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World of Faerûn - 4. Staffel

Begin Of A New Legend
von

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Folge 71: Das Schicksal der Welt

Kyren war wahrhaft unwohl zu Mute, denn bisher hatte sie Nairdan stets als Verbündeten im Kampf gegen Mogul und Gray gesehen. Es deutete sich bereits an das seine Antwort ihre schlimmsten Erwartungen übertreffen würde, denn sein Grinsen wurde immer unheimlicher.

"Genug dieser Spielchen. Ich heiße nicht Nairdan, Mädchen. Ich war gezwungen meinen wahren Namen abändern zu müssen um keinen Verdacht zu erregen. Mein Name ist Adrian. Vielleicht wird dir nun langsam klar in welche Lage du dich befindest.", sagte er und tat ein paar Schritt in ihre Richtung.

"Adrian? ... dieser Name ...", grübelte Kyren leise mit nachdenklicher Miene vor sich hin. Sie hatte schon die ganze Zeit das Gefühl gehabt die Zusammenhänge zu kennen, konnte aber nicht zuordnen woher. Es dauerte ein Moment bis ihr schließlich bewusst wurde mit was sie seinen Namen in Verbindung bringen konnte. Ihre Augen sprangen weit auf als sie sich erinnerte, denn ein jeder der sich anschickte ein fähiger Magier zu sein, sollte diesen Namen kennen.

"Adrian ... Adrian ... die ... die Bestie Faerûns. Der Mann der die Magie in die Welt von Faerûn brachte. D-das kann nicht sein! Ihr müsstet schon längst tot sein!", gab sie verängstigt von sich als ihr langsam klar wurde wen sie da vor sich hatte.

"Ich sehe, deine elfischen Lehrer haben mich noch nicht vergessen, im Gegensatz zum Rest der Welt.", erwiderte er nüchtern. "Aber ... dann waren Gray und Mogul ja ...", wollte sie ergänzen, bevor er sie unterbrach. "Ganz recht. Das waren die Wächter meines Grabes. Vielen Dank übrigens das ihr geholfen habt sie zu vernichten und mich zu befreien.", meinte er mit anschließend höhnischer Bemerkung.

John verstand nicht recht was vor sich ging und wandte sich fragend an das Elfenmädchen. "Kannst du mir mal erklären wovon ihr redet?", fragte er mit grimmigen Blick.

"V-vor etwa zehntausend Jahren herrschten noch die Echsenwesen über diese Welt, eine Rasse älter als die Elfenkultur. Sie waren grausame Knechtherren und hielten die meisten anderen Rassen als Sklaven, doch ihre mächtige Zivilisation ging unter ... man sagt wegen eines Mannes. Er war der erste Mensch der die Magie beherrschte und zugleich in einem Ausmaß das es ihm gelang die Echsenrasse entscheidend zu schwächen. Sein Name war Adrian von Nesseril. Er war es der den Menschen die Freiheit schenkte und ihnen Faerûn offenbarte. Durch seine Macht soll er viele Tausende Jahre gelebt haben. Als sich die Reiche und Zivilisationen entwickelten wollte er über Faerûn herrschen, das er als Befreier der Menschheit einforderte. Er war der Gründer der Nation Nesseril in der er die Lehre der Magie weiter verbreitete. Die Menschen und andere Völker fürchteten seine Macht, doch letztendlich brachte ihn die Gier nach Macht, die Gier seines eigenen Volkes den Untergang. Schließlich fiel seine Nation und die meisten Geheimnisse verschwanden mitsamt seines Reiches. Durch den Fall von Nesseril kamen alle Menschen in den Besitz von Wissen über die Lehre der Magie. Adrian selbst überlebte und trieb fortan sein Unwesen in Faerûn, bis er vor etwa 5000 Jahren, von zwei mutigen Helden der Menschheit bezwungen wurde. Danach soll er begraben worden sein, mit denen die ihm im Kampf bezwungen hatten.", erzählte sie und erntete sogleich höhnischen Applaus von Adrians Seite. "Du hast also in Geschichte aufgepasst, aber wie den meisten hat man auch dir nur einige Halbwahrheiten beigebracht. Egal, das spielt nun keine Rolle mehr.", erwiderte er arrogant.

"Was habt Ihr vor?!", rief sie aufgebracht, worauf er etwas zu lachen begann. "Falls es dir entgangen sein sollte; es war von Anfang an alles so geplant. Es ist alles genau so gelaufen wie ich es wollte und du hast die ganze Zeit brav mitgespielt. Hier stetst du jetzt vor mir und erfüllst dein Schicksal, so wie ich meines erfüllen werde.", tönte er. "Schicksal? Was meint Ihr?", wunderte sich das Elfenmädchen.

"Es gibt einen Teil der Geschichte den man dir nicht beigebracht hat, denn was du offenbar nicht wusstest ist das ich damals noch gelebt habe und man mich nicht begraben, sondern mit Hilfe mächtiger Elfenzauber verbannt hat. Die damaligen Waffen waren nutzlos um mich effektiv zu töten. Um die Welt dennoch in den Glauben zu lassen ich wäre tot, brachte man mich hier nach Thay, wo ich seither in dieser Grotte lebe. Ein mächtiger Bannzauber der Elfen sollte mich für die Ewigkeit hier gefangen halten, aber das allein hätte nicht gereicht. Sie brauchten die Seelen zweiter tapferer und starker Krieger und man wählte jene die mich bezwungen hatten. Ihre Namen waren Yosu und Gray und ihr Schicksal sollte es sein auf ewig über mich zu wachen. Erst ihre Seelen gaben dem Zauber die Kraft um mich zu bannen. Ihre Körper wurden in einen fortwährenden Schlaf versetzt und verzaubert, auf das sie niemand aus ihren Schlaf erlösen konnte um somit den Zauber aufzuheben. Man verlieh ihnen die Unsterblichkeit für ihren unendlichen Schlaf. Ihre Körper waren absolut unzerstörbar solange sie schliefen, damit es niemand schaffen konnte mich zu befreien, doch der Zauber war nicht perfekt.", erzählte Adrian und setzte sich wieder in seinen Thron. "Was?!", staunte Kyren entsetzt.

"Ich fand eine Möglichkeit mir meine Rückkehr zu sichern. Wenn gleich ich die beiden nicht angreifen oder vernichten konnte, so gelang es mir in ihr Bewusstsein einzudringen und es zu manipulieren. Ich lockte sie mit Freiheit und unbegrenzter Macht. Yosu verschloss sich mir jedoch und wurde freiwillig zu einem Dämonenritter, einem untoten Wesen dessen Gedanken ich nicht länger beeinflussen konnte. Für ihn änderte es jedoch nichts, denn damit hatte er sich dem Pfad der Dämonen und somit des Bösen verschrieben. Gray unterlag meinen Einfluss und somit war Phase eins beendet. Um Mogul schließlich zu erwecken und ihn dadurch wieder verwundbar zu machen bedurfte es das Blut eines entsprechend mächtigen Dämonen. Dank dir und deinen Freunden gelang es meinen Helfern das benötigte Blut aus den Armen eines Dämons zu gewinnen.", erwiderte er, die Finger ineinander kreuzend.

"Bell ...", gab sie atemlos zurück, während sich ihre Augen langsam weiteten, denn sie erinnerte sich noch zu gut an den schrecklichen Dämon mit dem ihre Abenteuer vor über einen Jahr ihren Anfang nahmen. "Exakt. Diron war es der Belluzcius in diese Welt zurück holte, wobei er ein Großteil seine Macht darauf verwenden musste sie nicht wieder in voller Stärke herbei zu beschwören. Es kostete ihn viel Kraft, aber dafür besaß Bell nur ein zwanzigstel ihres Potentials, ohne das sie es merkte. Mit ihren Blut war es ein leichtes Mogul wieder zu erwecken. Einen weiteren Diener gelang es eine Seuche zu schaffen, die jede Seele, die ihr zum Opfer fiel, dafür verwendete Grays Körper zu reaktivieren. Dein Wunsch an den goldenen Drachen das die Seuche verschwinden solle, war vergebens. Es waren bereits genug Seelen gesammelt.", fuhr er mit diabolischen Grinsen fort.

Kyrens Mimik erstarrte, ihre Augen waren vollends geweitet und sie sank geschockt in die Knie. Verbittert senkte sie ihren Kopf zu Boden, während ein paar Tränen auf ihre Hände tropften. Nie hatte sie gedacht welches Ausmaß all das was hinter ihr lag gehabt hatte. Langsam klarten auch die letzten Fragen in ihren Kopf auf, doch dies gab ihr keineswegs ein befriedigendes Gefühl.

"Nein ... Nein! All das Leid ... all das Leid das Ihr mir, meiner Familie und meinen Freunden zugefügt hast, all das Leid das Ihr unter den Menschen Faerûns verbreitet habt ... woher nehmt Ihr das Recht über die Schicksale der Wesen dieser Welt zu bestimmen, wer seid Ihr das Ihr mit den Gefühlen der Menschen spielt, wer seid Ihr das Ihr über Leben und Tod entscheidet ...?!", fragte sie mit gebrochener Stimme.

"ICH BIN DEIN GOTT!!!", antwortete Adrian in imposanter Lautstärke und richtete sich bedrohlich auf. Die ganze Höhle erzitterte unter seinen Worten und der tapferen Elfin stockte für einen Moment der Atem. "Zumindest werde ich das bald sein, denn darin liegt Phase drei meines Plans.", ergänzte er etwas gefasster.

"Die Götter die über diese Welt gebieten und sich in ihren Reich an der Unsterblichkeit laben, haben kein Recht länger über Faerûn zu wachen - nicht einer von ihnen! Ich allein habe es verdient, ich allein sollte endlich den Respekt, den ich verdient habe erhalten!", meinte er mit geballter Hand.

