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If killers fall in love,...

Liebe lieber gefährlich
von

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In Deckung!

Es war kühl an diesem Abend. Ein leichter Wind fegte durch die Gassen und ließ das Laub an den Bäumen rascheln. Das Licht, der Straßenlaternen glitzerte in den Pfützen auf dem Boden des großen Parkplatzes. John Lanert lehnte lässig gegen die Autotür des schwarzen BMW und zog genüsslich den Rauch seiner Zigarette ein. Den Kragen seines Mantels hatte er aufgestellt, um die Kühle des Windes etwas abzuhalten, sich an der Wärme seines Körpers zu laben. Doch schon allein der Anblick seiner tristen Umgebung jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Oder lag es etwa an der Gewissheit, dass sein Auftrag tödlich enden könnte? John schauderte. Er war noch nie fürs Töten gewesen. Besonderst wenn er selbst es vollbringen sollte, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Was jedoch reichlich verwunderlich war, wenn man bedachte, was er für einen Job hatte. Er war Killer. Dies war nie sein Traumberuf gewesen, im Gegenteil. Eigentlich hatte er ja schon immer von einer Anstellung als spezial Agent bei der „Private Police“ geträumt und er hätte es auch fast geschafft, wäre da nicht…dieser Unfall gewesen, der seinen Traum, seine Seele, ja sogar sein ganzes Leben zerstört hatte. Und somit war ihm nur die Flucht geblieben. Die Flucht in ein neues Leben voller Zweifel, Angst und Trauer. Eine plötzliche Bewegung hinter ihm, zwang John sich umzudrehen. Ein großer, breitschultriger Mann war so eben auf der Fahrerseite ausgestiegen und sah ihn ernst an. „Sie kommen…“, murmelte er und John nickte nur zur Bestätigung. Er nahm einen letzten Zug seiner Zigarette und warf sie dann zu Boden. Als er in den Wagen einstieg, saß der Fahrer schon wieder auf seinem Platz. „Von wo werden sie sich nähern, Shigure?“, fragte John seinen Nachbarn. Der Breitschultrige sah aus dem Fenster. „Von der Westseite.“, erwiderte er kurz und knapp. „Ich hoffe nur, dass sich diese Warterei hier dann auch auszahlt“, begann John von neuem. Danach herrschte kurzes Schweigen, bevor Shigure antwortete. „Du bist seit gerade mal 2 Jahren bei uns. Dir fehlt es noch an Geduld, mein lieber Lanert.“ Er sah zu seinem Partner hinüber und grinste. „Aber keine Sorge, wenn du dich gut machst und dir keine Kugel einfängst, wirst du das auch noch lernen.“ Lanert schluckte schwer. Dieser Satz war nicht gerade aufmunternd, geschweige denn beruhigend gewesen. Und als er sich das Grinsen seines Gegenübers so besah, bezweifelte er, dass es diese Wirkung haben sollte. Shigure war kein gerade menschenfreundlicher Kerl, doch John mochte ihn irgendwie. Zwar war seine Art manchmal etwas eigen und auch etwas brutal, doch er war in Sachen Killerdasein schon erfahrender als John und bot sich somit als ein guter Partner an. Doch es war nicht nur die Partnerschaft, die beide verband. Shigure war sein Freund. Vielleicht der Einzige, dem er blind vertrauen konnte, auch wenn man diese Eigenschaft als Killer nicht besitzen durfte. Vertrauen konnte einen ins Grab bringen, besonderst wenn man den Falschen vertraute. Doch er lebte nun schon seit 2 Jahren mit Shigure in einer Wohnung und konnte deshalb wohl davon ausgehen, dass sowohl er ihm, als auch umgekehrt, vertraute. „Wie lang müssen wir noch warten? Ich dachte, du sagtest, dass sie kommen…“, fragte Lanert etwas genervt. „Nur mit der Ruhe…“, entgegnete der Breitschultrige. „Miiro meinte eben am Telefon, dass er sie in unsere Richtung gehen sehn hat. Und dann werden sie auch höchstwahrscheinlich in kürze hier auch eintreffen.“ Und wie aufs Stichworte traten plötzlich aus der Dunkelheit vor ihnen zwei Gestalten. Die eine war etwas größer und stellte sich als ein gut aussehender junger Mann heraus. Die zweite Person war kleiner und war mit ihm in ein Gespräch vertieft. ‚Von wegen Profikillerin. So abgelenkt wie die ist, könnte ihr sogar ein Kleinkind ne Kugel verpassen.’, dachte John bei sich. „Dann wollen wir mal…“, murmelte sein Partner neben sich. Fast lautlos startete er den BMW und setzte ihn genauso ruhig in Bewegung. Lanert atmete tief ein und aus. Noch nie hatte ihn ein Auftrag so nervös gemacht, wie dieser. Lag es daran, dass er zum ersten Mal jemanden aus der Konkurrenz beseitigen sollte? Oder daran, dass dieser jemand selbst ein Profikiller war? Nach allem, was er über sie in Erfahrung bringen konnte, und es war nicht viel gewesen, war sie seit über 12 Jahren als Killerin aktiv. Über ihre Familie war nichts Genaues bekannt gewesen, was Lanert jedoch nicht sonderlich wunderte. Vermutlich hatte sie vor ihrer Zeit als Killerin einen anderen Namen gehabt. Sie waren nur noch 100m von ihr entfernt. Und erst jetzt fiel es Lanert auf. Natürlich wenn man nicht danach schaut, konnte man es leicht übersehen. Ihre Arme waren um ihren Oberkörper geschlungen und sie lief links von dem jungen Mann. Ein Unwissender würde dies als Zufall abtun, jedoch Lanert war nicht unwissend. ‚Sie beobachtet uns. Sie weiß, dass wir hier auf sie gewartet haben.’, schoss es ihm durch den Kopf. Und tatsächlich huschte genau in diesem Moment ein selbstsicheres Lächeln über ihre Lippen und aus den Augenwinkeln traf ihr Blick den seinen.
 

