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Just a Daydream

Help me leave behind some reasons to be missed
von

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Burn this City

Burn this City

Noch bevor die erste Sonne ganz aufging und ihnen den Weg in die nun neue Richtung wies standen alle mit ihrem Hab und Gut am Rande der Stadt. Der Wind fuhr ihnen durch die Haare, trug den neu gefassten Mut heraus und gab ihnen das Gefühl alles richtig zu machen. Auch der wieder schwarzhaarige Vash fühlte, dass das richtig war. Er sah zu Meryl, diese nickte ihm zu. Dann schwang sein Blick zu Aaron. „Bist du dir sicher, dass du das hier alles vorerst zurück lassen willst?“ „Natürlich. Ich geh nicht mit, weil ich eurem Zorn ausweichen will. Ich geh mit, weil ich euer Ziel teile. Eine neue Welt für jeden.“ Ihre Gruppe war also nun um einen Begleiter reicher. Einen wichtigen Begleiter und den ersten Schlüssel für das Schloss ihrer Träume. Nun fehlte nur noch einer...
 

Die Wüste rief nach ihnen. Sie mussten in die nächste Stadt zu Fuß. Der Wüstendampfer, der sie hier her brachte, fuhr wegen Umständen eine andere Route und der nächste Halt wäre die nächste Stadt, so berichtete man Aaron. Aber das sollte ihren Plan nicht über den Haufen werfen. Nichts konnte ihren Plan über den Haufen werfen, vorerst.
 

Aaron trat vor. „Wenn wir jetzt los gehen schaffen wir es dem Dampfer rechtzeitig zuzusteigen.“ Ein Spaziergang sollte das hier nicht werden. Der Weg war weder kurz noch ungefährlich. Sie mussten Anschluss an ihre Hoffnung finden und das schnell genug. „Was sagtest du Aaron? Du würdest die Maschine für die Geoplant und alles in... 2 Jahren fertig gestellt haben?“ „Ja... in dem Zeitraum wahrscheinlich, warum?“ Vash lächelte in die ersten Strahlen der ersten Sonne hinein, seine Sonnenbrille aufsetzend. „Nur so. Wir müssen los.“ … „Hast du den Leuten etwa eine Zeit genannt, in der wir fertig sein sollen?“ „Sei ruhig, mach mir meinen epischen Auftritt nicht kaputt!“
 


 

Währenddessen wurde die Stadt wieder lebendig. Die Bewohner trafen sich im Zentrum um eigentlich mit Aaron zu sprechen. Sie wussten alle, sie waren nicht nur ihm eine Entschuldigung fällig. Ihre Häupter waren Schwer vor Schuld und dem Boden zugewandt. Doch als sie sich alle trafen erwartete sie etwas ganz anderes als vorgefunden. Sie waren nicht die ersten, die sich selber verziehen. Der erste, der ihnen verziehen hat, war Vash. „Follow us in 2 years“, stand groß auf die Türen des Laboreingangs gesprüht. Die persönliche Einladung in die neue Welt. Eine nicht abzulehnende Geste der Verzeihung. Den meisten der Bürger war die Reue ins Gesicht geschrieben, einige weinten sogar. Sie töteten ihn fast und er schenkte ihnen neues Leben...
 


 

Auch die zweite Sonne stieg nun langsam empor und ließ die bevorstehenden Weiten der Wüste noch begreifbarer werden. Für Meryl wurden immer wieder einige Pausen eingelegt, mit ihrem angeschossenen Fuß kam sie nie viel weiter als geschätzte 100 Meter, ebenso weigerte sie sich aber auch getragen zu werden. Sie biss sich lieber auf die Zähne und ging weiter um keine Zeit zu kosten. Sie nahm nur die Hand von Vash an und hielt den Rest tapfer durch. Doch alle zusammen mussten bald eine Pause machen. An einem Abhang wurde ihnen die Distanz zur nächsten Stadt demonstriert. Im staubigen und von Sandhügeln verborgenen Horizont zeichneten sich schwarze Umrisse einer Zivilisation ab. Dort mussten sie hin, so weit es auch immer war. „Wie viele Kilometer mögen das wohl sein, was glaubst du Vash?“ „40 bis vielleicht auch 50. Wir müssen Umwege gehen, schaffen das aber noch. Das ist kein Problem.“ Gerade hatten sie auch ein anderes Problem als die Distanz. Der Abhang vor ihnen war zu steil zum Absteigen, zu rutschig vor Sandmassen, vor allem für die Verletzten.
 