"Ihr seid wahnsinnig! Niemand kann so einfach zu einem Gott werden!", entgegnete ihm Kyren verbittert. "Falsch! Ich stehe bereits direkt davor ins Götterreich aufzusteigen!", erwiderte er strengen Tones, sehr zur Verwunderung der beiden. "Wie soll das gehen?", fragte sie ungläubig, wohlwissend das es nicht einmal Shane, der göttliches Blut in seinen Adern trug, so einfach möglich war ein Götterwesen zu werden.

"In dem man sich die Macht eines Gottes einverleibt, Kind! Was würde sich dafür besser eignen als die Kugeln von Asa und Mesa, die die Mächte des toten Gottes Amaunator in sich beinhalten. Diron gelang es vor einiger Zeit die Kugel von Mesa, welche die schwarzen Mächte von Amaunator in sich beinhaltet, in seinen Besitz zu bringen. Unglücklicherweise verschmolz sie mit seinem Körper und verfinsterte sein leidendes Herz nur noch mehr.", erklärte Adrian.

"In Dirons Körper steckt die finstere Macht eines Gottes? Wie schrecklich.", gab das Elfenmädchen geschockt zurück. "Pah! Eigentlich stünde mir diese Macht zu!", warf John zähneknirschend ein.

"Diron hat gute Dienste geleistet. Als ich ihn kennen lernte war eine verlorene Seele mit verbitternden Herzen, voller Hass auf die Götter und die Welt. Niemand war besser geeignet als er mir bei meinen Unterfangen zu helfen.", ergänzte Adrian schmunzelnd und senkte seinen Kopf.
 

Diron war es währenddessen gelungen auch Jason und Mitch eine heftige Niederlage zuzufügen. Schwer verletzt lagen sie am Boden, während Larissa, starr vor Angst, kaum wusste wen sie zuerst heilen sollte. Es schien fast so als warteten sie nur noch auf den Gnadenstoß des Nekromanten, der mit eiskalten Blick auf sie herab sah. Sowohl in magischer als auch in kämpferischer Hinsicht war er beiden bei weitem überlegen.

Jason sah kaum noch eine Chance das Blatt noch einmal zu wenden, aber er wusste wie er seinen Mitstreitern zumindest etwas Zeit verschaffen konnte.

"Warum Diron ... warum tust du das?", fragte er ächzend, während er sich an eine seiner zahllosen Wunden hielt. "Meister Adrian steht kurz davor sein Ziel zu erreichen. Dann wird er mir meine gerechte Belohnung zu teil werden lassen. Ihr werdet ihn nicht aufhalten.", antwortete er nüchtern.

Nur einen Augenblick später bekam das Szenario eine unverhoffte Wendung als auf einmal jemand die Treppe vom Eingang hinab kam. "Aber ... wie könnt Ihr das alles zulassen? Die ganze Welt steht auf dem Spiel.", tönte eine fremde Mädchenstimme vom Treppenende. Dort stand eine umhüllte Gestalt, die nur ihre Augen unbedeckt hielt, doch nicht einmal dieser Neuankömmling vermochte es Diron aus dem Konzept zu bringen.

"Ich kenne dich und ich denke du kennst meine Antwort.", gab er unbeeindruckt zurück. "Euer Hass frisst euch auf Diron, merkt Ihr das denn nicht? Ihr könnt keine Erlösung finden in dem Ihr Adrian unterstützt. Er nutzt euch nur aus! Er ist kein heiliger Mann ... nicht mehr! Die Zeit in diesem Verließ haben ihn zu einen Lich werden lassen, einen bösartigen untoten Wesen. Wie könnt Ihr nur einen solchen Wesen trauen?", erwiderte sie mit mahnender Stimme und kam gemächlich näher. Lee und die anderen trauten ihren Sinnen nicht, denn als sie an ihnen vorbei ging, heilten ihre schweren Wunden schlagartig, Wunden die nicht einmal Larissa regenerieren konnte. "Wer ... wer ist sie?", fragte der Mönch ungläubig, während er ihr nachstarrte. "Ich kenne diese Stimme. Sie war es die uns vor dem hier gewarnt hat. Wegen ihr sind wir hier.", meinte Mitch mit Blick auf seinen Mitstreiter.

"Schweigt! Alle! Kein Wort mehr! Adrian hatte keine andere Wahl als zu einem Untoten zu werden! Er wäre verhungert oder gar verdurstet, wäre er menschlich geblieben! Diese Welt ist voller Leid und die Götter tun nichts dagegen! Es wird Zeit das all dies endlich ein Ende nimmt!", fauchte Diron erzürnt.
 

Kyren war inzwischen etwas schlauer, wenn gleich ihr nicht klar war welche Rolle sie bei all dem spielte. John hingegen wirkte sichtlich angespannt. Er bekam erste Zweifel ob er einen solchen Gegner gewachsen war. Wer ihn kannte wusste das er niemand war, der in solchen Situationen zurückhaltend reagierte.

"Die Mächte von Asa und Mesa sind endlich hier! Der letzte Schritt zu meiner Rache steht kurz vor seiner Vollendung.", prophezeite Adrian mit euphorischer Geste.

"Und was wollt Ihr von mir?! Warum habt Ihr ausgerechnet mich zu euch gelassen?", fragte Kyren mit ernsten Blick, worauf er etwas verdutzt reagierte. "Wie? Ist es dir etwa immer noch nicht bewusst?", wunderte er sich mit staunender Miene. "Was bewusst? Ich weiß gar nicht wovon Ihr redet.", gab sie wütend zurück.

"Schön ... offenbar hast du keinen Schimmer. Das macht die Sache leichter für mich. Aber gut, ich denke es schadet nichts wenn du endlich den Tatsachen ins Auge blickst. Ich werde dir eine kleine Geschichte erzählen. Es war ein mal ein kleines Elfenmädchen - noch ganz jung, im zarten Babyalter. Sie war ein sehr neugieriges, aktives Kind und ihre Familie zählte mit zum höchsten Kreis in Suldanessalar. Eines Nachts krabbelte sie aus ihren Bett und verirrte sich im Palast. Sie gelangte in die Schatzkammer, die voller Gold und Diamanten war. Doch all diese Gegenstände interessierten sie nicht. Sie nahm nur das Funkeln einer kristallenen Kugel auf einem Sockel war. Das Elfenbaby war zu klein um zum Sockel hinaufzukommen, aber als sie an das Podest stieß fiel Kugel herunter. Sie wollte sie fangen, aber als sie ihre Hände berührte verschwand sie plötzlich in diesen. Sie wusste nicht das dies die Kugel von Asa, die Kugel des Lichts und der Reinheit vom toten Gott Amaunator war, die einige Elfen bei einer Expedition gefunden hatten. Sie war zu jung um zu verstehen und krabbelte schließlich enttäuscht davon. Bald darauf wurde ihre Mutter als Dieb der Kugel beschuldigt und mitsamt ihrer Familie aus Suldanessalar verbannt.", antwortete er amüsiert, was Kyrens Augen schockiert weiten ließ. Fassungslos hielt sie ihre Arme vor sich und starrte auf ihre zitternden Hände. "Nein ... das kann nicht sein. Das glaube ich einfach nicht!", erwiderte sie stur, wenn gleich sie sichtlich getroffen schien.

"Es war nicht leicht die Kugel von Asa zu finden, doch Diron forschte bei den Toten nach und brachte einige Interessante Fakten zusammen, die keinen anderen Schluss zulassen.", widersprach Adrian ernst.

"Nein! Das ist nicht wahr! Das ist alles gelogen!", schrie sie verbittert, aber egal wie sehr sie sich wehrte, so wurde sie sich ihrer Lage doch immer mehr bewusst. Nun machte es Sinn das Gray sie als würdigen Ersatz gesehen hatte und nun machte es sogar Sinn warum Mogul sie töten wollte, wusste er doch das ihre Existenz eng mit der Kugel von Asa verbunden war, einer Macht die Adrian nie bekommen sollte.

"Du kannst es nicht abstreiten, Mädchen. Was glaubst du denn warum dein Körper so mickrig und unterentwickelt ist?", warf er ihr entgegen. "Das ist ... weil ... manche Mädchen wachsen eben nicht so schnell!", konterte sie leicht errötet. "Meinetwegen kannst du dir das einreden und es stimmt ja auch das die Elfenkinder langsamer wachsen, je jünger ihre Eltern sind, aber in den nächsten Jahren wirst du merken das sich dein Körper nicht weiter verändern wird. Du wirst allenfalls an Größe gewinnen, aber ich kann dir versichern das dein Körper der eines unreifen Mädchens bleiben wird.", meinte er mit mahnender Stimme und schürte somit noch mehr Ängste in ihr.

"Wenn du mir die Kugel von Asa nicht aushändigst wird dein Körper für immer so bleiben. Sie verkörpert die Reinheit, das Gute und das Licht. Als unschuldiges Kleinkind warst du perfekt für eine Vereinigung geeignet. Die Macht von Asa in dir wird auf ewig dafür sorgen das sich dein Körper nicht entwickelt, damit du für das andere Geschlecht unattraktiv bleibst und deine Reinheit behältst. Würdest du deine Unschuld verlieren, wäre dein Körper nicht mehr geeignet und die Mächte von Asa würden dich verlassen müssen.", warf er ihr entgegen.

Während Kyren schon kaum mehr in der Lage war zu reagieren, so wunderte sich John immer mehr was ihn daran hinderte sie ihrer Macht zu berauben. Es dauerte einen Moment bis er zu einer logischen Schlussfolgerung kam. Es traf ihm wie ein Blitz als er feststellte das die Mächte von denen er sprach in ihr noch gar nicht erwacht waren. Die Vermutung lag nahe das er sie nicht wecken wollte, ihre Kraft vielleicht sogar fürchtete.

