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World of Faerûn - 4. Staffel

Begin Of A New Legend
von

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Folge 56: Der Ring des Phönix

Wie jeder andere im Dorf, war auch Shane noch entkräftet nachdem er wieder zu Fleisch geworden war. Er musste sich in Geduld und Bettruhe üben, wenn er bald wieder auf den Beinen sein wollte.

Er war zusammengebrochen kurz nachdem der Fluch von ihn gewichen war und vor Erschöpfung in Ohnmacht gefallen. Shane wusste nicht wie er in das Zimmer der Schänke oder das Bett kam, jedoch war er sich sicher das dies bald beantwortet werden würde, als er von draußen jemand kommen hörte. Es war Kyren die zu ihm ins Zimmer kam. Sie lächelte als sie sah das er wieder wach war und setzte sich an sein Bett. "Schön das du wieder wach bist. Du hast ganz schön lange geschlafen.", sagte sie und schenkte ihm ein weiteres nicht enden wollendes Lächeln. "Was ist eigentlich passiert? Was mache ich hier?", fragte er leicht verwirrt zurück. "Die Medusa hatte dich versteinert, weißt du nicht mehr?", antwortete sie etwas verwundert. "Ja ... aber wie ... hast du es geschafft sie zu besiegen?", stotterte er unsicher, worauf sie sich verlegen am Hinterkopf rieb. "Aaach, weißt du, ich hab' sie gar nicht besiegt. Das war John ...", erwiderte sie. "John? Aber wie ...?", staunte er, worauf sie begann ihm die Einzelheiten zu erklären. "Ich weiß auch nicht. Er war auf einmal da .... und ist seelenruhig auf sie zugegangen. Sie schien ziemlich Angst vor ihm zu haben ... vielleicht konnte sie ihn deshalb nicht versteinern.", erzählte sie, bevor er sie unterbrach. "Was sagst du? Sie hat es nicht geschafft ihn zu versteinern?", stutzte er. "Ja, genau. Und dann hab ich gesehen wie er ihr mit bloßer Hand den Kopf abgeschlagen hat.", sagte sie mit bedrückter Stimme und senkte ihren Kopf um dieses grausige Bild aus ihren Gedanken zu verdrängen.

"Er hat mir gesagt was ich tun muss um den Fluch von euch zu nehmen und so habe ich dann einen nach den anderen von euch wieder befreit. John hat dann mit den anderen Dorfbewohnern weitergemacht.", fuhr sie etwas ruhiger fort. "Und warum fühle ich mich so schwach?", fragte er misstrauisch. "Ich denke das ist normal und nur ein vorrübergehender Effekt. Du wirst bald wieder auf den Beinen sein.", gab sie zur Antwort.

Eine Weile lang verharrte Shane nachdenklich in seiner aufrecht sitzenden Haltung, bevor er die Bettdecke griff und sie von sich nahm um aufzustehen. "Warte! Was hast du vor? Wo willst du hin? Du bist noch nicht wieder ganz bei Kräften!", rief Kyren besorgt. "Wo sind Jáin und Sejya?", fragte er mit strengen Blick. "Sie ... sind in den Zimmern neben uns. Sie schlafen noch.", antwortete sie zögerlich. "Und John?", wollte er wissen, wobei sich seine Stimme noch etwas mehr verfinsterte. "Ich weiß nicht ... er wird sicher irgendwo im Dorf sein und sich um die anderen Bewohner kümmern.", erwiderte sie, worauf er sich vom Bett erhob. "Nicht, Shane! Du brauchst Ruhe!", äußerte sie sich besorgt. "Es wird schon gehen, keine Sorge. Ich muss mit John sprechen!", meinte er, mit unverändert ernsten Blick.
 

Kyren wirkte verwundert als er ihr bald darauf vorführte was er unter 'mit jemanden sprechen' verstand. Rabiat packte er John, der gerade aus einem Haus eines Dorfbewohners gekommen war, am Kragen und drückte ihn gegen die Wand des Hauses. "John!", fauchte er erzürnt, doch dieser blieb ungewöhnlich gelassen. "Wie ich sehe bist du schon wieder auf den Beinen. Bist ein zähes Kerlchen. Darf ich fragen was dich so in Rage bringt?", erwiderte er kühl und löste sich relativ leicht von seinem Griff. "Ich finde es höchst interessant das du dich hier blicken lässt! Ich hätte da ein paar dringende Fragen an dich! Wo bist du die letzte Zeit gewesen?! Wo warst du auf einmal als der Weiße Falke mit der Phönixmaske abgehauen ist?! Und wie hast du die Medusa so einfach besiegen können?!", fuhr er wütend fort. "Ich wüsste nicht warum ich dir irgend eine Erklärung schuldig sein sollte. Wir sind weder Verbündete, noch Freunde, noch sonst irgend etwas.", gab er grob zurück und wies den jungen Halbelf somit in seine Schranken. "Dann wird es dich ja nicht stören wenn ich dir nicht vertraue, schon gar nicht nachdem Jarod uns vor dir gewarnt hat, egal was du auch für uns getan hast.", erwiderte er noch immer in Rage. "Vertrauen? Pah, das ist was für Feiglinge! Ich habe nie um euer Vertrauen geworben!", tönte er schroff zurück. "Also warum bist du dann hier?!", fragte Shane mit bösen Blick nach.

