Zum Inhalt der Seite

PS, Ich liebe dich!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Herr im Himmel!

„Wie war das noch mit ‚gegenüber seinen Waffen unschädlich sein?’“, wollte Farin wissen, nachdem er wieder zu sich gekommen war. Er sah sich um, anscheinend hatten ihn die anderen in seine himmlische Wohnung gebracht. ‚Wo sind denn –’, dachte er sich aufgeregt, als er seine beiden Freunde nicht finden konnte.

‚Wir haben sie auf der Erde zurückgelassen’, schickte ihm Gabriel zurück, um ihn zu beruhigen.

„Tja“, antwortete Uriel währenddessen gedehnt.

„Weißt du, wir meinten damit die Feuerbälle, die er so schleudern kann…aber nicht seine Schusswaffen“, fuhr Michael peinlich berührt fort.

„Naja, kann ja auch nichts mehr dagegen machen“, gab der große Blonde resigniert zurück. „Und, wie geht’s jetzt weiter?“, wollte er dann wissen.

„Also…wir dürfen jetzt entscheiden, wie wir das Ungleichgewicht-“, begann Uriel, wurde aber von Farin unterbrochen: „Jaja, schon klar. Das haben wir ja jetzt schon zur Genüge gehört…also, was schlagt ihr vor?“

„Hm…wir müssen eine Seele von hier in die Unterwelt schicken…und Dave einen der Erdlinge versprechen“, antwortete Gabriel ernst.

„Das ist aber ganz schön fies, oder? Immerhin ist der oder die, der beziehungsweise die hier raufgekommen ist und jetzt runtergeschickt werden soll, ja ein Guter beziehungsweise eine Gute“, erwiderte der große Blonde, sehr darauf bedacht, geschlechtsneutral zu sprechen, was die Erzengel ziemlich zu nerven schien.

‚Mann, muss man jetzt immer und überall auf maskulin und feminin Rücksicht nehmen’, dachte Raphael und verdrehte die Augen.

‚Ich an deiner Stelle würde das ständige Augen-verdrehen lassen. Sonst bleiben sie noch irgendwann stecken…und dann kannst du nichts mehr sehen…wär doch sehr blöd, oder?’, schickte ihm Michael belustigt zurück, woraufhin der Angedachte aus Trotz nochmals die Augen verdrehte. Die anderen lachten bloß.

„Ich will eure Augen-verdreh-und-stecken-bleib-Diskussion ja ungern stören, aber wie ihr vielleicht wisst…“, wurden die beiden von Farin auf das wesentliche Thema zurückgebracht.

„Was haltet ihr von Luzifer?“, fragte Uriel nach einer Weile des Schweigens und Überlegens.

„Warum“, wollte der neue Gott wissen, während die anderen drei Erzengel dem Vorschlag eifrig zustimmten.

„Tja, weißt du…Luzifer ist zwar zu Erdzeiten eine gute Seele gewesen, aber nachdem er hier oben gelandet ist, hat er sich gedacht, er kann tun was er will, er würde ja sowieso für immer hier bleiben“, erklärte Uriel.

„Das heißt im Klartext?“, forderte Farin ihn auf, nachdem der Andere nicht weiter reden zu wollen schien.

„Tja…er hat seine Pflichten nicht erfüllt, ist ziemlich faul geworden und hat auch sonst nichts getan außer Essen und Schlafen und etwas durch-die-Gegend-Fliegen“, fuhr Raphael beschwichtigend fort.

„Okay, verstehe…und um ihm Lektion zu erteilen und die ganzen anderen Dorfbewohnern zu warnen wollt ihr ihn runter schicken?“, wollte der einsichtige Farin wissen.

Die anderen nickten bloß.

„Gut…also die eine Seele hätten wir ja schon…und die frische?“, fuhr das Oberhaupt fort.

„Bono“, schlug Michael vor.

Mit „Ja, genau!“ – „Unbedingt“, zeigten die anderen ihre Zustimmung.

„Was? Warum Bono?“, wollte der große Blonde stattdessen entsetzt wissen.

„Weil der mit seinem Gutmensch-Sein so was von nervtötend ist“, erklärte der Erzengel seinen Vorschlag.

„Außerdem kannst du ihm sagen, dass, wenn er seine Seele dem Teufel verspricht, dann das neue U2-Album ein super Erfolg wird“, erwiderte Gabriel mit leuchtenden Augen. Er schien das wirklich für einen hervorragenden Vorschlag halten.

„Hallo? Wir reden hier von U2! Deren Alben werden doch sowieso zum Erfolg“, widersprach Farin.

„Aber das Neue soll angeblich gar nicht so berauschend sein“, fuhr Gabriel fort.

„Ja, hab ich auch gehört. Soll ziemlich gewöhnungsbedürftig sein“, meldete sich Uriel nun zu Wort.

Während die anderen wie ein Mantra immer wieder „Nimm Bono“, flüsterten, überdachte Farin diesen Vorschlag.

„Mann, könnt ihr mal damit aufhören? Ist doch nervig“, wollte er sie zur Ruhe bringen, doch die anderen dachten gar nicht daran.

„Okay, wenn ihr meint“, gab er sich schließlich ergeben.

Die Erzengel applaudierten freudig. Sie schienen zufrieden zu sein.
 

Damit sich Farin wieder vollständig von seinen Verletzungen erholen konnte, wurde das Treffen mit Dave Grohl alias Satan für einen Tag, der eine Woche in der Zukunft sein würde, ausgemacht. Während der ganzen Zeit wurde Farin von seiner Sehnsucht zu seinen Freunden und der einen Sehnsucht nach einer gespürten Berührung von Rod immer stärker heimgesucht und brachte ihn schließlich dazu, mit Gabriel zu reden.

