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Liebe per eMail

Ich und Du und die verdammte Liebe
von

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Eine Schreckensnacht im Dunkelwald

Blindlings stolperte ich durch das dichte Unterholz. Unzählige Male verfingen sich meine Sachen im Dornengestrüpp und rissen Löcher in die Kleidung. Doch das war mir egal. Ich wollte bloss weg, weg von hier...
 

Ich wusste nicht, wie lange ich schon gerannt war geschweige denn wohin. Völlig außer Atem verlangsamte ich mein Tempo und ging dann nur noch weiter. Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht und sah mich um: rings um mich herum sah man nur dunkle Tannen und Dornengestrüpp. Ich wusste nicht, wo ich war, aber das war mir jetzt egal. Meine Gedanken drehten sich nur um eins: um Max und das was er gesagt hatte. Durch das schnelle Laufen hatte ich Seitenstechen bekommen und mir wurde schwindlig. Ich setzte mich unter eine Tanne und zog die Beine an. Ich dachte daran, wie Max und ich uns anfangs kennenlernten, wie wir uns dann das erste mal begegneten und wie aus Freundschaft Liebe wurde. Ich dachte daran, wie schüchtern Max war als wir uns das erste mal küssten. All diese Erinnerungen und Empfindungen stiegen in mir auf und ich brach erneut in Tränen aus. Ich barg mein Gesicht in den Armen und weinte hemmungslos. Mit der Zeit beruhigte ich mich ein wenig und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ich war immer noch völlig durcheinander und ich wusste nicht, auf wen ich mehr sauer war: auf Max oder auf mich selber, weil ich wie ein kleines dummes Mädchen weggelaufen war.

Jedenfalls schaute ich mir die Umgebung nochmal genauer an und versuchte einen Anhaltspunkt ausfindig zu machen, der mir den Weg zeigte.

"Das darf doch nicht wahr sein. Irgendwas muss hier doch sein." dachte ich mir. Fragend blickte ich mich um, da ich aber nichts fand, was mir bekannt vorkam, suchte ich auf gut Glück. Erst wusste ich nicht, wo ich langgehen sollte.

"Ich werd' schon irgendeinen Anhaltspunkt finden. Hauptsache ich komme erstmal aus diesem Wald hier raus." sagte ich mir.

Also stapfte ich los. Es war schon ziemlich dunkel, deshalb schaute ich auf meine Uhr um zu erfahren, wie spät es eigentlich war.

"Toll, jetzt ist das dumme Ding auch noch stehen geblieben." Ich war begeistert: meine Uhr zeigte mir 17: 28 Uhr an, der Sekundenzeiger blieb stehen.

"Weiß Gott, wann die stehen geblieben ist." dachte ich mir genervt.

"Ich muss aber lange unterwegs gewesen sein. Als Max und ich von zuhause weggegangen sind, war es doch erst..." Ich stutzte.

Ich wusste nicht, wann wir losgegangen waren. Ich zuckte mit den Schultern und ging weiter. Jetzt war es erstmal wichtig, aus diesem Wald hier raus zu kommen. Eigentlich habe ich im Dunkeln ja keine Angst, aber nachts allein in einem Wald zu sein, ist doch etwas andres, als sich zuhause unter seiner Bettdecke vor Monstern zu fürchten, die aus dem Kleiderschrank kommen. Bei diesem Gedanken musste ich unwillkürlich grinsen. Monster, die aus dem Kleiderschrank kommen! *g* Ich dachte daran, wie ich früher abends immer erst unter das Bett gucken musste, bevor mein kleiner Bruder Satoru schlafen gegangen ist. Er glaubte immer, ein Monster wohnt unter seinem Bett und würde ihn holen, wenn er nachts schliefe. Deswegen musste ich oft solange bei ihm bleiben, bis er eingeschlafen war. Dadurch kam auch ich spät ins Bett und am nächsten Morgen nicht aus den Federn, wodurch ich dann ständig zu spät zur Schule kam. ^^; Tja, und mal abgesehen davon, dass ich zwar jetzt nicht mehr unter das Bett meines Bruders schauen muss, hat sich trotzdem nichts geändert. *drop**smile*

Mit solchen Geschichtchen versuchte ich mich zu beruhigen und lief immer weiter. Plötzlich trat ich aus dem Wald heraus und stand auf einer Lichtung, die in zwei Richtungen führte.