"Hör auf, Shane! Er hat doch niemanden etwas getan!", rief Kyren auf einmal dazwischen und beendete somit den Streit. "Lass gut sein, Elfenkind. Ich hatte eh nicht vor länger als nötig zu bleiben.", meinte John und wendete sich von den beiden ab. Ohne weitere Geste verließ er das Dorf in Richtung Wald wie er angekündigt hatte. Einen Moment lang war Shane geneigt ihn aufzuhalten, doch ihm wurde schnell klar, das es im Endeffekt auch nichts bringen würde. John war und blieb ein merkwürdiger Geselle, voller Geheimnisse, der immer dann auftauchte, wenn man es am wenigsten erwartete. Dennoch fragte er sich, wie schon so oft, nach den Motiven seiner Taten, lagen diese doch stets im Unklaren. Er war sich sicher, das John mehr wusste als er zugab.

"Shane ...", sprach ihn seine Gefährtin an und löste ihn somit aus seinen Gedankengängen. "Ich weiß, mir ist John auch jedes mal unheimlich wenn ich ihn sehe, aber er hat uns alle gerettet.", ergänzte sie mit friedvoller Stimme und beruhigte somit sein Gemüt. "Du hast recht. Es gibt wichtigeres zu tun. Wir sollten machen das wir alle wieder fit werden.", erwiderte er lächelnd, nachdem er sich ihr zugewendet hatte.
 

Nach einen Tag der Erholung waren Shane und seine Freunde, genau wie das gesamte Dorf wieder genesen. Man war den jungen Helden dankbar, so dass sie der Dorfälteste sie bereitwillig zu einer Audienz in sein Haus einlud. Es war eine recht gemütliche kleine Hütte, die die meiste Art von Komfort vermissen ließ. In der Mitte des einzigen Raumes war eine Feuerstelle, um die man sich versammelt hatte. Der Dorfälteste war ein alter Greis, der schon kein Haar mehr auf den Kopf hatte und dessen weißer zotteliger Bart ihn fast bis zu den Zehen gewachsen war, doch im Dorf genoss er auf Grund seiner Weisheit hohes Ansehen.

"So, ihr wollt also etwas über den Ring des Phönix wissen?", sprach er nach einer Weile des Schweigens und löste sich aus seiner starren meditativen Haltung. "Ja, deswegen sind wir hier. Wir haben gehört er soll in diesen Teil des Waldes in einen Tempel zu finden sein. Wir haben gehofft Ihr könntet uns weiter helfen.", erwiderte Kyren und beugte sich etwas vor. "Ihr habt uns alle gerettet, deshalb will ich ehrlich zu euch sein. Das der Ring des Phönix in einen Tempel versteckt sein soll ist nicht ganz richtig. Mein Vater hatte dieses Gerücht einst in die Welt gesetzt um Schatzjäger in die irre zu führen. Den Tempel den ihr sucht gibt es nicht mehr.", erzählte der Greis. "Was?! Und der Ring? Was ist mit den Ring?!", rief Shane aufgeregt. "Eure Suche ist hier beendet, meine Freunde. Ihr habt ihn schon gefunden.", meinte er und strich sich durch den Bart.

"Wie meint Ihr das? Ist her hier im Dorf?", staunte Jáin verwirrt um sich blickend. "Wenn ihr das Dorf in Richtung Osten verlasst kommt ihr zu den Ort den ihr sucht. Dort liegt eine kleine Lichtung, nur wenige Minuten von hier entfernt. In der Mitte der Lichtung liegt ein Hügel, auf dem ein schwarzer Monolith steht. Dieser Monolith ist alles was vom Tempel übrig geblieben ist, denn in ihm steckt das was ihr sucht.", fuhr der Dorfälteste fort.

"Wo ist der Haken bei der Sache?", fragte Sejya misstrauisch. "Schon vor langer Zeit haben Abenteurer versucht den Ring des Phönix an sich zu reißen, der im Monolithen eingeprägt ist, doch keinen ist es je gelungen den Monolithen zu zerstören oder den Ring aus ihm herauszukriegen. Das ist auch der Grund warum der Tempel nicht mehr steht nach dem ihr suchtet. Vor vielen Jahrzehnten meinte ein Laie von einem Abenteurer das er den Ring heraussprengen könnte, aber sein Sprengstoff zerstörte nur den Tempel, während der Monolith nicht einen Kratzer hatte.", erklärte er und nahm einen Zug aus seiner Pfeife, die er sich während der Erzählung angesteckt hatte.

