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War of Survivers

von

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Hoffnung

„Glaubst du, es wird wieder funktionieren?“, fragte Erik. Gemeinsam mit Charles sahen sie zu, wie Kitty und Logan sich nervös im Raum bewegten, während die anderen sich um die letzten Schutzmaßnahmen kümmerten. Die Avengers und die X-Men würden die Anlage vor allem außerhalb schützen, nur einige würden bei Kitty und Logan bleiben. Bobby zum Beispiel weigerte sich, seine letzte Freundin allein zu lassen und versuchte, sie aufzumuntern und zu beruhigen. Auch Charles und Erik würden hierbleiben; Charles würde in Logans Kopf hineinsehen, um zu überprüfen, wie sich die Vergangenheit ändern würde. Da der gesamte Bunker aus Metall bestand, würde es auch für Erik einfacher sein, die Gruppe von innen aus zu schützen. Nick Fury, Melinda May und Philip Coulson würden ebenfalls drinnen bleiben, während der Rest draußen versuchen würde, die Sentinels lange genug aufzuhalten. Sie konnten nur hoffen, dass sie Kitty und Logan genug Zeit verschaffen würden.

„Ja“, sagte Charles langsam. „Es hat schon einmal funktioniert, auch, wenn du dich nicht mehr daran erinnern kannst. Logan muss nur dafür sorgen, dass die Pläne von Trasks vernichtet werden. Das müsste reichen. Ohne Pläne können sie keine Sentinels bauen.“

„Was ist mit Ultron?“

„Nun, darum kümmern wir uns, sobald die Sentinels verschwunden sind“, sagte Charles optimistisch. „Einen Schritt nach dem anderen.“

„Ich habe diesen Spruch schon immer von dir gehasst. Er ist zu naiv.“ Erik verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Menschen werden sich immer was neues ausdenken, um uns auszurotten.“

Charles sah ihn lächelnd an. „Du vergisst, dass es im Moment vor allem Menschen sind, die versuchen, uns zu helfen. Und sie tun es von Anfang an. Irgendwann werden sie nicht mehr die einzigen sein.“

„Das hast du schon in den Sechzigern gesagt. Ich sehe noch keine Veränderung.“

„Sie wird kommen“, sagte Charles bestimmt. „Dessen bin ich mir sicher. Es wird nicht mehr lange dauern, Erik. Dann werden auch wir Mutanten in Frieden leben.“
 

Erik sah zu, wie sich alle nach und nach voneinander verabschiedeten. May gab FitzSimmons die letzten Anweisungen, während Steve sich mit Thor, Tony, Darcy, Randolph und Bruce unterhielt. Logan lehnte an der Wand und rauchte eine Zigarre, genau wie Erik nicht in der Stimmung, sich voneinander rührselig zu verabschieden. Sie waren jahrelang Feinde gewesen und die letzten Monate, in denen sie zusammengekämpft hatten, hatten sich merkwürdig angefühlt. Es war ohnehin ein seltsames Gefühl gewesen, mit jemanden zusammen zu kämpfen, den man vor gar nicht allzu langer Zeit versucht hatte, umzubringen. Aber sie hatten keine andere Wahl gehabt. Nach Kittys und Bobbys Tod waren Logan und er die letzten Mutanten der Gruppe gewesen; Blink und die Schüler nicht mit einberechnet. Die letzten Mutanten unter einer Gruppe von Menschen. Erik musste an Charles Worte kurz vor dessen Tod denken. Bis zum Schluss hatte er geglaubt, dass Logan die Vergangenheit ein weiteres Mal verändern konnte. Dass Kitty die Verbindung nicht einmal mehr hatte aufbauen können, hatte er nicht mehr mitbekommen. Er war der erste gewesen, der von den Sentinels getötet worden war. Erik fragte sich, ob Charles letzter Wunsch sich überhaupt jemals erfüllen würde. Oder ob er es überhaupt jemals mitbekommen würde.

