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Theater des Lebens

Never was and neber will be
von

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Frozen

Schwer atmend steckte Arisha ihr Schwert zurück. Ihr Körper zitterte vor Erschöpfung, der Schweiß glänzte auf ihrer Haut. Von fünf Uhr morgens bis spät in den Nachmittag hinein hatte sie abwechselnd mit Shareef, Ashraf, Tarik oder Yasif trainiert, je nachdem, wer gerade Zeit hatte und ohne sich selbst dabei eine Pause zu gönnen.

Ashraf, ihr momentaner Kampfpartner, bedachte sie mit einem besorgten Blick. „Sollen wir aufhören?“

Arisha nickte kraftlos und ließ sich an einer Mauer niedersinken. Seit einiger Zeit trieb sie ihr tägliches Training immer an den Rande eines Zusammenbruchs, weil sie es verlängert hatte um nicht wegen Schwäche von den Assassinen verstoßen zu werden. Wäre das der Fall gewesen, hätte sie die einzigen Personen verlassen müssen, die ihr etwas bedeuteten: ihren Bruder Shareef und die drei anderen Araber, die ihr wie Geschwister ans Herz gewachsen waren. Noch dazu hatte sie mit ihren sechzehn Jahren kaum eine Chance, sich zurecht zu finden.

Trotzdem fand Ashraf ihre Reaktion übertrieben. Sie war gut und das wusste sie, also hatte sie keinen Grund, sich so zu quälen.

Arisha sah das anders. Ihrer Meinung nach würde Rashid sie nicht rauswerfen, solange sie gut genug war. Natürlich war ihr klar, dass Rashid keinen Grund brauchte, aber sie versuchte sich trotzdem vom Gegenteil zu überzeugen.

Ein Schatten fiel auf die beiden und sie sahen auf. Vor ihnen stand Kune, einer der persönlichen Wache Rashids. Er hatte harte Züge, in denen Mitleid undenkbar war und war einer der besten Assassine auf der Burg.

Aber Arisha und Ashraf wussten mehr über ihn als andere. Sie wussten, dass Kune sich gerne mit den Sklavinnen der Burg vergnügte und dass er eine von ihnen geschwängert hatte. Sie hatte einen Sohn zur Welt gebracht und war später von Kune dafür getötet worden.

Den Jungen hatte man zum Assassinen erzogen. Arisha und Ashraf wussten das, weil eben dieser Junge, inzwischen seit einigen Jahren erwachsen, einer ihrer engsten Freunde war.

Kune war Yasifs Vater.

„Was willst du?“, fragte Ashraf hart, man spürte deutlich, dass er Kune nicht leiden konnte.

Dieser zeigte sich davon unbeeindruckt und. „Rashid hat nach dir geschickt.“, wandte er sich stattdessen an Arisha. „Er will, dass du zu ihm kommst. Sofort.“

Arisha erhob sich und auch Ashraf setzte sich in Bewegung, doch Kune hielt ihn auf. „Allein.“

Irritiert blieb Ashraf stehen. Arisha war bis jetzt immer in Begleitung gewesen, eine Vorsichtsmaßnahme, um sie vor anderen Assassinen zu schützen. Doch dann sah er in Arishas Augen Furcht aufblitzen und an Kunes lüsternen Blick, mit dem er Arisha musterte, wie gerne dieser jetzt an Rashids Stelle wäre und er wusste, was Arisha erwartete. Das erklärte ihren fanatischen Eifer nach Verbesserung. Sie hatte gehofft, Rashid so zu entgehen.

Aber was der Herr der Assassine zu seinem Eigentum erklärte, dass ließ er sich nicht mehr nehmen. Ohne einen weiteren Kommentar trat Ashraf einen Schritt zurück. In seinen Augen stand Bedauern, doch er konnte Arisha nicht helfen.

Arisha bemerkte seinen Blick. „Ich werde es Shareef selbst erzählen.“, sagte sie so leise, dass Kune es nicht hören konnte, dann folgte sie ihm.