Unsicherheit machte sich zwischen der Abenteurergruppe breit, denn sollte die Geschichte des alten Mannes stimmen, stünde man vor einen Problem. Nur Sejya zeigte sich weniger pessimistisch und sprang aus ihrer hockenden Haltung auf. "Ach, papperlapapp! Die Märchenstunde ist vorüber. Ich schlage vor wir gehen hin und überzeugen uns selbst!", meinte sie mit enthusiastisch geballter Hand. Zunächst zeigte man sich noch etwas überrascht von ihren Worten, doch den Vorschlag sich selbst ein Bild der Lage zu machen nahm man dankbar an, so dass man sich nach und nach erhob. "Habt Dank, alter Mann. Wir werden gehen und unser Glück versuchen.", meinte Shane zum Abschied und verließ mit den anderen die Hütte.

"Wartet! Ich habe vergessen euch etwas zu sagen! Seid gewarnt, denn mein Urgroßvater erzählte mir einst, das dem, der den Ring entfernen sollte, ein Fluch befällt!", rief er ihnen mit warnender Gestik hinterher, aber davon ließ sich keiner der Vier abschrecken. "Pah, Flüche - die taugen doch nur dazu kleinen Kindern Angst zu machen.", wies ihn Sejya arrogant zurück. Shane und die anderen hingegen wurde das Ganze nun langsam immer weniger geheuer. Dennoch war man gewillt sich auf den Weg zu machen und der Sache auf den Grund zu gehen.
 

Tatsächlich fand man nach kurzen Fußmarsch, wie es ihnen der Dorfälteste beschrieben hatte, im Osten der Siedlung eine Lichtung vor, in dessen Mitte, auf einen Hügel, ein Monolith stand. Das Gras war an diesen Ort außergewöhnlich kurz gewachsen, so als ob es jemand pflegen würde. Alles wirkte sehr friedlich und der warme Sonnenschein ließ den Monolithen in vollen Glanz erstrahlen, den man sich derweil nur langsam näherte. Sie merkten nicht das sie nicht allein waren als sie dieses Areal betraten. Ein wachender Blick fiel aus einer Baumkrone von der anderen Seite der Lichtung auf sie herab. Im dichten Blätterwerk des Baumes lehnte eine ihnen nicht ganz unbekannte Gestalt auf einen Ast, die das Treiben auf der Erde aus ihren Nickerchen brachte.

Der Mann der dort saß war ihnen als Meisterdieb 1-1-2 bekannt gewesen, jedoch hatte sich sein Kleidungsstil seit ihrer letzten Begegnung etwas geändert. Statt eines flachen Hutes trug er nun ein weißes Tuch um den Kopf und einen Umhang dessen Kragen den unteren Teil seines Gesichtes perfekt abdeckte. Obwohl auch der Rest seiner Kleidung recht hell gehalten war, erinnerte das ganze nun mehr an einen Piratenlook. Keiner der vier Abenteurer schien ihn zu bemerken, war man doch voll und ganz vom Monolithen eingenommen.

"Da sind sie ja endlich. Ich denke ... das könnte interessant werden.", dachte er leise mit einem offenen Auge vor sich hin und lehnte sich genüsslich mit einen Schmunzeln auf den Lippen wieder zurück.
 

"Seht doch!", rief Kyren aufgeregt und deutete auf den schwarzen Monolithen in dessen Zentrum ein goldener Ring erstrahlte. "Tja, der alte Mann hatte mit allen recht was er sagte. Fragt sich nur wie wir ihn jetzt da raus kriegen.", meinte Shane und verschränkte nachdenklich seine Arme. "Ich mach das schon!", tönte Sejya übermütig zurück und schritt auf den Monolithen zu. "Warte! Ich glaube nicht das ...", rief er ihr warnend nach, doch da setzte sie schon zum Schlag an. Mit bloßer Hand schlug sie mit voller Wucht auf das Zentrum des Monolithen ein - mit absehbaren Resultat. Ein tiefer Schmerz in ihrer Hand beim auftreffen auf das harte Material zeigte schnell ob ihre Aktion mit Erfolg gekrönt war.

"Es muss einen Trick geben.", grübelte Jáin sich am Kinn reibend während Sejya im Hintergrund fluchend, mit schmerzverzerrter Miene herumhüpfte und sich die Hand hielt. Vergeblich lief ihr Kyren hinterher um sie zu heilen, was die beiden Jungs aber nur minder interessierte. "Vielleicht sollten wir es mit Carsomyr versuchen. Immerhin ist es eine magische Waffe.", schlug Jáin schließlich vor. "Ja, aber der Griff ist doch abgewickelt damit ich es überhaupt benutzen kann. Dadurch sind sämtliche magischen Fähigkeiten des Schwertes unbenutzbar.", widersprach Shane mit Schulterblick auf seine Waffe. "Dann musst du eben versuchen es ohne diesen Schutz zu heben.", erwiderte er ernst. "Wie soll das gehen?! Ich bin kein Paladin, kein Mensch und das ich ein absolut reines Herz habe kann ich auch nicht gerade behaupten.", gab er ungläubig zurück. "Egal, versuch es einfach. Oder hast du eine bessere Idee?", wies er seinen Protest zurück, so dass Shane nach kurzer Überlegung zu den Entschluss kam es einmal zu versuchen.

