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World of Faerûn - 2. Staffel

The Second Encounter
von

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Folge 26: Untote sterben nicht

Fasziniert betrachtete Jason seinen langjährigen Freund, der gerade noch rechtzeitig aus dem Jenseits zurückgekehrt war um ihn und seinen Gefährten das Leben zu retten. Er konnte einfach nicht glauben das wirklich er es war, der da vor ihm stand. "Mitch? Du bist wieder da? Du hast dich ... verändert.", stellte er erstaunt fest, denn seit der letzten Begegnung wirkte er um einiges gestählter. "Nun sag mir nicht das du dich nicht freust mich wieder zu sehen. Ich habe die Zeit im Jenseits genutzt um meine Fähigkeiten und Kräfte etwas zu trainieren. Das Training war hart und ich musste viel durchstehen, aber ein paar niedere Götteravatare haben mir dabei geholfen. Für jeden Sieg über einen von denen hab ich sogar einen verzauberten Gürtel bekommen. Die sind ganz gut gegen diverse Elementarzauber. Tja, nun weißt du warum ich nicht sofort wieder auf die Erde zurück wollte.", erklärte Mitch stolz, dachte aber durchaus wehmütig an seine Zeit im Jenseits zurück. "Du bist also stärker geworden? Das trifft sich gut. Ich nämlich auch.", erwiderte der junge Mönch grinsend. "Pff, kaum bin ich wieder da, willst du deine Kräfte an mir messen. Typisch. Aber lass dir gleich gesagt sein das du sowieso keine Chance hast.", entgegnete er ihm naserümpfend. "Das werden wir ja sehen. Mach dich bereit!", schrie Jason entschlossen und ballte kampfesmutig die Hände.

Weder Kyren noch Zelda hatten sich so das Wiedersehen der beiden Freunde vorgestellt. Mit einem Trainingskampf zur Begrüßung hatte sicher niemand gerechnet. Doch bevor das ganze zu einer Prügelarie auswuchs, legte Zelda Hand and Jasons Ohr an. "Nun mach mal Halblang, mein Freund! Du hast gerade eben erst gekämpft. Eure ... Rituale könnt ihr auch noch später austragen.", rügte sie ihn und zog ihm am Ohr davon. Mitch musste lachen, denn es war zu komisch anzusehen wie ein Muskelprotz wie er von einer vergleichsweise schmächtigen Frau in die Schranken gewiesen wurde. "Ihr seid wirklich unverbesserlich.", kommentierte er das Szenario gut gelaunt.
 

Kurze Zeit später ließ man sich auf einen großen abgehackten Baumstumpf am Rande des Waldstücks nieder um ein wenig Klarheit über Mitchs erscheinen und die Magierkiller zu bekommen. "Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau warum es diese Leute ausgerechnet auf Kyren abgesehen haben. Ich weiß auch nur das die Magierkillersekte ziemlichen Zulauf hat und es einige Leute im Amn gibt die die Kleine gerne in ihre Finger bekommen würden.", berichtete Mitch. "Ähm ... müsst du mich unbedingt Kleine nennen?", beschwerte sich Kyren kleinlaut, doch dies ging im allgemeinen Wiedersehensgespräch unter. "Schade, dann weißt du auch nicht was das alles zu bedeuten hatte.", seufze Zelda enttäuscht. "Hm ... aber ich hab trotzdem eine Menge mitgekriegt, was während meiner Abwesenheit geschehen ist. Die Avatare und einige Engel hielten mich immer auf dem laufenden. Ich weiß das du dich mit Zelda angebandelt hast. Ich weiß das Kyren Bell besiegt hat und noch eine Menge andere Kleinigkeiten.", grinste er fröhlich vor sich hin. "Wie schön für dich.", grummelte Jason neidisch und sein Freund zögerte nicht, noch ein wenig mehr von seinem Wissen preis zu geben. "Na ja, das Berserkerblut in dir fließt wusste ich schon vorher, Jason, aber du scheinst ja noch viel mehr Potential zu haben. Man hat mir gezeigt was passiert wenn deine normalen Berserkerkräfte ihr Maximum übersteigen. Wirklich faszinierend, aber mehr als ein Leuchtfeuer war das bisher noch nicht. Soweit ich weiß willst du dein verfluchtes Blut eh schlafen lassen, weil es dir immer noch Schwierigkeiten bereitet."

