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World of Faerûn - 4. Staffel

Begin Of A New Legend
von

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Folge 70: Verlorener Sieg

Obwohl Kyren und Shane schon den ganzen Morgen die Umgebung abgesucht hatten, konnten sie ihren dunkelhäutigen Gefährten nicht finden. Shane ahnte bereits schlimmes, denn er hatte sich am Abend zuvor schon seltsam benommen. Schließlich gab man auf, mit der Erkenntnis das er wahrscheinlich alleine ins Schloss gegangen war. Sein Weggang schlug auf die Stimmung und so saß man den Vormittag über auf einem großen Stein in der winzigen Hoffnung das Jáin wieder zurückkommen würde.

"Warum so betrübte Gesichter?", fragte auf einmal ein Mädchen hinter ihnen, deren Kommen sie nicht bemerkt hatten. Die Stimme die man hörte kam ihnen bekannt vor, weshalb man sich überrascht umdrehte. "Larissa!", riefen sie synchron, sichtlich erstaunt das Erscheinen ihrer alten Weggefährtin. Sie hatte sich kaum verändert und wirkte doch reifer und ausgeglichener als zuvor, was sicher auch daran lag, dass ein Erzengel war. "Hi, ich dachte ihr könnet etwas himmlischen Beistand gebrauchen.", erwiderte sie lächelnd. "Was machst du hier?", fragte Shane erstaunt, der nicht damit gerechnet hatte das die einstige Helm-Priesterin zu ihnen auf Erden kommen würde. "Habt ihr etwa geglaubt die Götter würden eure Mission nicht unterstützen? Ich bin hier um zu helfen.", antwortete sie kess, mit entsprechender Geste.

"Kannst du uns etwa sagen wo Jáin ist?", fragte Kyren mit besorgten Blick, was der guten Stimmung des Erzengels ein wenig Abbruch tat. "Nun ja ... soweit ich weiß war er in Grays Fänge geraten. Er soll sich wohl befreit haben, wie mir zu Ohren gekommen ist. Entschuldigt das ich nicht mehr weiß.", gab sie leicht nervös zurück, die Fingerspitzen ihrer Zeigefinger aneinandertippend. "Dann geht es ihm gut? Wie erleichternd.", freute sich Kyren, wogegen ihr Gefährte deutlich interessierter war. "Warte! Woher weißt du von unseren Gegnern? Was hat man dir noch alles erzählt?!", fragte er mit strengen Blick.

"Äh, ich weiß wirklich nicht mehr als ihr. Aber nun kommt. Nehmt meine Hände. Ich bringe euch nach Tyraturos. Gray hält sich nach letzten Informationen dort auf. Die Burg war als Falle gedacht, doch um Glück seid ihr nicht gekommen.", meinte Larissa sichtlich in Hektik verfallen und reichte ihnen ihre Hände. Für Shane war klar das sie etwas verbarg. Er fragte sich was ihr die Götter wohl wirklich aufgetragen hatten. Noch einmal sah man sich abstimmend in die Augen und nickte sich zu. Es war klar, dass die finale Schlacht bevorstand. Danach, so war sich der junge Halbelf sicher würde Larissa vielleicht mehr erzählen.
 

Sie brachte die beiden Abenteurer per Teleport bis zum Eingangsbereich einer Höhle. Sie war finster, jedoch durch einige Fackeln erhellt. Ein mulmiges Gefühl durchschlich Kyren, denn vor ihr lag ein schmaler Steg, der über eine tiefe Schlucht führte. Zwar hatte er an den Seiten Geländer, aber der Anblick des schier unendlichen Abgrunds machte ihr dennoch zu schaffen. Sie schluckte tief und drehte sich nervös zu ihren Gefährten um. "Müssen wir da wirklich rüber?", fragte sie ängstlich schwitzend. "Ja ... also gehen wir.", erwiderte Shane unbedenklich und ging seelenruhig voraus. Er wollte endlich ein paar Antworten und die konnte er von niemand anderen als von Gray selbst bekommen. Zu viele hatten in diesen Spiel bereits leiden müssen, ohne das man wusste wofür man wirklich kämpfte.

"Was ist mit dir Larissa? Willst du mich mit deinen Engelsflügeln nicht auf die andere Seite helfen?", fragte Kyren verlegen. "Ah ... tut mir Leid, aber ich werde euch nicht weiter begleiten können. Auf diesen Ort liegt ein Fluch ... eine dunkle Macht die es einen Engel wie mir nicht gestatten würde, weiter zu gehen.", gab sie mit um Verzeihung bittender Geste zurück. "Keine Sorge. Ihr schafft das schon.", ergänzte sie mit aufbauender Mimik und gab der kleinen Elfe einen Schupps, so dass sie unfreiwillig auf den Steg stolperte.
 

Kyren zitterten selbst dann noch die Knie nachdem sie den Steg schon längst überquert hatte. Dieses mal war es jedoch nicht die Höhe die ihr Angst machte, sondern das was ihnen bevorstand. Mit Shane als Fackelträger hatte sie wenigstens genug Licht um sich nicht auch noch vor der allgegenwärtigen Dunkelheit zu fürchten.

"Weißt du überhaupt wo es lang geht?", fragte sie unsicher, worauf er plötzlich inne hielt und sich zu ihr umdrehte. "Nein, aber er erwartet uns bereits. Ich spüre seine Präsents überdeutlich, fast so als wollte er das wir ihn finden", sagte er mit nüchternen Blick und ging weiter. "Eine Falle?", erwiderte Kyren verängstigt, was er nickend bestätigte. "Keine Angst. Ich glaube das du sicher bist. Dich will er definitiv lebend.", meinte er mit angespannter Miene, auch wenn es sie nicht wirklich beruhigte.

Ohne das es ihr wirklich bewusst gewesen war, erkannte sie wieder einmal was für ein guter Freund er war. Obwohl er seine Schwester wieder hatte und Mogul bereits geschlagen war, hielt er zu ihr und setzte sogar sein Leben ein um sie zu schützen, ohne das er noch viel mit der Sache zu tun hatte. Als sie ihn ansah legte sich ein zufriedenes Lächeln auf ihre Lippen. "Danke ...", sagte sie zögerlich, was ihn verwundert aufstutzen ließ. "Wofür?", fragte er irritiert. "Danke das du mir beistehst.", ergänzte sie leicht errötet nach unten schauend. Nun lächelte auch er ein wenig und richtete seinen Blick wieder nach vorn. Es war seltsam, denn obwohl man sich in große Gefahr begab, blieb man so ruhig und entspannt als ob nichts wäre. Man strotze nur so vor Optimismus, wenn gleich man nicht ausschließen konnte, dass sie den schlechten Tatsachen nicht ins Gesicht sehen wollten.
 

Schließlich erreichten sie eine große Halle in dem Shanes Fackel nicht länger von Nöten war. Der ganze Raum war durch duzende andere Lichtquellen hell erleuchtet.

