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Kein Ende in Sicht

von

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Im Wald

Wie Runa ihnen gesagt hatte, zog die Kälte unermüdlich und in einer ihnen endlos scheinenden Nacht über ihren Schlafplatz.

Sie erlaubten sich es nicht, sich Schlafen zulegen, weil Runa ihnen erzählt hatte, dass unvorstellbare Schatten hier die Nacht beherrschen sollten und sie zur Wachsamkeit aufgefordert hatte. Das Feuer war schon fast heruntergebrannt und eine frierende und erschöpfte Hitomi, versuchte gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Sie versuchte es in dem sie das leise, kleine immer noch loderte Feuer betrachtete.
 

Runa hatte versucht etwas mehr Klarheit in die gegeben Umstände zu bringen, aber sie hatte nicht, wie schon zu oft, zu Ende sprechen können, so dass sie Hitomi immer noch ein Rätsel war und hatte sogar noch

neue Fragen aufgeworfen. <Was meint sie mit,- wir sind enger verbunden?> Aber trotzdem spürte sie, dass sie Runa unendlos vertrauen konnte. "Ähm, Runa?" Die Angesprochene erhob ihr müdes Gesicht. Sie versuchte auch, gegen den doch so nötigen Schlaf anzukämpfen.

"Was beschäftigt dich , Hitomi?" Eine lose Haarsträhne fiel ihr in ihre blaugeränderten Augen. "Ähm, warum dürfen wir denn nicht schlafen." "Hitomi, ich habe es doch schon gesagt." "Aber ich habe es nicht ganz verstanden." "Dann werde ich versuchen dir es genauer zu erklären."

Van hatte diese Frage wohl auch beschäftigt, denn mit gewecktem Interesse hob auch er sein Gesicht. Bis zu diesem Augenblick, hatte er nur stumm, etwas entfernt von den Mädchen und auch dem Feuer auf einem kleinem Stein, den man bei uns einen Findling genannt hätte, gelegen. Immer noch wortlos schaute er Runa fragend an. Seine Augen waren nicht zu erkennen, weil das Licht des Feuers sie nicht erreichte. "Du willst wissen, was ich mit unvorstellbaren Schatten meine?" Hitomi nickte nur leicht, sie wagte es nicht Runa zu unterbrechen, sie wusste, dass sie wenn sie es doch tun sollte, Runa, wieder in ihre steife und nachdenkliche Stille verfallen würde.

"Vielleicht habt ihr es schon bemerkt, dass jetzt in der Nacht dieser Wald lebendiger ist, als am Tage." Wie auf Kommando, ertönte nicht wenige Schritte von ihnen entfernt ein leiser piepender Laut aus einem kleinem Busch. "Runa, warum mussten wir eigentlich in diesem Wald bleiben,? Wir hätten doch weiterziehen können." Van war aus seiner Stille, widererwarten erwacht. Mit lodernden Blick schaute er Runa an.

"Warum? Kannst du es dir nicht denken? Ich habe doch eben schon gesagt, dass dieser Wald, nein, eigentlich nicht nur dieser Wald, sondern die ganze Umgebung erst in der Nacht erwacht.

Du weißt nicht, was für Wesen sich hierherum treiben." "Ich denke, ich kann es mir vorstellen. In meinem Reich gibt es auch allerlei seltsame Gestalten." "Nein, Van, ich meine keine Wolfsmenschen oder andere menschenähnlichen Gestalten," Sie schüttelte ihren Kopf. "Diese Wesen gerade zu harmlos, ja lieblich im Gegensatz zu den Schrecken, die unser Land überfallen." Ihr Blick streifte ihn traurig. Mit leiser Stimme erwiderte er. "Was meinst du mit Schrecken?" "Sie sind abgrundtief bösartig und empfinden keine Gefühle. Sie existieren nur um uns Schmerzen und Schrecken zu zufügen." "Was tun sie euch an, dass du sie so beschreibst?"

