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Theater des Lebens

Never was and neber will be
von

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All I Need

Grübelnd ging Ashraf den Flur entlang, in die Richtung, in der das Zimmer von Morgan und ihm lag. Die Unruhe ließ ihn einfach nicht los, was mit seiner Rolle als werdender Vater zusammenhing. Gerne hätte er Morgan etwas von den Schmerzen abgenommen, doch er war zum Nichtstun verdammt und so unternahm er lange Rundgänge durch die Burg, wenn seine Frau am Schlafen war, um auf andere Gedanken zu kommen.

Geschlafen hatte er schon seit langem nicht mehr, er bekam einfach kein Auge zu. Seufzend öffnete Ashraf die Tür zum Zimmer und stockte, als er merkte, dass noch jemand im Raum war. Die vom Schatten verdeckte Person kam ihm bekannt vor, doch konnte er ihr nicht sagen, woher. Mit einem kurzen Blick registrierte er, dass Morgan wach und offensichtlich verängstigt war.

„Was wollt ihr?“, fragte Ashraf mit fester Stimme an die verdeckte Person gerichtet.

„Ich denke, dass weißt du sehr gut, Ashraf.“, kam es ungerührt zurück und der Araber zuckte zusammen, als er die Stimme seines ehemaligen Befehlgebers Rashid erkannte.

Rashid trat aus dem Schatten und grinste, als er Ashraf geschocktes Gesicht sah. „Überrascht? Du hättest wissen müssen, dass ich hier früher oder später auftauchen würde. Oder hast du gedacht, du könntest ungestraft davon kommen? Dasselbe gilt für deine hübsche Frau.“ Er strich mit einem Finger über ihre Wange und sein Grinsen wurde immer breiter. „Obwohl, vielleicht lasse ich sie noch eine Weile am Leben, alles andere wäre die reinste Verschwendung.“

„Lass die Hände von ihr.“, knurrte Ashraf und versuchte Rashids vorige Worte zu ignorieren.

„Sie ist noch immer mein Eigentum.“, gab Rashid zurück, der seine Hand jetzt fest um ihre Haare geschlossen hatte und ihren Kopf nach hinten zog.

Der ehemalige Assassine zog sein Schwert, zögerte aber noch anzugreifen, aus Angst, Morgan zu verletzen.

„Ashraf...“, flüsterte Morgan, fast flehend. Sie kam nicht dazu, ihren Satz zuende zu bringen.

Kurz blitzte Rashids Messer auf, dann sackte Morgan mit aufgeschlitzter Kehle zusammen.

Das Schwert zitterte in Ashrafs Hand. Fassungslos blickte er auf Morgans toten Köper und brachte kein Wort hervor.

„Tja, da muss mir wohl die Hand ausgerutscht sein.“, höhnte Rashid.

In Ashraf stieg der flammende Wunsch nach Rache auf und verdrängte den Schmerz, die Trauer und die Gewissheit, dass all seine Träume und Hoffnungen, ebenso wie die von Morgan, zerschlagen waren. Er würde Rashid für das bezahlen lassen, was er Morgan angetan hatte.

Er hatte sie verletzt, vergewaltigt...er hatte sie umgebracht, verdammt, sie und das Kind!

Voller Zorn stürzte er sich auf Rashid, doch er hatte den Herrn der Assassinen unterschätzt. Er entwaffnete Ashraf schneller, als dieser reagieren konnte und stieß ihn gleichzeitig so nach hinten, dass er den Halt verlor und zu Boden ging.

Mit einer Hand versuchte Ashraf, sich auf dem Bett abzustützen , was genauso sinn- wie wirkungslos war. Er spürte Morgans warmes Blut an seinen Fingern du tastete nach ihrer Hand, die er dann ergriff. Seltsamerweise gab ihm ihr lebloser Körper und die Erkenntnis, dass er ihr folgen würde, die nötige Kraft und als Rashid sein Schwert mit den Worten „Jetzt bist du an der Reihe, Verräter.“ Durch sein Herz rammte, war er bereit zu sterben.
 