‚Was für Amateure.’, dachte Kizuna bei sich. ‚Die Tarnung des schwarzen BMWs in der Dunkelheit ist gut, jedoch der Lärm, den die machen…’ Innerlich rollte sie mit den Augen. Marik konnten sie vielleicht täuschen, aber nicht eine Profikillerin wie sie. Egal, was sie vorhatten, Kizuna würde es zu vereiteln wissen. Sie würde sich auf gar keinen Fall diesen Auftrag versauen lassen, von keinem. Plötzlich ertönte hinter ihnen ein Geräusch. Ein Motor wurde gestartet und Räder begannen sich in Bewegung zu setzen. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie der BMW aus der Dunkelheit zu rollen begann. Genau auf sie beide zu. Kizuna zögerte keinen Moment lang. Sie stieß Marik zur Seite weg, griff mit beiden Händen hinter den rücken und zog ihre beiden Waffen aus ihren Halftern. Der Fahrer bremste zwar scharf ab, doch zu spät. Die ersten Kugeln von Kizunas BrenTens durchdrangen die Windschutzscheibe und kamen im Polster der Rücksitze zum stehen.

Shigure trat die Bremse hart durch. Doch statt stehen zu bleiben, wurde die Windschutzscheibe wie ein Schweizer Käse durchlöchert. John riss die Arme hoch um das nun splitternde Glas nicht in die Augen zu bekommen. ‚Wie hatte sie nur so schnell reagieren können? Es hatte gerade mal den Bruchteil einer Sekunde gedauert ehe sie das Feuer eröffnet hatte.’ Neben sich stieß Shigure mit einem Mal ein ersticktes Keuchen aus. Lanert wagte einen kurzen Blick zu ihm hinüber und riss entsetzt die Augen auf. Sein Freund hatte das Lenkrad nun völlig losgelassen und zwischen seinen Fingern, welche sich um seine rechte Schulter geschlungen hatte, quoll das Blut nur so in Strömen hervor. ‚Sie hat ihn erwischt!’, schrie eine Stimme in seinem Kopf. Alles begann sich um ihn herum zu drehen. Im ersten Moment glaubte er, dass es wegen des Blutes war, doch schon eine Sekunde später begriff er, dass es am Auto lag, welches ins Trudeln gekommen war. So schleudernd bewegten sie sich auf Kizuna zu.

