauscht hatten, waren meist hektisch und mit gewissen Anspannungen verbunden. Denn jederzeit konnte eines ihrer Kinder im Türrahmen stehen und sie bei nicht gerade kindgerechten Aktivitäten erwischen. So entspannt wie heute war es demnach leider nicht immer. „Als Eltern von drei Kindern ist das leider nicht gerade leicht.“ Dabei öffnete sie ihre Augen und drehte ihren Kopf so, dass sie ihm in die Augen schauen konnte. „Aber vielleicht könnten wir Rin überreden, sie wenigstens einmal im Monat zu nehmen. Es muss ja nicht immer über Nacht sein. Ein ganzer freier Tag würde ebenso ausreichen“, kam es nun ernst über seine Lippen. Scheinbar hatte er Gefallen daran gefunden, was sie an diesem Tag alles unternommen hatten.

„Vielleicht. Ich glaub, ich habe genug vom Baden.“ Kagome löste sich von ihrem Mann und stand vorsichtig in der vollen Badewanne auf. Sie hatte sich wirklich gefreut, als er sie mit dieser Idee überrascht hatte. Die Rosenblätter und der Kerzenschein waren wirklich romantisch. Doch Kagome wollte gerade viel mehr. Das musste sie Inuyasha nur noch klar machen. So grazil wie möglich stieg sie aus der Badewanne und schnappte sich das Handtuch, welches er bereits vorbereitet hatte und angenehm weich auf ihrer Haut war. Inuyasha beobachtet sie dabei eingehend. Jeder einzelnen Bewegung folgte er und prägte sich diese ein. Als Kagomes Körper getrocknet war, löste sie die Spange aus ihrem Haar, das sie hochgesteckt hatte, damit es nicht nass wurde. Ihre schwarzen Locken fielen ihr wieder über die Schulter. Kagome sah diesen gewissen Funken in Inuyashas Augen. Daher wusste sie, dass er es sich nicht nehmen lassen würde, sie von vorne bis hinten zu verwöhnen. Sodass Kagome nun endgültig das Handtuch ihren Köper herunterfallen ließ, das zuvor noch ihre Blöße versteckt hatte.

Doch Inuyasha kannte ihren Körper sehr gut. Jeden Makel, den sie hatte. Verstecken musste sie sich vor ihm nicht und da die Kinder gerade nicht zu Hause waren, mussten sie nicht aufpassen erwischt zu werden. Sie konnten einfach ihren Bedürfnissen nachgehen, ohne dabei gestört zu werden. „Ich bin schon mal im Bett, wenn du mich suchst“, kicherte sie, nachdem sie kurz im Türrahmen stehen geblieben war und Inuyasha auffordernd angesehen hatte. Ihr Mann schien sofort zu verstehen. In Sekundenschnelle stand er auf, während sie schon dabei war hüftschwingend in ihr Schlafzimmer zu laufen.
 

Verlangend trafen ihre Lippen aufeinander. Keine Sekunde hatte er mehr verstreichen lassen, nachdem sie ihm nur zu deutlich gemacht hatte, was sie wollte. Im Schlafzimmer hatte sie schon verführerisch im Bett auf ihn gewartet. Die Lust, die er dabei verspürt hatte, endlich ihren Körper wieder voll und ganz zu verspüren, war unendlich. Viel zu lange hatte er für seinen Geschmack darauf verzichten müssen. Doch Kagome schien es wieder gut zu gehen. Sie wollte diese Nähe genauso sehr wie er. Er musste keine Rücksicht mehr nehmen und konnte seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Sodass er die Intensität des Kusses noch einmal verstärkte. Seine Zunge fuhr ungeniert über ihre Lippen. Den Einlass gewährte sie ihm sofort. Daher entstand ein ziemlich heißer Zungenkuss, den keiner von beiden beenden wollte. Inuyasha spürte ihre Finger, die über seinen Körper glitten. Jeden Zentimeter erforschte sie immer wieder von Neuem.

Die Hitze, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte, war beinahe unerträglich für ihn. Doch noch wollte er seine Frau weiter verwöhnen. Inuyasha wollte nicht, dass es so schnell vorbei wäre. Deshalb löste er schweratmend den Kuss und ihr Handeln in seinem Schritt stoppte. Denn ihre Hand hatte bereits den Weg zu seiner Erregung gefunden und diese mit sanften Streicheleinheiten verwöhnt. Er sah das Verlangen seiner Frau und wusste, dass sie das selbe unbändige Verlangen verspürte wie er. Daher legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Er sah ihr ins Gesicht, als er langsam mit seinen Lippen über ihren Oberkörper fuhr. Schließlich bei ihren Brüsten hielt und zärtlich an diesen zu saugen begann. Ihr lustvolles Seufzen und das Gesicht, welches sie dabei zog, heizten ihn nur noch mehr an. Seine Hand bahnte sich einen Weg zu ihrer Mitte. Langsam ließ er seine Finger kreisen. Wie von selbst reckte sie sich ihm entgegen. Ihre Brust gab er wieder frei, da er Luft schnappen musste. Doch auch Kagome hatte ihre Tätigkeit wieder aufgenommen und entlockte ihm so den ein oder anderen erregten Laut.

Um sich aus ihrem Griff befreien zu können, küsste sich Inuyasha weiter nach unten. Seine Frau sollte so viel Genuss wie nur möglich bereitet bekommen. Zwischen ihren Beinen platzierte er seinen Kopf und fuhr mit seiner Zunge über ihre heiße Mitte. Es kostete ihn alle Beherrschung, die er hatte, dieses Spiel nicht sofort zu beenden und sich tief in ihr zu versenken. Dieses lustvolle Stöhnen, der griff in seinem Haar und das verräterische Zucken hatte er unendlich vermisst. „Inu“, hauchte sie und versuchte ihn etwas an seinen Haaren nach oben zu ziehen. Er kannte sie zu gut und ihm war klar, dass sie bald kommen würde. Doch diesen Genuss sollte sie zusammen mit ihm teilen. Noch einmal ließ er seine Zunge über ihre Mitte gleiten. Ehe er sich aufrichtete und seine Erregung an ihrem Eingang platzierte. Mit einem gezielten Stoß versenkte er sich in ihr. Dabei musste er genau wie sie lustvoll aufstöhnen. Er genoss diese Verbundenheit einige Sekunden, ehe er sich anfing zu bewegen und diesen Moment in vollen Zügen auskostete.
 

Mit wild pochendem Herzen und schwerer Atmung, jedoch vollkommen glücklich schmiegte sie sich an die Brust ihres Mannes. Sie hatte die vergangenen Momente wirklich sehr genossen. „Ich liebe dich“, flüsterte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Seine Gefühle teilte Kagome natürlich und hatte dies durch die vergangenen Minuten noch einmal vor Augen geführt bekommen. „Ich liebe dich auch. Ich bin so froh, dass endlich alles wieder perfekt ist“, gestand sie ihm. Dieser Tag und ebenso die Nacht hatten ihr deutlich gemacht, dass sie ihn unendlich vermisst hatte. Kagome wusste nicht, wie groß ihre Sehnsucht gewesen war. Doch die Nähe zu ihrem Mann war wie Medizin für ihren Körper. Sie liebte seine Berührungen. Vor allem wie er ihr zeigte, dass er sie liebte. „Und ich erst... ich habe dich so vermisst.“ Zärtlich berührten seine Lippen ihre Stirn. Er drückte sie stärker an seinen Körper. Er schien diese Nähe ebenfalls so sehr zu brauchen wie sie. Und aus diesem Grund hatte sie einen Vorsatz genommen. Nie wieder wollte sie Inuyasha so vernachlässigen oder foltern. Sie liebte ihn über alles, egal wie schwer die Zeit war, die sie gerade durchmachten.

Entspannung Fehlanzeige!

Entspannung Fehlanzeige!
 

„Und du bist dir wirklich ganz sicher?“, fragte Kagome noch einmal ihren Mann. Sie hatten den Blick auf ihre Kinder gerichtet, die freudig mit ein paar Autos in ihrem Wohnzimmer spielten. „Klar. Sess und Miroku kommen gleich vorbei und ihr Frauen könnt mal wieder richtig abschalten“, stellte Inuyasha klar. Nachdem sie ein längeres Gespräch geführt hatten, war schnell klar, dass sie ein wenig Veränderung brauchten. Sie wollten nicht mehr nur das Elternpaar sein. Deshalb hatten sie ausgemacht, dass es nun des Öfteren Tage geben sollte, in denen sowohl Inuyasha als auch Kagome einen Tag nur für sich hatten. Genau diesen hatte Kagome heute zum ersten Mal. Er wollte ihr diesen Erholungstag zuerst geben. Doch Takuya kränkelt etwas. Die junge Mutter hatte Sorge, dass sich sein Zustand weiter verschlechtern könnte. Am liebsten wäre sie zu Hause geblieben, aber ihr Mann war anderer Meinung. Sie sollte ihre Verabredung mit Rin und Sango nicht sausen lassen, nur weil mal eines ihrer Kinder Schnupfen hatte.

„Aber wenn was ist, ruf sofort an“, forderte sie, als er ihr schon ihre Handtasche reichte. Natürlich hatte sich Kagome auf den Tag gefreut. Jedoch überwog momentan die Sorge um ihren Sohn mehr. „Jaja. Und jetzt mach dich endlich fertig. Die anderen werden gleich hier sein“, meckerte Inuyasha. Vermutlich fühlte er sich gekrängt, weil sie ihn nicht alleine lassen wollte. Dabei waren es ebenso seine Kinder wie ihre. Er wusste, was er zu tun hatte und sie vertraute ihm auch vollkommen. „Ich mach mir doch nur Sorgen.“ Bei diesen Worten strich sie ihm zärtlich über die Wange und sah ihn mit einem Lächeln an. „Ich liebe dich“, sagte sie noch und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, als es schon an der Tür klingelte. „Das war wohl mein Startzeichen“, kicherte sie und er schmunzelte leicht. „Bis später, Kinder“, rief sie noch ins Wohnzimmer.

Aber ihren Kinder schienen ihr Verschwinden nicht einmal aufzufallen. Sie waren viel zu sehr in ihrem Spiel mit ihren Autos vertieft. An der Haustür warteten schon Rin und Sango. Die sich wohl ebenso wie Kagome freuten, auch wenn ihre Freude gerade etwas getrübt war.
 

„Also… was machen wir jetzt?“, fragte Miroku und blickte zu den Kinder, die zusammen am Boden spielten. Inuyasha musste bei der Bemerkung etwas schmunzeln, da Miroku doch etwas überrumpelt von der Kinderschar schien. „Nur keine Angst. Die Kleinen beschäftigen sich alleine und wir können ein wenig quatschen“, klopfte er ihm auf die Schulter. Die Kinder spielten oft friedlich, sobald sie zusammen waren. Inuyasha hatte es sich wirklich schlimmer vorgestellt. Sich extra etwas männliche Unterstützung geholt. „Mit dir und Kagome scheint auch alles wieder gut zu laufen oder?“, fragte sein Bruder, als er sich ebenfalls an den Tisch gesetzt hatte. Zuvor hatte Inuyasha für jeden einen Radler geholt. Sie wollten sich nicht antrinken, aber ein bisschen Alkohol würde sicher nicht schaden. „Ja, es läuft klasse“, kam es kurz angebunden von Inuyasha. Noch hatte er seinen Bruder nicht gefragt, ob Rin und er die Kinder etwas öfter nehme konnten.

Das wollte Inuyasha jedoch nachholen, weshalb er sich kurz über die Lippen leckte. „Du Sess… Könnten Rin und du die Kinder vielleicht öfter nehmen? Es muss nicht über Nacht sein, aber so ein paar Stunden wären schon mega“, legte Inuyasha nun seine Bitte offen. Miroku grinste sofort, da er natürlich genau wusste wie auch Sesshomaru, warum er das wollte. Dieser zog jedoch nur eine Augenbraue hoch. Anfangs schien er wenig begeistert über dieses Anliegen zu sein. „Reden Rin und Kagome auch darüber?“, hakte Sesshomaru nach. Inuyasha konnte dies jedoch nicht mit Bestimmtheit sagen, da er keine Ahnung hatte, ob Kagome Rin ebenfalls fragen würde. „Keine Ahnung, aber du hättest echt was gut bei mir“, kam es daher etwas flehend von Inuyasha. Der Tag war so schön gewesen, dass er nicht wieder Jahre verstreichen lassen wollte, bis es zu einem weiteren Tag ganz für sie alleine kommen würde.

„Wisst ihr… wir könnten doch einen Deal aushandeln. Jeder von uns hat Bedürfnisse. Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, kann man diese mit Kindern nicht immer ausleben. Was haltet ihr davon, wenn… sagen wir jede Woche jemand anderes von uns auf die Rasselbande aufpasst. Es muss ja nicht allein sein. Jede Woche bekommt einer von uns Zeit mit seiner Frau... und einmal im Monat gönnen wir unseren Herzdamen so einen Wellnesstag wie heute?“, schlug Miroku plötzlich grinsend vor. Inuyasha konnte sich schon denken, dass er ebenfalls gerne eine Auszeit mit Sango hätte, da er ebenso drei Kinder hatte, die im selben Alter waren wie seine. Für Inuyasha klang der Plan demnach perfekt. Es hing also nur noch von Sesshomaru ab, ob dieser zu Stande kommen würde. Alleine mit sechs Kindern wollte er Miroku, auch wenn Sango dabei war unmöglich lassen. „Einverstanden. Aber sag mal Inuyasha… wollt ihr noch ein Kind, nachdem Kagome das Baby verloren hat?“, kam es zu seiner Überraschung von seinem Bruder. Er sah ihn abwartend an und schien ernsthaft interessiert zu sein. Genau wie Miroku, der auch abwartete und zu Inuyasha blickte, um die Antwort nicht zu verpassen.

Noch hatte Inuyasha niemandem erzählt, dass er eine Vasektomie durchführen lassen hat. Vermutlich musste er jetzt wohl mit der Wahrheit herausrücken. „Kinder sind wirklich schön. Ich weiß das Kagome nicht abgeneigt ist noch ein Kind zu bekommen. Doch Kagome und ich werden keine mehr bekommen. Ich habe mich unters Messer gelegt und bin somit unfruchtbar“, erklärte er es kurz und schmerzlos. Dabei zuckte er noch mit den Schultern. „Wie? Hast du etwa eine Vasektomie gemacht?“, kam es sofort schockiert von Miroku. So ein Eingriff war nicht unbedingt gängig in seinem Alter, trotzdem hatte Inuyasha keinerlei Bedenken mehr. „Sieht so aus... es ist alles wie immer. Nur eben ohne das Risiko noch einmal schwanger zu werden“, stellte Inuyasha klar. Diese Aussage machte seinen Bruder ziemlich sprachlos, aber er schien Respekt vor dieser Entscheidung zu haben. Daher nickte er anerkennend.

„Und jetzt Schluss mit dem Thema. Schließlich haben wir eine Aufgabe zu erfüllen“, beendete Inuyasha das Thema. Einen großen Schluck seines Radlers nahm er zu sich und sah anschließend zu seinen Kindern, die gerade wie wahre Engel sein zu schienen.
 

„Erde an Kagome“, kicherte Rin und winkte etwas mit der Hand vor ihrem Gesicht. Daher blinzelte sie kurz und seufzte anschließend. „Tut mir leid... ich mach mir Sorgen um Takuya“, gab sie zu. Die anderen konnten dies durchaus verstehen, da alle drei Vollblutmütter waren, die alles für ihre Kinder tun würden. „Er ist in besten Händen. Und wenn du beruhigter bist, wenn du ihn anrufst... dann ruf sie doch an und frag wie es ihm geht“, lächelte Rin. Natürlich hatte sie Recht. Kagome war jedoch seine Mutter und machte sich einfach große Sorgen. Sodass sie schnell zu ihrem Handy griff. Einmal nachfragen konnte doch nicht schaden. Es klingelte ein paar Mal, nachdem sie den Anruf gestartet hatte. Geduldig wartete sie ab. „Hey Schatz“, kam es auch irgendwie komisch klingend von Inuyasha nachdem er den Anruf angenommen hatte. Und Schatz hatte er sie schon lange nicht mehr genannt. Sofort wurde ihre Sorge nur noch größer. Anspannung machte sich bei ihr breit. „Ich wollte nur mal fragen, wie es Takuya geht“, kam sie gleich auf den Punkt und wartete auf eine Antwort von ihrem Mann, die länger dauerte als erhofft. „Alles prima. Ich muss jetzt aber auch auflegen. Mach dir noch einen schönen Tag und bis später“, würgte er sie nun ab und legte sofort auf, weshalb Kagome ziemlich perplex auf ihr Handy starrte.

„Und?“, wollte Sango von ihr wissen. Kagome seufzte einmal, da sie sich nicht sicher war, ob sie Inuyasha glauben konnte. Das Gespräch war irgendwie komisch. „Es geht ihm gut“, gab sie dennoch die Antwort weiter. Sie hoffte einfach, dass es stimmen würde. „Na siehst du. Dann können wir also wirklich entspannt und diese Ganzkörpermassage in Anspruch nehmen. Die soll echt gut sein“, kam es freudig von Rin. Sie zeigte ihr einen Zettel mit verschiedenen Angeboten. Vielleicht sollte sie wirklich einfach abschalten und sich komplett fallen lassen. Schließlich hatte sie nicht jeden Tag die Chance in ein angesagtes Wellnesscenter zu fahren und sich verwöhnen zu lassen. Rin hatte bestimmt recht. Ihre Kinder waren in den besten Händen.
 

„Sie hat was gemerkt, Sess“, kam es beinahe schon panisch über Inuyashas Lippen. „Drück gefälligst auf die Wunde. Ich will kein Blut auf meinen Sitzen“, blaffte ihn dieser jedoch sofort an. Zusammen mit ihm und Takehito war Inuyasha soeben auf den Weg in die Notaufnahme. Nach ihrem Gespräch hatten die Väter sich entschlossen auf einen nah gelegenen Spielplatz zu gehen. Eine wirklich blöde Entscheidung wie sie nur wenig später feststellen mussten. Beim Schaukeln hatte Takehito einfach losgelassen, während Inuyasha ihm einen kräftigen Stoß gab. Da alle drei Männer in einem Gespräch verwickelt waren, konnten sie nicht so schnell reagieren und ihn auffangen. Selbst das dämonische Blut hatte seinem Sohn nichts geholfen. Mit einem Knall und einer Menge Schreierei war er auf dem Boden gelandet. Nun hatte er sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Aus dieser floss nun unaufhörlich Blut.

In Windeseile hatte Sesshomaru seinen Wagen geholt, sodass Inuyasha mit ihm und Takehito ins Krankenhaus fahren konnte. Miroku kümmerte sich derweil um die anderen Kinder und würde hoffentlich nicht überfordert sein. „Du wirst es ihr so oder so beichten müssen oder wie erklärst du ihr, dass Takehito vielleicht genäht werden musste?“, machte sein Bruder weiter. „Vielleicht ist es ja auch harmlos.“ Zumindest hoffte er es und würde Kagome so besänftigen können. Sonst würde sie ihn wohl keine Sekunde mehr alleine mit den Kindern lassen und ihr Vorhaben würde schon nach dem ersten Versuch scheitern.
 

Müde jedoch ziemlich glücklich öffnet Kagome die Haustür. Nachdem Rin sie beruhigt hatte, konnte sie den Tag wirklich genießen. Sie hatten gequatscht und Spaß gehabt. Einige Entspannungsaktivitäten besucht und wirklich abgeschaltet. Doch nun freute sie sich wieder bei ihrer Familie zu sein. Im Haus war es bereits still, da es schon recht spät war für sie kaum verwunderlich. Ihre Kinder müssten schon seit einer Weile in ihren Betten liegen. Dennoch wollte Kagome noch einmal nach ihnen sehen, bevor sie ebenfalls in ihr Bett verschwinden wollte. Mit einem Lächeln strich sie Himiwara über den Kopf. Anschließend gab sie ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ihr Töchterchen schlief bereits tief und fest, weshalb sie sich auf den Weg in das Zimmer ihres Sorgenkindes machte. Doch auch hier war kein Mucks zu hören. Kagome fühlte mit ihrer Hand Takuyas Temperatur. Scheinbar war wirklich alles ok. Ihr Kleiner regte sich jedoch. Kagome hatte ihn wohl geweckt. Seine Augen öffneten sich verschlafen und müde sah er sie an.

„Mama“, brabbelte er sofort. Schnell richtete sie seine Decke neu und gab ihm einen Kuss. „Schlaf schön weiter, mein kleiner Schatz“, flüsterte sie. Ihr kleiner Sohn schien auch zu müde zu sein, um wach bleiben zu wollen. Seine Augen schlossen sich wieder und kurze Zeit später hörte Kagome seine ruhige Atmung. Leise schlich sie sich aus dem Zimmer, denn sie wollte ihn keinesfalls noch einmal wecken. Ihr Weg führte sie direkt in das Zimmer ihres Ältesten. Wie auch in den anderen Zimmern war es still in diesem. Kagome neigte sich zu ihrem Sohn, um ich, ebenfalls einen Kuss zu geben. Und erschrak fürchterlich, als sie etwas Weiches an seiner Stirn spürte und feststellen musste, dass es sich hierbei um einen Verband handelte. Tief atmete sie durch, denn ihr Mann hatte etwas für sie sehr Wichtiges verschwiegen. Dies wollte sie unbedingt sofort mit ihm klären.
 

Abwartend sah Inuyasha zur Zimmertür. In dieser würde wohl Kagome in wenigen Sekunden erscheinen. Er hatte sie bereits tief atmen hören und wusste, dass es bestimmt gleich Ärger geben würde. Diesen konnte er jedoch verhindern. Wenn er schneller war als sie. „Inuyasha…“

„Vorweg, es geht ihm gut. Er hat eine Platzwunde, aber sonst ist alles in bester Ordnung. Takehito ist von der Schaukel gefallen“, gestand er ihr. Er hatte extra mehrmals bei dem Arzt nachgehakt, ob wirklich alles in Ordnung war. Takehito sollte nur vierundzwanzig Stunden beobachtet werden ob Erbrechen oder Schindel auftauchen. Sollte dies passieren sollten sie sofort wieder kommen. Doch im Moment war alles in Ordnung und Inuyasha hoffte sehr, dass das so blieb. Dass er ihn auch noch kräftig geschubst hatte, musste er ihr nicht unbedingt auf die Nase binden. „Wieso hast du nichts gesagt?“, wollte sie wissen und schien wirklich enttäuscht zu sein. „Weil du deinen Tag genießen solltest. Du wärst sofort abgehauen und zu uns geeilt. Aber das hättest du nicht gemusst. Er wurde versorgt und auch ich konnte nicht mehr tun, als Händchen halten.“

Kurz überlegte sie. Bis sie sich entschloss langsam auf ihn zuzugehen. „Du hast ja recht. Aber das nächste Mal würde ich einfach gerne wissen, wenn etwas passiert. Es sind nun mal Kinder und diese fallen hin und wieder mal hin. Es wäre trotzdem schön, wenn du mich anrufst und mir Bescheid gibst“, bat sie ihn nun. Diese Bitte würde er ihr künftig erfüllen. „Beim nächste Mal... versprochen“, gab er ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Na hoffentlich kommt das nächste mal nicht so schnell.“ seufzte Kagome. „Erzählst du mir jetzt wie dein Tag so war?“, fragte er sie um sie etwas abzulenken. Daraufhin kuschelte sie sich breit lächelnd an ihn und begann ihm zu berichten, wie ihr Tag verlaufen war.

Ein toller Abend mit miesem Ende!

Ein toller Abend mit miesem Ende!

 

Suchend ließ Kagome ihre Augen über einige Kleider wandern, die bereits kunterbunt verstreut auf ihrem Bett lagen. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden, was sie am heutigen Abend tragen sollte. Nicht zu schick und nicht zu sexy war die oberste Priorität für sie. Sie wollte lediglich auf die Weihnachtsfeier ihrer Firma gehen. Zusammen mit Sango hatte sie ausgemacht, dass sie gemeinsam hingehen wollten. Sie war noch nie zu einer Weihnachtsfeier ihrer Firma gegangen. Immer wieder hatte sie sich geweigert, schon allein wegen den Kindern. Doch seit Inuyasha und sie diesen Deal hatten, konnten sie sich auch etwas Freizeit gönnen. Sie mussten nicht mehr nur für ihre Kinder leben. Kagome wollte nicht zu overdressed auflaufen. Aber in Hose und Shirt wollte sie ebenso wenig hingehen. Egal was sie an probierte, irgendwas missfiel ihr immer. „Wie wäre es, wenn du das rote Cocktailkleid anziehst. Es steht dir wirklich wunderbar“, hörte sie die amüsierte Stimme von ihrem Mann.

Augenblicklich drehte sich Kagome zu ihm um. Stand nur in Unterwäsche vor ihrem Mann. Dieser beäugte sie nachdenklich. Ein paar Schritte lief er auf sie zu. „Wenn ich es mir recht überlege… vielleicht solltest du doch besser hier bleiben“, kam es von ihm und zärtlich legte er seine Lippen auf ihre. Kagome genoss die Berührungen ihres Mannes sehr und löste sich dennoch bestimmt von ihm. „Für dich jederzeit. Ich geh nur auf eine Firmenfeier und das leider ohne dich.“ Inuyasha zog kurz eine Schnute. „Dann eben das hier.“ Damit griff er einfach nach einem der Kleider. Es handelte sich dabei um ein dunkelgrünes längeres Kleid. Es hatte mittellange Ärmel und einen runden Ausschnitt, der nicht allzu tief blicken ließ. Auch sie hatte bereits dieses Kleid ins Auge gefasst. Es war elegant, jedoch nicht zu aufreizend. „Was würde ich nur ohne dich tun“, witzelte sie deshalb, schnappte sich das Kleid und zog es sich über.

„Hilfst du mir?“, bat sie Inuyasha, ihr zu helfen den Reißverschluss zu schließen. Er folgte dieser Bitte nur zu gern. Mit einer flinken Bewegung schloss er das Kleid, welches sich nun eng an ihren Körper schmiegte. „Du bist dir sicher, dass ich gehen kann?“, wollte sie noch von ihm wissen. Kagome legte ihre Arme um den Nacken ihres Mannes. Er hatte ihr schon mehrmals bewiesen, dass er es auch ohne sie schaffen konnte. Dennoch blieb immer dieses komische Gefühl in ihr zurück, dass sie des Öfteren verunsicherte. „Mach dir keine Sorgen. Unsere Kinder sind in guten Händen. Habe einfach Spaß und genieß den Abend mit Sango“, nahm er ihr wieder ihre Sorgen. Sie sollte sich wirklich keine Gedanken machen. Auch wenn das nicht immer ganz so einfach war. 
 

„Kaum zu glauben, dass Naraku etwas für Weihnachten übrig hat“, kam es staunend von Sango, die zusammen mit Kagome soeben auf dem Gelände ihrer Firma angekommen war. Überrascht hatten die beiden Frauen festgestellt, dass das Firmengrundstück größtenteils schön geschmückt war. „Ich glaube nicht, dass es Narakus Werk ist“, meinte sie und zog eine Augenbraue hoch. Sie bezweifle wirklich das es sich hierbei bei um sein Werk handelte. „Kagura ist ebenfalls hier“, stellte Kagome noch fest. Die Schwester ihres Chefes war eine ganz andere Persönlichkeit und vorallem um einiges freundlicher. Kagome war sich sicher, dass sie für die wirklich wunderschöne Deko verantwortlich war. „Lass uns lieber reingehen“, bemerkte Kagome, nachdem sie die wirklich schöne Dekoration bewundert hatte. Außerdem wurde ihr langsam kalt. Ein Kleid im Winter war eben nicht unbedingt förderlich, auch wenn sie einen Mantel übergezogen hatte. „Gern. Hoffentlich wird es halbwegs lustig“, klatschte Sango fröhlich in die Hände. Wobei Kagome schon ein gutes Stück voraus lief. Auch sie schien aufgeregt und gespannt zu sein, was dieser Abend noch alles bringen würde.
 

Schmunzelnd sah Inuyasha auf seine Kinder. Nachdem sie noch ausgiebig gespielt hatten und sich von ihm bettfertig machen lassen hatten, lagen die drei eng aneinander gekuschelt in ihrer Spielhöhle. Zusammen hatten sie es geschafft, ihn zu überreden, dass sie heute Nacht in dieser schlafen durften. Dies war ihm ganz recht. Kagome würde bestimmt spät nach Hause kommen. So müsste er nicht immer wieder alle Zimmer abgehen. Er konnte beruhigt den Abend genießen. Einen Film schauen und würde einfach hin und wieder in das Zimmer seines ältesten Sohnes schauen. In der Regel schliefen die Kinder meist durch. Gelegentlich störte ein Albtraum ihre Ruhe und sie suchten die Nähe ihrer Eltern. Doch es war das erste Mal, das Kagome nicht zu Hause war als die Kinder endgültig ins Bett mussten. Sonst hatten sie es herausgezögert um vielleicht doch wach zu sein wenn ihre Mutter kam. Doch heute war dies nicht möglich. Sie hatten mehrmals nach ihrer Mutter gefragt.

Natürlich hatte sich Kagome von ihnen verabschiedet. Ihnen erzählt, dass sie noch arbeiten musste. So hatten sich zumindest die Kinder etwas überlisteten können, auch wenn sie immer wieder fragten, warum ihre Mama so spät noch auf die Arbeit musste. Es würde also spannend werden und Inuyasha hoffte wirklich, dass seine Kinder ihn zumindest bis Kagome kommen würde, verschonen würden.

 

Ausgelassen unterhielt sich Kagome mit Sango und ihrem Kollegen Koga. Ihr Kollege hatte sich zu den beiden gesellt, nachdem sie sich einen Platz gesucht hatten. Er sorgte dafür, dass die Gläser der beiden Damen nie lange leer blieb. Kagome spürte schon mehr als zu deutlich den kleinen Schwips. Sie war offener und ließ sich von der Stimmung richtig mitreißen. Da sie viel zu früh Mutter wurde, kannte sie solche Feste und demnach eine solch ausgelassene Stimmung nicht wirklich. Es war aufregend und vollkommen neu für sie. „Danke, für mich nichts mehr“, hörte sie Sangos Stimme. Schnell hatte sie ihr Glas weggezogen, nachdem Koga dieses schon wieder füllen wollte. „Warum denn nicht?“, kam es gleich enttäuscht von diesem. Doch schon nach wenigen Sekunden richtete sich sein Blick schon wieder auf sie. Leicht grinsend griff er nach ihrem Glas. „Du trinkst aber schon noch etwas mit mir!“, stellte er klar und füllte ihr Glas bereits wieder an. Kagome wollte gewiss nicht ablehnen. Daher nahm sie das Glas dankend wieder an sich und sogleich einen weiteren Schluck. Den seltsamen Blick von Sango ignorierte sie gekonnt. Schließlich war sie hier um Spaß zu haben.
 

Kurz atmete Kagome tief durch. Vor ihr drehte sich alles und sie fühlte sich nicht besonders gut. Einige Stunden hatte sie zusammen mit Sango und Koga verbracht. Sie hatte einiges getrunken und das schien nun seinen Tribut zu fordern. Ihr war schlecht und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihr zuvor verspeistes Abendmenü wieder hinaus wollte. Deshalb beugte sich Kagome kurz zu Sango. „Ich gehe kurz auf die Toilette“, teilte sie ihr mit. Vorsichtig stand sie auf und musste wirklich aufpassen, nicht mit samt den Sessel umzukippen. Alles drehte sich weiterhin um sie herum. Sie klammert sich kurz am Tisch fest. Zumindest solange bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Mit langsamen und zugegeben ziemlich wackeligen Schritten lief sie in Richtung Toilette. Sie war froh, dass sie schon nach wenigen Sekunden den Flur zu diesen erreicht hatte. Sie wollte nicht unbedingt auf den Boden fliegen, da dies bestimmt nicht elegant aussehen würde. Schließlich wollte sie sich auf keinen Fall vor ihrem Chef oder den Kollegen blamieren.

Sie bereute es schon jetzt, dass sie so tief ins Glas geschaut hatte. Die Nachwehen würde sie wohl auch noch am morgigen Tag spüren. „Alles ok bei dir?“, fragte sie Koga, nachdem sich Kagome kurz an die Wand gelehnt hatte, da alles wieder begonnen hatte sich zu drehen. „Ja... ja alles ok“, winkte sie ab und befeuchtete leicht ihre Lippen, ehe sie Koga leicht fröhlich anlächelte. Zumindest solange bis ihr Magen sich wieder schmerzhaft verkrampfte und sie sich reflexartig an den Bauch fasste. „So siehst du aber nicht aus. Willst du vielleicht etwas an die frische Luft?“, fragte er mit besorgter Miene. Ihm schien es trotz des ganzen Alkohols verdammt gut zu gehen. Er zeigte keinerlei Anzeichen von dem Konsum. „Vielleicht ist das eine gute Idee“, stimmte sie ihm zu. Die frische Luft würde ihr sicher dabei helfen, ihren Magen wieder zu beruhigen. 
 

Mit klopfenden Fingern wartete Sango darauf, dass Kagome wieder zurück kam. Sie war schon etwas wütend auf ihre beste Freundin, die definitiv etwas über die Stränge geschlagen hatte. Zum Glück hatte Sango sich dazu entschieden, dass sie fahren wollte. So mussten sie sich nicht auch noch ein Taxi leisten. Sango hatte schon nach wenigen Gläsernen keinen Alkohol mehr getrunken und seid diesen waren schon einige Stunden vergangen. Sie fühlte sich gut, dennoch wollte sie bald nach Hause. Ungern ließ sie Miroku so lange allein. Zumal die Kinder morgen sicher auch von ihr verlangten wieder früh aufzustehen. Deshalb beschloss Sango mal kurz nach Kagome zu sehen. Doch schon als sie den Flur zu den Toiletten betrat, hätte sie am liebsten gekotzt. Koga hatte Kagome einen Arm um die Hüften gelegt und führte sie gerade nach draußen. Sango war wirklich entsetzt zu sehen, wie schleimig er sich zu ihr rüber lehnte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Kagome schien auch nichts dagegen zu haben. Sango biss ihre Zähne zusammen. Sie hätte Kagome aufhalten können. Ihre Freundin an ihre Ehe erinnern, doch sie war ihrer Meinung nach alt genug, um zu wissen, was sie tat. Mit ihrer Entscheidung musste sie definitiv alleine klarkommen.
 

Kurz wischte Kagome sich über den Mund. Der kleine Spaziergang war leider doch keine so tolle Idee gewesen. Ihr Magen hatte sich in der Minute, in der sie den Hof betreten hatte, gedreht. Würgend hatte sie gerade noch das nächste Gebüsch erreicht. Koga hatte beinahe reflexartig ihre offenen Haare gegriffen. Sodass sie zumindest diese nicht eingesaut hatte. „Geht’s denn jetzt wieder?“ Kagome nickte vorsichtig und atmete vorsichtig tief ein. Die starke Übelkeit war verschwunden, dennoch fühlte sie sich nicht wirklich gut. Sie wollte eigentlich nur noch nach Hause. „Können wir noch ein paar Minuten hier bleiben?“, fragte sie vorsichtig und wollte eigentlich nur ungern alleine bleiben. „Natürlich. Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte Koga sie fürsorglich. Doch Kagome schüttelte sofort den Kopf. „Sango und ich sind gemeinsam da. Danke für dein Angebot, aber ich fahre auch mit ihr nach Hause. Ich werde sie gleich fragen, ob wir los können“, lehnte sie dankend ab.

Auf keinen Fall wollte sie zulange mit Koga alleine sein. Sein Interesse ihrerseits war immer noch wie am Anfang. Kagome wollte ihm keineswegs Hoffnungen machen. „Wir können wieder rein.“ Mit diesen Worten richte sie sich vorsichtig auf. Nur langsam lief sie wieder auf die große Halle zu. Ihr war immer noch übel. Sie wollte nicht nochmal riskieren sich zu übergeben. Daher lief sie vorsichtig durch die Gänge, immer dicht gefolgt von Koga.
 

„Sango, können wir vielleicht nach Hause fahren?“, hörte sie die Stimme ihrer besten Freundin. Ihr Blick richtete sich auf diese. Sodass sie ihre Augen verdrehte und angespannt ihr Glas leerte. Kagome sah ziemlich zerzaust aus. Was die beiden gerade vor der Tür getrieben hatten, konnte sie sich nur zu gut vorstellen. Vor allem weil Koga immer noch an Kagome klebte. „Natürlich.“ Mit einem lauten Knall stellte sie das Glas wieder auf dem Tisch ab. Danach stand sie ruckartig auf und schnappte sich ihren Mantel. Auch Kagome tat es ihr gleich. Scheinbar schien es Kagome nicht zu stören, dass Sango ziemlich sauer auf sie war. Doch auch Inuyasha war ihr Freund und das Kagome ihm das wirklich angetan hatte, machte sie unendlich wütend und traurig. Sie wusste doch, was die beiden in den letzten Monaten durchgestanden hatten und wie hart sie für ihre Beziehung gekämpft hatten. Das Kagome es so leichtfertig wegwarf konnte sie einfach nicht verstehen und würde ihrer Freundin bestimmt noch ihre Meinung sagen.

 

Ein Streit unter Freundinnen!

Ein Streit unter Freundinnen!
 

Völlig geschafft hatte sich Kagome an das Autofenster gelehnt. Nachdem sie und Sango die Firmenfeier verlassen hatten, waren sie wortlos zum Wagen ihrer Freundin gelaufen. Kagome versuchte sich nicht zu bewegen und hielt ihren Kopf extra an die kühle Scheibe. Die Kälte half ihr dabei ihre Übelkeit und ihre beginnenden Kopfschmerzen zu verkraften. Sie fühlte sich miserabel und schwor sich so schnell keinen Alkohol mehr anzugreifen. „Wir sind da“, verkündete Sango und blieb ruckartig stehen. Kagomes Körper flog ohne Vorankündigung und aprupt nach vorne. Kein angenehmes Ereignis für die ohnehin schon lädierte junge Frau. „Sango“, sprach sie auch sofort ihre beste Freundin an. Sie hielt sich ihren Bauch, der sich durch die plötzliche Bewegung wieder schmerzhaft verkrampft hatte. „Ich hoffe das war es dir wert!“, wurde sie plötzlich angefaucht. Kagome verstand gar nichts mehr und sah Sango mehr als nur verwirrt an. „Was soll es mir Wert gewesen sein?“, hakte sie deshalb nach.

Erst jetzt merkte Kagome, dass ihre Freundin irgendwie sauer auf sie zu sein schien. „Inuyasha tut mir so leid. Und jetzt steig endlich aus. Ich will nach Hause zu meinem Mann, den ich liebe.“ Sango beugte sich zu ihr rüber und griff nach dem Türöffner. „Was?“

„Geh bitte“, forderte ihre Freundin lediglich. Kagome verstand nur noch Bahnhof. Dennoch folgte sie der Aufforderung ihrer besten Freundin. Sie würde einfach am Tag nochmal mit ihr das Gespräch suchen. Schließlich wollte Kagome verstehen was ihre beste Freundin gerade so wütend machte.
 

„Kinder… seid bitte leise, Mama schläft noch“, bat Inuyasha seine Kinder, nachdem diese gemeinsam beschlossen hatten im Wohnzimmer fangen zu spielen. Zuvor hatten sie friedlich gefrühstückt und gemeinsam entschieden wie sie dieses Jahr ihren Baum schmücken wollten. Kagome war am Vorabend ziemlich spät nach Hause gekommen. Sie war beinahe wie ein Sack ins Bett gestolpert und hatte nicht einmal mitbekommen, dass er noch wach gewesen war. Das wunderte Inuyasha kein bisschen. Er hatte nur zu deutlich gerochen, dass Kagome mehr als etwas Alkohol getrunken haben musste. Er würde ihr noch etwas Ruhe gönnen. Zusammen mit den Kindern würde er einfach schon mal den Baum schmücken. So konnte er seine Kinder beschäftigen und seine Frau konnte sich noch etwas ausruhen.
 

Mit einem ziemlich dröhnenden Kopf und langsamen Schritten lief Kagome die Treppen hinunter. Vor wenigen Minuten war sie aufgewacht. Es war schon ziemlich spät. Sie hatte beinahe die Hälfte des Tages verschlafen. Kagome hatte von unten die Stimmen ihrer Kinder und die ihres Mannes wahr genommen. Auch wenn es ihr nicht gut ging, wollte sie nicht den ganzen Tag im Bett verbringen. „Na Schlafmütze… wieder unter den Lebenden?“, kam es breit grinsend von Inuyasha, nachdem er sie erblickt hatte. „Mama… schau mal“, riefen ihre Kinder laut aus. Die Kopfschmerzen wurden dadurch nicht unbedingt besser. Doch Kagome wollte ihre Kinder nicht kränken. Deshalb hockte sie sich zu ihnen hinunter und bewunderte den schön geschmückten Weihnachtsbaum. „Das habt ihr und Papa aber gut hinbekommen.“ Sanft strich sie Takuya über den Kopf.

Normalerweise schmückten sie den Baum alle zusammen. Doch gerade war sie wirklich froh, dass Inuyasha ihr diese Aufgabe ausnahmsweise abgenommen hatte. „Hier“, hörte sie ihn plötzlich sagen. Kagome blickte zu ihm auf. Er hielt ihr eine Tablette entgegen und reichte ihr zusätzlich eine Glas Wasser. „Danke“, hauchte sie und nahm diese sofort an sich. „Willst du vielleicht eine Kleinigkeit essen? Die Kinder und ich haben schon“, bot er ihr fürsorglich an. Aber bei der Erwähnung von Essen drehte sich Kagomes Magen sofort wieder. Sodass sie eilig ihren Kopf schüttelte, was letztendlich keine bessere Entscheidung war. „Wie wäre es, wenn du dich vielleicht noch etwas hinlegst und ich zusammen mit den Kindern den Baum fertig schmücke?“, lachte Inuyasha, nachdem er beobachtet hatte, wie sie mit zusammengekniffenen Augen an ihren Kopf griff.

„Das wäre wirklich toll.“ Kagome richte sich langsam auf und lief auf die wirklich bequeme Couch zu. Seufzend ließ sie sich drauf nieder und war wirklich überglücklich einen so verständnisvollen Mann zu haben.
 

Suchend ließ Kagome ihre Augen über den Spielplatz wandern. Nachdem sie noch etwas geschlafen hatte, hatte sie Sango um ein Treffen gebeten. Damit auch Inuyasha etwas Ruhe hatte, hatte sie Sango auf den Spielplatz gebeten. So konnten sich die beiden Damen in Ruhe unterhalten und ihre Kinder hatten zudem noch etwas Spaß. Das Sango nur widerwillig zugestimmt hatte, gab Kagome schon etwas zu denken. Schon am Vorabend hatte sich Sango wirklich komisch benommen. Auf der Feier wirkte sie zunehmend genervter. Bei der Heimfahrt hatten sie kein Wort geredet und dann noch ihre komischen Worte, als sie Kagome zu Hause abgesetzt hatte. Kagome wurde dies erst nach einigem Grübeln klar. Deshalb wollte sie sich unbedingt noch am selben Tag mit ihr treffen. Sie musste sie beinahe anflehen, um ein Gespräch erhalten zu können.

Sie wollte dies aus der Welt schaffen und nicht bis nach dem Betriebsurlaub, der aufgrund der Feiertage angebrochen war, warten. Zu Kagomes Erleichterung erblickte sie ihre Freundin nach wenigen Sekunden, weshalb sie schnurstracks auf dieses zulief und hoffte wirklich antworten zu bekommen.
 

„Hey“, begrüßte Kagome Sango. Diese schaute kurz zu ihrer Freundin und kniff kurz ihre Augen zusammen. „Wir haben Winter“, stellte sie klar. Warum Kagome jedoch die dicke Sonnenbrille trug, war Sango mehr als nur klar. Ihre beste Freundin musste einen schönen Kater haben. Dass das Licht ihr nicht unbedingt gut tat, konnte sie sich nur zu gut vorstellen. „Warum bist du so sauer?“, fragte Kagome sie verständnislos und setzte sich zu ihr, während Sango wieder ihren Blick auf ihre Kinder richtete, die gerade fröhlich mit Kagomes Kindern über den Spielplatz liefen. „Das fragst du mich ernsthaft noch?“, kam es aufgebracht von Sango. Sie konnte Kagomes unwissendes Verhalten einfach nicht verstehen. „Ja, das frage ich dich ernsthaft. Ich habe nichts gemacht, dass dich wütend machen könnte.“ Sango entkam ein frustrierter Laut. Dass Kagome das Unschuldslamm spielte, brachte sie förmlich zum Kochen.

„Wie konntest du Inuyasha das nur antun?“, knurrte sie ihre beste Freundin an. Wobei... wenn sie sich es recht überlegte, wusste sie nicht ob sie diese noch als diese bezeichnen wollte. „Was habe ich Inuyasha angetan? Das ich mal etwas zu viel getrunken hab? Das kann jeder Frau mal passieren, dass sie viel zu viel trinkt.“ Sango schüttelte sprachlos ihren Kopf. Wie konnte Kagome nur so kalt sein. Schließlich hatte sie immer wieder gesagt, dass sie Inuyasha liebte, auch wenn es nicht immer leicht war. „Tu doch nicht so. Du wusstest schon seit Monaten, dass Koga auf dich scharf war. Wie konntest du nur auf diesen Möchtegern Proleten reinfallen?“ Kagomes Augen wurden bei Sangos Anspielungen groß. Ihr Mund klappte auf, doch kein Wort verließ ihre Lippen. Sie schien erstmal verdauen zu müssen, dass Sango durchaus mitbekommen hatte, was da gelaufen war, „Ich muss jetzt auch wieder nach Hause. Man sieht sich“, wollte Sango auch keine weitere Minute mehr mit Kagome verbringen. Nicht nachdem sie keine Skrupel hatte ihren Mann zu betrügen und ihre Familie zu zerstören.
 

Immer noch stand Kagome wie angewurzelt da. Sie musste einmal schwer schlucken. Konnte nicht wirklich fassen, was Sango ihr soeben vorgeworfen hatte. Ihr Herzschlag hatte sich verdoppelt und ihre Atmung ging schwer. Sie musste diese Situation aufklären. Sie musste Sango aufhalten und klar stellen, wie es wirklich war. „Sango, warte“, rief sie ihrer Freundin hinterher und löste sie sich damit aus ihrer Starre. Zu Kagomes Glück drehte sich diese nach ihrem Ausruf noch einmal zu ihr um. „Was willst du noch, Kagome?“, knurrte Sango sie förmlich an. Doch so leicht wollte sich Kagome nicht abwehren lassen. „Du verstehst das alles falsch“, kam es Kagome über die Lippen, als sie außer Atmen vor ihr stand. „Ich versteh gar nichts falsch. Du und Koga zieht einfach eine bemitleidenswerte Show ab. Und Inuyasha ist der Leidtragende“, ließ diese sich jedoch nicht von ihrer Theorie ab bringen. „Ich habe nichts mit Koga“, stellte Kagome klar. Natürlich wusste sie, dass der junge Mann Interesse an ihr hatte. Dies hatte er nicht nur einmal geäußert. Doch Kagome liebte ihren Mann. Sie hatte nicht vor ihn derart zu hintergehen.

„Na klar, so sah es auch aus. Glaubst du ich bin bekloppt?“, stellte Sango ihr die Frage verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Nein bist du nicht. Ich hatte trotzdem nichts mit Koga“, kam es nun genauso stur von Kagome. Wenn Sango nicht von ihrer Meinung abwich, würde es Kagome ebenso wenig. „Inuyasha, ist mein Freund genauso wie du meine Freundin warst. Wie konntest du nach allem, was ihr zusammen durchgestanden habt so handeln?“ Kagome glaubte sich verhört zu haben. Sie war ihre Freundin? Wegen so einem Missverständnis vergaß Sango die letzten Jahre. „Ich habe nichts gemacht. Was heißt hier eigentlich ich war deine Freundin? Gerade du solltest mich am besten kennen. Du weißt genau, dass Fremdgehen ein unverzeihlicher Fehler ist, den ich niemals akzeptieren könnte. Warum um Himmels willen sollte ich also Inuyasha sowas antun?“, donnerte Kagome direkt zurück. Schließlich hatten sie öfter über ihre Beziehungen gesprochen und auch über Dinge, die sie niemals verzeihen konnte. „Genau deshalb verstehe ich es nicht. Gerade du meintest immer, dass du Inuyasha liebst und nur er für dich zählt. Und dann gehst du mit Koga ins Bett? Der legt doch wirklich jede flach, die nicht bei drei auf den Baum ist. Mit dem hast du doch keine Zukunft.“ Sango und sie selbst hatten Wochenlang beobachtet, wie Koga mit Frauen umging. Sie hatten öfter über sein Verhalten gesprochen und die Frauen bemitleidet. Dass Kagome am Vortag aufgrund des Alkohols seine Annäherungen nicht abgewehrt hatte, bereute sie zutiefst.

„Ich kann mir ja vorstellen, dass es so ausgesehen hatte, dass ich mit Koga abgehauen bin für ein Stell dich ein. Er hat mich jedoch nur nach draußen begleitet. Mir war so übel und als ich mich übergeben habe, blieb er einfach bei mir. Mehr lief da wirklich nicht“, erklärte Kagome ihrer Freundin. Vielleicht würde sie ihr wenigstens glauben, wenn sie vollkommen ehrlich war. „Ich glaube dir kein Wort. Sieh lieber zu, dass du Inuyasha die Wahrheit sagst. Sonst sage ich ihm, was da wirklich gelaufen ist“, stellte Sango klar. Danach rief sie ihre Kinder zu sich und ließ Kagome eiskalt stehen. Die noch nicht ganz verstehen konnte, wie ein anfänglich toller Abend so ein Missverständnis hervorbringen konnte und eine Freundschaft beenden.

Kleine Belohnung!

Kleine Belohnung!
 

„Kagome, bist du so weit?“ Inuyashas Frage riss sie aus ihren Gedanken. Nachdem Sango sie einfach stehen gelassen hatte, war Kagome mit ihren Kindern nach Hause gegangen. Immer wieder versank sie in ihre Gedanken und hatte sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen. Inuyasha hatte es kommentarlos hingenommen. Wohl gedacht, dass sie sich bereits für das Weihnachtsessen bei seinen Eltern fertig machte. Doch das hatte Kagome vollkommen vergessen. Sie war noch lange nicht fertig, denn sie hatte noch nicht einmal ein Kleid ausgewählt. „Alles in Ordnung?“, fragte er nach, als er das Schlafzimmer betreten hatte. Himiwara war auf seinem Arm, die bereits ein wunderschönes rosafarbenes Kleid mit Rüschen trug. „Ja… ja, alles in Ordnung. Ich kann mich nur nicht entscheiden“, winkte Kagome ab. Ihre Lippen trugen sogar ein kleines Lächeln. Inuyasha sollte nicht erfahren, was vor wenigen Stunden passiert war. „Ihr Frauen mit euren Kleidern immer“, seufzte er und setzte Himiwara ab, die sofort zu ihren Brüdern lief.

„Das hast du doch extra für Weihnachten gekauft.“ Damit zog er ein dunkelrotes Kleid heraus. Am Saum waren weiße Applikationen von Rentieren und Schneeflocken aufgedruckt. Das Kleid hatte ihren Kindern so gut gefallen, weshalb sie es gekauft hatte. „Denkst du, das ist für deine Eltern passend?“, versuchte sie ihre Unentschlossenheit zu erklären. Seine Eltern legten immer sehr viel Wert auf Stil und Eleganz. Das Kleid war hübsch, aber auch kindlich. Demnach würde dies seine Eltern bestimmt nicht begeistern. „Meine Eltern sind doch egal. Du wolltest doch unsere Kinder glücklich machen. Und wenn du ein anderes Kleid trägst, haben wir wohl eher mit weinenden als strahlenden Kindern zu kämpfen. Und das wäre wirklich schlecht für uns. Schließlich habe ich eine kleine Überraschung für dich heute Abend“, grinste Inuyasha plötzlich. Kurz drückte er seine Lippen auf ihre. „Also mach dich fertig und wir bringen den Abend gemeinsam hinter uns“, stellte er klar. Inuyasha lief wieder zum Kleiderschrank zurück, nachdem er das Kleid neben sie gelegt hatte, um auch sich selbst endlich fertig zu machen.
 

Freudiges Kinderlachen hallte durch den Raum. Die Kinder spielten zusammen vor dem Weihnachtsbaum. Nachdem die gesamte Familie ein wirklich köstliches Essen genossen hatten, waren sie in das Wohnzimmer gegangen. Seine Mutter hatte sich wieder alle Mühe gegeben und dieses wunderschön dekoriert. Zu Inuyashas heimlicher Freude wurde seine Frau an diesen Abenden nicht angefeindet. Seine Mutter waren die Weihnachtstage immer heilig. Es sollte Harmonie und Freude herrschen. Daran hielten sich seine Eltern vorbildlich und auch Kagome war froh keine Anfeindungen ertragen zu müssen. „Wollen wir die Geschenke öffnen, die der Weihnachtsmann für euch gebracht hat?“, fragte seine Mutter lächelnd die Kinder. Diese ließen sich nicht lange bitten.

Sofort waren die Spielsachen vergessen. Aufgeregt versammelten sie sich um den Baum und vor den Geschenken. Artig warteten sie darauf, bis seine Mutter zu ihnen kam. Manchmal wunderte sich Inuyasha wie anders sie sich seinen Kindern gegenüber verhielt. Meist wirkte sie liebevoll, auch wenn sie die Kinder nicht oft sah. „Na dann schauen wir mal, wem das hier gehört.“ Inuyasha sah ihr dabei zu, wie sie nach einem Geschenk griff. Neugierig waren die Blicke der Kinder auf dieses gerichtet. Inuyasha fand es eigentlich ziemlich niedlich. Alles wäre nur umso schöner, wenn seine Eltern einsichtiger sein würden und Kagome wie früher behandeln würden. Doch das würde wohl nie mehr so sein. Inuyasha fand es mehr als schade, wie alles gekommen war. Umso mehr freute er sich, wenn wirklich alles harmonisch ablief. Schließlich liebte er seine Familie, obwohl sie nicht immer einfach war.
 

„Wisst ihr schon, was ihr Neujahr macht?“, fragte Rin, nachdem Kagome mit ihr zusammen etwas an die frische Luft gegangen war. Ihre Kinder spielten friedlich mit ihren neuen Spielsachen, sodass sich die beiden Damen eine kurze Auszeit genehmigen konnten. Kurz überlegte Kagome. Ihr ursprünglicher Plan zusammen mit Sango und Miroku ins neue Jahr zu feiern, würde durch den Disput vermutlich nicht mehr stattfinden. „Nein“, antworte Kagome deshalb. Sie hatte immer noch keinen Plan, wie sie Sango glaubhaft machen konnte, dass zwischen ihr und Koga nichts gelaufen war. Vermutlich würde sie Koga auch nicht glauben, selbst wenn dieser ihre Geschichte bestätigten würde. Sango hatte sich festgefahren und schien keine andere Meinung zulassen zu wollen. „Was haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen feiern. Wir könnten zusammen einen Spieleabend machen und Sango und Miroku ebenfalls einladen.“ Rin lächelte, da sie sich bereits zu freuen schien. Kagome wusste jedoch nicht, wie sie Rin sagen sollte, dass daraus wohl nichts werden würde. „Ich bin morgen mit Sango verabredet. Da würde ich sie gleich mal fragen“, freute sich Rin weiter. Kagome nickte einfach.

„Kagome. Wir sollten dann fahren. Himiwara ist soeben auf der Couch eingeschlafen und Takuya wird es ihr gleich nachmachen“, wurden die beiden jäh von Inuyasha unterbrochen. Kagome war über diese Unterbrechung mehr als nur froh. Hätte sie doch sowieso nicht gewusst, wie sie Rin von dem Thema ablenken sollte. „Ich komme schon“, lächelte Kagome. „Ich muss dann auch, Rin. Es tut mir leid“, verabschiedete sich Kagome von Rin. „Wir müssen sicher auch gleich los. Kosai wird sicher ebenso müde sein. Ich melde mich einfach wegen Silvester morgen bei dir“, entgegnete Rin lächelnd. Kagome winkte noch einmal, ehe sie schnell ins innere vom Haus verschwand, um ihre Kinder schnell nach Hause und damit ins Bett bringen zu können.
 

Vorsichtig hob Inuyasha seinen Sohn aus dem Autositz. Nachdem sie sein Elternhaus verlassen hatten, war Inuyasha auf direktem Weg nach Hause gefahren. Kagome war die ganze Zeit über sehr still und wirkte eher nachdenklich. Sie hatte sich sofort Himiwara geschnappt, als sie angekommen waren. Zusammen mit ihr war sie direkt im Haus verschwunden. Inuyasha kümmerte sich um seine Söhne. Takuya hatte er bereits auf den Arm. Vorsichtig hob er auch noch Takehito hoch. Beide wollte er auf keinen Fall wecken. Vorsichtig schubste er die Autotür zu und würde später einfach noch einmal zurück kommen, um das Auto ab zu sperren. „Warte, ich nehme dir Takuya ab“, kam es von Kagome, als sie gerade die Treppen hinunter kam und er das Haus betrat. Vorsichtig übergab er ihn ihr. Sodass Inuyasha sich noch einmal umdrehte und das Auto versperrte. Er schloss die Haustür noch ab. Seine Schuhe streifte er sich von den Füßen und folgte seiner Frau nach oben, um auch Takehito endlich ins Bett zu bringen.
 