Ashraf fuhr aus dem Schlaf und setzte sich augenblicklich aufrecht hin. Er fuhr sich mit der zitternden Hand über die Augen. Schon wieder! Dieser Traum ließ ihn einfach nicht los, im Gegenteil, mit jedem Mal wurde er klarer und realistischer. Beinahe hätte Ashraf sich nicht getraut, zur Seite zu sehen und als er merkte, dass Morgan noch immer neben ihm lag, atmete er erleichtert aus.

Aber was hatte er auch erwartet? Er wusste doch, dass es nur ein Traum war.

Morgan und er hatten mit Robert das Land schon lange verlassen, es wäre ein Wunder gewesen, wenn sie hier noch auf einen Assassinen getroffen wären. Trotzdem ließ ihn die Angst, Morgan und das Kind zu verlieren, nicht los.

Er betrachtete seine Frau, deren Haut im Mondlicht sanft schimmerte und streichelte ihr gedankenverloren über die Schulter.

Wenn sie weite Kleider trug, konnte sie ihre Schwangerschaft noch verbergen, doch sie legte keinen Wert darauf. Sie freute sich so auf das Kind.

„Schatz?“, murmelte Morgan schlaftrunken und griff nach seiner Hand.

„Es ist alles in Ordnung.“, log Ashraf und küsste sie auf die Stirn. „Schlaf weiter.“

Sie schlug die Augen auf und Ashraf musste sofort wieder an ihren flehenden Blick denken, kurz bevor Rashid sie umbrachte. Er sah zur Seite.

„Was ist los, Ashraf?“, wollte Morgan wissen. Auch sie setzte sich jetzt hin, einen Arm um ihn gelegt.

Seit sie das heilige Land verlassen hatten, benahm er sich so merkwürdig. Der Ortswechsel hatte ihm nicht besonders gut getan und einige Tage lang hatte er mit hohem Fieber im Bett gelegen.

Morgan war in dieser Zeit nicht von seiner Seite gewichen und hatte zugehört, wie Ashraf in seinen Fieberträumen wirres Zeug geredet. Einige Satzfetzen warn dabei immer wiedergekehrt, wie „Allah, vergib mir.“ und „Beschütze Morgan...das Kind.“

Morgan hatte nach seiner Genesung kein Wort mehr darüber verloren und Ashraf schien sich nicht zu erinnern, irgendetwas gesagt zu haben, deshalb hatten sie es darauf beruhen lassen.

Was Morgan nicht wusste, war, dass Ashraf seit diesem Tag von dem Traum gequält wurde. Er wollte sie nicht beunruhigen, deswegen sagte er nichts.

„Was ist?“, wiederholte Morgan ihre Frage. „Ashraf, du kannst mich nicht mehr ansehen, du unternimmst stundenlange Gänge allein, du redest nicht mehr mit mir. Ich möchte wissen, was los ist.“

Und er hatte gedacht, er könne das vor ihr verbergen. Seufzend wandte er sich Morgan zu, in seinen Augen stand tiefe Sorge und Selbstzweifel. „Ich möchte dich nicht verlieren, Morgan. Oder das Kind.“ Dabei strich er sanft mit der Hand über ihren gewölbten Bauch. „Ich will nur, dass es euch gut geht und dass ihr nicht verletzt werdet und ich weiß nicht, ob ich euch im Zweifelsfall beschützen könnte.“

Morgan lächelte und schmiegte sich an ihn, eine Hand auf seine gelegt. „Ich bin glücklich, solange ich bei dir sein kann.“, sagte sie ruhig. „Und wir sind jetzt weit fort von diesem ganzen Krieg.“

Ashraf spürte, wie ihre Worte ihn befreiten und so blieben die beiden lange so sitzen und rührten sich nicht.

Langsam kehrte das Lächeln auf Ashrafs bedrücktes Gesicht zurück, als Morgan den Kopf hob und ihn küsste.

„Du bist alles, was ich brauche.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-08-24T09:48:46+00:00 24.08.2007 11:48
is das traurig,
T.T
vorallem dachte ich erst das es echt ist als es nur ein Traum war,
war ich so froh...
Wehe Rashid taucht auf und zerstört das Glück
Von:  Ea
2007-08-24T09:23:30+00:00 24.08.2007 11:23
das ist so traurig, was du mit den beiden machst
*heul*
ich hoffe, rashid taucht niemals auf


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