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Werden wir uns wiedersehen?

von

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Abenteuer in Kokos

Nach langem Überlegen bin ich zu dem Entschluss gekommen, diese FF weiter zu schreiben. Versprechen kann ich nichts, aber irgendwann werde ich sie schon noch zu Ende bringen.
 

Viel Spaß mit dem 3. Kapitel, das komplett überarbeitet wurde.
 

Kapitel 3: Abenteuer in Kokos
 

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten rauften sich Ace und Ria auf der langen Fahrt nach Kokos zusammen und waren, als sie ankamen, schon fast so etwas wie Freunde geworden. Obwohl das kleine Mädchen dem Piraten anfangs ziemlich auf die Nerven ging, mochte er die Kleine recht gerne. Ria ihrerseits war fasziniert von den wilden Geschichten des Piraten und an ruhigen Tagen lauschte sie gespannt seinen spannenden Erzählungen. Zusammen waren die beiden ein gutes Team, obwohl sie oft einige Schwierigkeiten hatten, sich darüber einig zu werden, wer dem anderen Anweisungen geben durfte. Während Ace es als selbstverständlich ansah, dass dieses Recht nur ihm vorbehalten war, da er doch um einiges älter als das Mädchen war, versuchte Ria ihn fast täglich vom Gegenteil zu überzeugen.

Die Fahrt hatte einige Zeit gedauert, doch das war nötig gewesen, denn so hatte das verwöhnte Mädchen Gelegenheit gehabt, sich mit dem Leben auf dem Meer anzufreunden. Dabei stellte sie sich gar nicht so ungeschickt an, auch den Umgang mit Ace´s Boot hatte sie schnell heraußen.
 

Während das ungleiche Paar durch das Dorf spazierte, fing die junge Prinzessin wieder einmal damit an, Ace auszufragen, so wie sie es in der Zeit auf dem Meer häufig getan hatte. "Was genau machen wir denn jetzt hier?" Seufzend blickte Ace das Mädchen an und erklärte: " Nami, die frühere Navigatorin der Strohhutbande, lebt hier. Sie hat die Flying Lamp kurz vor deren Verschwinden verlassen. Vielleicht kann Nami uns mehr darüber erzählen."
 

Schweigend ging Ria neben dem Piraten her und versuchte die neugierigen Blicke der Dorfbewohner auf Karuh zu ignorieren. Diese Menschen waren wirklich ungewöhnlich neugierig und macht daraus auch keinen Hehl. Kleine Kinder kamen aus den Häusern gerannt und die Erwachsenen unterbrachen ihre Arbeit, um den Fremden verblüfft nachzustarren. Manche hielten mitten im Gespräch inne und sahen die Rennente mit offenen Mündern an. Verkaufgespräche wurden unterbrochen, das Essen kochend auf dem Herd zurückgelassen, überhaupt mussten alle Besorgungen und Tätigkeiten für einen Moment ruhen.

Ein besonders mutiger Junge wagte sich sogar näher an diese merkwürdigen Fremden heran. Zwei seiner Freunde standen am Straßenrand und ermutigten ihn dazu, sich dem Tier noch mehr zu nähern. Unbemerkt von Ria und Ace kam der Junge dieser Aufforderung grinsend nach. Vorsichtig tupfte er die Rennente an, nur mit einem Finger, falls sich das Tier doch noch als gefährlich herausstellen würde. Mit einem wütenden "Gack!" versuchte die Rennente das Kind zu verjagen. Doch davon ließ sich der Junge nicht abschrecken. Er war nun dreister geworden und zupfte vorsichtig an einer der schönen, orangenen Federn der Ente. Ein schneller Ruck und schon hielt er sie als Trophäe seines Mutes in der Hand.