Seufzend öffnet Kagome ihr Kleid. Immer noch beschäftigen sie die Unterstellungen von Sango. Ihre Gedanken liefen beinahe Amok und sie hatte sich wirklich anstrengen müssen, um nicht immer wieder in ihren Gedanken zu versinken. „Na... bereit für deine Überraschung?“ Kurz zuckte Kagome zusammen, als sie Inuyashas heißen Atem in ihrem Nacken spürte und kurz darauf seine Arme um ihren Körper. Diese wanderten schon ihren Oberkörper hinauf. Blieben schließlich bei ihren Brüsten stehen. Sie biss sich auf die Unterlippe, da sie seine Berührungen sehr genoss. Diese lenkten sie von ihren wirren Gedanken ab. „Eine Überraschung für mich? Wohl eher für dich oder?“ Mit diesen Worten lehnte sie sich zurück und damit an die Brust ihres Mannes. Ihren Kopf legte sie etwas auf seiner Schulter ab. „Dann sieh es doch eher als Belohnung an“, knurrte er leicht und küsste ihre Schläfe. „Belohnung? Für was soll die denn sein?“, kicherte Kagome und löste sich aus den Armen ihres Mannes, um sich ihr Kleid nun vollkommen ausziehen zu können.

„Hm… dafür dass du heute so tapfer den Besuch bei meinen Eltern ertragen hast“, schmunzelte er. Auch Kagome konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ihren Bewegungen folgte er genau und leckte sich schon über seine Lippen. Kagome war durchaus klar, welche Wirkung sie auf ihren Mann hatte. Vor allem in diesem dunkelroten Dessout, welches sie sich angezogen hatte. „Vielleicht habe ich wirklich eine Belohnung verdient“, stimmte sie seiner Aussage zu. Langsam ging sie auf ihre Schlafzimmertür zu und schloss diese leise. „Angst, dass die Kleinen aufwachen?“, belächelte er ihre Aktion. Er fand es immer lächerlich, wenn sie auf Nummer sicher ging. „Die Kleinen müssen ja nicht unbedingt mitbekommen, was Mama und Papa spät abends miteinander spielen“, stellte sie klar und lief wieder auf Inuyasha zu. Schließlich war ihr Mann noch voll bekleidet. Nur sie lief hier schon deutlich freizügiger herum. Kagome wollte diese Tatsache so schnell wie möglich ändern. Seine Idee, eine kleine Belohnung einzufordern, fand sie gar nicht so schlecht. Wenn sie so darüber nachdachte, konnte er ihr nach jedem Besuch bei seinen Eltern so eine Belohnung schenken. Das würde sie ihm bestimmt noch begreiflich machen.
 

Gekonnt löste sie die Krawatte um seinen Hals. Eilig hatte Kagome ihm diese über den Kopf gezogen. Über ihr Handeln musste er schmunzeln. Scheinbar hatte er seine Frau auf den Geschmack gebracht. Dies konnte ihm nur recht sein. Gierig drückte er seine Lippen auf Kagomes. Umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen. Er drückte Kagome an den Kleiderschrank und strich fordernd mit seiner Zunge über Kagomes Lippen. Seine Frau öffnete sofort ihren Mund. Ein feuriger Zungenkuss entstand. Kagomes Hände wanderten über seinen Oberkörper. Das Jackett, welches er trug, streifte sie vorsichtig von seinen Schultern. Inuyasha löste seine Hände von ihrem Gesicht. Er half ihr dabei das störende Teil von seinen Armen zu bekommen. Seine Hände legten sich sofort wieder auf ihren perfekten Körper. Zärtlich fuhr er ihre Kurven nach und blieb wieder an ihren Brüsten stehen. Diese fing er an zu massieren. Seufzend löste sie sich von ihm. Immer wieder keuchte sie erregt auf. Diese Laute waren wie Musik in seinen Ohren. Kagomes Blick richtete sich auf sein Hemd. Inuyasha wusste genau, was gerade in ihrem Kopf vorging. Nur Sekunden später machte sie sich an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen. In Windeseile verließ auch dieses seinen Körper.

„Na, sind wir heute etwas ungeduldig?“ grinste Inuyasha und drückte ihr sofort wieder seine Lippen auf ihre. „Vielleicht ein bisschen“, entgegnete sie grinsend. Leicht schubste sie ihn von sich. Er stolperte gegen das Bett und fand sich wenige Momente später auf diesem wieder. Ohne zu zögern setzte sie sich auf seinen Schoß. „Außerdem hast du mir doch eine Belohnung versprochen“, fügte sie an und beugte sich erneut zu ihm hinunter. Ihre Lippen trafen wieder heißblütig auf seine. Seine Hände wanderten wieder über ihren Körper. Mit einer flinken Handbewegung öffnete er ihren BH. Achtlos landete dieser auf dem Boden. Kagome bewegte ihre Hüfte fordernd auf seinem Schoß. Inuyasha keuchte öfters auf. Doch auch an ihr schien ihr Handeln nicht spurlos vorbei zu gehen. Denn auch sie keuchte des Öfteren auf und ihr Blick zeigte deutlich ihre Begierde. Bestimmt schob er sie von sich, da er nur noch seine Kleidung loswerden wollte, um endlich seine Sehnsucht nach ihr stillen zu können.

Kagome schien den selben Plan zu haben. Weshalb sie sich eilig ihren Slip hinunter streifte. Ebenso entkleidete er sich vollkommen, nachdem er seine Hose eilig geöffnet hatte. Inuyasha kroch wieder zu Kagome ins Bett. Doch diese schien das Kommando weiterhin haben zu wollen. Schnell sorgte sie dafür, dass er wieder unter ihr lag. Quälend langsam ließ sie sich auf seine Erregung nieder. Damit holte sie sich die Belohnung, die sie seiner Meinung nach mehr als nur verdient hatte.

Ein kleiner Tipp!

Ein kleiner Tipp!
 

Eilig stellte Kagome die Wurstplatte in den Kühlschrank. Nachdem Rin sie informiert hatte, dass Sango und Miroku widererwartend doch mit ihnen feieren würde, hatten sie kurzerhand ausgemacht, dass sie eine Platte bestellen würden. Kagome hatte sich darum gekümmert. Diese soeben beim Geschäft abgeholt. Zusammen mit Gebäck und anderen Köstlichkeiten. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr musste sie sich nun wirklich beeilen, wenn sie noch duschen wollte. Schon in einer halben Stunde wollten sowohl ihre Schwägerin als auch Sango mit ihrer Familie hier ankommen. Sie hatten eben den meisten Platz von allen. Vor allem die meisten Kinderzimmer. So wäre es spielend leicht die Kinder schlafen zu legen und vor dem Feuerwerk wieder zu wecken. Anschließend konnten die Kinder wieder schlafen gehen. Sie würden die Nacht hier verbringen und am nächsten Tag abgeholt werden. Für Kagome war das kein Problem. Sie hatte bereits die Futons in den einzelnen Zimmern vorbereitet.

„Inuyasha?“, rief Kagome durch das Haus, da sie ihren Mann noch nicht erblicken hatte können. Dieser kam nach ihrem Ruf aus dem Garten herein. Schien ebenfalls etwas gehetzt. „Was machst du?“, fragte sie skeptisch. Schließlich hatten die beiden eine kleine Abmachung, die ihr Mann scheinbar vergessen hatte. „Es ist doch nur einmal im Jahr“, versuchte er sie nach wenigen Sekunden zu besänftigen, weshalb Kagome unzufrieden seufzte. „Ich habe auch wirklich nicht viel gekauft“, rechtfertigte er sich. Ihr war klar, dass er gerne ebenfalls einige Raketen und Böller abschießen wollte. Ihr Mann war schon seit seiner frühsten Jugend davon begeistert. Seid sie ihre Kinder hatten, hielt er sich jedoch daran keine mehr zu kaufen. Schließlich brauchten sie das Geld dringender für ihre Familie. Scheinbar hatte er durch seine gute Anstellung etwas für seinen Spaß beiseite gelegt. Kagome empfand es immer als unnötige Geldverschwendung. Denn damit schoss man im wahrsten Sinn des Wortes einiges an Geld in die Luft.

„Die Kinder kommen dem Ding nicht zu nah“, stellte sie klar. Inuyasha hatte das Zeug bereits gekauft. Es wäre sowieso zu spät es wieder zurück zubringt. Zumal sie sich sicher war, dass er alles bereits aufgestellt hatte. „Versprochen, nur ich und die Männer“, grinste er nun breit. Sodass Kagome ahnte, dass auch Miroku und Sesshomaru ihre Finger mit im Spiel hatten. „Würdest du dich jetzt bitte um den Tisch kümmern? Ich möchte noch schnell unter die Dusche“, forderte sie ihren Mann auf. Sofort lief er auf sie zu. „Natürlich“, bestätigte er mit einem Nicken. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Wange und machte sich voller Tatendrang an den Tisch zu decken, während sie kopfschüttelnd nach oben lief, um sich noch schnell etwas frisch zu machen.
 

Gerade hatte Inuyasha den letzten Teller auf den Tisch gestellt, als schon das erste Läuten dicht gefolgt von einem zweiten der Haustür zu ihm drang. Seine Kinder liefen daraufhin eilig zur Tür. „Nicht aufmachen“, schrie er daher einmal laut, da die Kleinen schon dabei waren die Tür auf zu machen. Auch wenn Inuyasha wusste wer da soeben kam, sollten seine Kinder lernen, dass sie nicht jedem einfach so die Tür öffnen sollten. Dies schienen sie langsam zu verstehen. „Wer ist da?“, fragte Takuya laut, während Inuyasha sich ebenfalls zur Haustür begeben hatte. „Kosei“, kam es auch gleich kichernd von der anderen Seite. Sodass Takuya sich noch einmal zu ihm umdrehte und Inuyasha mit einem nicken bestätigte, dass Takuya die Tür öffnen konnte. „Oh der feine Herr lässt uns also doch noch ins Haus“, kam es gleich von Sesshomaru, als er an seinen Kindern vorbeigelaufen war. „Tut mir leid, aber jetzt wo die Kinder die Türschnalle erreichen können, wollen sie einfach immer aufmachen. Sie müssen einfach lernen, dass sie nicht jedem die Tür öffnen sollen“, erklärte er seinem Bruder.

Dieser nickte auf seine Aussage hin verstehend, da sie doch dasselbe Spiel bei Kosei gespielt hatten, nachdem dieser ebenfalls des Öfteren Fremden die Tür geöffnet hatte. Sie waren eben Kinder und konnten Gefahren nicht gut einschätzen. „Wo ist denn Kagome?“ fragte seine Schwägerin, nachdem sie sich suchend umgesehen hatte. Scheinbar wollte diese sie ordentlich begrüßen, denn sie hatte bereits die Kinder und anschließend ihn umarmt. „Frauen und ihre Dusche“, belächelt Inuyasha Rins Frage. Definitiv brauchte Kagome immer etwas länger, wenn sie nicht auf die Kinder achten musste. „Gehört noch was vorbereitet? Dann helfe ich eben dabei erstmal“, ließ Rin seine Worte unkommentiert. Schließlich wusste Inuyasha zu gut, dass auch Rin des Öfteren ewig brauchte für ihre Körperpflege. „Eigentlich nicht. Es fehlen nur noch die Platten auf den Tisch und ein paar Kleinigkeiten“, verkündete Inuyasha, der sich wirklich beeilt hatte, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen, nachdem Kagome doch etwas schneller zu Hause war, als er es wollte und er ihr somit beichten musste, was er gekauft hatte.

„Was hat Kagome zu unserer Überraschung gesagt?“, grinste nun Sesshomaru, der schon ahnte, dass seine Schwägerin bereits wusste, dass sie heute ein Feuerwerk verschießen würden. „Vermutlich dasselbe wie deine Frau, wenn ich ihren Blick richtig deute“, schmunzelte Inuyasha, der tatsächlich schadenfroh war, da scheinbar nicht nur er Ärger bekommen würde. Zumindest nach dem nüchternen Blick zu urteilen, den Rin Sesshomaru zuwarf, als dieser sich zu ihr umgedreht hatte und ein schiefes Grinsen von sich gab. „Lasst uns lieber fertig herrichten, bevor ich ohne Mann ins neue Jahr starte“, verkündete Rin mit einem strafenden Blick und lief schon mal in die Küche. Die beiden Männer taten es ihr gleich. Schließlich war Rin schon genug gereizt. Noch mehr wollten die beiden Männer sie nicht in Rage bringen, sodass sie tatkräftig mit anpackten und gemeinsam alles fertig vorbeireiten.
 

Ein erneutes Läuten halte durch das Haus, als Kagome gerade die Treppen hinunter lief. Ihre Kinder standen schon an der Haustür. Kagome musste schmunzeln, da sie Himiwara fragen hörte, wer denn da sei. Scheinbar hatte sie Inuyashas Worte von vorhin nicht vergessen. Nachdem wie zu erwarten die Kinderstimmen von Sangos Kindern zu hören waren, öffneten die Kinder sofort die Tür. Direkt lagen sich die Kleinen in den Armen und Kagome fand es wirklich süß, wie gut sich die sieben doch verstanden. „Hey“, begrüßte sie die neuen Gäste mit einer Handbewegung. „Hey“, tat es Miroku ihr gleich, während Sango sie mit einem strafenden Blick ansah und sich anschließend von ihr wegdrehte. Scheinbar war ihre beste Freundin nach über einer Woche noch unendlich wütend auf sie. Auf Anruf oder SMS hatte sie nicht reagiert und auch ein klärendes Gespräch wollte sie nicht noch einmal mit Kagome führen. Dass Inuyasha gerade eben den Flur betrat und sie anschließend etwas skeptisch musterte, winkte Kagome eilig ab.

Schließlich wollte sie auf keinen Fall, das Inuyasha erfuhr, warum die Stimmung zwischen Sango und ihr so angespannt verlief. Denn im Gegensatz zu ihr wurde Inuyasha freudig von Sango in die Arme geschlossen. „Was haltet ihr davon, wenn wir schon mal mit dem Essen beginnen und anschließend den Spieleabend eröffnen?“, fragte Kagome in die Runde, um etwas von der Stimmung abzulenken. Von den Kindern war sofort ein freudiges ‘Ja’ im Chor zu hören. Kagome musste wirklich schmunzeln, als nicht nur ihre Kinder schon am Tisch platznahmen und aufgeregt warteten, bis auch die Erwachsenen sich um den Tisch verteilt hatten.
 

„Kagome…“, lächelte Sango fröhlich. Inuyasha sah, wie seine Frau einmal schwer schluckte, als Sango ihren Namen gesagt hatte. Zusammen saßen sie am Tisch. Vor einiger Zeit hatten sie ein erwachsenen Trinkspiel begonnen zu spielen. Die Stimmung war recht heiter. Vermutlich wegen des Alkohols. Die Kinder schliefen bereits in ihren Betten, weshalb die Erwachsenen um einiges ausgelassener feiern konnten. Auch wenn keiner von ihnen vor hatte sich komplett abzuschießen. Denn sie mussten sich schon am nächsten Morgen wieder um ihre Kinder kümmern, die bestimmt keine Gnade für ihre Eltern übrig haben würden. „Wahrheit oder Pflicht?“, grinste Sango finster und irgendwie hatte Inuyasha das Gefühl, als würde es Sango richtig Spaß machen gerade Kagome diese Frage zu stellen. „Ähm… Wahrheit“, entschied Kagome lieber. Bereist ahnte sie, dass Sango wohl nichts Gutes mit ihr vor hatte. Sango war schon den ganzen Abend seltsam zu Kagome.

Normalerweise saßen die beiden immer zusammen. Quatschten oder blödelten herum. Doch heute schienen sich die beiden aus dem Weg zu gehen. Das war ziemlich seltsam, wenn Inuyasha so darüber nachdachte. Dennoch war er gespannt, was jetzt kommen würde. „Wie viele Männer hattest du schon in Bett?“ Inuyasha musste bei dieser Frage schmunzeln, da es für ihn nur eine einzige Antwort auf diese Frage gab. „Das steht doch gar nicht auf deiner Karte“, kam es überrascht von Kagome, die damit nicht direkt die Antwort gab. Inuyasha sah verwirrt zu seiner Frau, während Sango ihr triumphierend die Karte vor die Nase legte. Sie hatte bewusst ein erwachsenes Kartenspiel genommen, damit sie alle richtig viel Spaß haben würden. Vorallem kannten sie sich alle gut. Teilweise wussten sie schon vorher über die Geheimnisse der anderen Bescheid. „Für mich gab und gibt es nur Inuyasha“, verkündete Kagome nun. Dabei atmete sie einmal tief durch, während sich Sangos Augen kurz verdunkelten. „Na schön weiter“, knurrte Sango förmlich. Sodass Inuyasha kurz nachdenklich wurde. Sangos Verhalten war wirklich komisch. So als hätte sie eine andere Antwort erwartet und das konnte sich Inuyasha gewiss nicht vorstellen.
 

„Frohes neues Jahr“, riefen alle im Chor. Soeben hatte das neue Jahr begonnen, einige Raketen wurden in die Luft geschossen. Staunend sahen die Kinder dabei zu, wie die bunten Lichter den Nachhimmel erhellten. Auch wenn Kagome es für Geldverschwendung hielt, so waren die Motive die am Himmel erstrahlten wirklich wunderschön. „Mama schau“, rief Himiwara laut. Vermutlich um das laute Knallen weiterer Raketen zu übertönen. „Ja wunderschön, oder?“ kniete sich Kagome zu ihren Kindern. Zusammen mit Rin und Sango waren sie etwas abseits auf der Terrasse stehen geblieben. Die Jungs tobten sich etwas weiter Hinten im Garten aus, während die Kinder zusammen mit ihnen das Farbenspiel beobachteten. Nach wenigen weiteren Minuten war das Schauspiel auch schon wieder vorbei. Kagome richtete sich wieder auf, da ihr Mann auf sie zu lief. „Frohes Neues“, frohlockte sie. Freudig drückte er seine Lippen auf ihre. Einige Sekunden lang schloss er sie in seine Arme, ehe er seine Kinder in den Arm nahm und auch ihnen ein schönes neues Jahr wünschte.

„Soll das ein Witz sein?“, fauchte Sango sie nun wieder an. Dabei zeigte sie auf Inuyasha, um ihr zu zeigen, was sie so lächerlich fand. Inuyasha richtete seinen Blick auf die beiden Damen. Kagome griff eilig nach Sangos Arm und zog sie etwas weg, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Hör endlich auf damit“, forderte sie leise von ihrer Freundin. Sie wollte nicht, dass Inuyasha etwas von dem Gespräch mitbekam. „Ich habe dich gewarnt“, funkelte Sango sie immer noch angriffslustig an. Scheinbar wollte sie ihre Drohung, Inuyasha alles zu erzählen, wirklich ernst machen. „Da war nichts. Kapiere das doch endlich“, verteidigte sich Kagome abermals und ließ ihre Freundin schließlich los. Sie würde ihr sowieso niemals glauben. Und hier vor allen eine Szene zu bekommen, wäre das Letzte, was Kagome brauchte. Sie wollte lieber ihre Kinder ins Bett bringen und so der Situation entfliehen.
 

„Was war das denn?“, fragte Inuyasha Miroku verwirrt. Soeben hatte Kagome die Kinder geschnappt und war mit diesen wieder ins Haus verschwunden. Nur wenig später war ihr Sango gefolgt. Dass die beiden momentan nicht gut aufeinander zu sprechen waren, hatte er schon den ganzen Abend gespürt. Den Grund dafür wusste er nicht, Miroku schien davon aber dafür darüber Bescheid zu wissen, denn er biss auf der Lippe herum. „Was läuft zwischen den beiden?“, wollte er nun von seinem besten Freund die Wahrheit erfahren. „Inuyasha, das ist keine gute Idee“, versuchte Miroku seine Neugierde zu mindern. Doch dafür war es bereits zu spät. Inuyasha wollte ebenfalls wissen, was los war. „Miroku, rede endlich“, forderte er abermals. Wollte endlich ebenso im Bilde sein, was hier gespielt wird. „Ok, hör zu. Eigentlich sollte Kagome es dir erzählen und nicht ich“, fing Miroku an. Und schon jetzt dämmerte es Inuyasha, dass es nichts Gutes heißen konnte.

„Kagome hat auf der Weihnachtsfeier einiges getrunken“, machte er weiter. Das war Inuyasha klar, denn er hatte ihr am nächsten Tag einiges an Ruhe gegönnt. „Aber nicht allein. Koga und sie haben einen Drink nach dem anderen geleert und irgendwann hat Sango mitbekommen, dass die beiden… naja wie soll ich sagen... zusammen nach draußen verschwunden sind. Als Kagome wieder kam, waren ihre Haare zerzaust und ja...“, erklärte Miroku ihm weiter. Bei jedem Wort, welches er mehr sprach, schlug Inuyashas Herz schneller. Kagomes Zögern bei der Frage kam ihm wieder in den Sinn. Inuyasha schüttelte seinen Kopf. Er wollte... nein... konnte nicht glauben, was sein bester Freund ihm da soeben offenbart hatte. Kagome sollte ihn betrogen haben? Das konnte doch nur ein blöder Witz sein. Zumindest hoffte Inuyasha es inständig. Eilig wendete er sich von Miroku ab. Jetzt brauchte er erstmal Zeit für sich, um das soeben erfahrene zu verstehen und vor allem sacken zu lassen.

Klare Worte!

Klare Worte!
 

Erschöpft schloss Kagome die Eingangstür, nachdem ihre Gäste sich soeben verabschiedet hatten. Kagome war mehr als froh darüber. Sie war vollkommen erschöpft und wollte nur noch in ihr Bett. Nach dem kleinen Eklat mit Sango war die Stimmung nicht mehr ganz so heiter gewesen. Inuyasha wirkte genauso nachdenklich wie sie einige Tage zuvor. Natürlich hatte er mitbekommen, dass etwas zwischen den beiden Freundinnen vorgefallen war. Ihn interessierte es sicher, was da war. Kagome würde es ihm wohl oder übel erklären müssen. Doch erstmal wollte sie einfach in ihr Bett. Morgen hatte sie noch genug Zeit für ein Gespräch mit ihm. Deshalb lief sie zu ihrem Mann in die Küche. Dieser war gerade dabei etwas von dem Geschirr in den Geschirrspüler zu räumen. „Kommst du mit hoch?“, fragte sie ihren Mann. Dieser schien, wie schon die Stunden zuvor, völlig in seinen Gedanken zu sein. „Inuyasha?“, fragte sie nach, nachdem er nicht auf ihre Frage reagiert hatte.

„Was?“, zuckte er erschrocken zusammen, als sie ihn vorsichtig an der Schulter berührt hatte. „Ich wollte wissen, ob du mit nach oben kommst. Wir können das auch morgen zusammen erledigen“, wiederholte sie noch einmal ihre Frage. Inuyasha sah sie kurz seltsam an. Seufzte anschließend resigniert. „Ich würde lieber noch etwas aufräumen. Ich bin sowieso noch nicht müde“, erklärte er ihr, weshalb diese leicht nickte. „Ich geh dann mal schon ins Bett. Die Kinder werden morgen bestimmt früh aus den Federn springen, dann kannst du etwas länger schlafen. Gute Nacht.“ Kurz drückte Kagome ihre Lippen auf Inuyashas, der irgendwie ihren Kuss nur über sich ergehen ließ. Die angespannte Stimmung schien ihn vollkommen gefangen zu nehmen. Aus diesem Grund beschloss Kagome sehr bald mit ihm über alles zu sprechen.
 

„Inuyasha.“ Verschlafen öffnete er seine Augen. Nachdem er die Küche auf Vordermann gebracht hatte, wollte er einfach nicht in das Schlafzimmer gehen. Zu viele Gedanken machte er sich um das Verhältnis zwischen Kagome und ihrem Arbeitskollegen. „Wieso schläfst du hier?“, hörte er die Frage seiner Frau. Kagome schien schon sehr früh wach zu sein. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr merkte er, dass es erst sechs Uhr morgens war. Langsam richtete er sich auf der Couch auf. Er hatte somit nur beinahe zwei Stunden geschlafen. „Bin wohl eingeschlafen“, murmelte er. Man konnte ihm ansehen wie hundemüde er war, denn er schien wohl ewig nicht eingeschlafen haben zu können. Die paar Stunden, die er geschlafen hatte, waren sehr unruhig. Immer wieder hatte er davon geträumt, wie Kagome einen anderen Mann an sich heran gelassen hatte. „Das sehe ich. Aber warum hast du dich überhaupt hier hingelegt?“ Inuyasha wandte seinen Blick ab. Viel zu viel Kraft kostete es ihn sie gerade anzusehen. Er seufzte und wusste, dass er nur von Kagome Antworten bekommen würde. Antworten, die er so sehr brauchte, um wieder klar denken zu können.

„Wo sind die Kinder?“, fragte er deshalb. Vermutlich war Kagome durch diese aufgewacht. „Sie schlafen noch. Ich bin aufgewacht und du warst nicht bei mir. Ich wollte sehen, wo du steckst“, klärte sie ihn auf. Inuyasha schaute kurz nachdenklich auf seine Hände. Er hatte begonnen diese zu kneten und war wirklich nervös. „Inuyasha, was ist mit dir los?“, fragte sie ihn. Sie schien seine Nervosität ebenfalls bemerkt zu haben. „Hast du eine Affäre?“, platze es aus ihm heraus. Seinen Blick richtete er auf Kagome. Diese hatte ihre Augen vor Schreck weit geöffnet. Scheinbar hatte sie mit so einer Frage nicht gerechnet. „Wie… wie kommst du drauf?“, fragte sie leicht schockiert stotternd. Inuyasha atmete tief durch. Er musste alles offenbaren, wenn er wirklich die Wahrheit wissen wollte. „Miroku hat von Sango erfahren, dass du und dieser Koga zusammen verschwunden seid. Naja und danach wohl etwas zerzaust wiedergekommen bist. Da ist es doch verständlich, wenn ich mir Gedanken mache. Du hast bei der Frage gezögert, als Sango fragte, wie viele Männer du schon im Bett hattest. Dabei war es nur ich. Zumindest dachte ich das bis dahin noch.“

Erneut wandte er seinen Blick wieder ab. Er hatte ruhig gesprochen, obwohl es in seinem Inneren ganz anders aussah. Er war verletzt. Er hatte Kagome vertraut und geglaubt, dass alles wieder gut zwischen ihnen lief. Zu erfahren, dass es bei seiner Frau scheinbar anders war, tat unendlich weh. „Da war nichts. Koga ist nur mit mir an die frische Luft gegangen. Als ich mich übergeben habe, hat er meine Haare gehalten. Sango hat diese Situation ganz falsch verstanden.”

„Und warum sagst du mir das dann erst jetzt?“, wollte er wissen, denn es fiel ihm gerade schwer ihr zu glauben. Er konnte es einfach nicht. Kagomes Zögern bei der Frage und ihr seltsames Verhalten, nachdem sie von Spielplatz zurückgekommen war, alles stimmte ihn nachdenklich. „Weil ich genau vor sowas Angst hatte. Du hattest Koga doch nur einmal getroffen und meintest anschließend, dass der Typ dir gegen den Strich geht. Wie hätte ich denn sagen sollen das er mit mir alleine war?“, verteidigte sie sich. Doch das verstand Inuyasha noch weniger. Sie hätte einfach ehrlich sein sollen. „Ja, weil der Typ was von dir will. Und du fällst auch noch darauf rein“, wurde er nun lauter. Inuyasha konnte sich einfach nicht mehr zügeln. Dass er damit seine Kinder wecken würde, hatte er einfach nicht bemerkt.

Erst als er Schritte hörte richtete er seinen Blick auf den Flur. „Weißt du was… wir lassen das Thema einfach. Ich bin müde und du hast gerade Verantwortung bekommen“, winkte Inuyasha ab. In diesem Moment erschien Himiwara in der Tür. Gefolgt von Kosei und Takuya. „Papa?“, fragte die Kleine sich die Augen reibend, als er auf sie zugelaufen kam. „Alles gut mein Schatz. Mama macht euch Frühstück und Papa geht noch etwas schlafen“, verkündete er einfach. Nur kurz schaute er zu Kagome, die gar nicht zufrieden aussah. Doch das war ihm egal. Er wollte nur noch ins Bett und diesem Albtraum entfliehen.
 

Entnervt hob Kagome die Akten wieder auf. Nachdem die Feiertage vorbei waren, musste auch sie wieder im Büro arbeiten. Keine leichte Sache, wenn man zum einen wütend auf seine beste Freundin und zum anderen auf sich selbst. Sango hatte sie keines Blickes gewürdigt, als sie heute angekommen war. Kagome tat es ihr gleich. Sango hatte schließlich dafür gesorgt, dass das neue Jahr mit viel Ärger für Kagome begonnen hatte. „Kann ich dir helfen?“ Schnell hatte sich Koga zu ihr hinunter gebückt, nachdem er diese Frage gestellt hatte. Kurz sah sie in seine Richtung und erblickte hinter ihm Sango, die sie mit Argusaugen beobachtet. „Nein! Kannst du nicht und jetzt zieh Leine“, fauchte sie ungehalten. Gerade hatte sie einfach keinen Nerv mehr auch noch die fröhliche Fassade hier in der Arbeit zu tragen. Es reichte ihr schon, dass sie das vor ihren Kindern machen musste. Sie musste sich extrem zusammenreißen, damit zumindest sie nicht leiden mussten.

Obwohl Himiwara schon festgestellt hatte, dass Inuyasha seit einigen Tagen im Wohnzimmer auf der Couch schlief. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er ohne Umschweife, als Kagome endlich alles zusammen hatte und sich wieder aufrichtete. Dies hatte er vor einigen Augenblicklichen ebenfalls getan. „Nichts ist mit mir los. Lass mich einfach in Ruhe“, fuhr sie ihn an und rempelte ihn leicht an, als sie an ihm vorbei ging. Er sollte sie bloß in Frieden lassen. Er und am besten die restliche Welt.
 

Nervös schaute Inuyasha auf das Gebäude vor sich. Er hatte sich extra den Nachmittag frei genommen. Nachdem Kagome ihm keinen Antworten geben wollte. Zumindest nicht die, die der Wahrheit entsprachen, war er zu ihrer Arbeit gefahren. Wenn sie ihm nicht sagte, was auf der Weihnachtsfeier gelaufen war, dann eben dieser Koga. Doch schon als er aus dem Wagen ausgestiegen war, wusste Inuyasha nicht so recht, ob es wirklich eine gute Idee war den vermeintlichen Lover seiner Frau unter die Augen zu treten. Er fühlte sich minderwertig. So elend wie schon lange nicht mehr. Koga war genau wie Kagome vollständig. Nichts Halbes, so wie er es war. Gegen einen echten Dämon hatte er doch sowieso keine Chance. Die Zweifel fraßen ihn beinahe auf. Er wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Kurz fuhr Inuyasha mit seinen Händen über sein Gesicht. Er war vollkommen fertig und konnte sich kaum noch konzentrieren. Er musste einfach Koga fragen. Entschlossen betrat er deshalb die Firma und atmete angespannt tiefer durch. Seine Augen wanderten durch den Raum. Kagome und Sango hatte er bereits ausgemacht. Von Koga fehlte jedoch jede Spur.

Nun schien auch Kagome ihn erblickt zu haben. Denn sie stand langsam von ihrem Stuhl auf und lief auf ihn zu. „Was machst du hier?“, fragte sie ihn leise. Ihre Augen waren stark geschminkt. Dennoch konnte Inuyasha die dunkeln Augenringe gut erkennen. Scheinbar bekam sie genauso viel Schlaf wie er. Fast garnichts um genau zu sein. Noch einmal schaute er durch den Raum. Anschließend wieder zu Kagome. „Wo ist dieser Koga?“, fragte er sie und wollte unbedingt mit dem jungen Mann sprechen. „Wieso?“, wollte Kagome prompt wissen. Doch er hatte für dieses Spiel keinen Nerv und schon gar keine Zeit. Er wollte einfach mit ihm sprechen und ihm notfalls zeigen, dass er gefälligst die Finger von seiner Frau lassen sollte. „Kagome, hör auf mit dem Spielchen. Wo ist er?“, fauchte er seine Frau an. Er hatte wirklich genug davon, wie sie ihn immer wieder versuchte abzulenken. Doch seine Frau musste ihm nicht einmal sagen wo der Typ sich verkrochen hatte, da dieser gerade durch eine Tür herein spaziert war und hatte wie schon vor Wochen dieses bescheuerte Grinsen auf den Lippen.

Entschlossen schob Inuyasha Kagome zur Seite. Bei ihm brannten soeben alle Sicherungen durch. „Was lief da mit meiner Frau?“, fuhr er ihn ungehalten an und packte Koga sogar am Kragen seines Hemdes. „Inuyasha“, entfuhr es Kagome entsetzt. Dass ihn soeben mehr als nur ein Augenpaar ansah, war ihm vollkommen egal. Er wollte endlich die Wahrheit und wenn er sie aus seinem Gegenüber prügeln musste. „Nimm deine Pfoten von mir, Köter.“ Kogas Hände legten sich um seine Handgelenke. Er drückte schmerzhaft zu, doch das kümmert Inuyasha nicht. Er würde sicher nicht locker lassen. Nicht bevor der Typ ihm sagte, was er mit seiner Frau am Laufen hatte. „Inuyasha, lass ihn los“, versuchte Kagome an seinen Händen zu ziehen. „Halt dich da raus, Kagome“, forderte er von seiner Frau und richtete seinen Blick wieder auf Koga. „Raus mit der Sprache. Was hast du mit meiner Frau gemacht, nachdem du sie abgefüllt hast!“, schrie er ihn wieder an. Natürlich hatte er sich noch ein paar Informationen von Sango geholt. Die ihm nur zu gerne alle Details verraten hatte. „Nichts. Die Kleine hat ja sofort zu kotzen begonnen, als wir an der frischen Luft waren“, kam es nun ziemlich angewidert von Koga.

Bei dieser Aussage weiteten sich Kagomes Augen. Seine Worte schockierten sie sehr, denn sie hätte nicht erwartet, dass dieser so etwas machen würde. „Du wolltest ihr also wirklich an die Wäsche? Hast sie dafür sogar abgefüllt?“, knurrte Inuyasha und konnte sich kaum noch beherrschen. „Ja man, das wollte ich. Diese blöde Tussi redet doch immer nur von ihrer Familie und wie sehr sie euch doch liebt. Blablabla… ich bin auch nur ein Mann und sie ist ziemlich heiß.“ Das war zu viel für Inuyasha. Mit einem kräftigen Schlag hatte er sein Gesicht getroffen. Er atmete schwer. Sofort hielt Kagome angespannt seinen Arm fest und hatte vermutlich Angst, dass er weiter auf Koga losgehen würde. Damit hatte sie wohl absolut recht. Diesem dreckigen Kerl würde er nur zu gern das blöde Grinsen von den Lippen polieren. Dämon oder nicht. Für Kagome und seine Familie würde er es mit jedem aufnehmen.
 

„Scheinbar musst du dir Sorgen machen. Bringst es wohl nicht mehr im Bett oder warum bist du hier und machst so eine Szene. Vor versammelter Mannschaft?“ Mit diesen Worten richtete sich Koga auf. Kagome hatte alle Mühe Inuyasha zurückzuhalten. Damit wurde nur Inuyashas Wut weiter geschürt und das war absolut nicht gut. Auch Kagome wurde dadurch wütender. „Halt einfach deine vorlaute Klappe. Für dich sind Frauen doch nur ein Spielzeug. Du bist so widerlich. Ich kann nicht glauben, dass ich sogar kurz dachte, wir könnten Freunde werden“, fuhr sie ihn an und schaute anschließend wieder zu ihrem Mann. „Bitte geh jetzt. Den Rest klären wir zu Hause“, bat sie ihren Mann. Sie wollte nicht noch mehr Aufsehen erregen. Ebenso wenig, dass Inuyasha in Schwierigkeiten geraten würde, da sie leider nicht wusste, ob Koga schon jetzt eine Anzeige machen würde. „Aber…“

„Nichts aber, geh nach Hause und warte dort auf mich.“ Bestimmend schob sie Inuyasha von Koga weg. Nur schnaubend ergab er sich seinem Schicksal. Doch Kagome war froh, dass er wirklich das Gebäude verließ. Eilig lief sie zu ihrem Schreibtisch, schnappte sich ihre Jacke und ihre Handtasche. Dass sie erst in vierzig Minuten Schluss hatte, war ihr vollkommen egal. Sie musste mit Inuyasha reden und das dringend, bevor er noch mehr Blödsinn anstellen würde. „Bist du jetzt zufrieden Sango? War es das wirklich Wert? Ich dachte wir wäre beste Freundinnen. Doch du hast mir nicht ein Wort geglaubt und meine Ehe beinahe ruiniert, nur weil du einer Vermutung nachgejagt bist. Das mit uns hat sich von jetzt an erledigt“, richtete sie noch einmal das Wort an Sango. Kagome hatte Tränen in den Augen. Die ganze Situation war einfach zu viel für sie. Der Ausraster von Inuyasha, der Verlust ihrer besten Freundin, die Jahre lang ihr halt hatte, und die abfälligen Worte von Koga gaben ihr den Rest. Sie war ein Mensch mit Gefühlen und nicht nur ein Sack Kartoffel. Genau das schienen alle hier jedoch vergessen zu haben.

Spuren hinterlassen!

Spuren hinterlassen!
 

Frustriert nahm Inuyasha den Kühlbeutel aus dem Gefrierschrank. Nachdem Kagome ihn nach Hause geschickt hatte, war er ihrer Aufforderung widerwillig gefolgt. Seine Hand schmerzte immer noch. Diese war sogar leicht geschwollen. Es war eben doch ein Unterschied, ob man ein vollwertiger oder halber Dämon war. Koga hatte wahrscheinlich schon jetzt keine Spuren mehr an seinem Körper. Er hingegen hatte eine geschwollene Hand, die furchtbar schmerzte. Mit einem leichten zischen legte er den Kühlbeutel vorsichtig auf diese. Sofort spürte er die angenehme Kälte. Der Schmerz ließ durch den Beutel etwas nach. Nachdenklich sah er auf seine Hand hinab. Er wollte antworten und hatte diese auch bekommen, doch nun war er frustrierter als zuvor. Er hatte seiner Frau nicht geglaubt und ihr einfach unterstellt, dass sie ihm fremdging. Doch nichts davon schien der Wahrheit entsprochen zu haben. Er hatte einfach den Gesprächen und aufgekochten Gerüchten geglaubt. Ein fataler Fehler, den er unbedingt mit Kagome besprechen musste.
 

„Himiwara, gehst du schon mal zur Tür und klopfst an? Papa ist schon da“, erklärte Kagome ihrer Tochter, nachdem sie diese aus dem Autositz gehoben hatte. Ihre Tochter lief sofort zur Haustür und klopfte einige Male mit ihren kleinen Händen an die Tür. „Papa aufmachen“, schrie sie nach einigen Sekunden. Kagome musste wirklich schmunzeln bei der Reaktion ihrer kleinen Tochter. Sie wusste auf jeden Fall, was sie wollte und hatte ihre Methoden, um das durchzusetzen. „Ja, du kleiner Tyrann. Es ist schon auf“, hörte Kagome die Stimme ihres Mannes. Ihr Lächeln verschwand sofort von ihren Lippen. Sie war immer noch verletzt und drehte sich nicht einmal um, als sie Takuya absetzte und dieser sofort zu seinem Vater lief. Sie ging einfach um den Wagen herum und befreite auch Takehito aus seinem Kindersitz. Sie war wirklich froh, dass Inuyasha seine Kinder in seinem Zustand nicht auch noch abgeholt hatte. Vermutlich wollte er erstmal runterkommen, bevor er seine Kinder sehen würde. Dies konnte sie sehr gut nachvollziehen und konnte einen kleinen Unterschied in der Stimmung erkennen. Sie waren so schon aufgewühlt genug, schliefen schlecht aufgrund der momentanen Situation.

„Können wir kurz reden?“, sprach Inuyasha sie an, nachdem sie wie ihre Kinder zuvor ins Haus laufen wollte. „Inuyasha, sei mir bitte nicht böse…“ Sie atmete tief durch. „Aber ich will einfach nur meine Ruhe“, sprach sie anschließend weiter. Sie hatte im Moment keine Lust auf ein Gespräch mit ihrem Mann. Sie wollte nur etwas Ruhe und am liebsten ihre Gedanken abschalten. „Ok... vielleicht heute Abend“, schluckte er schwerer. Sie warf ihm kurz einen undurchsichtigen Blick zu. Jedoch sagte sie kein Wort, denn sie hatte keine Ahnung, ob sie dieses Gespräch überhaupt mit ihm führen wollte.
 

Unentschlossen stand Inuyasha mit seinem Schlafzeug vor der verschlossenen Schlafzimmertür. Kagome hatte sich wie schon angekündigt in dieses zurückgezogen. Diesen Freiraum hatte er ihr gewährt. Er hoffte, dass sie nun bereit war mit ihm nochmal über das Vorgefallene zu sprechen. Er wollte sich unbedingt entschuldigen. Doch den Mut wieder ins Schlafzimmer zu ziehen hatte er noch nicht. Seit geschlagenen zehn Minuten stand er vor der Tür und griff immer wieder nach der Türklinke, nur um seine Hand wieder fallen zu lassen. Ein tiefes Seufzen entkam ihm, bevor er vorsichtig an die Zimmertür klopfte. Es brachte nichts vor der Tür stehen zu bleiben und hin und her zu überlegen. Inuyasha wartete auf den Einlass, doch irgendwie wurde der ihm nicht erteilt. Er wurde immer unsicherer. Entschlossen betrat er deshalb das Zimmer. Kagome saß im Bett, lehnte am Kopfende und hatte ein Buch in der Hand. Ihr Blick richtete sich auf ihn, weshalb er gehemmt wieder stehen blieb und erstmal nicht genau wusste, was er jetzt sagen sollte.

„Ähm… ich dachte wir könnten jetzt vielleicht reden. Die Kinder schlafen bereits“, teilte er seiner Frau mit und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Es war ihm extrem unangenehm von Kagome so angestarrt zu werden. „Ich dachte, ich hätte klar gemacht, dass ich nicht mehr darüber sprechen will“, kam es prompt von Kagome. Sie klappte ihr Buch zu, nachdem sie ein Lesezeichen hineingelegt hatte, und legte es auf ihrem Nachtisch ab. „Kagome, bitte. Es tut mir leid“, entschuldigte er sich bei ihr. Doch Kagome schüttelte nur ihren Kopf. „Du hast mir nicht vertraut. Du kennst meine Einstellung zum Fremdgehen und hast trotzdem angenommen, dass ich es tue. Ich bin deine Frau und du vertraust einfach so jemand anderen“, tat sie ihren Unmut kund und zeigte ihm deutlich, wie verletzt sie war. „Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe. Aber als Sango diese Äußerungen gemacht hat, wurde ich unschlüssig. Wir hatten eine schwere Zeit und ich hatte einfach Angst, dass er dir etwas geben kann, was ich nicht mehr kann“, gestand er ihr. Nach dem Verlust ihres Kindes war für Kagome eine Welt zusammen gebrochen. Selbst wenn sie jetzt noch einmal den Wunsch hatte ein weiteres Kind zu bekommen, hätte er ihr diesen Wunsch nicht erfüllen können.

„Du denkst ernsthaft, dass er mir etwas gibt, was du nicht kannst?“, kam es sofort empört über ihre Lippen. Sie verstand sehr wohl, worauf er hinaus wollte, denn sie konnte ziemlich gut zwischen den Zeilen gelesen. „Sind meine Gedanken so verwerflich? Ich bin zeugungsunfähig und du liebst Kinder über alles. Wer garantiert mir, dass du nicht irgendwann wieder ein Kind willst und ich dir diesen Wunsch nicht mehr erfüllen kann“, sprach er nun seine Gedanken offen aus. Inuyasha hatte sich schon länger Gedanken darüber gemacht. Schon nach der Fehlgeburt war es für ihn schwer einzuschätzen, was in Kagome vor sich ging. Schließlich war sie nicht allzu begeistert von der Sterilisation gewesen. „Inuyasha… wir haben drei wunderschöne Kinder. Nur weil ich ein Kind verloren habe, heißt das nicht, dass ich mit jedem X-Beliebigen ins Bett steige. Ich bin glücklich, auch wenn es nicht einfach war diese Erkenntnis zu erlangen!“, stellte sie klar. Ebenso musste er sich eingestehen, dass seine Gedanken und auch die Eifersucht auf Koga kindisch waren. Er hätte von Anfang an mit Kagome über seine derzeitige Angst sprechen sollen.

„Aber eigentlich war es schon süß“, kicherte sie plötzlich. Ihre Stimmung schien sich geändert zu haben. Während Inuyasha nicht ganz verstehen konnte. „Du warst schon lange nicht mehr eifersüchtig. In dem Moment habe ich mich echt begehrt gefühlt, obwohl das alles einen ziemlich bitteren Beigeschmack hatte“, gestand sie ihn. Inuyasha wusste selbst, dass er früher sehr mit seiner Eifersucht zu kämpfen hatte. Mit der Zeit und den Kindern hatte diese nachgelassen. Vermutlich hatte Kagome auch die ein oder anderen wirren Gedanken gehabt. Vielleicht auch Zweifel an seiner Liebe zu ihr, auch wenn er es ihr immer wieder versucht hatte zu zeigen. „Mir ist einfach der Narr durchgegangen. Ich habe Mist gebaut und dich vermutlich in ziemliche Mieslage gebracht. Kannst du mir bitte verzeihen! Wenn es sein muss, entschuldige ich mich auch bei dem Arsch“, kam es fast schon flehend von ihm. Kagome seufzte einmal. Klopfte dann neben sich. Inuyasha entließ erleichtert die Luft aus seinen Lungen. Eilig lief er auf das Bett zu, bevor Kagome es sich noch einmal anders überlegen würde.

„Ich muss gestehen, das Bett war verdammt leer ohne dich“, sagte sie und sah ihm dabei zu, wie er seinen Schlafplatz vorbereite. „Die Couch war auch nicht grade bequem“, stellte er klar. Sein Rücken würde es ihm bestimmt danken, wenn er jetzt wieder in seinem Bett schlafen würde. Sodass sich Inuyasha freudig unter die Decke begab und anschließend dicht an Kagome heranrückte. „Es tut mir wirklich leid. Ich mache es wieder gut versprochen“, kündigte er an. Denn er würde alles tun, um ihr zu zeigen, dass er seine Vorurteile bereute und in Zukunft mehr auf ihre Aussagen hören würde.
 

Wie jeden Morgen unter der Woche versuchte Kagome ihre Arbeit bestmöglich zu erledigen. Diesmal viel ihr diese jedoch ziemlich schwer. Immer wieder spürte sie die Blicke ihrer Kollegen. Die Situation am Vortag hatte sich natürlich in der Firma breitgetreten. Schon beim Kommen hatte sie bemerkt, dass sie wohl das Gesprächsthema Nummer eins war. Überall konnte sie das Geflüster und Getuschel wahrnehmen. Zu ihrem Unmut hatte sie dank dem Streit mit Sango keine Vertraute mehr in der Arbeit. Bislang hatte die beiden immer zusammengehalten, doch jetzt musst Kagome durch diesen Schlamassel alleine durch. „Na... hat dein Mann sich wieder beruhigt?“ Kagome biss die Zähne zusammen und hatte gehofft, dass Koga sie wenigstens nun in Ruhe lassen würde. Immer noch war sie verletzt über seine Worte. Er wollte sie abfüllen und benutzen, um sich selbst zu befriedigen. Etwas, was Kagome an Männer schon immer unattraktiv und mies fand.

„Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?“, fragte sie ihn und drehte sich zu ihm um. „Ich bin nicht dein Spielzeug. Inuyasha hat überreagiert das stimmt, aber du hättest auch nicht so abfällig sprechen müssen“, stellte sie weiterhin klar. Inuyasha hatte vielleicht falsch gehandelt, doch Koga hatte ihn dafür den Anstoß gegeben. „Dein Mann hat mich geschlagen“, knurrte er. Kagome ließen seine Drohungen völlig kalt. Für sie war der Typ Geschichte. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Nur noch wenn es um die Arbeit gehen sollte. „Koga... lass Kagome in Ruhe“, mischte sich plötzlich Sango ein. Kagome richtete ihren Blick auf diese und hatte wirklich nicht mit dieser Unterstützung gerechnet. „Ach... macht doch was ihr wollt. Ihr Weiber seid sowieso durchgeknallt“, gab er daraufhin nach. Er schien wirklich wütend darüber zu sein, dass nun auch Sango auf ihrer Seite stand. „Es tut mir leid, dass ich geglaubt habe, dass du mit diesem Mistkerl im Bett warst.“ Abfällig sah Sango Koga nach. Vermutlich hatte sie genau wie Inuyasha das Ereignis zum Nachdenken gebracht. „Sango... was willst du eigentlich?“, fragte Kagome leicht genervt. „Es tut mir leid. Es sah alles so eindeutig aus...“

„Du hast mir nicht geglaubt, als ich es dir erklären wollte. Du hast mit meinem Mann darüber gesprochen ohne Beweise zu haben und es war dir egal, wie ich mich dabei gefühlt habe“, unterbrach Kagome sie ungehalten. Ihrem Mann konnte sie vielleicht verzeihen, weil sie ihn liebte. Doch ihre beste Freundin hatte sie einfach zu sehr verletzt. „Ich weiß. Ich hab einfach nur geglaubt, was ich dachte gesehen zu haben. Ich habe Dinge gesehen, die nicht da waren, vielleicht weil ich sie erwartet habe. Ich habe immer wieder geglaubt, dass ihr es nicht schafft nach der schweren Zeit und dann kam Koga… er war bemüht und wollte mehr. Ich hätte einfach auf meine beste Freundin hören sollen. Ich habe gestern noch lange mit Miroku gesprochen. Er hat mir die Augen geöffnet. Es tut mir so leid und ich hoffe wirklich, dass es keine Folgen hat. Ich werde noch einmal mit Inuyasha sprechen und ihm sagen, warum ich es dachte“, versuchte sich Sango zu erklären.

Doch für Kagome waren es fadenscheinige Ausreden. Ihre Freundin schien das Ende gesehen zu haben, während Kagome Rat und Verständnis bei ihr gesucht hatte. „Das musst du nicht mehr. Inuyasha und ich haben bereits darüber gesprochen. Ihm habe ich bereits verziehen, dass er diese Anschuldigung geglaubt hat. Aber von dir hätte ich mir mehr erwartet. Du hättest mir beistehen müssen. Den Kindern wegen werde ich mich weiterhin mit dir treffen. Aber ob wir wieder Freundinnen sein können, kann ich dir im Moment nicht sagen. Und jetzt muss ich weiter arbeiten. Schließlich muss ich meine fehlenden Minuten aufholen, die ich dank dir gestern versäumt habe.“ Mit diesen Worten drehte sich Kagome um. Sie wollte nichts mehr hören. Sie konnte nicht vergessen, was Sango gemacht hatte. Für sie würde diese Freundschaft wohl immer überschattet bleiben. Dieser kleine Funke in ihrem Kopf würde ihr immer wieder sagen, dass sie Sango nicht mehr 100-prozentig vertrauen konnte.

Fehler ausgeschlossen!

Fehler ausgeschlossen!

 

 

Völlig erschöpft streckte sich Kagome, nachdem sie zuvor ein wenig geschlafen hatte. Es war Wochenende. Inuyasha hatte sie zusammen mit den Kindern auf den Spielplatz geschickt. Eigentlich wollte sie einiges im Haushalt erledigen. Doch schon nach wenigen Handgriffen überkam Kagome die Müdigkeit. Sie hatte die kinderfreie Zeit einfach für ein kurzes Nickerchen genutzt. Wirklich wacher war sie dadurch jedoch nicht. Und nun waren ihre Kinder wieder hier. An weiterschlafen war also nicht mehr zu denken. „Na, Schlafmütze?“ Damit beugte sich Inuyasha breit grinsend über die Lehne der Couch. Kurz zuckte Kagome zusammen. Mit dieser Handlung ihres Mannes hatte sie nicht gerechnet. „Ich bin keine Schlafmütze“, protestierte sie nachdem sie sich wieder gefangen hatte. Normalerweise schlief sie nachmittags nicht, doch in den letzten Tagen schlief sie relativ schlecht. Himiwara tat zusätzlich ihr übriges. Wenn Kagome mal schlief weckte die Kleine sie auf. Tagsüber war sie dadurch einfach nur erschöpft.

„Hey, sei nicht gleich so sauer. Wir haben dich sogar weiter schlafen lassen, nachdem wir gemerkt haben, dass du schläfst“, verteidigte er sich. Kagome runzelte kurz ihre Stirn und hatte gedacht, dass sie eben erst zurück gekommen waren. „Wann seid ihr denn gekommen?“, fragte sie deshalb nach. „Hm… eine halbe Stunde würde ich jetzt sagen. Takehito hat gesehen, dass du schläfst und meinte, wir müssen leise sein“, erklärte Inuyasha ihr und grinste dabei unaufhörlich. „Entschuldigung, ich bin einfach nur so gerädert“, entschuldigte sie sich und seufzte einmal tief. Es war ihr unangenehm, dass sie einfach eingeschlafen war. „Hey mach dir doch nichts draus. Du hattest die letzten Tage wenig Schlaf und musstest dich noch um den Haushalt und die Arbeit kümmern“, winkte Inuyasha ab. Er beugte sich über sie und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Willst du noch ein bisschen schlafen?“, fragte er scheinheilig nach. Scheinbar fand er es wahnsinnig lustig, dass ihre Erschöpfung gewonnen hatte. „Nein danke. Ich habe noch eine Menge zu tun“, stellte Kagome klar und stand anschließend auf, auch wenn sie viel lieber liegen geblieben wäre. „Dann werde ich mal unsere Kinder beschäftigen.“ 

„Das wäre lieb von dir“, kam es von ihr. Die Arbeit würde doch wesentlich schneller gehen, wenn sie sich nicht auch noch um die Kinder kümmern musste.

 

Müde öffnete Inuyasha seine Augen. Eine sachte Bewegung hatte ihn aus seinem Schlaf gerissen. Sein Blick richtete sich auf seine Beine. Die kleinen Kinderaugen, die ihn dabei ansahen, strahlten förmlich. „Papa“, ertönte wenige Sekunden später Himiwaras glockengleiche Stimme. Sie schien sich mal wieder unbemerkt in ihr Zimmer und auch in ihr Bett geschlichen zu haben. „Sht… wir wollen doch nicht Mama wecken“, unterbrach er seine Tochter und schaute kurz zu seiner Frau. Diese schien jedoch vom nächtlichen Ausflug ihrer Tochter nichts mitzubekommen. Inuyasha richtete sich leicht auf und zog seine Tochter zu sich hoch. Schließlich wollte er nicht, dass es sich seine Tochter weiter bei seinen Füßen bequem machte. „Was machst du schon wieder hier?“, fragte er Himiwara, denn erst vor etwas über einer Stunde hatte Kagome sie zurück in ihr Zimmer gebracht, nachdem sie weinend vor ihnen gestanden hatte.

„Ich will nicht in mein Bett“, verkündete die Kleine deutlich leiser, nestelte dabei an der Decke mit ihren kleinen Fingern. „Und warum willst du nicht in dein Bett?“, fragte Inuyasha seine Tochter. Auch wenn die Kinder des Öfteren bei ihnen schliefen, war es ungewöhnlich, dass Himiwara nun mehrmals in der Nacht bei ihnen auftauchte. „Papa, da ist ein Monster unter meinem Bett“, kam es nun vollkommen erschrocken und mit großen Augen von Himiwara. Inuyasha musste kurz ein Auflachen unterdrücken, wusste er doch, dass sowas wohl eher unwahrscheinlich sein würde. „Weißt du was, Himiwara… heute schläfst du bei Mama und Papa und morgen früh wird Papa das Monster sofort besiegen“, versprach er seiner Tochter. Er würde sich erst am nächsten Morgen um die Angelegenheit kümmern. Im Moment war er viel zu müde. Er wollte nur noch weiter schlafen und das hoffentlich ohne weitere Zwischenfälle.

 

„Was machst du da?“, fragte Kagome ihren Mann, als sie ihn endlich im Zimmer ihrer kleinen Tochter gefunden hatte. In wenigen Minuten mussten sie los zur Arbeit. Nur von Inuyasha und Himiwara hatte jede Spur gefehlt. Zu ihrer Überraschung kniete er in seinem teuren Anzug vor dem Bett seiner Tochter, die ihn erwartungsvoll fixierte. „Papa besiegt das Monster“, kam es beinahe feierlich von Himiwara. Kagome runzelte kurz die Stirn und hatte keine Ahnung, was ihre Tochter damit meinen könnte. „Und da ist dein Monster auch schon“, verkündete er leicht angestrengt. Vorsichtig zog er etwas unter dem Bett hervor. „Hoppl“, rief Himiwara freudig und schnappte sich das Stofftier aus Inuyashas Griff. Fest drückte sie es an ihre Brust. Das Stofftier hatte sie schon seid sie ein Baby war. Die letzten Tage hatten Kagome und sie es verzweifelt gesucht. Ein leises Knacken hallte durch den Raum das von einem Mechanismus des Stofftiers stammte. Doch den Grund, warum Inuyasha so früh am Morgen nach einem Stofftier suchte, konnte sich Kagome nicht erklären.

„Himiwara hatte ein Monster unter ihrem Bett. Deshalb war sie die letzten Tage auch zu Gast in unserem.“ Inuyasha klopfte sich den Staub von der Hose und richtete sich anschließend vollkommen auf. „Aber nun wissen wir ja, was das Monster war und Himiwara wird wieder in ihrem Bett schlafen“, freute er sich sichtlich. Wahrscheinlich freute er sich endlich wieder Platz im Bett zu haben. So klein Himiwara auch war, sie brauchte Platz wie eine ganz große. „Na dann bin ich mal gespannt, ob sich das auch bewahrheitet. Aber jetzt müssen wir wirklich los. Und denkst du daran, dass du heute die Kinder abholst?“, erinnerte Kagome nochmals ihren Mann. Denn sie hatte gleich nach der Arbeit einen Kontrolltermin bei ihrem Frauenarzt und nach diesem wollte sie noch einkaufen gehen. Deshalb hatte sie mit Inuyasha abgemacht, dass er ausnahmsweise die Kinder holen würde. „Klar. Punkt drei werde ich am Kindergarten sein“, bestätigte er. Kagome hoffte nur, dass ihm nichts dazwischen kommen würde. Leider kam es doch öfter vor, dass Inuyasha unerwartet länger arbeiten musste.