Der Saal unterschied sich gewaltig von all den anderen Räumen an denen man bisher vorbei gekommen war, denn dieser war an den Wänden, die aus puren Gold zu bestehen schienen, und sogar am Boden mit allerlei mystischer Elfenzeichen übersäht. Alles wirkte wie aus einer anderen Zeit. Am Ende der Halle befand sich eine sonderbare Wandfläche, die sich von den anderen abhob. Sie war aus Bronze gefertigt und in der Platte waren alten Zeichnungen gemeißelt, die von einem großen Kampf erzählten. In der Mitte der Platte hoben sich zwei Vertiefungen hervor, die menschlichen Konturen ähnlich sahen. "Was ist das für ein Raum?", fragte Shane verwundert und steckte seine Fackel in eine nahegelegene Halterung.

"Dieser Raum wird eurer Grab für die nächste Ewigkeit sein.", gab eine bekannte Stimme hallend zurück. Es bedurfte nicht viel Fantasie um zu erkennen, das es Gray war, der zu ihnen gesprochen hatte, doch noch war nicht klar wo er sich versteckt hielt.

Schließlich trat er hinter einer der vielen rhystischen Steinplatten hervor, die überall im Raum verteilt standen. Sein Gang war lässig, seine Hände in seinen Seitentaschen gesteckt, fast so als ob all das für ihn nur ein Spiel war. "Ich habe diesen Ort gewählt, weil er der Anfang vom Ende für mich sein wird - das Ende eine Tausend Jahre lang andauernden Qual.", erzählte er und schritt gemächlich auf die beiden Abenteurer zu. "Es wird ganz fair ablaufen. Nur ihr beide und ich. Heute wird es ein für alle mal vorbei sein. Schon viel zu lange konntest du dich meinen Fängen entziehen, Elfenmädchen. Nun steht mir Mogul nicht mehr im Weg. Ich brauche ihn nicht mehr.", ergänzte er mit nüchternen Blick, bevor er in einigen Metern Entfernung vor Shane und Kyren zum stehen kam.

Shane stutzte, denn sein Gegner trug keine Waffe mit sich. Er war sich daher sicher es mit einen Magiekundigen zu tun zu haben, doch er konnte nichts dergleichen von ihm ausgehen spüren. "Ihr ... Ihr habt keine Waffe ... und scheint kein Magier zu sein. Seid Ihr hier um zu kämpfen oder um euch zu ergeben?", fragte er verunsichert und öffnete nebenbei seinen nimmervollen Beutel, den Jáin ihn gegeben hatte.

"Ergeben? Wohl kaum. Euch ist offenbar nicht klar wie gewaltig ich euch überlegen bin.", gab er schmunzelnd zurück. "Mag sein das Ihr ein guter Nahkämpfer seid, aber ich bin ein ebenso guter Schwertkämpfer, falls Ihr es noch nicht wusstet.", erwiderte Shane entschlossen und zog ein Phönixschwert aus dem Beutel hervor. Gray wirkte zufrieden, denn es war genau so wie Jáin es gesagt hatte. "(Wie erwartet. Noch ein Phönixschwert, aber darauf bin ich vorbereitet.)", dachte er still vor sich hin.

"Ja! Und ich werde dich mit meiner Magie unterstützen!", rief Kyren ermutigt von der Ansprache ihres Gefährten, doch dies beeindruckte ihren Gegenüber nicht im geringsten.

"Sieh an ... noch ein Phönixschwert. Ich gebe zu unter anderen Umständen wäre ich überrascht, aber euer dunkelhäutiger Freund sah sich gezwungen mir einen Tipp zu geben. Er hat lange durchgehalten, doch schließlich war es ihm ein dringendes Bedürfnis mir mitzuteilen was ihr gegen mich plant. Wirklich clever. Ich hatte euch unterschätzt, aber das spielt keine Rolle mehr.", entgegnete er arrogant grinsend.

"Was habt Ihr mit Jáin gemacht?! Wo ist er?!", fauchte der junge Halbelf wütend zurück. "Oh, ich weiß nicht wo euer Freund ist. Leath ist gegangen und hat ihn mit sich genommen. Wie ihr seht sind wir ganz alleine hier. Niemand wird euch mehr zu Hilfe kommen können.", antwortete er uneingeschüchtert.

"Dann lass es uns jetzt zu Ende bringen. Mogul hat bereits für seine Taten bezahlt. Wird Zeit das Ihr ihm in der Hölle Gesellschaft leistet.", meinte Shane entschlossen. "Weswegen denn? Was wirfst du mir denn grausames vor? Das Elfenmädchen zu entführen ist doch nun wahrlich kein Schwerverbrechen, oder? Mit Moguls Taten habe ich nicht das geringste zu tun.", erwiderte er leicht ironisch, worauf Kyren einen Vorstoß wagte.

"Dennoch habt Ihr nichts unternommen um ihn zu stoppen!", warf sie in aufgeregter Tonlage ein. "Natürlich nicht. Seine Existenz konnte ich nur begrüßen. Ursprünglich sollte er mit dir den Platz an der Wächterwand einnehmen, doch er war nicht länger tragbar dadurch das er deinen Tod wollte. Ich schätze der Halbelf mit dem göttlichen Blut tut es auch.", tönte er hochnäsig zurück. "Was? Wovon redet Ihr?!", fragte Shane nervös mit Blick an die bronzene Wandtafel.

"Aber das ist doch ganz einfach. Das Elfenmädchen wird mit mir tauschen, auf das ich endlich frei sein kann und ihr auf alle Ewigkeit an diesen Ort verbannt sein werdet.", erklärte er mit umschweifender Geste auf die Vertiefungen in der Wand. "Ihr seid an diesen Ort verbannt?", wunderte sich der junge Halbelf.

"Ganz recht. Und das nur wegen einer fünftausend Jahre alten Sache. Wenn ich mit euch fertig bin werde ich endlich frei sein und euch gebührt die Ehre über diesen Ort zu wachen.", gab er vorfreudig zurück.

Kyren wirkte nachdenklich und kratzte sich grübelnd am Kinn. "Ich weiß nicht Shane. Irgendwie kommt mir das Szenario bekannt vor.", meinte sie unsicher. "Was meinst du?", fragte er verwundert.

"Genug geredet! Greift mich an wenn ihr wollt. Für euch ist hier Endstation!", rief er mit irren Blick und streckte seinen Arm nach ihnen aus. Shane wusste kaum wie ihm geschah als die Augen seines Gegners plötzlich blau erleuchteten und er und Kyren von einer Druckwelle davon geschleudert wurden.

Es kostete Gray nicht viel Kraft dem am Boden liegenden Halbelfen das Phönixschwert zu entreißen, das wie von einen Magneten angezogen zu ihn rutschte. "Was ... was war das?!", staunte sein junger Gegner überrascht, während Gray die Waffe aufhob. "Das war ja einfacher als gedacht. Und nun seht was ich allein mit der Kraft meiner Gedanken vollbringen werde.", erwiderte er und warf das Schwert in die Luft. Wieder glühten seine Augen blau auf, doch diesmal war sein Ziel das Phönixschwert, das unter den Drück seine psychischen Kräfte in duzende Teile zersplitterte.

"Oh nein!", rief Kyren geschockt, wohlwissend das er soeben die einzige Hoffnung im Kampf gegen ihn vernichtet hatte. Ihr blieb jedoch kaum Zeit um dem Schwert nachzutrauern, denn die nächste seiner Attacken richtete sich wieder gegen ihren Gefährten.