"Für ihre Greueltat gibt es in eurer Sprache kein ausreichendes Wort, um sie zu beschreiben." "Was meinst du mit eurer Sprache?" Erstaunt blitzen seine Augen in der Dunkelheit, ihr Glanz war stärker als der Schatten der sie bis eben noch bedeckt hatte. "Denkst du etwa, dass deine Sprache, die einzige ist, die auf Gaia gesprochen wird?" Nachdenklich schaute sie ihn an. "Vielleicht denkst du es, weil ihr nicht wisst, dass noch andere Länder bestehen, die ihr nicht kennt und deswegen schlußfolgert ihr, dass es nur eine Sprache auf Gaia gibt."

"Meinst du etwa dein Land gehört auch zu diesen uns unbekannten Reichen?" "Ach, Van, das habe ich dir doch schon einmal erklärt. Wenn du nicht bereit bist, dir bereits erwähnte Geschichten, zu merken, wirst du nicht in der Lage sein, deinen Dickschädel zu besiegen."

"Was soll das nun wieder? Das tut überhaupt nichts zur Sache, du lenkst ab." "Ich lenke ab." Sie erhob sich und näherte sich Van so, dass eine ihrer langen Haarsträhnen seine Nase kitzelten. "Ich lenke ab?" Sie blickte ihn lächelnd und durchdringend ihn an. "Ich wollte dir nur nebenbei einen Ratschlag geben, der dir später als König helfen wird."

"Später. Was meinst du mit später?" "Ist es dir denn nicht klar? Wenn du allein auf dich gestellt bist, ohne Berater." "Wozu sind Berater denn sonst da?" "Van, tu bitte nicht so gleichgültig. Ich spüre deine Unsicherheit. Wie lange bist du schon König?

Drei Jahre wenn ich mich nicht täusche, oder?" "Worauf willst hinaus?" Er rutschte etwas von ihr weg, so weit es auf dem Stein möglich war.

"Ich möchte sagen, dass du doch in dieser Zeit nie allein gelassen wurdest. Immer war jemand bei dir Hitomi, Allen, Merle ." Sie zählte diese Personen an ihren Fingern ab. Überrascht sprang Van auf und riß Runa beinahe zu Boden. "Woher kennst du Allen und Merle?" Sie drehte sich um uns setzte sich wieder an ihren Platz. "Woher ich sie kenne?" Sie wandte sich an Hitomi, die sie nur wiederum verwundert anblinzelte.

"Kannst du es dir nicht denken?" Runa stützte ihren Kopf auf ihren Arm und zuckte mit den Schultern. Hitomi blinzelte sie immer noch erstaunt an. "Du kannst es dir nicht denken? Also gut, ich werde versuchen euch es einiger maßen zu erklären. Also, unser Land nennen wir selbst, das verlorene Land, aber natürlich nicht in diesem Wortlaut." "Was meinst du mit Wortlsut?" Hitomi schaute sie immer noch fragend und nach vollständigeren Erklärungen fordernd an.

"Wir sprechen eine andere Sprache als ihr und deswegen ist der Wortklang bei uns anders." "Wie nennt ihr es denn?" "Ich habe, es euch doch schon einmal gesagt, dieser Name ist unaussprechlich für euch. Es würde euch nicht weiterbringen, wenn ich ihn euch nennen würde, Ihr müsst euch damit zufrieden stellen, dass ihr die annähernde Übersetzung nun kennt." "Was meinst du mit annähernde Übersetzung?" Beide wandten sich fragend an sie und warteten auf eine genauere Erklärung.

"Es ist nicht die wörtliche Übersetzung, es ist eher die ," sie überlegte kurz, wie sie es beschreiben sollte. "Es ist eher die sinngemäße, würdet ihr sagen."