Ein boshaftes Lächeln huschte über Kizunas Gesicht als sie das erstickte Keuchen des Fahrers vernahm. ‚Strafe muss sein.’, dachte sie sich. Doch plötzlich geschah etwas, womit sie gar nicht gerechnet hatte. Der Fahrer hatte das Lenkrad zur Gänze losgelassen und der BMW kam auf Grund dessen nun ins Schleudern. Und genau auf sie zu! Schockiert riss sie die Augen auf. „Kizuna!“, schrie jemand zu ihrer Linken. Als sie den Kopf umwand, kam Marik genau auf sie zu gerannt. „Nein, bleib wo du bist, Idiot!“ Doch zu spät. Marik stand nun genau vor ihr, um sie zu schützen. Doch wie wollte er es mit einem tonnenschweren PKW aufnehmen? „Bist du noch zu retten?“, fragte sie ihn. Doch er ließ sich davon nicht beeindrucken. Statt zu verschwinden, hob er noch schützend die Arme. ‚Der spinnt doch!’, schoss es ihr durch den Kopf. Das Auto war gerade mal noch 1m von ihnen entfernt und er wollte unbedingt den Helden spielen? So was Blödes hatte sie ja noch nie erlebt. Kaum hatte sie dies gedacht, griff Marik nach ihrem Handgelenk und zerrte sie zur Seite. Aus der Überraschung heraus, stolperte Kizuna über ihre eigenen Füße, geriet ins straucheln und fiel genau auf Marik drauf. Durch ihr Gewicht, riss es nun auch ihn von den Beinen und beide rollten quer über den Parkplatz davon. Nach etwa 2m blieben sie liegen.

Lanert versuchte das Lenkrad zu erreichen, doch durch die kräftige Schleuderbewegung wurde er gegen die Tür gepresst. Alles verschwamm vor seinen Augen. ‚Verdammt, was machen wir jetzt?’ Doch schon 2 Sekunden später wurde ihre Höllenfahrt gestoppt von einer Straßenlaterne. John schlug hart mit dem Kopf am Armaturenbrett auf und wurde dann in seinen Sitz zurückkatapultiert. Hämmernder Schmerz durchfuhr ihn und für kurze Zeit tanzten bunte Sterne vor seinen Augen. Er schüttelte den Kopf um diesen zustand loszuwerden. Nachdem sich sein Verstand wieder halbwegs geklärt hatte, wagte er einen Blick auf Shigure neben sich zu werfen. Er war bewusstlos. Und hielt sich immer noch den Arm, schien aber nicht weiter verletzt zu sein. Zorn erfasste Lanert. Dieses Miststück hatte doch tatsächlich seinen besten und einzigen Freund verletzt, dafür würde sie bezahlen. So schnell er konnte, befreite er sich von seinem Gurt und sprang auf die Fahrerseite hinüber. Dort öffnete er die Tür und zog Shigure heraus. Mit zwei weiteren Handgriffen, hatte er ihn auf den Rücksitz gepackt und setzte sich selbst nun hinter das Steuer. Danach startete er den Wagen neu und fuhr rückwärts von der Laterne weg. Er lenkte um und schoss mit einem Affenzahn auf die beiden reglosen Gestalten zu, die immer noch mitten auf dem Parkplatz lagen.