Seine neu gewonnen Kräfte schienen Mitch noch viel überheblicher werden zu lassen als er sowieso schon war, doch er wurde schnell wieder sachlich. "Dennoch ... irgendetwas stimmt nicht. Ich habe mit eigenen Augen gesehen wie Belluzcius auf die Erde zurückgekehrt war, obwohl das eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit hätte sein müssen. Ich habe gesehen wie sie dahingemetzelt wurde, ohne das sie auch nur den Hauch einer Chance hatte und jetzt sind ihre Mörder hinter Kyren her.", sagte er mit ernsten Blick.

Bedrückende Stille kehrte für eine Weile nach diesen Worten in die Runde ein. Schließlich sprang das Elfenmädchen entschlossen auf und deute auf den Horizont. "Die Antwort auf all unsere Fragen liegt bestimmt dort draußen. Wir sollten uns auf den Weg machen und endlich das Zepter finden. Wenn Mitch so stark ist wie er sagt kann er uns ja alle beschützen.", rief sie Abenteuerlustig, während ihre Freunde etwas verwundert zu ihr aufsahen. "Sag mal, wirst du wirklich mit denen fertig oder war das eben nur Glück?", fragte Jason leicht misstrauisch. "Kann ich nicht sagen, aber ich denke mit den meisten werde ich schon fertig werden.", erwiderte er schulterzuckend.
 

Bald darauf brach man wieder in Richtung Schatz auf - mit einen alten Freund, der allen die Zeit mit Geschichten aus dem Jenseits vertrieb. Sie ahnten nicht das sie nicht die einzigen waren die auf der Suche nach dem Schatz durch Faerûn zogen. Eine düstere Gestalt sollte schon bald ihren Weg kreuzen.
 

In einem kleinen Dorf, das als letzte amnische Bastion vor dem schneebedeckten Grenzgebirge galt, entschied sich die Gruppe sich für die harte Gebirgstour zu wappnen. Während Zelda Vorräte einkaufte, besorgten Kyren und die anderen Kleidung, die ihnen die winterlichen Gebirgstemperaturen etwas erträglicher machen sollten. Es dauerte nicht lange und alle waren bereit. Jason und Mitch die diese Herausforderung als Training ansahen blieben, abgesehen von einer besseren Fußbekleidung, bei ihrer Tracht. Die weibliche Fraktion aber, bekleidete sich mit wärmenden Ponchos um der Kälte zu trotzen. So ließ es sich das kleine Elfenmädchen auch nicht nehmen für ihre empfindlichen Ohren noch eine Kappe zu erstehen die diese ausreichend wärmen sollte.

Es sollte eine anstrengende und beschwerliche Reise werden, denn das Gebirge vor ihnen war schwer zu erklimmen. Kalte und starke Winde erschwerten den Aufstieg zusätzlich. Wieder einmal bewahrheite sich der Spruch das der kürzeste Weg nicht immer der beste war.

Die Bergwanderung zerrte an den Kräften der jungen Elfe, aber sie war gewillt durchzuhalten, immer den Schatz und das Zepter vor Augen. Es war schon erstaunlich wo sie in ihren jungen Jahren die Energie für eine solche Tortour hernahm.

Schon bald sollten ihre Anstrengungen belohnt werden, denn in entsprechender Höhe hatten sie eine großartige Aussicht auf das amnische Land. Jeder blickte in ein idyllisches Tal voller Friede und Harmonie, das einen gerade zu verführte wieder hinabzusteigen, doch ihre Reise musste weitergehen und so trabte man weiter entlang eines Gebirgspfades, durch eine schier unendliche Schneewüste.

Während Mitch zufällig einen Blick auf den Zentimeter hohen Schnee am Boden warf, fiel ihm plötzlich etwas ungewöhnliches auf. Relativ frische Fußspuren kreuzten seinen Weg, so dass er sich fragte wer wohl noch so eine beschwerliche Route auf sich nehmen würde. Eine Frage die sich schneller beantwortete als er dachte, denn als er seinen Kopf erhob, erblickten er und seine Kameraden eine Gestalt, die nicht weit entfernt, auf einen großen Fels saß. Sie trug eine graue Robe, die schon ziemlich eingeschneit war und aß in aller Ruhe eine Scheibe Brot, so als würde ihm die Kälte nichts ausmachen. Schließlich bemerkte auch der Fremde die kleine Gruppe die sich ihm da näherte, so das er sich ihnen zuwand.