Adrians Mimik ließ aber anderes vermuten, so dass er seine These schnell verwarf. Er wusste nicht das man das Zepter brauchte um die Mächte zu kontrollieren und sie ihren Wirt zu entziehen. Ebenso war es das Zepter was Adrian brauchte um die beiden Mächte zu vereinigen und auf sich zu übertragen. Zu seinem Glück verfügten die beiden nicht über derartiges Wissen und so erhoffte er sich Kyren dazu bringen zu können ihm die Macht von Asa freiwillig zu geben.
 

Für John war die Zeit des Redens und der Plattitüden längst vorbei. Abwertend sah er auf das neben ihn kniende Mädchen herab, das voller Verzweiflung versuchte die bittere Wahrheit zu verdrängen. Er wusste nicht ob er gegen den Mann mit der halterlosen Brille eine Chance hatte, obwohl er Dank Shane so mächtig war wie nie zuvor. Nun wo er so nah bei ihm war, erwährte sich ihm der Eindruck die Macht Adrians gewaltig unterschätzt zu haben. Dennoch blieb ihn nur eine Möglichkeit die Vorherrschaft über Faerûn sicher zu stellen.

Gerade als er zum Angriff ansetzen wollte stand Kyren plötzlich auf. Ihr Blick war so voller Mitgefühl für all die Opfer die Adrians Planungen mit sich gebracht hatte. Sie selbst wollte ihm das Handwerk legen und schritt entschlossen, wenn gleich auch übermutig, auf ihn zu.

"Ich werde das Böse, wie Ihr es seid, und eure Taten nie verstehen, aber ich werde nicht zulassen das Ihr der Welt noch mehr Schaden zufügt.", meinte sie mutig, aber ihr Gegenüber blieb relativ gelassen. "Ein Mensch wird nicht böse geboren, Mädchen. Die Umstände seines Lebens machen ihn dazu. Du weißt nichts über mich und die Schmerzen die ich in all den Tausend Jahren erdulden musste. Was schert es mich wenn ein paar hundert Menschen wegen einer gerechten Sache sterben.", gab er kühl zurück. "Gerecht? Das ist keine Gerechtigkeit. Ihr seid nichts weiter als ein Mörder. Man tat man gut daran Euch hier einzusperren!", konterte Kyren erbost, während sie immer näher kam, doch diesmal wich die Arroganz aus Adrians Mimik und sein Kopf senkte sich zu Boden, so dass sie verwundert inne hielt.

"Ich bin ein Mörder weil ich ein paar hundert Leben opfern musste? Was sind dann die Götter, die all diese Kriege, all diese Ungerechtigkeit, all dieses Leid hier auf Toril zulassen?", antwortete er mit ungewöhnlich trauriger Stimme. Einen Moment lang blieb Kyren verunsichert an Ort und Stelle stehen. Zu spät sah sie wie sich ein hämisches Schmunzeln über die Lippen des Lichs zog. "Also ... was ist? Übergibst du mir deine Macht? Alles was du tun musst ist mir deine Hand zu geben und es zuzulassen.", meinte er mit dreisten Blick, wogegen sie sich energisch stemmte. "Nein! Niemals! Trotz allem! Ihr seid keinen Deucht besser als jene Götter, die über diese Welt wachen! Aber noch könnt Ihr zurück. Es muss nicht so enden!", entgegnete sie ihm lautstark, in der Hoffnung ihn zur Besinnung bringen zu können.

Adrians Miene verfinsterte sich, denn dies veranlasste ihn zu anderen Mitteln zu greifen. "Dummes Kind! Es gibt kein zurück mehr! Nicht wo ich so kurz vor meinen Triumph stehe.", spottete er und schnippte mit den Fingern. Die kleine Elfe wusste gar nicht wie ihr geschah als daraufhin ihr Körper von ihrer Kleidung durch schmerzhafte Stromstöße geschunden wurde. Aufschreiend ging sie zu Boden, wo sie sich so sehr vor Schmerz krümmte als ob man ihr das Herz aus der Brust reißen würde.

"Ah, habe ich vergessen zu erwähnen das du deine Kleidung mir zu verdanken hast? Ich hatte einen meiner Diener angewiesen sie dir zu bringen, damit ich jederzeit wusste wo das Mädchen war, die ein solch ungewöhnliches Potential besaß. Natürlich half es auch in deine Träume einzudringen, aber wie du ja gerade spüren solltest, hatte deine Tracht noch eine weitere Funktion.", höhnte er amüsiert, worauf die Torturen für Kyren vorerst ein Ende nahmen. "Ihr ... Ihr ... arg.", ächzte sie geschwächt, mit verbissenen Blick, unfähig sich zu wehren. "Dir scheint nicht ganz klar zu sein, das du im Grunde keine Wahl hast. Du hast die ganze Zeit genau das getan was ich wollte. Es war alles genau so geplant. Nichts was du tust kann etwas daran ändern. Und wie sagt man doch so schön? Bist du nicht willig dann nehm' ich Gewalt, haha.", tönte er hochnäsig, während sie nach und nach all ihre Hoffnungen auf ein gutes Ende verlor. Er war ihr stets einen Schritt voraus und wusste mehr über sie als sie über sich selbst. Sie wusste nicht wie sie allein gegen solch einen Gegner bestehen konnte.
 

Für John dauerte dieses Schauspiel schon viel zu lange, weshalb er sich entschloss die Sache selbst in die Hand zu nehmen. "Jetzt reicht es mir aber! Ihr habt zur Zeit weit größere Probleme als ein störrisches, dummes Elfenmädchen, Lich!", warf er Adrian mit drohenden Blick entgegen und formte seinen rechten Arm in eine gefährliche, scharfkantige Form um. "Tu was du nicht lassen kannst.", gab er schulterzuckend zurück, fast so als ob ihn die Bedrohung gar nichts anginge.

Kyren konnte fortan einen atemberaubenden Zweikampf mitverfolgen. John stürmte voller Rage auf Adrian zu, der zunächst in die Luft entschwebte und den Angriff schließlich mit seinem Stab blockte als ihn Jaygoyle dorthin folgte. Zähneknirschend hielt der Gestaltenwandler dagegen und versuchte etliche weitere Attacken. Seine Geschwindigkeit war ungeheuer schnell, aber auch dies ließ seinen Gegner kaum ins Schwitzen geraten. Gerade zu lässig blockte er die Angriffe mit seinem Stab oder wich Millimetergenau aus.

John sprang einen Moment lang zurück auf Abstand, verfiel aber dennoch immer mehr in Kampfesrausch als ihn Adrian lockte. "Macht es dir Spaß, Gestaltenwandler? Ich gebe dir einen Rat. Gib auf - du verschwendest nur meine Zeit und deine Energie. Du wirst nicht verhindern können das die Welt unter meiner Herrschaft gelangen wird.", tönte er aus schwebender Position herab. "Pah! Das war noch lange nicht alles! Macht euch auf was gefasst! Ihr werdet den Tag bereuen an dem Ihr auf mich getroffen seid. Diese Welt wird mir gehören und niemand anders!", fauchte er wutschäumend zurück und erhöhte zugleich seine Kräfte auf ihr Maximum. Nun zeigte John sein wahres Äußeres, das Kyren schon bei ihren ersten aufeinandertreffen gesehen hatte. Seine ganze Körperberüstung schien Eins mit ihm zu sein. Seine grau-blaue Haut verbarg nur wenige seiner Muskeln und seine Augen leuchteten in tiefen rot auf.

Mit lauten Angriffsgebrüll stürzte er sich ein weiteres mal in die Schlacht, doch Adrian zeigte sich nicht im geringsten beeindruckt. "Du langweilst mich. Ich kenne deine Schwachstelle schon längst.", gab er nüchtern von sich und streckte ihm seinen rechten Arm entgegen.

Jaygoyle kam nicht mehr dazu einen Zauber zu entfesseln oder einen Angriff zu starten als er im Sprung von einem grellen Licht aus Adrians rechter Hand erfasst wurde. Eine heftige Explosion erschütterte die Stelle an die der Gestaltenwandler eben noch zu sehen war. Regungslos fiel er herab und landete direkt vor Kyrens Füßen, die verängstigt zurückkroch. Nur mühsam gelang es ihm sich aufzurichten, wobei ihn Adrian gewähren ließ.

John war schwer getroffen und schien bereits nach dieser einen Attacke nahezu entkräftet. "Verdammt!", ächzte er mit zerknirschten Gesicht.

"Du magst wirklich eine mächtige Kreatur sein, aber so wie ich das sehe bist du im Grunde nichts weiter als negative Energie. Positive Energie ist demzufolge nicht besonders gesund für dich, hab ich recht? Schon ironisch - einen normalen Menschen hätte ich mit diesen Zauber eben geheilt. Für dich hingegen ist es blankes Gift, nicht wahr?", tönte Adrian siegessicher schmunzelnd und beendete seinen Schwebezustand.

"John?!", rief Kyren leicht besorgt als sie sah das sein Körper zu verdampfen begann und er immer stärkere Schmerzen zu durchleiden schien. "Mist ... das hatte ich mir so nicht vorgestellt.", ächzte er und sank in die Knie. Schließlich begann sein Körper sich zu verflüssigen und bildete langsam eine kleine Pfütze am Boden.

