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How I met my love

von

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Auch Gurus brauchen ein System

Als mein Wecker mich aus dem Schlaf reißt, brauche ich einen Moment um mich zu erinnern warum ich mich fühle wie durch ein Drehkreuz gezogen. Mein Kopf pocht schmerzhaft in einem ungleichen Takt, und in meinen Gliedern ist eine bleierne Schwere.

Gestern war einfach ein beschissener Tag…

Ich habe mich mit Jonas gestritten, einfach aus einer schlechten Laune heraus, und darauf habe ich meine Freundin mit Basti im Bett erwischt. Gerade der Streit mit Jo und Basti lässt schwere Bitterkeit im mir wachsen.

Ich will nicht aufstehen…das Bett ist weich und warm. Hier ist kein wütender Jonas, kein verzweifelter Basti, der versucht die Situation schön zu reden.

Nur ich, mein Bett und ein Pandaplüschtier, noch aus Kindertagen, das in einer Ecke sitzt.

Hmm, Kaffee wäre jetzt schön, mit viel Zucker. Immer noch mit geschlossenen Augen strecke ich meine Beine ein wenig aus. Das tut gut…

„Na, gut geschlafen Dornröschen?“, flüstert eine Stimme nah an meinem Ohr.

Mit aufgerissenen Augen fahre ich hoch und sehe in ein grinsendes Gesicht neben meinem Kissen.

„David! Scheiße, hast du mich erschreckt!“

Müde reibe ich mir die Augen und versuche mein wild pochendes Herz zu beruhigen, während er mich weiter angrinst. Die Arme auf der Bettkante abgestützt, hockt er auf dem Boden direkt neben dem Bett.

„Was im Himmel machst du hier?“

In dem Moment wird mir auch bewusst, dass ich nur in Boxershorts vor ihm sitze und vollkommen verwuschelt aussehe, schnell ziehe ich die Decke hoch und bedecke peinlich berührt meinen nackten Oberkörper. Normaler Weise habe ich vor anderen Jungs keine Probleme damit, aber bei David ist das wohl was anderes…ob ihm so etwas gefällt? Ich habe zwar keine Brüste, aber er steht ja auch auf Kerle.

„Wir sind verabredet, du erinnerst dich? Deine Mutter hat mich rein gelassen.“

„Ach ja.“

„Klingt ja nicht sehr begeistert. Jetzt mach dich fertig, in einer halben Stunde geht’s los.“

Müde schiele ich zu meinem Wecker. „Hm, wo geht es denn nun hin?“

Er lächelt. „Wirst du noch sehen. Jetzt ab ins Bad.“

Voller Elan schiebt mich David ins Badezimmer und ich springe eilig unter die Dusche.
 

„Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist grün.“

„Baum?“

„Maaan sei doch nicht so unkreativ!“

„Na gut, äh...die Jacke von dem Typen dahinten?“

„Auch nicht.“

„Dann ist es doch Baum!“

Ich seufze und ziehe einen Schmollmund, was ihm nur ein Lachen entlockt.

„Mach doch mal vernünftig mit!“

Jetzt seufzt er.

„Heute früh warst du noch total muffig und jetzt zwingst du mich schon seit 'ner halben Stunde alberne Spiele zu spielen.“

„Mir ist langweilig! Bahnfahren ist jetzt nicht so spannend, und du wolltest mich nicht mit Erzählungen bespaßen, also muss ich mir doch was ausdenken!“

„Was willst du denn wissen?“

Ich zucke mit den Schultern. „Weiß nicht. Irgendwas halt. Kennen uns ja noch nicht lang. Oh siehst du den Park dahinten? Da bin ich früher immer mit Basti gewesen. Also als Kinder mein ich.“

„Warum seid ihr denn so weit gefahren nur im in einen Park zu gehen?“, fragt er verwundert nach.

„Weil man da super Drachensteigen lassen kann, und meine Tante wohnt hier in der Nähe, da waren wir manchmal am Wochenende. Ist aber lange her.“

David schmunzelt und ich schaue ihn nur verwundet an. „Was ist?“

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so aufgeweckt bist. Bist du immer so?“

„Ähm, nein. Nur wenn ich gute Laune hab, glaub ich.“

„Dann hast du wohl nie gute Laune, wenn du meinen Bruder siehst?“

„Wie kommst du denn darauf? Glaub das bloß nicht, ist wahrscheinlich eh alles auf den Mist meiner Schwester gewachsen. Wer weiß was sie ihm erzählt hat.“

„Oder er wollte nicht, dass ich mich an dich ranmache.“

„Oh...“, sage ich nur erstaunt. „Ähm, ja also....“

„Guck nicht so erschrocken.“, lacht er vergnügt. „Du bist der kleine Bruder meiner vielleicht zukünftigen Schwägerin und dann auch noch hetero. Ich weiß schon wo meine Grenzen liegen. Außerdem hab ich eh erst mal genug von Beziehungen.“