Als er seine Kapuze zurückschlug um die Reisenden zu begrüßen, verschlug es Jason und Kyren die Sprache. Ihnen bot sich zwar ein Gesicht das sie kannten, aber auch eines was sie nicht erwartet hätten je wieder zu sehen. "Gerrard!", rief der junge Mönch entsetzt und auch die kleine Elfin hatte diesen Mann noch nicht aus ihren Gedächtnis gestrichen. Dieser feine Bart und dieses charmante Äußere, das doch so leblos wirkte, war ihr nicht fremd. "Wie ist das möglich? Er ist doch ein Vampir und es ist Tag?!", staunte sie geschockt. Überrascht sprang der Mann von seinen Fels hinunter und ging in aller Seelenruhe auf die Reisenden zu. "Ganz recht. Das ist mein Name. Gerrard Deckard. Ich weiß zwar nicht woher ihr mich kennt, aber das ist auch egal.", stellte er sich höflichst vor, worauf Kyren mutig an ihn herantrat. "Das soll wohl ein Witz sein? Wir sind uns damals im Nymphendorf begegnet! Du hast der Dämonin Bell gedient, genauso wie dieser Tarraske! Ich habe dich besiegt! Das ist gerade mal 2 Monate her!", fauchte sie aggressiv, doch er blieb relativ ungerührt. "Hm ... tja, ich kann mich nur dunkel an solche Details erinnern. Ich kenne schon so viele Leute, da kann ich mir ja nicht jedes Gesicht merken. Aber egal, was interessieren mich alte Geschichten. Deswegen bin ich nicht hier. Ich denke das wir das gleiche suchen und das könnte ein Problem sein.", erwiderte er und ließ seinen Blick über die Gruppe schweifen. Zelda war etwas verwundert von seiner Aussage. Sie fragte sich was er wohl mit dem Schatz anfangen wollte, aber plötzlich ging ihr ein Licht auf. "Auf keinen Fall! Ich weiß was du vorhast. Du willst mit dem magischen Zepter Bell wieder in diese Welt hohlen, ist es nicht so?", rief sie verstimmt und deutete strafend auf ihn. "Was? Aber ... das kann ich auf keinen Fall zulassen!", schloss sich Jason ihr an und trat dem Vampir kampfbereit gegenüber, doch der schaute ziemlich verwundert drein. Nur Mitch behielt in der Kälte einen kühlen Kopf und bewahrte seinen Freund davor einen Fehler zu machen. "Nein, das kann ich mir nicht vorstellen! Bell ist vernichtet wurden. Niemand kann sie je wieder ins Leben rufen.", widersprach er nüchtern und fand sogleich von der Gegenpartei Zustimmung. "Euer Freund hat recht. Ich wüsste nicht warum ich ein Interesse daran haben sollte einen Dämon zu beschwören, aber egal. Abgesehen davon sind meine Beweggründe hier nicht das Thema.", gab er nickend zurück. "Und ... was hast du nun vor?", fragte Jason mit zerknirschten Blick. "Mal sehen ... was mache ich mit euch? Da haben wir zwei Männer, ganz offensichtlich kämpferischer Natur, dann noch eine schöne junge Dame - ganz ausgezeichnet, und einen kleinen Jungen - pff.", meinte er, während er die Abenteurer etwas genauer musterte. "Hey, ich bin ein Mädchen!", beschwerte sich Kyren erbost, was er aber recht dezent ignorierte. "Ich denke die Kämpfer verkaufe ich als Sklaven. Die bringen mir mindestens 2000 Goldmünzen. Die schöne Frau behalte ich vielleicht als Konkubine, obwohl sie sicher 5000 Wert wäre. Hm, und das Kind ... das überlasse ich Kazumi. Die freut sich vielleicht über junges Fleisch.", rechnete er still vor sich hin. "Hey! Wie kannst du es wagen so über uns zu reden! Wir sind nicht deine Ware!", rief Zelda erbost. "Aus dir mach ich Kleinholz!", fuhr ihn Mitch wütend an. "Still, ich muss mich kurz konzentrieren.", antwortete er in unglaublich ignoranter Art und wank sie zurück. Der Geduldsfaden der vier war kurz davor zu reißen, denn ganz offensichtlich nahm er sie nicht einmal ernst. In aller Seelenruhe schloss Gerrard seine Augen und murmelte etwas vor sich hin. "Der nimmt mich nicht ernst, was? Dann muss ich ihn das halt anders beibringen.", staunte der junge Kämpfer fassungslos. Noch bevor er sein Katana ziehen konnte, streckte Gerrard ihnen plötzlich seine ausgebreitete Handfläche entgegen aus der binnen Sekunden ein bläuliches Puder heraustrat, das direkt auf sie zuflog. Es war schier unvermeidbar es nicht einzuatmen und so war man dem Puder chancenlos ausgesetzt.