„Hey, Lehnsherr“, sagte Logan und riss Erik so aus seinen düsteren Gedanken. Der Mutant baute sich vor ihm auf. „Lass dich von den S.H.I.E.L.D.-Agenten nicht umbringen, wir sind so schon ziemlich wenig.“

Erik musste leicht grinsen. „Du bist mit dem Hulk unterwegs. Von uns beiden musst du aufpassen.“

Logan zuckte mit den Achseln und zog an der Zigarre. „Ich mache mir sowieso keine Gedanken um uns beide. Wir sind einfach nicht tot zu kriegen.“

„Stimmt.“ Eriks Grinsen wurde breiter. „So war es schon immer. Habe ich mich eigentlich jemals dafür entschuldigt, dass ich dich in den Sechzigern in den Potomac River geworfen habe?“

„Nein, aber ich habe sie auch nie wirklich erwartet. Du warst schon immer ein Mistkerl.“ Logan zögerte kurz, dann bemerkte er: „Um den Traum des Professors zu verwirklichen muss zumindest ein Mutant überleben.“

„Du hast die besseren Chancen“, meinte Erik leichthin. „Du bist fast doppelt so alt wie ich. Also streng dich an, Wolverine. Charles hat immer große Stücke auf dich gehalten.“

„Charles hat immer zu vielen Leuten vertraut.“

„Ich weiß.“ Er grinste leicht. „Aber vielleicht hatte er bei einigen Leuten auch Recht damit.“
 

Wanda war der Verzweiflung nahe. Sie waren weg. Blink, die Mutantenschüler... sie waren alle weg. Nur zwei verdammte Tage. Wanda war nur zwei Tage weggewesen und in dieser Zeit hatte Blink ein neues Versteck gefunden und die Pariser Katakomben verlassen. Vision neben ihr sah stumm die steinernen Wände an.

„Sie sind weg“, flüsterte sie. „Was habe ich getan? Ich hätte sie niemals verlassen dürfen. Ich hätte ihnen sagen müssen, dass sie hier bleiben sollen. Nur zwei Tage...sie hätten nur zwei Tage länger warten müssen, dann hätten sie erfahren, dass mehr von uns überlebt haben. Dass wir noch eine Chance haben...“

„Vermutlich dachten sie, dass es sicherer wäre“, murmelte Vision. „Es hätte sein können, dass du gefangengenommen wurdest und ihren Aufenthaltsort verraten hättest. Sie mussten verschwinden.“

`Stimmt´, sagte Pietro neben ihr unbehaglich. `Die Sentinels denken wahrscheinlich, dass sie alle Mutanten und Avegers besiegt haben. Und wenn sie dich gefunden hätten... hätten sie herausfinden wollen, ob es noch mehr gibt.´

Wanda wankte zu einer Wand und ließ sich an ihr herunterrutschen. Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen. „Ich hatte nur eine Aufgabe“, flüsterte sie fassungslos. „Der Captain hat mir nur eine Aufgabe gegeben und die war es, die Mutanten zu schützen. Und ich? Dank mir sind sie wieder verschwunden und niemand weiß, wo sie jetzt sind.“

Sie spürte, wie Pietro seine Hände auf ihre Schultern legte. „Vielleicht weißt du es ja doch“, sagte Visions Stimme überraschend nahe und als Wanda aufsah, war es nicht Pietro, der vor ihr stand, sondern Vision. „Habt ihr über ein weiteres Versteck geredet? Vielleicht sogar ein altes Versteck, wo ihr euch als nächstes verstecken wolltet?“

Wanda ließ ihren Blick schweifen, auf der Suche nach Pietro. Wo war er? War er verschwunden? War sie nicht mehr verrückt. Aber da beugte er sich bereits über Visions Schulter und sah sie vorsichtig an. Also war sie immer noch geisteskrank. Sie stellte sich immer noch vor, dass ihr Bruder, der vor fünf Jahren verstorben war, noch immer bei ihr war. Irgendwie war Wanda erleichtert. „Ich weiß es nicht“, murmelte sie. „Ich weiß nicht, wo sie sein könnten.“
 