„Ähm ok...ja von Beziehungen hab ich auch erst mal die Schnauze voll. Das Gestern hat mir echt gereicht.“

„Dein bester Freund und deine Freundin, ja das kann schon an die Nieren gehen.“

„Hm ja kann schon sein, aber lassen wir lieber das Thema, darüber will ich jetzt wirklich nicht nachdenken, wo ich endlich mal wieder etwas besser drauf bin...was war es denn bei dir?“

„Was war bei mir?“, weicht er aus und ich rolle mit den Augen.

„Das mit der Beziehung.“

Jetzt wird er tatsächlich etwas verlegen, ob es ihm komisch vorkommt mit mir über so etwas zu reden? Reden Schwule nicht mit normalen über ihre Beziehungen? Na gut, ich selbst bin da wohl kein gutes Beispiel...normalerweise rede ich ja selbst auch nicht drüber und will das auch nicht von anderen wissen. Aber irgendwie interessiert es mich bei ihm doch. Mein Gott, ich muss verdammt überdreht sein, dass ich plötzlich so sensationsgeil bin!

„Weiß nicht ob du das überhaupt hören willst.“, versucht er mir wieder auszuweichen.

„Warum sollte ich es nicht hören wollen?“

„Na, normalerweise ekeln sich die meisten, wenn ich auch nur erwähne mal was mit einem Jungen gehabt zu haben.“

„Es ist schon irgendwie seltsam.“ muss ich verlegen zugeben.

„Bist du dir denn da sicher? Basti würde jetzt wahrscheinlich sagen, dass du einfach noch nicht das richtige Mädchen hattest.“

„Ja, ich bin mir sicher, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen.“, er macht eine kurze Pause. „Du hältst viel von diesem Basti, oder?“

„Na ja, er ist...war mein bester Freund. Wir kennen uns schon echt Ewig.“

„War dir denn Katrin so wichtig?“, fragt er vorsichtig.

„Nein, eigentlich nicht...“, gestehe ich ihm.

„Dann solltest du ihm vielleicht verzeihen.“

„Weiß nicht, momentan bin ich noch sauer auf ihn. Aber...Hey! Jetzt reden wir ja schon wieder darüber! Lenk nicht vom Thema ab, also was war mit deinem Ex...äh heißt das dann auch Ex-freund?“

David nickt und streicht sich Gedankenverloren durch sein dunkles Haar.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass dich das im Detail interessiert. Mit Frauengeschichten kann ich dich leider nicht unterhalten.“

„Keine Sorge, damit versorgt mich Basti mehr als mir gut tut.“, sage ich bestimmt. Kommt es mir nur so vor, oder ist ihm das tatsächlich unangenehm? Aber Warum?

„Ok...Ich weiß auch gar nicht was ich da viel erzählen soll, so was besonderes ist es nicht. Wir waren auch nicht wirklich lange zusammen. War auch kein schönes Ende und ist schon eine ganze Weile her.“

Die Ansage für die nächste Station unterbricht seine Erzählung.

„Wir sind da, los lass uns aussteigen.“

Er weicht schon wieder aus, aber natürlich lasse ich ihn nicht so leicht davon kommen und versuche ihn auszuquetschen, während wir die Treppen aus dem Bahnhof erklimmen.

Draußen gehen wir über eine Wiese und von Weitem kann ich einen Treppenaufgang sehen, wo drüber groß und deutlich die Buchstaben 'Velodrom' prangen. Da finden normalerweise Messen oder Konzerte statt.

Wollen wir da etwa hin? Ja, tatsächlich. Er steuert direkt darauf zu, und schon laufen wir die Treppen hinab.

Unsicher schiele ich zu ihm hoch.

„Wollen wir etwa da rein?“

„Türlich.“, meint David sachlich.

„Ähm, aber ich hab kein Geld, das kostet doch sicher Eintritt...“

„Keine Sorge, es ist eine kostenfreie Veranstaltung.“, beruhigt er mich.

Welche Veranstaltung ist denn bitte kostenfrei? Aber egal wie oft ich nachfrage, er sagt kein Ton darüber wo wir hingehen.

„Mhm...es riecht nach Curry...lecker! Gibts da etwa was zu essen?“

„Glaub schon, wenn du willst können wir da auch was essen.“

„Nee, ich wette das wird nicht so günstig sein. Hab nur noch 'nen Fünfer, der muss für die Fahrkarte zurück noch reichen.“

Wir gehen durch den Eingang und der Geruch nach Curry wird stärker. Einige Menschen laufen herum und bunte Plakate sind überall aufgehängt wo eine freundlich lächelnde Frau abgebildet ist, die ziemlich Indisch aussieht. Darunter steht etwas, was ich nicht verstehen kann und was sich auch ziemlich Indisch anhört.

Etwas ratlos stehen wir kurz im Eingangsbereich herum, dann zieht David mich mit sich weiter hinein ins Gebäude, wo lauter Menschen in einer langen Schlange Anstehen. Eine Mitarbeiterin sagt uns wo wir uns hinstellen sollen und fragt ob wir Gestern schon mal hier waren, was wir beide höflich verneinen. In der Luft kann ich einen schwachen, unbekannten Duft wahrnehmen, der ein wenig in der Nase kratzt. Viele verschiedene Menschen laufen hier durch die Gegend, einige Eltern mit ihren Kindern sind dabei, und vor allem sind viele Inder dabei. Teilweise sogar in diesen merkwürdigen Gewändern, wie man das aus Filmen kennt. Das diese Veranstaltung irgendwas mit Indien zu tun hat ist wohl offensichtlich, aber was genau, ist mir immer noch ein Rätsel. Da wir einige Zeit herumstehen in der Schlange, und warten wirklich nicht in meiner Natur liegt, fange ich wieder an mit David herumzualbern und über belangloses Zeug zu reden. Nichts spannendes, eigentlich schade , aber ich genieße es trotzdem ein wenig mehr über ihn zu erfahren, auch wenn wir gerade nur über seine Lieblingsband diskutieren.

Endlich bewegt sich die Schlange der wartenden Menschen voran und vorne angekommen wird uns von zwei Damen ein kleiner Zettel mit einer Nummer in die Hand gedrückt, was mich wieder verwirrt, da ich keinen blassen Schimmer habe wofür der überhaupt ist. Aber bevor ich fragen kann führt mich David eine Treppe hinauf und wir kommen in das Innere der Halle. In der Mitte ist eine große Fläche auf denen mehrere Stände aufgebaut ist, die irgendwelchen Plunder verkaufen. Die Zuschauerränge sind mit einem Zaun abgegrenzt, und werden für die....Ausstelleung, Messe? Oder was das hier ist, nicht genutzt. Am anderen Ende der Halle ist eine Bühne aufgebaut worden und davor mehrere Stühle, Die Konstruktion sieht nicht danach aus, als wenn sie üblicherweise dort steht, glaube ich zumindest. War ja noch nie hier.

Neben der Bühne stehen auf jeder Seite jeweils ein Flachbildschirm, die aber aktuell noch ausgeschaltet sind und noch eine Leinwand mit Beamer. Mit großen Lautsprechern wird die Halle mit Musik beschallt, ebenfalls Indisch. Meine Verwirrung wird irgendwie immer größer.

„Welche Nummer hast du?“, spricht mich David an und beugt sich dabei zu mir rüber um auf meinen Zettel zu schielen, den ich immer noch mit meiner Hand umklammere.

„Ähm...B2 steht da.“

„Gut, dann sind wir in derselben Gruppe, habe auch B2.“

„Und für was soll das nun sein?“

„Sei nicht so neugierig, wirst du noch sehen.“

„Ich bin nicht neugierig, nur will ich gerne vorher bescheid wissen ob ich mir Sorgen machen muss.“

Er schmunzelt nur.

„Komm, lass uns die Stände angucken!“ Seine Hand legt sich auf meine Schulter und wir schlendern zwischen den vielen Verkaufsständen hindurch, die allerlei Kram verkaufen, alles sieht irgendwie Indisch aus...

Ein Stand war vollgestopft von jeder Art von Räucherstäbchen die man sich vorstellen kann und nun ist mir auch klar woher der komische Geruch kommt. Die ganze Halle riecht danach! Bäh! Wirklich nicht mein Geschmack. Aber da bin ich scheinbar nicht der Einzige, denn David rümpft auch die Nase und wir schauen uns lieber woanders weiter um.
 

„Hmm rieche mal!“ Mir wird ein Stück Seife von David unter die Nase gehalten.

„Das riecht komisch.“ Er legt die Purpurrote Seife wieder zurück zu den anderen. Spontan greife ich nach einer Grünen.

„Die riecht besser, schau.“

„Apfel.“

„kann sein, bist du ein Seifenfetischist?“

„Nein, aber ich mag Dinge die gut riechen.“

Ich schiele ihn von der Seite an, während ich die Seife hastig zurücklege, weil uns der Verkäufer schon als potenzielle Kunden ins Auge fasst. Kaufen wollte ich sicherlich nichts.

„Deshalb auch dein Perfüm?“

Er dreht sich überrascht zu mir um.

„Du hast es bemerkt?“, fragt er ehrlich überrascht.