Man war erstarrt vor Schock und bald schon stellte sich heraus das man wirklich wie versteinert oder gar gelähmt war. "Was?! Was geht hier vor? Wie hat er das gemacht?", wunderte sich Jason, denn selbst als Gerrard nur Zentimeter an ihm vorbeiging, gelang es ihm nicht ihn zu packen. Er war rasend vor Wut als er sich Zelda näherte, die einen ziemlichen willenlosen Eindruck machte. Ganz sanft umarmte sie der charmante Bösewicht von hinten und roch genüsslich an ihrem Hals entlang. "Ja, sie ist wirklich eine ganz besondere Frau.", meinte er während er ihr über den Körper tastete. "Lass sie los! Pfoten weg!", drohte ihm der Mönch energisch, wenn gleich ohne Erfolg. "Sie ist perfekt. Ich werde sicher noch meinen Spaß mit ihr haben. Ganz ausgezeichnet.", lechzte er einfach weiter und strich ihr über die Wange und die Brust. Die schöne Waldläuferin war völlig Willenlos, gab sich ihm sogar hin. "Lass Zelda in Ruhe! Sie hat dir nichts getan!", rief Kyren wütend, als ihr das treiben zwischen ihrer Gefährtin und dem Vampir zu bunt wurde. "Sei still Junge! Ich will diesen Augenblick genießen.", wank er ab. "Arrr ... Ich bin ein MÄDCHEN!", protestierte sie erneut und versuchte verzweifelt sich der Wirkung des Puders zu entziehen. Sie erreichte zwar somit das er von ihrer Freundin abließ, doch leider widmete er sich nun ihr zu, was sicher nicht in ihrer Absicht gelegen hatte. Wie bei seiner Gefährtin zuvor stellte er sich hinter sie und roch an ihren Hals entlang, worauf sie sich angeekelt abzuwenden versuchte. "Mh ... du duftest gut ... so unverbraucht. Wahrlich - der Geruch eines Mädchens.", dachte er laut geifernd vor sich hin, während ihr allein seine Nähe Angsttränen in die Augen trieb. Ekel übermannte sie, aber es war hoffnungslos sich der Wirkung des Puders zu entziehen. Neugierig strich er ihr über ihren Körper, als sich auf einmal überrascht seine Augen weiteten. "Ähm ... Moment ... Was ist das?! Bäh, die ist ja flach wie ein Brett.", stellte er ernüchternd fest als er nach ihrer Oberweite fühlte und ließ desinteressiert von ihr ab. "Frechheit!", schrie sie gekränkt zurück und sank nach einen kleinen Schupser in die Knie. "Nun, genug gespielt. Ich werde euch jetzt erst einmal von hier wegbringen. Nicht das ihr mir noch erfriert. Dann sehe ich weiter.", meinte er kühl und rief ein Teleportationsfeld hervor, welches sie erfasste und aus der eisigen Schneewüste brachte.
 

Ein stechender Schmerz in Kyrens Kopf brachte sie schließlich wieder zum erwachen. Schnell erinnerte sie sich was passiert war, aber noch immer war ihr Körper nahezu vollständig gelähmt. Sie lag entkräftet am Boden und spürte einen kalten, harten Steinboden an ihrer Wange. Sie sich fragte sich wo sie wohl gelandet sei. Es schien ein altes Gemäuer zu sein, das sicher schon viele Jahrhunderte alt war. Mühsam richtete sie sich ein wenig auf und sah zum einzigen Fenstern auf, das zu allen übel auch noch vergittert war.