Kyrens Augen weiteten sich schlagartig als sie sah das unter Johns zerfließenden Körper Shane zum Vorschein kam. So hatte seine Niederlage zumindest noch ein gutes. "Shane!", rief sie erfreut und beängstigt zugleich. Er hustete etwas und schnappte nach Luft, aber er schien wohl auf. Schließlich wich auch der letzte Tropfen von ihm, während die Pfütze, die einst Jaygoyle war, in die Tiefe abfloss.
 

"Shane! Alles in Ordnung?", fragte Kyren und half ihm auf. "Ja ... ich denke schon.", gab er mit leicht geschwächter Stimme zur Antwort. "Ich bin ja so froh.", meinte sie erleichtert, ein wenig vor Freude errötet. Auch wenn John nichts ausrichten konnte, so gab ihr Shanes Präsents neue Hoffnung, doch selbst diese Wendung schreckte Adrian nicht im geringsten. Shane war alles andere als Kampffähig, wenn gleich sein Herz noch voller Mut war. "Ich habe alles gehört! Eure Intrigen werden ein Ende haben!", rief der junge Halbelf Adrian drohend entgegen.

"Weißt du, Junge, du solltest dich erst einmal ansehen bevor du solch große Töne spuckst. Du bist ja nicht einmal mehr in der Lage dein Schwert zu halten.", entgegnete er ihm mit lässigen Blick.

Schnell wurde Shane klar das der Lich leider recht hatte und selbst wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen wäre, so war es ebenso unwahrscheinlich das er siegen konnte.

"Warte, ich werde dich heilen.", meinte Kyren und setzte zugleich einen passenden Zauber auf ihn an. "Wie naiv - ihn zu heilen wird seine Kräfte nicht wieder einfach so herstellen. Du kannst seine Wunden schließen, aber das wird euch nicht helfen.", warf Adrian mit Fingerzeig auf den Halbelfen ein.

Shane realisierte das er wieder recht hatte und wendete sich zu seiner Gefährtin um. "Es stimmt was er sagt. Das wird nicht weiterhelfen. Wir müssen von hier verschwinden.", sagte er zu ihr, was den mächtigen Lich sichtlich verstimmte. "Nein! Sie wird hier bleiben!", rief er in deutlich mahnenden Ton.

Es war klar das er es einzig auf das Elfenmädchen abgesehen hatte, aber auch wenn Shane zu schwach zum kämpfen war, so konnte er nicht zulassen das Adrians Plan zur Vollendung kam. Die Sicherheit seiner Gefährtin war ihm wichtiger als alles andere, denn sie waren nicht nur Freunde sondern sie war zugleich die einzige Hoffnung die diese Welt noch hatte.

"Kyren! Mach das du von hier wegkommst! Ich werde versuchen ihn aufzuhalten!", schrie er und stieß sie von sich weg. Obwohl sein ganzer Körper schmerzte war er bereit alles zu geben und lief auf seinen Gegner zu. Vollen Mutes zog er sein Schwert, bereit ihn bis aufs Blut zu bekämpfen, aber Adrian sollte leichtes Spiel mit ihm haben.

Kyren erstarrte förmlich an Ort und Stelle als er ihren Gefährten drei magische Geschosse entgegensetzte. Zwar gelang es Shane die ersten beiden mit seinem Schwert zu parieren, doch das dritte traf und schleuderte ihn zum Ausgangspunkt zurück. Dennoch blieb der tapfere Halbelf standhaft, denn es gelang ihm sich auf den Beinen zu halten. Er hatte alles versucht, aber langsam verließen auch ihn seine Kräfte. Er atmete schwer und sein Körper schmerzte so sehr das ihm die Wunde auf seiner Brust vom magischen Geschoss gar nicht weiter auffiel.

Für einen Augenblick schien die Zeit für die kleine Elfe still zu stehen als der tapfere Junge, der trotz aller Umstände wie schon so oft sein Leben riskiert hatte um sie zu schützen, vor ihren Füßen zu Boden ging. Sein Blick war leer und sein Körper wirkte ausgelaugt. Regungslos blieb er vor ihr liegen und ihr war klar das er den Kampf verloren hatte. Ihre Augen weiteten sich vor Angst, denn der Treffer wog schwer und Shane schien bereits an der Grenze zum Tod. "SHANE!", rief sie voller Sorge und kniete sich zu ihm nieder.

Sein Zustand war ziemlich schlecht. Tränen liefen an ihren Wangen herunter, während sie seinen Kopf fürsorglich in ihren Schoß legte. Ihr Haupt war in Trauer gesenkt und ihr Herz schmerzte so sehr das sie glaubte das es zerreisen würde.

"Dein Freund ist ein zäher Bursche. Ich hätte nicht gedacht das er den Angriff noch überleben würde. Der Tod wird für ihn jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein. Überlasse mir deine Macht und ich werde ihn retten!", gab Adrian arrogant von sich und schritt zu ihr vom Steg hinab.

Kyren vernahm kaum was er sagte, denn ihre ganze Sorge galt dem Jungen in ihrem Schoß. Tränen tropften auf sein Gesicht, die so klar und doch voller Trauer waren. Sie fühlte sich so hilflos und schwach wie noch nie zuvor. Sie hatte nur einen Wunsch - das all dies ein Ende haben sollte.

"Also was ist, Mädchen?", fragte der Lich drängend nach. Die Reaktion auf seine Frage stellte ihn jedoch vor ein Problem mit dem er nicht mehr gerechnet hatte, denn Kyren war nicht gewillt einem Wesen wie ihm die Macht von Asa zu überlassen. "Nein ... niemals. Ihr habt es nicht verdient. Ich werde Euch nie verzeihen was Ihr getan habt. Ihr werdet für all Eure Verbrechen büßen, das schwöre ich. Ich schwöre Euch, das Ihr heute eure gerechte Strafe erhalten werdet.", erwiderte sie mit emotionaler Stimme und passenden Blick.

Um sie herum ließ die Schwerkraft nach und ein leichter Wind zog ihr durchs Haar. Behutsam ließ sie von Shane ab und richtete sich auf, während ihre Haar in heller Farbe aufzublitzen begannen. Es fühlte sich so an als ob all der Schmerz und all das Leid der Wesen, die unter Adrian gelitten hatten, ihr Herz durchströmte. Sie spürte wie sie eine noch nie da gewesene Kraft durchfuhr und ihren Körper stärkte. Fast so als wollte sie den Schmerz verdrängen schrie sie auf und ließ somit die ganze Grotte erzittern. Ihr Haar erhellte sich in den Farben des Regenbogens und ein Gefühl von Reinheit durchzog ihren Körper. Adrian brauchte nicht lange zu überlegen um zu begreifen was passiert war, denn die Mächte von Asa waren vollständig in ihr erwacht. "Nein! Wie kann das sein?!", fauchte er und hielt seine Hand schützend vor sein Gesicht um nicht zu sehr von dem grellen Licht geblendet zu werden, das Kyren erstrahlen ließ.

Es dauerte einen Moment bis es sich legte und ihr Aufschrei verstummt war. Vor ihm stand ein Mädchen, umgeben von einer weißen Aura und regenbogenfarbenen Haar, das bereit war diesen Kampf zu Ende zu tragen.

Vergeblich versuchte Adrian ihre Kleidung zu benutzen um sie zu schwächen, denn die Blitze, die ihren Körper überzogen, machten ihr nicht mehr das geringste aus. "Es wirkt nicht.", stellte er verärgert fest. Kyrens Augen waren voller Mut und Entschlossenheit, wogegen er einen deutlich verbissernen Eindruck machte.

Ihr Blick fiel auf Shane, den sie daraufhin in ihre Arme nahm. "Dies ist nicht der richtige Ort. Wir werden unter dem Angesicht der Götter kämpfen.", meinte sie und entschwebte mit ihren Gefährten nach oben. "Ganz wie du meinst.", tönte er schmunzelnd zurück und folgte ihr.

Die Decke löste sich unter einem Zauber Adrians und ließ das wenige Tageslicht vom Himmel in die Gruft hineinscheinen. Gesteinsbrocken fielen herab und die ganze Höhle begann zu erbeben. Für den Lich war dieses Grab ein Ort dessen Anblick er nie wieder sehen wollte.
 

Auch die Vorhalle, in der sich Diron und das umhüllte Mädchen gegenüberstanden, begann auf einmal in sich zusammen zu fallen. "Was ist das?", rief Jason verwundert, während neben ihn ein Gesteinsbrocken aus der Decke nieder fiel. "Die Höhle stürzt ein! Macht das ihr hier rauskommt!", entgegnete ihm das Mädchen und wies die Abenteurer zur Treppe. Dirons Sinne hingegen hatten eine andere Feststellung gemacht, die seine Mimik sichtlich verfinsterte. "Da ist was schief gegangen. Wie kann das sein?", meinte er und wendete sich den Toren hinter sich zu.

Während Jason und die anderen die Flucht ergriffen blieben das umhüllte Mädchen und der Nekromant zwischen den einstürzenden Steinmassen zurück. "Die Mächte von Asa sind in ihr erwacht. Das Schicksal der Welt liegt jetzt in den Händen des Mädchens.", sprach sie in mahnenden Ton, worauf sich Diron wütend zu ihr umdrehte. "Nein! Das hätte nicht passieren dürfen!", fauchte er mit geballter Hand in Hüfthöhe. "Und nun? Was wollt Ihr nun tun, Diron?", fragte sie mit erwartungsvollen Blick und zog ein Zepter unter ihrer Kutte hervor. "Die Macht von Mesa steht Euch nicht zu, Diron.", ergänzte sie zu ihrer Geste. Sein Blick erstarrte für einen Moment, denn er wusste was sie da in ihren Händen hielt. Es war das Zepter von Amaunator, welches ihn die Macht von Mesa entreißen konnte. "Tut mir Leid. Ein ander' mal vielleicht, Mädchen. Ich muss mich um wichtigeres kümmern.", sagte er, bevor eine gewaltige Lawine von Gesteinsbrocken über ihn nieder fiel. Auch für sie war es somit an der Zeit aus dem einstürzenden Gemäuer zu entkommen.
 