Sejya, deren Hand gerade von Kyren geheilt wurde, hatte Zweifel ob diese Methode zum Erfolg führen würde, aber dennoch hoffte sie das es klappen könnte. Vorsichtig legte der junge Halbelf seine Waffe vor den Monolithen auf den Boden und löste die verzauberte Lederumhüllung vom Griff seines Schwerts, die es ihm bisher ermöglicht hatte es überhaupt einzusetzen. Er war sich ziemlich sicher Carsomyr nicht einen Millimeter bewegen zu können, aber er wollte es zumindest versucht haben. Noch einmal holte er tief Luft und legte seine Hände um den Griff. Seine Muskeln spannten sich an und sein ganzer Körper zitterte als er begann das Schwert anzuheben. Seiner Mimik nach schien es hunderte von Tonnen zu wiegen und tatsächlich gelang es ihm es ein wenig zu bewegen. Mehr als ein paar Zentimeter waren ihm jedoch nicht vergönnt, so dass er entkräftet ablassen musste und erschöpft rückwärts zu Boden fiel.

"Shane!", rief Kyren besorgt und eilte, wie auch Jáin, zu ihm. Er war völlig außer Atem und obwohl er alles gegeben hatte, hatte es nichts gebracht. "Unmöglich. Dieses Schwert kann ich unmöglich anheben.", ächzte er seinen beiden Gefährten zu. Einen Augenblick später kam Jáin schon eine weitere Idee als sein Blick auf die kleine Elfe fiel. "Hey Kyren! Versuch du es einmal anzuheben.", sagte er zu ihr und deutete mit seinen Augen auf das Schwert. "Was, ich?! Wie kommst du darauf das ich das schaffen könnte?", fragte sie völlig verblüfft. "Ganz einfach. Man sagt doch immer das Kinder die reinsten Herzen haben und du bist nun mal noch am meisten Kind von uns.", erklärte er mit frechen Blick, worauf sie grummelnd ihre Miene verzog. "Versuch es ruhig.", stimmte Sejya ihm zu, wenn gleich sie misstrauisch blieb.

Die Waffe, so stellte Kyren bei einem Blick darauf fest, schien schon so viel zu mächtig um sie überhaupt zu heben und dennoch war sie gewillt es auch einmal zu probieren. Genau wie Shane zuvor ging sie in Position und legte ihre Hände um den Griff. Ohne groß tief Luft zu holen versuchte sie es hochzustemmen und verbuchte dabei zur Überraschung aller recht beachtliche Erfolge. Blitze schossen aus ihren Händen und wickelten sich um das Schwert als ihre Bemühungen den Höhepunkt erreichten und sie es fast vollständig vom Boden erhoben hatte. Ihr Gesicht war Schmerzerfüllt und ein paar kleine Tränen bildeten sich in ihren zugekniffenen Augen. "AH! Es tut so weh!", schluchzte sie, vor den erstaunten Augen ihrer Freunde, die kaum glauben konnten was sie sahen. Trotz ihrer Schmerzen blieb Kyren tapfer, obwohl sie gar nicht realisierte wie weit sie schon gekommen war.

Selbst der Weiße Falke, der noch immer recht gemächlich in seinen Versteck lehnte, wunderte sich über die Geschehnisse dort unten. "Was machen die da bloß?", gab er verwundert von sich und rieb sich den Hinterkopf.

Zu jenem Zeitpunkt hatte es das kleine Elfenmädchen schon geschafft das Schwert vollkommen vom Boden zu lösen, doch der starke Schmerz, der ihre Hände durchfuhr zwang sie kurz darauf dazu es fallen zu lassen.

Enttäuscht und mit Tränen in den Augen ging sie schließlich in die Knie, war sie doch so nah dran gewesen. "Kyren!", rief Shane aufgeregt und eilte zu ihr. "Es tut mir Leid Shane ... ich konnte nicht mehr ... es tat so weh an meinen Händen ... mein ganzer Körper ...", gab sie weinerlich von sich und zeigte ihm ihre Hände, die zu voller kleiner, blutender Schürfwunden waren. "Kyren ...", staunte er leise, doch war er zunächst nicht in der Lage seine weiteren Gedanken in Worte zu fassen. "Was ... wie ... wie hast du das geschafft?", fragte er fassungslos. "Ich weiß nicht.", erwiderte sie schluchzend. "Schon gut, das mit deinen Händen kriegen wir schon wieder hin. Komm, am besten du ruhst dich erst mal etwas aus.", beruhigte er sie und legte tröstend seine Hand auf ihre Schulter. Jáin kniete sich noch einmal zum Schwert hinab und strich über dessen Klinge, bevor er den magischen Verband um den Griff wickelte. Mit zweifelhaften Blick sah er Kyren nach, die sich gerade in einigen Metern Entfernung im Gras niederließ. Nach dieser Aktion wusste er nicht mehr recht was er von ihr halten sollte.
 