Sie war allein in ihrer kalten, feuchten Zelle und von draußen zog die kühle Gebirgsluft zu ihr hinein. Ihr Poncho und ihre Kappe waren fort und so wärmte sie nichts außer ihrer normalen Bekleidung. Fragen und Ängste schossen ihr durch den Kopf, denn von ihren Freunden war weit und breit keine Spur. Sie konnte nur mutmaßen wie es ihnen wohl ergangen war, ob es ihnen gut ginge, oder was man wohl mit ihr vorhatte. Ihre Reise verlief alles andere als nach ihren Vorstellungen, so dass sie wehmütig an die Zeit dachte als sie zum ersten mal gezwungen war auf Abenteuer auszuziehen.

"Shane ...", seufzte sie leise trauernd vor sich hin. Für einen Moment wusste sie gar nicht warum sie das gesagt hatte, doch schnell wurde ihr klar das sie den frechen Halbelfen durchaus vermisste, gerade jetzt wo sie seine Hilfe am meisten brauchte. All die Zeit hatte sie den Augenblick verdrängt als sie ihn von der Klippe stürzen sah. Den Stofffetzen der ihr von ihm geblieben war, trug sie noch immer, auch wenn nicht mehr so offen unter ihren Top, mit sich. Sie hatte einen Teil davon um ihr Amulett gewickelt das ihr Königin Ellesime vor einiger Zeit gegeben hatte. Sie sagte ihr das sie damit für den Fall der Fälle wieder nach Suldanessalar zu ihrer Familie zurückkehren konnte, aber sie wollte es nicht einsetzen und ihre Gefährten im Stich lassen. Egal wie sehr sie auch hoffen würde, Shane würde nicht kommen können um sie zu retten. Auch die tollpatschige Helm-Priesterin Larissa war nicht mehr da, genauso wenig wie viele andere die Bells Machthunger zum Opfer gefallen waren. Nun steckte sie schon wieder in Schwierigkeiten und war ganz auf sich allein gestellt. Mühsam raffte sie sich an einen Stuhl, der bei ihr stand, auf und setzte sich auf den selbigen. Es war nicht wesentlich bequemer, aber immer noch besser als den kalten Boden an ihrer Haut zu spüren.

Plötzlich vernahm sie Schritte von außerhalb ihrer Zelle. Sie hörte wie sich jemand näherte und kurz darauf ein Schlüssel in ihre hölzerne Gefängnistür gesteckt wurde. Das Türschloss öffnete sich und eine Frau betrat den Raum.

Sie war attraktiv gebaut, hatte ihr langes blondes Haar zu einen Zopf gebunden und wirkte sogar recht sympathisch. Aus Erfahrung wusste Kyren jedoch das dies nichts heißen musste. Schließlich machte Gerrard auch nicht gerade einen bösartigen Eindruck, obwohl er erneut bewiesen hatte das er es war.

Die Frau trug auffallend knappe Kleidung, wie sie keine Menschin im Normalfall tragen würde. Nur einen enges kurzes Top, gehalten durch einen Riemen gehalten und ein ziemlich kurzer Rock, der ihr aus niederer Position ziemlich gute Einblicke auf ihre Unterwäsche erlaubte, bedeckten ihren Körper. An den Augen und den leicht verformten Ohren dieser Person merkte man schnell das sie den Volk der Nymphen angehörte.

Gemächlich nahm sie auf einen weiteren Stuhl platz, schlug ihre Beine übereinander und beugte sich leicht nach vorne. "Na, Kleines. Geht es dir besser? Ich möchte mich gerne vorstellen. Mein Name ist Kazumi. Und wie heißt du?", sagte sie in einem freundlichen Ton. Der kleinen Elfe fiel auf wie merkwürdig die Nymphe doch schaute, so als wäre sie angetrunken oder leicht benommen. Noch viel weniger passte ihr aber wohin sie sah, denn ihr Blick schweifte interessiert über ihren ganzen zierlichen Körper, kam aber schließlich im unteren Taillenbereich zum stehen. Leicht rotwerdend zog Kyren ihr Röckchen noch etwas weiter nach unten, worauf die Frau leicht aufschreckte. "Keine Sorge. Du siehst zwar ganz nett aus, aber du bist in körperlicher Hinsicht nicht weit genug entwickelt um mir zu gefallen. Nun ... wie war nun doch gleich dein Name?", entwarnte sie das Kind, das ihr entschlossen, aber wortlos entgegenblickte. "Was hast du mit Zelda und den anderen gemacht? Ich will wissen wo sie sind!", sagte sie schließlich. "Warum weichst du aus? Ich will doch nur wissen wie du heißt, Kleines. Aber ganz wie du willst. Deinen Freunden geht es verhältnismäßig gut. Sie sind ein paar Zellenblocks weiter.", entgegnete ihr die Frau.