Es war wohl nicht besonders schmerzlich, aber Karuh war wohl durch den mangelnden Respekt des Knaben verärgert. Mit ihrem hartem Schnabel attackierte die Rennente den frechen Jungen. Sie streifte seinen Arm und hinterließ dort einen blutigen Kratzer. Überrascht fiel der Junge nach hinten in den Staub und fing an zu weinen, wohl weniger aus Schmerz, als aus Überraschung. "Die Gans hat mich gebissen! Mama! Mama!" Noch immer mit tränennassen rappelte der Junge sich auf und starrte Ria zornerfüllt an. "Blöde Gans!", zischte er, obwohl er nicht erklärte, ob er die Prinzessin oder ihre Rennente meinte. Mit der Feder in der Faust stapfte er zurück zu seinen Freunden, wobei er seine linke Hand auf die Wunde presste, aus der noch immer Blut tropfte.

Peinlich berührt blickten sich Ace und Ria an. "Kannst du deine Gans nicht besser im Zaum halten?" - "Erstens ist Karuh keine Gans, sondern eine Rennente und zweitens hat sie dem Jungen doch gar nichts getan. Der ist selber schuld", verteidigte Ria die Rennente enthusiastisch. Tröstend streichelte sie das Tier, nun wieder ganz zahm, und strich ihr Gefieder glatt. Die fehlende Feder fiel in der Unmenge der anderen überhaupt nicht auf.

Leider nahmen die anderen Dorfbewohner diesen kleinen Zwischenfall nicht auf die lockere Schulter. Alle, die den Vorfall beobachtet hatten, warfen den Fremden feindselige Blick zu. All die Neugier hatte sie in sekundenschnelle in abgrundtiefes Misstrauen verwandelt. Ängstlich traten einige Dorfbewohner ein paar Schritte zurück, doch eine Frau, offenbar die Mutter des vorlauten Jungens, war zu ihm gerannt und tröstete ihn. Einige muskelbepackte Männer traten drohend immer näher, obwohl sie gegen Ace´s Teufelskräfte keine Chance gehabt hätten. Aus dieser Gruppe löste sich ein braungekleideter Mann mit vernarbtem Gesicht. Langsam kam er immer näher, bis er nur mehr ein paar Schritte vor Ace und Ria stand. "Ihr solltet so schnell wie möglich aus unserem Dorf verschwinden!", sprach er langsam und bedächtig. Danach drehte er sich zu den Dorfbewohnern um. "Hier gibt es nichts mehr zu sehen, Leute. Geht wieder an eure Arbeit." Nach einem letzten Blick kehrten die Menschen wieder zu ihren Tätigkeiten zurück. Die Kinder spielten wieder lachend miteinander, lautes Feilschen über die Obstpreise drang durch die Hauptstraße und bald beachtete keiner der Anwesenden die Fremden.
 

"Lass uns besser schnell weitergehen." Trotz der Ruhe zerrte Ria den Piraten energisch weiter und versuchte die Rennente vor den Blicken der Dorfbewohnern zu schützen, was ihr jedoch schwer gelang, da Karuh nicht ruhig zwischen ihr und Piraten bleiben mochte.

"Die Leute werden uns doch nichts tun, oder?" Ein Hauch von Angst lag in Rias dunklen Augen. Angst, die das kleine Mädchen schon seit Beginn ihrer Reise erfolgreich überspielte. Verblast war das kindliche Lachen und das mutige Auftreten des Mädchens. Zurück blieb nur Furcht.

"Keine Angst, Kleine. Niemand wird dir hier etwas tun", versuchte Ace das Kind zu beruhigen, obwohl er sich in Anbetracht der Umstände selbst nicht sicher war. Um Ria ein Gefühl des Schutzes zu vermitteln, nahm der Pirat die kindliche Hand des Mädchens in seine eigene und hielt sie fest. Fast sofort war Ria ihm einen zornerfüllten Blick zu. "Lass mich sofort los! Ich kann auf mich selber aufpassen, immerhin bin ich kein kleines Kind mehr!" Wütend riss die kleine Prinzessin sich los und ging voraus, während Ace nur da stand und ihr verdutzt nachsah. Nach einem kurzen Kopfschütteln folgte er dem Mädchen mit gebührendem Abstand.
 

Schon seit einiger Zeit schwieg das kleine Mädchen, ein Umstand, der für Ace ziemlich ungewöhnlich war. Vielleicht war sie dem Piraten noch immer böse, oder aber sie fürchtete sich vor den Dorfbewohnern, doch dies hielt der Pirat für unwahrscheinlich. Die Prinzessin hatte auf der langen Fahrt auf ihn einen ziemlich mutigen Eindruck gemacht. Zögernd warf Ace der Kleinen einen Blick zu. Stur blickte sie gerade aus, kaute auf ihrer Unterlippe, ein eindeutiges Zeichen von Nervosität.

Seufzend wandte er sich lächelnd zu dem Mädchen und versuchte sie abzulenken. "Na, Kleine, schöne Landschaft hier, oder?" Auf die Schnelle war Ace kein besseres Gesprächsthema eingefallen als die Umgebung, die zwar ganz ansehnlich war, aber sicher nicht interessant genug, um ein kleines Mädchen aus ihren Gedanken zu reißen. Ein leises "Hm" war Ria´s einzige Antwort. Ohne ein weiteres Wort marschierte sie weiter, Karuh dicht neben sich. "Tolles Wetter heute, was meinst du?", versuchte Ace es noch einmal, doch auch dies vermochte die Prinzessin nicht zu einem weiteren Wort zu bringen. "Hm", murmelte sie gedankenverloren vor sich hin und strich der Rennente vorsichtig durch´s Gefieder. Unbewusst entfuhr Ace ein leiser Seufzer, bevor er einen letzten Versuch wagte. "Die Aliens sind heute gelandet, wusstest du das schon?" - "Hm."
 

Sie waren nah an ihrem Ziel, das konnte Ace richtig fühlen. Noch immer schwieg das Mädchen, die Lippen fest aufeinander gepresst, die Augen ohne jeglichen Glanz. Obwohl der Pirat es schon aufgegeben hatte, wieder mit Ria zu reden, versuchte er es ein letztes Mal. "Wusstest du, dass Nami früher eine gute Freundin deiner Mutter war?", fragte Ace und warf dem stillen Mädchen dabei einen kurzen Blick zu. "Ja", antwortete das Mädchen leise: "Mama hat oft von ihr erzählt." Ein trauriges Lächeln huschte über die Lippen des Kindes. Da wusste Ace, dass er diesmal die richtigen Worte gefunden hatte. Endlich war der Bann gebrochen.

"Sie hat sich immer gewünscht, eine von euch zu sein. Nur die Liebe zu ihrem Land hat sie zurückgehalten", erzählte das Kind mit glänzenden Augen. Überrascht sah Ace das Mädchen an. Es war das erste Mal, dass sie so von Vivi sprach. Überhaupt redete die Kleine sonst nur von Belanglosem, wie über das Wetter oder das Meer. "Es war immer ihr großer Traum, Ace. Nichts hat sie sich sehnlicher gewünscht, als wieder auf´s Meer zu kommen. Doch das ging natürlich nicht." Tränen waren in den dunklen Augen des Mädchens getreten und suchten sich langsam einen Weg über ihre zarten Wangen. "Was ist so falsch daran, seinen größten Traum leben zu wollen?" Zweifelnd blickte sie den Piraten an und ähnelte dabei ihrer Mutter mehr denn je. "Nichts darin ist falsch, Kleine." Sanft legte Ace seine Hand auf den Kopf des Mädchens. "Deine Mum kann sehr stolz auf dich sein. Du bist wirklich ein außergewöhnliches Kind." Lächelnd fuhr Ace dem Mädchen durch das lange, türkisfarbene Haar. "Hey, ich bin kein Kind mehr!", rief Ria erbost und befreite sich aus Ace´s Griff. "Verzeiht bitte Eurem unbedeutenden Diener, Eure Hoheit."
 

Lachend liefen die drei den Weg entlang, bis die Bäume sich schließlich lichteten und den Blick auf ein kleines, aber feines Häuschen inmitten einer Orangenplantage freigaben.
 

Staunend blieb Ria davor stehen und musterte alles genau. "Wird sind da." - " Ja, wird sind endlich angekommen", antwortete der Pirat leise.
 