"Runa, du lässt immer noch einige Sachen unklar." Van unterbrach sie zögernd, mit leiser Stimme "Was meinst du?" "Zum Beispiel,

woher du unsere Freunde nun kennst oder warum wir überhaupt hier sind, oder" Er hob seine rechte Hand und deutete auf ihre düstere, gruselige Umgebung, diese Wirkung wurde ab und zu von einem deutlich hörbaren Rascheln der viel zu naheliegenden Sträucher unterstrichen.

Sie deutete auf Hitomi, die müde und frierend an ihrem neuem Kleid zupfte.

"Hitomi hat sich bereit erklärt meiner Königin zu helfen." "So viel hat mir Hitomi, bereits nachdem du mit ihr gesprochen hast, erzählt. Aber warum müssen wir in so einem dunklen Wald uns über Nacht aufhalten und können nicht weiterziehen?"

"Van, du hast mir nicht zu gehört, oder? Wer weiß wo du gedanklich warst. Aber ich habe Hitomi bereits gesagt, dass es nahezu selbstmörderisch wäre, wenn wir jetzt in dieser Dunkelheit weiterziehen würden." "Wegen diesen unvorstellbaren Gestalten, oder wie?"

Seine Stimme nahm bei seinen letzen Worten einen unmöglichen Sarkasmus an. "Van, wenn du es nicht glaubst, sollte ich dich wohl nicht aufhalten.

Geh' wenn du wirklich möchtest." Sie deutete auffordernd in die Dunkelheit hinein. "Du weißt ja noch nicht einmal wohin du gehen musst."

"Sei dir da nicht so sicher." Er erhob sich mühsam von dem unbequemen, und spitzen Stein. Er lockert seine Beine leicht. "Du hättest dich zu uns setzen sollen und nicht auf diesen unbequemen Stein." "Sag' mir nicht was, ich hätte tun sollen." "Es war ein Gedanke von mir."
 

"Behalt' deine Gedanken für dich." Runa wollte etwas erwidern, als Hitomi plötzlich aufstand und ihn und sie anfunkelte. "Was soll das? Warum streitet ihr euch? Es bringt überhaupt nichts." "Aber Hitomi,.."

"Nein, Van. Ich habe es mir lange genug angehört. Es ist nicht die Zeit dazu. Und wenn du gereizt bist, solltest du dich erst recht nicht mit jemand anderem streiten." "Genau," plichte Runa ihr bei.

Sofort wandte sich Hitomi voll und ganz an sie.

"Du solltest aber auch nicht darauf anspringen. Ein Streit bringt uns jetzt nicht weiter," sie zögerte kurz.

"Es ist nicht die Zeit dazu, es verlängert unseren Weg nur." Beide blickten sie fragend an.

Doch keiner bemerkte, dass nur einige Meter von ihnen entfernt ein überaus großer Schatten aus dem noch unglaublicherweise größeren Schatten eines Baumes trat.

Die Gestalt streifte den Baum mit einer ihren scharfen Krallen und hinterließ eine tiefe Spur in der Rinde des Baumes.

Sie näherte sich ihnen leise und stand plötzlich ohne Vorwarnung hinter Hitomi, die wohl etwas geahnt hatte, aber sich trotzdem nicht entfernt hattet

und wie angewurzelt vor dem Wesen stand. Sie öffnete ihren Mund für einen wie ihr schien letzen und verzweifelten Schrei.

Das Wesen näherte sich ihr immer mehr und richtete eine ihrer scharfen Klingen auf Hitomi. Sie schrie verzweifelt und schaute das Monster verloren an. Ihre Gedanken rauschten durch ihren Kopf, sie keuchte leise <Ich bin seine Beute>
 

Seine Krallen

zerschnitten ihr Kleid mit einem leisem aber deutlichem Ratschen. Sie spürte die kalten, eisigen Krallen auf ihrem Körper, wie sie scheinbar ihn sanft streichelten. Doch es war so ein schrecklich anzusehendes Wesen, so dass man sich lieber hüten sollte es als sanft zu bezeichnen.



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