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Theater des Lebens

Never was and neber will be
von

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My Immortal

„Du bist ein Idiot.“

Lächelnd nahm Jaque seine Freundin in den Arm. „Ich weiß doch.“

„Ein absoluter Idiot.“, versicherte Alecia und bemühte sich um einen ernsthaften Tonfall, der ihr aber misslang. Besänftigt schmiegte sie sich wieder an ihn, nachdem sie vorher Abstand zwischen sich und ihn gebracht hatte, als Jaque in tiefster Überzeugung behauptet hatte, er würde Selbstmord begehen, sollte sie ihn verlassen.

Es kostete einige Beteuerungen, dass er es nicht tun würde, bis sie sich wieder beruhigt hatte. „Davon mal abgesehen, würde ich dich sowieso nicht verlassen.“, murmelte sie und schloss die Augen, um die Sonne und Jaques Nähe zu genießen.

„Die schlafen nicht wirklich, oder?“, wandte sich in einiger Entfernung Johanna an ihren Verlobten René.

Dieser zuckte mit den Schultern. „Irgendwann müssen sie es ja tun.“ Es war allgemein bekannt, dass im Leben eines Prieuré nicht viel Freizeit und somit wenig Entspannung gab. Freie Tage wie diese waren selten.

Johanna blickte René einen Moment lang mit hochgezogener Augenbraue an, dann verließ sie den See, in den sie sich bisher aufgehalten hatte: „Hey, aufstehen!“, rief sie Jaque und Alecia zu. „Ihr könnt doch nicht den ganzen Tag verschlafen!“

Alecia bewegte sich nicht, Jaque reagierte wenigstens – er brummte etwas Unverständliches als Antwort – machte aber ebenfalls keine Anstalten aufzustehen.

„Na gut, dann eben anders.“ Kurzerhand schnappte Johanna sich eine der mitgebrachten Wasserflaschen und leerte den Inhalt über dem dösenden Paar aus.

Alecia war schneller auf den Beinen, als Johanna schauen konnte, während Jaque sich nur aufsetzte und von seinem Platz am Boden aus das Geschehen beobachtete.

„Es ist immer wieder schön zu sehen, wie friedlich ihr Ungereimtheiten aus der Welt räumt.“, sagte er grinsend.

Alecia ließ sich schmollend neben ihm nieder, was Jaques Grinsen nur noch verbreiterte. „Du has da was.“ Mit diesen Worten neigte er sich zu ihr und küsst die Wassertropfen von ihrem Hals.

Johanna seufzte und wandte sich ab. „Dann eben nicht.“ Damit kehrte sie zu René ins Wasser zurück. „Immerhin sind sie jetzt wach.“

Gegen Ende des Tages waren auch Jaque und Alecia mal im Wasser gewesen, sehr zu Johannas Zufriedenheit.

Schließlich hatten die beiden Paare sich getrennt und während Johanna mit René zur Devina zurückkehrte, gingen Alecia und Jaque zu ihm nach Hause. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, legte Alecia die Arme um ihn. „Jetzt haben wir so viel Zeit...was machen wir jetzt?“

„Ich wüsste was.“, erwiderte er, bevor er sie küsste.

Alecia schloss die Augen und überließ sich seiner Berührung. Zu schade, dass sie morgen wieder arbeiten mussten.
 

Keinen Tag später hatte sich alles geändert. Zuvor hatte Alecia ihr Glück kaum fassen können, jetzt zweifelte sie an der Grausamkeit, mit der es ihr wieder genommen worden war.

Sanft legte sie ihre Hand auf die von Jaque und wartete auf eine Reaktion. Sie blieb aus. Wieder musste Alecia gegen die Tränen kämpfen. Sie konnte noch immer nicht ganz verstehen, was passiert war, denn der einzige, der etwas mitgekriegt hatte, war Jaque, der jetzt im Krankenhaus lag.

Alecia hatte das Gefühl, dass die Angst sie ersticken würde. Was geschah, wenn Jaque starb? Wie sollte es für sie dann weitergehen?