Ein schmaler, ausgetretener Pfad führte aus dem dichten Wald heraus zu einer hübschen Orangenplantage. Die Plantage erstreckte sich bis zu den Klippen und sah recht ordentlich aus. Grüne Früchte hingen an den Bäumen, doch die Sonnenstrahlen würden die Schale bald orange färben und das Obst genießbar werden lassen.

Ein kleines, weißen Haus lag am Rande des Anbaugebietes. Die Fassade war im Laufe der Jahre rissig geworden und doch strahlte das Haus eine gewisse Freundlichkeit aus.

Vorsichtig lief Ria auf das Haus zu, mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht. Nami endlich zu finden, wäre zumindest ein kleiner Sieg für die junge Prinzessin. Dicht hinter ihr rannte Karuh den Pfad hinab und beäugte dabei misstrauisch die Orangenpflanzen. Schließlich blieb die neugierige Rennente stehen und schnüffelte an einer der grünen Früchte. Offenbar schien ihr der Geruch zu gefallen, denn plötzlich schnappte sie nach der Orange und biss die Hälfte davon ab. Einen Moment hielt Karuh inne, bevor sie schluckte. Ria, die den Vorfall bemerkt hatte, drehte sich lachend um. "Hey Karuh, lass die Orangen in Ruhe! Die darfst du nicht fressen, die sind nämlich noch nicht reif." Fragend sah die Rennente auf und spuckte die so eben gegessene Orange wieder aus. "Kleines Dummerchen", schalt die Prinzessin die Rennente liebevoll.
 

Inzwischen war die junge Prinzessin vor dem kleinen Haus zum Stehen gekommen. Suchend blickte sie sich um, konnte aber keine Menschenseele erblicken. Schließlich klopfte Ria gegen die angelehnte Tür und rief laut: "Jemand zu Hause?" Auf diese äußerst sinnvolle Frage bekam das Mädchen zwar keine Antwort, aber aus dem Häuschen trat eine junge Frau mit lavendelfarbenem Haar, die die drei Ankömmlinge misstrauisch musterte. Freudig lächelte Ria die Frau an und schielte an ihr vorbei in´s Haus. "Wer seid ihr?", fragte die junge Frau schließlich, um das unangenehme Schweigen zu durchbrechen. Bevor Ace etwas Passendes entgegnen konnte, trat das kleine Mädchen vor und begann zu sprechen. "Mein Name ist Ria Nefeltari und ich eine Frau namens Nami." - "Was wollt ihr von meiner Schwester?", fuhr die junge Frau Ria scharf an. Offenbar war ihr Rias Interesse an Nami nicht ganz recht.

Die Prinzessin ignorierte die Frage der jungen Frau und sah sich suchend um. Weit und breit konnte sie keinen anderen Menschen erkennen, nur Karuh, die noch immer großes Interesse an den Orangen zeigte. "Ist sie nun hier, oder nicht?", fragte das Mädchen ungeduldig, während es seinen Blick nochmals über die Plantage schweifen ließ.

Erst jetzt nahm sich die junge Frau Zeit, um die drei Besucher genauer zu mustern. Da Ace einigermaßen normal aussah, interessierte er sie nicht weiter. Karuh hingegen war schon mehr als einen Blick wert. Als ihr Blick auf Ria traf, erschrak sie. "Bist du etwa... ?" Noch bevor sie ihre Frage beenden konnte, fiel das Mädchen ihr ins Wort. "Ja, ich bin Vivi Nefeltaris Tochter und somit Trohnfolgerin von Alabasta." Sichtlich verstört nickte die Frau und bat die Besucher endlich in´s Haus. "Mein Name ist Nojiko. Ich bin Namis Stiefschwester", stellte sie sich vor.
 

Ace und Ria hatten Nojiko inzwischen das Problem, zu dessen Lösung Nami beitragen könnte, bei einer Tasse Orangen-Tee, erklärt. In dem kleinen Haus war es relativ gemütlich, auch wenn es nur aus zwei Zimmern bestand. Der Hauptraum war Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer in einem, durch eine Tür gelangte man in´s Bad. Obwohl es nur wenige Möbelstücke gab und diese schon sehr abgenutzt waren, fühlte Ria sich in diesem Haus auf Anhieb wohl. Auch Karuh schien es hier sehr zu gefallen, denn die Rennente hatte sich auf dem abgewetzten Teppich, der in der Mitte des Hauses lag, niedergelassen und schlief dort seelenruhig.
 