Trotzig wendete sich Kyren ihr daraufhin ab, worauf sie zu anderen Maßnahmen griff. "Sagt dir der Name Vanom etwas? Er scheint nach einen Elfenmädchen zu suchen das auf deine Beschreibung passt. Er meinte das seine Mission heilig sei und diese Elfe ihm und seinen Magierkillern unbedingt ausgeliefert werden müsste. Ich habe mich mit Gerrard geeinigt das wir es uns überlegen werden und ihn eingeladen.", erzählte sie, wohlwissend das die Elfe darauf anspringen müsste. Kyren kannte zwar den Namen nicht den sie nannte, aber sie wusste sehr wohl was es für sie bedeuten würde, wenn sie den Magierkillern ausgeliefert werden würde. "Nein! Bitte liefert mich nicht aus! Mein Name ist Kyren, wenn Ihr es unbedingt wissen wollt, aber bitte verratet den Magierkillern nicht wo ich bin.", flehte sie ängstlich.

Ein Lächelnd husche über Kazumis Gesicht als sie endlich eine zufriedenstellende Antwort erhielt. "Kyren Cyrissean, nicht wahr? Thronerbin auf den Thron der Hochelfen, ja? Tja, aber was du nicht weißt ist das es noch jemand gibt der sich für dich interessiert. Du bist erstaunlich begehrt für dein Alter.", gab sie grinsend zur Kenntnis. Die kleine Elfe wirkte verwundert, denn bisher war ihr nicht bewusst gewesen das es noch weitere Interessenten an ihr gab. "Du hast wirklich Pech, Mädchen. Ganz nebenbei suchst du auch noch einen Schatz, der ein magisches Zepter beinhaltet. Das Zepter soll sehr viel Macht haben, nicht wahr? Zu dumm das Gerrard ebenfalls auf der Suche danach ist. Ich denke deine Freunde werden uns inzwischen verraten haben wie genau man dort hinkommt. Damit hättet ihr dann euren Zweck erfüllt. Richte dich darauf ein an den Meistbietenden verkauft zu werden.", erzählte die Frau nüchtern, worauf Kyren resignierend mit gesenkten Kopf im Stuhl zusammen sank. Scheinbar war ihr somit auch noch die letzte Chance genommen worden den Opfern Bells eine zweite Chance zu geben.

Wieder vernahm sie Schrittgeräusche von außerhalb der Zelle, die darauf schließen ließen, dass sich ihr jemand mit großer Geschwindigkeit näherte. Die Tür schlug auf und Gerrard kam hinein, der die Elfe ruckartig ohne Vorwarnung packte. "Ich brauche sie jetzt! Kümmere dich um die Menschen. Die Interessenten werden bald da sein.", meinte er streng und lief mit dem Kind unterm Arm davon.

Sie ahnte noch nicht das sein Weg sie in seine Bibliothek führen würde, wo sie ein ungewisses Schicksal erwartete. Der Vampir wirkte so merkwürdig angespannt und aufgeregt, so das ihr immer unwohler zu Mute wurde. Am Ziel angekommen erwartete sie eine riesige Büchersammlung, in der die Bücherregale fast überquollen. Hunderte von Kerzen erleuchteten den Raum und trugen trotzdem zu einer düsteren Stimmung bei. Vorsichtig setzte er sie auf einen Stuhl und widmete sich eine Zeit lang einen alten dicken Buch zu welches aufgeschlagen auf einem Podest lag. Er las einen Moment darin und begann mehr und mehr zu grinsen. Schließlich verwandelte sich dies sich in irres Gelächter, bevor er sich umdrehte und einen geifernden Blick auf Kyren schweifen ließ ...



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