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Falling Blossoms

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Eine Ewigkeit später...Irgendwie lassen sich Arbeit und Schreiben momentan nicht gut miteinander vereinbaren x.x" Komplett anzeigen

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Violet

We were never meant to be

That’s why I love you so
 


 

Manchmal passierten Dinge einfach, obwohl sie nicht geplant waren. Was nicht bedeuten musste, dass es schlecht war, nur unerwartet. Mayu gähnte leise, bevor er sich auf die Seite drehte, dass er Issay betrachten konnte, welcher neben ihm lag und immer noch friedlich schlief. Er hätte nie damit gerechnet, dass ausgerechnet so ein Wesen in sein Leben kommen und dann auch noch bleiben würde. Sie passten eigentlich nicht mal richtig zusammen. Zumindest wusste er von keiner Hexe, die eine glückliche Beziehung führen würde. Es passte einfach nicht. Sie mussten frei sein, eins mit ihrem Element und nicht viele Wesen waren stark genug um damit zurecht zu kommen. Langsam ließ Mayu die Finger über den Körper seines Gegenübers gleiten, wobei er an dessen Brust stoppte und lächeln musste. Dieses Herz, welches in einem ruhigen Takt vor sich hin schlug, gehörte ihm und seitdem hatte sich alles in seinem Leben verändert. Er war aus der Unterwelt in Paris nach London gezogen, sie hatten sich ein wunderschönes Haus etwas außerhalb gekauft und auch wenn es am Anfang eine große Umstellung für ihn gewesen war, in der Menschenwelt zu leben, genoß er es mittlerweile wahnsinnig. Er hatte gar nicht gewusst, was für amüsante Dinge die Menschen in den letzten zweihundert Jahren erfunden hatten. Issay hatte ihm alles gezeigt und er konnte sich seitdem nicht mehr vorstellen, zurück nach Paris zu gehen. Die Jahre in der Unterwelt waren schön gewesen, aber rückblickend betrachtet wahnsinnig langweilig.
 

Hier konnten sie jeden Tag etwas anderes erleben, es gab keine Wiederholungen eines einsamen Lebens, sie gestalteten sich alles immer wieder neu und er liebte es. Sogar seine anfängliche Furcht, dass er mit seinen blauen Haaren unangenehmen Fragen ausgesetzt wäre, hatte Issay vertrieben und mittlerweile waren sie in der Nachbarschaft so bekannt, dass niemand auch nur schief schaute, wenn sie unterwegs waren. Es war schön, nicht sofort für das erkannt zu werden, was er war. In Paris hingegen, hatte er keine ruhige Minute gehabt. Zu viele Wesen, welche seine Hilfe in Anspruch hatten nehmen wollen, weil es keine andere Hexe gegeben hatte. Täglich Zauber wirken. Es war so ermüdend gewesen. Issay hatte ihn befreit und er würde ihm ewig dankbar sein. Summend streckte sich Mayu, bevor er aufstand, kurz ins Bad verschwand und sich dann auf den Weg in die Küche machte, um Kaffee aufzusetzen. Zur Tarnung hatten sie hier neue Berufe angenommen aber das Wochenende hatten sie beide frei und er hatte vor, das Beste daraus zu machen. Theoretisch würden sie beide nicht arbeiten müssen, er hatte genug Geld das letzte Jahrhundert über angehäuft, dass es für den Rest seines Lebens reichen würde, aber Menschen waren nun mal um einiges neugieriger als magische Wesen. Während die Kaffeemaschine arbeitete, hatte er den Tisch gedeckt und gerade darüber nachgedacht, seinen Liebsten zu wecken als er Schritte auf der Treppe hörte und sich grinsend umdrehte um Issay mit einem fröhlichen „Guten Morgen.“ Zu begrüßen. Dieser starrte ihn für einige Sekunden an, dann ließ er sich auf einen ihrer Küchenstühle fallen und Mayu griff lachend nach einer Tasse um den Kaffee zu übergießen. Das würde sich wohl nie ändern. Ohne Kaffee war Issay einfach nicht zu gebrauchen.
 

Drei Stunden später hatten sie ausgiebig gefrühstückt, sich umgezogen, noch etwas gekuschelt und er war es gewesen, der Issay aus dem Haus getrieben hatte, auch wenn sich Mayu bewusst war, dass es für seinen Liebsten schwer war, unter Menschen zu gehen. Es war viel zu schönes Wetter um zuhause zu bleiben. Hand in Hand schlenderten sie schließlich durch den Hydepark und Mayu hatte sich eng an seinen Freund gekuschelt, den Kopf an dessen Schulter gelehnt und ließ schmunzelnd den Blick etwas schweifen. „Weißt du, ich bin froh, dass du mich gebeten hast, mitzukommen. Vielleicht war ich zu lange in der Unterwelt, aber es fühlt sich an, als hättest du mir erst die Augen geöffnet und gezeigt, welche Schönheit es hier geben kann.“ Issay lachte leise und Mayu erschauderte etwas als einen Kuss auf die Stirn bekam. „Das liegt wohl eher daran, dass hier alles sterblich ist. Verfall gibt es nur in der Menschenwelt und der Hauch des Todes, welcher alles gefangen hält, ist so morbide, dass er für uns einem unbekannten Zauber nahe kommt.“ Mayu gab einen zustimmenden Laut von sich, immerhin in der Unterwelt gab es so etwas nicht.
 