Nachdenklich wandte sich die junge Prinzessin wieder Ace und Nojiko zu, die noch immer angeregt miteinander diskutierten. "Nami hat nie darüber gesprochen, warum sie die Strohhutbande verlassen hat, auch nicht nach deren Verschwinden. Sie hat sich überhaupt sehr verändert." Nojiko strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn und fügte noch im selben Atemzug hinzu: "Sie wird nicht mit euch sprechen." Rias dunkle Augen weiteten sich, während sich das Mädchen aufrichtete und enthusiastisch erklärte: "Ich muss es versuchen!" Entschlossen blickte Ria die junge Frau an, die überrascht von der Hartnäckigkeit des Mädchens war. "Das ist meine einzige Chance." Nojiko sah das Mädchen zweifelnd an. Konnte sie es schaffen, Nami aus dem Sumpf ihrer Gefühle heraus zu holen? Nein, denn das versuchte sie selbst schon seit zehn Jahren, erfolglos. Nicht einmal San, Namis Tochter, konnte zu Nami durchdringen, wenn sie schlecht drauf war und dieser Umstand trat in letzter Zeit viel zu häufig ein. Leider. Meistens reichte ein kurzes Gespräch, ja, nur ein Wort, aus, um Nami in ein schwarzes Loch zu stürzen. Dann schwieg sie meist ein oder zwei Tage, war gereizt und ließ ihre Wut an San aus. Nachts weinte sie sich meist in den Schlaf.

Obwohl Nojiko ihre Schwester liebte, konnte sie ihre Launen nicht länger ertragen. Die Arbeit auf der Orangenplantage war hart und wenn sie spätabends müde ins Bett fiel, wollte sie sich nicht auch noch mit Nami streiten müssen. Es wurde auf die Dauer einfach zu anstrengend.

Vielleicht konnte dieses kleine Mädchen Nami helfen. Entweder das oder alles wurde danach noch schlimmer. Aber dieses Risiko mussten sie eingehen. Außerdem wäre es nicht recht das Mädchen wieder nach Hause zu schicken, tat sie dies alles doch einzig und allein für ihre Mutter.
 

"Na gut, versuch es", willigte die junge Frau schließlich resigniert ein. "Ein Versuch kann ja nicht schaden." Ein freudiges Lächeln erschien auf dem Gesicht der Prinzessin. Jetzt würde alles gut werden. Nami würde mit ihr reden und vielleicht konnte sie sogar mit nach Alabasta kommen.
 

Nojiko schenkte Ace gerade die vierte Tasse Tee ein, da Nami immer noch nicht erschienen war. Draußen war es schon stockdunkel, doch die junge Frau kam einfach nicht nach Hause. "Ich weiß gar nicht, wo sie so lange bleibt..." Plötzlich ertönte draußen lautes Gepolter und schon stand ein kleines Mädchen mit orangefarbenem Haar, Namis Tochter, in der Tür. "Ich bin wieder da, Tante Nojiko!", krähte sie und blieb beim Anblick der Fremden erschrocken stehen. San hatte die Leute im Dorf von seltsamen Gestalten sprechen hören und hier saßen sie nun in ihrer Küche. Stirnrunzelnd trat das Mädchen einige Schritte zurück. "Keine Angst, San. Das sind Freunde deiner Mutter." Nojiko kam vorsichtig auf das Kind zu und schob es langsam auf den Tisch zu, um sie ihren Gästen vorzustellen. "Mama hat keine Freunde!" San riss sich los und rannte aus dem Häuschen. Nojiko blickte ihr kopfschüttelnd nach. "Das war San, Namis Tochter. Sie kommt ganz nach ihrer Mutter."
 