Die Kraft seiner Gedanken war dieses mal so heftig das es Shane glatt durch einen der alten Steine riss, bevor sein Flug von einer Wand gebremst wurde. Sein schmerzerfüllter Aufschrei trieb ihr fast die Tränen in die Augen. "Shane!", rief sie besorgt und eilte ihm zu Hilfe.

Gray ließ sie gewähren, folgte ihr aber in gemächlichen Schritt. "Shane! Alles in Ordnung?!", fragte sie aufgeregt, bereit einen Heilzauber anzuwenden. "Hab mich schon mal besser gefühlt.", erwiderte er scherzend, mit zugekniffenen Auge und raffte sich mühsam auf.

"Tja, tja, sieht so aus als ob ich tatsächlich der Sieger bin.", tönte Gray siegessicher und applaudierte sich selbst, doch Shane wollte nicht so einfach aufgeben, egal wie viel telekinetische Kraft sein Gegner hatte. "Eine Frage noch, Gray. Warum ausgerechnet Kyren? Warum nicht irgend jemand anders?", entgegnete er ihm mit verbissenen Gesicht, auch um etwas Zeit für einen Alternativplan zu schinden.

"Ganz einfach. Weil ich einen gleichwertigen Ersatz brauche.", gab er schmunzelnd zurück und richtete seinen Arm zur finalen Attacke auf den jungen Halbelfen. Dieser zeigte sich von dieser Antwort verblüfft. Zweifelnd sah er zu Kyren, die ebenfalls etwas durcheinander wirkte. "Was ... ein kleines Elfenmädchen soll ein gleichwertiger Ersatz für euch sein?", wunderte er sich.

"Es ist nichts worüber du dir länger Gedanken machen musst. Du wirst gleich ohnehin nicht mehr in der Lage sein daran etwas zu ändern.", erwiderte Gray arrogant.

Kyrens Herz schlug wild auf bei dem Gedanken das Shane etwas schlimmes zustoßen sollte. Nie wollte sie zulassen das er wegen ihr ein grausiges Ende erleiden musste. Ihr war nicht ganz klar was Gray gemeint hatte als er von einen gleichwertigen Ersatz sprach, aber dennoch gab es ihr den Mut ihn mit einigen ihrer Zauber zu attackieren. "Lass ihn in Ruhe!", schrie sie erbost und wendete sich Gray zu. Dieser stutzte etwas als sie ihre Hände auf einmal für einen Zauber in Stellung brachte und diesen gegen ihn richtete. "Säurepfeil!", rief sie lautstark und beschwor ihren ersten Zauber.

Er wich jedoch geschickt aus, wenn gleich er seinen Angriff abbrechen musste. "Daneben!", stellte Kyren enttäuscht fest, aber Shane schaltete schnell. "Warte! Er ist deinem Zauber ausgewichen. Er kann deine Magie nicht mit seiner Macht blocken. Mach weiter! Gib alles was du hast!", rief er ihr aufgeregt zu. Sie zögerte nicht lange und legte gleich ein paar Zauber nach. Tatsächlich verfinsterte sich Grays Mimik einen Augenblick lang, denn er sah sich gezwungen den Zaubern auszuweichen. Unablässig feuerte die kleine Elfe Flammenpfeile, Säurepfeile und magische Geschosse auf ihn ab, weshalb er keine Gelegenheit zum Angriff mehr bekam.

"Lass es sein, Mädchen! Du zögerst eure Niederlage nur unnötig hinaus. Früher oder später wirst du zu erschöpft sein um mich weiter auf Distanz zu halten.", entgegnete er Kyren, die bereits erste Anzeichen von Erschöpfung erkennen ließ. "Das ist mir egal!", konterte sie aufgebracht und feuerte eine weitere Ladung magischer Geschosse auf ihn ab, die auch einige der alten Steinrelikte zerstören und Gray in eine Staubwolke hüllten.

So ungern sie es auch einsah, er hatte recht mit dem was er gesagt hatte. Sie wusste nicht wie lange sie noch durchhalten konnte, aber sie hoffte Shane somit etwas Zeit zu verschaffen, damit er sich einen Plan ausdenken konnte. Shanes Mimik jedoch war verbissen, denn auch wenn er noch das Schwert hatte, das ihn sein Vater in Starmantle gab, vollständig vernichten konnte man ihn sicher nicht, selbst wenn es ihm gelänge gegen seine Kräfte anzukommen.

Gray lachte als er merkte das der Elfin die Kräfte ausgingen und sich die Staubwolken um ihn herum legten. "Ihr Narren. Ihr habt rein gar nichts erreicht.", meinte er siegesgewiss und fixierte seinen Arm wieder in Richtung des Halbelfen. Die Lage hatte sich nur kurzzeitig entspannt, denn nun schien es als ob ihn nichts mehr stoppen konnte.

Grays Mimik erstarrte plötzlich als er einen reißenden Schmerz in seinen Rücken spürte. Seine Augen weiteten sich und als er an sich herabsah entdeckte er einen Arm, der aus seinem Bauch ragte. "W-was ...", stotterte er geschockt. Erst als sich der Rauch um ihn legte, merkte er das jemand hinter ihm stand.

Auch Shane und Kyren erschraken als sie auf einmal Diron hinter Gray erblickten, der ihn mit der bloßen Hand durchbohrt hatte. "D-Diron ... du? Wie ... nein ... das kann nicht sein.", ächzte Gray mit Blick auf seinen Hintermann. "Ihr habt eines nicht bedacht, Gray. Das Phönixschwert ist nicht die einzige Möglichkeit euer Leben ein für alle mal zu beenden. Der Überraschungsmoment war auf meiner Seite und nun verabschiede dich von dieser Welt.", sagte Diron mit kühlen Blick. "Jetzt ... verstehe ich, du Bastard. Jetzt macht alles einen Sinn. Das war von Anfang an alles so geplant. Du hast uns nur aus diesen einen Grund erweckt ... arg.", erwiderte er mit schmerzerfüllten Gesicht.

"Diron? Du ... du hast uns gerettet?", staunte Kyren verblüfft, während Gray weit weniger begeistert war. "Ihr Narren! Ihr wisst ja gar nicht was für Konsequenzen mein Tod hat! Die Welt wie ihr sie kennt wird schon bald aufhören zu existieren. Ihr werdet alle verdammt sein! Nun seht zu wie ihr mit der Bestie Faerûns fertig werdet.", fauchte er erbost, bevor Diron ihm ein Ende bereitete. "Genug! Du hast deinen Zweck erfüllt.", tönte der Nekromant mit eiskalten Blick und entfesselte in seinem Arm eine Magie, die Gray das gleiche Schicksal erleiden ließ wie Mogul zuvor. Laut aufschreiend verschwand auch er im Licht einer Windhose bis schließlich nichts mehr von ihm übrig war.
 

Dirons Miene war finster und es sah nicht so aus als ob er gekommen war um ihnen zu helfen. Dennoch stellte sich ihm ein anderes Problem in den Weg, denn die Höhle begann auf einmal zu bröckeln und zu beben.

"Was ist das?!", rief Kyren ängstlich. "Ein Beben! Die Höhle stürzt ein! Wir müssen hier raus!", gab Shane aufgeregt zurück und nahm sie an der Hand. Diron hingegen blieb unbeeindruckt an Ort und Stelle stehen, während riesige Gesteinsbrocken um ihn herum aus der Decke rissen und nieder fielen.