„Kommst du Himiwara?“, rief sie ihre Tochter. Diese stand immer noch mit dem Stofftier kuschelnd in ihrem Zimmer und brabbelte etwas unverständliches vor sich hin. „Hoppel kommt mit“, beschloss sie daraufhin. Scheinbar hatte sie das Stofftier wirklich vermisst. Sodass Kagome kurz schmunzelte, als die Kleine an ihr vorbei lief. 
 

Gestresst seufzend lief Inuyasha schnell zurück zu seinem Schreibtisch. Eigentlich hatte er keine Zeit für irgendwelche Gespräche. Hatte die Zeit etwas aus den Augen verloren. Sodass er nun ziemlich hektisch nach dem Hörer griff. Diesen klemmte er sich zwischen Schulter und Kopf ein, um so wenigstens noch die letzten Unterlagen in Ruhe einpacken zu können. „Takahashi?“, meldete er sich wie üblich, wenn er auf der Arbeit war. „Ebenfalls. Ich wollte nur sicher gehen, dass du die Kinder auch holst“, kicherte Kagome in den Hörer. Seine Frau war in mancher Hinsicht wirklich ein Kontrollfreak. „Eigentlich bin ich schon auf den Weg“, erklärte er ihr deshalb mit einem Lächeln auf den Lippen. „Deswegen hebst du auch beim Firmentelefon ab“, merkte Kagome an. „Aber da du dich nun auf den Weg machst, werde ich dich deine Pflicht tun lassen. Schließlich warten unsere Kinder schon sehnsüchtig auf dich“, machte sie weiter. Nur wenig später verabschiedete sich das Ehepaar voneinander. Sodass Inuyasha eilig seine Tasche schnappte und hoffte, dass der Verkehr ihm heute zum Guten stehen würde.
 

Zufrieden steckte Kagome ihr Handy wieder in ihre Handtasche. Nebenbei holte sie ihre Geldbörse heraus. Denn diese würde sie gleich brauchen, sobald sie den Warteraum des Arztes betrat. Kagome läutete wie immer, wartete geduldig darauf, dass die Tür geöffnet wurde. Lächelnd betrat sie den Warteraum, nachdem sie eingetreten war. „Hallo“, begrüßte sie wie immer die Ordinationsschwester. Durch ihre doch sehr nah beieinander liegenden Schwangerschaften kannte sie die junge Frau etwas. „Hey. Na, zur Kontrolle?“, fragte sie gleich, als sie ihr die Krankenkarte gegeben hatte. „Ja. Dr. Shinosuke meinte, dass man sich nach sechs Monaten noch einmal untersuchen lassen sollte.“ Kagome umging es von der Fehlgeburt zu sprechen. Das musste sie auch nicht, da die junge Frau doch ihre Geschichte kannte und wusste nur zu gut, dass es auch nach all den Monaten immer noch schwer für Kagome war, darüber zu sprechen. „Du musst kurz platznehmen. Der Doktor ist sicher gleich für dich da.“ Kurz nickte Kagome, schaute sich anschließend im Warteraum um und nahm auf einen freien Sitz Platz. 

„Hallo, Kagome. Schön dich zu sehen“, begrüßte Dr. Shinosuke sie. „Mir wäre es lieber, wenn ich dich nicht sehen müsste“, kicherte Kagome. Denn auch wenn sie den Arzt gut leiden konnte, wirklich Freude daran, ihn so zu besuchen hatte sie nicht. „Na schönen dank auch. Entkleidest du dich mal und nimmst auf den Behandlungsstuhl Platz“, bat er sie wie immer als sie den Behandlungsraum betreten hatte. Kagome verschwand schnell hinter dem Raumteiler. Eilig zog sie sich ihren Slip aus und lief anschließend zurück zum Behandlungsstuhl. Sie raffte sich ihren Rock nach oben, denn bei solchen Terminen trug sie gerne einen Rock, um sich nicht ganz nackt zu fühlen. Breitbeinig setzte sie sich auf den Stuhl und richtete ihren Blick auf die Deckenlampe. „Wie immer gleich wird es kalt.“ Kagome musste auflachen. Immer wieder warnte sie der Arzt vor und doch zuckte sie kurz mit ihren Füßen zusammen. „Wie lange ist unser letzter Termin her?“, fragte der Arzt nach und schaute konzentriert auf den Bildschirm. Kagome überlegte kurz. „Circa drei Monate“, gab sie nach einigen Sekunden von sich. Er hatte sie doch öfter sehen wollen, nachdem sie die Fehlgeburt erlitten hatte. „Mhm…“, gab er irgendwie komisch von sich. Sodass Kagome zu ihm sah.

„Alles ok?“, fragte sie deshalb nach und bekam irgendwie ein ungutes Gefühl. Vor allem weil Dr. Shinosuke seine Untersuchung plötzlich beendete. „Hast du die letzten Wochen irgendwelche Beschwerden gehabt?“ fragte er sie plötzlich. Kagome verneinte wortlos. In ihr stieg die Angst auf. „Verhüten du und Inuyasha?“, wollte er anschließend wissen. „N… nein wieso sollten wir? Inuyasha hat sich sterilisieren lassen“, erklärte sie dem Arzt. Sie hoffte, dass sie nicht irgendeine Krankheit hatte, die eigentlich gar nicht möglich wäre. „Sterilisiert? Dann ist das, was ich dir jetzt sage, vermutlich ein Schock für dich“, teilte ihr der Arzt mit. Er drehte den Bildschirm in ihre Richtung, sodass auch sie erblicken konnte, was der Arzt meinte. „Das kann nicht sein…“, hauchte Kagome mit geweiteten Augen. „Das muss ein Fehler sein.“ Schüttelte sie den Kopf.  Ihr Herzschlag verdoppelte sich ihre Atmung war beschleunigt.

„Es ist kein Fehler. Der Befund ist eindeutig. Herzlichen Glückwunsch Kagome du bist wieder schwanger und diesmal so wie es aussieht wieder mit doppeltem Glück“, bestätigte ihr der Arzt das, was sie aufgrund des Bildes schon geahnt hatte. Etwas, das in ihren Augen unmöglich war, und ihre Welt gewaltig ins Wanken bringen könnte, hatte sie doch noch keine Ahnung, wie sie Inuyasha erklären könnte, dass sie noch einmal Eltern würden.

 

Unkonzentriert!

Unkonzentriert!
 

Ratlos saß Kagome auf einer Bank im nahegelegenen Park. Noch immer war sie vollkommen geschockt über das eben Erfahrene. Sie konnte sich noch immer nicht erklären, wie das überhaupt passieren konnte. Sie hatte keinerlei Anzeichen einer Schwangerschaft verspürt. Sogar ihre Tage vor wenigen Tagen gehabt. Dr. Shinosuke hatte ihr erklärt, dass es sich bei ihrer Blutung um eine Einnistungsblutung gehandelt haben musste. Auch dass es durchaus möglich wäre, dass Inuyasha eine gewisse Zeit noch zeugungsfähig gewesen war, hatte er ihr erklärt. Diese Information hatten Inuyasha und Kagome auch bekommen. Doch auch diese kleine Hoffnung wurde schnell zerschlagen, denn dann wäre sie nicht in der fünften Woche, sondern bestimmt schon viel weiter. Fünfte Woche… Das war ein denkbar ungünstiger Zeitraum, denn dies war genau um Weihnachten herum, wo Sango und Inuyasha glaubten, dass sie etwas mit Koga hatte.

Diesen Verdacht hatte sie zum Glück ausräumen können. Jedoch würde eine Schwangerschaft bestimmt wieder neue Zweifel bei den beiden schüren. Zweifel, die Kagome nicht sofort aufklären könnte, da sich dies sicher nicht sinnvoll anhören würde. Seufzend schaute sie in den Himmel. Einige dunkle Wolken zogen über ihr hinweg. Wolken, die auch gerade in ihrem Leben aufzogen. Es war der reinste Albtraum, der sich soeben in ihrem Leben abspielte. „Wie erkläre ich das nur Inuyasha“, flüsterte sie leise und legte ihre Hände über ihr Gesicht. Doch eines stand für sie fest, bevor sie mit ihm darüber sprechen konnte, musste sie sich erst einmal dieser Tatsache selbst wirklich bewusst werden, dass sie zum wiederholten Male schwanger war.
 

„Wo ist Mama?“ quengelte Takehito zum wiederholten Male. Und wie schon die Male zuvor konnte Inuyasha diese Frage seinem Sohn nicht beantworten. Eigentlich wollte sie nur zum Arzt für einen Kontrolltermin und anschließend den Einkauf erledigen. Doch mit beidem sollte Kagome schon längst fertig sein. Langsam machte er sich sorgen. Vielleicht war sie mit ihrem Auto liegen geblieben oder noch schlimmeres. Alles ging ihm durch den Kopf. Seine Kinder dürften das natürlich nicht spüren. Er strich seinem Sohn liebevoll über den Kopf. „Mama ist bestimmt bald wieder da“, versuchte er mit diesem Satz seinen Sohn um etwas Geduld zu bitten und sich selbst etwas Sorge zu nehmen. Zu seiner Erleichterung hörte er in diesem Moment die Eingangstür. Der bekannte Geruch von Kagome stieh ihm in die Nase.

Eilig lief Inuyasha daher in den Flur und war erleichtert seine Frau wohlauf zu sehen. „Soll ich dir beim reintragen helfen?“, fragte er sie. Kagome sah ihn erschrocken an. So als hätte sie etwas vergessen und wurde gerade daran erinnert. „Ich…“

„Ist alles ok mit dir?“, wollte er von ihr wissen und ging langsam auf sie zu. Kagome wirkte blass und völlig neben der Spur. „Ja... alles gut. Ich habe nur die Einkäufe vergessen. Ich mach mich gleich noch einmal auf den Weg“, teilte sie ihm mit. Sie nahm sich wieder ihre Jacke, die sie soeben aufgehängt hatte. Doch Inuyasha hatte ein ungutes Gefühl sie jetzt fahren zu lassen. „Lass mal... ich fahre selbst. Hast du die Liste noch?“, fragte er bei ihr nach. So wie sie aussah, wollte er nicht, dass sie so noch einmal fahren musste. Kagome wühlte in ihrer Tasche herum und übergab ihm die Einkaufsliste, nachdem sie diese gefunden hatte. „Es tut mir leid. Ich bin heute einfach nicht bei der Sache“, sprach sie aus und fuhr sich erschöpft über die Augen. Inuyasha hatte viel Verständnis für seine Frau. Ihre Nächte waren nicht gerade die besten in den letzten Tagen. Vielleicht setzte ihr das mehr zu, als sie zugeben wollte. „Mach dir keinen Kopf, ich bin bald wieder da.“ Mit diesen Worten gab er ihr liebevoll einen Kuss auf die Stirn. Sogleich schnappte er sich seine Jacke, damit er das, was er soeben Kagome gesagt hatte, wirklich einhalten konnte.
 

„Takuya nicht!“, kreischte Himiwara beinahe schon los. Soeben hatte ihr Bruder ihren so sorgfältig gebauten Turm zerstört. Ein Unding, welches Himiwara nicht auf sich sitzen lassen wollte. Mit einem kräftigen Stoß landete Takuya auf seinem Hinterteil. Dieser begann auch sofort zu schluchzen. „Himiwara“, schimpfte Kagome gleich mit ihr. Takuya ließ sich von ihr hochheben und drückte sich an sie. Durch ihre Ermahnung fing nun auch Himiwara an zu weinen. Kagome seufzte und hatte im Moment keinen Nerv für solch einen Kindergarten. „Was ist denn hier los?“, fragte Inuyasha, nachdem er mit zwei vollen Einkaufstüten im Türrahmen erschien. Kagome drehte sich zu ihm um. „Himiwara hat Takuya geschubst, nachdem dieser ihren Turm umgeworfen hat und auf meine Rüge hin weint sie nun ebenfalls“, erklärte sie ihren Mann und sah Himiwara dabei zu, wie sie an ihr vorbeilief und sich an Inuyashas Bein klammerte.

„Papa“, schluchzte die Kleine lauthals und schien sich gar nicht mehr ein zu bekommen. Etwas das Kagome ziemlich schmerzte. Schließlich wollte sie nicht die Böse für ihre Kinder sein. Auch wenn sie des Öfteren streng sein musste. „Also alles wie immer“, seufzte Inuyasha. Der natürlich genau wie sie seine Kinder kannte. So lieb sie miteinander immer wieder umgingen. So gemein konnten sie auch zueinander sein. Kagome und Inuyasha duldeten so ein Verhalten natürlich nicht. Sie forderten von ihren Kindern Respekt untereinander. Etwas das nicht immer einfach war, den Kindern verständlich zu machen. Mit noch zwei Kindern mehr würde alles noch einmal schwieriger werden. Die ganze Zuversicht, die sie noch bei ihrer letzten Schwangerschaft hatte, war verschwunden. Sie bekam soeben bildlich vor Augen geführt, dass schon drei Kinder mehr als nervenraubend waren.

An fünf wollte sie im Moment gar nicht denken. So grausam der Gedanke auch sein mag, Kagome hoffte, dass sich ihr Problem beim nächsten Termin erledigt hatte, so wie es schon das letzte Mal der Fall gewesen war.
 

„Du, Kagome, ist wirklich alles ok mit dir?“, fragte Inuyasha sie, nachdem er aus dem Bad ebenfalls ins Schlafzimmer gelaufen war. Er hatte wirklich kein gutes Gefühl. Kagome war die restliche Zeit des Tages vollkommen unkonzentriert und hatte sich sogar mit einem Messer in die Finger geschnitten, als sie vollkommen in Gedanken Himiwara einen Apfel geschnitten hatte. Selbst ihre Kinder nahm sie nur am Rande wahr. „Ja, was soll denn mit mir sein?“, kam es auch sofort von seiner Frau. Dennoch wirkten ihre Worte nicht gerade überzeugend. Sie fummelte an ihrem Pyjama herum, wie ein kleines Kind, welches etwas Verbotenes gemacht hatte. „Du warst doch beim Arzt. Kam etwas heraus, dass nicht so toll ist?“ Da seine Frau nach dem Termin völlig durcheinander war, vermutete er, dass es etwas damit zu tun haben könnte. Inuyasha machte sich Sorgen, dass etwas gefunden wurde, was sie so aus der Bahn geworfen hatte. Schließlich konnte man auch schon mit zweiundzwanzig Krebs oder ähnliches bekommen.

„Nein... nein ich dachte nur, dass es mein letzter Vorsorgetermin für eine sehr lange Zeit sein sollte. Doch Dr. Shinosuke will mich schon in einem Monat wiedersehen. Das stimmt mich doch etwas frustrierter. Du weißt doch, dass ich eher weniger gern zum Frauenarzt gehe“, winkte Kagome seine Sorgen jedoch einfach weg. Dennoch fand er ihr Verhalten sehr merkwürdig. „Du weißt aber, dass wenn etwas sein sollte, kannst du immer zu mir kommen?“, wollte er von ihr wissen. Denn er hatte ihr schon mehrmals bewiesen, dass er sie nicht im Stich lassen würde. Zusammen würden sie das bestimmt meistern, sollte irgendetwas sein. „Das weiß ich doch. Du musst dir aber überhaupt keine Sorgen machen. Schon morgen sieht die Welt sicher wieder ganz anders aus“, lächelte Kagome und beugte sich zu ihm rüber, um ihm einen sanften Kuss auf sie Lippen zu hauchen, nachdem auch er sich ins Bett begeben hatte. Kagome sah ihm tief in die Augen, fuhr langsam mit ihrem Daumen über seine Wange, als sie ihre Hand auf diese abgelegt hatte.

Irgendwas in ihrem Blick sagte ihm, dass etwas ganz und gar nicht stimmte und ihre Welt auch morgen nicht wieder in Ordnung sein würde. Dennoch musste er auf Kagome vertrauen. Mehr als zu warten, bis sie bereit war darüber zu sprechen, konnte er nicht, zumindest nicht solange bis sie von selbst auf ihn zukam.
 

Völlig erschöpft fädelte Kagome wieder in den Straßenverkehr ein. Soeben hatte sie ihre Kinder im Kindergarten abgeliefert. Nun musste sie sich wirklich beeilen, um es noch rechtzeitig zur Arbeit zu schaffen. Durch die Nachricht am vergangenen Tag hatte sie so gut wie kein Auge zu bekommen. Immer wieder kreisten ihre Gedanken bei der Schwangerschaft, die sie eigentlich gar nicht haben wollte. Doch ihre Kinder abtreiben zu lassen war etwas, das Kagome nicht über sich bringen konnte. Würde sich ihr Problem nicht wieder von alleine lösen, musste sie unweigerlich Inuyasha darüber informieren. Wie genau sie das machen könnte, wusste sie noch nicht. Wirklich glücklich würde er sicher nicht sein und auch wie das passieren konnte, wusste sie noch nicht genau. Sie würde wohl eine freie Minute zur Recherche entbehren müssen. Vielleicht konnte sie so wenigstens Klarheit in ihrem Kopf schaffen. Kurz schloss Kagome ihre Augen und atmete tief durch. Diese ganze Situation war mehr als heikel. Kagome wusste, dass sie alles verlieren konnte. Und genau das machte ihr unglaubliche Angst. Denn es hatte sich am Vorabend gezeigt, dass schon drei Kinder eine große Herausforderung darstellen konnten. Zwei weitere würden bestimmt alles noch schwerer machen.

Erschrocken riss Kagome ihre Augen auf, nachdem ein lautes Hupen erfolgte. „Oh fuck“, fluchte sie und sprang beinahe auf ihre Bremse. Doch all ihr Bemühen war umsonst. Mit einem lauten Knall prallte ihr Wagen gegen ein Auto, das soeben abbiegen wollte. Kagome wurde bei den Aufprall nach vorne geschleudert. Der Airbag öffnete sich, sodass sie die volle Kraft in ihrem Gesicht spüren konnte. Kurz wurde ihr schwarz vor Augen. „Aua“, hauchte sie und griff sich an den Kopf. Ihr Schädel brummte tierisch, während sie langsam zu ihrem Gurt griff. Vorsichtig öffnete sie anschließend die Autotür und stieg wackelig aus dem Wagen. „Hey alles ok bei ihnen?“, kam eine junge Frau auf sie zu. Kagome lehnte sich gegen ihr Auto. Ihr Oberkörper tat weh. Alles fühlte sich merkwürdig verspannt an. „Miss?“, wurde sie erneut angesprochen und leicht an ihrer Schulter berührt. Kagome zuckte zusammen. „Geht es ihnen gut?“, wollte die Dame besorgt wissen und wühlte in ihrer Tasche herum. „Hier drücken sie das auf ihre Nase.“ Mit diesen Worten reichte sie ihr ein Taschentuch. Erst jetzt merkte Kagome, dass ihr etwas über die Lippe lief. Kagomes Blick fuhr über die demolierten Autos. Diese waren vollkommen zerbeult und zerstört.

Zu ihrer Erleichterung schien es jedoch dem anderen Fahrer gut zu gehen. Und dieser schien auch in diesem Moment Kagome erblickte zu haben. „Sagen sie, haben sie einen Knall? Sie hatten Rot! Wo haben sie denn ihren Führerschein gewonnen?“, fauchte er sie an und stieß sie unsanft an der Schulter. Kagome griff sich sofort an den Kopf. Diese schnelle Bewegung tat ihr überhaupt nicht gut. „Hey, lassen sie die Frau in Ruhe. Sie hat schon genug Verletzungen. Da braucht sie nicht noch mehr“, stoppte die junge Frau den Mann. Dieser war dennoch mächtig angefressen. Er schrie und beschimpfte sie ohne Unterlass. Kagome tastete vorsichtig ihren Körper ab und suchte nach ihrem Handy. „Wir haben schon den Krankenwagen gerufen. Er sollte jeden Monat kommen. Sie sollten lieber ruhig hier stehen bleiben oder sich in den Wagen setzten“, kam es besorgt von der Frau. Scheinbar schien ihr Kagomes Zustand gar nicht zu gefallen. „Meine Arbeit… mein Mann“, verließ es leise Kagomes Lippen. Sie würden sich bestimmt sorgen machen, sollte sie nicht zur Arbeit erscheinen.

„Wissen sie die Nummer ihres Mannes auswendig?“, wollte die Frau von ihr wissen und setzte Kagome vorsichtig auf den Fahrersitz. „Ja…“ Kagome nickte leicht. „Wie ist ihr Name?“, kam die nächste Frage von der helfenden Frau. Vermutlich um sicher zu gehen, dass sie die richtige Person am Hörer hatte. „Kagome... Kagome Takahashi“, teilte Kagome ihr mit. Sie griff sich wieder an den Kopf, während sie die Nummer ihres Mannes ansagte. Die Frau löste sich kurz von ihr und schien erfolg zu haben, da Inuyasha schnell ran gegangen war. Kagome wurde schon jetzt klar, dass ihr Mann alles andere als gelassen oder erfreut sein würde von dem Unfall zu hören.

Krankenhausaufenthalt!

Krankenhausaufenthalt!
 

Kurz zischte Kagome auf, nachdem der Arzt sie an ihrer Nase berührt hatte. Nachdem der Krankenwagen am Unfallort eingetroffen war, hatten sie sie direkt mitgenommen. Nun saß sie auf einer Liege im Behandlungsraum und wurde gründlich untersucht. „Gebrochen scheint nichts zu sein. Dennoch würde ich gern zur Sicherheit ein Röntgenbild machen. Haben sie noch andere Schmerzen?“, fragte der Arzt nach. Kagome griff sich an den Kopf. Noch immer dröhnte dieser unheimlich. Bis ihr plötzlich einfiel, dass es noch etwas gab, was sie dem Arzt unbedingt mitteilen muss. „Das geht nicht… ich bin schwanger“, hauchte sie. „Sie sind schwanger?“, fragte der Arzt erstaunt nach. Kaum verwunderlich, denn Kagome war bereits seit dreißig Minuten im Behandlungsraum und hatte bis jetzt keinen Ton davon erwähnt. „Ja... noch ganz frisch. In der fünften Woche. Noch weiß es niemand. Und das soll auch so bleiben“, verkündete sie, da Kagome vermutete, dass Inuyasha ebenfalls bald auftauchen würde. Sie wollte sicher nicht, dass er so von der Schwangerschaft erfuhr. Das musste sie in Ruhe mit ihm besprechen.

„Ok. Wir machen das Röntgenbild mit einer Schutzkleidung so kann den Ungeboren nichts passieren. Zusätzlich würde ich einen Gynäkologen hinzuziehen, schließlich hatten sie einen Gurt um und dieser könnte Verletzungen verursacht haben. Ein Neurologe sieht sich zudem ihren Kopf an, um mögliche Blutungen ausschließen zu können“, erklärte er ihr direkt alle Maßnahmen. Kagome nickte leicht mit dem Kopf. Sie würde alles über sich ergehen lassen, nur um schnellstmöglich hier weg zu können. Sie war noch nie ein großer Fan von Krankenhäusern gewesen. Hoffentlich konnte sie wirklich bald wieder nach Hause.
 

„Mit den Kindern scheint alles in Ordnung zu sein.“ Der Arzt nahm die Sonde wieder von ihrem Bauch und hatte zuvor gründlich nach Auffälligkeiten gesucht. Aufgrund von Kagomes sehr früher Schwangerschaft hatte er sich extra viel Zeit gelassen. Schließlich war von den Kindern bisher nicht viel zu sehen. Gerade mal die Fruchthülle und ein Punkt. Durch den Unfall konnten Komplikationen entstanden sein, die man noch nicht erkennen konnte. „Ich würde sie dennoch bitten sich zu schonen, es können immer noch Blutungen einsetzen. Wie schon der Neurologe würde auch ich sie gerne hier behalten. Jedoch kann es auch nach einigen Tagen zu Blutungen kommen. Sollte dies der Fall sein, kommen sie sofort wieder“, erklärte der Gynäkologe ihr weiter. Zu ihrem Erstaunen war sie sogar erleichtert diese Worte zu hören. Auch wenn diese Schwangerschaft ungeplant und eigentlich unmöglich war, machte sie sich dennoch sorgen.

Auf der einen Seite wollte sie diese Schwangerschaft nicht, auf der anderen freute sie sich diese besondere Zeit noch einmal erleben zu dürfen. „Keine Angst. Ich werde mich schonen, schon allein weil ich bereits über Nacht hier eingecheckt habe“, seufzte Kagome. Der Gynäkologe war bereits der dritte Arzt, der sie untersuchte. Der Neurologe hatte eine Gehirnerschütterung und ein leichtes Schleudertrauma diagnostiziert. Sie sollte ein bis zwei Tage hier zur Überwachung bleiben. Kagome hatte zähneknirschend zugestimmt zu bleiben. Das nun der zweite Arzt lieber einen Aufenthalt wollte, stimmte sie nicht unbedingt glücklich. Doch sie wusste auch, dass es vermutlich besser war. Schließlich waren ihre Verletzungen nicht zu unterschätzen. Und auch zu Hause würde Kagome wohl nicht allzu viel machen dürfen, da Inuyasha ein wachsames Auge auf sie haben würde. Definitiv würde er dafür sorgen, dass sie sich vollkommen auskurieren könnte.
 

„Entschuldigung, wissen Sie zufällig, wo Kagome Takahashi sich befindet?“, rief Inuyasha noch im Gehen, nachdem er im Krankenhaus angekommen war. Nach dem Anruf hatte er einige organisatorische Dinge erledigt müssen. Danach war er sofort ins Krankenhaus geeilt. Nun wollte er nur noch zu seiner Frau, denn er machte sich unheimliche Sorgen um sie. Die Frau meinte zwar, dass es seiner Frau den Umständen entsprechend gut ging, dennoch war er dadurch nur wenig beruhigt gewesen. Vor allem nachdem er an der Unfallstelle vorbeigefahren war und Kagomes Auto gesehen hatte. „Sind sie ein Angehöriger?“, fragte die Dame freundlich nach. Natürlich war Inuyasha klar, dass sie dies Fragen musste, jedoch hielt ihm dieses ganze Prozedere auf. „Ja, ich bin ihr Ehemann. Inuyasha Takahashi mein Name, ich will zu meiner Frau und das am besten sofort“, kam es daher ungeduldig von ihm.

Im Moment war er ziemlich angespannt und konnte seine Emotionen einfach nicht zurückhalten. „Ihre Frau ist noch im Behandlungsraum. Sie können hier im Aufenthaltsraum warten.“ Inuyasha schloss seine Augen. Er konnte es nicht fassen, dass diese Frau nicht verstand, dass er einfach zu Kagome wollte. „Kann ich nicht zu ihr? Sie ist doch meine Frau“, fleht er förmlich. Die junge Frau seufzte kurz. „Ich werde nachfragen... bitte haben sie einen Augenblick Geduld“, bat sie ihn und griff nach einem Telefon, während Inuyasha fußwippend darauf wartete, gute Nachrichten zu bekommen. „In Ordnung. Ihre Frau hat zugestimmt, dass sie zu ihr kommen können. Sie befindet sich im Behandlungsraum vier. Sie können nun zu ihr“, teilte sie ihm mit einem Lächeln mit. Inuyasha bedankte sich eilig und lief anschließend durch die Gänge, um schnellstmöglich zu seiner Frau zu kommen und hoffentlich könnte er seine Sorgen etwas mindern.
 

Ein leises Klopfen war zu hören. Eine Krankenschwester ging zur Tür, um dieses zu öffnen. „Kagome“, kam es gleich von Inuyasha, als dieser endlich in den Raum treten konnte. Eilig lief er an der Krankenschwester vorbei und schloss Kagome in seine Arme. Sofort schmiegte sie sich an ihren Mann. In seinen Armen fühlte sie sich sofort besser. „Wie geht es meiner Frau?“, fragte er direkt den Arzt. Jedoch ließ er nicht von ihr ab. „Ihrer Frau geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hat eine Gehirnerschütterung und ein leichtes Schleudertrauma. Wir würden ihre Frau gerne ein bis zwei Tage zur Überwachung hier behalten.“ Kagome war erleichtert, dass der Arzt keinen Ton von der Schwangerschaft von sich gab. Natürlich wollten sie sie auch aufgrund dieser lieber hier behalten, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Sie spürte wie Inuyashas Anspannung nachließ. Er schien zwar immer noch in Sorge zu sein. Dennoch drückte er sie fest an sich und schien erleichtert, dass es keine lebensgefährliche Verletzung hatte.

„Ich verstehe. Kann ich meiner Frau einiges an Kleidung bringen?“, fragte er sofort nach. Dafür war Kagome ihm wirklich dankbar. Ihre Kleidung hatten einige Bluttropfen abbekommen. Frische Wäsche würde ihr sicher ein besseres Gefühl geben. „Natürlich, wir werden ihre Frau bei uns aufnehmen. Sie können in dieser Zeit nach Hause fahren und einige Sachen zusammensuchen.“ Kagome löste sich von ihrem Mann. „Ich werde dir einiges zusammenpacken. Brauchst du irgendwas dringend?“, fragte er sie. Langsam schüttelte sie den Kopf. „Ich will nur so schnell wie möglich nach Hause“, gab sie zu. „Ich weiß, mein Schatz. Aber du musst dir überhaupt keine Gedanken machen. Den Kindern geht es gut und deine Arbeit weiß auch Bescheid. Auserdem ist es besser, wenn du hier bist und noch etwas überwacht wirst.“ Scheinbar hatte sich Inuyasha um einiges gekümmert, während sie untersucht wurde. „Ich weiß… deswegen bleibe ich doch hier“, kam es geknickt von ihr. Nur weil Kagome es verstand, bedeutete das nicht, dass sie das gerne machen würde.

„Gute Entscheidung. Ich komm bald wieder.“ Inuyasha gab ihr einen Kuss und lehnte kurz seine Stirn an ihre. „Bis gleich“, flüsterte sie, nachdem er sich vollends von ihr gelöst hatte. Am liebsten wäre sie nun mit ihm gegangen, doch zu ihrem eigen Wohl würde sie ausharren.
 

Wahllos warf Inuyasha einige Hygieneartikel in die kleine Tasche. Dadurch dass noch nicht klar war, wie lange Kagome tatsächlich im Krankenhaus bleiben musste, packte er alles ein, was sie für ein paar Tage brauchen würde. Natürlich hoffte Inuyasha, dass sie schnell wieder nach Hause kommen würde. Dennoch war er froh, dass sie so einsichtig war und im Krankenhaus blieb. Auch wenn ihre Verletzungen nicht ganz so schwer waren, würden einige Tage Überwachung ihm mehr Sicherheit geben, dass es ihr wirklich gut geht. Er war gerade dabei Unterwäsche und andere Kleidungsstücke in den Koffer zu werfen, als sein Handy fordernd zu klingeln begann. Schnell schnappte er sich das Gerät und klemmte es sich zwischen Ohr und Schulter, während er weiter den Koffer packte. „Ja?“, fragte er und sparte sich eine Begrüßung einfach. Dafür hatte er nun sowieso keine Zeit. „Inuyasha, wie geht es ihr?“, hörte er aufgeregt Sangos Stimme.

Scheinbar hatte sie von Kagomes Unfall gehört. Immerhin hatte er doch nur Naraku darüber informiert. Kagomes Fehlen hatte Sango bestimmt mitbekommen und daraufhin nachgehakt. „Sie hat eine Gehirnerschütterung und ein leichtes Schleudertrauma. Ein paar Prellungen konnte ich ebenso sehen. Sie bleibt erstmal im Krankenhaus zur Überwachung“, erklärte er Sango. „Ein Glück... ich hoffe, sie kann schnell wieder nach Hause“, kam es erleichtert von Sango. Auch er hatte dies verspürt, nachdem er vom Arzt erfahren hatte, dass es nicht so schlimm war, wie er befürchtet hatte. „Sango, sei mir nicht böse... ich muss zurück ins Krankenhaus. Ich melde mich am Abend wieder“, würgte Inuyasha sie ab. Schließlich wollte er so schnell wie möglich zurück zu seiner Frau. „Klar, kein Problem. Richte Kagome bitte gute Besserung aus“, bat Sango ihn noch schnell und verabschiedete sich anschließend. Inuyasha suchte noch die letzten Kleidungsstücke zusammen, ehe er die Tasche schloss und mit dieser zusammen das Haus wieder verließ.
 

Ein leises Klopfen ertönte. Ihr Blick wanderte zur Tür, die anschließend geöffnet wurde. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie Inuyasha erblickte. „Hey“, begrüßte sie ihren Mann. Sie war wirklich froh, ihn an diesem Tag noch einmal sehen zu können. „Na... geht es dir schon etwas besser?“, fragte er sie, als er die Tasche vor ihren Beinen auf das Bett gestellt hatte. Kagome hatte sich im Schneidersitz auf das Bett gesetzt und lehnte sich an Inuyashas Schulter, nachdem er sich neben sie gesetzt hatte. Inuyasha legte seinen Arm um ihre Schultern und atmete erleichtert aus. „Ich habe immer noch Kopfschmerzen und das wird sich wohl die nächsten Tage leider nicht ändern“, gab sie zu. Sie hatte mittlerweile ein Medikament erhalten. Wirklich helfen tat es jedoch noch nicht. „Weißt du denn jetzt mittlerweile, wie lange du hier bleiben musst?“, wollte er von ihr wissen.

Schließlich musste er einiges organisieren, vor allem wegen der Kinder. „Ich schätze, sie behalten mich zwei Tage hier. Aber am liebsten würde ich jetzt schon nach Hause“, kam es unzufrieden von ihr. Sie wollte immer noch nicht hier bleiben. Dennoch tat sie es, schon alleine um Inuyasha den Gefallen. Denn es erleichterte ihn sicher, dass sie nicht sofort entlassen wurde. „Sag mal, wie konnte das eigentlich passieren?”, wollte er in Erfahrung bringen. Die Wahrheit konnte sie ihm unmöglich anvertrauen. Sie könnte nicht einfach so sagen: Ich habe an unsere Kinder gedacht, die es eigentlich gar nicht geben kann. „Keine Ahnung… mir war nicht so gut. Ich hatte vorher schon starke Kopfschmerzen und dadurch war ich leider unkonzentriert“, log sie sich einfach eine Ausrede zusammen. Inuyasha schien ihr zum Glück zu glauben, da er nicht weiter nach fragte. „Ich bin nur froh, dass es dir so weit gut geht. Mach dir keine Sorgen um die Kinder. Die sind bestens versorgt.“ Mit diesen Worten nahm er ihr eine große Sorge und drückte sie zärtlich an sich, um anschließend mit ihr ins Bett zu gleiten. Kagome kuschelte sich an ihren Mann und genoss die Zweisamkeit, auf die sie wohl einige Tage verzichten musste.
 

Konzentriert ließ Kagome ihre Augen über die Zeilen gleiten. Zusammen mit Inuyasha hatte sie einige Stunden gedöst. Bis schließlich die Nachschwester kam und ihn darum bat, das Krankenhaus zu verlassen. Inuyasha hatte ihr Versprochen schon am nächsten Morgen wieder bei ihr zu sein. Kagome hatte sich deshalb dazu entschlossen zu recherchieren, nachdem Inuyasha gehen musste. Sie brauchte Gewissheit, wieso sie trotz einer Vasektomie schwanger werden konnte. Zu Kagomes Erstaunen hatte sie grade einen Artikel vor sich, der über eine mögliche Reinkarnation der Samenstränge informierte. Der Fall ist höchst selten, aber nicht vollkommen unmöglich. Dennoch musste Kagome noch einmal bei einem Arzt nach haken, da sie dies nicht so ganz verstand. Immerhin hatte der Arzt diese Seltenheit mit keiner Silbe erwähnt. Tief durchatmend legte Kagome ihr Handy beiseite. Sie hatte immer noch fürchterliche Kopfschmerzen. Das Handy würde ihr sicher nicht dabei helfen, diese los zu werden. Sie hatte erfahren, was sie wollte. Doch konnte es wirklich sein, dass auch Inuyasha so ein Fall sein könnte?

Unsicherheit und Aufklärung!

Unsicherheit und Aufklärung!
 

„Home sweet Home“, flüsterte Kagome, nachdem sie endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Anders als erwartet musste sie fast ganze vier Tage in diesem bleiben. Die Ärzte wollten auf Nummer sicher gehen. Kagome hatte sich ihrem Schicksal ergeben müssen. Doch jetzt war sie endlich wieder zu Hause. „Mama“, riefen ihre Kinder im Chor. Schwerfällig hockte sich Kagome zu ihnen hinunter. Ihr gesamter Körper tat unheimlich weh. Sämtliche Prellungen hatte sie erst am Folgetag gespürt. Stürmisch schlossen ihre Kinder sie in ihre Arme. Kagome hatte sie ebenso vermisst, wie ihre Kinder sie hatten. „Nicht so stürmisch Kinder“, wurde ihr Handeln von Inuyasha harsch unterbrochen. Kagome strafte ihn mit einem bösen Blick. Ja sie hatte Schmerz, dennoch musste er ihre Kinder nicht so streng maßregeln. Schon gar nicht, wenn diese sofort ein trauriges Gesicht zogen.

„Ich sage doch nur, dass sie nicht so wild mit dir umgehen sollen“, schmollte nun auch der Vater der Kleinen. Kagome verstand natürlich, dass er es keineswegs böse gemeint hatte. Dennoch ließ er dies etwas zu hart rüber kommen. „Das weiß ich. Aber die Kleinen haben mich eben auch sehr vermisst. So wie ich sie“, erklärte sie ihrem Mann. Sie hatte ihre ganze Familie unheimlich vermisst. Sich so darauf gefreut endlich nach Hause zu dürfen. Doch schon jetzt dämmert ihr, dass Inuyasha sie wirklich dazu anhalten würde um was der Arzt gebeten hatte. Strenge Bettruhe und nichts tun.
 

„Muss ich heute auf den Boden schlafen?“, schmunzelte Inuyasha, als er das Schlafzimmer betrat. Nachdem er Kagome vom Krankenhaus abgeholt hatte, verbrachten sie den Tag über im Wohnzimmer. Rin war zusammen mit Kosei und Sesshomaru vorbeigekommen, denn sie wollte sich erkundigen, wie es ihr ging und ob sie Hilfe brauchen würde. Der Tag war sehr anstrengend vor allem für Kagome. Inuyasha hatte deshalb beschlossen, dass es für heute genug sein sollte. Er hatte sie ins Bett geschickt. Kagome sollte sich noch einige Tage schonen. Ihre Kopfschmerzen waren immer noch da. Doch auch bei weiteren Untersuchungen wurde nichts Neues diagnostiziert. Sie konnte somit gefahrlos nach Hause. Arbeiten würde sie wohl die nächsten Wochen nicht gehen können. Inuyasha hatte natürlich gemerkt, dass seine Fürsorge ihr nicht ganz schmeckte. Als er sie bat sich schon mal bettfertig zu machen, rollte sie mit ihren Augen. Doch da kannte er kein Pardon. Er hatte sich furchtbar gesorgt in den letzten Tagen. War froh, dass Rin und auch Sango sich mit um die Kinder gekümmert hatten. Sie hatten sie in den Kindergarten gebracht oder am Abend wieder abgeholt. Ihnen und auch ihm etwas zu essen gekocht, während er seine Freizeit bei Kagome verbracht hatte.

„Sieht ganz so aus“, antworte sie ihm. Denn auch sie blickte zu den Kindern, die sich eng an ihre Mutter kuschelt hatten. Natürlich hatten sie ihre Mutter sehr vermisst und wollten nun jede Sekunde bei ihr sein. Inuyasha hatte die Kinder bewusst zu Hause gelassen. Er wollte sie nicht überfordern oder schockieren. Sie hatten zwar jeden Tag mit Kagome telefoniert, damit die Kinder sie sehen konnten. „Sie bleiben also?“, schlussfolgerte er aufgrund ihrer Wortwahl. Das hatte sich Inuyasha auch schon gedacht. Die Kinder hatten schon die Tage zuvor unruhig geschlafen, sodass er sie einfach bei sich hatte schlafen lassen. Dass Kagome nun wieder da war schien daran nichts zu ändern. „Aber ein bisschen Platz lassen dir die Kids schon“, schmunzelte sie ihn zuckersüß an. Vorsichtig legte sie sich zur Seite. Takehito zog sie etwas zu sich heran. Sodass Himiwara und Takuya etwas nachrücken konnten. „Vielen Dank… sehr aufmerksam“, meinte er und zog eine Augenbraue hoch. Jedoch legte er sich brav auf die frei gewordene Fläche. Seine Hand griff die seiner Frau. Er war wirklich froh, sie nun endlich wieder bei sich zu haben. Nochmal würde er so eine Situation sicher nicht überstehen.
 

Flink band Kagome sich ihre Haare nach oben. Nach Tagen des Nichtstuns wollte sie sich endlich wieder im Haushalt betätigen. Inuyasha war auf der Arbeit. Ihre Kinder im Kindergarten. Sie hatte das Haus vollkommen für sich allein. Perfekt um etwas Staub zu wischen. Vollkommen motiviert griff Kagome nach ihrem Putzeimer und schnappte sich noch einige Tücher. Das Mittel dafür hatte sie bereits vorbereitet. Zwar hatte sie noch immer starke körperliche Schmerzen, doch das hinderte sie nicht daran, sich aktiv zu betätigen. Sie holte die kleine Trittleiter aus der Vorratskammer und machte sich daran, die Schränke abzustauben. Nur zu deutlich merkte sie, dass sie noch nicht ganz fit war. Sie war deutlich schneller aus der Puste und musste mehrere Pausen einlegen. Doch sie wollte durchhalten. Sie hatte lange genug nichts getan für ihren Geschmack. Sich streng an die Vorgabe des Arztes und Inuyasha gehalten. Ihr Unfall war mittlerweile knapp zwei Woche her. Da konnte man doch ruhig wieder etwas machen. Zumindest dachte sie das.

Doch ihr Körper sah das scheinbar anders. Plötzlich durchzog sie ein stechender Schmerz im Unterleib. Kagome griff sich sofort an diesen und atmete stockend aus. Ihr Herzschlag verdoppelte sich sofort. Sie kannte diese Art des Schmerzes, denn diesen hatte sie schon einmal durchgemacht. In Kagome machte sich Panik breit. Angst um ihre Kinder. Sie wollte nicht nochmal eine Fehlgeburt erleben. In der letzten Woche hatte sie viel Zeit zum Nachdenken. Sie hatte beschlossen, diese Kinder zu behalten und hatte alles getan, um diese Schwangerschaft zu schützen. Doch scheinbar hatte sie sich zu früh gefreut. Sie hatte sich in Sicherheit gewogen, sich überschätzt. Scheinbar zahlte sie nun einen Tribut dafür. Zitternd griff sie nach ihrem Handy. „Ordination Dr. Shinosuke, was kann ich für sie tun?“, hörte sie die Sprechstundenhilfe, nachdem der Anruf entgegengenommen wurde. „Ähm.. hier ist Kagome Takahashi. Ich müsste ganz dringen zu Dr. Shinosuke. Ich habe furchtbare Krämpfe und Angst meine Kinder wieder zu verlieren“, kam es mit hauchender und kratziger Stimme von Kagome. Sie spürte, wie Tränen ihre Augen verließen. Sie wollte das nicht... nicht nochmal.

„Komm bitte gleich vorbei.“ Diese Aufforderung musste Kagome nicht noch einmal hören. Sie griff sich ihren Autoschlüssel. Das Auto hatte ihr Inuyasha kurz zuvor besorgt. Damit sie wieder mobil war. So gut wie möglich versuchte sie sich zu bewegen. Die Angst, dass jede Bewegung die Falsche war, wurde größer und damit auch diese ihre Babys zu verlieren.
 

„Wir sind wieder zuhause“, rief Inuyasha durch das Haus. Nachdem Kagome den Unfall hatte kümmert er sich, um das Abholen und Bringen der Kinder. Deshalb hörte er sogar früher auf zu arbeiten. Zu seiner Überraschung war es vollkommen ruhig im Haus. Kagome schien nicht zu Hause zu sein. Seltsam da sie sich doch eigentlich schonen sollte. Inuyasha lief in die Garage. Wollte sehen, ob sie mit dem Wagen weggefahren war. Eigentlich sollte sie noch nicht damit fahren. In ein paar Tagen hatten sie einen Kontrolltermin. Danach wollte der Arzt entscheiden, ob sie wieder fahren durfte. Zu seiner Verwunderung war der Wagen wirklich weg. Dabei wusste sie doch, dass sie noch nicht fahren durfte. Nervös griff Inuyasha sich sein Handy, als er wieder im Wohnraum war. Eilig wählte er ihre Nummer. Doch der Anruf blieb unbeantwortet. Kagome ging auch beim wiederholten Male nicht ran.

„Was machst du schon wieder“, flüsterte Inuyasha. Er hatte wirklich Angst, dass wieder etwas passieren würde und diesmal würde es nicht so glimpflich ausgehen. „Papa wo ist Mama?“, fragte ihn plötzlich Takuya. Kurz erschrak Inuyasha, da er doch seine Kinder komplett vergessen hatte. „Mama kommt bestimmt gleich wieder“, lächelte er unsicher. Er wollte seine Kinder nicht schon wieder beunruhigen, denn sie hatten in den letzten Wochen mehr als genug mitgemacht.
 

Seufzend steckte Kagome ihr Handy wieder ein. Sie biss sich auf die Lippe und hatte wirklich ein schlechtes Gewissen, Inuyashas Anrufe ignoriert zu haben. Doch sie konnte nicht rangehen. Er hätte sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte und wäre hier her gekommen. Er hätte erfahren, dass sie wieder schwanger war. Etwas das sie unbedingt vermeiden wollte, zumindest im Moment. „Kagome, du kannst nun rein“, teilte ihr die Sprechstundenhilfe mit. Tief atmete Kagome durch und stand zögerlich auf. Sie hatte keine Ahnung, ob sie wirklich wissen wollte, was Sache war. Diesen Albtraum wollte sie nicht schon wieder ins Auge schauen. „Was kann ich für dich tun? Unser Termin ist doch erst in zwei Wochen“, wollte Dr. Shinosuke von ihr wissen. Kagome schluckte einmal schwer. „Ich hatte vor zwei Wochen einen Autounfall. Eigentlich ist alles in Ordnung. Doch vorhin hatte ich ganz plötzlich starke Unterleibsschmerzen. Ich habe solche Angst.“ Kagome umfasste ihre Knie und zitterte am ganzen Körper. „Gut dann schauen wir uns das mal an. Es muss nicht bedeuten, dass es wieder passiert, Kagome.“ Beruhigend sprach der Arzt mit ihr und berührte vorsichtig ihre Schulter. „Legst du dich bitte auf die Liege“, bat er sie.

Kagome nickte und nahm auf der Liege Platz. Sie streifte ihren Pullover hoch. Dr. Shinosuke machte sich gleich ans Werk. Das kalte Gel verteilt er auf ihrem Bauch. Sie hielt die Luft an und wartete gespannt darauf, dass er etwas sagte. „Es gibt eine Überraschung, aber es sieht eigentlich so weit alles gut aus.“ Kagome atmete erleichtert aus. Ihren Babys ging es gut. „Welche Überraschung?“, wollte sie anschließend wissen. Dies hatte sie erst jetzt wahrgenommen, dass er zuvor etwas anderes gesagt hatte. „Ja. Wir haben nicht nur zwei, sondern gleich drei kern gesunde Babys. Hier sieh mal.“ Kagome stockte sofort der Atem und glaubte, sich verhört zu haben. „Das ist doch ein Scherz. Erst bin ich schwanger, obwohl das unmöglich ist und nun sollen es Drillinge sein? Das ist doch sicher ein Bluterguss.“

„Nein, Kagome. Es ist so wie ich es sage. Es sind drei Kinder. Ein Embryo hat sich geteilt. Die Feststellung der Schwangerschaft war schon recht früh, da kann es schon noch vorkommen das aus einem Kind zwei werden. Oder in deinem Fall eben drei. Und wenn du genau schaust, kannst du auch schon die Herzen schlagen sehen. Deine Schmerzen werden sicher noch vom Unfall stammen. Eine Drillingsschwangerschaft ist jedoch auch sehr anstrengend. Du solltest dich weiterhin schonen“, versuchte es ihr Arzt so einfühlsam wie möglich zu erklären. Kagome musste diese Nachricht erst mal verdauen. Sie hatte schon bei zwei weiteren Kindern Sorge, es nicht hinzubekommen. Bei drei sah das nochmal viel schlimmer aus. „Du musst allerdings häufiger untersucht werden. Drillinge bringen ein hohes Risiko für eine Frühgeburt mit sich. Wir wollen versuchen, es so lange wie möglich hinzuzögern.“ Natürlich musste er sie informieren, doch das machte ihre Sorgen nur noch größer. „Ich werde alles tun, um meine Kinder zu schützen“, schwor sie dem Arzt. „Gut. Stress ist also tabu für dich.”

Einen Moment überlegte dieser und sah eingehend Kagome an. “Hast du schon wegen der Schwangerschaft mit Inuyasha gesprochen?“, wollte er wissen. „Nein. Aber ich habe recherchiert. Ist es wirklich möglich, dass die Samenstränge trotz Verödung wieder zusammenwachsen? Und wieso bin ich dann nicht schon vorher schwanger geworden?“, wollte sie wissen. Darüber hatte sie während ihres Krankenhausaufenthaltes gelesen. „Ja, aber nur in sehr seltenen Fällen. Zudem ist Inuyasha einen Hanyou und hat damit auch größere Heilungskräfte. Die Samenstränge brauchen trotzdem einige Zeit, um sich zu regenerieren. Eine Zeit lang wird Inuyasha sicher unfruchtbar gewesen sein. Die regelmäßigen Kontrollen hätten das zeigen müssen.“

„Oh… danke...“, bedankte sich Kagome. Wirklich helfen tat ihr das nicht. Leider wusste sie nicht, ob ihr Mann bei den Kontrollen gewesen war. Das musste sie wohl oder übel von ihm erfahren. Und dazu müsste sie endlich mit der Sprache herausrücken.

Unschlüssigkeit!

Unschlüssigkeit!

 

 

„Wo warst du?“, fragte Inuyasha und war eilig von der Wohnzimmercouch aufgesprungen, nachdem er die Eingangstür gehört hatte. Erleichtert schloss er seine Frau in die Arme. „Tut mir leid. Ich wollte einfach mal ein wenig raus“, entschuldigt sich Kagome bei ihm. „Warum bist du dann mit dem Auto los?“, wollte er von ihr wissen. Seinetwegen konnte sie raus und spazieren gehen. Den Wagen sollte sie dafür noch nicht verwenden. „Warum sagst du mir denn nicht Bescheid?“, fragte er weiter nach und sah sie an. Diese wich seinem Blick aus. Inuyasha drehte ihren Kopf vorsichtig mit seinen Fingern zu sich. „Ok, ich gebe es ja zu. Ich hatte plötzlich unglaubliche Schmerzen. Ich habe Panik bekommen. Ich bin zum Arzt gefahren, du warst nicht da und ich habe es nicht ausgehalten zu warten“, gab sie zu. Inuyasha hatte sich schon gedacht, dass Kagome etwas geflunkert hatte. Sonst räumte sie ihr Putzzeug wieder weg, wenn sie das Haus verließ. Diesmal hatte er es weggeräumt. Schon das kam ihn komisch vor.

„Und was sagt der Arzt?“, wollte er in Erfahrung bringen und wurde nun unsicher. „Nichts. Ich habe übertrieben. Meine Verletzungen sind noch nicht komplett verheilt und durch das Putzen scheint mein Körper überfordert gewesen zu sein. Ich soll mich weiterhin schonen.“ Inuyasha war wirklich erleichtert, dass es nichts Schlimmes war. „Hast du noch Schmerzen?“, hakte er gleich nach. „Nur noch ganz leichte. Habt ihr schon gegessen oder soll ich euch was machen?“ Inuyasha zog eine Augenbraue hoch. Kagome konnte es einfach nicht sein lassen. „Du machst es dir jetzt mit den Kindern bequem. Sie warten schon auf dich und ich kümmere mich um das Abendessen“, bestimmte er einfach. Wenn seine Frau sich nicht schonen wollte, würde eben er dafür sorgen, dass sie es tat. 

 

Nachdenklich hatte Kagome ihren Blick an die Decke gerichtet. Den Tag über hatte sie immer wieder darüber nachgedacht, wie sie ihrem Mann von der Schwangerschaft erzählen konnte. Doch egal wie sie das Gespräch im Kopf begann, alles endete in einem Desaster. „Alles ok?“, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. „Klar, was sollte denn nicht in Ordnung sein?“ Obwohl Kagome selbst wusste, dass es nicht die beste Idee war, ihm noch länger zu verschweigen, dass sie Schwanger war. Irgendwann würde sie es nicht mehr verbergen können, denn schon jetzt merkte sie leichte Anzeichen der Schwangerschaft. Ihr Körper begann sich langsam zu verändern. Kein Wunder, wenn man Drillinge erwartet. „Du bist so nachdenklich. Schon seit Wochen“, machte er sie auf ihr merkwürdiges Verhalten aufmerksam. „Ach mir geht doch nur einiges durch den Kopf“, versuchte sie ihre innere Anspannung zu überspielen. Die letzten drei Wochen hatte sie immer wieder mit Unsicherheiten, aber auch Schuldgefühlen zu kämpfen. Natürlich konnte sie Inuyasha diese nicht verbergen. Es war utopisch von ihr zu glauben, dass sie das konnte.

„Und was geht dir durch den Kopf?“, wollte er von ihr wissen. Kagome leckte sich über die Lippen und musste sich dringend eine Ausrede einfallen lassen. „Weißt du... in ein paar Wochen werden die Zwillinge vier und ich mach mir Gedanken, was wir ihnen schenken können und wie die Feier ablaufen soll. Außerdem mache ich mir Gedanken um meinen Job. Ich meine Naraku wird es nicht gut heißen, dass ich noch ganze zwei Wochen nicht zur Arbeit kommen kann“, fiel ihr letztendlich doch noch etwas ein. „Deine Arbeit ist das letzte an das du jetzt einen Gedanken verschwenden solltest.“ Bei seinen Worten verschränkte er seine Arme vor der Brust. „Ich weiß… aber es ist dennoch in meinem Kopf“, seufzte Kagome. Natürlich machte sie sich nicht nur Gedanken wegen der Schwangerschaft. Sie musste ihrem Chef ebenfalls davon berichten. Sie würde in Karenz gehen. Sich einige Zeit nur um die Kinder kümmern. Ihren Job würde sie mit sechs Kindern nur schwer schaffen können. Es würden so einige Herausforderungen auf sie zukommen. Mit und ohne Inuyasha.

Vorallem der finanzelle Aspekt würde sie mehr als fordern. Schon jetzt konnten sie keine Luftsprünge machen. Doch noch ging sie arbeiten. Sobald ihr Lohn auch noch weg fallen würde, würde es hart werden. „Um den Geburtstag der Kleinen mach dir mal keine Gedanken. Das bekommen wir schon hin. Es wird perfekt wie jedes Jahr.“ Zärtlich zog er sie in seine Arme. Kagome genoss es in seinen Armen zu liegen. Sie fühlte sich so sorglos in diesen Augenblicken. Jedoch wusste sie genau, dass sie sich bald der Realität stellen musste. 

 

Schnell griff Kagome nach ihrem Handy. Dieses läutet gerade fordernd auf den Küchentisch. „Mist“, entkam es ihr, als sie die Nummer ihres Chefs auf dem Display entdeckte. Sie wusste schon jetzt, dass er bestimmt nicht bei bester Laune sein würde. Dennoch musste sie den Anruf entgegennehmen. „Hallo Naraku“, begrüßte sie deshalb ihren Chef. Sie konnte sich schon denken, worum es sich bei seinem Anruf handelte. „Ach meine Mitarbeiterin des Monats geht auch ans Telefon“, kam es sofort missmutig von ihm. Kagome verzog das Gesicht und konnte sich regelrecht vorstellen, welche Laune ihr Chef gerade hatte. „Wann gedenkst du wieder zur Arbeit zu kommen?“, wollte er auch sofort von ihr wissen. Kagome konnte ihn auch mittlerweile eine Antwort darauf geben. Denn sie war am frühen Morgen schon zusammen mit Inuyasha zu einer weiteren Kontrolle im Krankenhaus gewesen. Sie hatte endlich wieder die Freigabe arbeiten zu gehen. Darauf freute sich Kagome wirklich sehr.

„Ich soll mich diese Woche noch schonen. Aber ab Montag kann ich wieder zur Arbeit kommen“, teilte sie deshalb ihrem Chef mit. Die kommenden vier Tage sollte sie ihren Körper wieder langsam an die körperliche Arbeit gewöhnen. Sie sollte es nicht übertreiben. Kagome hatte schon die letzten Tage immer mehr im Haushalt übernommen. Die Schmerzen waren endlich dahin. Sie konnte sich wieder bewegen wie sie sollte. „Das wird aber auch Zeit.“ Ohne ein weiteres Wort wurde der Anruf durch Naraku beendet. Kagome seufzte einmal tief durch. Das konnte ja heiter werden. Schon jetzt wünschte sie sich noch ein paar Wochen auf der Arbeit entfliehen zu können, da die nächsten Tage doch sicher alles andere als angenehm werden würden. 

 

Angenehm kühl lief das Wasser über ihren Körper. Wie Kagome schon vermutet hatte, waren die ersten Arbeitstage alles andere als ein Zuckerschlecken. Sie musste sehr viel erledigen. Sango half ihr ab und an bei diesen Aufgaben. Jedoch musste sie den Großteil alleine machen. Ihrem Chef war es egal, dass sie erst von einem längeren Krankstand zurück kam. Auch von der Schwangerschaft hatte sie noch nichts erwähnt. Sie musste schuften wie ein Tier. Abends spürte Kagome jeden einzelnen Knochen. Sie war froh, dass es nun Wochenende war. Wirklich ausruhen würde sie sich nicht können. Die Zwillinge feierten am Sonntag ihren vierten Geburtstag. Alle Verwandten wurden eingeladen. Sie musste noch einiges vorbereiten. Deshalb wollte sie am heutigen Abend so schnell wie möglich ins Bett. Normalerweise würde sich Kagome lieber ein angenehmes Bad gönnen. Doch langsam fing ihr Bauch an zu wachsen.