Tony schnaufte und überlegte, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er gemeinsam mit FitzSimmons, Thor, Darcy und Randolph auf der Farm geblieben wäre. Happys Farm. Er hatte sich die ganze Zeit darum bemüht, nicht an die Zeit zu denken, die er mit seinen verstorbenen Freunden dort verbracht hatte. Sie waren Mittags in Houstan mit dem Flugzeug angekommen und hatten sich zuerst einen Mietwagen genommen, um möglichst nahe an den Ort, den Thor ihnen gezeigt hatte, zu kommen. Nur leider hatte sich herausgestellt, dass sie mit dem Wagen nicht sonderlich weit gekommen waren und so hatten sie ihn am Waldesrand abgestellt und waren nun zu Fuß unterwegs. Weder Logan noch Bruce hatten sich beschwert- Logan mochte die Wildnis, während Bruce es einfach nicht erwarten konnte, Natasha wiederzusehen. Aber Tony war daran gewöhnt, dass um ihn herum Technologien waren, die nur dafür programmiert waren, dass sie ihm ihr Leben erleichterten. Zwar hatte er bereits in den letzten Monaten auf sie verzichten müssen, aber er war zumindest drinnen gewesen und nicht in der freien Natur, wo es nur so wimmelte und darauf wartete, ihn endlich beißen zu können. Davon abgesehen marschierten sie seit einer Stunde einen Berg hoch. Laut Thor versteckte sich Natasha mit den Kindern irgendwo hinter diesem Berg in einem Tal. Er musste zugeben, dass es ein gutes Versteck war; nur Idioten versuchten, diesen Berg zu erklommen. Idioten, sowie ein Mutant, ein Hulk und Tony selbst, der nur dabei war, um Bruce im Notfall zu beruhigen. Tony wünschte sich, dass der nächste Ausraster wartete, bis Natasha wieder bei ihnen war, damit sie sich darum kümmern konnte.

„Was glaubt ihr? Wie lange brauchen wir noch?“,fragte er.

Logan, der vor ihnen ging, sah nicht über die Schulter, als er antwortete: „Heute Abend müssten wir ankommen. Je nachdem, wie lange es dann noch zur Dämmerung ist, sollten wir dann entweder ein Nachtlager bauen oder weitersuchen.“

„Und hoffen, dass Natasha sich nicht in einem Kaninchenbau versteckt und uns dadurch nicht hört.“

„Das wird schon werden“, sagte Bruce. Wie Tony war er nass geschwitzt, aber er ging immer noch motiviert und grinste breit über das Gesicht. „Wir werden es schaffen. Und vermutlich wird Natasha uns eher finden als wir sie.“
 

Hope van Dyme kaute nachdenklich an dem Bügel ihrer Sonnenbrille, während sie die Bilder der Überwachungskameras durchsah. Es war eine langweilige Arbeit, allerdings auch eine, die getan werden musste und an diesem Abend hatte Hope Schicht. So hatten zumindest Scott Lang und sie die Einteilung der Arbeit genannt und irgendwie stimmte sie auch.

Sie seufzte und sah auf die Uhr neben den ganzen Bildschirmen. Scott war bei seiner Tochter, seiner Exfrau und deren Mann Abendessen und Hope erwartete ihn nicht sonderlich früh wieder zurück. Er fungierte für die beiden Erwachsenen als eine Sprechrohr für die aktuellsten Begebenheiten der Rebellengruppe. Hope war die einzige, die wusste, dass er die Pläne der Rebellen an Zivilisten weitergab, aber sie wusste, dass Maggie und Jim Paxton dicht hielten und dass Scott es allein wegen seiner Tochter Cassie tun musste. Es war wichtig, dass seine Familie in Sicherheit war. Hope, die ihre gesamte Familie wegen den Sentinels verloren hatte, konnte Scotts Handlungen nur nachvollziehen und deshalb würde sie ihn niemals verraten.