"Geht nur ... mein Meister erwartet euch.", tönte er ihnen hinterher, wenn gleich nicht klar war ob sie seine Worte bei all dem Krach überhaupt hören konnten.

Die beiden Gefährten liefen so schnell sie konnten davon. Sie wussten, dass wenn sie nicht rasch genug den Ausgang erreichen würden, sie hier begraben werden würden. Die Gänge wurden immer enger und hinter ihnen fielen sie bereits vollständig in sich zusammen. Kyren wurde jedoch immer langsamer, war sie doch noch zu erschöpft von den vielen Zaubern die sie gegen Gray geübt hatte. Schon bald merkte Shane das er sie mehr zerrte als das sie lief und entschied sich ihr die Last des Laufens abzunehmen. "Schnell! Steig auf meinen Rücken!", rief er und kniete sich etwas nieder. Sie war bereits so außer Atem das sie nicht einmal antworten konnte und tat einfach was er sagte. Mit ihr als Gewicht drohte er jedoch bald zu langsam zu sein, da er aufpassen musste sie nicht während eines Sprungs oder beim Ausweichen zu verlieren. "Shane ... wir schaffen es nicht. Du musst mich zurück lassen.", meinte Kyren mit trauriger Stimme, die sich so fest an ihn klammerte wie sie nur konnte. "Von wegen! Ich lasse dich auf gar keinen Fall zurück, hörst du! Ich will dich nicht auch noch verlieren. Ich lasse dich nicht im Stich.", erwiderte er entschlossen, was Kyren sichtlich rührte, auch wenn es sie im ersten Moment erschrak.

Nur einen Moment später erreichten sie den Ausgang von Moguls Feste, wo Larissa am anderen Ende des Stegs bereits auf sie wartete. "Shane! Kyren! Beeilt euch!", rief sie ihnen besorgt entgegen.

Der Steg war die letzte Hürde, doch zugleich auch die schwerste. Shane hatte es fast auf die andere Seite geschafft, da rissen die Verankerungen aus den Boden und ließen das Konstrukt in sich zusammen fallen. Der junge Halbelf versuchte sich noch durch einen Sprung zu retten, doch es fehlte ihm an Ende ein Meter zum rettenden Felsvorsprung. Seine Augen weiteten sich, denn der Sturz in die Tiefe würde sicher kein angenehmes Ende für ihn und Kyren bedeuten. Larissa reagierte jedoch schnell und griff mit einer ihrer Engelsranken nach ihm, so dass sein Fall nicht allzu lange andauerte. Ohne große Mühe zog sie ihn und Kyren hinauf, von wo es nur noch ein paar Meter zum Eingang des unterirdischen Verstecks waren.
 

Als man die Oberfläche erreichte, fand man sich in den Ruinen nahe einer großen Stadt wieder. Schließlich endete das Beben, ausgelöst durch die einstürzende Höhle und eine Rauchwolke entstieg aus dem Eingang. "Geschafft.", ächzte Kyren glücklich und legte sich mit ausgebreiteten Gliedern auf den Rücken nieder.

"Das war knapp.", stimmte ihr Gefährte zu und kniete sich auf den Boden, wo er nach Luft schnappte. "Ihr wart großartig.", meinte Larissa, die freudig ihre Hände ineinander schlug. "Ja? Dann kannst du uns ja jetzt die ganze Wahrheit sagen. Ich hab' nämlich das Gefühl das wir gerade riesen Mist gebaut haben!", gab Shane leicht verärgert zurück. "Ja ... du hast recht.", antwortete sie in reuevollen Ton und senkte ihren Kopf bedächtig ab.

"Ich verstehe das einfach nicht, Larissa. Gray hat so seltsame Dinge gesagt. Warum wurde er von Diron getötet? Ich dachte er wäre auf seiner Seite. Das ganze ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Ich will endlich ein paar Antworten.", erwiderte er sichtlich zerknirscht. Seine Fragen sollten schnell in den Hintergrund geraten, denn das nächste Unheil stand bereits bevor.

Kyren traute ihren Augen kaum als sie in den Himmel sah, der sich in rasender Geschwindigkeit verfinsterte. "Leute ...", gab sie besorgt von sich, so dass auch ihre Freunde schnell merkten das etwas nicht stimmte. Dunkle Wolken zogen auf, begleitet von einen dumpfen Grollen und formten einen unheilvollen Strudel am Himmel. Es war klar das dies kein normales Wetterphänomen sein konnte.

"Sieht nicht gut aus. Da braut sich was zusammen.", meinte Shane mit Blick nach oben. Selbst Larissa wirkte nicht so als ob sie mit etwas derartigen gerechnet hatte und verharrte regungslos an Ort und Stelle. "Also, das musst du mir nun aber auch erklären.", meinte Kyren leicht zynisch und brachte Larissa immer mehr in Erklärungsnot. "Die Zeit drängt. Die Götter bauen einen Schutzwall auf. Sie fürchten sich.", erwiderte die Erzengelin. "Fürchten? Vor wem?", hakte Shane nach. "Vor der Bestie Faerûns.", gab sie mit besorgten Blick auf Tyraturos zurück.
 

Diron bekam von all dem nur wenig mit. Einsam stand er in einer nahezu leeren Kammer umgeben von nichts weiter als Dunkelheit. Vor ihm befand sich ein Behältnis, ähnlich dessen in denen er schon Alexandra und Leath gehalten hatte. Die Siluette eines kleinen Mädchens schimmerte im schwachen Licht der enthaltenen Flüssigkeit hervor. Zögerlich legte er seine linke Hand aufs Glas und senkte seinen Kopf in Trauer. "Bald ... bald hat dieser Alptraum ein Ende.", sagte er leise und schloss seine Augen, die den Kampf mit den Tränen zu verlieren drohten.

Er erinnerte sich an die Zeit zurück als er noch ein kleiner Junge war. Obwohl gerade einmal zehn Jahre, wollte er unbedingt schon ein großer Zauberer werden. Die Magie faszinierte, die Magie fesselte ihn, doch all dies war ihm nichts wert im Vergleich zu dem Mädchen das er praktisch schon seit Geburt an kannte. Kassandra war ihr Name und sie war das Mädchen seines Herzens. Fast jeden Tag trafen sie sich zum spielen und toben. Sie war ein fröhliches, herzensgutes Mädchen, das sich gleichermaßen um ihn sorgte wie auch neckte. Gerne sah er ihr dabei zu wenn sie ihr langes blondes Haar kämmte, doch schon ihr Lächeln bereitete ihm Freude genug.

Obwohl beide noch so jung waren, liebte er sie aus ganzem Herzen, wenn gleich er nicht wusste ob ihre Freundlichkeit auf den gleichen Gefühlshintergründen beruhte. Er war zu schüchtern ihr etwas von seinen Gefühlen zu erzählen, aber es störte ihn auch nicht solange er nur etwas Zeit mir ihr verbringen konnte.