Gerade noch rechtzeitig hechtete sich Heldengruppe aus dem einstürzenden Eingang des Grabes, der hinter ihnen eine dicke Staubwolke hinaus blies. Man landete zwar unsanft , aber dafür war man noch heil.

"Uh, sind alle okay?", fragte Jason mit Blick auf seine Begleiter. Überrascht bemerkte er das sich Mitch und Larissa in eindeutig zweideutiger Lage befanden. Der Erzengelin war es fast schon peinlich das sich Mitch beschützend über sie geworfen hatte und nun auf ihr lag. Als er die Umstände bemerkte wich er recht hektisch und verlegen von ihr, gerade so als ob es nur ein Versehen gewesen war. "J-jaja, ich bin noch heil.", meinte er schwitzend, sich am Hinterkopf kratzend. Für einen Moment fragte sich Larissa ob sie ihn doch noch etwas bedeutete, wenn gleich Lee die Stimmung schnell zunichte machte. "Hey, wo is'n das komische Mädchen?", fragte er verwundert, das nur Augenblicke später hinter ihm in einen Teleportationsfeld erschien. "Ich bin nicht komisch.", merkte sie mit düsterer Stimme an, so dass es ihm eiskalt den Rücken herunter lief.

Jason machte derweil eine andere Entdeckung, die sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zog. "Hey! Seht mal! Das da hinten - das ist doch Kyren!", rief er und deutete in die entsprechenden Richtung. "Ja! Und wer ist der seltsame Typ der da bei ihr steht?", fragte Mitch.

"Das ist Adrian von Nesseril - die Bestie Faerûns.", antwortete das umhüllte Mädchen, worauf sich auch Lee in das Fragespiel mit einschaltete. "Und wer bist du eigentlich?", fragte er unwissend nach und deutete auf sie, doch Larissa lenkte schnell von der Frage ab. "Moment! Da ist doch auch Shane!", rief sie aufgeregt.

"Dann hat er sich von Jaygoyles Einfluss befreit!", gab Jason erfreut zur Antwort als er das selbige erkannte. Die Stimmung trübte schnell als das fremde Mädchen ihn auf den bitteren Boden der Realität zurück brachte. "Falsch. Das heißt der Gestaltenwandler hat den Kampf gegen Adrian verloren. Die Lebensenergie des Halbelfen ist fast vollständig erschöpft.", widersprach sie nüchtern.

"Was?! Das ist ja schrecklich!", meinte Larissa besorgt. "Los! Wir müssen Kyren helfen!", schlug Mitch vor, der bereits nach seinem Schwert greifen wollte, aber er kam keine zwei Schritt weit. "Bleibt, wenn ihr nicht sterben wollt.", warf das umhüllte Mädchen mit mahnenden Ton ein, so dass sich alle zu ihr umdrehten. "Was? Aber wir können sie doch nicht im Stich lassen!", gab Jason aufgeregt zurück. "Niemand von euch hat auch nur ansatzweise die Kraft sich mit Adrian zu messen. Wenn ihr jetzt geht, endet ihr alle so wie der Halbelf und damit wäre niemanden geholfen. Sie wird eure Hilfe noch brauchen, aber jetzt ist der falsche Zeitpunkt.", erklärte sie mit ernsten Blick, sehr zur Besorgnis des Mönches. "Mist! Dann sind wir also zum zuschauen verdammt!", meinte er mit zerknirschter Miene.

"Aber was können wir dann tun?", fragte Lee, worauf sie ihm ein kleines Fähnchen in die Hand drückte.. "Nun ... wir können eure Freundin anfeuern.", erwiderte sie nüchtern, was die anderen fassungslos zu Boden riss.
 

Niemand ahnte das in der weiten Ferne noch einen weiteren Zuschauer gab, der seine Arme verschränkt an sich hielt. "Das könnte interessant werden.", dachte der Weiße Falke vergnügt, während sein Umhang im aufziehenden Wind wehte. Dieses Spektakel wollte er sich nicht entgehen lassen, wenn gleich er sich nicht gezwungen sah einzugreifen.
 

Kyren hatte soeben Shane vor ihren Füßen niedergelegt und war bereit Adrian vor eine neue Herausforderung zu stellen. Sie glühte förmlich vor Kampfesgeist, den ihr die Macht von Asa verlieh und wirkte ihm mit ernsten Blick entgegen. Trotz der neuen Umstände blieb er ihr gegenüber gelassen, ja gerade zu unbeeindruckt. Es schien fast so als ob er sich nichts mehr Wünschte als seine Kräfte mit ihren zu messen.

"Du hast einen Fehler gemacht, Mädchen. Jetzt wo die Asa in dir erwacht ist und du gegen mich kämpfen willst, werde ich dich töten müssen um an das zu kommen was mir zusteht.", entgegnete er ihr nüchtern. "Das einzige was Euch zusteht ist das Jenseits. Möge man Eurer Seele gnädig sein.", gab sie mit gesenkten Haupt zurück und schritt in langsamen Tempo auf ihn zu.

Die Energie die sie in Form von kleinen Blitzen überzog war gewaltig, ja gerade zu unermesslich. Furchtlos näherte sie sich Adrian der seinen Stab zur Abwehr in Stellung brachte.

"Faszinierend. Trotz all der Umstände ist Asa nicht aus deinem Körper gewichen. Du hast so viel Elend miterlebt und warst gezwungen zu töten. Von einer normalen Kindheit kann man bei dir nicht sprechen und dennoch hält Asa zu dir. Du musst wirklich etwas ganz besonderes sein.", tönte Adrian, vorfreudig auf den Kampf blickend. "Ich werde der Welt ein für alle mal beweisen das niemand mächtiger ist als ich. Niemand ist besser geeignet als ich, über die Welt zu regieren und sie einer neuen Ordnung zu unterziehen!", ergänzte er enthusiastisch, worauf das Duell seinen Anfang nahm.

Beide Seiten bauten eine mächtige Energiebarriere um sich auf. Während Kyrens Barriere in grünen Licht erstrahlte, war Adrians rot. Mit rasender Geschwindigkeit prallten sie und ihre Kräfte aufeinander und wirbelten die Luft um sich herum orkanartig auf. Keiner der beiden gab nach, wenn gleich Kyren wesentlich angespannter wirkte bei dem Versuch Adrians Barriere zu durchbrechen.

Schnell verlagerte sich das Kampfgeschehen in die Luft wo sie immer wieder aufeinander trafen. Im Sekundentakt kollidierten ihre Barrieren und setzten jedes mal aufs neue gewaltige Kräfte frei. Bald schon waren sie so schnell das Jason und die anderen ihnen kaum noch folgen konnten.
 

"Wahnsinn! Ich sehe sie kaum noch so schnell sind sie!", staunte er mit Blick in den Himmel. "Ich wusste gar nicht das Kyren so was kann.", ergänzte Mitch ähnlich gebannt.

"Das ist die Macht von Asa.", erklärte das fremde Mädchen nüchtern, womit sie für einen Moment mehr Aufmerksamkeit bekam als das Geschehen am Himmel. "Wie? Asa? Wovon redest du?", fragte Lee verwirrt. "Heißt das in Kyren steckt die göttliche Macht von Amaunator?", hakte Larissa überrascht nach. "Ja, wenn auch nur die Gute.", bestätigte sie ihr nickend. "Deshalb ist ihr Haar also so seltsam gefärbt.", schlussfolgerte die einstige Helm-Priesterin, sich am Kinn reibend.

"Hat sie denn damit eine Chance?", fragte Jason besorgt. "Das wird sich zeigen. In den Schriften des Propheten Alaundo steht nur etwas von einer Schlacht um das Göttereich, von einem Duell zweier Giganten.", gab das umhüllte Mädchen nüchtern zurück.

"Und wer gewinnt wusste der große Alaundo zufällig wohl nicht, was?", höhnte Mitch leicht beunruhigt. "Die Schriften sprechen davon das beide Giganten fallen werden.", erwiderte sie mit betrübten Blick, was Kyrens Freunde sichtlich schockte. "Also ich verlier' hier langsam den Durchblick, Leute.", meinte Lee, ungläubig zwischen den Gesprächspartnern hin und her blickend.
 

Der Kampf im Himmel ging derweil unvermindert weiter und keiner der beiden Kontrahenten gab auch nur im geringsten nach. Shane erwachte als die gewaltigen Kräfte erneut aufeinander trafen und doch fühlte er sich dem Tode näher als dem Leben. Sein ganzer Körper schmerzte höllisch und war wie erlahmt. Als er mit verschwommenen Blick zwei Lichter am Himmel kämpfen sah, wurde ihm langsam klar was passiert war. Die Auren der beiden Seiten waren überdeutlich zu spüren und auch wenn er zu schwach war um Kyren zur helfen, so waren seine Gedanken bei ihr. "Wenn es jemand schafft diesen Wahnsinn eine Ende zu bereiten ... dann du, Kyren. Glaube an dich.", sagte er mit schwacher Stimme, auch wenn sie ihn nicht hören konnte.
 

Schließlich verlagerte sich das Kampfgeschehen wieder zur Erde, auf der beide Seiten in gebührenden Abstand landeten. Kyrens Mimik deutete bereits darauf hin das sie viel Kraft im Kampf gelassen hatte, während Adrian außerordentlich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Dinge war und nicht im geringsten angeschlagen schien. "Was ist denn los, Mädchen? Du wirkst ein wenig ... unzufrieden.", höhnte er mit entsprechenden Blick.