"Und wohin gehe ich jetzt?" fragte ich mich. Ziemlich ratlos stand ich nun in der Gegend rum und grübelte darüber nach, welche Richtung ich einschlagen sollte. Doch diese Überlegung wurde mir jäh abgenommen durch ein Geräusch, dass direkt aus einem Busch neben mir zu kommen schien. Ich schrie erschreckt auf und rannte los. Ich schlug die entgegensetzte Richtung ein, um nur ja so weit wie möglich davon wegzukommen. Sagte Max nicht, dass es in diesem Wald noch vereinzelt Wölfe und Bären geben würde? *panik*

Dieser Gedanke jagte mir noch mehr Angst ein und so lief ich so schnell wie möglich den Weg entlang. Ich dachte, dass es mir, was immer es sein mochte, vielleicht nicht folgen würde. Zumindest hoffte ich das. Doch schon nach kurzer Zeit bekam ich wieder solch heftiges Seitenstechen, dass ich stehen bleiben und verschnaufen musste. In der Hoffnung, dass mir dieses "Ding" nicht gefolgt war, ging ich langsam den Weg weiter, von dem ich mir erhoffte, dass er mich zu irgendeinem Haus oder einer Strasse führen würde. Doch dem war leider nicht so:

"Auch das noch! Jetzt bin ich hier in einer Sackgasse gelandet."

Ich stand vor dem Ende des Wegs, der abrupt in einem neuen Waldstück endete.

"Ich geh mal ein Stück zurück, vielleicht finde ich ja noch einen anderen Weg." Ganz zurück wollte ich allerdings nicht gehen. Die Angst vor diesem "Ding" hielt mich davon ab. Also lief ich nur etwas zurück. Ich ging mal hierhin, mal dorthin und schon nach kurzem hatte ich erneut die Orientierung verloren. Nicht dass ich vorher schon gewusst hätte, wo ich mich befinde, aber ein Versuch war es ja wert gewesen...*seufz*

Ich brauchte eine Pause und lehnte mich an einen Baumstamm.

"Großartig, einfach großartig." meinte ich sarkastisch.

Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich tun sollte. Ich hatte Hunger; seit dem Frühstück von heute morgen hatte ich nichts mehr zu mir genommen. Ich sah zum Himmel und erkannte, dass es bereits Nacht war; beim Anblick der funkelnden Sterne wurde ich wieder wehmütig und musste die Tränen unterdrücken. Ausserdem fror ich. Ich kauerte mich zusammen, aber da meine Sachen völlig zerrissen waren, brachte mir das nicht viel.

"Wärst du doch hier.." flüsterte ich. Ich vermisste Max, seine Wärme, seinen liebevollen Blick, das warme Lächeln von ihm...
 

Ich stand auf um mich ein wenig zu bewegen; die Kälte hatte sich in meinen Beinen ausgebreitet und wurden taub. Ich war müde, konnte einerseits aber nicht schlafen, weil ich noch zu aufgewühlt von dem war, was passiert war und andererseits wollte ich es auch nicht, weil ich zuviel Angst vor dem Wald und seinen nachtaktiven Bewohnern hatte. Ich hatte zwar die Idee, die Nacht auf einem Baum zu verbringen, da Wölfe bekanntlich nicht klettern konnten, aber vor Bären wäre ich trotzdem nicht sicher gewesen. Also ließ ich diese Idee schnell fallen, vor allem weil ich am ganzen Körper Schmerzen hatte. Ich hatte mich zudem verausgabt als ich durch den Wald rannte; ich hatte Muskelkater.

"Du bist echt genial, Dany." dachte ich mir.

"Läufst erst vor deinem Freund weg, weil du mal wieder überreagiert hast, reißt dir die Sachen auf, kriegst dann bald einen Herzanfall, weil irgendwo was geraschelt hat, was wahrscheinlich eh nur ein Eichhörnchen gewesen sein wird und jetzt heulst du hier, weil du müde bist, dir alles wehtut und du obendrein noch Hunger hast. Selbst schuld!" schimpfte ich mit mir. Gott, ich war ja so jämmerlich! -.- Hätte ich nicht so überreagiert und wäre nicht davongelaufen wie ein kleines Kind, dann säße ich jetzt nicht hier, mitten im Wald, bei Nacht!

"Ich werd' mich bei ihm entschuldigen, wenn ich nach hause komme... vorausgesetzt, ich komm nochmal nach hause.." nahm ich mir vor.