„Du willst zurück zu Rod“, meinte dieser, als er Farin in seine Wohnung eintreten ließ.

„Woher…ach versteh schon. Ihr wisst alles“, gab sich dieser geschlagen.

„Ich kann dich sehr gut verstehen. So stark wie eure Bindung war, muss es sicher schwer sein, ihm nicht voll und ganz gegenübertreten zu können“, gab der Erzengel bloß zurück.

„Ich würd ihn doch nur wieder spüren können“, seufzte der große Blonde traurig, während er sich auf ein weißes Sofa niederließ. ‚Die Wohnung ist gar nicht mal so übel’, schickte er dem Anderen im Gedanken, welcher dankbar und stolz zugleich lächelte. Da schien dieser einen Einfall zu haben.

„Warte hier bitte kurz“, bat er seinen Boss zu bleiben wo er war und verschwand in einem der anderen Räume. Kurz darauf kam er, in einem großen, schwer aussehenden Buch blätternd zurück. Als er gefunden hatte, wonach er suchte, ließ er sich neben Farin aufs Sofa nieder. Bevor dieser aber sehen konnte, was Gabriel eigentlich suchte, klappte dieser das Buch wieder zu, wodurch eine Staubwolke aufgewirbelt wurde, die beide aufniesen ließ. Das Druckwerk schien lange unbeachtet in einem Regal gelegen zu haben.

„Was ist, wenn ich dir sage, dass du das können würdest? Ihn wieder spüren können würdest?“, begann der Erzengel dann.

„Na klar, indem ich ihn sterben lasse. Soweit hab ich auch schon gedacht und soweit werde ich es nie kommen lassen“, erwiderte Farin resigniert.

„Du musst ihn ja nicht sterben lassen, du bist doch Gott“, wollte ihn Gabriel auf die richtige Fährte locken.

„Und tot“, knurrte der Blonde bloß. Er hatte keine Ahnung, worauf der Andere überhaupt hinaus wollte.

„Aber du bist Gott…du kannst wieder auferstehen“, erklärte dieser daraufhin.

„Und was ist mit dem persönlichen Vorteil?“, ging Farin darauf ein.

„Nicht nur du leidest darunter. Denk doch mal nach! Rod und Bela denken bestimmt ständig darüber nach, dir zu folgen, um dir wieder nahe zu sein“, versuchte Gabriel seinen Vorschlag zu verdeutlichen.

„Und…wie stell ich das an?“, fragte Farin vorsichtig, nachdem er eine Weile darüber philosophiert hatte.

„Du kannst die Zeit zwar nicht zurückdrehen, aber…du kannst die Vergangenheit verändern. Du hast Glück. Dadurch, dass sich nach deinem Tod kein irrer Fan umgebracht hat, macht das nicht so viele Probleme. Bei Kurt Cobain würde das schon anders aussehen. Tja, ihr seid halt unbedeutend“, entgegnete der Erzengel.

„Wir sind nicht unbedeutend, wir haben nur die intelligenteren Fans“, äußerte sich der ehemalige Musiker entrüstet.

„Wie dem auch sei…“, fügte Gabriel schmunzelnd hinzu.

„Und, wie verändere ich die Vergangenheit?“, wollte Farin dann wissen.

„Hm…du kannst zum Beispiel die Nachricht über deinen Tod in eine Vermisstenanzeige umwandeln! Bei deinem Reisewahn in die entlegendsten Gebiete kann es doch schon mal vorkommen, dass du verloren gehst!“

„Aber jetzt weiß doch jeder, dass ich tot bin, da brächte so was auch nicht mehr viel“, erwiderte der große Blonde verwirrt.

„Ich meinte ja auch, dass du das in der Vergangenheit machen musst. Niemand würde dann denken, dass du tot wärst, sondern nur, dass du verschollen wärst. Dann kannst du ganz auf „verlorenen Sohn“ machen und zurückkehren. Du musst dir dann halt noch eine spannende Geschichte dafür ausdenken“, erklärte Gabriel geduldig.

„Und niemand würde mehr wissen, was wirklich passiert ist?“, fragte Farin. Schön langsam schien er zu verstehen, wie’s funktionieren würde.

„Wir hier oben schon“, gab der Erzengel zu verstehen. „Und wenn du willst, dass es bestimmte Erdlinge auch wissen, dann kannst du das natürlich veranlassen“, fügte er schmunzelnd hinzu, als er die Frage richtig zu deuten wusste.

„Und…wie kann ich das machen?“

„Bevor du die Vergangenheit veränderst, streust du etwas von diesem Pulver auf sie, dann wirkt die Veränderung bei ihnen nicht“, klärte Gabriel den Anderen auf und reichte ihm ein kleines Stoffsäckchen.

Farin nahm das Säckchen an sich und streute etwas von dessen Inhalt auf seine Handfläche. Das Pulver, das sich nun auf dieser befand, war golden und glitzerte farbenfroh im Licht.

„Geh nach Hause und ruh’ dich aus. Du wirst viel Kraft hierfür brauchen…außerdem müssen wir uns übermorgen mit Satan treffen, da wär’s nicht so schlecht, wenn du wieder fit wärst“, meinte der Erzengel dann lächelnd und brachte seinen Gast zur Tür.

„Aber…geht das überhaupt, dass ich als Gott so auf die Erde komm?“, fragte Farin, bevor er ging.

„Was der Teufel kann, kannst du schon lange. Sonst gäbe es auf der Erde auch ein Ungleichgewicht. Und das wollen wir ja nicht“, beruhigte Gabriel seinen Chef und sah ihm noch schmunzelnd nach, als sich dieser auf den Weg zurück zu seiner eigenen Wohnung machte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück