...doch irgendwas faszinierte ihn an ihr. Vielleicht waren es ihre immerzu rot geschminkten Lippen? Nie hatte Farin sie ohne gesehen. Immer lag eine Schicht roter Lippenstift auf den zarten Zügen der jungen Frau.
Bela schnaubte, strich gedankenverloren über die zweite Betthälfte, könnte schwören, dort immer noch Farins Körperwärme zu spüren. Doch mittlerweile war es wohl doch nur mehr seine eigene.
Schwach lächelnd blickte Farin in den Himmel.
"Schöne Nacht..", flüsterte Bela leise und musterte Farin von der Seite.
Der Blonde nickte nur, immer noch das selbe Lächeln auf den Lippen.
Ihm war nicht nach Sprechen zumute.
Zeit genug für eine weitere, vielleicht sogar letzte Eintragung in das mittlerweile beinahe voll geschriebene Notizbuch.
Für eine einzige Eintragung war noch Platz.
"Willst du frühstücken?", fragte Rod leise und Bela schüttelte den Kopf. "Ne, ich kann so früh am Morgen nichts essen.", grinste er ebenso leise und küsste Rodrigo erneut, welcher langsam wieder einzuschlafen schien.
Und das alles, dieser tödliche Cocktail aus Frust, Langeweile, Unmengen an Alkohol und Drogen, Jan würde sofort einwerfen, dass darin kein großer Unterschied war, und dieser unglaublichen Einsamkeit führte zu dieser unerträglichen Gleichgültigkeit.
"Weiße Rosen?"
Bela nickte und sah zu dem Blonden auf.
"Symbol für ewige Liebe.", flüsterte der Ältere und presste die Lippen aufeinander, sah Farin schwach lächelnd in die Augen.
„WAS ist das?“, zischte Farin in das Ohr des kleineren, deutete dabei auf einen kleinen Menschen, der quer durch sein Wohnzimmer krabbelte.
Bela seufzte unmerklich, sah zu Farin auf.
Der Kleinere drückte Rod gegen die Kabinenwand und küsste ihn heftig.
Dieser weitete erstaunt die Augen, erwiderte aber den Kuss. Sie waren in einem Klamottenladen mitten in Berlin. Und sie stehen in einer Umkleidekabine. Und küssen sich.