Kurz darauf versammelte man sich im Kreis sitzend um das weitere Vorgehen zu besprechen. Um Kyrens Hände waren Verbände gewickelt, die ihre Blutungen stoppen sollten. Es waren schon einige Vorschläge gefallen doch keiner schien wirklich sinnvoll. Selbst der Weiße Falke der geduldig in seinen Versteck abwartete, gähnte als nach einer Stunde des Wartens noch immer kein Resultat vorlag.

Schließlich kam Kyren zu einem ernüchternden Resultat ihrer Diskussion. "Ich glaube nicht das wir das Ding mit bloßer Gewalt da herauskriegen.", meinte sie seufzend. "Aber wie denn dann?", merkte Sejya ungläubig an.

"Hmm ... es muss einen Trick bei der Sache geben.", gab Shane grübelnd von sich und linste zum Monolithen herüber. "Ja, vielleicht reagiert er auf Hitze oder Kälte ... oder vielleicht auf einen Zauber.", stimmte Jáin hoffnungsvoll zu. "Tut mir Leid dich enttäuschen zu müssen, aber so wie ich das sehe sind auf diesen Monolithen mehrere hundert Schutzzauber und Blockaden verhängt worden. Es sind so viele das ich sie ganz deutlich spüren kann.", widersprach die kleine Elfin mit gesenkten Haupt. "Kannst du die nicht irgendwie lösen? Du bist doch schließlich eine Magierin, oder?", wollte er daraufhin wissen, musste sich aber erneut mit einer enttäuschend Antwort zufrieden geben. "Tut mir Leid, Jáin. Die meisten dieser Schutzzauber sind so alt das ich sie nicht einmal identifizieren oder zuordnen kann. Und selbst wenn ich könnte, wäre es denkbar das auch Fallen dabei sind, die besser nicht aufgehoben werden sollten.", erwiderte sie recht hoffnungslos klingend. "Wir können doch nicht den ganzen Weg bis hier her umsonst gemacht haben. Irgendwie muss doch an den Ring ranzukommen sein.", ärgerte sich Shane und verschränkte die Arme.

"Wer hätte gedacht das der Monolith dieses blöde Artefakt nicht hergeben will.", meinte Sejya grummelnd in ähnlicher Pose verharrend. Sie ahnte nicht das sie mit diesen Worten bei Kyren einen Geistesblitz auslöste, die sie schließlich auf die rettende Idee brachte. "Das ist es!", schrie sie und sprang auf. "Was ist was?", wunderte sich der junge Halbelf. "Der normale Verstand sagt uns das wir Gewalt anwenden sollen, aber das ist der völlig falsche Weg!", erwiderte sie hochmotiviert, sich sicher das sie das Rätsel geknackt hatte.

"Aber wie soll uns das weiterhelfen? Sollen wir ihn streicheln oder lieb bitten den Ring herauszurücken?", fragte Jáin zweifelnd. "Äh ... nein, daran hab ich eigentlich nicht gedacht. Das Problem ist ... ich brauche etwas Rundes ... ähm ... wartet hier, ich muss schnell ins Dorf zurück.", gab sie aufgeregt zurück, wodurch nun auch der Weiße Falke auf sie aufmerksam wurde.

Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht und er begann sich aufzurichten. "Sieh an. Die Kleine hat es also herausgekriegt.", dachte er leise vor sich hin. Er wusste was er nun zu tun hatte und begann sich aufzurichten.
 

"Warte! Was soll das heißen? Was hast du vor?", wunderte sich Shane derweil als sie zurück zum Dorf gehen wollte und stand ebenfalls auf, doch gerade als sie antworten wollte erregte etwas anderes die allgemeine Aufmerksamkeit. "Bleib ruhig hier, Mädchen!", rief plötzlich eine Gestalt, die kurz darauf wie vom Himmel hinab zum Boden sprang. Geblendet vom Licht der Sonne erkannte man nicht gleich wer der Fremde war, der sich schon bald nach seiner Landung trotz neuer Tracht als Meisterdieb 1-1-2 herausstellte. Wie auch bei ihrer letzten Begegnung war sein Auftritt atemberaubend gelungen, so dass der Überraschungsmoment auf seiner Seite war. "Hier!", rief er und warf der kleinen Elfe mit lässigen Handschwung etwas glänzendes zu, das sie mit beiden Händen auffing. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung als sie in ihren Händen ein goldener Ring vorfand, genau das was sie gesucht hatte und aus dem Dorf holen wollte. Die Situation war so konfus das sich ihre Gefährten verwirrt anschauten und auf Aufklärung hofften.

"Woher hast du gewusst ... ich meine, warum tust du das?", fragte Kyren unsicher und sah zu dem Mann in den weißen Gewändern auf. "Ich bin ein Spieler, aber dieses Spiel habe verloren. Hätte ich nicht gewollt das ihr hier her findet, hätte ich euch nicht gesagt wo sich der Ring des Phönix befindet. Ihr habt das Spiel gewonnen. Dein Gedankengang ist richtig, kleines Elfenmädchen. Das Volk das diesen Monolithen ursprünglich erschaffen hatte, verabscheute Gewalt. Für sie war das Geben und Nehmen sowie die absolute Harmonie der Dinge heilig. Wer das weiß, kennt die Lösung wie er an den Ring des Phönix gelangen kann. Sei es wie es sei. Der Ring des Phönix gehört euch. Dieses mal wart ihr clever genug.", erklärte er in seiner typisch sympathischen Art.