Kizuna öffnete benommen die Augen. „Was zum…“, setzte sie an, brach jedoch sofort ab als sie die Situation erkannte. Marik lag mit seinem ganzen Körper auf ihr und drückte sie somit zu Boden. Noch dazu hörte sie ein bekanntes Geräusch hinter ihm. Als sie langsam den Kopf hob, erkannte sie, dass der Wagen, der eben noch mit ohrenbetäubenden Lärm gegen die Straßenlaterne gekracht war, umgelenkt hatte und nun wieder auf sie zu kam. Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien, doch Marik war noch immer benommen und rührte sich keinen Zentimeter. Sie hatten jedoch keine Zeit mehr. Ein erneuter Blick auf den BMW verriet ihr, dass der Fahrer nun ein anderer war und sein entschlossener Blick sagte auch, was er vorhatte. Kurz bevor er sie erreicht hatte, zog Kizuna die Beine an und stieß Marik mit einem kräftigen Stoß ihrer Füße von sich. Das Auto fuhr zwischen ihnen hindurch und aus dem Fahrerfenster kamen Kugeln auf sie zugeflogen. Auch Kizuna schoss ihrerseits auf den Fahrer und erwischte ihn an der Schläfe, wenn auch nur mit einem Streifschuss. Sie grinste. Aber ein sich plötzlich ausbreitender Schmerz in der Bauchgegend ließ sie zusammenzucken. Sie taumelte rückwärts. „Verdammt…“, war das Letzte was ihr über die Lippen kam, ehe sie zusammenbrach.

Mariks Gedanken begannen sich gerade zu klären, als er mit einem Ruck nach hinten gestoßen wurde. Er geriet ins taumeln und drohte zu stürzen, fand aber doch noch sein Gleichgewicht wieder. Nur eine Sekunde später raste ein schwarzer Wagen an ihm vorbei. Er vernahm das Geräusch von Pistolenschüssen und von Kugeln, die auf Metall aufschlugen. Nachdem der BMW an ihm vorbei war, sah er Kizuna, wie sie rückwärts stolperte. „Verdammt…“, keuchte sie, danach sackten ihr die Beine wag und sie fiel zu Boden. „Kizuna!“, schrie er und rannte sofort auf sie zu. Reifen quietschten zu seiner rechten, aber er achtete nicht darauf. Er warf sich neben Kizuna auf den Boden und nahm sie in seine Arme. „Kizuna, sag etwas! Bitte!“ Doch sie sah ihn nur aus gläsernen Augen an, ihre Atmung war sehr flach und unregelmäßig.

Lanerts Rachedurst war zur Hälfte gestillt. Voller Genugtuung grinsend, riss er das Lenkrad des BMWs scharf herum. Die Reifen quietschten nur so unter dieser unerwarteten Bewegung. Er war fest entschlossen nun allem ein Ende zu machen. Er würde sie alle beiden einfach über den Haufen fahren. Doch ein ihm vertrautes Geräusch ließ ihn inne halten. Sirenen. Polizeisirenen. „Verdammter Mist…“, knurrte er zwischen den Zähnen hindurch. Ihm blieb keine andere Wahl. Er musste sich wohl oder übel mit diesem kleinen Sieg zufrieden geben. „Aber wir werden uns wieder sehen, meine Liebe. Das schwör ich dir.“ Er lenkte den BMW um und fuhr so schnell es ging in die Nacht hinein.

„Mein Gott, was mach ich nur?“, fragte Marik sich selbst. Doch wie um seine Frage zu beantworten, hörte er von fern Sirenenklang. Er schaute auf und erkannte drei Streifenwagen der Polizei und einen Krankenwagen, die genau auf sie zusteuerten. Noch bevor die Wagen angehalten hatten und die Sanitäter zu ihnen herübereilen konnten, fiel Kizuna in Ohnmacht.

Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Marik war über ihr und in seinen Augen spiegelte sich Entsetzen. Kizuna wollte sprechen, doch sie konnte nicht. Ihre Stimme versagte ihr genau in diesem Moment den Dienst. Aus den Augenwinkeln erfasste sie blaues Licht und von irgendwo ganz weit weg, vernahm sie Sirenenheulen. Danach wurde plötzlich alles schwarz um sie herum.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Xalyria
2007-07-20T19:28:37+00:00 20.07.2007 21:28
GEIL!
Spannend wie immer O.O
Aber sagmal ist das beabsichtigt das da 2x der gleiche satz steht nur das er das erste mal ohne "Und" steht?
Von: Xalyria
2007-07-19T16:25:45+00:00 19.07.2007 18:25
Ist das geil XD
Haste wirklich gut geschrieben gefällt mir ich warte schon darauf wie es weiter geht^^
also ^^
schnell weiter!


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