„ID wird überprüft.“, pfiff auf einmal etwas hinter ihnen. Alle drehten sich um und erspähten einen kleinen auf dünnen Beinen stehenden Roboter. Er war kaum größer als ein Hund und mit einem kleinen roten Auge ausgestattet. „Was macht eine Drohne hier?“ Allen war der Roboter unangenehm. Meryl griff sogar nach Vashs Hand und rückte näher zu ihm. Aaron trat näher an das Etwas heran, hob eine Augenbraue und studierte es, sodass es wieder Laute von sich gab. „ID identifiziert. Starte Angriff auf Objekt.“ „Was?“
 

Auf das Kommando der Drohne schossen weitere dieser Biester aus dem Sand und weitere trafen von weiter her aus der Luft heran. Irgendwer suchte nach den Vieren... und hat sie nun gefunden. „Vash... schnapp dir Meryl ich glaube wir müssen hier weg...“ „Oh Gott Aaron wie kommst du nur so schnell auf diese unsinnige Idee?!“ Vash nahm Meryl auf die Arme und verzog panisch das Gesicht bei dem Anblick der immer mehr werdenden kleinen Roboter. Aaron sah sich genauso panisch um. Wo sollten sie nun her? „Selbstzerstörung aktiviert und wird ausgeführt in 5,... 4,... 3,...“ „Vash! Wir müssen springen!“ „Was?“ Aaron ergriff Milly, sah zu Vash und rief zum letzten Mal: „Verdammt spring!“ Und das in der letzten Sekunde.
 

Mit ihrem Sprung entwischten sie der Explosion der Drohne und fanden sich auf weggleitenden Boden aus tonnenweise Sand wieder. Laufen war unmöglich, sie mussten sich mit ihm treiben lassen, was viel Konzentration forderte. Vor allem, weil sie verdammt schnell waren, aber ihre Verfolger sie einzuholen schienen. Vash warf Dr. Jarm seine Handfeuerwaffe zu und fuhr die eingebaute in seinem von Meryl reparierten Arm heraus. Die Aufgabe erklärte sich: Alles, was sie mit Mordlust verfolgte musste fallen. Der eine mit Meryl auf dem Arm, der andere mit Milly auf dem Rücken schossen sie so gut wie möglich die Bedrohungen weg und sich den Weg frei. Wer auch immer es auf sie abgesehen hatte, er meinte es verdammt ernst. Sie hetzten über die Dünen, keiner wusste, von wem und warum sie gesucht wurden und ob ein Interesse daran bestand sie tot oder lebendig in die Finger zu bekommen. Immer wieder explodierten die kleinen Dinger hinter ihnen und ließ auf ein „egal ob tot oder lebendig“ schließen.
 

Die eigentlich eingeplanten Umwege waren nicht mehr in Betracht zu ziehen, sie mussten so schnell wie möglich in die Stadt und irgendwie in Sicherheit kommen. Als es nicht mehr bergab ging liefen Vash und Aaron los, noch weiter die Verfolger aus der Luft holend. Der weiche und instabile Untergrund machte die Fortbewegung verdammt träge, aber sie mussten hier weg um jeden Preis. Aaron war im Vorteil mit seinen mechanischen Beinen, lief deshalb vor und hielt dem fast Schwächelnden die Gefahr vom Leib. Zwar wartete Aaron auf der Düne auf Vash, doch dieser sah sich um und beschloss nicht sofort wieder hier herunter zu wollen. Er stieg sie weiter herauf. „Vash? Was hast du vor?“ „Weiter hoch! Der schnellste Weg ist auf dem Sand zu surfen und das geht nur von ganz oben!“ Einerseits war der Gedanke sinnvoll, andererseits auch riskant. Doch auch Meryl war sich darüber im Klaren, dass das so am einfachsten war, bat Vash deshalb sie auf dem Rücken zu tragen, sodass auch sie mit ihren kleinen Waffen den Vorsprung ausbauen konnte. Und dann waren sie ganz oben. „Perfekt, man kann die Stadt von hier schon sehen!“ Vor ihnen lag nur noch der Weg nach unten. Wenn sie Glück hatten würden sie fast bis an die erste Haustür der Stadt kommen mit dem Schwung, den sie aufnehmen konnten. Aber sie brauchten auch Glück um heile und schnell genug herab zu kommen. „Meryl bitte halte dich gut fest.“ Mit etwas Überwindung setzte Vash an und holte alles aus sich heraus was da war. Das einzige, was ihnen jetzt entgegen kam, war der Wind...
 