Wie kann man das denn bitte nicht bemerken? Also nicke ich brav.

Er lächelt. „Ja, ich mag den Geruch gern. Calvin Klein, aber sauteuer!“

Lag ich doch gar nicht so falsch.

„Basti würde mich auslachen, wenn ich so was benutzen würde. Für ihn sind Parfüms nur was für Mädels.“

„Quatsch, oder bin ich ein Mädchen?“

„Nein, aber schwul.“

Er kneift verstimmt die Lippen aufeinander.

„Hey, das war nicht böse gemeint. Mir ist das egal.“

„Dann solltest du nicht so oft drüber nachdenken was dein Freund für eine Meinung hat. Bilde dir doch selbst eine Meinung. Langsam habe ich das Gefühl du hast viel zu viel Zeit mit ihm verbracht.“

Ich runzle die Stirn und schnaufe nur verstimmt. Vielleicht hat er ja sogar recht. Ich weiß nicht. Bin ich wirklich so festgefahren? Ist mir zumindest bisher nie so aufgefallen. Meine eigene Meinung...die habe ich doch, oder?

Wir gehen weiter und kommen an einem Stand vorbei, wo lauter Steine in verschiedenen Farben herumliegen, daneben die gleichen Steine, aber als Kette oder Armband zum tragen.

David nimmt einen schwarzen in die Hand und betrachtet ihn eingehend.

Neugierig beuge ich mich zu ihm rüber. „Stehst du etwa auf so einen Esoterikkram?“

„Nein,“, meint er schlicht.

„Was machen wir denn hier? Das ganze wirkt wie als wäre das so ein Esoteriktreffen und gleich kommt der große Guru zum meditieren.“

Er legt den Stein weg. „Damit liegst du gar nicht mal so falsch. Ich dachte es könnte ganz lustig werden. War bei so was auch noch nie dabei.“, sagt er und zuckt mit den Schultern, während ich ihn ungläubig anstarre.

„Jetzt echt? Du meinst das ernst? Ich soll hier meditieren??“

„Du muss nicht. Aber das mit dem meditieren ist eher nebensächlich.“

„Und was ist es dann hauptsächlich?“

„Gestern Abend, draußen vor dem Haus, du sahst so deprimiert aus, da dachte ich du könntest eine Umarmung vertragen. War ein spontaner Einfall.“

Wären wir in einem Comic, hätte jetzt wohl irgendjemand meinen offenen Mund zugeklappt.

„Hä?“

„Lass dich einfach überraschen! Hab das auch noch nie gemacht, aber ich dachte es ist kreativer, als ins Kino zu gehen.“

Gerade bin ich mir allerdings nicht sicher, ob Kino mir nicht lieber gewesen wäre. Esoterik ist nun wirklich nicht mein Ding.

„Guck nicht so grimmig, lass dich einfach darauf ein! Ich hab mit solchen Dingen auch nichts am Hut, wie gesagt, ich dachte er wäre ganz witzig und mal was anderes.“
 

Zumindest hat er recht damit, dass es mal was 'anderes' ist. Seltsame Ideen hat er ja, aber es ist irgendwie...ja, irgendwie aufregend. Alleine dass ich hier mit ihm bin ist schon irgendwie toll. Vor einer Woche hab ich ja nicht mal geglaubt ihn überhaupt mal wieder zu sehen, und nun ist er hier und er will scheinbar tatsächlich mit mir befreundet sein. Durch seine Anwesenheit kann ich ganz die unangenehmen Gedanken an Basti, Jonas und Katrin vergraben. Und er sieht wieder so gut aus, ob es daran liegt, dass er so enge Hosen trägt? Ist ja eher untypisch. In meiner Klasse hat sich leider der Trend festgesetzt Hosen zu tragen die eher Säcken ähneln, als alles andere. Nicht ganz mein Geschmack. Aber so eng, das würde ich mir nicht trauen. Bei ihm passt das aber, es betont seine unglaublich langen Beine.

„Gefalle ich dir?“, reißt mich David aus meinen Gedanken und mir fällt auf, dass ich ihn schon eine ganze Weile gedankenverloren mustere. Gott, wie peinlich!

„Nein! Also, so mein ich das nicht nur...also mir gefällt einfach die Hose. Das ist alles.“ Er zieht eine Augenbraue nach oben und lächelt dabei verschmitzt.

„Wenn du willst, leih ich sie dir mal, wenn sie dir so gut gefällt.“

Abwehrend hebe ich die Hände und schüttle den Kopf. Die würde mir eh nicht passen..
 