Ich lauschte in die dunkle Nacht hinaus: von fern hörte ich einen Kauz rufen, und hier und da raschelte es.

"Nichts, wovor du dich fürchten müsstest!" versuchte ich mir einzureden. *drop* Ich hatte Panik!!! ^^;;

Plötzlich wurde ich aufmerksam. Was war das? Ich hörte etwas...es klang fast wie...ja, wie rauschen.. das Rauschen von Wasser!!

Ich stand abrupt von meinem Sitzplatz auf und versuchte mich zu konzentrieren, aus welcher Richtung das Geräusch kam. Ich ging dem rauschen des Wassers nach und siehe da! Gar nicht weit von wo ich losgegangen war, lief ein kleiner Bach entlang. Nun befand ich mich wieder auf einer kleinen Lichtung; der Mond spiegelte sich im Wasser und ich konnte gut sehen. Ich kniete mich an den kleinen Bach und prüfte, ob man das darin enthaltenen Wasser trinken konnte. Glücklicherweise schien das der Fall zu sein und ich trank ein wenig.

"Vielleicht komme ich ja in eine kleine Ortschaft oder so, wenn ich dem Fluss folge." dachte ich mir. Gedacht, getan. Ich setzte mich in Bewegung und lief den Bach entlang. Zeitweise musste ich ziemlich klettern, weil kleinere und größere Felsen und Steine den Bach säumten. Zudem, da es ja Winter war, waren die Steine glatt und verfroren. Ich musste höllisch aufpassen, nicht auszurutschen und mir meine Knochen zu brechen. *ächzkletter*
 

Nach wohl stundenlangem Herumklettern wünschte ich mir, ein Steinbock zu sein. Oder eine Bergziege. Jedenfalls können diese Tiere verdammt gut klettern und soweit ich im Naturkunde-Unterricht aufgepasst hatte, hatten diese kleinen Biester keinerlei Probleme mit Wind und Wetter.

Ich versuchte gerade, mich halbwegs abzustützen, nachdem ich bereits zum x-ten Male weggerutscht war.

"Klasse, ich hab morgen garantiert etliche blaue Flecken, mal von den Kratzern ganz zu schweigen." murrte ich. Langsam war meine Stimmung auf einem Tiefpunkt angelangt. Ich hatte die Schnauze voll. Ich ließ die Steine Steine sein und setzte mich an den Rand des Bachs, als mir ein kleiner Felsvorsprung nur wenige Meter weiter auffiel.

"Dann geh ich eben da hin." ächzte ich und stand wieder auf. Die letzten paar Meter bis dahin schaffte ich mit zweimaligem ausrutschen, einmal auf die Nase legen und etlichem Stoßen an den Felsen.

"Na, hier kann ich erstmal für' n Weilchen bleiben." dachte ich mir. Gut, es war nicht gerade ein Luxushotel, aber hier pfiff der kalte Wind einem nicht so um die Ohren und ich fühlte mich halbwegs vor nachtaktiven Tieren geschützt. Zu schlafen hatte ich trotzdem nicht vor, vielmehr überlegte ich, was ich als nächstes tun sollte. Und vor allem fragte ich mich, wie es Max geht und was seine Eltern machen würden. Schließlich war ich seit Stunden spurlos verschwunden und mein Handy hatte ich auch nicht dabei. Eigentlich schleppe ich dieses Ding immer mit mir mit, "falls mal was sein sollte" wie Paps es ausdrückte, woran ich eigentlich eh nie geglaubt hatte. Aber jetzt saß ich hier in so einem Fall und was hatte ich natürlich nicht dabei? Mensch, ärgerte ich mich. *schreikrampfbekomm* Das durfte doch alles nicht wahr sein!!!

Trotzdem ich versuchte, mich wachzuhalten, fielen mir immer wieder die Augen zu. Ich war so müde, dass ich immer mal wieder kurz einnickte. Ich hielt mich mit Rätseln wach oder versuchte andre Dinge zu tun, hauptsache ich würde wach bleiben.
 

Ich musste wohl trotzdem eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, war es bereits wieder Tag. Gut, vom Tag erkannte man nicht so viel: der Himmel war mit dunkelgrauen Wolken behangen und es sah schwer nach Regen aus.

Als ich aufstehen wollte, merkte ich, wie durchgefroren ich war. Außerdem kehrten schlagartig meine Schmerzen zurück; vor allem spürte ich den Muskelkater. *autsch!*

"Hilft alles nichts. Ich sollte lieber zusehen, dass ich weiterkomm..." sagte ich zu mir.