Man konnte sich die Unsterblichkeit einfach erkaufen, sein Aussehen verändern, wenn es nicht mehr der Vorstellung entsprach. Eine langweilige Art der Perfektion. Er hatte es selbst erlebt. Für sein Alter sah er kaum anders aus, als ein Mensch in der Blüte seines Lebens, genau wie Issay. Durchaus war es ein Vorteil, dass niemand heraus finden konnte, dass das nette Pärchen dunkle Geheimnisse verbarg, aber es juckte Mayu teils in den Fingern, etwas zu tun, dass ihr friedliches Zusammenleben würde gefährden können. Selbst hier und jetzt spürte er die Magie nur zu deutlich, welche in seinen Adern floss, sich in dem Boden unter seinen Füßen fand und automatisch schlug er den Weg zu dem großen See ein, welcher längst einer seiner Lieblingsplätze in ihrer Wohnungsnähe geworden war. Issay schwieg, aber er sah die Blicke, welche dieser einigen Menschen schenkte, die ihnen entgegen kamen und schmunzelte innerlich. Sie konnten einem Leid tun, aber dafür würde er etwas für diese Kreaturen empfinden müssen und dem war nicht so. Dafür waren sie ihm viel zu egal. Am See angekommen, ging Mayu mit einem leisen Seufzen in die Knie und ließ die Finger durch das kalte Wasser gleiten. Wären sie allein gewesen, hätte er sich ausgezogen, um zu schwimmen, aber dafür würde er wohl noch etwas warten müssen. So beließ er es dabei, das Wasser vor sich tanzen zu lassen, kleine Wellen zu formen und durchsichtige Kugeln, welche knapp über der Oberfläche schwebten und begannen sich um ihn zu drehen, wie die Monde um einen Planeten. „Wunderschön.“ Mayu erwiderte den liebevollen Kuss, den er bekam, löste sich allerdings schnell wieder und blinzelte Issay unschuldig an. „Das sagst du nur, weil du Angst hast, nass zu werden.“
 

Issay hob eine Augenbraue und Mayu legte den Kopf schief, während die Wasserkugeln jetzt begannen den größeren Mann zu umkreisen. „Wenn ich mich vor so einer Kleinigkeit fürchten würde, hätte ich mir nicht unbedingt eine Wasserhexe anlachen sollen.“ Für einen Moment kamen die Kugeln noch näher, dann zerfielen sie in der Luft und Mayu schloss die Augen, als der feine Sprühnebel sie beide traf. „Das ist ein durchaus interessantes Argument, mein Lieber. Jedoch soll es ja auch Masochisten geben.“ Im nächsten Moment gab er einen erschrockenen Laut von sich, als Issay ihn hochgehoben und über seine Schulter geworfen hatte - und einen zweiten, als sein Freund mit ihm in den See sprang. Es war ein Schock, die Kälte kam zu unerwartet aber schließlich hatte Mayu eine Wasserkugel um seinen eigenen Kopf geformt, dass er atmen konnte und schüttelte lachend den Kopf, wobei seine dunkelblauen Haare elegant durchs Wasser schwebten. „Du bist unmöglich.“ Einer der Vorteile, dass Issay kein Mensch war, bestand darin, dass dieser nicht atmen musste und genau das nutzte Mayu, um seinen Freund verlangend zu küssen, während die Wasserkugel um seinen Kopf sich auszubreiten begann und sie schließlich komplett umschloss. Einem Menschen wäre dieser Anblick vermutlich vorgekommen, wie das Material aus einem Alptraum oder einem Fantasiefilm…
 