„Und was jetzt?“

Wir sitzen auf den Stühlen vor der aufgebauten Bühne, irgendwo mittig, da die anderen Leute auch angefangen haben sich dort hinzusetzen. Wird schon irgendwie richtig sein, auch wenn wir uns total unwissend vorkommen inmitten dieser ganzen Esoteriker. Zumindest den Kindern, die hier auch durch die Gegend springen scheint das ganze nicht so ernst zu sein, was die Stimmung etwas auflockert.

„Weiß nicht, ich würde sagen wir warten einfach ab.“

Und das tun wir dann auch. Irgendwann werden die Bildschirme und der Beamer angeschaltet und eine Art Dokumentation wird vorgespielt, was meine Unterhaltung mit David erst mal unterbricht.

Der Bericht ist eigentlich ganz spannend. Es geht um eine Indische Frau namens Amma, die aussieht wie man sich wohl eine typische, indische Mutter vorstellt. Ein wenig mollig, dunkle Haut, aber mit einem freundlichem Lächeln und diesem komischen Punkt auf der Stirn. Es wird erzählt, dass sie ihr ganzes Leben dem trösten von Menschen gewidmet hat und mit weiß ich nicht wie vielen Projekten arme Leute unterstützt. Beeindruckend ist es schon....so etwas könnte ich nicht, so selbstlos alles aufgeben und nur anderen helfen. Ich glaube, dafür bin ich zu egoistisch. Mag auch vielleicht daran liegen, dass ich selbst noch denke zu jung zu sein, um jetzt schon entscheiden zu können was ich mal werden will. Diese Frau wusste es schon von Anfang an und ist offensichtlich damit glücklich. Langsam verstehe ich auch worum es hier auf dieser Veranstaltung geht, denn scheinbar ist diese 'Amma' hier, oder zumindest taucht sie noch auf. Tja und ratet mal wozu.

Um Menschen zu umarmen, sagt zumindest der Erzähler im Bericht.

„Das mit der Umarmung war echt ernst gemeint oder?“, frage ich David flüsternd mit einem mulmigem Gefühl im Magen.

„Klar.“

Ich muss schlucken. Oh weh...

Nachdem die Doku zu Ende ist, wird es ruhig. Nur ein Baby schreit herzergreifend. Links neben den ganzen Stühlen haben sich einige Menschen aufgestellt, und warten scheinbar auf jemanden. Das sieht so albern aus, dass ich spontan kichern muss.

„Was ist?“, fragt David neben mir verwirrt.

„Das sieht aus, als wenn die Leute erwarten, dass da gleich George Clooney oder sonst wer einmarschiert und keine kleine Inderin.“

„Ja, ich weiß was du meinst!“ Er lächelt mich vergnügt an und mein Blick wandert wieder über sein hübsches Gesicht und seine tollen Augen, und ich komme nicht umhin wieder seine langen Wimpern zu bestaunen. Untypisch für einen Mann, aber schön. Wäre ich ein Mädchen wäre ich vielleicht längst in ihn verschossen.

„Sie ist ja so eine Art Guru da in Indien, kein Wunder also, dass sie so verehrt wird. Meine Ethiklehrerin ist auch richtig von ihr begeistert. Von ihr habe ich erst von dieser Veranstaltung erfahren.“

„Im Unterricht?“

„Ja, wir hatten das als Thema angeschnitten.“

„Ein merkwürdiger Spleen.“

„Jeder braucht ein Hobby, würde ich mal behaupten.“

„Und was ist deins?“ Mir fällt erstaunt auf, dass wir darüber noch gar nicht wirklich gesprochen haben, das meine Hobbys hauptsächlich Konsolenspiele und Schwimmen sind, hatte ich ihm erzählt, aber bisher weiß ich von ihm immer noch nicht wirklich viel.

„Zumindest keine indischen Gurus.“

„Was dann? Du zockst doch gerne, oder?“

„Ja klar, will ja nicht umsonst Gamedesigner werden. Ansonsten bleibt mir leider nicht so viel Zeit für viele Hobbys, das Gym frisst viel Zeit, wenn ich es nicht grade darauf anlege sitzen zu bleiben.“

„Können ja mal zusammen was zocken.“

„Klar, gern. Oh, ich glaube da kommt sie!“

Wir recken die Hälse, doch die Menschen stehen zu dicht um irgendetwas erkennen zu können. Klar könnten wir auch aufstehen, aber keiner von uns hat Lust den sicheren Sitzplatz aufzugeben und sich in die Menschenmenge zu quetschen, zudem vorne am Beamer eh zusätzlich gezeigt wird was passiert, weil das ganze zeitgleich mit Kameras aufgenommen wird.

Amma setzt sich auf einen extra für sie aufgebauten Platz auf die Bühne, um sie herum mehrere Kinder im Schneidersitz, und neben ihr sitzt ein junger Mann mit Mikro der übersetzt was sie sagt.