Also kletterte ich unter dem Felsvorsprung, unter dem ich ein paar Stunden lang geschlafen hatte, hervor und war erstmal völlig verzückt von dem Bild, das sich mir bot:

Rings um mich standen Bäume, der kleine Bach, den ich gestern abend entdeckt hatte, plätscherte ruhig vor sich hin, und alles war bedeckt von einer hauchdünnen Schneeschicht. Wäre der Himmel nur nicht so dunkel gewesen und gab dem Ganzen einen eher düsteren Touch, dann wäre das die ideale Postkartenlandschaft gewesen.

Ich schüttelte den Kopf und riss mich von diesem hübschen Bild los. Ich sollte zusehen, dass ich weiterkam. Doch das war gar nicht so einfach, da ja alles glatt gefroren war. *seufz* UU°

Wie auch immer. Ich machte mich jedenfalls auf den Weg, weil ich endlich nach Hause wollte!!XD ;________;
 


 

Stundenlang folgte ich dem Fluss ohne auch nur ein Zeichen menschlicher Zivilisation zu entdecken. Mein Magen beschwerte sich jetzt noch mehr als gestern und ich bekam Magenschmerzen vor Hunger. Warum musste ich auch so verfressen sein?? v.v;;

Ich hatte seit wohl mehr als 24 h nichts mehr gefuttert und das machte mich geradezu wahnsinnig. Frustriert ballte ich meine Fäuste und stopfte sie in die Taschen meiner völlig zerrissenen Jacke. Da fühlte ich etwas rechteckiges, kleines in meiner rechten Jackentasche.

"Kaugummis!!!!" schrie ich auf. Ich hatte völlig vergessen, dass ich Kaugummis bei mir trug! ^-^

"Stimmt, ich hab ja immer Kaugummis dabei!" fiel mir ein. Ich bin mittlerweile richtig süchtig nach den Dingern, sie helfen mir Fressorgien vorzubeugen. ^-^;;

Is' ja auch egal... Jedenfalls war ich erstmal happy, die Dinger in meiner Jackentasche gefunden zu haben. Gut, es war nichts, womit ich meinen Magen füllen konnte, aber es würde zumindest reichen, ihn erstmal für 'ne Weile ruhig zu stellen. *drop*

Also stopfte ich mir erstmal einen (einen meiner Lieblingssorte sogar!) ins Mäulchen und kaute fleissig drauf rum. Ich kaute auch grundsätzlich im Unterricht Kaugummi, da ich mich dann besser konzentrieren konnte und so auch mal was sinnvolles zum Unterricht beitragen konnte.^-^ Natürlich wurde man dann von den Lehrern erwischt, aber ich hatte mir mit der Zeit eine Kautechnik zugelegt, die nicht durchblicken liess, dass ich frischfröhlich auf so'nem Teil rummampfte. ^.~ *g*

Doch das half mir jetzt in meiner momentanen Situation auch nicht weiter. vv°

Ich lief weiter, so gut es eben auf dem rutschigen Boden ging, auch wenn ich dabei eher schleichend vorankam. Mann, sogar 'ne alte Weinbergschnecke hätte mich überholen können!!!XD

"Hach, wann hört das hier alles bloß auf?" seufzte ich. Ich mochte nicht mehr, ich wollte endlich nach hause!

"Na toll, jetzt fängt es auch noch an zu regnen!"

Ich sah zum Himmel, der plötzlich alle Schleusen öffnete und es wie aus Kübeln gießen liess. Jetzt war ich vollends bedient!..-.-
 


 


 

*...ächz...*

So, Leute. Hier habt ihr's, das 13. Kapitel meiner Story. Ich hab noch nie solange an so'nem beknackten Kap gesessen: glatte zwei Tage hat mich dieses stümperhafte Gemurkse gekostet! Zudem kostete es mich 1 ½ Packungen Aspirin und meine Nerven, von denen jetzt nur noch ein kümmerlicher Rest geblieben ist. v.v;; *seufz*

Ich persönlich finde ja, dass es das schlechteste Kap ist, das ich bisher fabriziert habe. Aber ich hoffe, dass das nächste Kap besser und vor allem leichter zu schreiben sein wird. Ich warte nur darauf, dass mich meine Muse wieder küsst...

Bis dann, ihr Lieben!

Eure DanySan ^.~



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