Noch immer hatte sie es nicht über sich gebracht mit Inuyasha zu sprechen. Sie versteckte die beginnende Wölbung unter weiten Kleidern. Abends achtete sie darauf, dass sie bereits im Bett war, sobald ihr Mann ins Schlafzimmer kam. Körperliche Nähe ließ sie kaum noch zu. Und sollte es sie dennoch mal überkommen, sorgte sie dafür das Inuyasha sie nicht zu viel berührte und sie nicht sehen konnte. Bis jetzt hatte dies gut geklappt. Doch wirklich lange hatte sie nicht mehr Zeit, um mit der Wahrheit herauszurücken. Lange würde dieses Versteckspiel sicher nicht mehr gut gehen. 

 

„Eine Badewanne voll Wasser wäre mir zwar lieber, aber eine heiße Dusche mit meiner Frau verneine ich auch nicht.“ Inuyasha legte seine Arme um seine Frau und drückte sie an seinen nackten Körper. Augenblicklich verspannte sie sich unter seiner Berührung. Zärtlich küsste er ihr Schulterblatt. Nachdem er seine Kinder ins Bett gebracht hatte, wollte er noch etwas Zweisamkeit genießen. In den letzten Wochen hatten sie nur wenig Gelegenheit dazu gehabt. Oft hatte seine Frau noch Schmerzen, daher hatte er sich bewusst zurückgehalten. Das musste er nun nicht mehr. Die Kinder waren bereits im Bett. Er konnte also ganz unbesorgt seinen Bedürfnissen freien Lauf lassen. Doch Kagome schien das anders zu sehen. Umständlich schälte sie sich aus seinen Armen. „Ich bin echt müde Inuyasha.“ Für Inuyasha war dies kein Problem, denn sie könnten ihr kleines Spielchen einfach ins Schlafzimmer verlegen. „Dann duschen wir eben fertig und verlegen unsere Zweisamkeit ins Schlafzimmer“, grinste er sie an und wollte endlich wieder seiner Frau, aber auch sich vollkommen verwöhnen.

„Sei mir nicht Böse. Die Woche war extrem anstrengend und ich habe morgen einiges zu erledigen.“ Nach wie vor schien Kagome nichts von dem Vorhaben ihres Mannes zu halten. Inuyasha verstand die Welt nicht mehr. Nach der Fehlgeburt war ihr Sexleben wieder aufregend und anreizend wie schon lange nicht mehr. Diese plötzliche Zurückhaltung und Unlust seiner Frau konnte er beim besten Willen nicht verstehen. „Willst du eigentlich irgendwann mal wieder?“, ließ er seinen Frust nun direkt raus. Seit Wochen hatte er sich in Beherrschung geübt und sich regelrecht auf den Tag gefreut, wenn endlich wieder alles schmerzlos und aufregend war. Doch Kagome hatte absolut kein Interesse in körperlicher Hinsicht an ihm zu haben. Es frustrierte ihn einfach. Er war doch auch nur ein Mann, der seine Frau begehrte. „Inuyasha, bitte. Das ist doch lächerlich. Ich bin einfach nur total erledigt“, versuchte Kagome ihn zu besänftigen. Doch ihre Abweichung verletzte ihn nur noch mehr. „Na klar. Deshalb darf ich dich seit Wochen nicht mehr nackt sehen“, blaffte er weiter. Doch sie quetsche sich an ihm vorbei, so dass er sie nur von hinten betrachten konnte.

Dieses bescheuerte Versteckspiel seit einigen Wochen war so sinnlos, denn es war nichts schlimmes, wenn sie ein oder zwei Kilos zugelegt hatte. Er liebte sie und nicht ihren Körper. Warum Frauen immer solche Komplexe aufgrund ihres Körpers hatten, konnte er ernsthaft nicht verstehen. „Das ist doch gar nicht wahr.“ Inuyasha verdrehte die Augen bei ihrer Reaktion. „Nicht wahr? Und warum drehst du dich erst um, wenn das blöde Handtuch deinen Körper verdeckt?“, wollte er von ihr wissen. Diese biss sich unschlüssig auf die Unterlippe. Schien genau zu wissen, dass er recht hatte. „Weißt du was? Mir ist die Lust auf Sex vergangen. Ich werde jetzt meine Sachen packen und heute im Wohnzimmer schlafen. Ist dir wahrscheinlich sowieso lieber“, murte er und schnappte sich ebenfalls ein Handtuch, um sich abtrocknen zu können. Das Wasser hatte er zuvor abgestellt. „Inuyasha!“, rief sie ihm nach. Doch er war einfach zu wütend. Er wollte nicht weiter mit ihr diskutieren. Definitiv hatte er die Schnauze gestrichen voll. Er wollte seine Frau zurück… doch diese hatte er vermutlich schon vor ein paar Wochen verloren. 

 

Aufgeflogen!

Aufgeflogen!
 

Seufzend band sich Kagome ihre Haare hoch. Ihre Stirnfransen klammerte sie sich mit einer Spange nach oben. Trotz der momentanen angespannten Stimmung zwischen ihr und Inuyasha wollte Kagome ihren Kindern ihren Herzenswunsch erfüllen. Himiwara wünschte sich eine Erdbeertorte, während Takuya eine Schokotorte wollte. Beide Kinder sollten ihren eigenen Kuchen bekommen. Dafür musste sie jedoch noch einiges erledigen. Ihre Augen flogen über die Rezepte. Sie suchte sich die einzelnen Zutaten zusammen. Kagome begann damit den Teig anzufertigen. Immer wieder las sie nach, was sie als nächstes benötigen würde. „Ich gehe mit den Kindern raus.“ Kurz dreht Kagome sich zu ihrem Mann. Er sah sie bei seinen Worten nicht einmal an. Kagome wusste, dass sie ihn verletzt hatte. Sie musste ihm endlich die Wahrheit sagen. Doch vorher musste sie den Geburtstag ihrer Kinder so gut es ging über die Bühne bringen. Das hatten ihre Kinder wirklich mehr als verdient. Deshalb machte sie sich auch tatkräftig weiter ans Werk. Sie wollte doch zumindest die leuchtenden Kinderaugen ihre Kinder sehen, die sich hoffentlich über die Kuchen freuen würden.
 

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ Inuyasha verdrehte seine Augen, nachdem Miroku ihn angesprochen hatte. „Ein Hallo hätte es auch getan“, murrte er daher, hatte sich zuvor mit seinem Kumpel auf dem Spielplatz verabredet. Er war immer noch frustriert, wollte sich etwas aus der angespannten Situation zurückziehen. „Jaja schon gut. Hallo. Aber jetzt mal im Ernst, was ist los? Du ziehst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter“, gab sein Freund nicht auf. Inuyasha hatte eigentlich keine Lust darüber zu sprechen. Das war eine Sache zwischen Kagome und ihm. „Ich bin nicht hier, um mich dir an zu vertrauen“, stellte Inuyasha deshalb klar. Er würde Miroku auf keinen Fall erzählen, wieso er im Moment etwas mies gelaunt war. Er hatte seinen Kumpel hier her gebeten, um sich etwas abzulenken, nicht um seinen Frust abzulassen. „Ist ja schon gut Alter. Ich hab es kapiert. Du willst nicht darüber reden“, lenkte nun Miroku zu seiner Freude ein.

„Kinu, Gyokuto benehmt euch“, maßregelte Miroku seine beiden Töchter anschließend. Inuyasha musste dabei etwas schmunzeln, denn Kinu stellte sich mit den Händen vor ihren Vater auf. „Papa… nur weil ich mein Leben lebe, muss dich das nicht verletzen“, verkündete die Kleine voller Eifer. Inuyasha konnte sein Lachen nicht mehr verhindern. Er konnte es einfach nicht mehr verkneifen und lachte los. Diese Kinder hatten eindeutig das Temperament ihre Mutter geerbt. Dies schien auch Miroku seufzend zu akzeptieren. „Passt einfach auf, dass ihr euch nicht verletzt“, gab er resigniert von sich. Schien sich seinem Schicksal zu ergeben, denn bei diesen jungen Frauen blieb ihm auch nichts anderes übrig.
 

Zufrieden betrachte Kagome ihr Werk. Nachdem Inuyasha mit den Kindern das Haus verlassen hatte, war sie voll und ganz in ihre Arbeit versunken. Mit dem Resultat war sie mehr als zufrieden. Sie war keine Meisterbäckerin, doch die Torten für ihre Kinder waren ihr wirklich gelungen. Diese sollten ihre Kinder jedoch nicht gleich zu Gesicht bekommen. Sodass sie schnell dafür sorgte, dass die Torten schnell im Kühlschrank verschwanden. Keine Sekunde zu früh war sie damit fertig geworden. Stürmisch liefen ihre Kinder in die Küche. „Mama… Mama dürfen wir heute in einem Zimmer schlafen?“, kam es auch gleich lautstark von Himiwara. Sie liebte diese stürmische und kindliche Art ihrer Tochter. „Wenn deine Brüder das auch wollen“, stimmt Kagome zu. Für sie war es schön, dass sowohl die Zwillinge als auch ihr ältester Sohn eine so enge Beziehung zu einander hatten. Sie selbst hatte zu ihrem eigenen Bruder zwar eine gute Verbindung, doch wirklich viel hatten sie nicht mehr miteinander zu tun. Der Altersunterschied und ihr früher Auszug waren eben nicht gerade förderlich für ihre Beziehung gewesen.

Auch die weite Entfernung machte es ihr schwer, diese Bindung aufrecht zu halten. Sie wünschte sich, dass ihre Kinder nie ihre Bindung zu einander verlieren würden. Sie sollten immer so zusammenhalten und vielleicht auch ihre kleinen Geschwister, die sie bald bekommen würden. „Sango und Miroku kommen morgen auch.“ Ihr Blick traf kurz den von Inuyasha, nachdem er das Wort an sie gerichtet hatte. „Schön, je mehr desto besser“, freute sich Kagome. Natürlich war es herausfordernd und anstrengend für sie. Doch sie freute sich für ihre Kinder, das sie so viele Freunde hatten, die zusammen mit ihnen den Ehrentag verbringen wollten.
 

„Inuyasha, noch ein Stückchen nach rechts“, bat Kagome Inuyasha leise. Zusammen waren sie extra früh aufgestanden, um das Wohnzimmer gemeinsam für die Zwillinge zu schmücken. Ihre Differenzen hatten sie immer noch nicht geklärt. Doch für ihre Kinder riss sich das Paar zusammen. „So besser?“, fragte Inuyasha sie deshalb, als er die Girlande am Türrahmen befestigt hatte. „Ja, viel besser. Hast du die Luftballons gestern Abend noch aufgeblasen?“, wollte sie anschließend wissen. Da er die Nacht abermals auf der Couch verbracht hatte, hatte er sich darum gekümmert. „Ja, alles bereits fertig im Abstellraum versteckt.“ Er hatte Sorge gehabt, dass die Kinder vielleicht doch noch einmal wach wurden und herunter kamen. Die kleine Überraschung wäre damit dahin gewesen und das hatte er somit vermeiden wollen. „Super, ich hole sie schon mal und dann können wir schon darauf warten, dass unsere Geburtstagskinder aufwachen“, kam es freudig von ihr. Kurz sah Inuyasha Kagome noch nach. Die Situation zwischen ihnen lag ihm nach wie vor schwer im Magen. Doch Zeit für ein klärendes Gespräch würden sie wohl erst am späten Abend oder sogar erst am nächsten Tag haben. Heute mussten sie für ihre Kinder ihre Differenzen vergessen und dafür sorgen, dass Ihre Kinder einen wunderschönen und unvergesslichen Geburtstag verbringen konnten.
 

„Du hast dir wirklich einiges an Arbeit angetan“, bewunderte Rin das Wohnzimmer, nachdem sie zusammen mit Sesshomaru und Kosei dieses betreten hatte. „Inuyasha hat eigentlich den Hauptteil gemacht.“ Kurz sah sie zu ihm und sah, wie er zusammen mit den Kindern spielte. Sie waren gerade dabei den Legoflieger den Takuya bekommen hatte zusammenzubauen. Für Kagome sah es so aus, als hätte Inuyasha mehr Spaß dabei diesen zu bauen als Takuya, der nur zusah wie sein Papa ein Teil nach dem anderen verband. „Macht mal Platz da. Onkel Sesshomaru zeigt euch mal, wie das richtig geht“, verkündete ihr Schwager lautstark, setzte sich zu Inuyasha auf den Boden und schien genau wie schon ihr Mann Feuer und Flamme zu sein. „Bist du sicher, dass das Geschenk wirklich für Takuya war?“, kicherte Rin neben ihr. Auch sie betrachte das Bild vor sich genau. Takuya reichte seinem Vater fleißig die einzelnen Bausteine, während Kosei und Takehito aufgeregt dabei zusahen, wie das Model langsam entstand. „Nein. Aber wenigstens Himiwara scheint ihr Geschenk genießen zu können“, schmunzelte Kagome. Die Kleine hatte einen Playmobil Reiterhof bekommen. Sie spielte freudig mit den kleinen Figuren und schien vollkommen in ihrer Welt versunken zu sein.

„Da hast du Recht“, stimmt ihr Rin sofort zu. „Kann ich dir vielleicht noch etwas helfen?“ fragte sie anschließend. Kagome war wirklich froh, dass Rin ihr unter die Arme greifen wollte. Die Woche war wirklich anstrengend für sie gewesen. Sie merkte deutlich, dass sie schneller erschöpft war. Die Schwangerschaft zerrte wirklich an ihren Kräften. Dass sie keine Zeit hatte, sich auszuruhen war wirklich hart für sie. „Ja bitte. Ich würde gern die Kuchen fertig machen. Inuyasha wird mir ja scheinbar keine Hilfe sein“, schmunzelte Kagome. Sie sah die Freunde in seinen Augen und wollte ihn dabei nicht unterbrechen. Er wirkte so unglaublich glücklich. Am liebsten wollte sie ihn nur noch auf diese Weise sehen.
 

„Warum sagst du nichts?“ Inuyasha hatte soeben bemerkt, dass Kagome und Rin verschwunden waren. Daher hatte er sich schnell von den Legobausteinen gelöst und war in die Küche gelaufen. „Du hast so schön gespielt“, teilte Kagome ihm mit. Natürlich hatte er ihre und Rins Blick auf sich gespürt. Ihn war es einfach überkommen, als er das Legoflugzeug gesehen hatte. Nach Kagomes Worten war ihm dies jedoch etwas peinlich. Verlegen kratze er sich am Hinterkopf. „Kann ich euch noch bei etwas helfen?“, fragte er nach und wollte gewiss nicht, dass seine Frau und Rin alles übernahmen. „Du kannst, wenn du willst, eine der Torten nehmen und die Kerzen anzünden.“ Inuyasha ergriff sofort das Feuerzeug, welches Rin ihm reichte. Kagome hatte sich wirklich wieder selbst übertroffen, wie er fand. Die Torten sahen wirklich niedlich aus. Sie hatte extra Peppa und Sonic nach modelliert. Die Lieblingsfiguren der beiden Kleinen. „Sind deine Eltern endlich da?“, wollte sie von ihm wissen. Inuyasha war klar, dass es Kagome störte, dass seine Eltern wieder einmal zu spät kamen. Doch nun waren auch sie da. Somit waren alle Gäste versammelt und die Party für ihre Kinder konnte endlich richtig beginnen.
 

Die Augen der Kinder strahlten förmlich, nachdem Kagome und Inuyasha zusammen das Wohnzimmer betreten hatten. Die leuchtenden Kerzen auf den Kuchen hatten sofort die Aufmerksamkeit der Kleinen auf sie gelenkt, während Kagome und Inuyasha zusammen *Happy Birthday* sangen. In dieses stiegen die weiteren Gäste mit ein. „Die sind aber toll“, staunten ihre Kinder begeistert. Kagome freute sich sehr, dass ihre Torten so gut ankamen. „Wollt ihr die Kerzen ausblasen und euch dabei etwas wünschen?“, animierte Kagome ihre Kinder dazu, die Kerzen auszupusten. Ihre Kinder holte daraufhin sofort tief Luft und bliesen alle auf einmal aus. „Das habt ihr sehr gut gemacht. Und bereit für ein Stück Kuchen?“, lobte Inuyasha die beiden. Die Kinder ließen sich dies natürlich nicht zwei Mal sagen. Schnell hatten sie sich ihre Teller geschnappt und hielten diese vor Kagomes Nase. Und auch die anderen Kinder schienen es kaum erwarten zu können, ein Stück ab zu bekommen. „Dann lasst es euch mal schmecken.“ Mit diesen Worten reichte Kagome ihnen ihre Teller wieder, nachdem sie ein großes Stück auf diesen verteilt hatte.

„Und nun seid ihr dran“, kicherte sie, als sie die schockierten Blicke sah, nachdem sich Takuya und Himiwara freudig eine Gabel in den Mund geschoben hatten. Kurz wurde sie dabei jedoch unterbrochen. Ihr Handy hatte fordernd in ihrer Tasche zu klingen begonnen. „Inuyasha, kannst du kurz. Das ist sicher meine Mutter, die den Kindern gratulieren will“, bat sie ihren Mann, denn sie hatte alle Hände voll zu tun den Kuchen auch an die anderen Kinder zu verteilen. Doch schon nach Sekunden stoppte sie mit weit geöffneten Augen ihre Handlung. Gerade war ihr eingefallen, was sich ebenfalls in ihrer Handtasche befand und Inuyasha besser nicht zu Gesicht bekommen sollte.
 

Langsam fuhr Kagomes Blick zu ihm. Inuyasha atmete tief durch und schob das kleine Heftchen wieder zurück in die Tasche. Er stellte ihre Tasche wieder ab, nachdem er das Handy heraus genommen hatte. Den Anruf hatte er nach seiner Entdeckung erst gar nicht angenommen. Er reichte Kagome ihr Handy. Inuyasha sah, wie sie schwer schluckte. Scheinbar wusste sie genau, was er soeben entdeckte hatte. Etwas, das sie wohl aufwendig vor ihm versteckt hatte, und er eigentlich nicht hätte finden sollen. „Mum, könnt ihr heute Abend die Kinder nehmen? Ich würde gern etwas mit Kagome besprechen“, bat er eintönig seine Mutter und sah Kagome immer noch starr in ihre Augen. Die Angst in diesen war nur zu deutlich zu erkennen. Doch diese ließ Inuyasha kalt, denn er hatte gerade eine Menge Wut im Bauch. „Natürlich“, kam seine Mutter zum Glück seiner Bitte nach. Sodass Inuyasha seine Zähne noch etwas mehr zusammenbiss und ein ziemlich furchteinflößendes Lächeln entstand. Er war bis zum Rand geladen, doch den Geburtstag seiner Kinder wollte er nicht ruinieren, auch wenn es ihm gerade alle Kraft kostete nicht sofort zu explodieren.

Schwer zu glauben!

Schwer zu glauben!
 

Langsam schloss Kagome die Tür, nachdem sie ihre Kinder verabschiedet hatte. Ihren Kopf lehnte sie dabei leicht an das Holz. Sie wusste, dass es jetzt ein ernstes Gespräch geben würde. Inuyasha hatte einen der Mutterkind-Pässe gefunden. Natürlich war ihm dadurch klar, was dies bedeutete. Er hatte zwar versucht auf gute Miene zu machen. Doch Kagome war sich sicher, was in ihm vorging. Er war wütend und verletzt und wollte antworten. Deshalb hatte er dafür extra gesorgt, dass die Kinder heute bei seinen Eltern schlafen würden. Er rechnet also damit, dass es für die Kinder nicht angenehm werden würde, hier zu bleiben. Sie hatte Angst zurück ins Wohnzimmer zu gehen. Inuyasha wartete in diesem, denn er war nicht mit gekommen, um ihre Kinder zu verabschieden. Kagome wusste jedoch, dass sie sich nicht davor drücken konnte. Sie musste endlich mit ihm sprechen, auch wenn es ihr Angst machte. Sie hatte keine Wahl mehr. Sie musste einfach hoffen, dass er mit sich reden ließ. Deshalb atmete sie noch einmal tief durch und stieß sich anschließend von der Tür ab. Nun gab es kein Zurück mehr.
 

Mit wippenden Fuß wartete Inuyasha darauf, dass Kagome zurück kam. Er hatte sich noch einmal ihre Tasche geschnappt. Diese nochmal ordentlich durchsucht und dabei fast einen Herzinfarkt bekommen. Gleich drei Mutterkind-Pässe hatten ihn entgegengeleuchtet. Sein Herzschlag hatte sich automatisch beschleunigt, als er diesen durchlas. Erst dachte er, dass es vielleicht die ihrer Kinder waren, doch das Datum riss ihn gleich nochmal die Beine unter den Füßen weg. Dreizehn Wochen… so lange verschwieg seine Frau ihm schon, dass sie wieder schwanger war. Was der Grund dafür war, war ihm sonnenklar gewesen: Sie hatte ihn betrogen. Krampfhaft umfasste er die Pässe. Er hatte so viel Wut in sich. Er war verletzt und fühlte sich gedemütigt. „Inuyasha, die Kinder sind weg“, hörte er plötzlich ihre leise Stimme. Das hatte er schon längst gewusst. Er war absichtlich nicht mit gekommen, denn er wollte noch einmal nachschauen. Zu sehr hatte er sich gewünscht, dass alles nur ein Fehler war. Doch die Realität sah anders aus.

„Du hast mich belogen“, verließ es seine Lippen. Wütend warf er die Pässe auf den Tisch und stand dabei aufgebracht auf. „Du und dein scheiß Kollege haben eine Show abgezogen und mich von vorne bis hinten belogen“, knurrte er weiter. Bei seinen Worten zuckte Kagome augenblicklich zusammen. „Inuyasha, bitte lass es mich erklären“, flehte Kagome ihn an. Doch Inuyasha platzte endgültig der Kragen. „Was willst du mir erklären? Wie gut er war? Wie lustig ihr es fandet, mich hinters Licht zu führen. Wie lächerlich meine Aktion damals war, weil ich zu blöd war, um zu checken, dass du wieder schwanger bist?“, fuhr er sie ungehalten an. Seine Gefühle fuhren im Moment Amok. Er musste noch nie so sehr gegen den Dämon in sich ankämpfen. Am liebsten würde er nun zu diesem Koga fahren und auch ihm ebenfalls die Meinung sagen. „Du verstehst das alles falsch. Ich habe nicht mit Koga geschlafen.“

„Du hast nicht? Willst du mich verarschen? Du bist mit Drillingen schwanger. Und ich bin ganz bestimmt nicht der Vater!“ Dass Kagome weinte, interessierte ihn überhaupt nicht. Schließlich empfand er es so, als ob sie ihn für bekloppt hielt. Sie dachte wirklich, dass er nicht eins und eins zusammenzählen konnte. Im Pass stand der Zeugungstermin. Er lag um Weihnachten herum. Er hatte zwar regelmäßig Sex mit ihr, auch zum Zeugungszeitpunkt war er mit ihr intim gewesen, durch seine Vasektomie war eine Schwangerschaft zumindest durch ihn jedoch nicht möglich. Sie spielte ein Spiel mit ihm und das obwohl die Tatsachen eindeutig waren.
 

„Inuyasha, bitte hör mir einen Moment zu“, bat sie ihren Mann immer wieder. Sie wollte es ihm erklären. Sie war damals so geschockt gewesen. Die ganze Zeit hatte sie gewusst, dass sie ihm davon erzählen musste. Doch sie hatte einfach viel zu viel Angst gehabt. Immer wieder hatte sie es vor sich her geschoben. Zu sehr hatte sie gehofft, dass es sich einfach klären würde. Dass die Situation so eskalieren würde, wollte sie nicht. Dieser Streit hätte vermieden werden können. In einer ruhigen Situation wäre es vielleicht besser gelaufen. Doch das konnte Kagome nicht mit Sicherheit sagen. „Ich will nichts mehr hören von dir. Ich habe genug. Ich dachte wirklich, wir bekommen das hin. Es war so scheiße schwer, das alles durchzustehen. Hat es dir nicht ausgereicht, dass du mir vor allen die Hörner aufsetzt? Jeder wird erfahren, dass du mich betrogen hast. Warum hast du nicht einfach abgetrieben und es mir für immer verschwiegen.“ Bei diesen Worten musste sie schwer schlucken. Inuyasha war plötzlich ganz ruhig. Er sah sie Kopfschüttelnd an. Kagome wusste nicht, wie sie ihm erklären konnte, dass alles ein Missverständnis war. Sie hatte doch nur mit ihm geschlafen. Ihr ganzes Leben lang.

„Inuyasha, bitte lass uns darüber in Ruhe reden.“ Sie konnte es nicht so stehen lassen. Sie musste doch versuchen es ihm zu erklären. „Nein. Ich gehe jetzt an die frische Luft. Ich brauch Zeit für mich. Also lass mich in Ruhe.“ Inuyasha lief an ihr vorbei. Kagome folgte ihm in den Flur. Sie sah ihm dabei zu, wie er sich die Schuhe anzog. Er schnappte sich seine Jacke. „Inuyasha, bitte geh nicht.“ Sie griff nach seinem Arm, als er gerade die Tür öffnete. Sie hatte Angst. Angst davor, dass er nicht mehr zurückkommen würde. „Lass mich bitte los, Kagome“, forderte er klar und deutlich von ihr. Kagome klammerte sich förmlich an ihm fest. Sie zitterte. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Bitte geh nicht“, flehte sie ihn an. Doch Inuyasha löste ihren Arm von sich. „Lass mich einfach in Ruhe, Kagome. Ich kann deinen Anblick im Moment einfach nicht ertragen.“ Unsanft schubste er sie von sich. Kurz darauf verließ er einfach das Haus und ließ sie dort alleine zurück. Kagome rutschte den Türrahmen hinunter. Ihre Beine gaben einfach nach. Sie hatte von Anfang an gewusst, dass es so enden würde. Deshalb hatte sie so lange damit gewartet. Bitterlich begann sie zu weinen. Sie hatte es von Anfang an gewusst, dass er ihr nicht glauben würde.
 

Völlig unentschlossen lief Inuyasha einfach durch die Gegend. Er wollte seinen Kopf frei kriegen. Immer wieder sah er die Pässe vor sich. Die Ultraschallbilder, die sich in diesen befunden hatten. Er wusste nicht warum, doch seine Beine hatten ihn in den kleinen Park geführt, der sich nahe bei ihrem Haus befand. Inuyasha sah auf die Schaukel. Zielstrebig lief er auf diese zu und ließ sich auf eine der beiden nieder. Hier hatte er mit Kagome so einige schöne Stunden verbracht, nachdem sie zusammen gekommen waren. Erinnerungen, die ihn im Moment so weh taten. Er spürte etwas Feuchtes über seine Wangen laufen und wischte sich kurz über diese. Kagome hatte ihn tatsächlich betrogen. Sie war schwanger geworden. Nur dadurch hatte er es überhaupt erfahren. Eine Frage geisterte ihm immer wieder durch den Kopf: Hätte sie es ihm überhaupt irgendwann erzählt?

Es war ihm nicht klar, was er nun machen sollte. Es tat so unglaublich weh. Er liebte Kagome. Doch diesen Betrug konnte er einfach nicht ertragen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er Kinder mit ihr großziehen konnte, die nicht seine waren. Er hatte sich nie vorstellen können mal in so einer Situation zu sein. Natürlich hatte er sowas schon des Öfteren mitbekommen. Sich immer gewundert, dass die Männer oder auch Frauen so blöd waren nicht zu merken, dass es jemand anderes gab. Doch nun war er selbst derjenige, der nicht sehen wollte. Kagomes seltsames Verhalten. Ihre Abweisungen. All das hätten ihn darauf bringen können. Doch er hatte ihr vertraut… bedingungslos. Genau deshalb tat es ihm jetzt auch so weh. Weitere Tränen lösten sich aus seinen Augen. Inuyasha konnte sie nicht mehr verbergen. Das Ganze war ihm einfach zu viel. Er liebte sie doch… schon von der ersten Sekunde an. Er konnte sich nicht vorstellen, ohne sie zu leben. Jedoch konnte er sich erst recht nicht vorstellen mit ihr zusammen diese Kinder großzuziehen.
 

Kagome saß immer noch im Flur. Ihre Tränen wollten einfach nicht versiegeln. Ihr Blick richtete sich auf die Eingangstür. An dieser wurde soeben herumgewerkelt, ehe diese langsam aufgemacht wurde. Eilig richtete sie sich auf, als sie Inuyasha erblickte. Sie hatte wirklich Hoffnung, dass er vielleicht doch noch einmal mit ihr reden wollte. „Inuyasha...“, sprach sie ihn an. Doch er lief einfach stur an ihr vorbei die Treppen hoch. Kagome folgte ihm in das obere Stockwerk. Er verschwand in ihrem Schlafzimmer. Kagome sah ihm schockiert dabei zu, wie er seine Reisetasche schnappte. Wahllos griff er nach seinen Kleidungsstücken. „Was machst du da?“, wollte sie wissen und lief auf ihn zu. Sie versuchte die Kleidungsstücke wieder aus der Tasche zu räumen. „Kagome, lass das. Ich will dir nicht wehtun.“ Damit stieß er sie weg und knurrte leise. Sie sah ihm an, dass es ihm nicht gut ging. Er hatte gerötete Augen. Scheinbar hatte er ebenfalls geweint. „Ich kann das nicht. Ich kann keine Kinder großziehen, die nicht von mir sind“, fuhr er sich durch die wirren Haare.

„Nein, bitte höre mir doch endlich zu. Ich kann dir das erklären“, fing sie wieder bitterlich an zu weinen. Sie wollte nicht, dass er ging. Deshalb versuchte sie immer wieder ihn daran zu hindern, seine Kleidung einzuräumen. Sie würde das alles alleine nicht schaffen. „Hör endlich auf, Kagome. Ich kann es nicht mehr hören. Ich will es nicht mehr hören. Das mit uns ist vorbei. Ich kann dir das einfach nicht verzeihen.“

„Nein bitte nicht... bitte“, flehte Kagome, nachdem er auch noch ein paar Hygieneartikel aus dem Badezimmer geholt hatte. „Ich werde vorerst zu meinen Eltern ziehen. Alles weitere klären wir dann in Ruhe. Du kannst dich wegen unseren Kindern immer melden. Aber von dir möchte ich erstmal so wenig wie möglich wissen.“ Diese Worte verletzten sie sehr. „Du kannst mich doch nicht allein lassen“, hauchte sie. Es tat ihr so leid, dass sie nicht schon früher mit ihm gesprochen hatte. „Daran bist du selbst schuld, Kagome. Ich habe dir vertraut. Du hast es kaputt gemacht. Jetzt musst du damit leben“, stellte er klar. Er schien nicht mehr so wütend zu sein. Er wirkte verletzte und wahnsinnig traurig. So wie auch sie sich im Moment fühlte. Inuyasha würdigte sie keines Blickes, als er seufzend seine Tasche anhob. „Ich bring die Kinder morgen vorbei. Wir sagen ihnen einfach, dass Papa eine Weile nicht bei ihnen wohnen kann. Mehr müssen die Kinder erstmal nicht wissen.“ Kagome hörte seine Worte und nickte nur noch mechanisch. Sie war vollkommen am Ende mit ihren Kräften. Jedoch schien es ihn nicht zu interessieren. Er ging einfach an ihr vorbei, ließ sie ohne ein weiteres Wort stehen.

Scheinbar hatte er ihr nichts mehr zu sagen. Kagome setzte sich auf das Bett. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Bis ihr einfiel, dass sie ihm noch etwas sagen musste. Schnell rappelte sie sich auf und folgte ihm. „Ich war nur mit dir im Bett. Mein ganzes Leben lang warst du der Einzige. Warst du bei den Untersuchungen? Bist du ganz sicher, dass du zeugungsunfähig bist?“, schrie sie ihm nach und stand nun oben auf dem Treppenansatz. Doch Inuyasha schüttelte nur seinen Kopf. Er schien ihr einfach nicht glauben zu wollen. Nicht mal eine Antwort war sie ihm mehr wert. Er verließ einfach direkt das Haus und ließ Kagome erneut allein zurück. Inmitten eines Scheiterhaufens, den sie zu ihrem Bedauern selbst verursacht hatte.

Trennungsschmerz!

Trennungsschmerz!
 

Fest hatte Inuyasha seine Hände um das Lenkrad geklammert. Vor fast einer halben Stunde war er vor seinem Elternhaus angekommen. Bis jetzt hatte er nicht den Mut aus seinem Wagen zu steigen. Er wusste einfach nicht, was er seinen Eltern sagen sollte. Doch diese schienen sein Ankommen bereits bemerkt zu haben. Erschrocken richtete er seinen Blick zum Fenster der Fahrerseite. An dieses hatte seine Mutter soeben besorgt geklopft. „Inuyasha, machst du bitte den Wagen auf“, bat sie ihren Sohn, nachdem sie versucht hatte die Tür zu öffnen. Langsam entriegelte er seinen Wagen. Seine Mutter ließ sich nicht lange bitten und öffnete die Tür in Windeseile. „Was machst du hier?“, wollte sie sofort wissen. Er biss sich auf die Lippen. Er schaffte es nicht, die Wahrheit auszusprechen. „Kann ich ein paar Tage bei euch bleiben?“, wollte er mit zitternder Stimme von seiner Mutter wissen.

Erst jetzt Begriff er wirklich, dass er Kagome verlassen hatte. „Ich habe mich von Kagome getrennt“, begann er zu schluchzen. Seine Mutter nahm ihn sofort in den Arm. „Natürlich kannst du bleiben. Das war schon längst überfällig, Inuyasha.“ Ihre Worte sollten wohl tröstend sein. Doch für Inuyasha war es einfach schmerzhaft, dies von seiner eigenen Mutter hören zu müssen. Er litt schon genug. Aber jetzt hatte er nicht die Kraft, ihr irgendwas entgegenzusetzen. Er gab sich einfach vollkommen seinen Gefühlen hin.
 

Langsam strichen Kagomes Finger über das Bild in ihren Händen. Ihre Tränen waren mittlerweile versiegt. Sie wusste nicht mal, ob sie noch welche hatte. Sie hatte in der letzten Nacht kein Auge zu gemacht. Sie konnte es einfach nicht. Immer wenn sie dies tat, sah sie Inuyashas enttäuschtes Gesicht vor sich und wurde von seinen Worte heimgesucht. Irgendwann hatte sie sich ein Foto geschnappt. Darauf waren ihre Kinder zusammen mit Inuyasha und ihr zu sehen. Sie hatten sich einmal ein professionelles Fotoshooting gegönnt. Sie sahen darauf alle so glücklich aus. Glück… etwas, was Kagome im Moment nicht hatte. Inuyasha hatte sie verlassen und ließ sie allein mit den Kindern, auch wenn er meinte, dass er für die Kleinen immer da sein würde. Doch sie war für ihn gestorben. Das hatte er ihr mehr als deutlich zu verstehen geben. Ob er jemals mit ihr nochmal ein vernünftiges Wort wechseln würde, konnte sie nicht sagen. Sie hatte ihn nicht betrogen… ihm die Wahrheit gesagt, als sie sagte, dass er der Einzige war. Doch er glaubte ihr kein Wort… vermutlich würde er das wohl nie wieder tun.
 

Seinen Arm hatte Inuyasha über seine Augen gelegt. Er seufzte einmal tief auf. Er war müde, da er nicht einschlafen konnte. Lange hatte er nur in den Armen seiner Mutter geweint. Irgendwann hatte er sich in sein altes Kinderzimmer zurückgezogen. Zuvor hatte er nochmal nach seinen Kindern gesehen, die alle friedlich geschlafen hatten. Es klopfte leise an seiner Zimmertür. Eigentlich wollte er seine Ruhe. Seine Mutter schien das jedoch anders zu sehen. „Inuyasha?“, sprach sie und öffnete direkt die Tür. „Ich steh schon auf“, verkündete Inuyasha leise. Langsam richtete er sich in seinem Bett auf. „Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?“ Mit diesen Worten betrat sie sein Zimmer vollends und schloss sogar die Tür hinter sich. „Nein. Das habe ich dir gestern Abend schon oft genug gesagt“, stellte er klar. Es hatte schon genug geschmerzt zu sagen, dass er sich getrennt hatte. Zuzugeben, dass seine Frau ihn betrogen hatte und von einem anderen Mann schwanger war, konnte er noch nicht.

„Vielleicht geht es dir dann besser. Du siehst furchtbar aus und zum Mittagessen bist du auch nicht aus deinem Zimmer gekommen. Deine Kinder wissen nicht einmal, dass du hier bist, Inuyasha. Und was ist mit deiner Arbeit?“ Inuyasha zweifelte eindeutig daran, ob es ihm danach wirklich besser gehen würde. Bei seiner Arbeit hatte er sich schon am frühen Morgen krank gemeldet. Er konnte einfach nicht dorthin fahren und auf heile Welt machen. Seine Brust tat noch immer furchtbar weh. Selbst hier in diesem Zimmer dachte er immer wieder nur an Kagome. An die Momente, die sie hier erlebt hatten. „Mum… ich werde nicht darüber reden. Kannst du es bitte lassen, Kagome schlecht zu machen? Ich liebe sie… sie ist meine große Liebe und ich… ich weiß noch nicht, wie ich ohne sie klar kommen soll.“ Erneut schossen ihm die Tränen in die Augen. Nur weil er sich von Kagome getrennt hatte und sie ihm so weh getan hat, hieß es nicht, dass seine Mutter so über sie reden durfte. All die Jahre und auch am vorherigen Abend hatte sie kein gutes Wort über sie kommen lassen. Scheinbar wollte sie nicht verstehen, dass er sie noch immer liebte.

Eine Trennung bedeutete nicht immer, dass man keine Gefühle mehr für die andere Person hatte. Eins war ihm klar, denn er würde seine Frau immer lieben. Sie war seine erste große Liebe. Er hatte nie ein Auge für eine andere Frau gehabt und würde es wohl nie haben. „Aber sie hat dich verletzt. Das sehe ich doch ganz deutlich. Kagome war noch nie gut genug für dich, Inuyasha“, versuchte seine Mutter erneut auf ihn einzureden. Inuyasha schnaubte einmal auf. „Vielleicht war ich es auch, der nicht gut genug für sie war.“ Inuyasha hatte lange darüber nachgedacht, wie es so weit kommen konnte. Irgendwann kam ihn dieser Gedanken. Vielleicht hatte er Kagome einfach nicht mehr gereicht. Er hatte sein Leben lang nur sie gewollt. Irgendwann hatte sie scheinbar die Entscheidung getroffen, dass es für sie nicht das war, was sie wollte. Er hatte sie in die Arme ihres Kollegen gelassen. Etwas das er sich wohl nie mehr verzeihen konnte. „Ich glaub du hast sie nicht mehr alle. Heb Kagome doch nicht immer in den Himmel. Sie hat dich immer nur ausgenutzt. Du solltest froh sein das du sie los bist.“

„Ich werde die Kinder jetzt nach Hause bringen. Danach werde ich mir schön einen in die Birne knallen, damit ich sowas nicht mehr hören muss, wenn ich wieder hierher komme.“ Wütend stand er auf und lief aus dem Zimmer. Was seine Mutter davon hielt, war ihm egal. Er konnte es einfach nicht mehr hören. Er verstand es nicht, dass seine Mutter nicht begreifen wollte, dass sie mit ihren Worten nur noch mehr Salz in seine Wunden streute.
 

Schnell ging Kagome in den Flur, nachdem sie ein Auto gehört hatte, welches die Auffahrt hinauf gefahren war. Kurz darauf wurde schon die Tür geöffnet und ihre Kinder stürmten auf sie zu. „Mama… Mama, Oma hat heute Palatschinken gemacht“, erzählten die Kinder freudig. Kagome versuchte so ehrlich wie möglich zu lächeln. Denn ihre Kinder sollten nicht mitbekommen, wie es wirklich im Moment in ihrem Inneren aussah. Sie musste schwer schlucken, als Inuyasha das Haus betrat und die Taschen der Kinder auf dem Schuhschrank abstellte. „Inuyasha...“

„Nein. Kinder kommt ihr mal kurz zu Papa“, unterbrach er sie eilig und rief seine Kinder zu sich. Kagome konnte sich schon denken, was er seinen Kindern mitteilen würde. Sie hatte wirklich gehofft, dass er nochmal mit ihr sprechen würde, wenn er eine Nacht darüber geschlafen hatte. Seinen Entschluss schien er dennoch nicht geändert zu haben. „Wollen wir spielen, Papa?“, fragte Himiwara in ihrer kindlichen Art nach. Kagome hatte mit ihren Tränen zu kämpfen, als ihr Mann sich zu seinen Kindern hockte. „Wisst ihr… Papa kann für eine Weile nicht bei euch sein. Ich werde aber immer sofort kommen, wenn etwas ist. Und wir sehen uns ganz oft und spielen dann ganz viel, versprochen“, versuchte er es seinen Kindern zu erklären. „Du spielst heute nicht mit uns, Papa?“, kam es gleich wimmend von Himiwara. Sie war schon immer ein Papakind gewesen.

Kagome brach es fast das Herz, diese Szene vor sich zu sehen. „Nein leider nicht. Ich habe euch sehr lieb. Dass ich jetzt wieder gehe, hat nichts mit euch zu tun, das dürft ihr auf keinen Fall glauben“, strich er seiner Tochter über die Wange. Die Kleine schien wenig begeistert zu sein, dass ihr Vater sie nun verlassen wollte. „Bekommt Papa noch eine Umarmung, bevor er wieder geht?“ Schmollend verschränkte Himiwara ihre Arme bei seiner Aufforderung. Wahrscheinlich hoffte sie, dass er nicht gehen würde, wenn er keine Umarmung von ihr bekam. „Himiwara, sagst du deinen Papa bitte tschüss“, bat Kagome die Kleine. Sie sollte nicht auch noch traurig sein, würde ihr Vater doch so oder so gehen. „Kann ich die Kinder jeder Zeit sehen?“, fragte er nach, nachdem sich auch Himiwara von ihm verabschiedet hatte und er sich wieder aufgerichtet hatte. Er hatte scheinbar Sorge, dass sie ihm dies verwehren würde. „Du bist ihr Vater. Daran ändert die Situation nichts. Du kannst jederzeit vorbeikommen oder sie auch holen. Sie sollen nicht darunter leiden.“

Auch wenn es ihr unheimlich weh tat, dies sagen zu müssen. Ihren Kindern zuliebe blieb sie jedoch stark. Nun durfte sie nicht wieder in Träne ausbrechen. „Danke. Dann melde ich mich, sobald ich sie holen komme. Sollte was sein, melde dich einfach.“ Jetzt zu gehen, musste ihm unglaublich schwer fallen. Er sah mitgenommen aus. Vermutlich hatte er, so wie sie, kein Auge diese Nacht zu bekommen. „Bis bald“, verabschiedet sie sich von ihm. Am liebsten würde sie jetzt alleine sein und sich ihrem Schmerz hingegen. Doch sie musste sich um ihre Kinder kümmern und musste für sie da sein. Denn sie würden in den nächsten Wochen unheimlich leiden müssen, auch wenn Kagome es den Kindern gern erspart hätte.
 

„Noch eines bitte“, bat Inuyasha den Barkeeper um noch ein Bier. Er war wirklich in eine Bar gegangen, nachdem er die Kinder bei seiner Frau ab geliefert hatte. Am liebsten wäre er bei ihnen geblieben. Er liebte seine Kinder über alles. Inuyasha wusste, dass sie unter der Situation leiden würden. Er konnte nun mal nicht mehr jeden Tag bei ihnen sein und würde sie viel weniger sehen. „Na... eine schwere Zeit gerade?“, fragte der Barkeeper, als er ihm das nächste Bier vor die Nase stellte. Mittlerweile hatte Inuyasha schon so einige davon getrunken. Mit dem Auto würde er wohl nicht mehr nach Hause fahren dürfen. Das war ihm auch egal. Er wollte einfach seine Gefühle ertränken. Am besten mit so viel Alkohol wie möglich. „Manchmal läuft eben nicht alles rund“, kam es von ihm und eilig griff er nach dem nächsten Glas. Dieses ließ er ein paar Mal in seinen Händen kreisen. „Da haben sie wohl Recht“, stimmte der Mann Inuyasha zu. In nur einem Zug leerte Inuyasha sein Bier. „Noch eines bitte“, forderte Inuyasha ihn auf. Er wollte nicht reden. Er wollte seine Gefühle vergessen. Und wenn ihm dabei Alkohol half, würde er so viel davon trinken, dass er nicht mehr wusste, wer er war. „Kommt sofort Kumpel.“ Der Mann schien sich über ihn lustig zu machen. Doch Inuyasha hatte schon genug Sorgen. Er wollte doch nur vergessen, egal mit welchen Mitteln.

In der Wut!

In der Wut!
 

„Was ist bei dir los?“ Kurz zuckte Kagome zusammen. Sie war überhaupt nicht darauf vorbereitet gewesen, von Sango angesprochen zu werden. „Alles in Ordnung“, winkte sie ab und lächelte sogar leicht. Doch Sango kannte sie seit Jahren und wusste natürlich, dass ihr Lächeln nicht ehrlich war. Immer noch litt Kagome unter der Trennung. Bis jetzt hatte sie niemandem etwas davon erzählt. Sie war brav zur Arbeit gegangen, hatte sich danach um die Kinder gekümmert und sich abends in den Schlaf geweint. Essen tat sie kaum noch. Dadurch hatte sie schon einige Kilos verloren, dabei sollte das in ihrem jetzigen Zustand anders sein. „Kagome, irgendwas ist mit dir nicht in Ordnung. Ich weiß in den letzten Wochen war es schwierig zwischen uns. Du sollst trotzdem wissen, dass ich dir zuhören werde.“ Kagome schluckte schwer. Sie wollte nicht darüber sprechen. Noch war es nicht real. Noch hatte sie es nicht ausgesprochen und somit offiziell gemacht. Solange es niemanden wusste, war es nicht endgültig. Zumindest redete sie sich dies eisern ein. „Danke, aber es ist wirklich alles in Ordnung“, wiederholte sie daher ihre Worte von eben. Solange sie den Schein wahrte, würde alles wieder gut werden. Sie musste nur noch ein bisschen durchhalten.
 

Angespannt sah Inuyasha auf die Firma. Sein Chef hatte ihn gebeten einen Auftrag mit Naraku zu besprechen. Dafür war er extra zur Firma seiner Nochfrau gefahren. Doch bis jetzt stand er einfach nur da und sah auf das Gebäude. Er hatte Angst Kagome zu begegnen. Seit fast zwei Wochen lebte er nun bei seinen Eltern und war ihr so gut er konnte aus dem Weg gegangen. Die paar Mal, wo er seine Kinder geholt oder gebracht hatte, waren schmerzhaft gewesen. Sie zu sehen tat unheimlich weh. Zeit heilte alle Wunden… doch diese Wunde würde vermutlich niemals heilen. Tief atmete Inuyasha durch und sammelte all seinen Mut zusammen. Es brachte nichts, wenn er hier hockte und auf die Firma starrte. Er hatte einen Auftrag und diesen musste er erledigen. Zielstrebig und eilig lief er daher auf das Gebäude zu. Diese Besprechung wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen, schon allein damit er so schnell wie möglich wieder verschwinden konnte.
 

Kurz stockte Kagome der Atem, als sie ihren Mann erblickt hatte. Ohne sie eines Blickes zu würdigen war er an ihr vorbei gelaufen. Er verschwand einfach im Büro ihres Chefs. „Was war das denn eben? Hast du Streit mit Inuyasha?“, wurde sie gleich von Sango angesprochen. Sie hatte scheinbar die Situation beobachtet und empfand es sehr eigenartig, dass Inuyasha sie vollkommen ignorierte. Sonst hatte er immer kurz das Gespräch mit ihr gesucht. Doch seit der Trennung war alles nun mal anders. Die Expartner sahen sich kaum noch. Nur seine Kinder waren Inuyasha noch wichtig. Nur durch sie bekam Kagome ihren Mann überhaupt noch zu Gesicht. „Vermutlich hat er einfach nur Stress“, versucht sie die Situation zu klären. Sie wollte Sango nicht die Wahrheit sagen. Es war dämlich, das war ihr durchaus klar. Sangos Mann war ein Kollege von Inuyasha. Vielleicht hatte er diesem auch schon mehr erzählt. Wobei… dann würde Sango auch nicht mehr im dunklen Tappen.

„Ich muss jetzt leider auch weiter machen“, sprach sie aus, um weiteren Fragen zu entgehen. Sie wendete ihren Blick vom Bürofenster ab. Es brachte nichts, wenn sie Inuyasha weiter beobachten würde. Die Arbeit machte sich nicht von alleine und war für Kagome eine willkommene Abwechslung. Denn diese brachte sie auf andere Gedanken. Auch wenn das nur für eine kurze Dauer war.
 

„Dann hätten wir ja alles geklärt.“ Zufrieden schloss Inuyasha die Akte. Soeben hatte er mit Naraku alles Wichtige besprochen. „Es ist immer wieder schön mit eurer Firma Geschäfte zu machen.“ Das konnte sich Inuyasha durchaus vorstellen. Durch diese Zusammenarbeit kamen viele lukrative Deals zu Stande, die auch für Naraku nicht unbedingt unerheblich waren. „Ich würde sagen bis zum nächsten Mal.“ Mit diesen Worten reichte Inuyasha ihm daher die Hand. Er war wirklich froh, alles so schnell geklärt zu haben. Er konnte somit schnell wieder verschwinden, genau das was er eigentlich wollte. Die beiden Männer erhoben sich und verließen gemeinsam das Büro. Inuyasha schaute sich suchend im Raum um, denn er wollte trotz der schwierigen Situation noch schnell etwas mit Kagome besprechen. Sein Blick wurde jedoch skeptisch.

In der Tat schien Kagome trotz der erneuten Schwangerschaft ihre Arbeit weiterhin tatkräftig auszuführen. „Du lässt Kagome aber ganz schön schuften.“ Auch wenn ihm diese Worte nur widerwillig über die Lippen kamen. Er machte sich sorgen um Kagome, ob er wollte oder nicht. „Das ist ihr Job, Inuyasha. Hör endlich auf deine Frau ständig in Schutz nehmen zu wollen“, kam es leicht wütend von Naraku. Kurz musste Inuyasha schwer schlucken. Der Geschäftsmann hatte recht. Sie waren kein Paar mehr. Er musste aufhören sie ständig in Schutz zu nehmen. „Ich muss nur kurz mit ihr was klären. Bin dann auch gleich weg“, verkündete er deshalb schnell. Vermutlich hatte Naraku in diesem Punkt Recht… es ging ihn nichts mehr an, obwohl es ihm schwer fiel.
 

„Hast du zwei Minuten für mich?“, kam die Frage auf und Kagome atmete tief durch. Sie stellte die Kiste, die sie soeben ins Regal räumen wollte, wieder auf dem Boden ab und drehte sich zu Inuyasha um. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie überhaupt ansprechen würde. „Klar, was gibt es denn?“, versuchte sie deshalb so gefasst wie möglich zu sein. „Kann ich die Kinder über das Wochenende zu mir nehmen?“, kam er ohne Umschweife zur Sache. „Wann denn?“, kam es etwas überrumpelt von ihr. Bis jetzt hatte er die Kinder immer nur Stundenweise genommen. Sie nun ein ganzes Wochenende nicht bei sich zu haben, würde hart für sie werden. „Wenn es möglich ist, würde ich sie gern heute vom Kindergarten abholen und gleich bei mir lassen.“ Kagomes Augen weiteten sich. „Heute?“, kam es atemlos über ihre Lippen. „Ja heute. Es sind auch meine Kinder. Ich will sie auch bei mir haben“, stellte er klar. Kagome wusste natürlich, dass Inuyasha seine Kinder liebte und sie sehr vermisste.

Trotzdem fühlte sie sich nicht wohl bei diesem Gedanken. „Ich weiß nicht Inuyasha“, gab sie zu. Sie hatte Angst davor, allein zu sein. „Kagome, du kannst mir die Kinder nicht entziehen“, kam es deutlich fordernder von ihm. Ihr war es unangenehm dieses Gespräch hier zu führen. Sangos Blick zeigte deutlich, dass sie verwirrt war. Verständlich wenn man bedachte, dass sie dachte, dass sie beide zusammenlebten. „Ok, hör zu... du kannst die Kinder dieses Wochenende haben. Ich möchte jedoch mit den Kindern telefonieren jeden Abend“, willigte sie schließlich ein, obwohl es Kagome schwer fiel ihre Kinder gehen zu lassen. Inuyasha hatte jedoch Recht, es waren auch seine Kinder. Sie hatte nicht das Recht, ihm dieses Wochenende zu verwehren. „Perfekt. Da werden sich die Kleinen sicher freuen. Und du solltest vielleicht nicht ganz so schwere Arbeiten machen.“ Nun wurden ihre Augen nur noch größer. Sie wusste dies natürlich selbst. Jedoch hatte sie Naraku noch nicht mitgeteilt, dass sie schwanger war. Vorerst hatte sie dies auch nicht vor. Inuyashas Aussage kam ihr also vollkommen ungelegen, denn Naraku hatte ihr Gespräch genau wie Sango mitbekommen.
 

„Warum sollte sie nicht ganz so schwer arbeiten?“, kam es von Naraku, während er auf sie zu kam. „Nur so. Ich muss dann auch los“, winkte Inuyasha ab. In seinen Augen sollte Naraku ebenfalls noch etwas im dunklen Tappen. Schließlich war auch er wochenlang hinters Licht geführt worden. Dass das Übel gerade durch die Tür spazierte, machte es ihm nicht gerade leicht seine aufkeimende Wut zu unterdrücken. „Ah... der über Ehemann ist auch mal wieder zu Besuch“, kam Koga auch noch süffisant auf ihn zu. Augenblicklich ballte Inuyasha seine Hände zu Fäusten. Auch Kagome schien zu ahnen, dass es gerade heikel werden würde. „Inuyasha, ich hole die Kinder am Sonntag einfach von dir ab“, wollte sie ihren Mann daher schnell loswerden. Doch das schürte Inuyashas Wut nur noch mehr. „Natürlich... was dagegen, dass ich hier bin? Passt dir das etwa nicht, weil du dann nicht mit meiner Frau turteln kannst?“, konterte Inuyasha. Ihm war es egal, dass alle sie beobachten. Er konnte das Gesicht dieses Machos nicht ertragen. „Oh haben wir etwa Ärger im Paradies?“

„Koga... bitte“, unterbrach ihn Kagome noch, bevor Inuyasha es konnte.

Es kotzte ihn an, dass sie ihn so in Schutz nahm. „Halt einfach dein Maul“, ging Inuyasha auf ihn zu und baute sich bedrohlich vor ihm auf. „Und wenn nicht? Willst du mir dann wieder eine verpassen?“, belächelte Koga ihn. Etwas, was bei Inuyasha alle Sicherungen durchbrennen ließ. „Jetzt pass mal auf, du mickriger Wolf. Erst meine Frau vögeln und auch noch schwängern und jetzt so eine blöde Show abziehen...“ Mit diesen Worten packte er den Wolf ungehalten am Kragen seines Hemdes. „Inuyasha“, griff Kagome seinen Arm. Wütend schubste Inuyasha Koga von sich. Der Kerl war es nicht wert, sich nochmals die Finger schmutzig zu machen. Es schmerzte einfach, dass Kagome sich so einem Arschloch hingegeben hatte. „Bis Sonntag, Kagome.“ Damit drehte Inuyasha sich um, fast wäre er in Naraku gelaufen. „Vielleicht solltest du dir überlegen, wieviel du Kagome noch Arbeiten lässt, schließlich ist eine Drillingsschwangerschaft eine Risikoschwangerschaft und soweit ich mich erinnere, müsste Kagome schon freigestellt sein“, konnte sich Inuyasha nun doch nicht verkneifen, ihre Schwangerschaft auch vor ihrem Chef offiziell zu machen. Das dieser nicht begeistert war, konnte er deutlich sehen. Doch es war ihm egal. Es war eine Genugtuung für ihn, Kagome so auflaufen zu lassen. Schließlich hatte auch sie ihn auflassen lassen.
 

„Schwanger?“, kam es wütend über Narakus Lippen, nachdem Inuyasha wutentbrannt die Firma verlassen hatte. Kagome schloss ihre Augen. Das alles war gerade der reinste Albtraum. „In welcher Woche?“, fuhr er sie weiter an und schubste sie sogar leicht. „Ja, ich bin wieder schwanger. Ich wollte es dir sagen, aber wusste nicht wie“, gab sie schließlich zu. Es brachte nichts, es vor ihrem Chef zu leugnen. „Stimmt es, was Inuyasha gesagt hatte?“ Kagome griff sich mit der Hand an die Stirn. Das alles machte ihr zu schaffen. „Ja, es werden Drillinge. Mittlerweile bin ich in der fünfzehnten Woche“, legte sie nun alles offen. Sie spürte nicht nur Narakus Blick auf sich, auch Sangos und Kogas Blicke waren auf sie gerichtet. „Ich glaube, du hast sie nicht mehr alle? Du verschweigst mir eine Schwangerschaft. Du bist mit sofortiger Wirkung freigestellt. Ich will dich hier nicht mehr sehen“, schrie Naraku sie lautstark an.

„Warte doch, es geht mir gut. Ich kann noch eine Weile arbeiten“, versuchte sie ihren Chef zu beruhigen. Doch der schien alles andere als begeistert. „Nein danke. Ich habe keinen Bock mir wegen dir auch noch Ärger mit dem Arbeitsinspektorat zu holen. Pack deine Sachen und verschwinde von hier“, machte er unmissverständlich klar. Er wendete sich von ihr ab und lief anschließend in sein Büro zurück. Kagome zuckte bei dem Knall, den die Tür von sich gab, zusammen. Frustriert ließ sie sich auf ihren Sitzplatz sinken. Das hatte ja hervorragend funktioniert. Nun hatte Kagome wirklich nichts mehr, was ihr von ihren Leben geblieben war.