Nach einer kurzen Ansprache wird tatsächlich meditiert. Meine absolut erste Meditation! Einige von den Zuschauern setzen sich dafür sogar auf den Boden. In mir bin ich zweigeteilt, denn zum einen finde ich das alles unglaublich albern und zum anderen fasziniert mich das auch. Während der Meditation haben alle die Augen geschlossen, und als ich zu David schiele, stelle ich fest, dass er mich angrinst und dann auch die Augen schließt. Es ist ganz ruhig, nur das eine Baby brüllt immer noch.

Ich kann David neben mir atmen hören und bemerke, dass die Räucherstäbchen einglück seinen Geruch nicht überdecken. Unsere Stühle stehen ganz dicht beieinander...wenn ich mein Bein etwas abspreize könnte ich seines berühren. Der junge Mann vorne spricht in einer sehr monotonen Stimmlage beruhigende Worte, die mich etwas schläfrig machen und entspannt schließe ich nun auch die Augen. Lasse mich einfach fallen.

Es ist aufregend, hier zu sein, anders. So etwas habe ich wirklich noch nie gemacht. Das Einzige, was ich mich frage, ist, wenn er wirklich so wenig Freizeit hat wegen der Schule, warum dann opfert er sie für mich? Wir kennen uns immerhin erst seit Gestern, auch wenn wir schon nach kurzer Zeit so unbefangen miteinander umgehen. Ich mag das Gefühl, ihm nichts vormachen zu müssen irgendwie. Nur dass er mich so schnell durchschaut ist ein wenig unheimlich. Aber er zwingt mir keine Geschichten auf, die ich nicht hören will, ich muss mich nicht rechtfertigen und vor allem ist es ihm scheinbar recht egal, ob ich nun eine Freundin habe oder nicht.

Irgendwas muss an ihm doch faul sein, vielleicht hat er eine Macke von der ich noch nichts weiß? Hm, gut er ist schwul. Das ist schon irgendwie nicht normal.

Früher, als wir vielleicht so um die vierzehn waren, haben Basti und ich oft lauthals darüber hergezogen, wenn wir Jungs gesehen haben die Händchen hielten, oder auch nur danach aussahen. Im Nachhinein ziemlich bescheuert, ich weiß. Aber damals war es mir egal, und mit Basti machte es sogar irgendwie Spaß. Doch über David könnte ich nie so herziehen. Ich mochte ihn schon bevor ich es wusste, und...weiß nicht. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass ich ihn alleine kennen gelernt habe, ohne Vorurteile oder Bastis vorgefertigter Meinung.
 

Ein Lufthauch an meinem Ohr erschreckt mich und die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf.

„Du kannst die Augen wieder aufmachen Dornröschen.“

Meine Augen fliegen auf und David setzt sich wieder gerade hin, ohne den Blick von mir zu nehmen.

„Hör auf mich Dornröschen zu nennen! Ich bin kein Mädchen.“, schmolle ich beleidigt.

„Ich fürchte, das kann ich nicht.“ meint er grinsend. Gespielt wütend boxe ich ihn gegen die Schulter. Als Rache zerstrubbelt er mir kräftig das Haar.
 

Nach der Meditation, setzt sich Amma vor die Bühne auf den Boden und die Leute kommen nacheinander zu ihr und sie umarmt sie tatsächlich. Und das herzlich und ernst. Seltsam damit sein Leben zu verbringen.

Hinter uns sind Schilder aufgehangen mit einer Nummer, wodurch uns endlich klar ist, wofür die Zettel gedacht sind. Bei der Masse an Leute wird hier nach Nummern umarmt. Tja, auch Gurus brauchen ein System.

Da unsere Gruppe noch nicht dran ist schlendern wir nochmal ein wenig durch die Stände, bestaunen spirituelle Puppen und probieren tatsächlich aus Spaß ein paar indische Gewänder an. David sieht wirklich irre komisch aus in dem Ding!
 

„Wollen wir das echt durchziehen? Also die Sache mit dem umarmen?“, frage ich nervös, als wir wieder auf den Stühlen sitzen, weil es nichts weiter zum angucken gibt.

„Klar, warum nicht? Wenn wir schon mal da sind.“

„Weiß nicht, kommt mir komisch vor, mich von einer Fremden umarmen zu lassen, und dann der ganze spirituelle Kram dazu.“

Ein Mann neben uns beugt sich interessiert zu uns rüber.

„Das ist aber nicht gut.“

„Hä?“, frage ich wenig intelligent.

„Wenn du möchtest kann ich dir dabei helfen, dich frei zu machen von deinen Zwängen.“, meint er knallernst und gestikuliert dabei wild mit den Händen.

David presst angestrengt die Lippen aufeinander, um sich vom lachen abzuhalten.