Hope nahm einen Schluck ihres Kaffees. Die Schicht würde lange werden, da sie nur zu zweit waren. Sie hatten schon oft genug um Verstärkung gebeten, aber der Vorschlag wurde abgelehnt, da es anscheinend zu wenige Leute gab. Hope schnaubte. Es gab genug Leute für Experimente, aber nicht genug, um die Kameras an Flughäfen und Straßen zu kontrollieren, um die Sicherheit ihres Hauptquartiers zu garantieren. Nur zwei Leute für den Schutz... es war ein Witz. Seit Monaten schon hielten Scott und sie sich nur dank Koffein über Wasser und es war schon vorher schwierig genug, um unerkannt vor den Sentinels zu arbeiten und überhaupt zu leben. Sie hatte eigentlich gedacht, dass sie eine der ersten gewesen wäre, die auf der Liste stehen würde, aber vermutlich wirkte sie nicht gefährlich genug und auch, wenn es ein wenig seltsam wirkte, so fand sie diese Einschätzung beleidigend. Sie mochte jung sein, aber sie übte seit ihrem sechsten Lebensjahr Karate aus und ihre Eltern waren immerhin Ant-Man und Wasp gewesen. Hope hatte sogar einen Anzug, da ihre Eltern gewollt hatten, dass sie sich verteidigen konnte, vor allem, nachdem die ersten Sentinels aufgetaucht waren. Sie konnte alles, was ihre Eltern gekonnt hatten, nur mit dem Unterschied, dass sie offiziell harmlos war und nur wenige von ihr wussten. Sogar den Avengers hatten ihre Eltern nichts von ihr erzählt, etwas, wobei sie anscheinend nicht die einzigen gewesen waren. Und nachdem die Sentinels ihre Eltern umgebracht hatten... hatte Hope nach Rache verlangt und sie verlangte sie noch heute. In ihren ehemaligen Schulfreund Scott hatte sie einen Verbündeten gefunden. Er war seit Jahren in Hopes Elternhaus ein und ausgegangen, gehörte zur Familie. War für Hank Pym der Sohn gewesen, den er nie gehabt hatte.

Die Gesichtserkennungs-Software schlug Alarm und Hope setzte sich auf. Die Gesichter, die auffällig geworden waren, wurden vergrößert und mit anderen Fotos abgeglichen. Hope erstarrte, als sie die drei Gesichter erkannten. Sie hatten sich verändert, sowohl durch den Zahn der Zeit als auch durch Kosmetik, aber Hope konnte sie dennoch den Namen zuordnen. Ihre Hände zitterten, als sie Scott anrief. „Komm sofort her!“, flüsterte sie heiser. „Beeil dich, ich habe drei Untote auf dem Schirm!“ Noch ehe er etwas sagen konnte, hatte sie bereits aufgelegt und die nächste Nummer angerufen.

„Hm?“, fragte eine weibliche Stimme gelangweilt. „Bobbi ist gerade beschäftigt, ruf nachher an.“

„Hol sie mir sofort ans Telefon, Kate“, zischte Hope. „Entweder sie oder Bucky!“

„Gott, Hope, hast du das Memo nicht gelesen?“, fragte Kate Bishop. „Die machen gerade irgend so ein Wahnsinnsexperiment mit Carol. Du hättest mal Carl sehen sollen, der ist fast ausgetickt, weil sie ihn nicht genommen haben.“ Sie kicherte.

Hope trommelte wütend mit den Fingernägeln auf die Tischplatte. „Das ist kein Spaß, Kate. Ich habe sie hier auf dem Schirm, verstehst du? Sie sind auf dem Weg nach Los Angeles. Verdammt noch einmal, Kate, Captain America lebt!“



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