Offiziell getrennt!

Offiziell getrennt!
 

„Papa“, riefen seine Kinder freudig, als er auf sie zu kam. Glücklich schloss er seine Kinder in die Arme und hatte sich dafür extra nach unten gebeugt. Inuyasha war nach dem Theater auf Kagomes Arbeit auf direkten Weg zum Kindergarten gefahren. Dass es noch nicht mal elf war, interessierte ihn herzlich wenig. Er hatte sich für den Rest des Tages frei genommen. Er wollte mit seinen Kindern ein schönes langes Wochenende verbringen. Seine Wut war noch nicht vollkommen verschwunden. Doch seine Kinder strahlen zu sehen, half ihm deutlich diese zu vergessen. Sie in die Arme schließen zu können, war seine Beruhigung. Vor allem jetzt, wo er sie nicht jeden Tag sehen konnte. „Entschuldigung, Kaede, dass ich jetzt schon hier bin. Ich würde die Kinder gerne direkt abholen“, sprach er die ältere Frau an. Sie war seinen Kindern gefolgt, als diese sich von der Gruppe gelöst hatten. „Ist denn was passiert?“, wollte sie sofort besorgt wissen. Inuyasha versuchte so gelassen wie möglich darauf zu reagieren. Es ging niemandem etwas an, was im Moment zwischen ihm und Kagome vorging.

„Kagome ist in den letzten Tagen auch etwas seltsam“, fügte sie hinzu. „Alles ok“, antworte er leise. Die Trennung war für beide nicht leicht. Kagome schien es ebenfalls nicht immer überspielen zu können. „Papa, kommt Mama auch mit?“, kam die Frage von Himiwara, die an seinem Hosenbein zog. Schon öfter musste er seinen Kindern erklären, dass es nicht möglich war. Deshalb hockte er sich zu ihr runter und befeuchtete leicht seine Lippen. „Weißt du, Himiwara... Mama kann leider nicht mitkommen. Dafür machen wir dieses Wochenende ganz tolle Sachen zusammen mit Oma und Opa“, versuchte er der Vierjährigen zu erklären. Diese verzog kurz ihr Gesicht, da sie unzufrieden zu sein schien. „Will nicht bei Oma schlafen. Will bei Mama mit Papa schlafen.“ Damit fing seine kleine Tochter nun an zu weinen. Inuyasha biss die Zähne zusammen. Es tat ihm unendlich leid, seine Tochter leiden zu sehen. „Das geht nicht, mein Schatz. Ich verspreche dir aber, dass du heute bei Papa schlafen kannst“, versuchte er Himiwara zu beruhigen, denn ihre Brüder schienen ebenso zu überlegen gleich in Tränen auszubrechen. Inuyasha richtete sich wieder auf.

„Kann ich sie mitnehmen?“ fragte er nochmal bei Kaede nach. Er wollte schleunigst von dort weg. „Natürlich.“ Inuyasha sah zu seinen Kindern. Konnte den mitleidigen Blick nicht ertragen. Kaede schien verstanden zu haben. „Inuyasha… eine Trennung ist nie leicht. Aber mit der Zeit werden auch die Kinder besser damit klarkommen, genau wie ihr beide“, sprach sie ihn nochmal an, nachdem er mit den Kindern losgelaufen war. Inuyasha blieb nur kurz stehen. Doch er schaffte es nicht etwas darauf zu erwidern. Er hoffte nur, dass Kaede Recht behalten würde. Seine Kinder so leiden zu sehen, würde er nicht ewig ertragen können.
 

Lautlos fiel die Tür ins Schloss, nachdem Kagome sich an diese gelehnt hatte. Langsam ließ sie sich an der Tür hinuntersinken. Nachdem ihr Chef sie freigestellt hatte, hatte sie ihre Sachen gepackt. Soeben war sie nach Hause gekommen. Ihren Kopf lehnte sie an das Holz der Eingangstür und hatte ihre Habseligkeiten im Karton umklammert. Sie schloss ihre Augen und wusste nicht, wie sie nun alles schaffen sollte. Sie hatte die Schwangerschaft bewusst auf der Arbeit verschwiegen. Vor allem nach der Trennung von Inuyasha hatte sie viele Sorgen. Diese würden nun nur noch größer werden. Kagome kam schon so nur knapp über die Runden. Ohne Job hatte sie noch weniger finanzielle Mittel. Sie hatte keine Ahnung, wie sie nun das Haus, welches sie zusammen mit Inuyasha gekauft hatte, erhalten und ihrer Familie etwas Ordentliches auf den Tisch zaubern sollte.

Stark bezweifelte sie, dass Inuyasha ihr dabei helfen würde. Vor allem weil sie bald noch drei weitere Mäuler stopfen musste. Ihr bisheriges Erspartes würde nicht lange ausreichen. Vielleicht musste sie aus dem Haus ausziehen. Doch mit sechs Kindern würde es nicht einfach werden, etwas Passendes und allen voran Leistbares zu finden. „Das ist doch alles zum Kotzen“, kam es über ihre Lippen. Geschafft stellte sie den Karton auf dem Boden ab. Gerade im Moment wünschte sich Kagome nie wieder schwanger geworden zu sein. Diese Schwangerschaft hatte ihr alles genommen.
 

Laut und fordernd läutete sein Handy. Eilig schnappte sich Inuyasha das Gerät, hoffte sehr seine Kinder dadurch nicht auf zu wecken. Denn sie schliefen schon länger in seinem Zimmer. „Hey“, nahm er den Anruf entgegen. Sein Blick richtete sich noch einmal auf seine Kinder, die zum Glück seelenruhig weiter schliefen. „Hey. Hast du kurz Zeit?“, wollte Miroku sofort wissen. Über was sein bester Freund mit ihm sprechen wollte, war ihm durchaus bewusst. Sodass er tief durchatme und langsam in den Garten lief. Seine Eltern mussten nichts von diesem Gespräch mitbekommen. „Was willst du wissen?“, antworte Inuyasha, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Eigentlich wollte er gar nicht darüber sprechen, doch Sango hatte vermutlich von dem Vorfall am Vormittag erzählt. Natürlich wollte Miroku nun antworten von ihm. „Was ich will? Wieso verdammt nochmal sagst du nicht, dass du und Kagome euch getrennt habt? Warst du deshalb letzte Woche krank?“, kam sein bester Freund direkt und aufgebracht auf den Punkt.

Inuyasha leckte sich über die Lippen und ihm war klar, dass er es nicht ewig hätte verschweigen können. Er hatte einfach gehofft, es noch ein Weilchen hinaus zögern zu können. „Ja genau deswegen war ich daheim. Ich musste mich erstmal wieder fangen. Ich konnte es dir nicht sagen“, gab Inuyasha leise zu. Immer noch hatte er schwer mit der Trennung zu leben. Nicht nur mit der Trennung von Kagome, auch die Distanz zu seinen Kindern war für ihn nur schwer zu ertragen. „Du hättest mit mir reden sollen. Ich kann dir vielleicht nur zuhören, aber immerhin das kann ich. Was machst du jetzt, wo Kagome wieder schwanger ist?“ Inuyasha räusperte sich. Er hatte lange darüber nachgedacht. Sollten die Kinder in ihrer Ehe geboren werden würde er automatisch als Vater eingetragen. Etwas, das Inuyasha auf keinen Fall wollte. „Ich werde mich scheiden lassen“, antworte er deshalb. Dieser Schritt fiel ihm alles andere als leicht. Doch es war die einzige Möglichkeit einem langen und nervenaufreibenden Gerichtsprozess zu entgehen. „Glaubst du Kagome wird dem zustimmen?“

„Nein. Ich muss jetzt aber auch aufhören. Die Kinder schlafen dieses Wochenende bei mir und ich will sie nicht so lange allein lassen“, machte Inuyasha deutlich. Er hatte nur wenig Zeit mit seinen Kinder. Diese wollte er natürlich nutzen. Miroku schien das zu verstehen und verabschiedet sich von ihm. Inuyasha ging daraufhin wieder in sein Zimmer. Mit einem kleinen Lächeln betrachtete er seine Kinder. Er würde alles für sie tun, auch wenn sie keine komplette Familie mehr waren.
 

„Ja?“, kam es von Kagome, als sie die Tür öffnete. Kurz blickte sie verwirrt in die Augen von Sango. Mit ihr hatte sie wirklich nicht gerechnet. Seit ihrem Streit hatten die beiden nur noch wegen ihrer Kinder wirklich Kontakt gehabt. Sie jetzt hier zu sehen, verwunderte Kagome wirklich. „Kann ich reinkommen?“, fragte Sango nervös nach. Kagome ging einen Schritt zur Seite und signalisierte ihr dadurch, dass sie eintreten konnte. „Es stimmt also wirklich“, stellte Sango fest und sah dabei auch die deutliche Rundung ihres Bauches. Nachdem die anderen sowieso erfahren hatten, dass sie wieder schwanger war, versteckte sie ihren Bauch nicht mehr. „Das ich schwanger bin ja“, stellte Kagome klar. Nicht alles, was sie gehört hatte, entsprach der Wahrheit. Sie hatte Inuyasha nicht mit Koga betrogen, auch wenn dieser es glaubte. „Willst du einen Kaffee?“, fragte Kagome anschließend nach. Sango war bestimmt nicht ohne Grund zu ihr gekommen. Im Flur stehen zu bleiben, würde die ohnehin komische Stimmung nicht verbessern. „Gern.“

Kagome lief in die Küche und stellte die Kaffeemaschine an. „Wie konnte das passieren, Kagome?“, kam die Frage, denn Sango war ihr gefolgt. „Was?“, wollte Kagome unschuldig wissen, auch wenn sie wusste was Sango meinte. „Dass du wieder schwanger bist? Hast du ihn wirklich betrogen?“ Tief atmete Kagome durch. Sie war es leid, es immer und immer wieder sagen zu müssen, „Wie passiert sowas Sango? Inuyasha und ich hatten unseren Spaß und dann ist es halt einfach passiert“, erklärte sie und zuckte mit den Schultern. Dabei hatte sie sich zu Sango umgedreht, nachdem die Kaffeemaschine soweit war. „Aber Inuyasha ist unfruchtbar“, kam es nun auch eher zweifelnd von Sango. Kagome seufzte einmal laut. Sie hatte echt keinen Nerv mehr. Die Nacht ohne ihre Kinder war furchtbar gewesen. Sie hatte kaum ein Auge zu gemacht und würde wohl erst wieder etwas besser schlafen können, wenn die drei wieder bei ihr waren. „Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Aber ich sage es dir nochmal… ich habe und hatte noch nie einen anderen Mann außer Inuyasha im Bett“, kam es energisch von Kagome.

Langsam wurde sie echt sauer. Nicht nur auf Sango… sondern auch auf sich und Inuyasha hatte sie mittlerweile eine Menge Wut. Sie hätte viel eher mit der Sprache rausrücken müssen. „Wenn Inuyasha sich untersuchen lassen würde, würde er es bestimmt verstehen“, seufzte sie anschließend. Kagome hatte ihn mehrmals gebeten sich untersuchen zu lassen. Doch Inuyasha hatte sich vehement dagegen gewährt. Er hielt es für überflüssig. „Du hast ihn wirklich nicht betrogen.“ In Kagomes Ohren hörte es sich mehr nach einer Feststellung an. Vermutlich verstand nun auch Sango, warum sie sich nicht abbringen ließ. „Nein… aber Inuyasha glaubt mir nicht und ich bin jetzt ganz allein. Ohne meinen Job kann ich das Haus doch niemals halten und schon gar nicht mit noch mehr Kindern.“ Kagome setzte die Kaffeetasse vor Sango ab und ließ sich erschöpft auf den Sessel fallen. „Ich weiß einfach nicht mehr weiter, Sango. Inuyasha glaubt mir nicht und ignoriert mich vollkommen. Nur für die Kinder trifft er sich überhaupt noch mit mir.“

Während Kagome sprach, vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Es wurde ihr langsam alles zu viel. „Du bist nicht allein, Kagome. Miroku soll nochmal mit ihm reden und ich werde dir auch helfen, wo ich kann.“ Sango nahm ihre Hand in ihre und drückte diese leicht. Kagomes Gefühle fuhren eine wahre Achterbahn. Einerseits freute sie sich darüber, dass Sango ihr beistehen wollte… andererseits traute sie dem Frieden nicht. Doch im Moment musste Kagome das Beste hoffen, da sie niemanden mehr hatte, der ihr wirklich helfen konnte.
 

Fast hätte sich Inuyasha an seinem Kaffee verschluckt, als er sah wie Kagome aus ihrem Auto ausstieg. Zuvor hatten sie ausgemacht, dass sie die Kinder schon am Morgen holen würde. Doch dass Kagome plötzlich einen Sinneswandel durchlebt hatte und ihre deutlich rundere Körpermitte nicht mehr versteckte hatte, riss ihm beinahe den Boden unter den Füßen weg. Kurz schaute er hinter sich. Seine Familie schien Kagome noch nicht bemerkt zu haben. „Kinder, Mama ist da... macht ihr euch bitte fertig?“, schrie er deshalb laut ins Wohnzimmer. Er wollte Kagome abfangen, bevor sie noch jemand erblicken würde. Denn er hatte noch niemanden erzählt, dass Kagome wieder schwanger war und dies der Trennungsgrund war. Eilig lief er daher zur Haustür. Diese öffnete er noch, ehe seine noch Ehefrau klingeln konnte. „Hey. Die Kinder sind gleich fertig“, hielt er sie so auf, damit sie das Haus nicht betreten konnte. Kurz wanderten seine Augen zu ihrem Bauch. Früher hatte er diesen Anblick immer sehr genossen, doch nun schnürte ihm dieser beinahe die Luft zum Atmen ab. Daher wendete er eilig seinen Blick ab.

„Ich darf also nicht mal mehr in dein Elternhaus.“ Kagome verzog ihr Gesicht und schien es wirklich nicht toll zu finden. Doch eigentlich hatte sie kein Recht dazu sauer zu sein. Sie trug drei Kinder unter ihrem Herzen, die nicht von ihm waren. Sie hatte ihn viel mehr verletzt. „Du sagst es… mein Elternhaus und in diesem hast du nichts mehr zu suchen“, stellte er unmissverständlich klar und verschränkte dabei seine Arme vor der Brust. Sie waren getrennt und seine Familie mochte sie ohne hin nicht, zumindest der Großteil. „Kinder?“, rief er deshalb nochmal laut. Sie sollten sich beeilen. Schon allein, weil er Kagomes Anblick im Moment nur schwer ertrug. „Sie kommen schon Inu…“ Rin blieben wohl die Worte im Halse stecken, da sie mitten im Satz stoppte. Mit großen Augen sah sie auf Kagomes Bauch. „Du…“, hauchte sie und sah kurz von Kagome auf zu Inuyasha. Rin schien eins und eins zusammen zu zählen und ihr klappte der Mund auf. „Tut mir leid, Rin... ich muss leider los“, unterbach Kagome die Situation, nachdem ihre Kinder endlich fertig angezogen waren. „Ich melde mich, wenn ich sie wieder hole“, sagte Inuyasha deshalb schnell noch und verabschiedete sich von seinen Kindern.

Das Wochenende hatte er wirklich genossen. Er vermisste seine Kinder wirklich sehr, wenn sie nicht bei ihm waren. Er würde bestimmt bald wieder ein Wochenende für sich beanspruchen. Inuyasha sah Kagome dabei zu, wie sie die Kinder anschnallte und anschließend davonfuhr. Rin hatte die ganze Zeit wortlos neben ihm gestanden. Inuyasha schloss die Tür und lief langsam in den Wohnbereich zurück. Rin folgte ihm und schien zu überlegen, wie sie ihn ansprechen konnte. „Kagome ist schwanger“, fing sie daher an. Inuyasha nickte daraufhin nur. Seine Eltern schienen ebenfalls gehört zu haben, was Rin eben gesagt hatte. „Aber du hast doch eine Vasektomie machen lassen“, mischte sich nun sein Bruder noch ein. „Seid ihr deshalb getrennt? Weil sie dich betrogen hat?“, kam es mit Unglauben von Rin. Auch sie kannte Kagome sehr gut und lange. Für sie war es wohl ebenso ein Schock, dies zu erfahren. „Ja… ja Kagome ist schwanger. Und wie ihr gerade richtig kombiniert habt, können diese Kinder nicht von mir sein. Und jetzt lassen wir das Thema besser. Kagome ist Geschichte und das ein für alle Mal“, stellte Inuyasha endgültig klar.

Ohne irgendeine Reaktion abzuwarten lief er aus dem Wohnzimmer. Gerade war ihm die Lust auf Gesellschaft vergangen. Er brauchte etwas Zeit für sich. Um nachzudenken und sich von dem Schock zu erholen. Erst jetzt schien er begriffen zu haben, was wirklich passiert war und dass sie sich wirklich endgültig getrennt hatten.

Ein verlockendes Angebot!

Ein verlockendes Angebot!
 

Eilig lief Kagome zusammen mit den Kindern über den gepflasterten Weg. Sie war ziemlich spät dran und war daher in Eile. In wenigen Minuten musste sie eigentlich bei ihrem Frauenarzt sein. Doch ihre Kinder hatten ihr am heutigen Morgen so einigen Kummer bereitet. Partout hatten sie sich nicht von ihr Anziehen lassen wollen. Sie wollten unbedingt zu ihrem Papa. Kagome konnte ihnen dies natürlich nicht ermöglichen. Selbst wenn sie Inuyasha angerufen hätte, wäre er arbeiten gewesen. Sie hatte fast eine Stunde gebraucht um, alle drei Kinder fertig für den Kindergarten zu bekommen. Selbst das Frühstück dauerte beinahe ewig. Zeit, die Kagome an diesem Tag gar nicht übrig hatte. Eilig übergab sie daher ihre Kinder an Frau Kaede. Sie verabschiedete sich von der älteren Dame, da sie bereits zuvor noch angekündigt hatte, die Kinder vor dem Essen abzuholen.

Wenn sie schon zu Hause bleiben müsste, mussten ihre Kinder nicht den ganzen Tag dort verharren. Zumal sie sich sowieso daheim einsam fühlte. Mit einem gekonnten Blick über die Schulter fädelte Kagome in den Straßenverkehr ein. Sie musste sich ziemlich beeilen, wenn sie ihren Termin nicht verpassen wollte. Deshalb gab Kagome ausnahmsweise etwas mehr Gas, als sie es üblich tat, um noch rechtzeitig zu ihrem Termin zu kommen.
 

Gekonnt zog Inuyasha eine Akte aus der Schublade und blätterte einige Sekunden durch den Ordner, ehe er sich eines der Dokumente herausholte. Zuvor hatte er einige Besichtigungen mit den Kunden durchgeführt. Schnell hatten sie ein geeignetes Objekt ausgewählt, sodass seine Arbeit an diesem Tag deutlich schneller erledigt sein würde. „Hier finden sie einige Daten zu dem Objekt. Natürlich können sie sich gerne jederzeit hier im Büro erkundigen, falls noch Fragen auftreten sollten“, erklärte er wie immer professionell. Inuyasha war wirklich zufrieden mit der Beratung. Denn er hatte schon im Vorfeld einige Fragen der Kunden beantworten können. „Wie würde das denn mit einer Finanzierung von Statten gehen?“ Inuyasha war nicht überrascht diese Frage zu hören. Das Objekt war relativ teuer. Eine Finanzierung somit für die meisten Normalverdiener unumgänglich. „Sie würden hier bei mir einen Antrag ausfüllen. Nach einer Prüfung wird ihnen mitgeteilt, ob sie genug Eigenvermögen besitzen, um die Kreditrahmen zu bekommen, die sie benötigen. Das Verfahren hier in der Firma geht jedoch ziemlich schnell. Schon in wenigen Tagen kann ich ihnen sagen, ob sie ihr Traumobjekt kaufen können.“

Durch die Zusammenarbeit mit einer Bank war Inuyashas Firma die Einzige, die schon nach wenigen Tagen ein Finanzierungspaket abschließen konnten. Wohl auch deshalb hatte seine Firma immer mehr als genug zu tun. „Wieviel Eigenvermögen sind in der Regel üblich?“, kam es auch sofort interessiert von der Frau. Scheinbar schien sie das Finanzielle zu regeln, da hauptsächlich sie die Fragen stellte. „Im Normalfall sind es circa zehn Prozent, die man selbst aufbringen sollte. Allerdings gibt es auch Ausnahmen.“ Verstehend nickte das Paar und schaute sich anschließend kurz an. „Wenn das so ist, würden wir gerne den Antrag ausfüllen.“ Kurzerhand wurde dies beschlossen, weshalb auch auf Inuyashas Lippen ein kleines Lächeln erschien. Schnell hatte er den Antrag vor das Paar gelegt, welches sofort anfing diesen auszufüllen. Nur kurz wurde seine Aufmerksamkeit von dem jungen Paar gerissen. Denn sein Chef streckte seinen Kopf durch die Tür, nachdem er zuvor an diese gekloppt hatte.

„Entschuldige die Störung, Inuyasha. Kannst du nach dem Gespräch kurz zu mir ins Büro kommen, ich würde gerne etwas Wichtiges mit dir besprechen.“ Kurz schluckte Inuyasha schwer. In den letzten Wochen hatte er sich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert. Des Öfteren hatte er gefehlt und einige Zeit gebraucht, um sich wirklich wieder zu fangen. Natürlich hatte er mit seinem Chef über seine momentane Situation gesprochen. Dieser hatte Verständnis für ihn gezeigt. Vielleicht hatte er nun jedoch entschieden, dass es doch genug war. „Natürlich, ich komme, sobald ich hier alles erledigt und geklärt habe“, bestätigte Inuyasha seinem Chef. Er würde sich etwas beeilen, um möglichst schnell zu erfahren, was sein Chef genau von ihm wollte. Er war ziemlich nervös, auch wenn er das seinen Kunden natürlich nicht zeigte.
 

„So weit sieht alles gut aus. Die Kinder wachsen gut und sind optimal entwickelt.“ Kagome war erleichtert diese Worte von Dr. Shinosuke zu hören. In den letzten Tagen ging es ihr nicht immer gut. Sie hatte oft Schwindelanfälle und fühlte sich zunehmend schlapper. „Und meine Schwindelanfälle?“, fragte sie dennoch besorgt nach, nachdem sie sich das Gel vom Bauch gewischt hatte und sich wieder aufrichtete. Diese Schwangerschaft bereitete ihr von Anfang an mehr Sorgen, als die letzten. Sie hatte viel mehr Stress, als bei den letzten beiden. Das spürte sie sehr deutlich. Sie konnte nachts nicht gut schlafen und hatte ein Problem nach dem Anderen, welches sie irgendwie bewältigen musste. „Kagome... ich will ehrlich zu dir sein, du musst unbedingt versuchen, den Stress in deinem Leben zu minimieren. Du hast einen stressbedingten Bluthochdruck, der auf Dauer ziemliche Probleme bringen kann. Noch sind die Kinder gut versorgt, doch das kann sich schnell ändern“, kam es etwas streng von ihrem Frauenarzt.

„Wie stellen sie sich das vor? Ich bin alleinerziehend von drei kleinen Kindern, werde in Kürze drei weitere Kinder bekommen und mein Mann, der Vater aller meiner Kinder, interessiert sich überhaupt nicht mehr für mich. Ich habe ein Haus, welches ich irgendwie halten muss und keinen Job mehr. Ich kann meinen Stress nicht reduzieren, solange ich nicht eine richtige Lösung für diese Probleme finde“, brachte sie es auf den Punkt und seufzte. Sie wusste, dass der Stress nicht gut für sie war. Doch wie sollte sie diesen ändern, wenn sie selbst keine Ahnung hatte, wie alles so schief laufen konnte. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Dennoch solltest du zum Wohl deiner Kinder etwas zurückstecken und versuchen die Differenzen mit deinem Mann zu klären. Versuche mit ihm in Ruhe zu reden. Vielleicht findet ihr eine Lösung, in der du zumindest mit den Kindern mehr entlastet wirst. Schon das könnte sich positiv auf deinen Blutdruck und dein Stresslevel auswirken“, appellierte Dr. Shinosuke abermals an ihre Vernunft.

Schon beim letzten Termin hatte er ähnliche Worte an sie gerichtet. Ihr war klar, dass sich etwas ändern musste. Sie wollte absolut keine Komplikationen riskieren. So schlimm die Situation im Moment war. Ihre Kinder, ob bereits geboren oder noch in ihrem Bauch, waren für sie der einzige Halt, den sie in ihrem Leben noch hatte. Sie wollte, dass es ihnen gut ging, dafür würde Kagome so einiges tun. Ein Gespräch mit Inuyasha war somit verpflichtend und nicht vermeidbar. Schon allein, weil ihre Kinder zunehmend unter der Situation litten. Sie musste auch für sie eine bessere Lösung mit Inuyasha finden. Schließlich wollte sie nur das Beste für ihre Familie, auch wenn sie ihnen dies im Moment nicht bieten konnte.
 

Nervös stand Inuyasha vor der Tür seines Chefs. Er befeuchtete noch einmal seine trockenen Lippen und klopfte schließlich an. Wie nicht anders zu erwarten, wurde er sofort hereingebeten. Langsam nahm er auf dem Sessel vor dem Schreibtisch Platz. Gespannt wartete er darauf, was sein Chef ihm zu sagen hatte. „Was bist du denn so nervös, Junge?“ kam es amüsiert von diesem. Totosai war schon immer ein ziemlich direkter Mensch gewesen. Seine Anspannung war natürlich nicht vor ihm verborgenen geblieben. „Naja… ich habe schon etwas Sorge, Dinge zu hören, die ich im Moment nicht wirklich gebrauchen kann“, gestand Inuyasha. Er hatte so einige Pläne, denn er wollte bald bei seinen Eltern ausziehen und auch den Unterhalt für seine Kinder weiterhin ordnungsgemäß zahlen. Dafür brauchte er jedoch seinen Job. Ohne diesen konnte er sich unmöglich eine Wohnung leisten. Er würde so einige Probleme bekommen, sollte er tatsächlich gekündigt werden.

„Was willst du hören, dass ich dich kündige?“ Lauthals lachte sein Chef los. Inuyasha blieb das Herz kurz stehen. Genau das wollte er niemals hören. „Mach dich locker, Junge. Ich wollte mit dir nur über ein neues Projekt sprechen“, nahm Totosai ihm schnell die Anspannung. Erleichtert atmete der junge Hanyou aus. „Ein neues Projekt?“, fragte Inuyasha Interessiert nach. Projekte bedeuteten meistens viel Arbeit. Gerade das Richtige, was er zurzeit brauchen konnte. „Ja. Es geht um einen Großauftrag von Luxuswohnungen. Die Eigentümer des Gebäudes wollen, dass die Architekten zusammen mit den Immobilienmaklern und den Innenaustattern die Bauarbeiten und die Vermarktung übernehmen sollen“, erklärte sein Chef ihm und wühlte in einigen Unterlagen herum. Anschließend legte er die Skizzen vor Inuyasha.

Kurz flogen dessen Augen über die einzelnen Bilder. Die Wohnungen waren wirklich groß und vor allem mit luxuriösem Inventar geplant. Inuyasha vermutete, dass es sich hierbei um ein längeres Projekt handeln würde. „Um wie viele Wohnungen würde es sich hier handeln?“, wollte er daher wissen, um dies besser abschätzen zu können. Zeitgleich blätterte er durch die einzelnen Seiten. Die Mappe war recht dick. Es mussten wirklich einige Immobilien veräußert werden. „So um die fünfzig. In unterschiedlichen Etagen und Komplexen. Es handelt sich um einen großen Konzern, welches mehrere Gebäudekomplexe gekauft hatte und diese vollkommen umbauen lassen will. Sie möchten ausschließlich Luxuswohnungen veräußern. Und sie wollen den Besten.“ Inuyashas Augen weiteten sich kurz. Das Projekt schien riesig zu sein. Doch mehr ließen ihn die Worte seines Chefs sprachlos werden.

„Ich soll dein Bester sein? Denkst du wirklich, dass du mir so ein großes Projekt wirklich zumuten kannst?“, kam es daher überrascht von Inuyasha. Er war wirklich erstaunt, dass sein Chef eine so hohe Meinung von ihm hatte. „Natürlich. Ich denke, dass dieses Projekt genau das Richtige für dich ist. Du bist immer motiviert und angergiert. Zudem denke ich, dass es in deiner jetzigen Situation, ein bisschen Ablenkung für dich sein würde.“ Damit hatte Totosai durchaus recht. Die Ablenkung würde Inuyasha durchaus willkommen kommen. Seit Kagome ihre Schwangerschaft offen zeigte, war es für ihn noch einmal schwerer, damit klar zu kommen. „Du kannst es dir gerne überlegen. Ich bitte dich nur, dir nicht zu lange Zeit zu lassen. Allerdings würde es einen Haken geben. Du müsstest für dieses Projekt für mindestens sechs Monate nach Niigata ziehen.“ Kurz schluckte Inuyasha schwer. Das Angebot hatte wirklich verlockend geklungen. Doch in eine fremde Stadt ziehen und das ganz allein? Wollte er wirklich so weit gehen, nur um Kagome aus dem Weg gehen zu können. Ein einfacher Besuch bei seinen Kindern würde Inuyasha auch verwehrt bleiben müssen. Die Entfernung in diese Stadt wäre einfach zu aufwändig, um mal eben zu seinen Kindern zu fahren.

„Ich weiß, dass es eine große Bitte ist. Doch ich bin mir sicher, dass es eine riesige Chance für dich ist. Bitte überleg es dir wirklich. Ich weiß natürlich, dass du einiges dafür aufgeben müsstest. Das wäre deine Chance für einen Neuanfang, den du dir wirklich verdient hast“, bat sein Chef ihn eindringlich darüber nachzudenken. Natürlich wäre dieses Projekt das, was er sich wirklich vorstellen konnte. Doch Inuyasha liebte seine Kinder. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich so weit gehen konnte und vor allem wollte. „Du kannst nun wieder gehen. Ich erwarte deine Antwort mit Spannung.“ Inuyasha nickte nachdenklich. Er war vollkommen durcheinander, nachdem was er soeben gehört hatte. Sein Chef eröffnete eine unglaubliche Chance. Eine Chance, auf die Inuyasha so lange gehofft hatte. Doch damals hatte Inuyasha gedacht, so ein Abenteuer mit Kagome an seiner Seite zu starten. Jetzt musste er sich zwischen einer riesigen Chance und seiner Familie entscheiden.

Während Inuyasha sich vom Sessel erhob, kreisten nur diese beiden Fakten in seinem Kopf. Traumauftrag oder Familie. Doch was ihn im Moment wirklich glücklich machen würde, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen. Für ihn war es eine Entscheidung, die egal welche Option er wählen würde, unglaublich weh tun würde. Denn beides würde es für ihn nicht geben. Egal wie sehr er sich dies auch wünschen würde.

Fluchtweg!

Fluchtweg!
 

Nachdenklich rührte Kagome in dem Eintopf um, den sie soeben zubereitete. Direkt nach ihrem Termin hatte sie die Kinder wieder abgeholt. Gerade war sie dabei für sie schnell etwas zu Mittag zu kochen, hatten ihre Kinder doch bereits mächtig Hunger. Ihre Kinder spielten zu ihrer Freude jedoch noch gemeinsam im Wohnzimmer. In den letzten Tagen hatten die Kinder des Öfteren Streit, waren schlecht gelaunt und man konnte ihnen so gut wie nichts recht machen. Sie wusste natürlich, woran das lag. Sie vermissten ihren Vater. Inuyasha hatte nicht immer die Zeit, um sich ausgiebig mit seinen Kindern zu beschäftigen. Dadurch war jedoch auch bei ihnen die Stimmung ziemlich angespannt geworden. Die Situation belastete Kagome zusätzlich. Die Worte ihres Frauenarztes gingen ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie musste dringend etwas ändern. Sie grübelte schon eine ganze Weile. Jedoch hatte sie nur eine Idee, die sie wirklich für gut fand. Doch dafür brauchte sie Inuyashas Hilfe. Ob dieser ihr wirklich helfen würde, konnte sie nicht sagen. Schließlich war er nicht gerade gut auf sie zu sprechen.
 

Immer noch total durcheinander betrat Inuyasha sein Elternhaus. Den restlichen Arbeitstag hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen, was genau er tun sollte. So ein großes Projekt zu betreuen, war auf der einen Seite eine riesige Chance für ihn. Aber auf der anderen Seite liebte er seine Kinder sehr. Schon jetzt litt er unheimlich darunter, sie nicht mehr jeden Tag sehen zu können. Da er nicht genau wusste, wie oft er von Niigata nach Tokio kommen konnte, würde er die Kinder nur noch seltener sehen können. Vielleicht würde er sie sogar ganze sechs Monate nicht sehen. Dies konnte und wollte sich Inuyasha nicht vorstellen. „Da bist du ja endlich“, wurde er von seiner Mutter aus den Gedanken gerissen. Sie stand wartend im Türrahmen zum Wohnzimmer. Dabei schien sie ziemlich ungeduldig zu wirken. Vermutlich, weil sie mit ihm sprechen wollte. „Ich habe schon auf dich gewartet. Wir müssen dringend über etwas sprechen“, bestätigte sich nun Inuyashas Annahme.

Mit einem Seufzen folgte er seiner Mutter ins Wohnzimmer. Auch sein Vater war bereits anwesend wie Inuyasha gerade feststellen musste. Demnach vermutete er, dass es um etwas Ernsteres gehen müsste. Sein Vater war ein wahres Arbeitstier. Als Anwalt hatte er immer hunderte von Terminen. Dass dieser nun schon am frühen Nachmittag hier war, bedeutete nichts Gutes. „Was ist denn los?“, wollte er deshalb wissen, nachdem er sich auf die Couch gesetzt hatte. Dieser Tag schien einer von denen zu sein, an denen sein Wunsch nach Ruhe unerfüllt bleiben würde. „Es geht um Kagome und die Kinder.“ Kurz verdrehte Inuyasha seine Augen. Seit seine Eltern wussten, dass Kagome von einem anderen Mann schwanger war, hatten sie mehrmals versucht das Gespräch mit ihm zu suchen. Inuyasha war diesem immer erfolgreich aus dem Weg gegangen. Er wollte sich der Wahrheit nicht noch mehr stellen. „Könnt ihr nicht damit aufhören? Ich will nicht darüber sprechen“, versuchte er abermals diesem Thema auszuweichen. Seine Eltern schienen diesmal jedoch keine Gnade für ihn zu haben.

„Inuyasha, hier geht es um so einiges. In Kürze wirst du eine Menge Unterhalt zahlen müssen. Zumindest wenn wir es nicht verhindern können“, kam es ernst von seinem Vater. Inuyasha runzelte seine Stirn und verstand nicht, was seine Eltern damit sagen wollten. „Wir haben dir drei Vaterschaftstests besorgt. Wir testen die Kinder auf deine Vaterschaft. Sollten diese ebenfalls nicht von dir sein, werden wir vor Gericht eine Vaterschaftsfeststellungsklage einreichen und du bist aus dem Schneider“, machte er weiter. Inuyasha glaubte, sich verhört zu haben. „Ihr wollt was?“, kam es ihm über die Lippen, während er versuchte seine Wut zu kontrollieren, die gerade in die Höhe stieg. „Sie hat dich betrogen und vielleicht war es nicht das erste Mal“, mischte sich jetzt seine Mutter mit ein. Doch für Inuyasha brachte genau diese Aussage das Fass zum Überlaufen. „Jetzt passt mal auf. Takehito, Takuya und Himiwara sind meine Kinder und das bleiben sie auch! Kagome hat mich vielleicht betrogen. Aber die Vaterschaft bei meinen Kindern habt ihr nicht in Frage zu stellen“, fuhr er seine Eltern ungehalten an. Die Vaterschaftstests schnappte er sich und warf sie wütend in den Papierkorb. „Diese Tests sind nicht notwendig. Haltet euch ein für alle Mal aus meinem Leben raus“, stellte er klar.

Viel zu oft hatten sich seine Eltern in sein Leben eingemischt. Immer wieder Kagome angefeindet. Vielleicht hatten sie eine Teilschuld an diesem Schlamassel, dass sich seine Frau zu einem anderen hingezogen gefühlt hatte. „Inuyasha, bitte sei doch vernünftig.“ Seine Mutter wollte einfach nicht aufgeben. Doch für Inuyasha stand eine Tatsache fest, seine Kinder waren seine Kinder und seine Eltern sollten endlich mit ihren Anschuldigungen aufhören. „Vernünftig?! Fangt ihr doch endlich an mit gutem Beispiel voran zu gehen und VERNÜNFTIG zu sein. Ich brauche keinen Vaterschaftstest. Die Kinder sind allesamt dämonischen Blutes… sehen mir ähnlich… also wenn Kagome nicht mit dir oder Sess ins Bett gestiegen ist, sind diese Vaterschaftstests absolut unnötig“, knurrte er direkt weiter und brachte es auf den Punkt.

Definitiv wollten seine Eltern Kagome nur an den Pranger stellen, obwohl es mehr als ein paar Anzeichen gab. Die Kinder hatten eine enorme Ähnlichkeit zu ihm. Eine Vaterschaft würde er niemals anzweifeln. „Und jetzt ist das Thema beendet. Lasst mich in Zukunft in Ruhe“, knurrte er weiter. Im Moment wollte er seine Eltern weder sehen, noch ein weiteres Wort mit ihnen wechseln. Weshalb er eilig das Wohnzimmer verließ und schnurstracks in sein altes Kinderzimmer lief. Er hatte schon genug Kummer um die Ohren. Noch mehr konnte er zurzeit einfach nicht ertragen.
 

Vorsichtig schloss Kagome die Weste ihres Sohnes. Nach dem Essen hatte sie sich dazu entschlossen, ihren Plan in die Tat umzusetzen. So eben machte sie die Kinder fertig, um mit ihnen zu Inuyasha zu fahren. Sie wollte diese Angelegenheit so schnell wie möglich klären. Je früher sie etwas Entspannung finden würde, desto eher würde es ihr wieder besser gehen. Kurz griff sie sich an den Kopf, kaum als sie sich wieder aufgerichtet hatte. Wie schon des Öfteren die letzten Tage wurde ihr kurzzeitig schwindelig. Mehrmals musste sie tief durchatmen, um sich wieder zu fangen. „Mama?“, kam es sofort mit bebender Stimme von Takehito. Ihr Ältester war sehr sensibel. Dadurch merkte er schnell, wenn es seiner Mutter nicht gut ging, und machte sich sorgen. „Alles gut mein Schatz. Hast du alles, was du für den Besuch bei Papa mitnehmen willst?“, lenkte Kagome ihren Sohn ab. Sie fühlte sich überhaupt nicht gut, dennoch versuchte sie ihren Kindern dies nicht zu zeigen. „Ja“, kam es zu ihrem Glück freudig von dem Kleinen. Er hatte einen kleinen Rucksack in der Hand, sowie ein Bild, welches er extra für seinen Vater gemalt hatte.

Nachdem Kagome ihnen gesagt hatte, dass sie ihren Vater besuchen würden, waren die Kinder Feuer und Flamme gewesen. Eifrig hatten sie sich daran gemacht, Bilder für diesen zu malen. Jeder von ihnen hatte nun sein Werk in den Händen. Kagome musste schmunzeln, denn die Kleinen schienen aufgeregt zu sein. So als hätten sie ihren Vater über Monate nicht gesehen, dabei war das letzte Treffen erst ein paar Tage her. „Na kommt... fahren wir zu eurem Papa“, lächelte sie. So schlimm die Situation im Moment war. Auch Kagome freute sich jedes Mal ihren Mann zu sehen. Sie liebte ihn, auch wenn er sie zurzeit hasste.
 

Mit einem unzufriedenen Seufzen verließ Inuyasha sein Zimmer. Seine Eltern waren schon vor einiger Zeit aus dem Haus verschwunden. Das penetrante Klingeln der Haustür hatte er versucht so gut es ging zu ignorieren. Doch der Besucher war wirklich hartnäckig. Sodass er sich nach einigen Minuten dazu erbarmt hatte, doch zur Tür zu laufen, auch wenn er lieber seine Ruhe hätte. „Papa!“, kam es sofort im Chor, als er die Tür etwas geöffnet hatte. Nach wenigen Sekunden hingen seine Kinder an seinen Beinen und umarmten diese. Erstaunt sah er in Kagomes Gesicht. Sie trug ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Die Kinder haben dich vermisst und ich würde gern etwas mit dir besprechen“, erklärte sie ihr plötzliches Auftauchen. Inuyasha nickte mechanisch, da er mit diesem Aufeinandertreffen vollkommen überfordert war. Sonst hatte er sich immer auf die Treffen vorbereitet. Sie auf einmal zu sehen, setzte ihm doch zu. „Klar komm rein“, fand er seine Stimme wieder. Er machte so gut es ging einen Schritt zur Seite, sodass Kagome an ihm vorbei laufen konnte. Sein Blick hafte an ihrem Bauch, der schon wieder etwas an Rundung zugelegt hatte. „Willst du einen Tee?“, fragte er anstandshalber. Er war immerhin gut erzogen worden. „Gern“, nahm sie sein Angebot an. Er deutete ihr in die Küche zu gehen, während er seine Kinder ordentlich begrüßte.

„Na, meine Süßen?“, sprach er und kniete sich zu ihnen. Er freute sich wirklich seine Kinder sehen zu können. „Papa, schau.“ Stolz hielten die Kinder ihm ihre selbst gemalten Bilder unter die Nase. Diese fand er richtig süß, auch wenn er bei den Bildern schwer schlucken musste. Alle hatten eine glückliche Familie gezeichnet. Den Wunsch eines jedes Kindes. „Das sind wirklich tolle Bilder“, lobte er sie und strich Takuya über den Kopf. Diese Kunstwerke nahm er wirklich gern an sich. „Das sind Mama, wir und Papa“, verkündete Takehito stolz. Inuyasha hatte sich das schon gedacht. „Ein wirklich schönes Motiv“, überspielte er seine eigene Traurigkeit. Der Anblick von den Bildern tat ihm unglaublich weh, das gleiche mussten wohl auch seine Kinder fühlen. Wahrscheinlich hatten sie alle doch den Traum, dass Kagome und er sich wieder vertragen würden. „Wollt ihr etwas spielen gehen? Papa geht mit Mama einen Tee trinken“, versuchte er seine Kinder zu überzeugen, ihnen etwas Zeit für ein Gespräch zu lassen. Kurz überlegten diese, bevor sie erfreut nickten und schon mal ins Wohnzimmer liefen.
 

„Früchtetee wie immer?“, wollte Inuyasha von Kagome wissen, als er ihr in die Küche gefolgt war. Kagome nickte und hatte bereits am Tisch Platz genommen. „Danke“, bedankte sie sich, als er ihr die Tasse hingestellt hatte. „Du wolltest etwas mit mir besprechen?“, kam er gleich auf den Punkt, denn er wollte dieser Situation so schnell es ging entkommen. Diese Situation war für ihn sehr schwer zu ertragen. „Ja. Ich wollte dich fragen, ob du die Kinder vielleicht einige Zeit zu dir nehmen könntest“, sprach sie ihr Anliegen aus, nachdem sie einen Schluck aus ihrer Tasse genommen hatte. „Gibt es Probleme mit den Kindern?“, fragte er besorgt nach. „Nicht so ganz. Ich hatte heute einen Frauenarzttermin. Mit den Kindern ist momentan alles in Ordnung, doch ihn macht mein Zustand sorgen. Bedingt durch den ganzen Stress habe ich einen Bluthochdruck bekommen und des Öfteren mit Schwindelanfällen zu kämpfen. Er meinte mein Zustand sei besorgniserregend und ich muss unbedingt für etwas Ruhe sorgen.“
 

„Und deshalb soll ich die Kinder nehmen, damit du es leichter hast?“ hakte Inuyasha nach. Dass Kagome ihn darum bat, stieß ihm ebenfalls sauer auf. „Nur für ein paar Wochen. Ich mache mir Sorgen um die Drillinge. Ich muss erst einiges klären und würde sie dann wieder zu mir nehmen“, bat sie ihn. Doch Inuyasha hatte für diese Bitte kein Verständnis. Immerhin hatte sie sich selbst in diese Lage manövriert. Wieso also sollte er ihr helfen. „Du würdest mir unglaublich helfen“, warf sie noch einmal ein. Aber er hatte plötzlich eine ganz andere Idee. Wieso sollte er sich immer wieder seinen Konfrontation stellen, wenn er diesen auch aus dem Weg gehen konnte. „Das ist leider nicht möglich“, sagte er und zuckte deshalb teilnahmslos mit den Schultern. Kagome sah ihn erstaunt an, hatte wohl mit etwas Anderem gerechnet. „Ist das der Grund?“ Ihr Blick wanderte zum Papierkorb, der zwischen Wohnzimmer und Küche stand. Kagome hatte also die Tests entdeckt und ihre Schlüsse gezogen. „Nein ich habe keine Zweifel, dass die Kinder meine Kinder sind, das hatte ich nie. Aber ich werde in Kürze nach Niigata ziehen. Ich habe ein Jobangebot bekommen, welches ich nicht ausschlagen kann und ehrlich gesagt nicht will.“

Die Entscheidung war Inuyasha nicht leicht gefallen. Vor allem nicht als er seine Kinder gesehen hatte, wie freudig sie ihn begrüßt hatten. Doch nach Kagomes Bitte hatte er sie ganz einfach treffen können. Auch wenn er es nur tat, um ihr etwas auszuwischen.
 

„Du gehst hier weg? Du lässt mich mit den Kindern im Stich?“ Vollkommen schockiert begann Kagome hektischer zu atmen. Mit Inuyashas Offenbarung hatte sie absolut nicht gerechnet. Sie hatte gehofft, dass ihm seine Kinder wichtig waren und er ihr helfen würde. Doch mit dieser Aussage war ihre einzige Chance, ein wenig mehr Ruhe zu bekommen, verschwunden. „Ich verwirkliche meinen Traum, Kagome“, machte er klar und befeuchtete seine Lippen. „Ich werde natürlich so oft ich kann zu den Kindern kommen. Wegen des Unterhaltes musst du dir keine Gedanken machen. Ich werde ihn dir auf dein Konto überweisen, die Nummer habe ich ja. Und wegen dem Haus werden wir schon eine Lösung finden“, redete er kalt weiter. „Du gibst mir wirklich keine Chance mehr? Du fängst neu an und das ganz allein.“ Bis jetzt hatte Kagome immer gehofft, dass Inuyasha noch einmal darüber nachdenken würde.

Schließlich hatten sie schon so viel gemeinsam durchgestanden. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie auch diese schwere Zeit überstehen konnten, wenn sie ihm den Freiraum geben würde. Das hatte sie ihm die letzten Wochen auch zukommen lassen. Abstand gehalten und sich nur wegen den Kindern bei ihm gemeldet. Doch scheinbar hatte er eine andere Entscheidung getroffen. Er wollte einen Neuanfang, nur nicht mit ihr und den Kleinen. „Du hast mir auch keine mehr geben. Du hast deine Entscheidung getroffen und ich nun meine. Wir müssen beide mit den Konsequenzen leben“, stellte er klar. „Natürlich… wir haben beide Fehler gemacht. Aber während ich mich Meinen stelle, versuchst du einfach nur zu flüchten“, nickte sie enttäuscht. Klar sie hätte ihm früher von der Schwangerschaft erzählen sollen, doch auch er war stur und uneinsichtig. Denn er hörte ihr nicht zu und ließ sie nun zum allem Überfluss alleine.

„Kommt ihr Kinder? Papa hat noch etwas zu erledigen“, rief sie ihre Kinder zu sich. Sie war gekommen, um sich von Inuyasha Hilfe zu holen. Doch der hatte ganz andere Pläne. Pläne bei denen sie und die Kinfer ihm nur im Weg standen.

Schmerzhafter Neuanfang!

Schmerzhafter Neuanfang!
 

Langsam ließ Inuyasha die Luft aus seinen Lungen und biss sich anschließend auf die Lippe. Immer noch konnte er nicht richtig realisieren, dass er wirklich die Entscheidung getroffen hatte, nach Niigata zu gehen. Er wusste, dass es eine Art Kurzschlussreaktion war, denn er wollte seiner Frau eins reinwürgen. Er war schlichtweg nicht bereit ihr zu helfen. Erst recht nicht, wenn es nur darum ging, sie zu entlasten, nur um ihren Fehltritt zu schützen. Welche Konsequenzen seine Entscheidung hatte, konnte er noch nicht begreifen. Wieviel er aufgeben musste, war Inuyasha noch lange nicht klar gewesen. Im Moment überwiegte die Genugtuung, dass er Kagome zumindest etwas heimzahlen hatte können.

Immer noch war es für ihn schwer zu akzeptieren, dass sie von einem anderen Mann schwanger war. Ihren immer größeren werdenden Bauch zu sehen, wenn er auf sie traf, war schmerzhaft. Früher hatte er diesen Anblick geliebt. Doch nun wurde ihm mit jedem Aufeinandertreffen klarer, dass sie wirklich schwanger war. All dies war demnach kein Albtraum, sondern bittere Realität. Diesem Anblick wollte er entkommen. Sobald er in Niigata wäre, würde er zumindest den Abstand dazu bekommen. Vorteilhaft war, dass er sechs Monate weg sein würde. In dieser Zeit müsste er sie nicht so oft sehen, wie in den letzten Tagen. Vielleicht würde er lernen zu verstehen, warum alles so gekommen war, wie es nun war. Für ihn würde nun eine stressige Zeit beginnen. Schließlich musste er einen Umzug vorbereiten und das schon in den nächsten Wochen, sobald er seinen Entschluss seinem Chef mitgeteilt hatte.
 

Völlig erschöpft ließ Kagome sich auf der Couch nieder. Sie fühlte sich vollkommen ausgelaugt. Seit Inuyasha ihr eröffnet hatte, nach Niigata zu ziehen, war eine Woche vergangen. Für Kagome eine ziemlich anstrengende Woche. Im Moment kümmerte sie sich komplett alleine um die Kinder, da er voll und ganz mit seinen Umzugsvorbereitungen beschäftigt war. Nur für wenige Stunden nahm er mal die Kinder zu sich. Für Kagome wurde es zunehmend anstrengender, sich um die Kinder zu kümmern. Die Schwangerschaft schaffte sie immer mehr. Ihr Bauch war mittlerweile recht groß. Zumindest wenn sie ihn mit ihren früheren Schwangerschaften verglich. Dies war verständlich, da sie diesmal drei Kinder in ihrem Bauch trug. Dass sie keine Unterstützung bekam, machte ihr einfach zu schaffen. Der kleine Vorgeschmack auf die nächsten Monate reichte ihr ehrlich gesagt schon jetzt. Von ihren Schwiegereltern brauchte sie nicht auf Hilfe zu hoffen. Auch ihre Mutter war leider einfach viel zu weit weg, um ihr zu helfen.

Vor allem musste sie dieser noch von den neusten Vorkommnissen erzählen. Bis jetzt hatte sie es noch nicht über sich gebracht von der erneuten Schwangerschaft und der Trennung von Inuyasha zu erzählen. Dabei hatte sie schon fast die Hälfte der Schwangerschaft hinter sich gebracht und war mittlerweile einige Wochen von Inuyasha getrennt. Lange würde ihr momentaner Zustand nicht mehr dauern. Meist kamen Drillinge viel zu früh auf die Welt. Deshalb hatte sie einige Sorgen. Schließlich hatte sie noch keine Vorkehrungen getroffen. Bald müsste sie sich um die Einrichtung und die Kleidung für die drei Babys kümmern. Doch ihre finanziellen Mittel waren sehr begrenzt, da sie auch noch ihre anderen Kinder versorgen musste. Der Unterhalt, welchen Inuyasha zahlte, war leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Langsam, aber sicher wuchsen ihr die Finanzierung des Hauses, die Kinder und die Schwangerschaft über den Kopf. Und ihr war klar, dass die nächsten Wochen bestimmt nicht einfacher werden würden. Wohl eher würde sich all das verschlimmern.
 

Mit einem leichten Ächzen stellte Inuyasha einen Karton auf einen anderen. Mit der Hand wischte er sich über die Stirnseite. Nachdem er seinem Chef mitgeteilt hatte, dass er das Jobangebot annehmen würde, hatte er einiges erledigen müssen. Der Umzug kam schneller als gedacht. Schon wenige Tage nach seiner Entscheidung ging es ans Eingemachte. Schon in drei Tagen sollte er seine Stelle in Niigata antreten. Ziemlich plötzlich. Immerhin hatte Inuyasha nur knapp zwei Wochen Zeit gehabt, um alles vorzubereiten. Zum Glück stellte die Firma ihm eine Wohnung zur Verfügung. So hatte er sich zumindest um diese nicht kümmern müssen. Die ganzen Umzugsvorbereitungen musste er dennoch organisieren. Die wenigen Sachen bei seinen Eltern waren schnell gepackt gewesen. Sie hielten seine Entscheidung für überstürzt und waren wenig begeistert. Doch er brauchte auch von ihnen Abstand.

Die Sachen, die er jedoch bei Kagome holen musste, hatten ihm mehr Kopfschmerzen bereitet. Es fiel ihm schwer die Zeit bei ihr zu verbringen. Er war wirklich froh, dass sie ihn weitestgehend in Ruhe ließ. Bis jetzt hatte sie ihn einfach werkeln lassen. Zu seiner Erleichterung hatte er nun alles zusammengepackt. Er musste nur noch kurz etwas mit ihr besprechen. Deshalb begab er sich schnell in die untere Etage. Schließlich wollte er eiligst wieder zurück zu seinen Eltern, um sich noch etwas auszuruhen. Denn der nächste Tag würde doch sehr anstrengend werden.
 

Kurz klammerte Kagome sich an der Arbeitsplatte fest. Wieder einmal war ihr an diesem Tag schwindlig geworden. Um sie herum drehte sich alles. Sie atmete mehrmals tiefer durch und versuchte sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. „Alles ok?“, wurde sie plötzlich angesprochen. Kurz zuckte sie zusammen, da sie nicht mitbekommen hatte, dass Inuyasha in die Küche gekommen war. „Ja, alles in Ordnung“, winkte sie ab. Besonders weil er gerade wenig begeistert aussah. Der Schwindel ließ nun allmählich nach, weshalb sie sich langsam von der Arbeitsplatte löste. Den Abwasch würde sie wohl erst später fertig machen können. „Bist du schon fertig?“ ,fragte sie ihn schwer schluckend. Dass Inuyasha nun auch noch seine kompletten Sachen holte, traf sie wirklich hart. Er zog endgültig aus. Für ihn gab es scheinbar wirklich kein Zurück mehr zu einem gemeinsamen Leben mit ihr und den Kindern. „Ja. Ich wollte mit dir noch etwas besprechen. Der Umzugswagen mit den Helfern wird morgen recht früh hier ankommen. Sobald alles verladen ist, mache ich mich auf den Weg. Könntest du vielleicht dafür sorgen, dass die Kinder trotzdem wach sind? Ich würde mich gerne von ihnen verabschieden“, bat er sie.

Dies konnte sie sogar verstehen. Schließlich würde er schon bald hunderte Kilometer von ihnen getrennt sein. Er war sogar extra am Vormittag schon gekommen, damit er in Ruhe alles packen konnte. Die Kinder würde er dadurch leider nicht mehr sehen können. Zumindest war sich Kagome sicher, dass Inuyasha nicht länger als nötig bei ihr bleiben würde. „Klar, ich bringe sie einfach etwas früher ins Bett“, kam es daher verständnisvoll von ihr. Sie wollte gewiss nicht, dass er ging und nicht mehr die Chance bekommen würde, sich von seinen Kindern verabschieden zu können. Zumal die Kinder wohl ebenso einen Abschied brauchten. Kagome wusste, dass Inuyasha es ihnen versucht hatte zu erklären. Doch sie bezweifelte stark, dass die Kinder wussten, was dies wirklich zu bedeuten hatte. „Danke. Dann fahre ich mal. Wir sehen uns Morgen“, sprach er. Ihn nun gehen zu lassen, fiel Kagome unendlich schwer. Dennoch unternahm sie nichts, um ihn aufzuhalten. Denn es würde doch eh nichts bringen, egal wie sehr sie sich anstrengen würde.
 

Mit einem schlechten Gewissen verließ Inuyasha sein altes Zuhause. Er hatte deutlich gesehen, dass es seiner Frau nicht gut ging. Sie war blass und wirkte ziemlich müde. Schon beim Kommen hatte er bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Doch sie darauf angesprochen, hatte er nicht. Er konnte sich schon denken, an was es lag. Daran wollte er im Moment lieber gar nicht denken. Nach den letzten stressigen Tagen war Inuyasha doch sehr schockiert darüber zu sehen, dass ihr Bauch wieder größer geworden war. Er wusste natürlich, dass dies durchaus schnell gehen konnte. Jedoch dass man nach nur knapp einer Woche solche Unterschiede erkennen konnte, war schon schockierend. Kurz schüttelte er seinen Kopf. Denn er wollte nicht mehr an Kagome denken, auch wenn er sich immer wieder dabei ertappte, immer wieder an sie zu denken. Er hatte wirklich gehofft, dass er schneller über seine Gefühle hinweg kommen würde. Doch auch sein Auszug änderte nichts daran. Er liebte sie nunmal. Daran änderte auch der Schmerz, den sie ihm zugefügt hatte, absolut nichts. Vielleicht konnte er mit den hunderten Kilometern zwischen ihnen etwas verändern. Eventuell konnte er in einer anderen Stadt endlich über diese Gefühle hinwegkommen und einen Neuanfang wagen.
 