"Äh, habt ihr das jetzt verstanden?", fragte Jáin sich am Kopf kratzend.

"Nun denn - Zeit für mich zu gehen. Wir sehen uns sicher wieder.", tönte der Meisterdieb abschließend. Genauso schnell wie er gekommen war verschwand er auch wieder und lief in den Wald davon. "Warte! Sag uns wo sich der dritte Teil befindet!", rief Shane ihm vergebens hinterher, doch da war er schon im Dickicht der Bäume verschwunden. "Kann mir mal einer sagen was hier eigentlich los ist?!", fauchte Sejya säuerlich mit dem Fuß aufstampfend und den Händen an den Hüften, worauf sich Shane ihr zuwendete. "Kyren.", sagte er in einen ruhigen Ton und deutete nickend auf sie fast so als wusste was in ihren Kopf vorging. Sie erwiderte seine Geste und lief zum Monolithen, wo sie den Ring, den sie gerade erhalten hatte, gegen die Stelle presste in die der Ring des Phönix eingebettet war. Jáins und Sejyas Augen weiteten sich erstaunt als sie sahen dass das Geschenk des Meisterdiebes wie durch heiße Butter in den Monolithen ging, während das Ring des Phönix zur selben Zeit auf der anderen Seite herauskam. Nach nur wenigen Sekunden war der Austausch abgeschlossen und das Artefakt befreit. Eilig hob es die kleine Elfe auf und präsentierte es ihren Freunden. "Wie zum Geier hat sie das gemacht?!", fragte Jáin beeindruckt.

"Du hast doch gehört was der Weiße Falke gesagt hat. Der Trick an der Sache war ganz einfach der, das die Masse des Monolithen gleich bleiben musste, wenn man den Ring des Phönix haben wollte. Also braucht man einen Goldring gleicher Größe und Form um das Innere auszutauschen, verstehst du? Zerstören kann man den Monolithen wahrscheinlich nicht.", erklärte Shane sachlich.

"Aber eines verstehe ich immer noch nicht. Warum hat uns dieser Dieb den Ring so einfach überlassen. Egal wie gut er ein verlorenes Spiel verkraftet, das muss ihn doch wurmen. Das verstößt doch gegen jeden gesunden Menschenverstand.", warf Sejya ein. "Du hast es doch selbst gesagt. Er ist ein Dieb. Dem wird es doch im Endeffekt egal sein, ob wir den Ring haben oder er im Monolith steckt, er wird sicher versuchen ihn uns abzunehmen.", meinte Shane mit misstrauischen Blick in den Wald.

"Ich glaube sogar langsam das es dem ganz recht kam das wir den Ring haben.", merkte sein dunkelhäutiger Gefährte auf einmal an. "Wie meinst du das?", fragte Kyren verwundert. "Einen Ring von einen leblosen und unbewachten Stück Monolith zu stehlen ist wahrscheinlich keine echte Herausforderung für einen wie den. Das wir den Ring haben macht die Sache für ihn viel interessanter. Er hat doch gesagt, er ist ein Spieler.", erklärte er nüchtern.

"Ich schätze wir sollten wieder ins Dorf zurück.", meinte Shane schließlich, doch kam er keine zwei Schritt weit als er zu seinen entsetzen feststellen musste dass das ganze Dorf bereits zu ihnen gekommen war. Alle Einwohner, selbst Kinder und Alte, kamen mit Heugabeln bewaffnet aus dem Dickicht des Waldes hervor. Ihr schwankender Gang und ihr blasses Aussehen ließ erahnen das sie nicht Herr ihrer Sinne waren. Wie Zombies marschierten sich auf die vier entsetzten Abenteurer zu, die sich nicht sicher waren was sie davon halten sollten. "Was ist mit denen?", fragte Jáin leicht nervös. "Das muss der Fluch sein von dem der Dorfälteste gesprochen hat.", meinte Kyren und blickte kurz auf den Ring in ihrer Handfläche hinab.

"Keine Sorge, wenn's drauf ankommt mach ich die im Alleingang fertig.", protzte Sejya mit verbissenen Gesicht. "Das kannst du nicht tun! Sie können doch nichts dafür!", protestierte ihre Gefährtin energisch. "Na, okay. Dann treten wir eben feige die Flucht an.", gab sie zynisch gestikulierend zurück.

Die Dorfbewohner kamen immer näher so dass man schließlich einsah das man keine andere Wahl hatte als sich zurück zu ziehen, doch machte ihnen das Schicksal einen Strich durch die Rechnung.