Ria kämpfte sich um Dunkeln durch das Gebüsch, bis zu den Klippen am Ende der Orangenplantage. San saß dort, bei einem Holzkreuz. Als Namis Tochter so überstürzt geflohen war, war Ria ihr nach kurzem Zögern gefolgt. Wenn jemand sie zu Nami führen konnte, dann war es dieses Mädchen. Deshalb war es sehr wichtig, mit San zu sprechen.

Vorsichtig setzte sich die junge Prinzessin neben San. Diese drehte sich nicht einmal zu ihr, sondern fragte nur: "Was willst du hier?" - "Ich muss mit deiner Mutter sprechen. Es ist wichtig." Jetzt wandte sich San um, blickte Ria direkt an und sprach: "Hier liegt meine Großmutter, Bellemere, begraben." Ria sah sich das Kreuz genau an, bevor sie sich wieder dem anderen Mädchen zu wandte. "Meine Großmutter ist auch tot. Sie starb lange vor meiner Geburt." Mit einem träumerischen Ausdruck in den Augen dachte Ria an ihre Großmutter. Ein paar Bilder und die Erinnerungen ihrer Mutter Vivi waren das Einzige, was ihr noch blieb.

"Bloß weil unsere Mütter befreundet waren, heißt das nicht, dass wir diesem Beispiel folgen müssen! Ich kann dich nicht ausstehen!" Stur sah San auf das Meer hinaus, während sie diese harten Worte sprach. "Okay." Ria beschloss sich mit allem abzufinden, solange sie mit Nami sprechen konnte. Sie fand es zwar sehr seltsam, dass San ihre Freundschaft nicht wollte, aber momentan hatte sie keine Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen.

"Okay?", fragte Namis Tochter überrascht nach. Sie hatte mit lautem Widerstand von Seiten des anderen Mädchens gerechnet. Dass sie ihr jetzt so einfach recht gab, verwirrte San. "Ja!" So langsam ging Ria das orangehaarige Mädchen auf die Nerven. "Kannst du mich jetzt zu deiner Mutter führen?" - "Nein!", rief San wütend. Sie war fest entschlossen, dieses seltsame Mädchen nicht zu Nami zu lassen. Niemand durfte sie zu ihrer Mutter. Niemand. Noch nicht einmal sie selbst.

"San, bitte bring mich zu Nami. Es ist sehr wichtig." Ria sprach sanft auf San ein und versuchte das Mädchen dazu zu bringen, ihren Widerstand aufzugeben. "Warum belästigst du uns? Kannst du meine Mutter und mich nicht in Ruhe leben lassen?" Nun war das Mädchen mit dem orangenen Haar aufgesprungen und schrie Ria wütend an. "Mama hat es schon schwer genug, da brauchen wir keine Prinzessin, die sich unsere Angelegenheiten einmischt!"

Überrascht versuchte die Prinzessin San zu beschwichtigen. "Ich wollte euch nicht stören. Ich brauche dringend Hilfe, meine Mutter braucht Hilfe. Ich bin mir sicher, dass deine Mutter mir weiterhelfen kann. Bitte, San, bring mich zu Nami." - "Ist es wirklich so wichtig für dich?" San blickte das andere Mädchen zweifelnd an. Vielleicht sollte sie diesem anderen Mädchen, der Prinzessin, doch helfen und vor allem ihre Freundschaft annehmen. Es wäre zur Abwechslung vielleicht gar nicht so schlecht eine Freundin zu haben. Nachdenklich biss sie San auf die Unterlippe und sah auf´s Meer hinaus.

"Ja, das ist es. Bitte, hilf mir", antwortete Ria flehend. Die junge Prinzessin wusste, dass alles auf diesen einen Versuch ankam. Ohne Sans Einwilligung würde sie nie mit Nami reden können. Sie wusste ja nicht einmal, wo sich die ehemalige Freundin ihrer Mutter zur Zeit aufhielt.

"Na gut, aber du darfst sie nicht reizen." Seufzend stand San auf und strich ein letztes Mal über das Holzkreuz, bevor sie bis zum Waldrand in der entgegengesetzten Richtung des Dorfes lief und die Prinzessin zu sich winkte.
 