Vashs Mantel und Meryls Umhang flatterten und der Sand zischte regelrecht unter ihnen. Wie eine Welle oder sogar eine Überflutung brachen die Drohnen über den Berg hinein und rasten ihm hinterher. Noch immer versuchten Meryl und der nachkommende Aaron mit Schüssen die Sicherheit zu bewahren, aber sie mussten in der Stadt auf Schutz hoffen, anders war es nicht zu machen.
 

Sie wirbelten dichten und schwer durchschaubaren Staub auf und näherten sich dem Ziel. „Vash! Schau mal, da steht jemand!“ Meryl zeigte auf eine Person, welche sie zu erwarten schien. Schon bald wurde aus der einen Person eine kleine Menge an Menschen, die sie alle Vier befürchten ließen, dass sie in dieser Stadt keinen Schutz finden würden. Es wurde ernst.
 

Aaron holte ein, sah ebenso die Unbekannten und zielte mit Vashs Waffe auf sie. „Stoppen sie ihre Drohnen!“, rief er ihnen zu mit einem Blick der nicht verriet, ob er des Schießens mächtig war. Vor allem das Schießen auf sie. „Stoppt diese verdammte Scheiße!“ Sie näherten sich den Personen, sie erkannten sogar bereits, dass es sich um eine Frau und weitere Männer handelte, doch keiner beendete das Treiben. Ein Drohschuss streifte die Frau, Aaron schwor darauf, dass dies die letzte Warnung sei, und bevor sie wirklich eintrafen erhob die Frau ihre Arme und alles stand still.
 

Vash und Aaron drehten sich um. Als hätte man auf eine Taste gedrückt hing der Himmel zwar noch voller Roboter, doch sie bewegten sich keinen weiteren Millimeter. Auch als die Frau die Arme wieder sinken ließ blieb alles stehen. „Wer sind sie und was wollen sie von uns?“ Dr. Jarm nahm die Waffe noch nicht herab. „Ich werde euch nicht hier durch lassen. Dreht um oder wir müssen zu anderen Mitteln greifen.“ Die Blonde sagte dies kalt und ohne jede Anteilnahme. Ihre edle Kleidung ließ darauf schließen, dass sie eine hohe Position hatte. Doch ihr Handeln bestätigte dies nicht. „Ich wollte nicht wissen ob sie uns hier durch lassen, ich wollte wissen, wer sie sind.“ „Das kann euch egal sein! Entweder geht ihr oder ich werde sogar das letzte sein, was ihr lebendig zu sehen bekommt!“
 

Vash ließ Meryl sanft herab und trat näher. „Sie haben keine Ahnung wovon sie uns abhalten... wenn sie es wüssten, würden sie dies hier nicht tun...“ „Und ob ich weiß, was ihr vor habt!“ Ihr Blick sank. Zurückhaltend gab sie den sie umgebenen Männern ein Zeichen, sodass sie ihre Gewehre erhoben. Alle schreckten zurück. „Und ob ich weiß, was ihr vor habt, Vash the Stampede!“ Woher auch immer, sie wusste Bescheid. Aber nur über die Identität? Ein lautes Geräusch aus der Ferne trug für einige Sekunden die Aufmerksamkeit aller auf sich. Der Dampfer fuhr ein und blieb an dem großen Zustieg stehen. Sie mussten nur noch hingehen... Die Blonde wand sich ihnen wieder zu und festigte ihren Standpunkt. „Ich... ich muss euch daran hindern weiter zu ziehen. Auch wenn es um Leben und Tod geht!“ Aus ihrer erst ruhigen und sogar unsicheren Stimme wurde ein Brüllen. „Ich lass euch hier nicht durch! Gebt auf!“ Vash trat noch näher heran, sie trat einen Schritt zurück. Man sah, dass sie dies eigentlich nicht wollte, doch einzuschätzen war sie nicht. Schoss sie vielleicht doch gleich auf die Reisenden? „Wenn du über alles Bescheid weißt, dann verrate mir bitte, warum du uns daran hindern willst eine lebendige und neue Stadt für alle aufzubauen? Einen Traum verwirklichen, den eigentlich jeder in uns hat, aber nicht leben kann?“ „Weil das die Existenz anderer zerstört!“ Jetzt trafen sie auf Grund.
 