"Daraus wird nichts!", tönte auf einmal eine altvertraute Stimme hinter ihnen. Überrascht drehte man sich um und erblickte Leath, der plötzlich wie aus dem Nichts erschienen war. "Was! Du hier?! Wie hast du uns gefunden?!", fragte Shane erzürnt und ballte seine Hand. "Ich hatte einen Spitzel unter den Dorfbewohnern der mir bescheid geben sollte wenn ihr den Ring des Phönix habt, wenn du es unbedingt wissen willst.", erwiderte er frech grinsend. "Du bist zu einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt gekommen, Vater!", entgegnete ihm Jáin. "Nenn mich nicht so, dreckiger Verräter. Einen Sohn der mit einer Elfe reist, werde ich nie als mein eigen Fleisch und Blut anerkennen!", fauchte er barsch zurück. "Und nun gebt mir den Ring!", ergänzte er in fordernder Tonart. "Seit wann interessierst du dich für Schätze?! Das letzte mal wolltest du uns nur tot sehen.", rief Shane ihm zu. "Meinem Herrn ist zu Ohren gekommen das ihr die drei Phönixartefakte sammelt. Das kann er leider nicht gutheißen. Deshalb wird eure Reise hier enden, solltet ihr nicht wieder so feige sein und euch retten lassen. Im Grunde ist es also egal ob ihr mir den Ring gebt oder ich ihn euren Leichen entnehmen muss.", tönte er arrogant zurück und richtete eine Hand auf die Abenteurer.

Jáin ahnte das er wieder einen Zauber auf sie abfeuern würde, doch dies wusste er geschickt zu verhindern. "Was denn Vater? Der große Leath weiß sich nur mit Zauberei zu helfen? Was ist denn aus den Schwertkämpfer in dir geworden? Oder bist du nur zu feige uns mit echten Waffen zu besiegen?", provozierte er ihn geschickt und zog sein Schwert. Er wusste das der Stolz seines Vaters ungebrochen war und er ihn somit zu einen etwas faireren Kampf herausfordern konnte. "Ganz wie du willst.", entgegnete er ihn mit finsterer Miene und zog sein Schwert hervor. "Jáin! Pass auf! Er ist auch so schon stark genug!", warnte ihn der junge Halbelf noch, doch da standen sich die beiden schon kampfbereit gegenüber.

"Shane! Die Dorfbewohner kommen immer näher! Was sollen wir denn tun?", rief Kyren aufgeregt und deutete auf das anrückende Pöbel. "Sejya, schaffst du es sie aufzuhalten ohne sie ernsthaft zu verletzen? Wir brauchen etwas Zeit.", meinte Shane sich an die Kopfgeldjägerin wendend. "Ich kann es ja mal versuchen, aber garantieren kann ich nichts.", erwiderte sie grummelnd.

Im Hintergrund machte derweil die Klinge ihres Gefährten zum ersten mal mit der seines Vaters Bekanntschaft, so dass man sich kurz ablenken ließ. Gebannt sah man wie zu wie die beiden sich bis aufs Blut bekämpften. Ein Schlag folgte dem nächsten, denn die beiden gönnten sich keine Pause. Jáin schien etwas im Nachteil, was Sejya nun keine Sekunde länger mehr zögern ließ. "Er braucht unsere Hilfe, also beeilt euch!", schrie sie und stürzte sich in die Menge.

"Sie hat recht! Kyren, beherrscht du einen Anti-Fluch Zauber?", fragte er hektisch, doch sie verneinte und schüttelte traurig ihren Kopf. "Verdammt! Hör zu, du musst dir was einfallen lassen. Ich versuche Sejya zu helfen um dir etwas mehr Zeit zu geben.", meinte er nervös als er merkte das Sejya erste Probleme bekam. "Was ist mit Jáin?!", fragte sie besorgt. "In ihm steckt das Herz eines Drowkämpfers. Er wird es schaffen.", antwortete er mit kurzen Blick auf das Kampfgeschehen auf der anderen Seite der Lichtung. Schließlich lief er seiner Gefährtin zu Hilfe, die immer mehr in Bedrängnis geriet.

"Was soll ich nur tun?", schluchzte Kyren vor sich hin und warf erneut einen Blick auf den Ring, den sie nach wie vor fest umschlossen in ihrer rechten Hand hielt. Er funkelte und strahlte so hell, als bestünde er aus dem reinsten Gold auf Erden. Ihre Gefährten gaben alles, aber auf Dauer würden sie dem Druck nicht standhalten können, so dass sie kaum eine Hoffnung hatte.

"Der Ring! Leg dir den Ring an ...", tönte auf einmal eine Stimme in ihren Kopf hervor. Sie erkannte wer da zu ihr gesprochen hatte, doch waren seine Worte so schwach das sie recht 0bald verstummten. Schon einen Augenblick später war sie sich nicht einmal sicher ob Nairdan wirklich zu ihr gesprochen hatte oder ob sie sich es nur eingebildet hatte. Letztendlich war es ihr egal, denn es war ihre einzige Chance auf ein friedliches Ende so dass sie den Ring schließlich anlegte. Kaum hatte sie sich den Ring über den Finger geschoben spürte sie wie sie eine seltsame Macht zu durchfließen begann. Es überkam sie wie eine Erleuchtung und sie wusste was sie tun hatte.