„Ähm, also nein. Das passt schon.“

„Aber du würdest dich dann viel freier fühlen, glaub mir. Es ist nicht gut so gefangen zu leben.“

Stotternd versuche ich mich weiter herauszureden, ohne unhöflich zu werden, während David weiterhin kurz vor einem Lachanfall steht.

„Ist deine Entscheidung, aber denk darüber nach.“, meint er dann schließlich und ich bin froh das unangenehme Gespräch los zu sein. Zudem meine heutige Begleitung schon Tränen in den Augen hat, vor unterdrückter Heiterkeit. Grob stoße ich ihm den Ellenbogen in die Seite und zische ihm zu dass er aufhören soll.

„Tut mir leid, das war einfach so lustig! Und du bist niedlich, wenn du verlegen bist. Genau so.“

Durch seine Worte bin ich doch glatt nochmal rot angelaufen.

„Lass den Mist, ich bin nicht schwul.“

„Aber ich, also darf ich so was sagen.“

Unsere Nummer wird endlich angezeigt und trotz dem mulmigem Gefühl in meinem Bauch gehe ich mit ihm zusammen dahin. Wir müssen die Schuhe ausziehen und bekommen einen Infozettel in die Hand gedrückt, wo ich erfahre dass diese spirituelle Umarmung Darshan genannt wird, und eigentlich eine Segnung ist. Oh man, dabei ging mir bisher sogar die Kirche am Hintern vorbei und jetzt lasse ich mich Indisch segnen.

Wir setzen uns auf zwei nebeneinander gestellte Stühle, vor uns sind in derselben Konstellation Stühle aufgestellt. Wie eine Warteschlange, nur im Sitzen. Wenn vorne Platz ist, setzt man sich einen Stuhl nach vorne.

Ein Mann, scheinbar ein Mitarbeiter, geht zu dem Pärchen das vor uns sitzt und fragt sie ob sie sich denn als Paar segnen wollen, ansonsten müssten sie sich anders herum setzen. Spontan wende ich mich flüsternd an David.

„Was machen die eigentlich bei schwulen? Da sieht man ja nicht ob sie ein Paar sind, oder nicht.“

„Weiß nicht, vielleicht muss man das dann ansagen. Wieso? Willst du dich mit mir als Paar segnen lassen?“, grinst er mich belustigt an. Ich werde wieder rot.

„Nein!“, sage ich hastig. „War nur eine Frage die mir im Kopf herumschwirrte.“

Wir rücken immer weiter vor, bis wir endlich dran sind. Ein Mitarbeiter schiebt uns vor und meint wir sollen uns hinknien, was wir dann auch tun. Zuerst komme ich dran, vor mir ist noch eine ältere Frau die gerade umarmt wird. Dann  bin ich plötzlich direkt vor Amma, sie sieht mich an mit einem unglaublich durchdringendem Blick, dass man das Gefühl hat sie weiß sofort was in dir vorgeht, welche Sorgen du hast. Wirklich gruselig...

Mein Kopf wird an ihre rechte Schulter gedrückt und ich kann ihre mütterliche Hand an meinem Hinterkopf spüren. Sie riecht auch nach Räucherstäbchen, und an ihrem weißen Gewand sind Reste von Schminke zu sehen, die von den Frauen stammen musste, die sie auch so an sich gedrückt hatte.

Ihre Stimme ist nah an meinem Ohr und flüstert mir Worte zu, die ich nicht verstehen kann. Es hört sich aber schön an. Im Hintergrund läuft noch immer diese indische Musik, nur ein anderes Lied, es ist langsam und soll wohl auch beruhigend wirken.

Amma lässt mich los und drückt mir mit ihrer Linken etwas in die Hand, doch die Mitarbeiter haben es scheinbar eilig, weil so viele Leute hinter mir warten, dass ich erst nachschauen kann, als ich aus dem Gedränge raus bin. Ein rotes Rosenblatt und ein Bonbon liegen in meiner Handfläche.

„Hast du auch ein Bonbon bekommen?“ David steht hinter mir und sieht mir über die rechte Schulter. Ich drehe meinen Kopf zu ihm herum und zeige dabei meine Ausbeute. „Jup“

Ich bin gerade am Auspacken vom Bonbon, als mich David fragt ob wir tauschen wollen, weil er kein Ananas mag. Mir ist das egal, also zucke ich nur die Schultern und halte es ihm hin, doch anstatt es einfach mit der Hand zu nehmen, spüre ich plötzlich seine Lippen an meinen Fingern. Mit der Zunge streicht er kurz über meine Fingerkuppen, bevor er sich das Bonbon in den Mund schiebt.