Sie waren ein unzertrennliches Duo, doch kurz nach ihren zehnten Geburtstag änderte sich all dies schlagartig. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Es hieß das die Kutsche mit der Kassandra und ihre Eltern nach Hause unterwegs waren, in einen Überfall von Räubern geraten war. Niemand überlebte das Massaker und für ihn brach damals eine Welt zusammen. Das die Täter gefasst und hingerichtet wurden gab ihm keinen Trost. Fast drei Tage lang saß er regungslos an ihren Grab ohne etwas zu essen und ohne etwas zu trinken, bis er schließlich erschöpft zusammen brach. Als er im Hause seiner Eltern aus dem Koma erwachte, war er nicht mehr der selbe wie zuvor. Es war fast so als hatte man ihm die Kindheit geraubt, so seltsam verhielt er sich.

Tag und Nacht studierte er Bücher, die Magie der Totenlehre, um sich selbst die Fähigkeiten anzueignen die er brauchte um Kassandra ins Leben zurück zu holen. Bald sah er ein das die Bücher die er hatte nicht genug Wissen enthielten um sich die Lehre der Nekromanie anzueignen. Er verließ sein zuhause und zog durch die Welt, stets im Drang sein Wissen zu erweitern. Er brach in Tempel verschiedenster Götter ein um sich die Informationen die er brauchte aus den Büchern zu holen. Seine Fähigkeiten stiegen und seine Macht wuchs. Trotz seines jungen Alters war er bereits ein begabter Magier, wenn gleich ihm noch immer nicht die Mittel zu teil wurden, wie er das Mädchen seines Herzens vom Tod befreien konnte. Für ein Kind war es schwer Geduld zu üben und so kehrte er mit dreizehn Jahren an die Grabstätte von Kassandra zurück. Am Rand des Wahnsinns glaubte er die Magie zu beherrschen, die er benötigte und ignorierte die Tatsachen. Es gelang ihm zwar sie wieder zum Leben zu erwecken, doch das Resultat brach ihm fast das Herz. Seine Hände zitterten und sein Geist schmerzte als er merkte das es ihm nur gelungen war sie als willenlose Untote wieder zu erwecken.

Dennoch hatte er sie wieder und auch wenn sie nicht mehr als eine Puppe war, so war er für eine Zeit lang wieder glücklich, stets in der Hoffnung eine Magie zu finden, der sie wieder zu einen richtigen Menschen machen konnte. Seine Hoffnungen fanden ein baldiges Ende als er sie für einen Moment allein an einen Rastplatz zurückließ und Holz für ein Lagerfeuer zu sammeln. Er war nur kurz weg, doch diese Zeit reichte einer Gruppe von Knappen, die sich als Paladine beweisen wollten, um das wehrlose Mädchen zu vierteilen und zu zerstückeln.

Weinend hielt er ihren Kopf in den Händen und fragte nach dem warum. Nie wollte er verstehen warum man sie getötet hatte. Es war der Tag an dem er die Götter in alle Ewigkeit verdammte, die das untote Wesen des Mädchens nicht dulden zu wollen schienen. Es dauerte viele weitere Jahre in denen er ihren Körper durch Tränke, Zauber und Näharbeiten wieder zusammen fügte, doch er war, wie auch an diesen Tagen noch, weit von der Macht entfernt einen toten Untoten wieder zu menschlichen Leben zu erwecken. Die Männer die sie töteten entkamen seiner Zeit, auch wenn sie sich nicht ewig seiner Rache entziehen konnten. Unter ihnen war auch Sejyas Stiefvater gewesen, der wie all die anderen mitsamt ihren Familien seinem blinden Hass zum Opfer gefallen waren. "Verzeih mir, Kassandra.", sagte er mit verbitterter Stimme und ließ von ihren Behältnis ab. Für einen kurzen Moment fühlte er seine Schuld, aber er wusste auch das es nun kein zurück mehr gab.
 

Kyren, Shane und Larissa waren gerade auf den Weg nach Tyraturos als sie plötzlich auf zwei Menschen stießen, die von einen anderen Weg kamen.

Man traute seinen Augen kaum, denn die beiden dort waren ihre alten Gefährten Jason und Mitch. "Jason! Mitch! Was macht ihr denn hier?!", fragte Kyren aufgeregt, wenn gleich sie erfreut zu sein schien sie zu sehen. "Kyren? Shane? Larissa? Ihr seid auch hier?", tönte es in ähnlicher Stimmlage zurück. "Was hat euch hier her verschlagen?", wollte Shane wissen, der überrascht, aber auch erfreut wirkte. "Wir wurden von jemanden gebeten nach Tyraturos zu kommen um großes Unheil zu verhindern, ein paar Wochen nachdem du aus Suldanessalar gegangen warst.", erwiderte Jason ebenso erstaunt über diese Begegnung.

"Und wo ist Zelda? Ist sie nicht bei euch?", wunderte Kyren sich als sie merkte das die schöne Waldläuferin fehlte. "Sie ist im Reich von Ashanath. Sie will versuchen dort Unterstützung aufzutreiben.", antwortete er nüchtern, worauf Shane sich wieder einschaltete. "Wer hat euch hier her beordert? Vielleicht wisst ihr ja was hier vorgeht? Larissa will es uns nicht sagen.", meinte er. "Es war ein junges Mädchen in so einen seltsamen Kutte. Sie kam auf uns zu und bat uns nach Thay zu reisen. Sie sagte das wir ein schlimmes Unheil hier verhindern müssten und unsere Hilfe gebraucht werden würde. Sie klang sehr überzeugend also haben wir uns auf den Weg gemacht.", erzählte er, bevor ihn eine weitere hinzustoßende Gestalt unterbrach. "Seltsam. Mir hat man das gleiche erzählt.", tönte plötzlich eine Stimme hinter der Gruppe hervor.

"Hey, das ist doch ...!", staunte Kyren über den jungen Mann im blauen Karatedress, der lässig an einer alten zerfallenen Häuserwand lehnte. "Lee.", ergänzte Jason mürrisch, der über den Anblick seines alten Rivalen nicht so begeistert zu sein schien.

"Tja, offensichtlich hat hier jemand die besten Kämpfer Faerûns versammelt, obwohl ich dann nicht verstehe was du hier zu suchen hast, Jasy-Boy.", gab Lee zynisch zurück. "Reiß dein Maul nicht zu weit auf, sonst werde ich dir zeigen wer hier nicht her gehört!", fauchte der junge Mönch wütend zurück. Bevor die beiden jedoch ins Raufen gerieten schaltete sich Larissa ein.

"Hört auf damit! Ihr seid bestimmt nicht so weit gereist um uns jetzt zu streiten!", mahnte sie die beiden mit strengen Blick und ging zwischen sie, worauf sie sich trotzig voneinander abwendeten.