Müde öffnete Kagome die Haustür. Wie Inuyasha ihr am Vortag mitgeteilt hatte, war er ziemlich früh zusammen mit dem Umzugsunternehmen bei ihr aufgetaucht. „Morgen“, kam es nur leicht genervt über ihre Lippen. Sie hatte die vergangene Nacht wieder einmal nur sehr wenig geschlafen. Sie hatte einfach zu viel in ihrem Kopf. „Morgen... sind die Kinder schon wach?“, fragte er direkt und lief einfach an ihr vorbei. Die Umzugshelfer folgten ihm auf den Fuß, weshalb Kagome die Tür schnell wieder schloss. „Nein“, antwortete sie ihm. Denn sie hatte es gerade mal selbst aus dem Bett geschafft, nachdem ihr Wecker gefühlte hundert Mal geläutet hatte. Um die Kinder würde sie sich wohl oder übel erst jetzt kümmern können. „Lässt du sie bitte noch etwas schlafen? Ich möchte nicht, dass sie den Stress mit den Kartons mitbekommen“, bat er sie nun und zeigte nebenbei den Helfern, wo sie genau hin mussten. Schon am Vortag hatte er doch alles zusammen an einem Ort zwischengelagert.

„Wie du meinst. Ich mache mir jetzt erstmal einen Kaffee, willst du vielleicht auch einen?“, fragte sie netterweise bei Inuyasha nach. Sie brauchte unbedingt den Koffein, um sich etwas wacher zu fühlen und vielleicht auch bessere Laune zu bekommen. Dass Inuyasha sie kurz skeptisch ansah, überging sie gekonnt. Seine Meinung zählte für sie gerade herzlich wenig. Schließlich hatte er seine Entscheidungen auch ganz alleine getroffen, ohne sie vorher dahingehend einzubeziehen. In seinen Augen waren es sowieso nicht seine Kinder und Kagome hatte es mittlerweile aufgegeben, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Dann sollte er sich nun nicht darum scheren, was sie aß oder trank. Aufgrund seiner Reaktion ließ sie ihn einfach stehen. Immerhin war sie nett gewesen, auch wenn ihre Laune bereits jetzt schon im Keller war.
 

Langsam kniete sich Inuyasha zu seinen Kindern. Vor wenigen Minuten hatte er zusammen mit den Umzugshelfern das Einladen beendet. Dieses war schon auf den Weg nach Niigata aufgebrochen. Auch er würde in wenigen Minuten folgen. Schließlich musste er noch am selben Tag alles ausladen. Er hatte nur einen Tag für diesen Umzug gehabt um ihn hinter sich zu bringen. Schon in zwei Tagen würde er seinen Dienst in der neuen Stadt antreten. Dazu musste er einiges vorher noch erledigen. Doch das Schwerste, was er zu erledigen hatte, war wohl der Abschied von seinen Kindern. Inuyasha musste selbst mit seinen Gefühlen kämpfen. Dies hatte er nicht in seiner Rechnung mit einkalkuliert. Er wollte Abstand zu Kagome. Jedoch hatte er nicht bedacht, dass er auch seine Kinder verlassen würde. Eine Realität, die ihn nun bitter traf.

„Papa kommt ganz bald wieder und besucht euch und irgendwann nehme ich euch mit nach Niigata“, versuchte er nicht nur seine Kinder zu trösten. Inuyasha wusste, dass es wohl nur Wunschdenken sein würde. Er war dort, um zu arbeiten. Ob und wann er seine Kinder wieder sehen würde, konnte er noch nicht einmal sagen. „Nicht gehen, Papa“, fing Himiwara zu allem Überfluss auch noch an zu schluchzen. Ihre Brüder stiegen natürlich sofort darauf mit ein. Mit dieser Situation war er vollkommen überfordert. Er versuchte seine Kinder mit einer Umarmung zu beruhigen. Dass ihm der Abschied so schwer fallen würde, hatte er nicht gerechnet. Es würden wohl sehr lange sechs Monate werden. „Papa muss leider gehen, aber ihr werdet erstaunt sein, wie schnell Papa wieder da ist.“ Für die Kinder würde die Zeit wohl schnell vergehen. Zumindest hoffte er das.

Nach einer ausgiebigen Umarmung löste er sich von den Kindern. „Ich melde mich, sobald ich angekommen bin“, teilte er Kagome mit. Die Kinder klammerten sich bereits an ihre Beine, weshalb sie nicht wirklich auf seine Worte reagierte. Beruhigend strich sie einfach den Kindern über den Kopf. Diese vergossen immer mehr Tränen und ihm fiel es unglaublich schwer zu gehen. Auch er hatte leichte Tränen in den Augen. Er ließ seine Familie zurück, um neu anfangen zu können. Ein Neuanfang der unheimlich weh tat, als er den ersten Schritt aus seinem ehemaligen Zuhause tat.

Nicht einfach!

Nicht einfach!
 

Erschöpft wischte sich Inuyasha den Schweiß von der Stirn. Eine Sekunde ließ er sich auf den Boden sinken, denn er hatte wirklich alles gegeben, um sein neues Zuhause möglichst schnell fertig einzurichten. Keine leichte Aufgabe, wenn man zuvor knapp fünf Stunden im Auto saß. Zu Inuyashas Freude und auch Glück waren sie in keinem Stau geraten. Die Fahrt ging zügig und ohne Komplikationen über die Bühne. Die Umzugshelfer hatten schnelle und gute Arbeit geleistet. In nur knapp zwei Stunden war sein ganzer Hausstand in der neuen Wohnung gewesen. Natürlich hatte er sich ebenfalls tatkräftig daran beteiligt. Nachdem die Umzugshelfer sich verabschiedet hatten, hatte Inuyasha sofort damit begonnen, die Kartons auszupacken. Doch langsam machte sich Hunger in dem jungen Mann bemerkbar. Sein Magen knurrte schon zum wiederholten Male. Zudem war es bereits ziemlich spät. Er würde sich wohl oder übel über einen Lieferservice im Internet erkundigen müssen. Durch die ganze Schlepperei hatte er vollkommen vergessen, etwas zum Knabbern zu kaufen.

Kurz sah sich Inuyasha im neuen Wohnzimmer um. Irgendwo hier hatte er sein Handy abgelegt. Nach einigen Momenten hatte er das Gerät gefunden. Eilig schnappte er sich dieses und durchforste die Internetseiten. Schnell hatte er etwas ausgewählt und bestellt. Die Wartezeit wollte Inuyasha natürlich nicht untätig verbringen. Nach kurzer Überlegung entschloss er sich dazu, Kagome anzurufen. Schließlich wollte er sich eigentlich melden, wenn er in Niigata angekommen war. Bis jetzt hatte er jedoch geschuftet und sich keine Zeit für ein Gespräch genommen. Die Nummer seiner noch Frau war schnell gefunden. Zu seiner Verwunderung blieb der Anruf unbeantwortet, sodass er sich anderweitig beschäftigen musste.
 

Das Handy verstummt wieder, das Display verdunkelte sich. Kagome richtete ihren Blick wieder an die Decke und legte ihr Handy wieder auf ihren Nachtkasten. Als es zu klingeln begonnen hatte, war in Kagome die Wut hochgekommen. Sie hatte sich dazu entschieden lieber nicht abzuheben, hätte sie Inuyasha doch wahrscheinlich nur angeschrien. Ihr Tag war die reinste Katastrophe gewesen. Die Kinder hatten über Stunden geweint. Sie konnte die Kleinen einfach nicht beruhigen und zusätzlich hatte sie immer wieder mit ihrem Kreislauf zu kämpfen gehabt. Vor wenigen Stunden waren die Kleinen vollkommen erschöpft eingeschlafen. Kagome war erleichtert darüber. Dennoch hatte sie keine Ruhe gehabt. Schließlich musste sie nun dennoch das Haus auf Vordermann bringen. Inzwischen fiel ihr das ziemlich schwer. Lange würde sie es wohl nicht mehr schaffen all das alleine zu bewältigen. Denn nun musste sie auch ohne die Unterstützung von Inuyasha klar kommen. Etwas, das sie unheimlich wütend machte. Schon allein, weil er nicht nur sie in Stich ließ, sondern ebenso seine Kinder.
 

Fasziniert sah Inuyasha auf das große Gebäude, das nun für die nächsten sechs Monate seine neue Arbeitsstelle sein würde. Es war wirklich modern gestaltet. Ganz anders als das Gebäude in Tokio. Schon jetzt freute er sich, hier seine Zeit verbringen zu können. Inuyasha war sichtlich nervös, als er das Gebäude betrat, für ihn fühlte es sich fast so an, als würde er seinen ersten Arbeitstag haben. Kurz ließ er seinen Blick durch den offenen Eingangsbereich wandern. Alles war weitläufig und modern gestaltet. Man merkte deutlich, dass hier keine Mühen und Kosten gescheut wurden. Alles wirkte modern und einladend. Genau das wollte die gut betuchte Gesellschaft wohl erwirken. Doch schon nach wenigen Minuten musste er seine Erkundung beendet, da er hinter sich Schritte hörte. Die Stöckelschuhe klackerten richtig über den Boden und näherten sich ihm schnell. Diese stoppten jedoch, während sich Inuyasha in die Richtung umdrehte, aus der die Geräusche kamen.

„Sie müssen Inuyasha Takahashi sein. Schön sie kennenzulernen. Ich bin Kikyo Shikon, ich werde die nächsten Monate mit ihnen zusammen arbeiten und bin beauftragt, sie hier etwas herumzuführen“, stellte sich die junge Frau, die er erblickte, sofort vor und reichte ihm ihre Hand. Dankend nahm er diese an. „Freut mich ebenfalls“, lächelte er. Er war wirklich erleichtert, so eine offene und vor allem junge hübsche Frau an seiner Seite zu haben. „Wollen wir uns erstmal hier umsehen und anschließend fahren wir gemeinsam zum Objekt?“, schlug sie ihm ohne Umschweife vor. Scheinbar hatten sie wirklich keine Zeit zu verlieren. Das war ihm nur recht. Denn so konnte er sich sofort in die Arbeit stürzen und sich damit etwas von seinen Alltagssorgen ablenken.
 

Völlig entnervt lief Kagome zur Eingangstür. Nachdem ihre Kinder sich gerade handfest in die Haare bekommen hatten und sie jegliche Mühe hatte den Streit zu schlichten, hatte sie nun überhaupt keine Lust auf ungebeten Besuch. „Ja bitte?“, kam es daher weniger freundlich von ihr, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. „Deine Laune war auch schon mal besser“, hörte sie. Augenblicklich weiteten sich ihre Augen vor Erstaunen, denn sie erblickte in dem Ungebetene Gast Rin. Neben dieser stand Kosei. Kagome wunderte sich die beiden überhaupt noch einmal zu sehen. Schließlich war Inuyashas Familie nicht gerade gut auf sie zu sprechen. „Dürfen wir reinkommen?“, fragte Rin nach einigen Sekunden. Kurz blickte Kagome über ihre Schulter. Nur zu gut konnte sie sich vorstellen, dass Rin sich nicht abwimmeln lassen würde. „Wenn ihr unbedingt wollt“, sprach sie daher aus und trat schließlich zur Seite. Rins Augen wurden kurz groß, da sich das Haus im Moment nicht gerade von seiner besten Seite zeigte. Es war unordentlich, ganz anders als Rin es eigentlich von ihr kannte. „Kosei, gehst du schon mal nach deinen Cousins und deiner Cousine sehen? Vielleicht spielt ihr etwas zusammen. Das wolltest du doch schon seit Tagen“, schlug Rin ihrem Sohn vor. Dieser schien sich von dem Chaos überhaupt nicht beeindrucken zu lassen und lief laut schreiend nach den Kindern durch den Flur.

Während Kagome und Rin im Wohnzimmer zurück blieben. „Warum hast du denn nichts gesagt?“, wollte Rin wissen und drehte sich zu ihr um. „Was soll ich denn sagen?“, stellte sich Kagome dumm und hob anschließend ein paar der Kleidungsstücke der Kinder hoch. Alles mehr als beschwerlich, was auch Rin zu bemerken schien. „Lass mich das machen.“ Mit diesen Worten nahm Rin ihr ein paar Stücke ab und hängte sie anschließend auf die Kleiderhaken. „Du musst das nicht tun“, flüsterte Kagome leise. Sie schämte sich vor ihrer Schwägerin. Bei ihr schien immer alles perfekt zu laufen. Sie hatte eine wunderschöne kleine Familie, einen atemberaubenden Sohn, einen liebevollen Vater für diesen und die Unterstützung der Familie. Alles was Kagome verwehrt blieb. „Kagome… wir sind eine Familie und da hilft man sich nun mal.“ Kurz musste Kagome auflachen. „Na klar sind wir eine Familie“, kam es bitter von Kagomes Lippen und sie lief an Rin vorbei. Dabei schnappte sie sich einen Brief, den sie heute zugestellt bekommen hatte. „Zumindest noch für ein paar Wochen“, fuhr sie anschließend fort und drückte Rin den Brief in die Hand. Kurz überflogen deren Augen die wenigen Zeilen, die darauf geschrieben standen. „Inuyasha hat die Scheidung eingereicht?“, kam es daher mehr als schockiert von Rin.

„Was hast du denn erwartet? Er ist ausgezogen und ist in eine neue Stadt ausgewandert. Die Kinder sind ihm vollkommen egal. In wenigen Wochen werde ich geschieden sein und alles habe ich nur einer Schwangerschaft zu verdanken, die niemals passieren hätte können.“ Als Kagome den Brief am heutigen Morgen zugestellt bekommen hatte, war sie aus allen Wolken gefallen. Der Termin würde schon in sechs Wochen stattfinden. Inuyasha ließ sich also keine Zeit und Kagome ahnte schon, warum er es so eilig hatte. Durch ihren angeblichen Ehebruch hatte er Anrecht auf eine Härtefall Scheidung. Sein Vater würde ihn bestimmt dabei bestmöglich unterstützen, während sie sich nicht einmal einen Anwalt leisten konnte. Zumal sie nicht beweisen konnte, dass sie Inuyasha wirklich nicht betrogen hatte. Selbst eine Aussage von Koga hätte vor Gericht keine Bedeutung, da vermutlich doch nur Aussage gegen Aussage stehen würde. „Ich rede noch einmal mit ihm. Wir kriegen das schon wieder hin und solange werde ich dich dabei unterstützen“, versuchte Rin sie aufzumuntern. „Ich kann nicht mehr. Die Kinder sind vollkommen außer Kontrolle. Sie streiten immer öfter, vermissen ihren Vater und hören nicht mehr auf mich. Das alles ist einfach zu viel.“

Langsam liefen Tränen über Kagomes Wangen. Sie war mit den Nerven am Ende. Seit Inuyasha umgezogen war, lief alles den Bach hinunter. Die Kinder ließen ihre Wut aneinander und an ihr aus. Immer öfter kam ihre dämonische Seite zum Vorschein, die Kagome nicht kontrollieren konnte. „Ich kann dich ja verstehen. Aber du bist nicht allein, Kagome. Sango und ich sind deine Freundinnen. Wir stehen hinter dir und können dir ab und an unter die Arme greifen. Was hältst du davon, wenn du dich etwas auf der Couch ausruhst und ich hier etwas aufräume. Die Kinder sind sicher mit Kosei beschäftigt und werden vorerst friedlich sein“, bot Rin ihr die Hilfe an. Kagome wollte das Angebot erst nicht annehmen. Doch ihre Situation würde sich nicht verbessern, wenn sie keine Hilfe annehmen würde. „Danke, Rin.“ Sie war ihrer noch Schwägerin wirklich dankbar. Für Kagome war es nicht selbstverständlich nach allem, was geschehen war gerade von ihr diese Hilfe zu bekommen. „Immer wieder gern, Kagome... und jetzt ruh dich erstmal aus. Ich erledige den Haushalt schon.”
 

Seufzend legte Inuyasha sein Handy wieder nieder. Wie schon die letzten Tage hatte er versucht Kagome zu erreichen. Und wie schon die Tage zuvor hatte er sie nicht an den Hörer bekommen. Langsam machte er sich immer mehr Sorgen. Egal wie die Situation zwischen ihnen auch war. Kagome hatte seine Anrufe nie ignoriert. Vielleicht war ihr etwas zugestoßen. Hoffentlich ging es ihr und den Kindern wirklich gut. „Na alles erledigt?“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er hatte sich für ein paar Minuten bei seiner neuen Kollegin entschuldigt. Dabei hatte er gehofft, Kagome am späten Vormittag vielleicht doch noch zu erreichen. Aber seine Bemühungen waren erfolglos gewesen. Das musste er jedoch seiner Kollegin nicht auf die Nase binden. „Ja, danke“, verkündete er deshalb und stand anschließend von der kleinen Bank auf, auf welcher er sich niedergelassen hatte. „Wenn du willst... können wir uns weiter umschauen“, sprach er aus, da er von ihr bisher eine großartige Führung durch den Hauptarbeitsplatz erhalten hatte. Er hatte das Gebäude bereits schon seit einigen Stunden besichtigen können.

“Ich hätte da eine bessere Idee. Was hältst du davon, wenn wir vielleicht zusammen erstmal was Essen gehen. Es ist schon bald Mittag und ich hätte schon ein wenig Hunger“, lächelte die junge Frau ihn an und sah ihn auffordernd an. Inuyasha musste kurz schwer schlucken. Er hatte schon ewig nicht mehr mit einer anderen Frau außer Kagome alleine gegessen. Wenn er kurz so überlegte, hatte er das noch nie. Jetzt mit Kikyo etwas Essen gehen, spannte ihn doch um einiges an. „Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd. Es ist doch nur ein Essen unter Kollegen“, kicherte Kikyo plötzlich. Scheinbar hatte sie genau gespürt, dass ihm dieses Essen nicht ganz behagte. „Du hast recht. Vielleicht sollten wir wirklich etwas zusammen Essen gehen“, stimmte er schließlich zu. Inuyasha wollte einen Neuanfang. Das bedeutete nun mal auch, dass er irgendwann mit anderen Frauen ausgehen würde. Schließlich war er ein junger Mann. Ewig wollte er nicht allein bleiben und warum nicht mit einem entspannten Mittagessen unter Kollegen anfangen. Auch wenn es ihn schon allen Mut kostete, diesen Schritt zu gehen. Er merkte immer deutlicher, dass es viel schwerer war, alles hinter sich zu lassen, als er jemals gedacht hätte.

Gemischte Gefühle!

Gemischte Gefühle!
 

Mit klopfenden Herzen lag Kagome auf der Liege im Krankenhaus. Soeben hatte sie einen Kontrolltermin. Ihr Frauenarzt hatte sie hierhin verwiesen. Er machte sich sorgen um die Kinder. Ihm waren Auffälligkeiten bei der Untersuchung aufgefallen, die Kagome unbedingt abgeklären sollte so schnell es ging. „Frau Takahashi… wie ihnen schon der Frauenarzt mitgeteilt hat, gibt es wirklich Auffälligkeiten bei einem der Babys. Die Plazenta ist recht klein und es wird dadurch nicht richtig versorgt.“ Kurz schloss Kagome ihre Augen. Tatsächlich hatte sie gehofft, dass es nur ein Fehler ihres Arztes wäre. „Wie wird es jetzt weiter gehen?“, wollte sie wissen, nachdem sie sich gefangen hatte. „Wir werden sie auf jeden Fall engmaschiger zur Kontrolle bitten. Sollte sich der Zustand des Kindes nicht verbessern, werden wir überlegen frühzeitig einen Kaiserschnitt zu machen.“ Kagomes Augen weitenden sich. Mit einem Kaiserschnitt hatte sie wirklich nicht gerechnet. „Ich kann keine natürliche Geburt versuchen?“, hakte sie nach.

Klar wusste sie, dass es bei Mehrlingen eher selten war, eine natürliche Geburt zu machen. Doch bei ihren Zwillingen hatte auch alles prima geklappt. Sie hatte gehofft, dass sie diese Methode auch bei den Drillingen anwenden könnte. Schließlich hatte sie enorme Angst vor diesem Eingriff. Eine Operation hatte sie noch nie gehabt. Daher war sie sich nicht sicher, wie ihr Körper reagieren würde. Zumal sie bei einem Kaiserschnitt länger für die Erholung brauchen würde und diese Zeit hatte sie nicht. Schon gar nicht mit drei weiteren Neugeborenen. „Ich bin ehrlich zu ihnen. Bei Mehrlingen gibt es viele Risiken. Sollte sich ein Kind vor den Geburtskanal legen würde es für sie und ihre Kinder lebensgefährlich. Zumal eines der Kinder im Wachstum und in der Entwicklung hinterher hängt. Das Risiko, dass wir das Baby verlieren, ist einfach zu groß.“ Ein leichtes Seufzen drang aus Kagomes Kehle. Sie hatte wirklich gehofft, dass alles gut gehen würde. Doch die Realität sah komplett anders aus. Auch ihre noch ungeborenen Kinder zeigten langsam Folgen des ganzen Stresses und entwickelten sich nicht richtig. All ihre Bemühungen waren demnach vergebens.

Du musst dich wirklich schonen, Kagome. Drillinge kommen nur selten nahe an dem Geburtstermin. Je früher deine Kinder kommen und je weniger du dich schonst, desto größer ist das Risiko, dass sie nicht überleben, Kagome.“ Das hatte ihr Doktor Shinosuke ihr schon mehrmals gesagt. Doch jetzt war es um so wichtiger das sie sich seine Worte zu Herzen nahm, hing doch eine Menge davon ab. Sie kannte die Gefahren nur zu gut. Dennoch konnte sie nicht so einfach alles stehen und liegen lassen. Sie hatte noch drei weitere Kinder, die sie brauchten. Trotzdem würde sie versuchen ihre ungeborenen Kinder zu beschützen.
 

„Möchtest du auch noch etwas trinken?“, fragte Kikyo ihn höflich, nachdem sie den Kellner eben ihre Bestellung mitgeteilt hatte. Wie schon des Öfteren in den letzten Wochen waren die beiden zusammen essen gegangen. Zum ersten Mal jedoch am Abend. Zu einem Italiener, den die Schwarzhaarige ihm empfohlen hatte. „Danke, ich habe noch“, lehnte er ab. „Du hörst mir gar nicht zu“, kicherte sie plötzlich. Ertappt sah Inuyasha zu der jungen Frau. Im Moment war er nicht ganz bei der Sache. Schien nicht mitbekommen zu haben, dass Kikyo ihn angesprochen hatte. „Entschuldigung, hast du was gesagt?“, kam es deshalb von seinen Lippen. „Ich wollte wissen, ob du dich schon eingelebt hast?“, wiederholte sie die Frage und legte lächelnd ihren Kopf auf ihre Hände ab. Ihr Interesse dafür war scheinbar ehrlich gemeint.

Mittlerweile hatten sie schon über so einiges gesprochen. Die junge Frau war in Niigata aufgewachsen und nur ein paar Monate älter als er selbst. Auch er hatte ihr erzählt, dass er bereits verheiratet war, sich jedoch scheiden ließ und ebenso, dass er Vater von drei Kindern war. „Ja, das habe ich wohl dir zu verdanken“, schmunzelte Inuyasha. Sie hatte ihn in der Gegend herumgeführt, ihm die Stadt gezeigt und ihn ihren Freunden vorgestellt. Durch Kikyo hatte er damit schnell Anschluss gefunden und fühlte sich wohl. Dennoch vermisste er seine Familie und machte sich nach wie vor Sorgen um sie. Besonders weil Kagome die letzten drei Wochen keinen seiner Anrufe beantwortet hatte. Nur durch Miroku hatte er die Information, dass es seinen Kindern gut ginge.

„Da fällt mir ein, du hast mir noch nicht einmal deine Wohnung gezeigt“, zog sie ihre Augenbrauen leicht hoch. Scheinbar frustrierte diese Tatsache die junge Frau sehr. „Ist das denn so wichtig?“, stellte er die Gegenfrage. Für ihn war es nicht wichtig seine Wohnung anderen zu präsentieren. Schon gar nicht einer Frau. „Mich interessiert eben, wie du wohnst. Und vielleicht habe ich ja doch noch den ein oder anderen Tipp für dich, wie deine Wohnung etwas schöner gestaltet werden kann.“ Kurz überlegte er. Eigentlich wollte er nur seine Ruhe haben. Doch mittlerweile hatte er erkannt, dass die junge Frau sehr hartnäckig sein konnte. Er würde ihr einfach ihren Willen geben. Dann würde sie ihn nicht weiter mit ihrem Anliegen nerven. „Na schön. Nach dem Essen können wir, wenn du willst noch einen Absacker bei mir zu Hause trinken. Ich würde auch vorschlagen, dass wir das bald machen, ich bin schon ziemlich müde.“ Zu seiner Aussage mischte sich noch ein Gähnen. Die Woche war wirklich arbeitsreich gewesen. Es war Freitagabend. Sein Körper zeigte deutlich die Erschöpfung.

„Aber natürlich. Ich werde mir auch alle Mühe geben, dich wach zu halten“, grinste Kikyo ihn an. Inuyasha ahnte schon, dass Kikyo wohl nicht nur mal kurz bei ihm vorbeischauen wollte. Und schon jetzt bereute er, dieser Bitte stattgegeben zu haben. Denn sein Bett würde heute doch länger auf ihn warten, als ihm lieb war.
 

Nachdenklich sah Kagome auf die Broschüren, die sie nach ihrem Besuch im Krankenhaus einfach mitgenommen hatte. Einige waren Aufklärungsbroschüren. Andere waren Informationsbroschüren. Nachdem sie ihre Kinder endlich in ihr Bett gebracht hatte, konnte sich Kagome ungestört durch das Material stöbern. Leicht zögernd griff sie nach einer der Broschüren und las sich schluckend den Titel durch.

-Ein Kind zur Adoption freigeben.-

Kagome hatte lange darüber nachgedacht. Dabei all ihre Optionen abgewogen. Sie war schon jetzt heillos überfordert. In wenigen Wochen würde sie als geschiedene Frau dastehen. Eine Adoptionsfreigabe konnte nur durchgeführt werden, wenn beide Elternteile zustimmten. Soviel hatte sie schon durch die Broschüre in Erfahrung gebracht. Inuyasha sah sich nicht als Vater und mit der Scheidung würden die Kinder auch ohne Vater geboren werden. Sie brauchte deshalb keine zweite Zustimmung. Sie musste sich nur selbst durchdringen. Kagome liebte diese Kinder und wollte nur das Beste für sie. Doch in im Moment konnte sie genau das ihnen nicht geben. Sie hatte sich schon mehrmals im Internet erkundigt. Ihr würde zumindest für ein Jahr Hilfe vom Jugendamt zustehen. Sie würde zumindest Tagsüber eine Person zur Seite gestellt bekommen. Doch was wäre nachts? Oder nach diesem Jahr.

Schon jetzt konnte sie nur schwer ihren Kindern gerecht werden. Sie konnte sich nicht teilen. Momentan konnte sie ihren Kindern noch nicht einmal mehr die Liebe entgegenbringen, die sie verdient hatten. Wenn sie ihre Kinder behalten würde, könnte sie keinem ihrer Kinder jemals wieder gerecht werden. Doch die Entscheidung, die Drillinge wirklich zur Adoption abzugeben, hatte Kagome noch nicht endgültig getroffen. Ihr Herz blutete bei diesem Gedanken. Es tat ihr unheimlich weh, sich die Broschüre durch zu lesen. Sie würde all ihre Rechte abgeben und würde aus dem Leben ihrer Kinder verschwinden. Sie würde vielleicht nie erfahren, wer sie sein würden. Zumal eine Adoption bei Hanyous sicher nicht einfach werden würde. Vielleicht würden ihre Kinder niemals Eltern finden. All das wollte Kagome nicht für sie. Sie sollten behütet und geliebt aufwachsen. Doch was, wenn sie keine Eltern fanden? Konnte sie es ertragen, ein Leben lang nicht zu wissen, ob sie wirklich Eltern bekommen hatten? Oder würde sie sich ein Leben lang dafür schuldig fühlen, dass sie ihre Kinder abgegeben hatte.

Schließlich konnte sie ihnen zumindest all die Liebe geben, die sie für sie schon jetzt verspürte. Doch von Liebe konnte man nicht leben. Das wusste sie zu gut und dennoch musste sie sich bald entscheiden. Für oder gegen ihre Kinder.
 

„Das ist also deine Wohnung?“, fragte Kikyo, nachdem sie soeben die Wohnung betreten hatten. Nach dem Bezahlen des Essens waren sie beide noch etwas durch die Gegend spaziert. Inuyasha hatte einfach einen Verdauungsspaziergang gebraucht. „Sieht ganz danach aus“, kam es mit einem Schultern Zucken von dem jungen Mann. Die Begeisterung der jungen Frau konnte er nur schwer nachvollziehen. Vermutlich lag es einfach daran, dass sie Innenarchitektin war und sie sich gerne Wohnungen ansah. Wahrscheinlich hatte sie schon einige Ideen im Kopf, um diese hier zu verschönern. Doch das musste sie gar nicht. Inuyasha würde hier nur noch knappe fünf Monate verbringen. Danach würde er wieder zurück nach Tokio gehen und sich eine eigene kleine Wohnung suchen. „Hier fehlt eindeutig die Hand einer Frau“, frohlockte sie und fing gleich damit an einige Gegenstände etwas zu verrücken. „Wie wäre es, wenn wir noch ein Glas Wein trinken und du dann nach Hause gehst?“, schlug er schnell vor, denn sie sollte einfach alles so lassen wie es war. „Nur eines?“, kam es von ihren Lippen, während sie auf ihn zu ging. „Weißt du, ich habe mir eigentlich gedacht, dass wir vielleicht ein paar mehr trinken können und du mir mehr über dich erzählst.“

Inuyasha musste schwer schlucken, als die zierliche Hand der jungen Frau über seine Schultern und Brustkorb strich. Keine Frage, die Frau war sehr attraktiv und auch sein Typ. Er hatte auch schon mitbekommen, dass sie deutliches Interesse an ihm zeigte. Dennoch wollte Inuyasha noch keine neue Frau im Leben. Er war noch nicht geschieden, hatte sich noch nicht vollkommen von seinem alten Leben verabschiedet. Zumal er Kagome immer noch nicht vergessen konnte. Sich einfach in eine neue Beziehung zu stürzen, passte nicht zu ihm. „Kikyo…“, doch weiter kam er nicht. Sein Handy fing laut und fordernd an zu läuten, weshalb er sich kurz entschuldigte und sich von der jungen Frau entfernte. Die anfängliche Hoffnung, dass es vielleicht Kagome war, zerschlug sich schnell, als er den Namen ihrer Mutter las. Ohne zu zögern hob er ab.

„Hallo, Kazuko“, begrüßte er seine Schwiegermutter. Wirklich viel Kontakt hatten sie leider nicht mehr, seit sie in Tokio lebten, dennoch verstanden sich die beiden nach wie vor gut. Anders als seine Eltern gab sie ihm keine Schuld an Kagomes Schwangerschaften. „Hallo, Inuyasha. Ich will dich auch gar nicht lange aufhalten, aber ist Kagome vielleicht in deiner Nähe?“ Kurz runzelte er seine Stirn. Ein Gedanke kam ihm: Hatte Kagome ihrer Mutter noch nichts von ihrer Trennung erzählt? „Tut mir leid, Kazuko, aber sie ist nicht in meiner Nähe. Um ehrlich zu sein, haben sie und ich uns bereits vor knapp drei Monaten getrennt und ich habe sie auch schon mehrere Tage nicht gesprochen“, entschuldigte er die Situation. „Ihr habt euch getrennt? Aber warum?“, kam es wie erwartet schockiert von ihr. Inuyasha konnte sich nur zu gut vorstellen, wie es seiner Schwiegermutter nun ging. „Kagome hat einen Fehler gemacht. Sie ist wieder schwanger… Nur leider nicht von mir. Ich konnte nicht darüber hinwegsehen. Es tut mir leid.“ Es tat ihm leid, dass Kazuko es von ihm erfahren musste und nicht von ihrer Tochter. Aber ihr die Wahrheit zu verschweigen, hielt er nicht für richtig. „Du musst dich doch nicht entschuldigen, Inuyasha. Ich habe mich schon gewundert, warum ich Kagome seit Tagen nicht erreiche. Vermutlich wollte sie nur ihren Fehler vor mir verheimlichen. Es tut mir leid, dass ich Wunden aufgerissen habe“, kam es reumütig und ehrlich von Kazuko. Doch wenn er ehrlich war, musste sie das gar nicht. Es tat auch mal gut mit jemanden in Ruhe darüber zu sprechen. „Ich werde nun auflegen. Genieß deinen Abend noch und Inuyasha… sollte etwas sein, kannst du jederzeit zu mir kommen!“, bot sie ihm noch an, bevor sie auflegte, nachdem auch er sich verabschiedet hatte.

Kurz fuhr er sich mit der Hand über die Augen. Der Anruf seiner Schwiegermutter sorgte ihn. Auch sie konnte also Kagome nicht erreichen. Er musste dringend mit ihr sprechen. „Kikyo tut mir leid, aber können wir das hier nun beenden. Ich habe noch etwas Dringendes zu erledigen.“ Mit diesen Worten drehte er sich zu seinem Gast um. Aber Kikyo schien wenig begeistert darüber zu sein. „Du schmeißt mich raus, weil deine Ex mal nicht abhebt?“, kam es gleich mit ziemlich mieser Laune von der jungen Frau. Vermutlich hatte sie nicht nur wegen eines Drinks oder dem Aussehen der Wohnung unbedingt hier her kommen wollen. „Wochenlang machst du mir Hoffnungen, dass da mehr laufen könnte. Dabei hängst du noch immer an deiner Ex“, blaffte sie ihn an und war plötzlich wie ausgewechselt. Nichts erinnerte an die junge sympathische und nette Frau, die sie noch vor einigen Sekunden war. „Ich hänge nicht mehr an meiner Ex. Und nun bitte ich dich zu gehen“, wurde nun Inuyasha ebenfalls langsam wütend.

Er hatte keinerlei Hintergedanken gehabt, als er sie mitgenommen hatte. Sie hatte nie gefragt, ob er etwas von ihr wollte. Wenn sie sich falsche Hoffnungen machte, war es nicht sein Problem. „Na klar, wer es glaubt. Denk noch mal kräftig darüber nach, bevor du sowas sagst. Schließlich bin nicht ich es, die noch einen Ehering am Finger trägt, obwohl er bereits in Scheidung lebt“, kam es hochnäsig von ihr, als sie sich ihre Jacke schnappte und mit einem lauten Knall seine Wohnung verließ. Inuyasha schloss seine Augen und atmete tief durch. Kikyo hatte recht. Er hing noch an Kagome und dennoch hatte sie kein Recht der Welt über ihn zu Urteilen. Nur weil er sich nicht mit ihr einlassen wollte.

Schockmoment!

Schockmoment!
 

„Himiwara!“, schrie Kagome, nachdem die Kleine ihr gerade ziemlich deutlich gezeigt hatte, dass sie so gar keine Lust darauf hatte, Rücksicht auf den Bauch ihrer Mutter zu nehmen. Kagome hatte die kleinen Händchen ihrer Tochter geschnappt und hielt sie fest, damit sie nicht noch einmal auf ihren Bauch schlagen konnte. Von ihren Kindern war Himiwara im Moment diejenige, die am meisten zeigte, dass sie mit der Situation absolut nicht zurechtkam. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass Himiwara sehr an ihrem Vater hing. Nur unter einer großen Anstrengung schaffte es Kagome überhaupt ihre Tochter festzuhalten. Immer wieder versuchte die Kleine sich aus ihrem Griff zu befreien. Die Kleine schrie laut. Kagome war sich sicher, dass auch die Nachbarn mitbekommen könnten, was hier gerade los war. „Himiwara, beruhige dich bitte“, versuchte sie ihre Tochter wieder zu beruhigen. Doch diese machte keine Anstalten, die Worte zu beherzigen.

Im Gegenteil, sie wurde immer rasender. Bis sie schließlich plötzlich mit ihrem Gesicht auf Kagomes Hände zufuhr. Ohne Rücksicht biss sie plötzlich in Kagomes Hand. Ruckartig ließ sie deshalb ihre Tochter los und hielt sich mit der einen Hand die verletzte. Blut tropfte auf den Boden, während die Kleine sie mit roten Augen und zitternder Lippe knurrend ansah. Kagome lief ein kalter Schauer über den Rücken. Tränen sammelten sich in ihren Augen. So schlimm war es wirklich noch nie. Im Moment hatte sie tatsächlich Angst vor ihrer Tochter. Das alles geschah nur, weil sie mit ihr nicht auf dem Boden spielen hatte können. Etwas das Kagome wirklich Angst machte, kamen solche Situationen doch mittlerweile öfter vor.
 

Leicht seufzend notierte sich Inuyasha die Anweisungen des Bauleiters. Zusammen mit Kikyo musste er wieder einige organisatorische Dinge in Erfahrung bringen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedachte, dass Kikyo im Moment wirklich nicht gut auf den jungen Mann zu sprechen war. Immer wieder strafte sie ihn mit wütenden Blicken und redete kein Wort mit ihm. Obwohl sie eigentlich zusammen arbeiten müssten, machte sie es nun ihnen unnötig schwer. „Könntest du dich bitte wie eine Erwachsene verhalten?“, rutschte es ihm angepisst heraus, nachdem der Bauleiter sie für einige Sekunden alleine gelassen hatte. Er war einfach nur noch genervt. Erst konnte er Kagome nach wie vor nicht erreichen und nun machte es ihm seine Kollegin zusätzlich schwer. „Ich soll mich erwachsen benehmen? Wer hat mir denn in den letzten Wochen immer mehr Hoffnungen gemacht?“, fuhr sie ihn ungehalten an. Sie schien ihre Zurückweisung vom Wochenende immer noch nicht überwunden zu haben. „Ich habe dir überhaupt keine Hoffnungen gemacht!“

Schließlich hatte er nie irgendwelche Andeutungen gemacht, Kikyo auch nur etwas näher an sich kommen zu lassen. Er hatte sich einfach gefreut jemanden zu haben auf den er sich in dieser fremden Stadt verlassen konnte. „Du hast genau gewusst, dass ich mehr von dir wollte“, knurrte sie förmlich. Mit dieser Aussage hatte sie natürlich nicht unrecht. Schnell hatte er gemerkt, dass sie mehr für ihn sein wollte, doch er hatte dem nie Beachtung geschenkt. Sowieso hatte er kein Interesse an einer neuen Beziehung. „Weißt du was, denk doch, was du willst. Ich will sowieso nur noch diesen Job über die Bühne bringen und dann so schnell wie möglich zurück nach Tokio. Also lass uns wenigstens unseren Job hier ordentlich machen.“ Er hatte absolut keine Lust mehr mit der jungen Frau über ihre Gefühle zu diskutieren. Denn das brachte sowieso nichts. Sie war verletzt und würde so oder so nicht mit sich reden lassen.
 

„Da hat sie dich aber ordentlich erwischt.“ Kurz zuckte Kagome zusammen, nachdem Sango ihre Hand etwas gedreht hatte. Nach diesem Zwischenfall mit Himiwara, wusste Kagome erst nicht so recht, was sie machen sollte. In ihrer Panik hatte sie schließlich Sango angerufen. Diese hatte auch keine Zeit verstreichen lassen und war sofort zusammen mit Miroku gekommen. Dieser bespaßte soeben ihre und auch seine Kinder. „Wieso hat sie dich überhaupt gebissen?“ Kagome musste leicht seufzen bei dieser Frage. „Himiwara wollte unbedingt etwas spielen. Ich habe mich aber leider nicht so gut gefühlt und wollte mich noch etwas auf der Couch ausruhen. Als ich ihr sagte, dass wir später etwas anderes spielen können, ist sie plötzlich total wütend geworden. Sie hat auf meinen Bauch eingeschlagen. Als ich sie beruhigen wollte, hat sie mich plötzlich gebissen. Du hättest sie sehen müssen, ich hatte richtig Angst vor ihr“, gab Kagome leise zu.

In dem Moment, in dem sie Himiwara mit den roten Augen und den langen Fangzähnen gesehen hatte, war in ihr die blanke Panik hochgekrochen. Sie hatte von Inuyasha erfahren, dass es vorkommen konnte. Er jedoch die Kinder in solchen Augenblicken in Schach halten würde. Doch er war nicht hier und konnte ihr demnach nicht helfen. Kagome war mit der Situation völlig überfordert gewesen. „Du solltest dringend mit Inuyasha darüber sprechen. Er kennt sich damit aus, weiß daher genau, was zu tun ist.“

„Inuyasha ist nicht hier“, konterte Kagome gleich. Sie hatte immer noch nicht das Bedürfnis mit ihm zu sprechen. Schon gar nicht, wenn es so eine Situation brachte. „Ich weiß zwar, dass du wütend auf ihn bist, aber vielleicht hilft es deinen Kindern, wenn sie wieder mit ihrem Vater sprechen können.“ Das hatte sich die Schwangere mittlerweile auch gedacht. Sie müsste ja nicht mit ihm reden. Sie konnte ihr Handy einfach ihren Kindern weitergeben, so hatten zumindest sie Kontakt zu ihm. Doch Kagome hatte Angst, dass dies alles nur noch schlimmer machen würde. Schließlich konnten sie dadurch ihren Vater immer noch nicht richtig sehen und vor allem anfassen. „Was ist, wenn danach alle drei ausflippen? Ich konnte nicht einmal gegen Himiwara ankommen, wie soll ich es dann gegen drei schaffen?“, erklärte sie ihr Handeln. Wenn sich ihre Tochter nicht von selbst wieder beruhigt hätte, wäre es vermutlich viel schlimmer ausgegangen. „Deshalb doch Inuyasha. Er kann dir erklären, was du machen musst. Oder du holst dir psychologische Hilfe für die drei. So kann das jedenfalls nicht weiter gehen.“ Das musste Sango ihr auch nicht noch einmal sagen.

Schließlich wusste Kagome selbst, dass es weder für sie noch für eines ihrer Kinder gut wäre, wenn sich das Geschehene noch einmal wiederholte würde oder gar etwas Schlimmeres. Und vielleicht musste sie doch über ihrem Schatten springen und ihren Mann über die ganzen Vorkommnisse in Kenntnis setzen.
 

„Hey Sango“, begrüßte Inuyasha die Frau seines besten Freundes, nachdem er den Anruf von ihr entgegengenommen hatte. „Hey. Hast du vielleicht kurz Zeit?“, kam diese gleich zur Sache. Da Inuyasha bereits Feierabend hatte und diesen sowieso in Einsamkeit verbringen würde, hatte er überhaupt nichts dagegen etwas seiner Zeit mit einem Telefonat zu verbringen. „Klar. Um was geht es denn?“, wollte er deshalb sofort von Sango wissen. Schließlich rief ihn diese eher selten an. Meist nur wenn sie etwas Wichtiges besprechen musste. „Hat Kagome dich schon angerufen?“, fragte diese gleich nach und schien irgendwie besorgt zu sein. „Nein. Seit ich ausgezogen bin, habe ich nichts mehr von Kagome gehört. Aber das musst du doch von Miroku wissen“, stellte er deshalb klar, da er doch bereits des Öfteren mit Miroku über Kagome gesprochen hatte.

Das habe ich schon, ich dachte nur, dass sie dich bereits angerufen hat, nachdem was heute passiert war“, seufzte Sango. „Was ist heute denn passiert?“, kam es sofort angespannt von ihm. Inuyasha richtete sich auf dem Stuhl auf. Mit seiner Hand fasste er an den Tisch. Er machte sich auf das Schlimmste gefasst. „Himiwara hat Kagome angegriffen.“ Inuyasha stockte der Atem. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein. „Ist Kagome schwer verletzt?“, kam es stockend über seine Lippen. Nur zu gut konnte er sich an seinen Kontrollverluste als Kind erinnern. Wären sein Bruder und Vater nicht zur Stelle gewesen, hätte er vermutlich seine Mutter schwer verletzten können. Die beiden hatten damals alle Mühe, ihn in Schach zu halten. Kagome war jedoch ganz allein. Niemand hätte ihr zu dem Zeitpunkt helfen können. Himiwaras Brüder würden ihr unmöglich stand halten können. Nicht wenn sie vollkommen in Rage geraten war.

Nein. Sie hat ihr zum Glück nur in die Hand gebissen. Die Wunde ist zwar tief und vermutlich extrem schmerzhaft, jedoch nicht lebensgefährlich. Dennoch ist es besorgniserregend, dass Himiwara ihre eigene Mutter angreift.“ Damit hatte Sango natürlich recht. Dass die Kleine derart die Kontrolle verlor, war natürlich besorgniserregend. Inuyasha war in erster Linie jedoch erleichtert, dass Kagome noch halbwegs gut aus der Sache rausgekommen war. “Du musst unbedingt etwas machen, Inuyasha. Kagome hat Angst vor ihren Kindern. Ihr geht es nicht gut und ich weiß echt nicht, wie lange sie diese Situation noch aushalten wird.“

„Was soll ich denn machen, Sango? Ich bin hunderte Kilometer von meinen Kindern entfernt. Ich kann nicht einfach mal schnell vorbeikommen und die Situation klären“, kam es resigniert von ihm. Er hatte von Anfang an ein schlechtes Gewissen, nachdem er einfach so gegangen war. Dass es in der neuen Stadt auch nicht so lief, wie er sich das vorgestellt hatte, setzte ihm zusätzlich zu. „Wie wäre es, wenn du einfach wieder nach Hause kommst und die Sache ein für alle Mal mit Kagome klärst?“, kam es nun ziemlich aufgebracht von Sango. Natürlich machte auch diese sich Sorgen um Kagome. Doch einfach so alles liegen und stehen lassen konnte er wirklich nicht. „Das geht nicht so einfach. Ich habe einen Vertag für sechs Monate hier. Ich kann nicht einfach so gehen, schließlich habe ich noch ganze fünf Monate hier zu tun. Ich lass mir aber was einfallen.“ Was er genau machen konnte, wusste er noch nicht. Dennoch wollte er Kagome helfen. „Dann überlege schneller. Denn wenn Kagome mehr passiert, nur weil du ihr nicht helfen wolltest, bring ich dich eigenhändig um.“ Diese Drohung nahm Inuyasha auch ernst, da er das Temperament der jungen Frau nur zu gut kannte.

Doch auch er würde es sich niemals verzeihen können, sollte Kagome wirklich noch mehr passieren. Dies teilte er Sango direkt mit und beendete damit das Telefonat. Denn nun hatte er wirklich Wichtigeres zu klären.
 

Langsam und tief durchatmend erhob sich Kagome von der Couch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff sie sich an ihren Bauch. Seit Himiwaras Schlag hatte sie ein unangenehmes Ziehen im Bauch. Alles in allem fühlte sie sich überhaupt nicht gut. Sie hatte starke Kopfschmerzen und immer wieder verschwamm ihr die Sicht. Bis jetzt hatte sie dies gut überspielen können. Doch schon langsam wurde aus diesem Ziehen ein wirklich fieser Schmerz. Am liebsten wäre sie einfach auf der Couch geblieben. Doch ihr Handy klingelte fordernd auf dem Küchentisch. Kagome wollte zumindest nachsehen, wer sie erreichen wollte. Dass dies keine gute Idee war, zeigte sich schon nach wenigen Sekunden. Plötzlich wurde ihr wie schon so oft schwarz vor den Augen. Doch diesmal schien ihr Körper sich nicht gleich wieder zu fangen. Kagomes Herzschlag wurde schneller, ihre Atmung beschleunigte sich ebenfalls. Die Schmerzen in ihrem Bauch taten ihr übriges. Komplett verlor sie den Halt. Kniend und schwer atmend krümmte sie sich am Boden.

„Mama?“, kam es besorgt von Takehito. Kagome wollte ihrem Sohn keine Sorgen bereiten. „Mama geht’s gleich wieder gut“, prresste sie daher unter Schmerzen hervor. Jedoch spürte sie deutlich, dass es immer schlimmer wurde. Sie fühlte sich immer schlechter. Ihr Herzschlag wurde immer schneller. Bis sie gar nichts mehr um sich wahr nahm. Nur noch mitbekam wie ihre Hände unter ihrem Gewicht nachgaben und sie vollkommen in die Schwärze gezogen wurde.

Sorgen über Sorgen!

Sorgen über Sorgen!

 

„Papa…!“, kam es weinerlich aus dem Gerät, nachdem Inuyasha versucht hatte mehrmals hintereinander Kagome zu erreichen. In Inuyasha schrillten sofort alle Alarmglocken los. „Takehito… Takehito, was ist los? Wo ist Mama?“, fragte er daher aufgeregt nach. Dass sein Sohn so aufgewühlt wirkte, konnte nichts Gutes bedeuten. „Mama… Mama geht’s nicht gut“, fing sein Sohn nun an zu weinen. In Inuyashas Kopf rotierte es. Er wusste wirklich nicht, was er nun machen konnte. „Takehito du musst mir jetzt ganz gut zuhören. Was genau ist mit deiner Mama?“, wollte Inuyasha wissen. Er musste so viele Informationen wie möglich von seinem Sohn erfahren, um Hilfe rufen zu können. „Mama liegt auf dem Boden und sagt nichts mehr“, kam es schniefend von dem kleinen Jungen. „Kannst du deine Mama wachrütteln? Was ist passiert?“ Vielleicht konnte ihm sein Sohn noch etwas mitteilen, was wichtig war. „Mama hat auf ihren Bauch gegriffen und dann ist sie einfach gefallen. Papa… Mama geht’s doch gleich besser oder? Sie hat gesagt, dass es gleich wieder geht.“

Kurz atmete Inuyasha erleichtert aus. Zumindest schien keines seiner Kinder die Kontrolle verloren zu haben. Dennoch minderte dies seine Sorge nicht. Schließlich schien irgendwas bei Kagome nicht zu stimmen. Dass sie an ihren Bauch gegriffen hatte, konnte nur bedeuten, dass etwas mit den Babys nicht stimmte. Sie brauchte also dringend Hilfe. „Hör zu, Takehito, ich rufe jetzt einen Krankenwagen und wenn es später an der Tür klopft oder klingelt, fragst du wer da ist und wenn es der Rettungsdienst ist, wirst du die Tür aufmachen. Hörst du? Ich bin so schnell wie möglich bei euch. Also sei brav und pass auf deine Geschwister auf.“ Eilig legte Inuyasha nach diesen Worten auf. Sofort rief er den Notruf und kurz darauf Rin an. Er würde wohl noch einige Stunden brauchen, um bei seinen Kindern zu sein. Er wollte sie nicht solange alleine wissen oder noch schlimmer in den Armen des Jugendamtes.

Nun musste er nur noch schauen, wie er schnellstmöglich nach Tokio kam. Um den Rest würde er sich einfach später kümmern, denn seine Familie war doch viel wichtiger als alles andere. 

 

Müde öffnete Kagome langsam ihre Augen. Zunächst wusste sie nicht, wo sie sich gerade befand. Sie hörte ein monotones Piepen neben sich. Kurz huschte ihr Blick darauf. Nur langsam verstand sie, dass es ihr Herzschlag war, den sie als nerviges Geräusch wahrnahm. Kagome versuchte ihren Kopf zu heben. Doch wirklich gelingen wollte ihr das nicht. Verzögert bemerkte sie überhaupt, dass sie einen Schlauch in der Nase hatte. „Bleiben sie lieber liegen“, kam eine ruhige und freundliche Stimme auf sie zu. Eine junge Frau beugte sich über sie. Sie lächelte sie freundlich an. „Es müssen noch ein paar Untersuchungen gemacht werden. Vorweg ihren Kindern geht es im Moment gut“, erklärte man Kagome ruhig. Ihr Bewusstsein driftete jedoch immer wieder weg. Sie fühlte sich kraftlos und ausgelaugt. Deshalb konnte sie ihre Augen einfach nicht offen halten. Kagome versuchte etwas zu sagen. Doch kein Ton verließ ihre Lippen. Ihr Körper war an seine Grenzen gestoßen und schmerzte immer noch fürchterlich.

Länger schaffte sie es nicht, ihre Augen offen zu halten. Sie war einfach zu geschafft und musste sich einfach noch mehr ausruhen. Aus diesem Grund gab sie dem Verlangen ihres Körpers nach und floh abermals in die Dunkelheit. 

 

„Rin“, rief Inuyasha laut durch den Flur, nachdem er seine Schwägerin erblickt hatte. Eilig lief er auf diese zu. Es war ihm egal, dass er sich in einem Krankenhaus befand und dass es bereits mitten in der Nacht war. Er hatte fast fünf Stunden damit verbracht nach Tokio zu rasen. Ob er einen Strafzettel bekommen würde, war ihm vollkommen einerlei. Er hatte nur so schnell wie möglich nach Tokio gewollt. Zu seinen Kindern, aber auch zu Kagome. „Wie geht es ihr? Wo sind die Kinder?“, forderte er von Rin sofort ein paar Antworten. Er machte sich unheimliche Sorgen. Schließlich hatte er bis jetzt nur die Information, die sein Sohn ihm gegeben hatte. „Sie sagen mir zu Kagome leider nichts. Die Kinder schlafen in dem Zimmer hier. Gleich nebenan wird Kagome behandelt. Es ist auch gerade wieder ein Arzt bei ihr, wenn du mit jemanden sprechen willst“, erklärte sie ihm ruhig. Dennoch sah Inuyasha seiner Schwägerin an, dass sie sich ebenso Sorgen um die Schwangere machte. „Ich will auf jeden Fall wissen, was passiert ist.“ Rin hatte dafür natürlich Verständnis. Vermutlich wollte auch sie wissen, was mit ihrer Freundin passiert war, nachdem sie keine Information bekommen hatte.

„Herr Doktor, was ist mit meiner Frau?“, sprach Inuyasha gleich einen Mann an, der soeben das Zimmer von Kagome verließ. Der ältere Herr schloss vorsichtig die Tür. Inuyasha hatte nur einen kurzen Blick auf die Schwarzhaarige erhaschen können. Doch der Anblick hatte ihm beinahe den Atem geraubt. All diese Schläuche, die an ihr angeschlossen waren, zeigten ihm ohne die Worte des Arztes, dass es ihr alles andere als gut ging. „Sie sind Herr Takahashi?“, fragte der Arzt nach, nachdem er sich zu ihm umgedreht hatte. Inuyasha schaffte es nur ein geschocktes Nicken zu Stande zu bringen. „Herr Takahashi, ich will ehrlich zu ihnen sein. Ihre Frau hatte eine Eklampsie. Dabei handelt es sich um einen Krampanfall, der sowohl für die Mutter, als auch für die Kinder lebensbedrohlich sein kann. Ihre Frau wird die Wochen bis zur Geburt hier im Krankenhaus verbringen müssen. Die Schwangerschaft gehört vollständig überwacht und Notfalls kann schnellstmöglich ein Kaiserschnitt durchgeführt werden.“ Inuyasha hörte genau wie Rin den Worten des Arztes zu. Er musste schwer schlucken, als er realisierte, dass Kagome hätte sterben können.

„Wird es wieder passieren?“, wollte er deshalb leise wissen. Immerhin schien diese Krankheit alles andere, als leicht zu verdauen zu sein. „Wir versuchen natürlich alles, um es zu verhindern. Ihre Frau wird Medikamente bekommen, um weitere Anfällen vor zu beugen”, versuchte der Arzt ihn zu beruhigen. Doch für Inuyasha war die Angst gegenwärtig, seine Frau zu verlieren. „Wie kann sowas überhaupt passieren?“ Da Kagome bei ihren vorherigen Schwangerschaften nie Probleme gehabt hatte, konnte er sich das wirklich nicht erklären. Doch die Jetzige schien sie wirklich an ihre Grenze zu bringen. „Eine Mehrlingsschwangerschaft ist natürlich schon risikoreich. Zusätzlich hatte ihre Frau bereits hohen Bluthochdruck. Die Symptome, die ihre Frau schon vorher gezeigt hatte, hätten natürlich Warnhinweise sein können. Zusätzlicher Stress bei ihrer Symptomatik ist alles andere als gut in ihrer Situation. Vermutlich kamen bei ihrer Frau einige Faktoren zusammen. Dennoch ist es nicht zu unterschätzen, schließlich hat der Stress ihrer Frau auch schon Auswirkungen auf die Kinder genommen. Eines der Kinder ist bereits in seiner Entwicklung verzögert. Sollten wir nun einen Notkaiserschnitt durchführen müssen, können wir mindestens eines der Kinder verlieren. Deshalb werden wir ihrer Frau noch eine intramuskuläre Kortison-Spritze verabreichen, um die bestmöglichen Chancen, die Kinder gesund und heil zur Welt zu bringen.“

Inuyasha atmete tief durch. Das waren eindeutig zu viele Informationen, die er zu verarbeiten hatte. Er hatte gemerkt, dass es Kagome alles andere als gut ging. Dass dies jedoch so schwerwiegende Folgen hatte, hatte er wirklich nicht erwartet. „Kann ich kurz zu ihr?“, bat er leise. Er wusste, dass es alles andere als gern gesehen wurde, wenn man mitten in der Nacht zu Patienten wollte. Doch er musste sie sehen. Auch wenn es nur kurz sein würde, denn er musste sich selbst vergewissern, dass es ihr gut ging. „Aber bitte nur kurz. Sie können natürlich morgen gern wieder zu den Besuchszeiten wiederkommen“, gestattete der Arzt ihm zum Glück seine Bitte. Inuyasha verstand das natürlich. Nur für einen Augenblick würde er nach ihr sehen und anschließend mit seinen Kindern nach Hause fahren. Sie alle brauchten etwas Ruhe und Normalität. 

 

Müde tastete Inuyasha nach seinem Handy, nachdem dieses zu klingeln begonnen hatte. Für seinen Geschmack leider viel zu früh an diesem Morgen. Zu seinem Glück hörte das Gerät schnell wieder auf zu bimmeln. Er war erst nach Mitternacht mit den Kindern in ihrem alten Haus angekommen. Stunden hatte er damit verbracht einzuschlafen. Er hatte so viele Gedanken gehabt. Vor allem hatte er enorm starke Schuldgefühle. Hätte er Kagome etwas unterstützt, wäre es vielleicht niemals dazu gekommen. Doch er hatte nur seinen eigenen Schmerz gesehen und komplett auf stur gestellt. Erst vor kurzen hatte er Kikyo darum gebeten, erwachsen zu sein, obwohl er selbst sich alles andere als erwachsen verhalten hatte. Doch das änderte nichts mehr an der Situation. Er musste mit den Folgen leben. Aus seinen Gedanken wurde er schnell gerissen, da das Gerät wieder zu klingeln begonnen hatte. „Scheiße“, rutschte es dem jungen Mann heraus, nachdem er einen Blick auf das Display geworfen hatte. Mit leichtem Zögern nahm er den Anruf entgegen.