Für sie war klar das es einer neuen Taktik bedurfte um ihn in seine Schranken zu weisen. Die Energien um sich zu ballen und sich selbst als Waffe einzusetzen hatte keiner der beiden Seiten etwas gebracht und so entschied sie einen Zauber mit der Energie von Asa zu versehen um ihn somit entscheidend zu schwächen.

"Wartet nur! Ich bin noch nicht fertig mit Euch!", entgegnete sie ihm entschlossen und brachte ihre Hände für einen Zauber in Stellung. Adrian erkannte schnell was sie vorhatte und reagierte entsprechend in dem er ihr seine Magie entgegensetzte.

Beide Seiten feuerten einen grellen Zauber auf den jeweils anderen ab, der in der Hälfte der Entfernung mit dem jeweils anderen aufeinander traf. Verbissen stemmte sich Kyren mit beiden Händen gegen den Druck von Adrians Seite, der wiederum seinen Stab zur Hilfe nahm.

Das Elfenmädchen gab jedoch nicht auf und hielt mit aller Macht dagegen. Sie wollte nicht aufgeben, auch wenn sie das Kämpfen Leid war. Sie kämpfte weiter für jene die wegen Adrian gelitten hatten, denn sie wollte nicht anderes das endlich wieder Frieden in Faerûn herrschte. Kyren entschied all ihre Kraft in diesen Zauber zu legen, womit sich die Wirkung ihres Zaubers nochmals verstärkte, auf das ihr Wunsch in Erfüllung gehen konnte.

Laut aufschreiend entlud sie all ihre Macht in ihren Angriff und brachte den Energieball zwischen ihnen somit zur Explosion. Die Energien der beiden Gegner sprengten einen gewaltigen Krater in die Landschaft und schleuderten sie weit davon. Ein heftiger Wind zog in alle Richtungen über den Boden hinweg, der so heftig war das sich Jason und die anderen schützend abwenden mussten.

"Was sind das für Kräfte?!", rief Mitch, der vergeblich versuchte die ursprüngliche Blickrichtung beizubehalten. "Das ist der glatte Wahnsinn! Die sind stark genug um den ganzen Kontinent in die Luft zu jagen!", meinte Jason beeindruckt und sprach den anderen somit aus der Seele.
 

Nach einigen Sekunden ließ der Wind schließlich nach und die hinfortziehenden Staubwolken gaben das Kampfareal langsam frei.

Mühevoll richtete sich Kyren aus gehockter Position auf, während ihr Gegner noch immer in den Staubwolken verborgen blieb. Ihr regenbogenfarbenes Haar begann zu schwächeln und es deutete sich bereits an das es bald wieder seine natürliche Farbe annehmen sollte. Die Aktion hatte ihr zu viel Kraft gekostet und ihre Energien waren praktisch erschöpft. Sie konnte nur hoffen das ihr Angriff Erfolg gehabt hatte, denn sie war zu schwach um weiter auf diesen Niveau zu kämpfen.

Kurz darauf zogen die Staubwolken auch von Adrians Position von dannen und gaben einen Blick auf ihn frei. Nicht nur Kyren reagierte fassungslos darüber das er schmunzelnd auf beiden Beinen stand und nicht im geringsten angeschlagen wirkte. Lediglich sein goldener Stab zerfiel in seinen Händen zu Asche, aber dies kümmerte ihn wenig.

"Oh, nein ... das kann doch nicht wahr sein.", sagte sie mit zitternder Pupille, worauf er leicht zu Lachen begann. "Du hattest von Anfang an keine Chance, Mädchen! Die Energien von Asa machen dich zwar stärker und mächtiger, aber du bist noch viel zu jung um das ganze Ausmaß von Asa optimal zu nutzen. Dir fehlt die nötige Konstitution und das Alter damit du zumindest eine Chance gegen mich haben könntest.", tönte er arrogant.

"Dann ist alles verloren.", gab sie resignierend zurück und sank mit gesenkten Haupt in die Knie. Als ihr Haar zu ihrer Ursprungsfarbe zurückkehrte war Adrian sich sicher gewonnen zu haben. Nun, wo alle Gegner geschlagen waren, gab es nichts mehr was ihn stoppen konnte.

Er achtete nicht darauf das sich hinter ihm im Staubnebel eine weitere Person versteckt gehalten hatte. Erst ein stechender Schmerz in seiner Schulter, der seine Augen geschockt weiten ließ, ließ ihn seine Unachtsamkeit erkennen. Durch seinen Aufschrei sah auch Kyren wieder auf und erblickte den Vampir Gerrard wie dieser in Adrians Schulter gebissen hatte. Er hielt ihn so fest er nur konnte, seine Augen angestrengt geschlossen.

"AH! Verdammt! Was tust du da?! Nimm deine verdammten Beißer aus meinem Körper!", schrie Adrian erzürnt und packte den Vampir am Kopf. Schnell riss er sich von ihm los stieß ihn einige Meter von sich.

Mit wutverzogenen Gesicht starrte er Gerrard entgegen und hielt sich die Wunde an seiner Schulter. "Du wolltest doch das ich komme, Adrian. Hier bin ich. Nur dumm für dich das ich das Zepter nicht mehr bei mir habe.", meinte der einstige Barde mit frechen Blick. "Du Narr! Ich hätte dich wieder zu einem Menschen machen können, aber stattdessen fällst du mir in den Rücken!", gab Adrian mit verachtenswerter Mimik zurück. "Deine ... Verlockung ... zieht bei mir nicht. Du wirst das Zepter nie bekommen - für keinen Preis der Welt.", erwiderte er grinsend und linste in Richtung des umhüllten Mädchens, die seinen Augenkontakt eher wehmütig hinnahm. Sie wusste was Gerrards Tat für Folgen hatte, aber sie bewunderte auch was für ein großes Opfer er gebracht hatte. Adrian hingegen würdigte seine Aktion nur mit Spott und Unverständnis.

"Falls es dir nicht bewusst ist - mit deinen Biss hast du gerade dein eigenes Todesurteil unterschrieben. Wenn du als Vampir ein anderes untotes Wesen wie mich beißt und aussaugst, dann nimmst du praktisch pures Gift zu dir. In meinen Adern fließt kein Blut mehr. Du hast dich soeben selbst um dein Leben gebracht.", mahnte er ihn, doch Gerrards Lächeln blieb erhalten. "Ich ... weiß ...", sagte er, während das Lebenslicht aus seinen Augen wich und sein Körper immer mehr schwankte. "... aber gleichzeitig wirst auch du geschwächt.", fuhr er fort und fiel entkräftet auf den Rücken. "Somit .... hat mein unotetes Dasein doch noch einen Sinn gehabt.", ergänzte er glücklich, worauf ihn die letzten Lebenskräfte verließen.
 

"Gerrard!", schrie Lee aufgeregt, wenn gleich er verstand das sich sein alter Gefährte soeben von dieser Welt verabschiedet hatte. Erst jetzt begriff der junge Mönch das all sein Hass, den er gegen ihn gehegt hatte vollkommen vergeben war. Er hatte ihn falsch eingeschätzt, denn seine Tat war absolut edel. Diese alte Feindschaft fand erst im Tod ihr Ende und Lee blieb von Schuldgefühlen geplagt zurück.

Die anderen konnten kaum verstehen was er getan hatte, aber der Anblick Adrians verdeutlichte seine Tat noch einmal. Der Ur-Magier wirkte zum ersten mal angeschlagen und hielt sich die Schulter, doch selbst nach Gerrards Tat umgab ihn noch immer eine immense Macht.

In dieser Situation glaubte Jason einen Angriff wagen zu können, doch das fremde Mädchen hielt ihn zurück. "Nein. Auch wenn Adrian die Hälfte seiner Macht verloren hat, ist er euch immer noch weit überlegen. Das Elfenmädchen hätte nun eine Chance, aber leider hat sie ihre ganze Kraft schon verbraucht.", meinte sie mit strengen Unterton. "Na toll! Und ich dachte du hast mal gute Nachrichten für uns.", meckerte Mitch mit entsprechender Mimik.
 

Kyren spürte dass das Mädchen recht hatte, aber sie wollte auch nicht das Gerrards Opfer umsonst geblieben war. Adrian wusste sehr wohl das die kleine Elfe, sollte sie wieder zu Kräften kommen, eine Gefahr für ihn darstellte. Es gab nur einen Ausweg, der darin lag sie zu töten, womit er auch an die Mächte von Asa herankommen konnte.

Schmunzelnd wendete er sich ihr zu und richtetet seinen Arm in ihre Richtung. "Pah, das ändert gar nichts. Ich bin euch immer noch weit überlegen und mit dir, kleines Elfenmädchen, bin ich noch nicht fertig.", sagte er mit aggressiven Blick. Kyren zweifelte ob ihre verbleibende Kraft ausreichen würde um seine Angriffe abzuwehren, aber fliehen wollte sie auch nicht. Sie war nicht so weit gereist und hatte nicht so viel durchgemacht um nun zu aufzugeben. Dennoch sah die Lage nicht besonders gut für sie aus, so dass sie schon ein Wunder brauchte um Adrian noch schlagen zu können. Sie hatte Angst, sogar große Angst als Adrian folglich seine Hand für einen Zauber gegen sie erhob.

Ihr Blick erstarrte schlagartig als plötzlich neben ihr eine leise Stimme ertönte. Sie hatte es im allgemeinen Kampfgeschehen noch nicht bemerkt, doch sie stand nur wenige Meter von Shane entfernt, dessen Körper fast vollständig von einer Staubschicht überdeckt war. Er lag dort wie halb begraben und lediglich sein Kopf ragte noch frei hervor. Seine Augen waren leer und glasig, aber ähnlich wie sie, hatte er den Gedanken an den Sieg noch nicht abgeschrieben. Sie rief besorgt seinen Namen, wollte zu ihm eilen, aber als sie hörte was er sagte erlahmte ihr Körper vor Schock.