Larissas Blick wirkte leicht wehmütig als sie so zu Mitch herüber sah. Er wirkte recht verhalten sie zu sehen. Sie schmunzelte als sie an vergangene Zeiten mit ihm zurück dachte. Shane fiel ihr merkwürdiges Verhalten auf und gesellte sich zu ihr. "Sag mal ... warum hast du nicht gesagt das Mitch und Jason hier auftauchen?", fragte er leicht irritiert, worauf sie ihren Kopf leicht absenkte. "Weil ich es nicht wusste. Mitch und ich ... wir sind schon eine Zeit lang nicht mehr zusammen.", erwiderte sie bedächtig, wodurch Kyren verwundert aufschrak. "Was? Soll das heißen ihr seid kein Paar mehr? Aber warum denn?", fragte sie ganz erstaunt. "Ich weiß, ich hatte eine schöne Zeit mit ihm, er hat mich in die Kunst der Liebe eingewiesen, aber mehr als ein paar angenehme Nächte verband uns einfach nicht. Ich bin ein Erzengel, gebunden an das Himmelsreich und er wollte lieber auf Erden leben.", meinte sie leicht verlegen. "Was?! Du hast mit ihm ...? Aber ...", stotterte Kyren, die mindestens ebenso errötet war wie Larissa selbst. "Nein, ich bereue nichts. Ich war ein wenig naiv, aber auch solche Erfahrungen gehören mit zum Leben und außerdem ...", erwiderte sie mit Blick auf Mitch, der sie recht wehmütig ansah. "Und außerdem?", hakte die Elfin neugierig nach. "Und außerdem bin ich nun wieder frei für meinen geliebten Shane.", ergänzte sie kichernd mit passenden Blick auf den jungen Halbelfen, dessen rechte Augenbraue daraufhin nervös nach oben zuckte, während es Kyren glatt zu Boden riss. "Ich denke wir haben wichtigeres vor uns als so was.", gab er hustend mit der Faust vorm Mund zur Antwort, wenn gleich er ein wenig verlegen war.

Für einen Moment schmerzte Kyrens Herz aus Angst Shane an sie zu verlieren, doch als plötzlich eine Stimme in ihren Kopf ertönte wurde das schnell zur Nebensache. "Komm zu mir.", sprach jemand in ihr Bewusstsein, so dass niemand anders es hören konnte. Bilder fluteten ihr inneres Auge, die ihr den Weg wiesen den sie zu gehen hatte. Es war wie ein Drang der sie wie hypnotisiert in Richtung Tyraturos voranschreiten ließ.

"Hey Kyren? Was ist?", rief Shane verwundert und lenkte somit alle Aufmerksamkeit auf sie. "Jemand ... ruft mich.", erwiderte sie wie in Trance und ging weiter ihres Weges. "Eh, wir folgen ihr besser.", meinte Larissa mit Blick auf die anderen.
 

Der Gang der kleinen Elfin war beständig und es schien fast so als ob sie von etwas gerade zu magisch angezogen wurde. Zunächst sah es so aus als ob sie in die menschenleere Stadt von Tyraturos wollte, doch ihr Weg führte sie nur unweit von den Ruinen fort, zu einem alten, riesigen Grabstein der etwas Abseits stand. Dort angekommen war die Überraschung jedoch groß, denn man erwartete sie bereits. Der Anblick Johns, der auf dem Grabstein saß, war ein gleichermaßen unheilvolles und beängstigendes Zeichen zugleich.

"Ich wusste das ihr früher oder später hier auftauchen würdet.", begrüßte er sie und sprang elegant von seiner Position herunter. "John!? Was machst du hier?", gab Shane verwundert von sich.

"Wer ist das?", fragte Jason, ungläubig mit den Finger auf ihn deutend, auch wenn die Antwort die ihm Kyren gab ihm nicht gefallen sollte. "Das ist ... Jaygoyle.", erklärte sie mit mürrischen Blick, sehr zum Schock ihrer alten Gefährten. "Was?! Aber das kann doch gar nicht sein! Shane hat doch ...", gab Jason aufgeregt zurück, bevor John ihm das Wort nahm. "Schweigt! Die Vergangenheit ist irrelevant für das was dort unten begraben liegt - ein Wesen dessen Macht wirklich beunruhigend ist. Ich bin hier nicht euer Gegner!", mahnte er die anderen mit rauen Ton. "Offenbar weißt du mehr als wir.", stichelte der junge Halbelf mit entsprechenden Blick. "Ich bin der Sprache nicht mächtig die auf dem Grabstein steht, aber was immer da unten begraben liegt, es ist vollends erwacht.", erwiderte er nüchtern.

Larissas Gewissen drohte ihr derweil die Luft abzudrücken, denn wenn sie jetzt nicht ihr Wissen preis gab, dann war es womöglich zu spät. "Wartet! Nun, wo so viele hier versammelt sind, werde ich euch sagen was ich weiß. Ich kann einfach nicht zulassen das man euch in den Tod schickt. Ihr seid noch immer meine Freunde, auch wenn ich ein Erzengel im Diensten des Gottreiches bin.", meinte sie mit zugekniffenen Augen, in angespannter Haltung. "Larissa?", gab Kyren erstaunt von sich.

"Auch wenn es mich mein Erzengeltum kostet. Ich werde euch so viel sagen wie ich weiß. Dort auf dem Grabstein wird von der Bestie Faerûns gesprochen. Eine Gottlose Kreatur, die vor 5000 Jahren hier verbannt wurde. Man weiß nicht warum, aber die Wächter des Grabes waren erwacht und hatten auf einmal bösartige Züge. Ihr habt sie getötet - ihr hattet keine andere Wahl.", erzählte sie den Tränen nahe. "Mogul und Gray!", schlussfolgerte Shane. "Ja, und nun ist das Wesen dort unten frei. Es muss aufgehalten werden, oder die Welt wie ihr sie kennt wird aufhören zu existieren!", ergänzte Larissa in gleicher Tonlage wie zuvor.

"So ist das also. Jetzt verstehe ich was Gray gemeint hatte. Jetzt ergibt alles Sinn. Aber warum hast du uns das nicht gleich gesagt?", gab er unerschrocken zurück. "Die Götter sind der Ansicht das ihr umkehren würdet, wenn ihr alles gewusst hättet. Wie John schon sagte. Es ist ein Wesen unbeschreiblicher Macht.", erklärte sie, was die Siegeserwartungen sichtlich dämpfte.

Lee ging derweil zum Grabstein, doch egal wie sehr er sich auch umsah, einen Eingang konnte er weder im Boden noch sonst wo finden. "Und wo soll's da runter gehen?", fragte er nach, so als wollte er sagen das man es trotzdem zu Ende bringen wollte. "Ihr ... ihr wollt trotzdem gehen?", staunte Larissa, worauf sich Shane entschlossen vor sie stellte. "Ja, auf jeden Fall! Wir sind nicht so weit gereist um jetzt kehrt zu machen. Das Böse muss besiegt werden, egal wie mächtig es ist. Wenn uns Faerûn braucht, dann stehen wir bereit!", sagte er motivierten Tones.
 

Lee wollte gerade vom Grabstein lassen, da spürte er wie die Erde unter seinen Füßen ein wenig erbebte. Reflexartig sprang er zur Seite während sich unter ihm der Boden öffnete und eine Treppe freigab, die in die Tiefe führte. "Was für'n Service!", meinte er erstaunt.

"Ich schätze, was immer da unten ist, es ist für diese Schlechtwetterfront am Himmel verantwortlich. Wir sollten runtergehen und nachsehen.", meinte Jason mit Blick auf den bewölkten Himmel, doch John brachte das nur zum Schmunzeln. "Ihr Narren. Wenn ihr da jetzt einfach so runtergeht unterschreibt ihr euer Todesurteil. Von euch hier ist niemand in der Lage sich mit dieser Macht, die dort unten liegt, zu messen .... außer ...", gab er kühl von sich und richtete seinen Finger auf Shane.