Eigentlich hatte sie schon vorgehabt, Shareef Bescheid zu geben, nachdem Rashid sie vor die Wahl gestellt hatte. Entweder sie blieb und würde einige Nächste mit ihm verbringen, oder sie musste gehen. Aus Furcht, Shareef und die anderen zu verlieren, war sie darauf eingegangen. Aber immer, wenn sie es ihrem Bruder hatte sagen wollen, war etwas dazwischen gekommen und so hatte sie schließlich ganz geschwiegen. Wahrscheinlich würde Shareef sie für ihre Entscheidung sowieso verachten.

Vor Rashids Tür zögerte Arisha. Kurz kreuzte ihr Blick den von Kune und sie meinte, Mitleid in ihnen zu sehen. Sie wusste es besser, nachdem Kune mit seiner dunklen Hand erst über ihren Hals und dann über ihr Schlüsselbein gestrichen hatte und knapp über ihrer Brust stehen geblieben war. Das einzige Mitleid, dass er empfand, galt sich selbst, weil Arisha einzig Rashid zur Verfügung stand.

Sie wandte sich ruckartig ab und betrat Rashids Zimmer.

Kune blieb allein vor der Tür stehen.

Rashid stand über einen Tisch gebeugt und schien etwas zu lesen. Als Arisha hereinkam, blickte er zu ihr. „Da bist du ja endlich.“ Sein Blick schweifte missbilligend ihre schweißnasse, verdreckte Kleidung, aber was hatte er auch erwartet? Immerhin hatte sie sofort kommen sollen und für alles andere keine Zeit mehr gehabt.

Rashid ließ seine Arbeit liegen und ging zu ihr. „Du weißt, weshalb ich dich gerufen habe?“

Arisha nickte. „Ja, Herr.“

„Gut.“ Er verschwendete nicht gerne Zeit mit unnützen Reden.

Die Araberin blickte zu Boden, als Rashid eine Strähne ihres Haares um seinen Finger wickelte. Alles in ihr wehrte sich gegen die Berührung, aber sie schwieg. Sie unterdrückte den Drang aufzuschreien, als sie seine Lippen an ihrem Hals spürte.

„Mandel und Honig.“, murmelte er, als er ihren duft einatmete, dann griff er nach ihren schmalen Handgelenken. Mit einer Hand hielt er sie auf ihrem Rücken zusammen, mit der anderen fuhr er unter ihr Oberteil und zog es ihr aus. Er betrachtete ihren schlanken Körper, der geschmeidig wirkte und sehr gelenkig.

Arisha bebte vor Angst, aber Rashid ignorierte das und drückte sie auf sein Bett. Er war hart und schmerzhaft und fügte Arisha einige blaue Flecken zu, die sich zum Glück leicht verbergen ließen. Als er mit ihr fertig war, ließ er sie gehen.

Arisha betrat ihr Zimmer schweigend und ihr Blick fiel auf Ashraf, der als einziger ebenfalls dasaß. „Shareef und die andere kümmern sich um die Pferde.“ Er hielt ihr einen Becher hin. „Das wird eine Schwangerschaft verhindern.“

Arisha nickte stumpf, sie empfand gar nichts mehr. Weder sie noch Ashraf verloren je ein Wort darüber, doch er zeigte ihr, wie sie das Getränk auch ohne seine Hilfe brauen konnte.

Mit der Zeit veränderte Arisha sich. Sie wurde immer schweigsamer und aus ihrem Gesicht verschwand jede Regung. Sie verbarg ihre Empfindungen hinter einer Maske aus Gefühllosigkeit und entfernte sich immer weiter von den anderen.

Dann kam der Auftrag, der sie erlöste: die Prieuré de Sion.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-09-06T20:13:23+00:00 06.09.2007 22:13
soo
Conne is gerade umgefallen
ich mach mir langsam sorgen weil keine Geräusche mehr von ihm kommen
....
*nach schauen geht*
er atmet noch, ales okay
schrecklich, das ist so schrecklich
Von:  Ea
2007-09-06T18:17:10+00:00 06.09.2007 20:17
wenn simon oder shareef das lesen, drehen beide durch
arme arisha :(
dafür würde ich yasifs vater und rashid am liebsten killen òó


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