Ihr Kopf sank und erhob sich nicht mehr. „Ihr wisst gar nicht, was passieren wird, wenn alle Leute ihre Heimatstädte verlassen werden um in eine neue Heimat zu ziehen...“ „Aber wo liegt das Problem?“ „Mein Leben ist das Problem!“ Sie zittere. Erste Tränen rinnen ihr die leicht geschminkten Wangen herab. „Mein Leben besteht darin anderen Menschen einen Sitz mit Zukunft zu geben, als Bürgermeisterin! Ich verdiene nicht nur Geld damit auf eine Stadt aufzupassen, sondern um auch auf die Menschen aufzupassen! Was soll ich mit einer Stadt machen, die mich verlässt?“ Jetzt war ihnen einiges klar. „Warum ziehst du nicht mit deinen Leuten? Ich kann dir nicht mehr geben als eine persönliche Einladung. Aber ich kann dir noch etwas versprechen, es wird auch für dich dort Platz geben.“ „Ich kann aber nicht weg!“ Noch mehr Tränen fielen von ihrem Gesicht herab. Mit ihren zu Fäusten geballten Händen hielt sie sich das Herz. Vorsichtig legten sich Arme um sie und zogen sie in eine Obhut. „Aber du willst, oder?“ Vash erkannte das Problem. Etwas, was sie nicht beeinflussen konnte hielt sie an der Vergangenheit fest. „Ich kann das Erbe meines Vaters nicht einfach wegwerfen... ich kann ihn nicht einfach so wegwerfen...“
 

Ihr Erbe war die Stadt... Die Ehre und der Stolz,... es lag alles auf ihr. Und auf einmal brach alles zusammen. Sie haben derartiges nie gesehen als sie sich die Bilder des neuen Landes ausmalten. Nicht nur sie machte sich nun Sorgen... „Es tut mir leid.“ Die leise Männerstimme ließ die Frau vollkommen auflösen. Sie fiel Vash in die Arme und weinte.
 

„Wie gesagt, ich kann dir nur eine persönliche Einladung geben... und ich kann dir vielleicht sagen, dass es deinem Vater mit Sicherheit nicht darum ging, dass du auf die Stadt aufpasst... ihm ging es bestimmt darum, dass es dir gut geht.“ Ihr Weinen wurde leiser und leiser, bis es verstummte. „Es wollte dir keinen Stolz und keine Ehre aufdrücken, sondern dir eine sichere Zukunft schenken. Ganz bestimmt.“ Ohne Taktlos zu sein ließ Vash langsam von ihr ab und sah ihr in die glänzenden Augen. Dann strich er ihr eine blonde Strähne aus dem Gesicht und hielt ihre Hand. „Tut mir leid, unsere Reise geht weiter. Vielleicht auch deine?“ Er lächelte, wand sich seinen Freunden zu und lief mit ihnen los, der Dampfer wartete nicht. Die Blonde sah ihnen nach, lächelte und öffnete ihre Hand. „Follow me in the next year“, stand auf einem kleinen Zettel den sie zugesteckt bekam. Sie fasste ihren Mut zusammen. „Ich heiße Daniela und... Danke!“ Ein letztes Winken der Reisenden, dann stiegen sie auf die Brücke und traten in den Dampfer ein.
 

„Was stand auf dem Zettel, den du ihr gegeben hast, Vash?“ „Nichts.“ „Du hast ihr doch nicht auch eine Zeit versprochen, in der wir fertig sind oder?“ „Ach Aaron, weißt du...“ „Oh Gott du hast es schon wieder getan!“ „Lass mir meine Auftritte!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Havertz
2011-12-08T12:54:44+00:00 08.12.2011 13:54
Guten Tag
*verbeug*

Ich dachte mir, ich schaue mal, was es für FF's zum Thema Trigun gibt (sind ja leider nicht so viele)und bin dann auf dein Werk gestoßen. Deine Story gefällt mir so gut, dass ich sie nun in einem Rutsch durchgelesen habe. Darum bekommst du nun auch ein Kommi, mit einer Bewertung der bisher veröffentlichen Kapitel. Ich mag deinen Story verlauf, du gehst nicht zu schnell vorwärts und auch nicht zu langsam. Ich mag deinen Schreibstil sehr und auch, wie du die einzelnen Charaktere darstellst. Man kann sich das wirklich alles sehr gut bildlich vorstellen.
Ich hoffe doch, dass da noch einige Kapitel veröffentlicht werden, denn mich würde es wirklich interessieren, wie es weiter geht und auch endet.

Herzliche Grüße
und viel Spaß beim weiteren Schreiben

Havertz


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