Sejya, die gerade in einem Würgegriff gefangen war, staunte als auf einmal jeder um sie herum die Kampfhandlung einstellte. Auch Shane, der gerade noch zwei Bewohner zu Boden geworfen hatte, stellte fest das plötzlich niemand mehr weiterkämpfte und ziellos nach vorn blickte. "Was ist los?", fragte er verblüfft und wendete sich Kyren zu. Ihr rechter Arm war ausgestreckt und deutete in seine Richtung. Ihre Hand war zur Faust geballt und man sah das sie den Ring trug. "Kyren!", rief er erleichtert, denn sie schien es geschafft zu haben die Menge zu beruhigen. "Mag ja sein das wenn man den Ring entfernt die Dorfbewohner ein Fluch trifft, aber der Ring selbst hat genug Macht um sie davon zu befreien.", entgegnete sie ihm lächelnd. Schon im nächsten Moment nahm die Hautfarbe der Menschen wieder ein normales Maß an und ihr starrer Blick verschwand. Ein jeder von ihnen wirkte verwundert, denn keiner wusste wie er an diesen Ort gekommen war.

Dennoch war das schlimmste noch nicht überstanden, denn Jáin kämpfte noch immer mit aller Kraft gegen Leath, der mehr und mehr Überhand gewann.

"Du bist schwach geworden, Jáin. Ich kämpfe nicht einmal mit vollem Einsatz und du bist ständig in der Defensive.", tönte Leath siegessicher. "Aber du wirst mich nie besiegen! AAAAHR!", schrie er erbost zurück und startete einen letzten Verzweiflungsangriff, den sein Vater jedoch mit optischer Leichtigkeit abwehrte. Jáins Deckung war nun offen so das Leath zu einen alles entscheidenden Angriff überging. Nur mit größter Mühe gelang es dem jungen Halb-Drow auszuweichen, allerdings nicht weit genug um nicht doch noch von der Klinge seines Gegners am Bauch getroffen zu werden.

Blut spritzte aus seine Wunde hervor, die er sich in krümmender Haltung zuzuhalten versuchte. Leath war bereit ihn den Gnadenstoß zu versetzen, doch reichte es ihm ihn mit einen heftigen Tritt außer Gefecht zu setzen. Ungebremst flog Jáin daraufhin durch die Luft und knallte schmerzaufschreiend gegen den Monolithen. Nur wenige Sekunden danach schlug sein Schwert neben ihn ein und versank im Boden.

"Jáin!", schrieen seine Freunde besorgt und eilten ihm zu Hilfe.

"Du bist ein Schwächling, Jáin, den Namen Hazard nicht würdig.", demütigte ihn sein Vater mit kühlem Blick. Sejyas Wut kochte über im Angesicht der Verletzungen die Jáin davongetragen hatte. "Wer von euch ist der nächste?", wollte Leath wissen, worauf sie sich ihm entgegen stellte. "Mit dir hab ich noch eine Rechnung offen du Bastard!", fauchte sie ihn zornig an und ging in Kampfposition, doch den Kampf den sie wollte bekam sie nicht als auf einmal Moguls Stimme in Leaths Kopf erklang. "Leath, zieh dich zurück.", tönte er streng. "Was?! Aber warum?! Sie werden mir diesmal nicht entwischen! Das ist die Gelegenheit!", antwortete er laut zurück, so dass man sich schon etwas wunderte warum er auf einmal Selbstgespräche führte. "Das ist ein Befehl, Leath! Ich erkläre es dir später!", gab Mogul klar und deutlich zur Antwort, worauf er schließlich mit verärgerten Blick sein Schwert wieder in der Scheide verschwinden ließ. "Was ist los, Leath?", fragte Sejya herausfordernd, noch immer in Kampfhaltung verharrend. "Schade, wir müssen das wohl ein ander mal austragen.", meinte er nüchtern und rief sich ein Teleportationsfeld herbei, durch das er schließlich verschwand. "Hey! Warte! Du kannst doch nicht so einfach abhauen!", rief sie ihm mit ausgestreckten Arm hinterher, doch er reagierte nicht mehr auf ihre Worte und entkam. Auch wenn sie sauer war das er sich vor diesen Kampf gedrückt hatte, so war sie auch erleichtert, das die Gefahr nun vorüber war.

"Jáin? Alles in Ordnung? Bist du schwer verletzt?", fragte Kyren ihren dunkelhäutigen Gefährten, wobei sie sich fürsorglich zu ihm niederkniete. "Nichts was ein Heiltrank nicht wieder heilen könnte ...", erwiderte er ausdruckslos ohne sie anzusehen, obwohl er ziemliche Schmerzen haben musste. Selbst ihr war klar was er zu sagen versuchte. Tröstend legte sie ihm ihre Hand auf die Schulter und ließ wieder von ihm. Je mehr man sich Thay näherte desto mehr seelische Wunden hinterließ ihr Weg, Wunden die man mit Heilzaubern nicht mehr regenerieren konnte ...



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