"Sen ... ich überlasse dir meinen Körper .... wenn du es schaffst Adrian zu besiegen. Sen, ich bitte dich - beschütze Kyren! Sen! Ich beschwöre dich! Siege und mein Körper soll für alle Zeit dein sein.", sprach er mit schwacher Stimme. "Nein! Nicht Shane!!!", schrie Kyren aufgeregt, wohlwissend wen ihr Gefährte da herauf beschwörte. Der Gedanke das Shane sein Leben für sie gab und ihn für immer zu verlieren riss ihr Herz fast in Stücke. Ihr Flehen war vergebens, denn schon als sich ein Grinsen in seinen Gesicht bildete, ahnte sie das Bhaals Essenz, die in ihm wohnte, einverstanden war.

Seine Haar begann sich zu Pechschwarz zu Färben und an Länge zu verlieren. Seine blasse Haut füllte wieder Farbe und seine Wunden heilten wie von selbst. Es dauerte nur wenige Sekunden und Sen war auferstanden.

Kyren konnte nicht glauben was passiert war, denn auch wenn Sen stark genug war um Adrian Einhalt zu gebieten, so konnte sie nicht akzeptieren das ausgerechnet Shane für Faerûn sterben musste. "Das ist einfach nicht fair! Shane! Warum Shane?!", gab sie weinend von sich und schlug mehrfach auf den Boden ein.

"Ja! Endlich bin ich wieder frei! Endlich gehört dieser Körper mir!", rief Sen euphorisch empor. Adrian konnte kaum glauben was er sah, wo er sich schon so nah am Sieg gewähnt hatte. "Was?! Der Verräter?", staunte er überrascht. "Ja, genau! Und ich hab eine schlechte Nachricht für dich. Wenn hier einer zum Gott aufsteigt, dann bin ich das! Ich allein habe göttliches Blut in meinen Adern, ich allein habe das Recht Anspruch auf den Thron eines Gottes, den Thron von Bhaal zu erheben. Du standest mir schon damals im Weg!", erwiderte er, strafend in seine Richtung deutend. "Verstehe, deshalb hast du Diron hintergangen und dich von unseren Vorhaben abgewandt.", gab der Lich schmunzelnd zurück.

"So ist es. Und nun wird es Zeit meinen Teil der Abmachung zu erfüllen.", tönte er mit entschlossenen Blick, was Kyrens Tränenfluss kurz stoppte. "Das heißt ... du wirst uns helfen?", fragte sie zögerlich. "Pah, bilde dir nichts drauf ein, Gör! Es war Shanes letzter Wille und ich bin daran gebunden. Hmpf, ich frage mich wie verzweifelt man sein muss um sein eigenes Leben für das eines anderen zu geben.", entgegnete er ihr schroff und wendete sich wieder seinen eigentlichen Gegner zu.

Für Kyren hingegen war klar warum Shane das getan hatte. "(Er ist mein bester Freund ... und für mich sogar mehr als das.)", dachte sie still in sich hinein und erinnerte sich an einige Moment mit ihm zurück. In diesen Augenblick konnte sie ihm nicht verzeihen das er sein Leben für sie und die Welt verworfen hatte.
 

Nun standen sich Adrian und Sen gegenüber, zwei Gegner für die es kein verlieren gab. "Dann wollen wir mal sehen wie gut du mit mir klar kommst.", rief Sen entschlossen und setzte zum Angriff aus der Luft an. Ein Bombardement von Tritten und Schlägen prasselte auf Adrian nieder, welches er jedoch gekonnt abwehrte. Kaum wich Sen auf etwas Abstand für einen Neuanlauf zurück, konterte Adrian mit Magiegeschossen, die dieser jedoch einfach so mit seinen Armen abwehrte. "Das bringt bei mir nichts!", fauchte er und setzte weiter nach.

Obwohl Sen im Nahkampf überlegen schien, konnte er seinen Gegner nicht entscheidend schwächen. Gleiches galt für Adrians Magie. Beide Seiten schenkten sich nichts und ihre Angriffe nahmen eine Geschwindigkeit an, der man nur schwer folgen konnte.

Bald schon merkte Sen das er so nicht weiter kam und so griff er zu einer anderen Taktik. Shanes Schwert steckte noch immer in seiner Halterung am Rücken und er wollte nicht länger zögern es einzusetzen. Ein hämisches Grinsen überzog sein Gesicht als er zur Waffe griff und eine neue Attacke startete. Adrian war jedoch vorbereitet und beschwor eine magische Klinge zu Hilfe.

Dennoch überraschte es das Adrian Sen leichtfertig durch seine Verteidigung ließ, wodurch Sens Schwertstich von Erfolg gekrönt war und das Herz des Lichs durchbohrte. Zwar zuckte Adrian mit schmerzverzerrten Gesicht zusammen, aber er hatte noch eine Überraschung für seinen Gegner parat. Sen spürte bereits das etwas nicht stimmte, denn obwohl seine Klinge ihn durchbohrt hatte, zeigte seine Aktion nicht den erhofften Erfolg. "Und was nun?", fragte Adrian höhnisch, mit unveränderter Mimik. "Was zum Geier ...?!", stotterte sein Kontrahent unsicher, nicht ahnend dass ihm das Schwert in seiner Hand zum Verhängnis werden sollte.

Zunächst kaum wahrnehmbar begannen sich kleine Blitze um die Klinge seines Schwertes zu ringeln, bevor Adrian nur Wimpernschläge später grell erleuchtete und laut aufschrie. Sen erkannte zu spät das seine Waffe wie ein Blitzableiter fungierte und die gesamte Energie die sein Gegner aufgebaut hatte, hart auf ihn überschlug.

Einen Moment lang schien es als ob Adrian explodieren würde, doch schnell war klar das die Explosion der Energien Sen galt, der Meterweit durch die Luft geschleudert wurde und unsanft einige Meter von Kyren entfernt im Boden landete.

"Oh nein!", rief sie geschockt, während Adrian sich Shanes Schwert aus der Brust zog. "Manchmal muss man eben etwas opfern um sein Ziel zu erreichen.", tönte er großmundig und warf die Waffe beiseite. Zwar wirkte er nun noch um einiges mehr angeschlagen, aber Sen hatte bereits Mühe sich wieder aufzurichten.

"Verdammt! Der Typ ist zäh.", stellte er mit schwächelnder Miene fest. Für Adrian hingegen war bereits klar das auch Sen geschlagen war, dessen geschundener Körper schwarze Dämpfe abstieß.

"Wie bedauerlich, Sen. Das wird dein Ende sein.", meinte er sichtlicht amüsiert, wenn gleich auch er ein wenig angeschlagen war. Sens Blick zu ihm war jedoch nicht von Angst gefüllt, wie man zunächst glaubte, sondern von Erstaunen. Was Adrian nicht sah war das sich hinter ihm eine seltsame Masse zusammenformte, die langsam eine Menschenähnliche Gestalt annahm. Er war zu sehr damit beschäftigt Sen den Gnadenstoß zu verpassen, als er merkte, das Jaygoyle plötzlich hinter ihm stand. "Nein, das wird _dein_ Ende sein.", tönte dieser nüchtern, der ihn ohne zu zögern mit seinem zu einer Klinge umgeformten Arm den Kopf abschlug.

Noch während der Kopf durch die Wucht des Schlages weit durch die Luft flog setzte er mit seiner anderen Hand einen Zauber nach, der Adrians Körper förmlich pulverisierte. Adrian Sieg war damit zunichte gemacht, die Schlacht zu Gunsten, des Gestaltenwandlers geschlagen.

Der Schock stand allen ins Gesicht geschrieben und manch einer wusste nicht ob man sich nun als Gewinner fühlen sollte. "So viel zum Thema ... Gottsein.", meinte Jaygoyle mit kühler Stimme und ging erschöpft in die Knie.

Kyren fehlten die Worte um zu sagen was sie nun fühlte, denn obwohl Jaygoyle schon wie besiegt schien, war es ihm gelungen das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden und die Schlacht für sich zu entscheiden. "Ist es vorbei?, fragte sie unsicher und tatsächlich schien er kein Interesse daran zu haben seine Tötungswut an den anderen zu vollenden. Statt dessen humpelte er nach einen Moment des Verschnaufens ohne weitere Geste davon. Nur kurz wendete er sich den Abenteurern noch einmal zu und warf ihnen ein paar letzte Worte entgegen. "Jetzt schuldet ihr mir was.", rief er mit finsteren Blick und setzte seinen Weg schließlich fort, bevor er in einen Teleportationsfeld verschwand.

"Damit ist die Prophezeiung Alaundos erfüllt. Die beiden Giganten sind gefallen, sowohl Adrian als auch Sen.", meinte das umhüllte Mädchen das sich ebenso von Kyrens Freunden abwendete. Ihr Blick war von Trauer gefüllt, gut geschützt unter ihrer Umhüllung.
 

Warum Jaygoyle ging wurde nur Sekunden später klar als die Erde erzitterte und tausende von Rittern über einen Hügel geritten kamen. An forderster Front ritt Zelda und machte ihre Freunde mit Rufen und Winken auf sich aufmerksam, obwohl dies bei dem Lärm den die vielen Pferde machten, kaum noch notwendig war.

"Da ist Zelda!", rief Jason erfreut und wank sie zu sich heran. "Verstehe. Daher weht der Wind. Dieser Typ ist wohl nicht stark genug um sich mit ein paar tausend Paladinen zu kloppen.", resümierte Lee mit Fingerzeig an seine Schläfe. Auch wenn seine Vermutung nicht ganz stimmten sollte, so war man froh das Zelda mit Verstärkung gekommen war.