„Herr Takahashi wo zum Teufel stecken sie? Wir hatten vor über einer halben Stunde einen Termin mit ihnen“, kam es gleich streng von dem Bauleiter. Inuyasha hatte vollkommen vergessen, dass dieser ihn und Kikyo noch einmal sprechen wollte. Zu diesem Termin konnte er natürlich nun unmöglich erscheinen. Das musste er wohl nun dem Bauleiter mitteilen. Der würde jedoch alles andere als begeistert sein. „Entschuldigen sie bitte. Ich kann den Termin leider nicht wahrnehmen“, entschuldigte Inuyasha sich leise. Natürlich wäre es schlauer gewesen, zumindest seinen Chef zu informieren. Doch er war so aufgeregt gewesen, dass er dies vollkommen vergessen hatte. „Wie sie kommen nicht? Wo zum Kuckuck stecken sie bitte, sie haben doch nur diesen einen Auftrag zu erfüllen“, machte sich der Bauleiter sofort Luft. Diese Wut konnte er auch nachvollziehen. Dennoch gab es im Moment Wichtigeres für den jungen Mann. „Im Moment befinde ich mich in Tokio. Und so schnell werde ich hier nicht wieder weg kommen. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Ich werde es jedoch mit meinem Chef absprechen und ihnen einen geeigneten Ersatz schicken lassen“, versuchte sich Inuyasha zu erklären.

Natürlich würde er selbst das Gespräch mit seinem Chef führen. Auch wenn dieser nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen wäre. Schließlich hatte er Inuyasha einiges an Zuversicht geschenkt und im Gegenzug hatte der Hanyou ihm versprochen dieses Geschäft bestmöglich über die Bühne zu bringen. „Das ist mir vollkommen egal, wen und wann sie mir jemanden schicken. Ich werde mich bei ihrem Chef über sie beschweren. Sie werden nie wieder so eine Chance bekommen, dafür werde ich schon noch sorgen.“ Kurz atmete Inuyasha durch und hatte eigentlich gar keine Lust auf eine Diskussion mit diesem Kerl. „Machen sie doch, was sie nicht lassen können“, platzte es daher aus Inuyasha heraus. Kurz darauf legte er schon auf. Es war ihm egal, was dieser Typ seinem Chef sagen würde. Selbst wenn er nun seinen Job verlieren würde, war ihm das egal. Er hatte um ein Haar seine Frau verloren, die Mutter seiner Kinder. So angespannt die Situation momentan zwischen ihm und ihr war. Das hatte sie wirklich nicht verdient. Inuyasha hatte aus seinen Fehlern gelernt. Vor allem aber hatte er eingesehen, dass er Kagome und auch seine Kinder nicht einfach im Stich lassen durfte.

Genau um diese musste er sich nun erstmal kümmern, da er soeben kleine Füßchen hörte, die leise über den Boden schlichen und wohl genauso glücklich sein würden, endlich wieder ihren Papa in die Arme nehmen zu können, wie er seine Kinder. Auch wenn die Situation, wie es dazu kam, alles andere als schön war. 

 

 

Eine kleine Rüge!

Eine kleine Rüge!

 

Mit einem sanften Lächeln beobachte Inuyasha seine Kinder dabei, wie sie sich einen Löffel ihres Müslis in den Mund steckten. Nachdem die Kleinen freudig festgestellt hatten, dass ihr Vater wieder bei ihnen war und sie zusammen ausgiebig noch etwas im Bett gekuschelt hatten, hatte sich Inuyasha dazu entschlossen den Kindern erstmal das Frühstück zu machen. Er genoss es wirklich, seine Kinder so zu sehen, auch wenn er deutlich gemerkt hatte, dass die Kinder sich Sorgen um ihre Mutter machten. Inuyasha selbst hatte die letzten Wochen unheimlich gelitten. Ganze vier Wochen hatte er sie weder sehen noch hören können. Er kostete nun diese Zeit mit ihnen aus. Den Anblick wie glücklich sie waren, mochte er am meisten, obwohl dieses Glück etwas getrübt war. Dennoch musste er etwas sehr Wichtiges mit ihnen besprechen, da Kagome wohl die nächsten Wochen nicht nach Hause kommen würde. Er würde sich erstmal alleine um die Rasselbande kümmern müssen. Einiges würde er wohl erst organisieren müssen. Vor allem weil er auch Kagome beistehen wollte. Er fühlte sich immer noch wahnsinnig schuldig, denn auch er hatte seinen Beitrag dazu geleistet.

Im Internet hatte sich Inuyasha am frühen Morgen über die Krankheit von Kagome informiert. Denn er hatte nicht alles verstanden, was ihm der Arzt mitgeteilt hatte. Es war wirklich schockierend, was er erfahren musste. Kagome hatte so viele Anzeichen. Doch scheinbar hatten sowohl Doktor Shinosuke als auch Kagome selbst diese auf die Belastung einer Drillingsschwangerschaft und den Stress geschoben. Ein fataler Fehler, wie es sich in den vergangenen Tag herausgestellt hatte. „Kinder, wir müssen mal kurz über etwas sprechen“, fing er deshalb an. Zumindest sollte er seinen Kindern erklären, wie es um ihre Mutter stand. „Ihr wisst ja, dass es Mama nicht so gut geht. Das wird wohl noch etwas dauern und deshalb muss Mama noch etwas bei den Ärzten bleiben“, machte er weiter, als er die Aufmerksamkeit seiner Kinder hatte. „Bin ich schuld?“, kam es auch gleich mit bibbernder Lippe von Himiwara. Scheinbar schien die Kleine ebenfalls Schuldgefühle zu haben und hatte wohl die Befürchtung, dass ihr Ausbruch dafür verantwortlich war, dass ihre Mutter nun im Krankenhaus lag.

„Nein mein Schatz. Daran hat niemand Schuld. Trotzdem darf so etwas, wie gestern nie wieder passieren. Bei keinem von euch“, erklärte er und streichelte zärtlich über das Haar seiner Tochter. Dennoch hatte er den letzten Satz mit Nachdruck gesprochen. Auch er hatte damals lange gebraucht, um seine Emotionen nicht immer hochkochen zu lassen. Von seinem Vater hatte er extra eine Kette bekommen, die ihm dabei geholfen hatte. Vielleicht sollte er sich bei seinem Vater erkundigen, wo er auch für seine Kinder so eine bekommen könnte. Doch im Moment hatte er noch größere Sorgen. Schließlich musste er nun so einige organisatorische Dinge erledigen. Helfende Hände wären dabei sicher nicht so schlecht. Und er wusste auch schon genau, wenn er um Hilfe bitten könnte. Alleine konnte Inuyasha es niemals stemmen. 

 

Leicht zögernd betrat Inuyasha das kleine Patientenzimmer, in dem Kagome immer noch an einem Haufen Geräten angeschlossen war. Zu seiner Erleichterung war diese jedoch wieder bei Bewusstsein. Die Farbe fehlte ihr immer noch im Gesicht und sie wirkte auch noch recht angeschlagen und müde. Dennoch schien sie bemerkt zu haben, dass jemanden den Raum betreten hatte, da sie ihren Blick auf ihn gerichtet hatte. „Ähm… Hallo“, kam es daher leicht zögernd von ihm. Er wusste wirklich nicht, was er nun tun sollte. Die Situation war alles andere als angenehm. Irgendwie angespannt und unangenehm. „Wieso bist du hier?“, fragte sie leise nach und hatte gekonnt seine Begrüßung ignoriert. Schien sich vielmehr zu wundern, dass ausgerechnet er bei ihr war. Verständlich wenn man bedachte, dass sie seit Wochen keinen Kontakt mehr hatten. „Ich kann doch die Kinder nicht alleine lassen“, stellte er deshalb klar, obwohl das nur die halbe Wahrheit war.

„Wie geht es ihnen? Machen sie sich große Sorgen?“, kam es sofort besorgt von Kagome. Inuyasha sah ihr deutlich an, dass ihr das Sprechen nicht gerade leicht viel. Der Arzt hatte ihn auch gebeten den Besuch möglichst kurz zu halten, denn sie brauchte immer noch viel Ruhe, um sich möglichst schnell wieder zu erholen. „Sie machen sich Sorgen und wissen, dass du noch etwas hier bleiben musst. Aber es geht ihnen gut. Sie sind im Moment bei Sango und Miroku.“ Ein kleines Lächeln bildete sich auf Kagomes Lippen. Sicher war sie beruhigt, dass ihre Kinder zusammen waren und nicht in den Händen des Jugendamtes. „Weißt du, was passiert ist?“, fragte sie leise nach. Inuyasha nahm einen Stuhl und setzte sich nah an ihr Bett, um es ihr leichter zu machen. „Ja. Du hättest viel früher etwas sagen müssen. Du hättest Hilfe annehmen müssen“, kam es leicht vorwurfsvoll von ihm. Dadurch hätte sie sich und den Kindern so vieles ersparen können, wenn sie nur vorher etwas gesagt hätte. „Ich habe dich um Hilfe gebeten. Doch du hast mich dennoch ganz allein gelassen“, sprach sie kraftlos ihre Worte aus. Er senkte seinen Blick und wusste, dass Kagome recht hatte. Sie hatte ihn um Hilfe gebeten. Doch er war zu stur, um diese Hilfe zu gewähren.

„Wie lange bleibst du bei den Kindern?“ Ein tiefes Seufzen drang aus ihrer Kehle. Kurz schloss Kagome ihre Augen und hatte wohl immer noch starke Kopfschmerzen. Ganz typisch bei dieser Erkrankung. Inuyasha würde seinen Besuch wohl bald wieder beenden müssen. „Ich gehe nicht mehr nach Niigata zurück. Ich bleibe hier und werde dich unterstützen. Zumindest mit unseren Kindern“, erklärte er ihr deshalb. Kagome sollte sich keine Sorgen machen. Sie sollte wissen, dass sie sich in Ruhe auskurieren konnte. Er würde schon alles irgendwie unter einen Hut bekommen. Schließlich scheute er sich nicht, Hilfe von Rin oder Sango anzunehmen. „Ich bin müde. Kannst du bitte gehen?“, bat Kagome ihn plötzlich. Inuyasha merkte nur zu deutlich, dass die Stimmung wieder gekippt war. Die Messgeräte zeigten deutlich, dass sie sich soeben wieder aufregte. Ihr Herzschlag ging schneller, ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Er hatte sie wohl mit seinen Worten aufgeregt. Nicht gut, wenn man bedachte, dass sie eigentlich Ruhe brauchte. „Ich komme bald wieder. Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich schon um alles.“ Leicht zögernd drückte er ihre Hand, nachdem er diese einfach genommen hatte.

Auf diese Worte sagte sie nichts und biss einfach die Zähne zusammen, als er sich von ihr verabschiedet hatte. Doch lange würde er sie nicht alleine lassen. Inuyasha nahm sich fest vor, dass er sie jeden Tag besuchen würde. Schon allein um sie etwas abzulenken. Er war vielleicht nicht der Vater dieser Kinder. Dennoch wollte er nicht, dass diesen etwas passieren würde. Kinder waren nun mal ein Geschenk des Himmels. Und wenn sie nur die Chance hatten zu überleben, wenn sie länger in Kagomes Bauch bleiben würden, würde er alles dafür geben, um ihr wenigstens eine der Sorgen zu nehmen. 

 

Tief atmete Kagome durch und musste sich erstmal wieder beruhigen, nachdem ihr Mann soeben ihr Zimmer verlassen hatte. Seine Worte hatten bei ihr sofort wieder den Puls hochschießen lassen. Das dies nicht unbedingt das war, was sie im Moment brauchte, war vollkommen klar. Er hatte es auch nicht böse gemeint, da er nach wie vor die Meinung vertrat, dass er nicht der Vater der ungeborenen Kinder war. Etwas, was Kagome mittlerweile wirklich wütend machte. Trotzdem musste sie sich zusammenreißen, da sie bereits von den Ärzten erfahren hatte, dass es wirklich schlecht um sie stand. Sie musste wirklich versuchen, so lange wie möglich durchzuhalten. Auch wenn sie mittlerweile die Entscheidung getroffen hatte, ihre Kinder zur Adoption freizugeben, wollte sie ihnen den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen.

Je länger sie durchhalten würde, umso mehr Chancen auf ein gesundes Leben hatten ihre Kinder. Dass Inuyasha wenigstens auf ihre Kinder aufpasste und dafür extra nach Tokio zurückgekehrt war, erleichterte Kagome ungemein. Sie hatte schon immer gewusst, dass er ein guter Vater war, obwohl er dies in den letzten Monaten kaum gezeigt hatte. Ihre Kinder waren in den besten Händen. So konnte sie sich auf sich selbst konzentrieren. Damit konnte sie wenigstens versuchen, etwas wieder auf die Beine zu kommen. Schließlich würden die nächsten Wochen alles andere als leicht werden. 

 

„Wie geht es ihr?“, fragte Sango sofort, als Inuyasha bei ihnen am Spielplatz angekommen war. Sango hatte gemeint, dass es seinen Kindern vielleicht gut tun würde, wenn sie sich mal wieder richtig austoben könnten. Diesem Vorschlag hatte er natürlich gerne zugestimmt. So waren seine Kinder wenigstens etwas abgelenkt, während er bei Kagome war. „Sie kämpft“, seufzte er und hatte deutlich gesehen, dass es ihr alles andere als gut ging. Doch seine Frau war schon immer eine Kämpferin gewesen, deshalb würde sie diese Krankheit und die nächste Zeit schaffen. „Glaubst du, dass es die Kinder überleben?“, wollte Sango leise wissen und schaute dabei, genau wie er, in die Richtung ihrer Kinder. Diese spielten ausgelassen auf dem Klettergerüst. Etwas, das hoffentlich auch die Drillinge irgendwann zusammen machen konnten. „Ich bin ehrlich… ich weiß es nicht“, gestand er und hatte noch einmal mit den behandelten Ärzten gesprochen. Sie hatten ihm noch einmal vor Augen geführt, wie schlecht es um die Kinder stand. Sollte Kagome nicht noch ein paar Tage durchhalten, würden es die Kinder keinesfalls leicht haben. Denn sie war erst in der 27. Schwangerschaftswoche. Es gab hohe Risiken für Blutungen, Atemprobleme und einige Dinge mehr. Keiner konnte sagen wie gut die Kinder eine so frühe Geburt überstehen würden.

„Vielleicht hilft ihnen das dämonische Blut“, gab er leicht nachdenklich von sich. Schließlich war Koga ein vollwertiger Dämon. Die Kinder würden somit genau wie er Halbdämonen sein. Ihre Fähigkeiten waren somit um einiges besser als bei Menschen. Vielleicht hatten sie mit diesen doch eine Chance auf ein normales Leben. „Und wenn sie nur wenig dämonisches Blut in sich tragen?“, kam die Frage von Sango auf. Langsam atmete Inuyasha tief durch und hatte wirklich die Schnauze voll von diesen Behauptungen. „Sango, hör auf damit. Die Kinder können unmöglich von mir sein“, forderte er deshalb seine langjährige Freundin auf, die Sache auf sich beruhen zu lassen, da für ihn dies gegessen war. „So abwegig ist das gar nicht, Inuyasha. Kagome behauptet immer noch felsenfest, dass sie dir nicht fremdgegangen ist”, kam nun auch Miroku auf ihn zu. Dieser hatte wohl soeben Rin und Sesshomaru begrüßt. Scheinbar wollte auch seine Schwägerin wissen, wie es Kagome ging. Aus diesem Grund war sie extra zum Spielplatz gekommen. „Springst du nun auch noch auf den Zug auf?“, kam es nach dessen Worte schockiert von Inuyasha.

Bis jetzt hatte er gedacht, dass sein bester Freund dieselbe Meinung wie er vertrat. „Er springt auf keinen Zug auf. Aber warum sollte Kagome so vehement behaupten, dass es deine Kinder sind? Das ergibt keinen Sinn“, pflichtete nun sein eigener Bruder ebenso dem bei. Inuyasha glaubte im falschen Film zu sitzen. Plötzlich schienen sich alle gegen ihn zu stellen. „Habt ihr sie noch alle?“, knurrte er aufgebracht. Er verstand die Welt nicht mehr.  „Wir haben uns erkundigt. Es ist selten, aber dennoch möglich, dass du trotz Vasektomie noch zeugungsfähig bist“, hakte sich Rin ebenfalls in das Gespräch mit ein. „Soll das ein schlechter Witz sein?“, wollte er wissen, denn in seinen Augen drehten nun alle wirklich durch. „Nein, soll es nicht. Inuyasha, ich habe eine einzige Frage an dich: Warst du jemals bei einer dieser Nachuntersuchungen?“, machte Rin unbeirrt weiter, da sie sich nicht von ihm einschüchtern lassen würde. Diese Frage wollte sie unbedingt heraus finden. Kurz war Inuyasha sprachlos, jedoch sammelte er sich schnell wieder. „Ihr wisst genau wie stressig es damals war“, umging er einfach die Frage und antworte nicht konkret darauf.

„Also warst du nicht dort“, stellte Rin fest und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Sango schaute ihn nun ebenso missmutig an. „An deiner Stelle würde ich mir genau überlegen, ob du Kagome nicht vielleicht doch die ganze Zeit Unrecht getan hast und du doch der Vater bist“, rollte Sango mit den Augen. Die anderen schienen ebenfalls diese Meinung zu teilen. Wenn Inuyasha sich recht entsinnt hatte, hatte Kagome so etwas ähnliches damals angesprochen. Doch in seiner blinden Wut konnte er es einfach nicht glauben. Aber konnte es vielleicht so sein? War er vielleicht doch der Vater von Kagomes ungeborenen Kindern? 

 

Schockierende Informationen!

Schockierende Informationen!
 

„Papa schau“, forderte Inuyashas Söhnchen seine Aufmerksamkeit ein. „Hast du das für Mama gemacht?“ fragte er diesen, nachdem er sich seinem Sohn zugewandt hatte. Der Kleine hielt stolz eine gebastelte Blume in der Hand. Zusammen mit den Kindern hatte er nach dem Spielplatz begonnen etwas zu basteln. Die drei waren alle mit vollem Eifer dabei. Ganz anderes als Inuyasha selbst. Er hatte einfach viel zu viele Sorgen in seinem Kopf. Nur abwesend hatte er seinen Kindern dabei zugesehen, wie sie Stück für Stück ein Kunstwerk entstanden ließen. Das freudige Nicken seines Sohnes brachte Inuyasha zum Lächeln. Doch dieses verschwand schnell wieder von seinen Lippen. Immer noch dachte er an das, was Rin und Sango gesagt hatten. Hatte er vielleicht doch Kagome Unrecht getan? Wirklich vorstellen konnte er sich das noch immer nicht. Der Eingriff galt als mehr als sicher. Von so einem Fall hatte er noch nie gehört.

„Das ist doch alles zum Kotzen“, kam es ihm über die Lippen und strich sich einmal resigniert über die Stirn. Inuyasha hatte wirklich schon genug Sorgen gehabt. Nun schürten seine Schwägerin und langjährige Freundin weitere in ihm. „Warum kotzt du Papa?“, kam es sofort neugierig von Takehito. „Bekommst du auch ein Baby?“, hakte sich Takuya noch mit ein. Inuyasha musste sich wirklich kurz ein Auflachen verkneifen. Scheinbar hatte Kagome sich in dieser Schwangerschaft des Öfteren übergeben. Anders konnte sich Inuyasha nicht vorstellen, wie seine Kinder darauf kommen könnten, dass er ein Baby bekommen würde. „Nein… nein, ich bekomme kein Baby. Das hat Papa auch nur so daher gesagt“, winkte er daher ab. Er hoffte, dass seine Kinder ihm nicht alles nachplappern würden. Inuyasha musste sich erst wieder daran gewöhnen, besser darauf aufzupassen, was er von sich gab.

„Wie wäre es, wenn wir erstmal gemeinsam kochen und dann einen Film schauen“, versuchte er seine Kinder deshalb von diesem Thema abzubringen. Schließlich empfand er es alles andere als schön über Babys zu sprechen. Vorallem wenn er gerade selbst genug über Babys nachdachte.
 

Kurz zischte Kagome, nachdem die Ärzte ihr soeben die zweite Spritze der Lungenreife gespritzt hatten. Die erste hatte sie zu ihrem Glück nicht mitbekommen. Sie musste schon zugeben, dass sie höllisch weh tat. „Das war es auch schon.“ Mit diesen Worten zog der Arzt die Spritze wieder aus ihrem Oberschenkel. Einen Tupfer drückte er auf den kleinen Stich. „Leichte Nebenwirkung sind vollkommen normal. Wenn ihnen heiß wird oder sie einen roten Kopf bekommen, machen sie sich keine Sorgen. Dies ist vollkommen normal und wird gründlich im Auge behalten“, teilte der Arzt ihr mit. Verstehend nickte Kagome. „Wie schnell wirkt diese Spritze?“, wollte sie wissen. Schließlich hatten die Ärzte ihr schon mitgeteilt, dass sie hofften sie würde die 30. Schwangerschaftswoche erreichen. Auch wenn das nach dem Gerede der Ärzte eher unwahrscheinlich zu sein schien. Ihre Blutwerte und ebenfalls die Kinder wurden engmaschig überwacht. Falls sich etwas verschlechtern sollte, würden sie sofort eingreifen und einen Kaiserschnitt durchführen.

Kagome hoffte, dass dies länger auf sich warten lassen würde. Sie hatte immer noch Angst vor diesem Eingriff. Besonders vor den Schmerzen und möglichen Komplikationen. „Die Spritze wirkt eigentlich unmittelbar nach der ersten Behandlung. Dennoch ist es immer noch wichtig, dass sie sich schonen und Aufregung vermeiden. Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass die Schwangerschaft so lange wie möglich erhalten bleibt“, trichterte der Arzt ihr abermals ein. Natürlich war das inzwischen bei Kagome angekommen. Doch ob ihr und auch der Wunsch der Ärzte erfüllt werden würde, konnte nur die Zeit zeigen.
 

Erschöpft räumte Inuyasha die Bastelsachen seiner Kinder wieder in eine Kiste. Nach dem Essen und einen kurzen Film hatte er die Kinder gebadet und sie anschließend ins Bett gebracht. Diese waren förmlich in ihre Betten gefallen, denn sie hatten sich am Tag richtig ausgetobt. Dadurch war das ganze Prozedere am Abend für den jungen Mann um einiges leichter. Er hatte nur eine kurze Geschichte vorlesen müssen und schon waren seine Kinder in einem hoffentlich entspannten Schlaf abgedriftet. So hatte der junge Mann noch etwas Zeit das Haus auf Vordermann zu bringen. Inuyasha hatte schon vergangene Nacht bemerkt, dass Kagome wohl nicht mehr wirklich dazu kam, den Haushalt zu machen. Selbst er hatte es gemerkt, dass es mit den dreien nicht einfach war, noch zu putzen oder Ordnung zu bewahren. Als Hochschwangere musste dies noch schwerer sein als für ihn. Deshalb würde Inuyasha Kagome keine Vorwürfe machen, dass es im Moment im Haus nicht so perfekt aussah. Sie hatte die letzten Wochen wirklich einiges um die Ohren gehabt und wohl schon länger Probleme gehabt.

Inuyasha würde einfach sein Bestes geben, um Kagome eine Last abzunehmen. Sie sollte, sobald sie wieder kam, keine Sorgen haben. Die Drillinge würden schon genug ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Gerade als Inuyasha die Papiere zusammensammeln wollte und wegwerfen, stachen ihm zwei Papiere in die Augen. Das eine waren die Scheidungsunterlagen. Der Termin sollte eigentlich nächste Woche stattfinden. Geplant war das Inuyasha nicht zu diesem Termin erschien. Doch jetzt würde dieser sowieso ins Wasser fallen. Diesen Stress wollte er Kagome gewiss nicht zumuten. Obwohl sein Vater wenig begeistert sein würde, würde er den Termin eben absagen. Das zweite waren Adoptionsunterlagen. Inuyasha wunderte sich wirklich, solche bei Kagome zu finden. Interessiert blätterte er die Dokumente durch. Einige Informationen waren eingekreist.

Einverständnis des Vaters

• Anonyme Adoption

• Notar Bescheinigung

Dies waren nur einige Punkte, die unterstrichen waren. Inuyasha brauchte mehrere Minuten, um zu verstehen, warum er solche Unterlagen hier fand. Schlagartig weiteten sich seine Augen, als er dieses Ausmaß realisierte. „Kagome will die Kinder zur Adoption freigeben“, flüsterte er leise. Er hatte sich schon gewundert, warum noch nichts für die Babys vorbereitet war. Kein Zimmer, keine Kleidung, noch nicht einmal Windeln… nichts hatte sie besorgt. Am Abend hatte er sich noch darüber gewundert, doch nach diesem Fund verstand er. Sie hatte nichts vorbereitet, weil sie gar nicht vorhatte, diese Kinder zu behalten. Etwas, was Inuyasha niemals von seiner Frau erwartet hätte.
 

Eine Woche später!
 

Gelangweilt lag Kagome im Krankenbett und fadisierte sich beinahe zu Tode. Doch für ihre Kinder musste sie in den sauren Apfel beißen. Auch wenn es ihr alles andere als leicht fiel. Vor allem, weil sich ihre Werte einfach nicht verbessern wollten. Egal wie sehr sie sich bemühte. Seit Tagen lag sie einfach nur faul auf ihrem Bett, starrte Löcher in die Luft und freute sich schon auf den nächsten Tag, wenn ihre Kinder wieder zusammen mit Inuyasha zum Besuch kamen. Bislang klappte alles recht gut. Die Kinder waren wieder vollkommen ausgeglichen und erzählten aufgeregt, was sie alles erlebt hatten. Nur Inuyasha wirkte die letzten Tage deutlich ruhiger und in sich gekehrt. Er sprach wenig mit ihr, Kagome selbst konnte sich jedoch ebenfalls nicht überwinden ihn anzusprechen. Ein Gespräch würde sie vielleicht nur wieder aufregen.

Vielleicht empfand er es jedoch ebenfalls seltsam. Alles wirkte so wie früher. So vertraut und gut. Auch wenn es nicht wie früher war. Inuyasha und sie waren nun mal kein Paar mehr. Sie waren Eltern, kümmerten sich gemeinsam um ihre Kinder und halfen sich gegenseitig, wenn der eine mal nicht konnte. Mehr war es nicht mehr zwischen ihnen. Und wird es vermutlich auch nicht mehr werden. Kagome hatte sich nach all den Monaten damit abgefunden, dass sie Inuyasha nicht vom Gegenteil überzeugen konnte. Er würde ihr nicht verzeihen und wenn sie ehrlich war, wusste sie selbst nicht, ob sie es ihm verzeihen konnte. Er hatte sie verletzt. Ihr misstraut und sie letzten Endes im Stich gelassen.
 

Mit wippendem Bein saß Inuyasha im Warteraum des Urologen. Nach einiger Zeit der Überlegung und eigenen Recherchen, hatte er sich dazu entschlossen einen erneuten Termin zu machen. Genau diesen würde er soeben wahrnehmen. Eine Spermaprobe hatte er bereits abgegeben und musste nur noch darauf warten, bis ihn der Arzt aufrief. Langweilig wurde Inuyasha während des Wartens jedoch nicht, denn sein Handy klingelte gerade sehr fordernd. Erst dachte er, dass es Rin war, die soeben auf seine Kinder aufpasste. Deshalb schaute er auf das Display seines Handys. Doch schon nach einem kurzen Blick wurde Inuyasha kreidebleich. Kein geringerer als sein Chef rief ihn soeben an. Durch den ganzen Stress hatte er diesen noch nicht informiert. Inuyasha wog kurz seine Chancen ab. Doch den Anruf zu ignorieren, war wohl keine gute Idee. „Ah der feine Herr weiß also noch, was ein Handy ist?“, kam es sofort erzürnt aus dem Hörer. Inuyasha konnte sich schon vorstellen, dass er wütend war. Schließlich hatte er einen großen Deal platzen lassen. „Entschuldigung, Totosai. Ich habe im Moment echt einiges zu regeln und habe einfach vergessen dich in Kenntnis zu setzen“, entschuldigte er sich und hoffte, wenigstens etwas Verständnis entgegengebracht zu bekommen.

„Ich habe durch Miroku schon erfahren, was passiert ist. Dennoch wäre es schön gewesen, wenn ich es persönlich von dir gehört hätte. Du kannst wirklich froh sein, dass sich dein Kollege für dich eingesetzt hat, sonst hättest du nun keinen Job mehr.“ Inuyasha musste schwer schlucken. Das war das Letzte, was er nun noch gebrauchen konnte. Er musste sich wohl bei seinem Kumpel ordentlich bedanken. „Inuyasha Takahashi bitte“, wurde er plötzlich aufgerufen. Erschrocken sah er zu der Dame, die in der Tür auf ihn wartete. „Totosai, ich muss leider auflegen. Der Arzt hat mich eben zu sich gerufen. Aber können wir das Gespräch vielleicht später persönlich weiterführen?“, fragte er seinen Chef und musste dringend noch einige Details mit ihm besprechen. Schließlich schaffte er es im Moment nicht seiner Arbeit nachzugehen. „In Ordnung aber vergiss mich nicht wieder“, forderte sein Chef und Inuyasha war sich sicher, dass ihm dieser Fehler kein zweites Mal passieren würde.

Nachdem er aufgelegt hatte, lief er eilig auf die Dame zu. Nickte entschuldigend, als er an ihr vorbei in den Behandlungsraum trat. „Ah Herr Takahashi lange nicht gesehen“, begrüßte der Arzt ihn und schaute kurz noch einmal in seine Unterlagen. „Guten Tag”, grüßte er diesen. Anschließend nahm er auf einem der Stühle vor dem Tisch Platz. „Sie haben keinen der Termine zur Nachkontrolle wahr genommen“, stellte der Arzt fest und sah ihn überrascht an. „Ja… das letzte Jahr war doch sehr turbulent“, stellte Inuyasha deshalb klar. „Und sie haben eine Spermaprobe abgegeben. Gehe ich recht in der Annahme, dass sie nicht sicher sind, ob dieser Eingriff erfolgreich war?“, wollte der Arzt wissen. Damit hatte er nicht einmal Unrecht. Inuyasha war sich nicht mehr ganz so sicher, ob er nicht doch der Vater sein konnte. „Meine Frau ist schwanger ja“, murmelte er deshalb leise und senkte seinen Kopf. „Das habe ich bereits befürchtet. Ihre kleinen Schwimmer sind nämlich munter wie eh und je“, seufzte der Arzt. Ruckartig richtete Inuyasha seinen Kopf auf den Arzt. „Bitte? Wie kann das denn sein?“, fuhr er ihn an. Er war eben überfordert mit seinen Emotionen. „Der Fall ist höchst selten und dennoch gibt es immer wieder Fälle, in denen es passiert. Sie sind ein Hanyou, vielleicht hatte ihr Körper sich trotz Verödung wieder geheilt und die Samenstränge wieder zusammenwachsen lassen. Eine Nachuntersuchung hätte dies schon deutlich früher gezeigt“, versuchte es ihm sein Arzt zu erklären.

Doch Inuyasha packte die blanke Wut. „Wollen sie mich verarschen? Ich habe mich auf sie verlassen. Sie sagten, es wäre sicher und einfach erledigt. Wissen sie, was ich alles durchgemacht habe? Ich habe mich von meiner Frau getrennt und meine Kinder im Stich gelassen. Alles nur weil sie es verpfuscht haben?“, machte er seinem Ärger Luft und konnte nicht fassen, wie teilnahmslos der Arzt reagierte. „Ich kann ihre Wut durchaus verstehen, aber wie gesagt, sowas hätte man in den Nachkontrollen feststellen können, nicht umsonst habe ich abgeraten ungeschützten sexuellen Verkehr zu haben ohne Kontrolle“, versuchte dieser ihm noch einmal zu erklären. Doch Inuyasha schüttelte einfach seinen Kopf. Gerade wusste er nicht, wo oben und unten war. Die Realisation, dass er Kagome die ganze Zeit zu Unrecht beschuldigt hatte, traf ihn wie ein Faustschlag. Sie hatte seither die Wahrheit gesagt. Inuyasha hatte den größten Fehler seines Lebens begangen. Er hatte ihr nicht vertraut und damit alles zu nichte gemacht.

Eine wichtige Entscheidung!

Eine wichtige Entscheidung!
 

Nachdenklich hatte Inuyasha seinen Blick an die Wohnzimmerdecke gerichtet. Seit Stunden lag er regungslos auf der Couch und hing seinen Gedanken nach. Nach seinem Arztbesuch hatte er sich nur schwer zusammenreißen können. Er hatte seine Kinder abgeholt und war anschließend nach Hause gefahren. Dass es schon später Abend war, spielte ihm natürlich in die Hände. Er hatte seinen Kindern Essen gemacht und sie anschließend ins Bett gebracht. Danach hatte er sich auf die Couch zurückgezogen, da er die Nacht zuvor nicht wirklich geschlafen hatte. Er hatte einfach viel zu viel im Kopf das ihn in diesem herumschwirrte. Kagome war schwanger und das zu einer hohen Wahrscheinlichkeit von ihm selbst. Er hatte sie all die Monate spüren lassen, wie verletzt er war. Ebenso war er auf den Zug seiner Eltern aufgesprungen und hatte ihr mehrfach Vorwürfe gemacht. Sie vor ihrem Chef bloßgestellt und ins Lächerliche gezogen. Etwas, was auch Kagome unendlich verletzt haben musste.

Die Entscheidung, ihre Kinder zur Adoption freizugeben, hatte sie sicher nicht einfach so beschlossen. Genau wie er, war wohl nun auch sie an ihre Grenzen gekommen. Auch er kämpfte mit seinen väterlichen Pflichten, dem Haushalt und den Besuchen bei Kagome. Oft kam er erst spät zur eigenen Ruhe. Kagome hatte das alles als Schwangere durchgemacht. Vermutlich hatte sie sich schon mit drei Kindern überfordert gefühlt. Genau wie seiner Frau bewusst wurde, wusste Inuyasha ebenso wie anstrengend Babys sein konnten. Kurze Nächte waren schon bei einem Kind keine Seltenheit. Bei drei würde sie wohl kaum Schlaf bekommen, geschweige denn wie sie rotieren musste, wenn die Kinder mal nicht schliefen. Etwas, was bei drei weiteren Kindern sicher nicht machbar war, zumindest wenn man alleine war. Allein… Doch das war Kagome nicht mehr. Inuyasha kannte nun die Wahrheit. Natürlich wollte er auch für die Drillinge ein guter Vater sein. Doch dazu musste er einiges wieder in Ordnung bringen. Und den Anfang würde er wohl bei der Scheidung machen. Diese musste er erstmal zurückziehen.

Anschließend würde er vieles erledigen müssen. Schließlich konnten die Drillinge jede Minute zur Welt kommen. Viel Zeit konnte er sich also nicht nehmen. Nun musste er Kagome zeigen, dass er es wieder gutmachen wollte. Immerhin war sie wegen ihm in dieser Miesere gelandet.
 

„Mama.“ Lächelnd richtete sich Kagome auf, nachdem sich die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet hatte. Ihre Kinder stürmten sofort auf sie zu und kletterten von allen Seiten auf ihr Bett. „Kinder... macht langsam“, kam es streng von Inuyasha, da er gerade ebenfalls das Zimmer betreten hatte. „Hallo, Kagome“, begrüßte er sie und holte sich einen Stuhl, um sich neben sie setzen zu können. „Hallo“, grüßte Kagome ihren noch Mann. Auch wenn Inuyasha sie jeden Tag zusammen mit den Kindern besuchte, war die Stimmung zwischen ihnen ziemlich angespannt und unterkühlt. Sie merkte schon, dass er sich wirklich bemühte. Doch sie wollte keine Annäherung zulassen. Sie liebte ihn immer noch und zu wissen, dass er sich nur wegen der Kinder bemühte, tat ihr unendlich weh. „Mama, wann kommst du nach Hause?“, wollte Takuya von ihr wissen und kuschelte sich, genau wie seine beiden Geschwister, an sie. „Das dauert noch etwas.“

Die Enttäuschung war ihren Kindern förmlich ins Gesicht geschrieben. „Ach kommt schon, Kinder, wir sind doch ein gutes Team und wenn Mama mit euren Geschwistern wiederkommt, werden wir sie gebührend empfangen.“ Kagome glaubte sich bei Inuyashas Worten verhört zu haben. Sprachlos sah sie kurz zu ihrem Mann, der tatsächlich ein Lächeln auf den Lippen trug. „Das ist nicht notwendig. So schnell werden wir sowieso nicht hier raus kommen“, wollte Kagome der überschwänglichen Euphorie der Kinder ausweichen. Diese schienen sich schon richtig darüber zu freuen. Dass sie ihre Geschwister niemals sehen würden, wollte sie Hier und Jetzt nicht mit ihnen besprechen. „Ich müsste auch noch kurz etwas mit dir besprechen, Kagome.“ Inuyashas plötzliche Zurückhaltung verwirrte sie. So war er sonst nicht. „Ich werde die Scheidung auf Eis legen lassen.“ Augenblicklich bekam sie große Augen, nachdem er ihr diese Neuigkeit eröffnet hatte. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, warum er das tat.

„Warum? Schick deinen Vater doch her und ich unterschreib das blöde Ding“, stellte sie schließlich klar. Denn würde Inuyasha die Scheidung verschieben und sie nicht mehr als zwei weitere Wochen durchhalten, würde er automatisch rechtlich als Vater gelten und ihren Plan von der Adoption zerstören. „Weil ich dir den Stress ersparen will. Du brauchst Ruhe und den Rest klären wir, sobald du wieder zu Hause bist“, versuchte er sich zu erklären. Doch für Kagome war dies im Moment ein Albtraum. Auch wenn sie sich eigentlich freuen sollte. Sie liebte ihn und würde diesen Aufschub mit anderen Umständen dankend annehmen. Jetzt jedoch passte es ihr ganz und gar nicht. „Ich will aber diese Scheidung. Und zwar so schnell wie möglich“, stellte sie klar. Stress hin oder her, anders würde sie ihren Plan nicht durchziehen können. „Ich will sie jetzt aber nicht mehr“, konterte er. „Gönn dir die Ruhe. Ich muss jetzt auch los.“

Mit diesen Worten stand Inuyasha nun schnell wieder auf. Er schien keine Lust auf eine Diskussion mit ihr zu haben. „Du kannst jetzt nicht gehen. Inuyasha, ich will die Scheidung“, forderte sie nochmals von ihm. Doch dieser reagierte nicht mehr auf sie. Er hob einfach die Kinder von ihrem Bett, die den kleinen Twist ihrer Eltern einfach still beobachtet hatten. „Wir sehen uns dann morgen, Kagome“, verabschiedete er sich von ihr, während sie vor Wut innerlich kochen könnte.
 

„Hallo Liebling“, wurde Inuyasha überschwänglich von seiner Mutter empfangen, als er zusammen mit seinen Kindern bei seinen Eltern angekommen war. „Ist Papa da?“, wollte er jedoch schnell wissen. Dringend musste er mit seinem Vater sprechen. „Er ist gerade nach Hause gekommen. Wollen du und die Kinder hier Essen?“, fragte seine Mutter nach. Kurz überlegte Inuyasha und sah seinen Kindern nach, die schon freudig ins Wohnzimmer gelaufen waren. „Keine schlechte Idee. Ich komm heute sicher nicht mehr zum Kochen“, überlegte er. Schließlich war es schon später Nachmittag. Er würde bestimmt noch etwas bleiben. So lange wollte er seine Kinder jedoch nicht auf das Abendessen warten lassen. „Musst du denn wirklich alles alleine machen? Kann sie dir nicht wenigstens etwas helfen?“, murrte direkt seine Mutter wieder los. Kurz biss Inuyasha die Zähne zusammen. Nun hatte er wirklich keine Zeit und Lust mit seiner Mutter zu streiten. „Kagome liegt im Krankenhaus, Mama. Da kann sie wohl schlecht kochen“, konnte er es sich jedoch nicht verkneifen zu sagen. Immerhin wussten seine Eltern genau, warum Inuyasha wieder da war und was passiert war. „Naja, was erwartet man auch.“ Inuyasha seufzte leise, nachdem seine Mutter seinen Kindern gefolgt war. Das konnte noch heiter werden.
 

„Papa, können wir kurz miteinander sprechen?“, bat Inuyasha seinen Vater. Nachdem sie zusammen zu Abend gegessen hatten, wollte er keine weitere Zeit vergeuden. Seine Kinder spielten soeben friedlich im Wohnzimmer. Er konnte sich also erstmal in Ruhe mit seinen Eltern unterhalten. „Was gibt es denn?“, wollte sein Vater auch wissen und richtete seine Aufmerksamkeit auf ihn. Inuyasha befeuchtete leicht seine Lippen, denn er wusste, dass sein Anliegen für mächtig Ärger sorgen würde. Er musste seine Worte demnach gut wählen. „Ich weiß, du hast einiges zu tun und ich habe dir mit meiner Scheidung sicher viel Arbeit geraubt. Doch angesichts der Situation möchte ich die Scheidung erstmal auf Eis legen“, legte er sein Anliegen offen. Sein Vater atmete erstmal kurz durch, aber sagte kein Wort. Irgendwie beängstigend, dass beide so ruhig waren. „Du willst die Scheidung nicht?“, hakte seine Mutter als erste nach und schien sich vergewissern zu wollen richtig gehört zu haben. „Nein. Ich will Kagome zeigen, dass ich ihr beistehe“, stellte er klar. „Sie hat dein Leben zerstört, dich betrogen und du willst ihr beistehen?“, fuhr ihn nun auch sein Vater an.

Doch das beeindruckte Inuyasha wenig. Er hatte schon öfter die Vorwürfe seiner Eltern hören müssen. Und schon damals waren ihm diese egal gewesen. „Ich will nicht nur, ich werde. Ich habe genug von euren Vorwürfen und Vorhaltungen. Ja ich habe vielleicht nicht das perfekte Leben gehabt. Ich habe Fehler gemacht und auch Kagome ist nicht perfekt. Aber ich liebe diese Frau… meine Frau über alles. Sie ist die Mutter meiner Kinder. Und zu deiner Information… Kagome hat mich nicht betrogen. Ich bin voll zeugungsfähig. Das hat das Gutachten eindeutig ergeben. Also herzlichen Glückwunsch ihr werdet nochmal Großeltern“, platzte es aus ihm heraus. Eigentlich wollte er diese Information erstmal für sich behalten. Er wollte Kagome zeigen, dass er nicht nur wegen der Kinder bei ihr bleiben wollte. Dass seine Eltern jedoch wieder nichts Besseres zu tun hatten, als über sie herzuziehen machte ihn ziemlich wütend. „Das ist nicht dein Ernst? Du hattest doch alles. Eine tolle Chance im Job und einen Neuanfang. Du wärst sie komplett los gewesen. Du brauchst sie doch gar nicht. Diese Kinder haben dir schon immer alles verbaut. Warum bist du nur so dumm und bleibst wieder bei ihr?“ Inuyashas Mund stand offen. Er konnte nicht fassen was er gerade gehört hatte.

„Habt ihr meine Kinder eigentlich irgendwann einmal geliebt?“, hauchte er. Erst jetzt sah er wie seine Eltern wirklich über seine Familie dachten. „Ich bitte dich Inuyasha, die Kinder sind unerzogen und vollkommen unbedacht gezeugt worden. Wir hätten dich schon beim ersten Mal dazu bringen sollen, dass du dich von ihr trennst. Dann hätten wir uns dieses Theater jetzt ersparen können“, murrte seine Mutter. Inuyasha war schockiert, sowas aus dem Mund seiner Eltern hören zu müssen. „Dann erspare ich euch mal dieses Theater. Eure gespielte Liebe zu meinen Kindern war wirklich meisterhaft. Doch mit dem Schauspielern könnt ihr nun aufhören. Meine Kinder seht ihr nie wieder. Haltet euch von nun an aus meinem Leben raus“, stellte Inuyasha klar und wollte mit seinen Eltern nichts mehr zu tun haben. Seine Kinder hatte er schnell geschnappt und war ohne weitere Worte aus seinem Elternhaus gestürmt. Er hatte es nie sehen wollen, immer geglaubt, dass sich alles schon noch fügen würde. Doch seine Eltern waren einfach abscheulich, dies hatte er nun auch endlich eingesehen.
 

Inuyasha spürte die skeptischen Blicke auf sich, nachdem er zusammen mit seinen Kindern seine alte Firma betreten hatte. Nachdem das Gespräch mit seinen Eltern am Vortag so schief gelaufen war, wollte er keine Zeit mehr verschwenden und die Unterhaltung mit seinem Chef ebenso hinter sich bringen. Vielleicht konnten sie sich irgendwie auf etwas einigen, was für sie beide passen könnte. Dass seine Kollegen ihn seltsame Blicke zuwarfen, machte es ihm nicht unbedingt leichter. Er war bereits über eine Woche wieder in Tokio und hatte bis jetzt keine Anstalten gemacht, seinen Chef zu sprechen. Doch seine Arbeit konnte er im Moment nicht ausüben. Sachte klopft Inuyasha an die Bürotür seines Chefs. Zuvor hatte er angerufen und mit ihm einen Termin ausgemacht. „Herein“, hörte er diesen gleich durch die Tür. Zögerlich betrat Inuyasha den Raum. Die Zwillinge hatte er an seinen Händen. „Hallo. Entschuldigung, ich musste sie mitnehmen. Es hatte keiner Zeit, um auf sie aufzupassen“, entschuldige sich Inuyasha, nachdem sein Chef kurz auf seine Kinder gestarrt hatte. „Setzt dich doch erstmal“, ließ sich sein Chef jedoch nicht von den Kindern stören. „Na wollt ihr drei vielleicht etwas malen?“, sprach er seine Kinder freundlich an.

Diese kannten seinen Chef zwar schon waren dennoch etwas schüchtern. „Vielleicht etwas später“, meinte Inuyasha und strich seinem Sohn über den Kopf, nachdem Takuya sich an ihn gedrückt hatte. Himiwara und Takehito erkundeten derweil etwas das Büro und schauten sich neugierig um. „Also, du wolltest mit mir sprechen?“, kam sein Chef sofort zum Punkt und schien gespannt zu sein, was Inuyasha zu sagen hatte. „Ich habe dir eine Menge Probleme bereitet. Das tut mir unendlich leid, aber in diesem Moment war meine Familie mir so viel wichtiger“, gestand Inuyasha. Im ersten Moment hatte er nicht eine Sekunde an seine Arbeit verschwendet. „Das hast du wirklich. Zum Glück konnte ich es jedoch noch retten und ein Kollege von dir hat sich bereit erklärt, deinen Job zu übernehmen. Deine Sachen bekommst du allerdings erst wieder, wenn er wiederkommt.“ Das juckte Inuyasha zurzeit relativ wenig. Er hatte sowieso andere Probleme. „Und wie hast du dir das nun mit der Arbeit vorgestellt?“, wollte sein Chef wissen. Meist war er sehr human zu ihm gewesen. Doch nun hatte er ihn sehr enttäuscht. Wenn er seinen Job verlieren würde, würde Inuyasha das vollkommen verstehen. „Ich habe gedacht, dass ich vielleicht eine Halbtagsstelle vorerst machen könnte. Ich würde die Kinder wieder im Kindergarten anmelden und vielleicht vormittags hier meinen Dienst verrichten.“

Kagome hatte die Kinder abgemeldet, nachdem sie sowieso zu Hause war. Vermutlich auch um Geld zu sparen. Vielleicht würde sein Chef mit seinem Vorschlag einverstanden sein. Auch wenn es für ihn stressiger werden würde. „Papa, ich will auf deinen Schoß“, forderte Himiwara und zog an seinem Hosenbein, um auf sich aufmerksam zu machen. „Ich denke nicht, dass du das hinbekommen wirst. Wo sollen die Kinder bleiben, wenn du mal länger brauchst?“ Damit hatte sein Chef nicht unrecht. Er hatte keinen Plan B und sich immer auf Sango oder Rin verlassen, konnte er nicht verantworten. „Irgendwie klappt das schon. Ich werde alles geben“, versuchte er seinen Chef zu überzeugen. Schließlich würde er mit sechs Kindern auf seinen Job angewiesen sein. „Ich mach dir einen Vorschlag. Wie wäre es, wenn ich dir ein halbes Jahr frei gebe. Ich würde dich erstmal freistellen und in einem halben Jahr könntest du wieder hier anfangen.“ Inuyasha wusste erst nicht, was er zu diesem Vorschlag sagen sollte. Er sollte wirklich ein halbes Jahr zu Hause bleiben. „Ich weiß nicht“, flüsterte er leise. Er fand diesen Vorschlag zwar nett, aber nicht unbedingt das, was er sich vorgestellt hatte. „Ich möchte dich natürlich nicht zwingen. Es wird jedoch nicht leichter, wenn die Drillinge erstmal da sind, Inuyasha. Ich gebe dir die Chance, Kagome bestmöglich zu unterstützen.“ Mit diesen Worten hatte sein Chef etwas angesprochen, was Inuyasha noch gar nicht bedacht hatte. „Einverstanden, wenn du mir diese Chance geben willst, würde ich sie gerne annehmen“, nahm Inuyasha nun den Vorschlag an.

Schließlich hatte er eine Entscheidung getroffen. Einfacher würden die nächsten Wochen bestimmt nicht werden. Immerhin musste er noch komplett das Haus umbauen. „Gern. Man kann die Süßen doch nicht hängen lassen“, lächelte sein Chef und schaute verträumt auf Himiwara die sich an Inuyashas Brust schmiegte. „Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und melde dich, sobald die Kleinen da sind.“ Inuyasha nickte lediglich nur. Mit Himiwara im Arm stand er auf. „Ich melde mich auf jeden Fall und danke für diese Chance“, bedankte sich Inuyasha nochmals. Denn nicht jeder Chef würde so reagieren. Er war wirklich dankbar, so einen tollen Chef zu haben. Vor allem weil er nun eine große Sorge weniger hatte.

Vorbereitungsstress!

Vorbereitungsstress!

 

 

Kurz ließ Inuyasha seine Augen über den Einkaufszettel wandern. Nach einiger Überlegung war er zusammen mit seinen Kindern in ein Kaufhaus gefahren. Für diesen Besuch hatte er extra eine Liste erstellt. Er brauchte Babybetten, Kleidung, Windeln und viele andere Sachen, um ausreichend für die Drillinge vorbereitet zu sein und das alles natürlich dreimal. Zu seinem Glück hatte er im Kaufen von Kindersachen bereits Erfahrung. So würde er hoffentlich alles in Windeseile finden und im besten Fall so schnell wie möglich erhalten, da er doch keine Zeit zu verlieren hatte. Kagomes Zustand hatte sich in den letzten Tagen etwas verschlechtert. Zwar noch nicht so schlimm, dass die Kinder geholt werden mussten, aber lange würde es wohl nicht mehr dauern. Er konnte es sich nicht leisten unnötige Zeit verstreichen zu lassen. Denn er musste Zuhause noch so einiges vorbereiten.

„Kann ich Ihnen helfen?“, kam eine freundliche Verkäuferin auf ihn zu. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, dass er trotz Einkaufszettel ziemlich ratlos war. „Ich glaube schon. Ich bräuchte die komplette Ausstattung für Babys und das alles gleich drei Mal.“ Die Verkäuferin sah kurz zu seinen Kindern, die sich interessiert umsahen und anschließend wieder zu ihm. „Gerne. Ich würde sagen wir fangen bei den Betten an.“ Sie überspielte zwar ihre Reaktion, dennoch konnte sich Inuyasha nur zu gut denken an was die Frau dachte. Wirklich alt sah er nun mal nicht aus. Die Kinder konnte er nicht abstreiten und dass er nun für Drillinge Besorgung machte, sahen viele Menschen bestimmt skeptisch. Doch die Meinung anderer interessierte ihn herzlich wenig. Er würde das zusammen mit Kagome schon hinbekommen. Schließlich hatten sie bis dahin schon so einiges gemeinsam geschafft. 

 

Mit geschlossenen Augen lauschte Kagome dem Herzschlag ihrer Kinder. Soeben hatte sie eine der vielen Kontrollen. Mittlerweile hatte sie diese mehrmals am Tag. Was das bedeutete, wusste Kagome nur zu gut. Ihr Zustand gefiel den Ärzten nicht. Trotz der Medikation hatte sie immer wieder mit Symptomen der Erkrankung zu kämpfen. Die Ärzte hatten mittlerweile Angst, dass sie erneut einen Anfall bekommen könnte. Doch solange es ihren Kindern gut ging, wollte Kagome noch etwas Zeit herausziehen. Sie sollten noch ein paar Tage in ihrem Bauch bleiben. Jeder Tag bedeutete eine größere Chance für sie. Sie wollte die 29. Schwangerschaftswoche erreichen. Nur noch vier Tage, dann würde sie ihren Kindern noch eine bessere Chance bieten können. Ob ihr Traum wirklich in Erfüllung gehen würde, wusste sie nicht. Sie konnte nur von Untersuchung zu Untersuchung hoffen. Ihr Stresslevel war immer noch sehr hoch. Inuyashas plötzliche Entscheidung die Scheidung auf Eis zu legen, seine täglichen Besuche und seine Sorge, die nicht gespielt wirkte. All das stresste sie. Doch den ruhigen und beständigen Herzschlag ihrer Kinder zu hören, war wirklich eine Wohltat. Ihnen ging es gut. Und das war für sie das Wichtigste. 

 

Völlig planlos stand Inuyasha im Gang und sah von einer Zimmertür zur nächsten. „Papa, was machst du da?“, wollte Himiwara wissen. Mit verschränkten Armen stellte sie sich neben ihm und sah genauso ratlos durch den Gang, wie er. „Ziehst du zu deinem Bruder?“, fragte Inuyasha seine Tochter, da er nicht wusste, wie er drei weitere Kinder unterbringen sollte. Schon allein, weil sie nur vier Schlafräume hatten. „Warum?“ Bei ihrer Frage sah sie ihn gleich an. „Weil Papa Platz braucht“, seufzte Inuyasha. Jedoch hatte er die Idee, Himiwara mit ihrem Bruder zusammenzulegen wieder verworfen. Er konnte seine Tochter nicht für seine Fehler bestrafen. „Für die Babys?“, kombiniert seine Tochter wirklich gut. Für eine vierjährige hatte sie eine erstaunliche Auffassungsgabe. „Ja. Aber Papa hat da eine andere Idee”, grinste er. Dafür würde er jedoch etwas Hilfe brauchen. Und zu seinem Glück wusste er genau, wo er sich diese holen konnte. 

 

„Also… da hast du aber einige Pläne.“ Pustend sahen Miroku und Sesshomaru ihn an. „Deshalb auch eure Hilfe.“ Verlegen kratzte sich Inuyasha am Hinterkopf. Denn er hatte sich in den Kopf gesetzt, das ganze Haus umzustellen. Einiges an Arbeit für einen Familienvater, der gleichzeitig drei Kinder zu hüten hatte und eine Frau, die im Krankenhaus seine Unterstützung brauchte. „Sag mal, warum machst du dir die ganze Arbeit? Immerhin wolltest du dich von Kagome scheiden lassen?“, hakte Rin nach, die soeben auch einen kurzen Blick auf seine Aufzeichnungen geworfen hatte. „Also… das… naja ich will Kagome nur helfen“, druckste er herum. Seinen Fehler wollte er nicht vor allen zugeben. „Wieso hat Kagome sich noch um nichts gekümmert? Bei den anderen Schwangerschaften hatte sie doch schon in den ersten Wochen begonnen, alles zusammensuchen und einzurichten“, wunderte sich Sango und hatte damit nicht ganz unrecht. Bei den ersten Schwangerschaften waren sie schon in der Halbzeit mit den Vorbereitungen fertig gewesen. Diesmal hatte Kagome noch nichts besorgt. Obwohl sie schon mehr als die Hälfte hinter sich hatte. „Vielleicht der Stress“, stellte sich Inuyasha auf dumm. Dass Sango und Rin ihn skeptisch ansahen, machte ihn nervös.

„Da ist doch noch mehr. Also raus mit der Sprache, sonst kannst du dein Haus alleine umräumen“, machte Rin sofort deutlich. Inuyasha war klar, dass er keine Chance hatte, wenn er die Hilfe in Anspruch nehmen wollte. „Ok… ich war bei dem blöden Test. Das Testergebnis muss ich euch wohl nicht mehr sagen. Ich habe in den letzten Monaten so viele Fehler gemacht und will es unbedingt wieder gut machen“, fing er deshalb an zu erklären. „Du bist also doch der Papa der Drillinge“, freute sich Rin. Inuyasha nickte auf ihren Ausruf hin nur. Es fiel ihm wirklich schwer über all das zu sprechen. „Naja jedenfalls versuche ich nun alles, damit Kagome mir verzeiht. Schließlich sind wir bald Eltern von sechs Kinder.“ Verstehend nickten die anderen. Aber sie wussten ebenfalls, dass dies nicht einfach werden würde. „Ihr bekommt das sicher hin. Kagome liebt dich und da du nun zu ihr und den Kindern stehst, werdet ihr auch wieder zusammenfinden“, freute sich Sango sichtlich. Doch noch hatte Inuyasha kein Wort über die Adoption verloren. Das würde wohl alle schockieren.