"Was? Shane soll in der Lage sein das Übel da unten zu bekämpfen?", fragte Larissa ungläubig nach. "Nicht ganz. Nicht einmal er wäre stark genug, aber würde er sich mit mir vereinigen, hätten wir eine Chance.", erklärte er mit zwielichtigen Blick. "Vereinigen?", hakte Kyren beängstigt nach.

"Ich wäre in der Lage den jungen Halbelfen und all seine Kraft in mich aufzunehmen wenn er sich mit vereinigt. Dadurch würden sich meine Mächte ernorm steigern. Ich behalte natürlich die Kontrolle. Er wird lediglich zu einen Teil von mir.", antwortete er mit einen beunruhigenden Grinsen.

Shane jedoch blieb optisch gelassen und senkte seinen Kopf nach unten ab. Es schien fast so als ob er etwas derartiges erwartet hatte, schon nachdem sich John enttarnt hatte. "Verstehe, deshalb hast du mich nicht getötet. Du brauchtest mich noch. Wahrscheinlich muss die Vereinigung auf dem Einverständnis beider Seiten beruhen sonst hättest du es sicher schon längst getan.", stellte er nach kurzer Überlegung fest. "Ja, ganz recht, aber eigentlich seid ihr mir alle von Nutzen, denn was immer da unten liegt. Es könnte schwierig werden allein gegen diese Macht zu bestehen.", erwiderte er frech.

"Verstehe, du brauchst uns als Kanonenfutter!", fauchte Jason erbost zurück, was John lediglich mit einen arroganten Blick würdigte. "Ihr habt nun die Wahl. Entweder euer Freund vereinigt sich mit mir, oder euer Unterfangen ist zum Scheitern verurteilt.", tönte er großspurig.

Kyren gefiel die Idee jedoch ganz und gar nicht und sah zu Shane herüber. "Warte! Wer garantiert uns das du Shane wieder frei gibst, falls wir gewinnen?!", protestierte sie energisch, doch zu aller Überraschung gab ihr Shane selbst die Antwort. "Das wird er nicht. Er hat nicht vor mich wieder freizugeben.", sagte er, noch immer in seiner betrübten Haltung verharrend. "Ich sehe du bist nicht so naiv wie das Elfenmädchen, Junge.", merkte John grinsend an und bestätigte somit seine Aussage.

Auch Larissa zeigte sich wenig begeistert von diesen Plan und appellierte an ihren Gefährten. "Shane! Das ist doch Wahnsinn!", rief sie in der Hoffnung ihn zur Vernunft zu bringen, aber er schien sich bereits entschieden zu haben. "Ich mache es. Einverstanden, John. Du kannst meinen Körper haben. Wenn das die einzige Möglichkeit ist die Welt zu retten, dann will ich es machen.", sagte er und richtete seinen Kopf wieder auf. Aus ihm sprach der Teil, der von klein auf Paladin werden wollte und so war es selbst in dieser Situation eine Ehre für das Wohl der Welt sein Leben zu geben.

Für Kyren hingegen drohte eben diese Welt zusammen zu brechen, denn seine Entscheidung konnte und wollte sie nicht akzeptieren. Mit Tränen in den Augen stellte sie sich ihm entgegen, so als wollte sie verhindern das er John näher kommt. "Shane! Das kannst du nicht machen! Ich ... ich will nicht das du gehst.", flehte sie mit weinerlicher Stimme. Ihr Herz schmerzte so sehr bei dem Gedanken ihn zu verlieren, dass sie gar keine andere Wahl sah als zu verhindern, dass er sich mit John vereinigte. Ihr ganzer Widerstand brach nach nur einer Berührung ihres Gefährten, der sie tröstend auf den Kopf fasste. "Es tut mir Leid, Kyren. Ich kann dir nicht sagen woher ich es weiß, aber ich weiß dass das Wesen dort unten dich und all die anderen hier eines viel schlimmeren Schicksals aussetzten würde, sollte es nicht besiegt werden. Wenn das der Preis ist um die Welt zu retten in der meine Freunde leben, werde ich ihn bezahlen.", sagte er mit einen leichten Lächeln auf den Lippen, aber selbst diese Worte konnten ihren Tränenfluss nicht stoppen. "Tu's nicht ...", erwiderte sie verzweifelt, doch ihre Stimme war so schwach, das man es kaum hören konnte.

Schließlich schritt er an ihr vorbei, bereit mit Jaygoyle Eins zu werden. Jason und die anderen konnten nicht fassen was er tat, aber nach Kyrens beherzten eingreifen war jedem klar das es seine Entscheidung war und sie nichts daran ändern konnten.

John schmunzelte zufrieden als Shane in abwartender Haltung vor ihm verharrte. "(Kein Wesen auf dieser Welt hat es verdient stärker zu sein als ich. Zeit die alte Rangordnung wieder her zu stellen und dieses Wesen zu vernichten.)", dachte er lautlos vor sich hin, während er seinen Arm nach ihm ausstreckte.

Nach und nach überzog den jungen Halbelfen die schleimige Masse von dessen Körper und bedeckte ihn schließlich vollständig, wobei Johns Aussehen erhalten blieb. Die Prozedur dauerte nur wenige Minuten und als sie vollendet war, wirkte John noch stärker als je zuvor. "Ja! Endlich! Nun wird sich niemand mehr meiner Macht in den Weg stellen!", schrie er euphorisch aus, die Arme gen Himmel gestreckt.

Für Shanes Freunde war die Situation weit weniger berauschend und man fragte sich ob man das richtige getan hatte ein solch böses Übel auch noch zu stärken. Dennoch schien John bereit ihnen zu helfen, wenn gleich seine Motive alles andere als ehrenwert waren. Es war beunruhigend nicht zu wissen was sie erwartete, doch wenn ihr Gefährte ein solches Risiko einging, musste die Gefahr von dort unten wirklich ein noch nie da gewesenen Schrecken haben.
 

Mit Larissa in Führung, die mit einen Lichtzauber Helligkeit ins Dunkel brachte, stieg man schließlich die Treppen hinab. Die Stufen waren uralt und schon sehr brüchig. Spinnenweben hingen an den Wänden während es immer tiefer ging.

Bald erreichte man eine Halle die bereits durch entzündete Fackeln an den Seiten erleuchtet war. Die Wände waren mit Malereien aus vergangener Zeit verziert. Sie schienen eine Geschichte zu erzählen, doch die dicken Staubschichten darauf und die verblassten Farben ließen kaum Details erkennen. Am Ende der Halle lag ein großes Tor, in das mystische Zeichen und Symbole eingraviert waren.

Nur Augenblicke später öffnete es sich scheinbar wie von Geisterhand und ließ eine dunkle Gestalt in einer schwarzen Robe hervortreten. "Du bist gekommen. Ganz so wie erwartet.", sprach der Mann in der Kutte und zog seine Kapuze zurück, so dass man sein Gesicht sehen konnte.

Selbst ohne die Narbe über seinem rechten Auge hätte man erkennen können das es Diron war, der sich ihnen entgegenstellte. Sein Blick war von Kälte erfüllt, während er über die Abenteurer schweifte, aber er schien nicht gekommen zu sein um zu kämpfen. "Ihr seid zahlreicher erschienen als erwartet, aber das Elfenmädchen ist die einzige die mein Meister empfangen wird. Ihr anderen könnt gehen ... oder sterben ... bei dem Versuch mich zu überwinden.", tönte er ihnen nüchtern entgegen, sehr zum Ärger von Lee.