Die Augen der Abenteurer waren freudestrahlend und nur Kyren sah betrübt zu Sen hinüber. Obwohl er nicht viel Mitleid für die Elfin empfand begann er zu Lächeln, auch wenn er ihren Blick nicht erwiderte. "Wie demütigend. Ich habe die Bedingung nicht erfüllt und so wie's aussieht werde ich gleich sterben. Diesmal ... hast du ... gewonnen.", meinte er mit immer schwächer werdender Stimme, bevor er leblos zu Boden sackte. Kyren erschrak und eilte ihm zur Hilfe, doch ihre Sorge wandelte sich schnell in Freude um als sich das Haar des Halbelfen wieder zu seiner ursprünglichen Farbe zurückfärbte und die Bosheit aus seinem Gesicht wich. "Shane!", rief sie erleichtert und ließ sich bei ihm nieder. Ihr Herz begann aufgeregt zu rasen als er seine Augen öffnete und ihr ins Gesicht sah. "Kyren ... haben ... haben wir gewonnen?", fragte er mit geschwächter Stimme. Allein schon diese Worte trieben der kleinen Elfin die Tränen in die Augen und es schien fast so als wollten die Götter ihr für ihren unermüdlichen Einsatz danken. "Warum weinst du?", wollte er wissen und versuchte mit seiner Hand eine ihre Tränen wegzuwischen. "Du bist so ein Dummkopf.", erwiderte sie scherzend und drückte seine Hand an ihre Wange. Ihr Herz war frei von Sorge, denn mit Hilfe der eintreffenden Truppen konnte Shane noch geheilt werden.

Lee hingegen befand dass das fremde Mädchen ihm noch ein paar antworten schuldete. "So, jetzt will ich aber endlich wissen wer du bist.", sagte er in Richtung des fremden Mädchens und stellte zugleich fest das sie wie vom Boden verschluckt war. "Hey, wo ist sie denn hin?", fragte sich Larissa, die ebenso auf ein paar Antworten gehofft hatte. Am Ende waren ihnen die Details wohl auch egal, so dass sie sich Schulterzuckend ansahen. Die Siegesfreude überwog zu sehr und schon bald darauf konnte man sich von den Paladinen als Helden feiern lassen.
 

Für den Weißen Falken, der in der Ferne ausgeharrte hatte, war das Spektakel somit auch vorbei. Vergnügt sah er in den Himmel, aus dem die finsteren Wolken wichen. "Heute wird ein schöner Abend.", meinte er ganz in Gedanken versunken und verließ die Gegend ebenso wie Jaygoyle zuvor durch ein Teleportationszauber.
 

Diese Schlacht war gewonnen und all jene die unter all dem gelitten hatten, wurden durch ein Gefühl von Erleichterung entschädigt. Adrian von Nesseril war besiegt, das unmögliche war möglich geworden und dennoch sollten die Namen der Helden nie Erwähnung in den Büchern der Menschen finden, wollte man das Geheimnis von Adrian auch weiterhin vor der Welt verbergen. Die Welt würde weiter so existieren wie bisher, mit all ihren Licht und Schattenseiten. Kaum jemand in Faerûn wusste wie nah man davor gewesen war die Welt in der man lebte zu verlieren.
 

In Suldanessalar stand einige Tage später eine große Feier an. Kyren und Ihre Freunde wurden vom Elfenvolk um- und bejubelt. Wie Götter wurden sie in der Elfenhauptstadt empfangen, allen voran Kyren, die ihr Ansehen nach ihrer Flucht aus Suldanessalar durch ihren großen Kampf wieder erhalten hatte.

Das Volk war stolz eine solche Prinzessin zu haben und so waren ihr die Fehler der Vergangenheit schnell verziehen. Sie war glücklich wieder in den Armen ihrer Eltern zu sein, ebenso wie Prinz Atrix, der sie nach ihrer Rückkehr nun noch mehr umschwärmte und sogar bei anderen Mädchen damit angab sie bestens zu kennen. Auch für Shane gab es eine angenehme Überraschung als ihn seine Schwester in Begleitung seiner Eltern in der Elfenstadt empfing. Die Umarmung der Geschwister war innig und Shane fühlte förmlich wie all die Last von ihm fiel, die ihn seit Beginn seiner Reise bedrückt hatte. Zwar zierten seinen Körper noch duzende Verbände die die Wunden des Kampfes überdeckten, aber all der Schmerz war in der Geborgenheit seiner Familie vergessen. Das Gefühl etwas nicht vollendet zu haben war mit dem Sieg über Adrian ein für alle mal verschwunden. Es war fast so als ob all sein Glück durch den Tod des Ur-Magiers zurück gekehrt war.

Gemeinsam mit den anderen Helden weihte man eine Gedenktafel ein, auf der all die Namen standen, die durch Adrians Wahn ihr Leben lassen mussten. Auch Sejya, Gerrard und Jáin waren dort vermerkt, wenn gleich letzterer lediglich als vermisst galt. Sie alle sollten auf ewig in Erinnerung bleiben.

Trotz all dieser Erlebnisse - Kyren und Shane würden nie die schöne Zeit vergessen die sie zusammen mit ihren Reisgefährten nach Thay gehabt hatten. Kyren hoffte das Sejya im Himmel zum inneren Frieden kam und auch Gerrard Erlösung gefunden hatte. Viel mehr blieb ihr nicht um die Trauer über die Gefallenen dieses Konflikts zu bewältigen.
 

Das Fest dauerte mehrere Tage an bis die Abenteurer zu dem Punkt kamen wo sie sich einander verabschieden mussten. Jeder von ihnen hatte eigene Ziele und Träume denen er in Suldanessalar nicht nachgehen konnte.

Kyren wusste das dieser Augenblick bevorstand und dennoch sehnte sie ihn alles andere als herbei. Es war ein prunkvoller Abschied, für den man sich in extra Schicke Schale geworfen hatte. Jeder der tapferen Helden bekam eine Schriftrolle überreicht, die es ihnen erlaubte nach Suldanessalar zurück zu kehren.

Larissas Aufgabe lag im Himmelsreich an das sie als Erzengel gebunden war. "Ich verspreche dir immer ein wachsames Auge auf dich zu haben.", meinte sie mit einem freundlichen Lächeln.

Lee und Mitch zog es in die Welt hinaus, wo man weitere Erfahrungen als Abenteurer sammeln wollte. "Wenn du mal nach Amn kommst, besuch mich ruhig mal.", sagte letzterer Augenzwinkernd.

Jason und Zelda wollten zurück nach Starmantle - Zeldas Heimat - wo sie als Waldläuferin gebraucht wurde. "Wir werden dich vermissen, aber ich verspreche dir das wir uns wiedersehen.", sagte sie und sah glücklich zu Jason auf.

Ihr schwerster Gang war jedoch der zu Shane, der bei seiner Familie stand. Sie fragte sich wie sie jemanden gehen lassen konnte, den sie über alles liebte, doch er schien so glücklich bei seiner Schwester und seiner Familie. Sie errötete bei dem Gedanken ihn ins Gesicht sehen zu müssen wenn sie von ihm Abschied nahm. In seiner Gegenwart wurde sie schüchtern und verkrampft, so dass sie ihn verlegen die Schriftrolle für Suldanessalar hinreichte. "Shane ... ich ...", setzte sie an, aber ihr Herzrasen unterband jedes weitere Wort.

"Kyren, egal was passiert, egal wie viel Meilen uns trennen, ich werde dich nicht vergessen. Wir bleiben beste Freunde.", meinte er und reichte seinen kleinen Finger zum einhaken, so dass ihr trauriger Gesichtsausdruck etwas erhellte. "Ja ... beste ... beste Freunde.", antwortete sie leicht zögerlich und hakte ein. Noch im selben Moment ging am Horizont die Sonne nieder und tauchte das Szenario in einen angenehmen rot.

Kyren vergaß einen Moment lang ihren Finger wieder zu lösen und schrak verschämt zurück. "Sei nicht traurig, Kyren. Ich schreibe dir ganz oft, versprochen.", sagte Shane freundlich lächelnd. Ihr Körper erlahmte förmlich als er sie daraufhin noch einmal umarmte. "Machs gut und pass auf dich auf.", ergänzte er, bevor er schließlich von ihr abließ und zu seiner Familie ging. Ihre Pupillen zitternden vor Aufregung, erst recht als sie feststellte seine Umarmung gar nicht erwidert zu haben. "Shane ...", sagte sie leise, worauf er sich noch einmal zu ihr umdrehte. "Ja?", fragte er unverblümt. "Ich ... ach ... es ist nicht so wichtig. Pass auf dich auf.", antwortete sie zögerlich. So sehr sie sich auch wünschte das er bleiben würde, so wollte sie doch das er glücklich war. Sie wusste aus eigener Erfahrung - dieses Gefühl konnte ihm nur seine Familie geben. Für ihn war sie eben nur ein kleines Elfenmädchen, ein Freund auf den man sich verlassen konnte, aber auch das machte sie schon etwas glücklich. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen als ihr Blick über ihre Gefährten schweifte. "(Ich habe die besten Freunde der Welt.)", dachte sie still vor sich hin.

"Macht's gut! Ich werde euch vermissen!", rief sie ihnen winkend hinterher, was sie ihr gleichermaßen erwiderten. Kurz darauf verschwanden sie durch ihre Teleportationsfelder, doch Kyren blickte voller Zuversicht in die Zukunft, eine glückliche Zukunft die sie Faerûn ermöglicht hatte ...



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