Ria warf noch einen letzten Blick zum Haus, bevor sie Namis Tochter folgte. "Mein Name ist übrigens Ria", stellte sich Vivis Tochter vor, als die beiden Mädchen sich durch das Gebüsch schlugen. "Glaub bloß nicht, dass wir jetzt Freunde sind." San funkelte die Prinzessin feindselig an. Obwohl sie nichts mehr brauchte als eine echte Freundin, hielt sie Ria auf Distanz. Erst wollte sie sehen, was ihre Mutter zu dem Mädchen sagte.

Das orangehaarige Mädchen sprang, wie eine Bergziege, über am Boden liegende Bäume und große Felsen. Ria hatte einige Schwierigkeiten ihr zu folgen, da sie solche Klettertouren nicht gewohnt war. Außerdem konnte sie sonst meist auf Karuh reiten, der die Prinzessin brav über alle Hindernisse trug. In diesem Moment bereute sie es sehr, die Rennente im Haus gelassen zu haben. "Stimmt es, dass dein komisches Tier sehr gefährlich ist?", fragte San neugierig nach. Ria lächelte belustigt, bevor sie antwortete. "Na klar. Karuh kann einem Menschen den Arm abbeißen." - "Wirklich?" Ungläubig weiteten sich die Augen des Mädchens. "Nein. Ehrlich gesagt, ist Karuh harmlos", erzählte Ria Namis Tochter die Wahrheit über die Rennente. "Im Dorf haben sie Angst vor ihr. Welches Tier ist sie eigentlich?" - "Karuh ist eine Rennente", antwortete Ria. Stirnrunzelnd dachte San nach, bevor sie schließlich genauer nachfragte: "Ähm, was ist eine Rennente?" - "Das sind ganz besondere Tiere, auch wenn sie nicht so aussehen. Sie können mehr als doppelt so schnell laufen, wie ein Leopard", erzählte die Prinzessin. Es tat gut über so alltägliche Dinge, wie Rennenten, zu sprechen. Die Spannung zwischen San und ihr wich dadurch merklich und dabei merkte Ria, dass das andere Mädchen eigentlich ganz nett war.
 

"So, dort vorn ist Nami." San war stehen geblieben und zeigte auf eine schmale Klippe, die weit ins Meer hinausging. An ihrer Spitze konnte Ria einen schwarzen Schatten erkennen, offenbar war das Nami. "Geh und sprich mit ihr. Ich warte hier auf dich." Ängstlich trat San ein paar Schritte zurück. Sie hatte Angst vor ihrer Mutter. Wenn Nami schlecht drauf war, konnte sie recht gemein zu ihrer Tochter sein. Namis Wutausbrüche waren in letzter Zeit immer öfter vorgekommen. Schon in lautes Geräusch oder eine faulige Orange konnten der Auslöser dafür sein.

Mutig trat Ria aus dem Wald heraus und ging langsam zum Ende der Klippe, zu Nami. Der kalte Wind ließ sie schaudern oder vielleicht hatte sie einfach Angst. Angst vor Nami, Angst vor ihrer Zurückweisung. Denn wenn die Frau nicht mit ihr reden wollte, war alles aus. Dann konnte sie ihrer Mutter nicht mehr helfen.
 

So, das war´s. Hoffe, es hat euch allen gefallen und ihr hinterlasst ein Kommi^^

Werde versuchen mich mit dem nächsten Kapitel zu beeilen.
 

eure Karuhmaus



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Easylein
2006-04-23T10:08:18+00:00 23.04.2006 12:08
HEy, ich finde deine FF echt super!
Die Story is spitze, das ist voll die gute Idee! Mach so weiter ^-^

Lg Easy
Von: abgemeldet
2006-02-01T14:20:25+00:00 01.02.2006 15:20
wieso hast du sie abgebrochen. würde mich echt interresieren. Ist doch toll die Geschichte.
Von:  Zinha
2005-12-13T08:14:37+00:00 13.12.2005 09:14
Abgebrochen? Schade!
Von:  Xell
2005-09-06T03:17:56+00:00 06.09.2005 05:17
Tolle Fanfiction. Ich hoffe mal dass es Ria gelingt Ruffy zu finden. ^^


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