"Hey! Was glaubst du eigentlich wen du vor dir hast, Kuttenheini?! Du glaubst doch nicht ernsthaft das du uns aufhalten kannst. Wir sind dir sechs zu eins überlegen!", fauchte er erbost, was die linke Augenbraue des Magiers verwundert nach oben steigen ließ. "Sechs? Hat man dir das Zählen nicht beigebracht? Selbst mit der Elfe seid ihr nur zu fünft, wie ich das sehe.", erwiderte er unbeeindruckt.

Erst jetzt realisierte man das John fehlte, so dass man sich verwundert umsah. Er schein im Dunkeln verloren gegangen zu sein, was überraschend war, hatte er doch damit geprahlt seine Macht unter Beweis zu stellen. Kyren wirkte ein wenig nervös, aber Diron schien es ihr nicht anzumerken. Jason merkte das sie auf einmal einen seltsamen Ring am Finger trug, von dem er sich sicher war ihn zuvor noch nicht an ihr gesehen zu haben. Er hatte einst am eigenen Leib die Fähigkeiten des Gestaltenwandlers erfahren und wusste das er sich selbst in leblose Gegenstände umformen konnte, die viel weniger Masse hatten als seine Originalgestalt.

"Mitch, Larissa, Lee, Kyren und ich. Stimmt. Wir sind wohl doch nur zu fünft.", gab er verlegen zurück und kratzte sich entsprechend am Hinterkopf. "Was?! Das kann doch gar nicht sein!", protestierte Lee lautstark, bevor ihm sein Rivale den Mund zu hielt. "Sei kein Narr.", rügte er ihm im Flüsterton und ließ wieder von ihm ab.

Dennoch war Kyren nicht gewillt dem Wunsch des Nekromanten folge zu leisten. "Niemals, Diron! Ich gehe nicht allein! Ich lasse meine Freunde nicht im Stich!", erwiderte sie ihm stur. Dirons Reaktion war jedoch nicht die erhoffte, sondern das radikale Gegenteil. "Wenn dich deine Gefährten am weitergehen stören, dann werde ich sie wohl erst alle töten müssen damit du deine Wahl noch einmal überdenkst.", gab er schmunzelnd zurück.

"Pah, selbst wenn wir nur zu fünft sind - du nimmst deinen Mund etwas zu voll.", warf ihm Lee erzürnt entgegen, was Diron dazu veranlasste einzuschreiten. "Du redest zu viel.", meinte er nüchtern und deutete mit seinen rechten Zeigefinger auf ihn. Zu spät bemerkte Lee das dies keine drohende Geste war, sondern er ihn als Ziel für einen Zauber anvisiert hatte. Wie schon bei Sejya, durchbohrte ihn ein schmaler Lichtstrahl, der durch seine rechte Brust fuhr und ihn zu Boden brachte.

Lee schrie auf und der Schock saß groß, denn niemand hatte damit gerechnet das er Ernst machen würde. "Lee!", riefen seine Mitstreiter besorgt, während er sich am Boden krümmend seine Wunde hielt. Schnell war Larissa bei ihm um einen Heilzauber anzuwenden, doch die Nachricht die Diron andeuten wollte, war angekommen. Erbost und zähneknirschend wendeten sich Mitch und Jason ihren Gegner zu, wohlwissend das er nicht zu unterschätzen war.

"Na los, Kyren! Geh schon! Wir werden schon allein mit ihm fertig!", rief Jason angespannter Miene. "Keine Sorge, wir kommen dann nach!", ergänzte Mitch, der sein Schwert zum Kampf zog.

Ihr war klar das jede Minute, die sie sich weigerte ihre Freunde zurück zu lassen, ihnen das gleiche Schicksal wie Lee drohte. Ihr Blick richtete sich einen Moment auf ihre mutigen Kameraden, die bereit waren alles zu geben. "Ich verspreche euch, euch nicht zu enttäuschen! Ich werde wie ihr mein bestes geben.", erwiderte sie mit erhobenen Daumen und ging schließlich los.

Wie angekündigt ließ Diron sie passieren, doch was Kyren nicht mehr sah war seine Mimik als sie an ihm vorbei lief. Mitch zweifelte ernsthaft ob es ihm entgangen war das sie mehr als einen einfachen Ring am Finger trug. Auch Jason tat sich der Verdacht auf das ihm wohl bewusst war das er soeben zwei Personen passieren lassen hatte.
 

Kyren beeilte sich weiter ins Innere der Anlage vorzustoßen und schon bald waren es 2 paar Schritt die zu hören waren. Ein Lichtzauber wies ihr den Weg, wenn gleich es John neben ihr war der diesen herbei gerufen hatte. "Warum die plötzliche Eile?", fragte er das kleine Mädchen. "Irgendetwas sagt mir ... das die Zeit nicht unser Verbündeter ist.", gab sie mit kurzer Atempause zur Antwort.

Bald schon erreichten sie eine riesige Halle, die jedoch mehr einer Grotte ähnelte. Es gab nur wenig Licht, so dass man zunächst nicht sehen konnte was sie erwartete. Nach einigen Schritten begann die Grotte auf einmal wie von selbst zu erleuchten, fast so als wäre man auf einen Lichtschalter getreten. Nun war es fast taghell und sie konnten sehen das vor ihnen ein schmaler Weg lag, an dessen Seiten es so tief hinab ging dass das Licht die Dunkelheit von dort nicht zu verdrängen vermochte. Der Weg führte sie zu einem Plateau in der Mitte des Raumes auf dem ein seltsamer Mann saß.

"Willkommen!", grüßte er die beiden Ankömmlinge, wenn gleich seine Stimmlage verriet das er sie bereits erwartet hatte. "Wie ich sehe hast du jemanden mitgebracht - wie amüsant.", ergänzte er als sein Blick auf John fiel.

"Wer ... wer seid Ihr?", fragte Kyren erstaunt, die ein schlafendes Monster oder etwas ähnliches erwartet hatte, nach dem was sie erfahren hatte. Der Mann trug eine Art Priestergewand, hatte langes graues Haar und eine halterlose Brille auf der Nase. Sein Haut war sehr blass und ein goldener Stab stützte ihn während seines Aufstehens.

"Du erkennst mich nicht? Nach all der Zeit, nach all den Träumen? Vielleicht hilft es dir wenn ich meine Stimme 'etwas verstelle'.", antwortete er mit arroganten Blick und ließ seine letzten beiden Worte in einen deutlichen blechernen Tonfall erklingen. Sie brauchte nicht lange darüber nachzudenken wo sie diese Stimme bereits einmal gehört hatte, denn ihr Träume waren oft genug von ihr geprägt gewesen. "Nairdan?!", erwiderte sie überrascht, doch dies entlockte ihm nur ein kurzes Lachen. "Wirklich beeindruckend. Du stehst hier und hast noch immer nicht die geringste Ahnung was hier vorgeht.", gab er schmunzelnd zurück. "Wie ... wie meint Ihr das?", wunderte sie sich, nichts ahnend dass die Antwort ein wahrhaft schreckliches Ausmaß haben sollte ...



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