„Nicht unbedingt. Kagome weiß nichts davon, dass ich bei dem Test war und demnach auch nicht das Ergebnis von diesem. Ich versuche einfach für sie da zu sein. Sie soll nicht denken, dass ich nur wegen der Kinder bei ihr bleiben oder zu ihr zurück will“, stellte er klar und machte alle sprachlos. „Sie weiß es nicht? Hast du sie noch alle? Wenn Kagome das wüsste, würde sie weniger Stress haben!“ Die Aufregung von Rin konnte Inuyasha durchaus verstehen. Schließlich besuchte sie ihre Schwägerin auch regelmäßig und kannte den Gesundheitszustand nur zu gut. „Würde sie nicht. Sie will die Kinder zur Adoption freigeben. Wenn ich ihr nun sage, dass ich es weiß und ich zu ihr zurück will, macht sie sich nur noch mehr Gedanken und vielleicht würde es ihr noch schlechter gehen. Ich will einfach nichts riskieren. Es sind doch auch meine Kinder“, versuchte er seine Entscheidung zu erklären. Kagome würde ihn doch niemals zurücknehmen. „Adoption? Woher weißt du das?“, fragte sein Bruder und schien es nicht glauben zu können. „Ich habe beim Aufräumen die Unterlagen gefunden.“ 

„Und du willst das verhindern.“ Inuyasha nickte darauf. Niemals würde er zulassen, dass seine Kinder bei anderen Eltern aufwuchsen. Immerhin waren er und Kagome zusammen die besten Eltern für sie. „Na dann. Starten wir die Operation, wir machen das Haus drillingsbereit“, klatschte sich Sango in die Hände. Sodass in Inuyasha doch noch die Hoffnung aufkeimte, vor der Ankunft der Drillinge fertig zu sein.

 

Völlig geschafft ließ Inuyasha sich in sein Bett fallen. Zusammen mit den anderen hatte er den ganzen Tag geschuftet. Weit waren sie jedoch nicht gekommen. Gerade einmal hatten sie es geschafft das Wohnzimmer so umzustellen, dass sein Schreibtisch aus dem ehemaligen Büro in diesem Platz gefunden hatte. Wirklich ansprechend sah es dadurch im Wohnzimmer nicht mehr aus. Für solche Sachen war immer Kagome zuständig gewesen. Sie würde wohl nochmal Hand anlegen müssen, um das Wohnzimmer ordentlich aussehen zu lassen. Den Schrank aus dem Büro hatte Inuyasha kurzerhand in den Keller verbannt, denn er brauchte sowieso in den nächsten Monaten kein Arbeitszimmer. Der Raum war mittlerweile auch leer. Dank den beiden Frauen waren Akten und sämtliche Kleinigkeiten schnell in Kisten verschwunden. Wo er diese platzieren wollte, wusste er nicht. Den ganzen Kram würde er wohl im Keller einlagern und immer wieder auf die Suche gehen müssen, wenn er was davon benötigen würde.

Dieses Opfer brachte der erneut werdende Vater jedoch gern. Für seine Kinder würde er alles tun. Sogar in sein Büro ziehen, welches wesentlich kleiner war als das ehemalige Elternschlafzimmer, das nun zum Zimmer der Drillinge werden würde. Doch bis dieses Ziel erreicht werden würde, mussten er und seine Helfer noch so einiges stämmen. Schon am nächsten Tag wollten sie weiter anpacken. Seine Freunde und auch sein Bruder waren ihm eine enorme Stützte. Allein würde Inuyasha es niemals bewerkstelligen können. Dafür musste er sich wohl wirklich bei ihnen bedanken, sobald sie alles geschafft hätten. Doch nun wollte er nichts sehnlicher, als endlich zu schlafen. Der kommende Tag würde doch wieder einiges an Arbeit auf ihn warten. 

 

„Du siehst müde aus.“ Auch wenn Kagome es nicht zugeben wollte, sorgte sie sich dennoch um Inuyasha. Die letzten beiden Tage sah er alles andere als fit aus. Er hatte tiefe Augenringe unter den Augen und auch seine Haare wirkten bei jedem Besuch wirrer. „Das bin ich auch“, murmelte er und unterstrich seine Worte mit einem Gähnen. „Dann lass doch die Besuche bei mir und schlaf etwas mehr.“ Für ihren Geschmack sahen sie sich in den letzten Tagen sowieso viel zu häufig. Ihre Gefühle waren immer noch dieselben und ihn so oft zu sehen tat einfach unendlich weh. „Nein. Ich will dich unterstützen. Und wenn alles gut geht, wird es ab morgen deutlich ruhiger werden.“ Ein Lächeln zierte seine Lippen. Aus diesem wurde Kagome nicht ganz schlau. „Wieso sollte es denn ruhiger werden?“, fragte sie daher skeptisch nach. Wenn ihn die Kinder nachts wach hielten, würde es auch nicht von heute auf morgen besser werden. Sodass sie doch recht verwirrt über seine Wortwahl war. „Lass dich einfach überraschen“, gab er geheimnisvoll von sich. Kagome spitzte ihre Lippen, da sie Überraschungen eher weniger mochte. Vor allem in ihrer momentanen Situation.

„Ich muss jetzt leider schon wieder los. Rin und die Kinder warten bestimmt schon auf mich“, seufzte er, nachdem er kurz auf sein Handy gelugt hatte. Kagome verstand das natürlich. Dennoch war sie alles andere als glücklich diese Worte zu hören. Auch wenn sie Inuyasha lieber nicht so häufig sehen würde, genoss sie seine Anwesenheit. Ihr Leben im Krankenhaus war alles andere als schön. Die Besuche von Rin und ihm gaben ihr wenigstens etwas Zuversicht. Doch sobald sie den Raum verließen, fühlt sie sich sofort wieder einsam. Obwohl ihr genau klar war, wofür sie es durchhielt. Jeden Tag fiel es ihr schwerer durchzuhalten. „Ich komm bald wieder“, versprach er ihr und verabschiedete sich. Plötzlich beugte er sich nach vorn und küsste ihren Haaransatz. Kagome war von dieser Geste so überrascht, dass sie seine eilige Verabschiedung nicht einmal erwidern konnte. Schließlich hatte Inuyasha sie in den letzten Monaten im wahrsten Sinne des Wortes links liegen gelassen. 

 

„Endlich fertig“, kam es freudig von Rin, nachdem Inuyasha und Sesshomaru das letzte Babybettchen an ihren Platz gerückt hatten. Ganze vier Tagen hatten sie damit verbracht das Haus umzugestalten. Mittlerweile war das Elternschlafzimmer ins Erdgeschoss gewandert. Viel Platz hatten sie nun nicht mehr. Fürs Schlafen würde es jedoch noch reichen. Der Schreibtisch im Wohnzimmer war eingeräumt. Die Wände im neuen Kinderzimmer zierten dank Sango und seinen Kindern tropische Pflanzen und Tiere. Die weißen Bettchen wurden nebeneinander drapiert. Die Mobiles hingen und ebenso der Kleiderschrank war fertig aufgebaut und bestückt. Da Inuyasha nicht wusste, ob er Jungs oder Mädchen bekommen würde oder sogar beides, hatte er einfach kunterbunt eingekauft. Zugute kam ihm nun, dass Sango und Rin noch recht viele Kleidungsstücke von ihren Kindern hatten und diese bereitwillig zur Verfügung stellten. Die kleine Wickelkommode befand sich neben dem Kleiderschrank. Windeln waren ebenso genügend vorhanden und sogar an Fläschchen hatte der junge Vater gedacht. Nun mussten nur noch die Kleinen gesund zur Welt kommen.

„Danke Leute“, bedankte er sich bei seinen fleißigen Helfern. Immerhin hatten sie auch ihre kostbare Zeit geopfert, um ihn bei seinen Plänen zu unterstützen. „Hoffen wir mal, dass es Kagome auch gefallen wird, sobald sie aus dem Krankenhaus wiederkommt.“ Das hoffte Inuyasha natürlich auch. Immerhin hatten sie sich Mühe gegeben. Vor allem er hatte bis tief in die Nacht an dem Kinderzimmer gearbeitet. Er wollte, dass Kagome sah, wie sehr er sich mittlerweile auf die Kinder freute. 

 

 

Ein besonderer Moment!

Ein besonderer Moment!
 

Krampfhaft hielt Kagome sich den stark pochenden Kopf. Tief atmete sie durch und öffnete langsam ihre Augen. Die Schmerzen wurden immer stärker, so dass sie diese kaum noch aushalten konnte. Dennoch hatte sie bis jetzt jede Pain überstanden. Doch mittlerweile wurden die Ärzte zunehmend besorgter und hatten sie abermals zu einer Untersuchung gebeten. „Geht es wieder, Frau Takahashi?“, fragte die Krankenschwester mit Sorge in den Augen. Kagome nickte vorsichtig und legte sich wieder ordentlich auf die Liege. „Geht schon wieder“, kam es leise und mit schwerer Atmung von ihr. In den letzten beiden Tagen hatte sie immer öfter plötzlich mit starken Kopfschmerzen zu kämpfen. Ganz so wie kurz vor ihren Zusammenbruch. Diesmal jedoch wusste Kagome, was mit ihr los war. Der Schwindel und sämtliche andere Symptome waren der Erkrankung geschuldet. Trotz hoher Medikation wurden die Symptome stärker. Das Einzige, das die Erkrankung stoppen könnte, wäre eine sofortige Geburtseinleitung. Doch bislang hatte Kagome sich erfolgreich dagegen gewährt. Allzu lang würde diese jedoch nicht mehr gut gehen.

Sie sah der Krankenschwester dabei zu, wie sie die CTG‘s befestigte. Sofort hallten die Herzschläge der Kinder durch dem Raum. Diesen Klängen lauschte sie. Aber ihr Blick wurde skeptisch, als sie den besorgen Gesichtsausdruck des Arztes wahrnahm. „Stimmt etwas nicht?“, wollte sie daher sofort wissen. Der Arzt benetzte sich die rauen Lippen und schaute noch einmal auf die Auswertung des CTG’s. „Frau Takahashi…. Ich fürchte, wir können nicht mehr warten. Ihr Gesundheitszustand und der eines der Kinder sind wirklich besorgniserregend. Ich werde mich noch mit einem Kollegen kurzschließen und anschließend werden wir wohl oder übel die Geburt einleiten müssen.“ Kagomes Augen weiteten sich vor Schock. Vor wenigen Stunden ging es ihren Kindern doch noch gut. Und jetzt schienen die Ärzte keine Zeit mehr verlieren zu können. Schon verschwand der Arzt wenig später um alles in die Wege zu leiten können.
 

„Na willst du noch etwas, Takehito?“, fragte Inuyasha seinen Sohn. Nachdem dieser freudig nickte, schnappte sich Inuyasha sofort den Teller des Jungen und füllte noch etwas von dem Eintopf nach. Diesen hatte er zusammen mit seinen Kindern zubereitet. An diesem Tag wollten sie zusammen erst nach dem Mittagessen zu Kagome. Die Kinder und er hatten ausnahmsweise den halben Vormittag verschlafen. Dadurch ging sich der Besuch im Krankenhaus einfach nicht mehr aus. Kurzerhand hatte er sich dann dazu entschieden, dass sie erst am Nachmittag vorbeifahren würden. Für seine Kinder war es egal. Hauptsache sie sahen ihre Mutter. „Wer stört den jetzt bitte?“, fluchte Inuyasha, während er an seiner Hosentasche herum fummelte, um den Anruf annehmen zu können. “Takahashi?“, meldete er sich, nachdem er die Nummer nicht erkannt hatte. „Herr Takahashi hier spricht das Krankenhaus Aiiku Hospital.“ Fast blieb ihm das Herz stehen, als er erkannte, wer am anderen Ende war. Dass das Krankenhaus anrief, in dem Kagome schon seit Wochen lag, konnte nichts Gutes bedeuten. „Geht es meiner Frau nicht gut?“, wollte er deshalb gleich wissen. Extra stand er vom Tisch auf, damit seine Kinder nicht alles mitbekommen konnten.

Schließlich hatte er extra darum gebeten, dass er sofort informiert wurde, wenn sich Kagomes oder der Zustand der Kinder verschlechtern sollten. „Ja leider. Wir müssen ihnen mitteilen, dass es ihrer Frau und ebenso einem ihrer Kinder nicht sonderlich gut geht. Gemeinsam mit meinen Kollegen haben wir beschlossen, die Geburt sofort einzuleiten. Sollten sie also bei der Geburt dabei sein wollen, müssen sie sich jetzt auf den Weg machen. Ihre Frau wird nun für den Kaiserschnitt vorbereitet.“ Inuyasha schluckte kurz und sah einen Moment zu seinen Kindern hinüber. „Ich komme so schnell wie möglich“, sprach er anschließend aus. Nur noch müsste er schnell jemanden finden, der bei seinen Kindern bleiben konnte.
 

„Sobald die Geburt überstanden ist, werden wir sie in Vollnarkose legen und sie unterbinden.“ Nur wie in Trance hatte Kagome die Worte des Anästhesisten wahrgenommen. Seit der Nachricht, dass die Geburt nun eingeleitet wurde, fühlte sie sich wie in einer Blase. Immer noch konnte sie es nicht glauben, dass in wenigen Minuten ihre Kinder auf der Welt sein werden. Viel zu früh. „Könnten sie hier bitte unterschreiben?“, bat sie der Arzt und hatte ihr zuvor alles erklärt. Doch Kagome hatte wahnsinnige Angst. Ihr Herzschlag verdoppelte sich förmlich. „Frau Takahashi, es wird alles wieder gut“, sprach die OP-Schwester beruhigend auf sie ein und strich ihr langsam über den Rücken.

„Frau Takahashi, machen Sie bitte so gut es geht einen Katzenbuckel“, bat der Arzt sie, nachdem sie alle Formalitäten erledigt hatten. Kagome zitterte etwas, sodass die OP-Schwester sie leicht stützte, während der Arzt die Nadel für die Spinalanästhesie setzte. Kurz zuckte sie zusammen, denn es war doch alles andere als angenehm den Stich zu spüren. Dennoch blieb sie ruhig sitzen, da es gefährlich war, sich ruckartig zu bewegen bei so einem Eingriff. Schließlich befand sich die Nadel direkt in ihrer Wirbelsäule. Kagome spürte wie das Gefühl in ihren Beinen nachließ. Auch die Ärzte überprüfen alles gründlich. Als sicher war, dass die Schwangere kein Gefühl mehr in ihrer unteren Körperhälfte hatte, wurde sie auf den Operationstisch gelegt. Die Abdeckung wurde vorbereitet. In wenigen Sekunden würde es losgehen. Aufgeregt schaute Kagome sich in dem Operationssaal um. Ihre Nervosität stieg wieder an.

„Sie können sich hier hinsetzen.“ Ruckartig sah Kagome zu der OP-Schwester, die soeben jemanden einen Platz zugewiesen hatte. Erstaunt blickte sie in das Gesicht von Inuyasha, der ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug. Zögernd griff er nach ihrer Hand, während Kagome die Tränen in die Augen stiegen. Sie war einfach froh, diese Situation nicht mehr alleine durchstehen zu müssen.
 

Mit klopfenden Herzen war Inuyasha in den Kreißsaal gegangen, nachdem er sich zuvor im Vorbereitungsraum umgezogen hatte. Sofort hatte er Kagome erblickt, die bereits auf dem OP-Tisch lag. Sie sah alles andere als gut aus. Vermutlich war sie genauso aufgeregt, wie er selbst sich fühlte. Ohne darüber nachzudenken hatte er einfach ihre Hand gegriffen. Zärtlich begann er mit dem Daumen über den Handrücken von Kagome zu streichen. Auf diese Weise wollte er ihr zeigen, dass er bei ihr war. Er würde sie nicht alleine lassen. „Wir beginnen jetzt mit der Operation.“ Kurz musste Inuyasha schwer schlucken, zog seine Gesichtsmaske mit zitternden Händen über den Mund. Er war schon sehr nervös, denn in wenigen Minuten würde er Vater von sechs Kindern sein. Etwas, das er immer noch nur schwer begreifen konnte. Kurz schaute er zu Kagome. Auch sie sah ihm in die Augen, erwiderte damit seinen Blick. Inuyasha atmete noch einmal tief durch. Seine Hände begannen zu schwitzen. Kagome drückte seine Finger fester zusammen, nachdem er ihre Hand wieder ergriffen hatte. Unsicher und angespannt sah sie an die Decke. Er konnte sich gar nicht vorstellen, wie viele Sorgen ihr gerade durch den Kopf gingen.

Bis sie plötzlich die Augen weit aufriss und auch Inuyashas Aufmerksamkeit auf etwas anderes gezogen wurde. „Und da ist schon der kleine Mann“, hörte er die Worte eines Arztes. Kurz wurde der Säugling über die Abdeckung gehalten, sodass sowohl er, als auch Kagome einen Blick auf ihn werfen konnten. Für Inuyasha ein unglaubliches Gefühl, das er kaum beschreiben konnte. Auch wenn es nicht von langer Dauer war. Denn der Kleine wurde sofort an eine Krankenschwester weitergereicht und eilig aus dem Raum getragen. Von da an ging alles wahnsinnig schnell. Kurz darauf durfte er schon auf ein kleines Mädchen blicken, welches ebenso perfekt aussah, wie schon ihr Bruder zuvor. Als auch wenige Minuten später ein weiters kleines Mädchen über die Abdeckung gehalten wurde, platze Inuyasha beinahe vor Stolz. Seine Kinder waren allesamt perfekt und auch Kagome hatte es einfach unglaublich gemacht.

„Das hast du gut gemacht“, flüsterte Inuyasha nah an ihrem Ohr, nachdem er sich zu ihr gelehnt hatte. In den Augen hatte er leichte Tränen, als er zärtlich sie auf die Stirn küsste. „Sie können gern zu den Kindern gehen. Ihre Frau wird nun noch unterbunden und in Vollnarkose gelegt“, kam eine OP-Schwester auf ihn zu. Inuyasha sah kurz zu Kagome und hatte von ihren Plänen keine Ahnung gehabt. „Ich bin ganz in deiner Nähe. Ich lass dich nicht allein“, wollte er sie noch einmal wissen lassen. Er würde bei ihr sein, sobald sie die Operation überstanden hatte. Doch jetzt würde er erstmal zu seinen Kindern gehen. Schließlich wollte er keine Sekunde von ihnen verpassen.
 

Zögerlich betrat Inuyasha den Raum und sah gefühlt eine Million Menschen um drei Bettchen stehen. „Gratulation zum Vaterglück.“ Kurz ergriff er die Hand des Arztes und lief auf eines der Bettchen zu. „Ihr geht es relativ gut. Sie ist zwar recht klein, atmet jedoch selbständig“, erklärte ihm der Kinderarzt. Trotz der guten Neuigkeiten war die Kleine an mehreren Geräte angeschlossen. Inuyashas Augen leuchteten vor Stolz. Die kleine hatte kleine Öhrchen auf ihrem Kopf und das Haar war pechschwarz. Inuyashas letzte Zweifel waren wie weggeblasen. Bei der Kleinen war wie schon bei ihren älteren Geschwistern unverkennbar, wer ihr Vater war. „Auch ihrer älteren Schwester geht es gut und auch sie atmet selbstständig. Nur ihr Sohn hat etwas mehr Probleme. Er braucht noch etwas Sauerstoff und muss im Inkubator bleiben. Vorbeuglich werden das alle drei, so können wir sie bestens überwachen. Trotzdem lief die Geburt vollkommen nach Plan“, wurde er weiterhin aufgeklärt. „Kann ich ihn sehen?“, wollte er wissen. Schließlich schien es seinem Sohn nicht ganz so gut zu gehen. „Natürlich.“

Inuyasha wurde an ein Gerät geführt. Darin lag sein Sohn. Klein und von tausenden Kabeln umzingelt die alle an seinem kleinen Körper angeschlossen waren. „Haben sie schon Namen für die Kleinen?“, fragte die Krankenschwester. Inuyasha schüttelte den Kopf. Erst würde er wohl mit Kagome darüber sprechen müssen, wie sie ihre Kinder nennen wollten. Erstmal überwog die Freude, dass alle Kinder die Geburt mehr oder weniger gut überstanden hatten. Die kleinen Startschwierigkeiten würden die Ärzte bestimmt auch in den Griff bekommen. „Wollen Sie vielleicht mit ihrer Tochter kuscheln?“, kam die Kinderärztin mit einem kleinen Bündel auf Inuyasha zu. „Darf man das denn?“, fragte er und sah erschrocken auf seine kleine Tochter. „Natürlich. Sie können sich auf den Stuhl dort setzten. Zuvor bitte nur den Oberkörper frei machen und wir legen ihnen die Kleine auf die Brust.“ Inuyasha ließ sich nicht lange bitten und zog sich das OP-Hemd und das T-Shirt aus. Vorsichtig wurde das kleine Mädchen auf seine Brust platziert, nachdem er es sich auf dem Stuhl bequem gemacht hatte. „Du bist so wunderschön“, hauchte er und fuhr zärtlich über die Wange des kleinen Mädchens. Diese öffnete träge ihre Augen. Das Gold, das er dabei erblickte, glich dem Seinen. Für ihn war dieser erste Moment einfach unbeschreiblich. In diesem Augenblick, wo er die Iriden seiner Tochter erblickt, stand Inuyashas Welt still. All die vergangenen Monate waren vergessen. Nun zählten nur noch seine Kinder, die er schon jetzt über alles liebte.

Mit dir an meiner Seite!

Mit dir an meiner Seite!
 

Vollkommen erschöpft öffnete Kagome ihre Augen und tastete sich vorsichtig an ihren Bauch heran. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit, als sie keine Rundung mehr ertasten konnte. „Du bist wach“, wurde sie plötzlich angesprochen und blickte zur Tür, die soeben aufgegangen war. „Du bist wirklich noch hier“, hauchte sie und hatte ein seltsames Kratzen in ihrem Hals. „Ich habe dir doch versprochen an deiner Seite zu bleiben“, schmunzelte Inuyasha. Er holte sich einen Stuhl, um neben ihr Platz nehmen zu können. „Willst du die Kleinen mal sehen?“ Bei dieser Frage musste Kagome schwer schlucken und sie drehte ihren Kopf von ihm weg. Sie wollte die Kinder nicht noch einmal sehen. Der kurze Moment bei der Geburt hatte ihre Entscheidung wirklich ins Schwanken gebracht. Sollte sie nun noch einen Blick auf sie werfen, würde sie die Adoption nicht durchziehen können. „Du musst sie nicht weggeben.“

Erschrocken sah sie in Inuyashas Augen. „Woher?“, wollte sie von ihm wissen. Schließlich hatte sie bis jetzt nicht mit ihm darüber gesprochen. „Ich habe die Unterlagen zu Hause gefunden. Das bist doch nicht du, Kagome.“ Damit hatte Inuyasha definitiv recht. Sie wollte ihre Kinder nicht abgeben. Dennoch hatte sie keine Wahl. „Hier.“ Mit diesen Worten lehnte er sich leicht zu ihr rüber und zeigte ihr einige Fotos. Sie sahen so klein und dennoch perfekt in ihren Augen aus. Tränen sammelten sich in ihren Iriden. Ein leichtes Schniefen war zu hören. „Der Kleine hat ein paar Startschwierigkeiten, aber das wird schon. Sie sind Kämpfer wie ihre Mutter. Ich lass dich jetzt auch noch etwas allein. So kannst du dich in Ruhe ausschlafen und Morgen reden wir über alles ausführlicher.“ Am liebsten hätte Kagome die ganze Angelegenheit sofort geklärt. Doch Inuyasha hatte auch in diesem Punkt Recht, sie sollte sich noch etwas ausruhen. Nur zu deutlich spürte sie, wie geschafft sie noch von der Narkose war.
 

Leise öffnete Inuyasha die Haustür. Mittlerweile war es schon später Abend. Die Kinder würden wohl schon einige Stunden im Bett sein. Doch zu seiner Überraschung kamen genau diese ihm freudestrahlend entgegen. „Papa, Papa... sind die Babys schon da?“, kam es völlig durcheinander aus allen Mündern. Im ersten Moment wusste Inuyasha nicht einmal, wie ihm geschah. „Entschuldigung, ich war so aufgeregt“, entschuldigte sich Rin. Die freundlicherweise seine Kinder gehütet hatte, während er zusammen mit Kagome im Krankenhaus war. „Macht nichts. Ja eure kleinen Geschwister sind schon da“, schmunzelte nun auch er. In keinster Weise war er Rin böse, dass sie seinen Kindern den Grund seines abrupten Aufbruches erzählt hatte. „Und?“, wollte Rin gleich aufgeregt wissen. Sie schien sich wirklich über den Familienzuwachs zu freuen.

„Kagome und den Kindern geht es soweit ganz gut. Ein paar kleine Startschwierigkeiten, aber nichts, was die Ärzte nicht hinbekommen werden“, kam es nun auch mit einem breiten Lächeln von Inuyasha. „Und? Mädchen oder Jungs? Beides?“, hakte Rin sofort nach. Sodass Inuyasha seinen Kopf schüttelte und anschließend sein Handy herauszog. „Wie wäre es, wenn ihr eure Schwestern und euren Bruder schon mal kennenlernt.“ Wie nicht anders zu erwarten, waren sowohl Rin als auch die Kinder vollkommen begeistert von dieser Idee. Sie lauschten seinen Erzählungen und sahen mit Faszination auf die wenigen Bilder, die Inuyasha gemacht hatte.
 

„Mama.“ Unter Anstrengung richte Kagome sich in ihrem Bett auf und freute sich, ihre Kinder zu sehen. Sie hatte noch Schmerzen aufgrund der Operation, ansonsten haben sich ihre Symptome deutlich verbessert. Sie fühlte sich wesentlich besser und auch ihre Gefühlswelt war wieder deutlich schöner. „Wo sind denn die Babys“, kam es erstaunt von Takehito. „Zu denen gehen wir gleich mit Mama.“ Kagome sah überrascht auf den Rollstuhl, den Inuyasha soeben in dem Raum geschoben hatte. „Du hast die Erlaubnis des Arztes, was hindert dich daran deine Kinder zu besuchen?“, fragte er sie und stellte sich neben sie. „Komm, ich helfe dir.“ Inuyasha reichte ihr seine Hand. Seufzend gab Kagome nach und nahm seine Geste ein wenig widerwillig hin. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, sie war doch gespannt darauf, ihre Kinder einmal näher betrachten zu können. Die Bilder hatten ihr deutlich gemacht, dass sie die Kleinen nicht mehr hergeben konnte.
 

Schnell zog sich Inuyasha die Schutzkleidung über, die ihm von der Krankenschwester gereicht wurde. Danach half er Kagome und seinen Kindern dabei. Inuyasha freute sich seine Kinder wiederzusehen. Er hoffte, dass es ihnen genau wie am Vortag gut ging. „Ihr müsst ganz ruhig und brav sein“, wies er seine Kinder noch an. Hoffentlich würden sie sich trotz ihrer Aufregung zusammenreißen. „Bereit?“, lächelte er Kagome an. Diese schien noch einmal kurz durchatmen zu müssen, ehe sie ihm mit einem Lächeln auf den Lippen nickte. Nun konnte das Abenteuer Familienzusammenführung beginnen und Inuyasha war schon mächtig gespannt, was seine Kinder zu den Kleinen sagen würden.
 

Sprachlos und mit glänzenden Augen sah Kagome auf das kleine Mädchen, welches vor ihr im Brutkasten lag. Kagome streichelte vorsichtig die kleine Hand. Sie wirkte so zerbrechlich und dennoch so stark. Nicht nur sie war fasziniert von dem Anblick der Babys. Auch die älteren Geschwister schienen sich kaum von dem Anblick losreißen zu können. „Sie sind so wunderschön“, sagte Kagome, nachdem Inuyasha neben sie getreten war. „Da hast du Recht. Sie sind perfekt und… naja sie haben doch so einiges von ihrem Papa.“ Kagomes Blick glitt wieder zu dem kleinen Mädchen dessen Ohren leicht zuckten. „Da hast du Recht“, flüsterte sie und hatte schon auf den Bildern gemerkt, dass sie wie ihre größeren Kinder eine ziemliche Ähnlichkeit mit Inuyasha hatten. „Rin kommt gleich mit meinem Bruder und Kosei. Ich würde gern mit dir sprechen, zumindest wenn du das auch willst.“ Nur leise sprach Inuyasha diese Worte aus.

Kagome konnte sich schon denken, dass ihm dies nicht gerade leicht gefallen war. Doch sie wusste auch, dass eine Aussprache längst überfällig war. Viel zu lange hatten sie sich gegenseitig verletzt und nicht richtig zugehört. „Der Park hier soll schön sein. Ich würde mich gern selbst davon überzeugen“, sprach sie deshalb aus. Obwohl ihr dieser Schritt alles andere als leicht viel, wollte Kagome Inuyasha eine Chance geben. Immerhin hatte er bewiesen, dass sie sich in der Not auf ihn verlassen konnte.
 

„Du wolltest doch mit mir reden.“ Kurz schluckte Inuyasha. Denn er hatte schon seit einigen Minuten einen dicken Kloß im Hals. Dabei sollten die Worte nur so über seine Lippen strömen. „Dann fang ich an.“ Kagome wendete ihren Blick von dem gepflegten Park ab. „Es tut mir leid, dass ich die letzten Wochen vor meinem Zusammenbruch keinen deiner Anrufe angenommen oder zurückgerufen habe. Es tat einfach so weh, dass du mich allein gelassen hast… mich und die Kinder.“ Diesen Schmerz konnte Inuyasha nur zu gut nachvollziehen. Dieser Schritt war ihm auch nicht gerade einfach gefallen. „Ich kann jedoch auch verstehen, warum du gegangen bist. Alles klang so absurd und dennoch habe ich dich nie belogen. Deine Unterstellungen und deine Zweifel taten so unendlich weh.“ Er sah den Schmerz in ihren Augen und wusste, dass er sie sehr verletzt hatte. Kagome wendete ihren Blick wieder ab.

„Es klang wirklich absurd“, flüsterte er und hatte niemals damit gerechnet, dass es so etwas wirklich gab. Seine Sturheit hatte ihm einen Haufen Scherereien beschert. „Hast du die Scheidung auf Eis gelegt, weil du die Wahrheit erkannt hattest?“, wollte Kagome nun von ihm wissen. Verständlich hatte er doch zuvor vollkommen auf stur gestaltet und darauf gepocht. „Nein. Ich habe es zwar schon gewusst, als ich es dir sagte, wollte es jedoch nicht nur deswegen.“ Er musste ehrlich mit ihr sein, damit er eine Chance hatte, alles wieder zu kitten. „Als ich in Niigata war, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe gemerkt, wie sehr ich dich und die Kinder vermisse“, gestand er. „Du hast die Scheidung eingereicht bevor du gegangen bist! Das macht man nicht einfach so. Ich war so unglaublich enttäuscht von dir. Ich hätte dich niemals verlassen. Egal was du angestellt hättest“, kam es von Kagome und sie seufzte nach diesen Worten. „Du bist aber auch zurück gekommen, als ich dich brauchte. Ohne dich wären die Kinder vielleicht getrennt worden. Deshalb bin ich dir auch unendlich dankbar.“ Endlich sah sie ihn wieder an.

„Das hätte ich niemals zugelassen. Meine Familie bedeutet mir alles.“ Dass vor allem Kagome und seine Kinder ihm alles bedeuteten, hatte er erst begreifen müssen. Für sie hatte er seine Eltern zurechtgewiesen und würde sie sogar vollkommen aus seinem Leben streichen. „Kagome, ich will wieder bei dir sein. Ich will es wieder gut machen. Die Kinder mit dir großziehen und wieder glücklich werden… denn ohne euch... bin ich es definitiv nicht.“ Ihm war klar, dass er sich damit weit aus dem Boot lehnte. Schließlich hatte er sie verlassen und war weggezogen. Doch das waren seine wahren Gefühle. Ohne Kagome an seiner Seite konnte er niemals glücklich werden.
 

Kagome war sprachlos. Niemals hatte sie erwartet, dass Inuyasha diese Worte jemals wieder aussprechen würde. Sie freuten sich sehr. Dennoch war sie ziemlich unsicher. Sie hatte so viel durchstehen müssen. Viel Schmerz und Leid erfahren müssen. Inuyasha war immer ihr bester Freund, ihr Ehemann und Seelenverwandter gewesen. Kagome wollte ihm wirklich verzeihen. Sie wollte mit ihm neu anfangen. Aber sie hatte auch Angst. Sehr große sogar. Viele Herausforderungen würden auf sie warten. Konnten sie diese tatsächlich zusammen bewältigen? „Ich weiß, dass du Angst hast… diese habe ich auch. Dennoch bin ich mir sicher, dass wir es zusammen schaffen. Ich habe mit meinem Chef geredet. Sechs Monate werde ich bei dir zu Hause sein. Ich habe schon alles für die Kinder vorbereitet. Bitte gib sie nicht her… es sind doch unsere.“ Inuyasha hatte sich vor sie gekniet und ihre Hände umfasst. Dabei sah er ihr tief in die Augen und schien seine Worte wirklich erst zu meinen. „Ich…“, begann sie, doch sie brach wieder ab. Kurz musste sie sich sammeln und schloss deshalb ihre Augen.

Über Wochen hinweg hatte sie sich gewünscht, dass ihr Mann zu ihr zurückkehren würde. Doch nun, wo ihr Traum wahr wurde, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Sie war ein wenig überfordert von dieser Situation. Konnte sie darauf hoffen, dass alles gut werden würde? „Ich werde die Kinder nicht abgeben. Sie gehören zu mir wie Takehito, Takuya und Himiwara. Ich liebe sie. Und ich möchte dir eine Chance geben. Aber es kann nicht alles sein wie vorher. Ich werde Zeit brauchen. Du hast mir sehr weh getan. Diese Wunden heilen nicht von heute auf morgen.“ Kagome hoffte wirklich, dass er es verstehen konnte. Immerhin wollte sie ihm eine Chance geben. „Das kann ich natürlich verstehen. Ich bin schon froh, dass du mir eine Chance gibst.“ Er trug ein Lächeln auf den Lippen und schien sich schon über die Chance zu freuen. „Weißt du… ich vermisse unsere Kinder ganz schön, was hältst du davon, wenn wir zurück zu unserer Rasselbande gehen?“

Bei diesen Worten musste Kagome schmunzeln. Sie konnte diese Sehnsucht jedoch nur zu gut nachvollziehen. „Nichts lieber als das.“ Eines hatte Kagome in der Zeit, in der sie im Krankenhaus war, gelernt. Für sie waren ihre Kinder der wertvollste Schatz auf Erden. Und zusammen mit Inuyasha an ihrer Seite war sich Kagome sicher, dass sie alle Herausforderungen überstehen konnte.

Es ist die Wahl -nicht der Zufall- der dein Schicksal bestimmt!

Es ist die Wahl -nicht der Zufall- der dein Schicksal bestimmt!
 

6 Monate später

„Und ihr seid brav zu Mama.“ Ernst sah Inuyasha die Drillinge an. Kagome musste sich wirklich ein Lachen verkneifen. Heute würde sein erster Arbeitstag nach sechs Monaten Auszeit sein. Ein aufregender Tag für Inuyasha. Und vermutlich auch ein schmerzhafter. Schließlich trennte er sich nach Wochen das erste Mal von seinen Kindern. „Sie werden schon Engelchen sein.“ Inuyasha drehte sich zu ihr um und schaute sie eher skeptisch an. „Das hoffen wir lieber mal“, kam es eher wenig überzeugend über seine Lippen. Immerhin hatten sie so einige Herausforderungen hinter sich bringen müssen. Die beiden Mädchen hatten sich wirklich gut entwickelt und durften an ihrem eigentlich errechneten Geburtstermin das Krankenhaus verlassen. Doch ihr Sohn machte es dem Paar deutlich schwerer. Er hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Kurzzeitig stand es ziemlich kritisch um ihn. Doch die Zeit war passé. Der Kleine hatte sich gut erholt und durfte vor wenigen Wochen ebenfalls nach Hause zu seinen Geschwistern.

Von da an war das Leben, der doch etwas größeren Familien, noch turbulenter und aufregender geworden. Zu Kagomes und Inuyashas Erleichterung hatten Himiwara, Takehito und Takuya einen Narren an ihren kleinen Geschwistern gefressen. Sie halfen wo sie nur konnten und nahmen Rücksicht auf die Kleinen. „Inuyasha, du musst los“, schmunzelte Kagome. Denn er konnte sich doch nicht wirklich von den Drillingen lösen. „Jaja... ich weiß. Papa hat euch lieb.“ Kurz drückte er ihnen einen Kuss auf die Wangen und lief anschließend an ihr vorbei. „Kinder seid ihr fertig?“ Eilige Kinderschritte waren zu hören. Kurz darauf standen sie vor ihrer Mutter. „Fertig, Mama“, kam es stolz von Himiwara. „Hat Papa sich wieder an einer Frisur geübt?“, wollte sie wissen, als sie Himiwaras Haarpracht erblickte, die doch etwas durcheinander aussah. „Ja toll oder?“, freute sich die Kleine. Kagome musste sich ein Lachen verkneifen, da sie Himiwara ihre Freude nicht nehmen wollte. „Ja, sehr schön“, stimmte sie ihr deshalb zu.

„So jetzt aber los. Papa, will nicht an seinem ersten Tag zu spät kommen“, kam es plötzlich ziemlich gestresst von Inuyasha. Scheinbar hatte er doch einmal die Uhr ins Auge gefasst und gemerkt, dass es schon recht spät war. „Bis später. Und sollte was sein, einfach durchläuten.“ Schnell hatte er ihr noch einen Kuss auf den Mund gedrückt. Ihre Kinder verabschiedeten Kagome und ihre Geschwister ebenfalls. Zusammen mit ihrem Vater verließen sie schließlich das Haus. „Na, meine Süßen… bringen wir hier mal Ordnung rein?“, kam es nun voller Tatendrang von Kagome. Denn sie hatte für diesen Tag noch so einiges vor gehabt.
 

„Willkommen zurück!“, wurde Inuyasha freudig von seinem Chef und Miroku begrüßt, nachdem er zuvor wieder sein Büro betreten hatte. „Dankeschön. Ich bin froh, endlich wieder hier zu sein“, freute sich Inuyasha. Es war zwar schön vieles von seinen Kindern mit zu bekommen, jedoch war es auch toll endlich wieder seiner Arbeit nachkommen zu können. „Gib es zu... wie schwer ist es dir gefallen, Takato, Himawari und Himiko zu verlassen?“, witzelte Miroku sofort und hatte damit natürlich nicht unrecht mit seiner Aussage. Er vermisste seine Kinder schon jetzt unheimlich. Doch schon in wenigen Stunden würde er sie wiedersehen. „Nicht so schwer. Kagome bekommt das schon hin“, winkte Inuyasha ab. Obwohl er sich durchaus etwas sorgte, denn sie hatten die stattliche Hilfe abgelehnt. Rin und Sango hatten angeboten sich mit um die Kinder zu kümmern. Abwechselnd kamen sie vorbei, um Kagome oder auch ihn zu unterstützen.

Diese Hilfe hatte Kagome lieber angenommen als die einer Fremde. Inuyasha war ebenso damit einverstanden gewesen. Das bedeutet jedoch, dass Kagome zumindest den halben Tag alleine mit den Drillingen sein würde. Keine leichte Aufgabe wie Inuyasha wusste. „Hoffen wir mal. Schließlich hast du heute so einiges zu tun.“ Inuyasha musste laut loslachen, als Miroku ihm einen schönen Stapel Akten in die Arme drückte und breit grinste. „Ich denke du wirst gar keine Zeit haben deine Kinder zu vermissen“, schmunzelte auch sein Chef und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Vielleicht hätte ich doch bei den Kindern bleiben sollen“, lachte nun Inuyasha ebenfalls. Natürlich machte er nur einen Spaß. Schließlich hatte er schon fieberhaft auf diesen Tag hingearbeitet. Er freute sich, endlich wieder in seinem Job durchstarten zu können.
 

Lautes Geschrei war aus dem Babyphone zu hören. Kagome seufzte und hatte am Vormittag beinahe nichts geschafft, von dem was sie wollte. Ihre Kinder hatten ihr einen schönen Strich durch die Rechnung gemacht. Anfangs waren sie noch fröhlich und lustig drauf gewesen, doch hatte sich dies in wenigen Minuten geändert gehabt. Sie hatten Hunger und waren müde. Absolut keine gute Kombination, vor allem bei Drillingen, die sich immer wieder selbst gegenseitig animierten zu schreien. Kagome hatte gehofft, dass sie wenigstens bei ihrem Vormittagsschläfchen einiges geschafft bekommen würde. Doch scheinbar sahen das ihre Kinder anders. Deshalb legte Kagome schnell den Putzfetzen beiseite und lief in das Zimmer ihrer Kinder. „Na, meine Süßen, schon ausgeschlafen?“, fragte sie ihre Kinder und schaute in das Bettchen, in dem ihre Kinder bis eben friedlich geschlafen hatten. „Scheinbar wollt ihr nicht, dass eure Mama euer neues Zuhause für euch schön macht. Dann warten wir wohl auf Tante Rin mit dem Putzen.“

Lächelnd hob Kagome Takato aus dem Bettchen und würde in wenigen Sekunden auch seine beiden Schwestern holen. Für Kagome war es nicht mehr schlimm, wenn nicht alles perfekt war. Sie hatte mittlerweile gelernt, dass sie nicht perfekt sein musste. Mit Kindern lief eben nicht alles nach Plan.
 

„Hallo, meine Süßen.“ Kagome musste lachen, als Rin die Backen von Himiwari ergriff und leicht knuddelte. „Na das scheint sie ja heiß zu lieben“, kicherte Kagome, denn die Kleine verzog doch missmutig das Gesicht. „Da müssen sie durch. Was steht heute auf dem Plan?“, fragte sie nach, nachdem sie die Kleinen begrüßt hatte. „Ich würde sagen, du knuddelst mit den Kleinen weiter und ich schwinge den Putzlappen. Danach müssen nur noch ein paar Möbelstücke verrückt werden und der Umzug ist ein für alle Mal Geschichte“, bestimmt Kagome einfach. Sie wollte auf keinen Fall, dass Rin auch noch ihr Haus putzen musste. Das bekam sie ganz gut alleine hin. „Einverstanden. Soll ich mit den Kleinen in ihr Zimmer gehen?“ Sämtliche Kinderzimmer hatten Kagome und Inuyasha bereits komplett fertig. Sie wollten unbedingt, dass ihre Kinder sich in ihrem neuen zu Hause wohlfühlten. Nachdem Kagome wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden war, wurde ihr schnell klar, dass die Wohnsituation mit drei weiteren Kindern nicht optimal war. Sie hatten sich noch als die Kleinen im Krankenhaus gewesen waren auf Haussuche begeben.

Zu ihrem Glück hatten sie nur wenig später ein schönes und großes Haus mit Garten und jede Menge Platz zum Spielen für die Kinder gefunden. Ebenerdig und für jeden ein eigenes Zimmer. Selbst Inuyasha hatte Platz für ein Büro. Inuyashas Chef hatte ihnen das Objekt vorgeschlagen, da es Recht günstig war. Der günstigste Preis war dadurch geschuldet worden, dass es viel zu renovieren gegeben hatten. Über Wochen hinweg hatten sowohl Kagome als auch Inuyasha zusammen mit ihren Helfern dafür gesorgt, das Haus wohnbar zu bekommen. Nun nach vielen unzähligen Stunden war es endlich so weit. Kagome musste nur noch den Feinschliff machen. Etwas Putzen und Umstellen, dann war alles nach ihren Vorstellungen. Ihr altes Haus hatten sie einfach verkauft. Jedoch nur sehr günstig, denn Sesshomaru und Rin hatten es gekauft. Sie hatten schon länger ein Häuschen gesucht und freuten sich, dass Kagome und Inuyasha nur zwei Straßen entfernt wohnten. So konnte Kosei auch mal alleine vorbeikommen, ohne dass sie sich Sorgen machen mussten.

Finanzierbar war dies alles jedoch nur, weil Inuyashas Eltern nachgedacht hatten. Sie hatten eingesehen, dass sie den falschen Weg gegangen waren. Sie hatten sich sowohl bei ihm als auch bei Kagome entschuldigt. Sie halfen ihr mittlerweile mit den Kindern und kamen auch des Öfteren vorbei. Alles gut war es dadurch natürlich nicht. Kagome und Inuyasha gaben seinen Eltern jedoch eine Chance, genau wie sie sich gegenseitig eine Chance gegeben hatten. Bei ihnen war es gut gelaufen und vielleicht würden auch seine Eltern diese Chance richtig nutzen. Denn Kagome fände es schade, wenn die Kinder ohne ihre Großeltern aufwachsen mussten. Schließlich sahen sie ihre Mutter auch nur ein paar Mal im Jahr. Doch Kagome war sich sicher, dass irgendwann alles wieder perfekt sein würde, schließlich war es ihr Leben in ihren Augen im Moment.
 

„Papa“, freudig empfingen seine Kinder Inuyasha. Dieser empfand den Empfang natürlich toll, dennoch mussten die Kinder etwas leiser sein. Die Drillinge schliefen sicher im Moment. Das sollte lieber auch so bleiben, würde doch sonst das Schlafenlegen zur wahren Tortur. „Psst… die Babys schlafen“, kam es zu seiner Erheiterung von Himiwara. Mittlerweile hatte sie sich mit ihren Geschwistern angefreundet. Ihre Abneigung während der Schwangerschaft hatte sich zum Glück beim Anblick ihrer Geschwister gelegt. „Na auch schon da?“, kam auch Kagome in den Flur und meinte dies natürlich nur als Scherz. „Weißt du, dass Kollegen ziemlich anstrengend sein können?“, lachte Inuyasha. Da er schon viel früher gekommen wäre, wenn ihm Miroku und sein Chef nicht gebührend empfangen wollten. „In letzter Zeit drückst du dich öfter von der Arbeit. Aber du hast Glück. Sess und Kosei sind noch nicht da“, kicherte Rin. Sie war soeben aus der Küche getreten, in der zuvor auch Kagome war.

Sie beiden kochten oft zusammen. Und anschließend aßen sie alle zusammen. „Dauert das noch lang? Ich habe Hunger“, meckerte Inuyasha und seine Kinder stimmten in dieses ebenfalls mit ein. „Wenn ihr nicht gleich leise seid, werdet ihr essen, wenn die Kleinen wieder schlafen.“ Inuyasha grinste bei den Worten von Kagome, auch wenn er sich sicher war, dass sie diesen Satz durchaus ernst meinte. Zu seinem und auch dem Glück seiner Kinder dauerte es nur noch wenige Minuten, bis Sesshomaru zusammen mit Kosei bei ihnen ankamen und sie schnell Abendessen konnten, bevor die Drillinge aufwachten und ihre Aufmerksamkeit einforderten.
 

Leise schlichen Inuyasha und Kagome aus den Kinderzimmern. Soeben hatten sie ihre Kinder zu Bett gebracht. Es hatte etwas länger gedauert als üblich. Die Drillinge bekamen gerade Zähnchen und zeigten ihren Unmut nur zu deutlich. Die Größeren hatte die Lautstarke jedoch nicht gestört. Alle schliefen in ihren Bettchen. Das junge Paar hatte nun endlich Zeit für sich. Gemeinsam setzten sich Inuyasha und Kagome auf die Couch vor dem Fernseher. Lange würden sie zwar nicht ihre Zeit vor diesem verbringen, da schon am nächsten Morgen wieder einige Aufgaben auf sie warten würden. „Du bist fertig geworden“, stellte er fest und hatte seinen Arm um Kagome gelegt. Diese kuschelte sich zärtlich an seine Brust und hatte die Augen dabei bereits geschlossen. Inuyasha musste dabei schmunzeln, da sie doch schon eingeschlafen war, bevor sie den Film aufgedreht hatten. Doch das hatte sie in seinen Augen durchaus verdient. Er würde sie später einfach mit ins Bett tragen.

Für den Augenblick wollte er noch die Zweisamkeit genießen. Sie einfach im Arm halten. Er hatte lange dafür kämpfen müssen, bis Kagome ihm endgültig verzeihen konnte. Seine Erleichterung, als Kagome endlich seine Entschuldigung akzeptierte, war unendlich. Das Glück war wieder in sein Leben zurückgekehrt. „Weil mein Herz und mein Leben nur dir gehören, liebe ich dich über alles“, flüsterte er und küsste die Stirn von Kagome. Manchmal dachte Inuyasha über das Schicksal nach. Es war ein wirklich seltsames Spiel. Er hatte sie durch einen Zufall kennengelernt. Doch erst seine Wahl, ihr sein Herz zu schenken, hatte sein Schicksal bestimmt. Ein Schicksal, das viel unerwartetes, aber auch atemberaubendes für ihn bereitgehalten hatte und wohl auch noch bereithalten würde. Dennoch nahm Inuyasha sein Schicksal an, denn er wusste, dass es immer mit Kagome verknüpft sein würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das war auch schon der Auftakt!

Ich hoffe er hat euch gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche! ❤️❤️❤️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars schon wieder…

Kagome hat es wohl wirklich nicht leicht…
Ob das noch besser wird?

Das seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche!
Bis dann Miyu ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh… und schon wieder vorbei!

Ich hoffe es hat gemundet!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo… ich verkrümel mich mal xD

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche!
☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder.

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Gefallen hat euch sicher nichts xD
Tut mir ja auch leid!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo… und das wars dann auch schon wieder!

Ich weiß ich weiß… so toll wars nicht xD
Aber hey… es wird besser… irgendwann!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dann Miyu ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wow… und schon ist es wieder vorbei xD

Ich hoffe mal das hat euch jetzt etwas besser geschmeckt…
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars dann auch schon wieder!

Ich stürz mich jetzt mal die Piste runter… und wenn alles gut geht… seht ihr nächste Woche natürlich wieder wied weiter geht!

Bis dahin habt eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und schon ist es auch wieder vorbei!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder…

Ich hoffe es hebt eure Laune etwas xD
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo und das wars auch schon wieder…

Ob sich die beiden auch weiterhin an diese kleine Abmachung halten werden seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche und wunderbare Feiertage! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder…

Ob sich die beiden wieder beruhigen?
Das seht Ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Und nun habt eine schöne Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars schon wieder…

Hoffentlich gibt das nicht noch Ärger xD
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Und nun… allen Mamis einen wunderschönen Muttertag!
Bis dann! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder…

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne und erholsame Woche! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!
Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das wars auch schon wieder!

Na überrascht?
Oder eher geschockt wie Kagome?!

Wie es nun weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag…

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Ob Kagome wirklich den Mut findet es ihren Mann zu beichten?
Das seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Kagome scheint ja hin und hergerissen…
Ob das gut geht wenn sie nicht bald den Mund aufmacht?

Das seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag ☺️☺️☺️

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder für diese Woche!

Ich hoffe mal es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder!

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Wie es nun für unser Traumpaar weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo… ich versteck mich mal!
Gefallen hat euch das nämlich sicher nicht xD

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Es wird einfach nicht besser hab ich das Gefühl xD
Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo und das wars natürlich wieder für diese Woche!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche und genießt die Hitze xD Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo das wars auch schon wieder!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Meine Couch ruft auch schon wieder nach mir!
Genießt eurer Woche und bis bald! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars schon wieder für diese Woche!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche und bis bald! ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder…

Ich muss leider schon los xD
Wies weiter geht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo das wars dann auch schon wieder!

Der Abschied ist ihm sichtlich nicht leicht gefallen!
Ob er seine Entscheidung bald bereut?

Das seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder!

Wie es weitergeht seht ihr hoffentlich nächste Woche… ich geb mir jedenfalls viel Mühe!

Ich verabschiede mich mal in den Urlaub und wünsche euch allen eine wunderschöne Woche! ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars auch schon wieder!

Naaaaa wer liebt mich dafür xD

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo ich bin dann mal weg xD

Ich weiß… fies ohne ende… aber ihr kennt mich ja schon etwas xD

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche und bis bald! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das wars dann auch schon wieder!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars auch schon wieder!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche und viel Spaß ❤️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo… nun hat auch endlich unser Held verstanden das er einen Fehler gemacht hat…

Ob er das wieder hinbekommen wird?
Das seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo und das wars dann auch schon wieder!

Wie es nun weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooooo das wars auch schon wieder für diese Woche!
Schön langsam nähern wir uns dem Ende…
Irgendwie schockierend!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars dann auch schon wieder…

In wenigen Schritten ist es nun auch bald zu Ende…
Ich hoffe es hat euch gefallen!

Wie es weitergeht seht ihr natürlich wieder nächsten Sonntag!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und… das wars auch schon wieder!

Unglaublich das es schon das vorletzte Kap ist…

Nächsten Sonntag wird es auch das letzte Kapitel für euch geben!
Ich hoffe ihr freut euch schon darauf!

Bis dahin habt eine schöne Woche ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
… kaum zu glauben aber es ist wieder einmal vorbei ;(

Aber… ein Ende ist ja auch immer was schönes… denn was neues kann beginnen!

Ich hoffe das letzte Kap hat euch gefallen!

Ich werd mir jetzt eine kleine Pause gönnen und dann pünktlich in der ersten Dezember Woche also am 4.12 wieder mit einer neuen Geschichte zurückkehren!
Vielleicht sieht man sich ja dann wieder!

Ich wünsch euch bis dahin auf jeden Fall ein paar wunderschöne Woche!

Bis dahin eure Miyu ☺️☺️☺️ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (57)
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Von:  KagomeKizu
2023-09-07T11:20:32+00:00 07.09.2023 13:20
Das Kapitel war sehr schön!
Hatte Tränen in den Augen, es hat mich an die Geburt meiner Kinder erinnert.
Hatte zwar nie einen Kaiserschnitt aber war trotzdem schön, sich daran zu erinnern.
Danke ☺️

Glg Kago
Antwort von:  Miyu94
18.09.2023 12:36
Hello ☺️☺️☺️

Oh wie schön ☺️
Ich freu mich das es dir gefallen hat!

Ich hab zu danken… das du bis zum Schluss durchgehalten hast und immer so nette Kommentare hinterlässt!

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-09-07T11:04:50+00:00 07.09.2023 13:04
Ich hoffe die harte Arbeit der letzten Tage hat sich gelohnt und Kagome entscheidet sich gegen die Adoption.
Antwort von:  Miyu94
18.09.2023 12:34
Hello ☺️☺️☺️

Kagome fühlt sich eben allein… sie glaubt das alles nicht mehr zu schaffen…

Inuyasha hat versucht es ihr zu zeigen… doch sie ist verletzt…
Und traut Inuyasha noch nicht wirklich…
Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-09-06T17:26:04+00:00 06.09.2023 19:26
Na endlich fängt Inu mal an zu denken!
Und hoffentlich auch zu handeln.
Antwort von:  Miyu94
18.09.2023 12:33
Hello ☺️☺️☺️

Ja aber ob er wirklich damit durch kommt?

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-09-06T16:24:40+00:00 06.09.2023 18:24
Als Mann sagt sich das so leicht.
Einfach einen neuen Job in einer neuen Stadt annehmen.

Und als Frau hat man Job, Haushalt und Kinder.
Da kann man nicht einfach mal weg, und sei es nur um einen Kaffee mit einer Freundin zu trinken.

Männer machen es sich da einfach viel zu leicht… 😩

Antwort von:  Miyu94
18.09.2023 12:33
Hello ☺️☺️☺️

Ja Männer sind in dieser Sache um einiges Flexibler 😰

Leider.. Frauen geben sich oftmals auf… sollten sie natürlich nicht!

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-09-06T12:46:51+00:00 06.09.2023 14:46
😳 also das nenn ich jetzt mal Jackpot!
Erst eins, dann zwei nun sind es drei.
Also bei so viel „Glück“ sollten die beiden mal Lotto spielen. 🤣🤣

Ich bin ja mal gespannt wie Inu das aufnimmt, zum einen dass Kagome schwanger ist und zum anderen die halbe Fußball Manschaft komplett ist. 😆

Glg Kago
Antwort von:  Miyu94
18.09.2023 12:32
Hello ☺️☺️☺️

Wirklich xD
Ich wäre warscheinlich aus den Latschen gekippt xD

Ob Kagome den Mut hat zu Beichten xD

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-09-04T14:13:08+00:00 04.09.2023 16:13
Oje, hoffentlich wird das Missverständnis schnell aufgeklärt.

Ich hatte auch schon daran gedacht das Sango einfach Koga fragen sollte, aber ob er das ganze nicht zu seinem Vorteil nutzen würde? 🤔
Ich bin mal gespannt.

Glg Kago
Antwort von:  Miyu94
18.09.2023 12:24
Hello ☺️☺️☺️

So schnell wohl nicht xD
Aber wie wenn man nicht darüber spricht…

Koga is ein eigenes Kapitel xD

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-08-27T16:27:14+00:00 27.08.2023 18:27
Inuyasha macht das großartig, er hilft Kagome damit sehr.
Nur wird das vielleicht irgendwann seinen Tribut von Inu verlangen.
Hoffe sie stehen das gut durch.

Glg Kago
Antwort von:  Miyu94
28.08.2023 09:34
Hello ☺️☺️☺️

Ja Inuyasha Opfert sich… und geht dabei an seine Grenzen…

Lange gut gehen wird das jedenfalls nicht…

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-08-27T16:00:12+00:00 27.08.2023 18:00
Das ist echt die schlimmste Nachricht die man erhalten kann.
Sowas lässt einen nie ganz los…
Antwort von:  Miyu94
28.08.2023 09:33
Hello ☺️☺️☺️

Leider nein… und dann ist es noch ein großes Tabu…
Dabei sind sooo viele betroffen 🥹

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-08-26T09:39:40+00:00 26.08.2023 11:39
Naraku als Chef na das kann ja noch was werden?!
Und dann auch noch solche Schwiegereltern! 🫣
Antwort von:  Miyu94
28.08.2023 09:33
Hello ☺️☺️☺️

Grausam oder?

Besser kann die Kombi garnicht sein xD

Bis dann miyu ☺️☺️☺️
Von:  KagomeKizu
2023-08-26T08:29:20+00:00 26.08.2023 10:29
Die Story hört sich interessant an.
Bin ja mal gespannt „wieviele“ es diesmal werden. 😆
Inu nimmt das ja sehr locker, andere würden ja ausflippen. 🙃

Glg Kago
Antwort von:  Miyu94
28.08.2023 09:32
Hello ☺️☺️☺️

XD
Tjaaa er kennst eben nicht ander xD

Bis dann miyu ☺️☺️☺️


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