Sie und Jaque hatten bereits begonnen Pläne für die Zukunft zu schmieden. Alecia konnte nicht glauben, dass ihr das alles genommen sein sollte. Sie beugte sich über Jaque und küsste ihn vorsichtig.

Seine Haut war nicht mehr so wohltuend warm, wie sie sie in Erinnerung hatte.

Er durfte hier nicht sterben, nicht so, nicht jetzt.

„Bleib bei mir.“, flüsterte sie ihm zu. Bestimmt konnte er sie hören, aber er rührte sich noch immer nicht. Würde es vielleicht nie mehr tun.
 

Erschrocken fuhr Alecia aus dem Schlaf. Warum verfolgte sie dieser Traum noch immer, Tage nach Jaques Entlassung aus dem Krankenhaus?

Er hatte die Verletzungen dank Alecias Blutspende und Johannas Idee, dass Sangreal ihm helfen könnte, überlebt. Aber nicht nur Alecia schien trotzdem nicht wieder so glücklich wie zuvor, auch Jaque zog sich immer mehr zurück.

Alecia blickte zur Seite, doch Jaque war nicht da. Es überraschte sie nicht. Langsam stand sie auf und zog sich an. Sie wusste, wo Jaque sich aufhielt.

Als sie am See ankam, sah sie ihn am Ufer sitzen. Er drehte einen flachen Stein in der Hand, doch anstatt ihn übers Wasser zu werfen, ließ er ihn wieder ins Gras fallen.

Wortlos setzte Alecia sich neben ihn und wartete darauf, dass er anfing zu reden. „Ich habe nachgedacht.“, sagte er leise. „Du hast jemanden verdient, der nicht bei irgendwelchen Angriffen jedes Mal in Lebensgefahr schwebt und das kann ich dir nicht bieten.“

Das war also mit ihm los, er hielt sich für zu schwach. Lächelnd kuschelte sie sich an ihn. „Erstens mal kannst du nichts dafür, zweitens liebe ich dich noch immer. Und drittens hast du das Problem jetzt nicht mehr.“

„Wie meinst du das?“

„Na ja, du lagst in diesem Krankenhaus und ich hatte fürchterliche Angst um dich. Da hat Johanna vorgeschlagen, ich solle es mal mit einer Blutspende probieren, vielleicht würde dir das helfen.“

Jaque sah sie erst entgeistert an, dann kehrte sein Lächeln zurück. „Es hat funktioniert.“

Alecia konnte die Erleichterung in seiner Stimme hören.

Überglücklich küsste er sie. „Du bist ein Engel, Alecia.“

„Bedank dich bei Johanna.“, murmelte sie, während sie seine Zärtlichkeit genoss, doch dann sah sie ihn ernst an. „Es gibt noch einen Grund, warum du nicht einfach gehen kannst.“ Das war wieder ein Moment, vor dem sie sich fürchtete. Wie würde er reagieren?

„Der da wäre?“

„Ich bin schwanger.“

Einen Moment lang herrschte Schweigen, doch dann umarmte Jaque sie lachend. „Wie lange schon?“

„Sechs Wochen.“

Beruhigt lehnte sie den Kopf an seine Schulter. „Freust du dich?“

„Freuen ist gar kein Ausdruck.“ Er streichelte ihr durchs Haar und sah sie liebevoll an. „Und was ist mit dir? Bist du glücklich?“

Sie sah über den See, in dem sich die Sterne spiegelten, während sie Jaques Nähe und den leichten Wind genoss. „Ja.“, antwortete sie und blickte ihn mit leuchtenden Augen an. „Ja sehr.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ea
2007-07-09T18:44:55+00:00 09.07.2007 20:44
johanna kann ganz schön fies sein :P
ich finds voll gut gelungen
gerade der gegensatz von gutem und schlechtem
am ende ein happy end :)
Von: abgemeldet
2007-07-09T18:25:31+00:00 09.07.2007 20:25
Erst voll Süß
dann zum heulen
und dann so schön
soviele Gefühle auf einmal


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