„Bäh! Das ist voll eklig, David!“ Aus Rache wische ich meine Finger an seiner Jacke ab. Selbst schuld, wenn er seinen Speichel bei mir ablädt.

„Sag das nochmal.“

Ungläubig schaue ich ihn an. „Was? Das du eklig bist? Wieso kannst du nicht wie jeder normale Mensch deine Hände benutzen.“, schmolle ich nur.

„Nein das mein ich gar nicht. Meinen Namen, du hast mich mal beim Namen genannt.“

„Ja und?“

„Hört sich schön an.“

„Jetzt wirst du mir unheimlich, lass das, oder ich überlege es mir doch nochmal anders mit Freitag.“

Er schwult mich schon den ganzen Tag so an, ist euch doch bestimmt auch aufgefallen, oder hab ich Wahnvorstellungen?
 

Da außer den Ständen nicht wirklich was los ist, die Umarmung schon vorbei ist und ich weder genug Geld für eine Massage noch für was zu Essen habe, verziehen wir uns und fahren noch etwas in die Stadt. Wir laufen über den Alexanderplatz, sitzen dort sogar einige Zeit am Brunnen und genießen die Mittagssonne und schauen einigen Tänzern zu, die sich dort mit ihrem Sammelhütchen platziert haben um Passanten nach Geld zu fragen.

David spendiert mir auch wie versprochen einen Kaffee bei Starbucks. Oh wie ich den Kaffee da liebe! Hmmm...himmlich!

Doch bald machen wir uns wieder auf den Rückweg zwangsweise. Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber wir müssen unseren Regionalzug bekommen Richtung Erkner. Lust auf Zuhause habe ich wirklich nicht, aber es ist schon zu spät um noch was anderes zu unternehmen und David meint, er müsste eigentlich noch Hausaufgaben machen, was mir ein schlechtes Gewissen einbringt, denn meinetwegen hat er sie ja Heute bisher nicht machen können. Der Tag war wirklich....interessant
 

„Wo warst du so lange? Es gibt Abendessen, mach hinne, deine Mutter ist schon ganz ungeduldig.“, werde ich von Dad im Flur begrüßt. Ich schnuppere in die Luft. „Das riecht gut! Gibt es Nudeln?“

Nach der ganzen Rennerei, habe ich echt einen Bärenhunger!

„Ja.“, ruft er über seine Schulter, während er in die Küche geht.

Meine Schwester ist die ganze Zeit beim Essen mürrisch und wirft mir immer wieder tödliche Blicke zu, was mich grübeln lässt. Hab ich irgendwas angestellt? Nicht das ich wüsste. Also ignoriere ich sie einfach mal konsequent.

„Kai? Wir haben doch bald die kleine Familienfeier, wir würden uns freuen wenn du deine Freundin mitbringst. Deine Großeltern kennen sie doch noch gar nicht.“

Ach, da war natürlich auch noch die dumme Katrin-Sache. Mum will wahrscheinlich nicht lange fackeln und sie so schnell wie möglich in die Familie integrieren, in der Hoffnung sie bleibt. Gut, da gibt’s leider nur ein Problem...

„Tja Brüderchen, ja lade doch Katrin ein. Ich wette sie wird vor Freude ganz aus dem Häuschen sein!“, säuselt Sheila ironisch. Dumme Kuh! Warum glauben eigentlich alle ich bin schuld?

Mum schaut verständnislos zwischen uns hin und her.

„Was ist denn los?“

„Nichts weiter, Katrin und ich haben Schluss gemacht, das ist alles.“

Geschockt schaut sie mich an.

„Aber warum denn das, Schatz? Soll ich vielleicht mal mit ihr reden? Oh Spätzchen, es tut mir so leid!“

Geht ihr das wirklich so nah? Ist ja jetzt nicht so, als wären wir furchtbar lange zusammen gewesen. Und oft war Katrin ja nicht hier.

„Ähm, nee Mum, das passt schon. Mach dir keine Sorgen.“

Sheila schnauft nur abfällig, sagt aber nichts weiter.

„Aber...“

„Mum! Wirklich! Es ist in Ordnung. Ich werde schon wen anderes finden, das hat einfach nicht gepasst.“, beruhige ich sie schnell, bevor sie weiter nachhakt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-04-02T20:09:20+00:00 02.04.2015 22:09
Awww >3<
Was für ein tolles Kapitel,diese Amma ist wirklich toll
und ich hätte jetzt nicht gedacht das er ihn zu so etwas mitnimmt,
geschweigeden wusste ich nicht mal,dass es solche Veranstaltungen gibt.
Mannn...
aber die Mutter musste mal wieder die Stimmung vertreiben
und Sheila ist auch nicht ganz fair,weiß sie überhaupt,was mit Basti passiert ist?
Naja..TO THE NEXT CHAPTER X3


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