Erst als ein paar neugierige Fische versuchten, sie anzustupsen, lösten sie sich wieder voneinander und durch ein Fingerschnipsen Mayus fanden sie sich direkt danach am gegenüberliegenden Ufer wieder. „Mhm, was mach ich nur mit dir?“ Er zuckte mit den Schultern und gab im nächsten Moment einen erschrockenen Laut von sich, als Issay ihm auf den Hintern gehauen hatte. „Du solltest öfters ins kalte Wasser springen, dass scheint deine alten Knochen endlich mal zu beleben.“ Darauf folgte direkt noch ein Schlag und lachend hatte sich Mayu von seinem Liebsten weggerollt, dass er aufspringen und los rennen konnte. Lange dauerte es nicht, bis Issay ihm folgte und schließlich wurde er eng an diesen gezogen und drehte sich murrend um, dass er ihn erneut küssen konnte. „Ich glaub du bist nicht ausgelastet, Mi-chan. Du bist eindeutig zu frech.“ Nur kurz ließ Mayu den Blick schweifen, dann leckte er Issay über die Nase und streckte sich ordentlich, völlig ignorierend, wie perplex Issay ihn gerade anstarrte. „Du liebst mich genau so wie ich bin. Also beschwer dich nicht. Wer ist mir denn nachgerannt wie ein verliebter Esel?“ Mayu schnaubte leise und wandte sich ab um ein Blumenbeet näher zu untersuchen, so bekam er nicht mit, wie sich auf Issays Lippen ein liebevolles Lächeln formte. „Und ich würde es jederzeit wieder tun.“ Sicherlich waren sie ein sehr interessantes Gespann, aber das hieß nicht, dass sie zusammen nicht glücklich waren, eher im Gegenteil.
 

Den restlichen Tag verbrachten sie damit, weiter durch den Park zu schlendern, nachdem sie sich auf dem Rasen zusammengekuschelt hatten, um wieder trocken zu werden und durch die Stadt zu streifen, bis sie abends zurück nach hause kamen, wobei Mayu vorsichtig eine wunderschöne Skulptur auf ihrem Wohnzimmertisch abstellte. Aus welchem Material sie bestand, konnte er nicht sagen, aber sie wirkte so zerbrechlich wie Glas. Es war ein Schwan, in einem so durchscheinenden blau gehalten, dass man denken mochte, es wäre Wasser. Vielleicht einer der Gründe, wieso er sie nicht hatte stehen lassen können, als sie an einem alten Trödelladen vorbei gekommen waren. Eventuell hatte er sie auch mitnehmen wollen, weil sie Magie abstrahlte und es ihn vollkommen fasziniert hatte, so etwas in der Menschenwelt zu finden. Immerhin, hier war Magie so selten wie Regen in der Wüste. An einigen Ecken konnte man sie spüren, aber sie hatten bisher kein einziges übernatürliches Wesen getroffen. Ob diese sich bedeckt hielten und versteckten? Er hatte keine Ahnung, er hatte sich nie wirklich mit der Politik ihrer Welt befasst, aber es war auch nie wichtig gewesen. Mayu summte leise, während er die Finger über das filigran gearbeitete Federkleid gleiten ließ.
 

Er hätte schwören können, etwas Wärme spüren zu können, aber das war sicherlich nur Einbildung und er wandte sich ab, bevor er die Träne sehen konnte, welche im Auge des Tieres glitzerte und vor wenigen Sekunden noch nicht da gewesen war. „Issay?“ Mayu runzelte die Stirn, als er keine Antwort erhielt und er fand seinen Liebsten schließlich im Schlafzimmer, wo er so intensiv nach draußen starrte, dass es wirkte, als wäre er komplett eingefroren. Erst, als er ihn an der Schulter berührte, wandte er sich ihm wieder zu und Mayu seufzte, als er merkte, dass Issays Augen sich komplett schwarz gefärbt hatten, die Pupille war verschwunden und er hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu starren. Am Anfang hatte ihn dieser Anblick erschreckt, mittlerweile wusste er, was dieser zu bedeuten hatte. „Wer?“ Die Stimme seines Liebsten klang hohl, als würde sie von weit weg kommen, kaum anders ein Rascheln im Laub und trotzdem verstand er jedes Wort klar und deutlich. „Unsere Nachbarn.“ Es war schade um sie, ja. Das alte Ehepaar welches neben ihnen wohnte, hatte sie so freundlich aufgenommen gehabt, aber das war eben das Los der Menschen. Sterblichkeit. „Wartest du auf IHN?“ ER war gewissermaßen Issays Boss - der Seelensammler, der Tod. Sein Liebster konnte nur sehen, dass Menschen starben, aber nicht aktiv eingreifen. Nur dann veränderte sich auch dessen Gestalt zu dem, was er jetzt sehen konnte. Eine formlose Schattengestalt, mit schwarzen, undurchdringlichen Augen und grauen, zerfetzten Flügeln. Es stimmte, dass der Tod seine Schatten voraus warf, aber anders als es den Menschen überhaupt bewusst war. Issay nickte stumm und Machi legte seinem Freund kurz eine Hand auf die Schulter, bevor er das Zimmer wieder verließ. Es war keine gute Idee, dem Tod bei der Arbeit zuzusehen.
 

Zwar hatte er selbst den Vorteil, niemals sterben zu müssen, sollte nicht jemand entscheiden seinem Leben ein Ende zu setzen, aber selbst ihm lief es eiskalt über den Rücken wenn er den Sensenmann sehen musste. Lieber verschwand er in ihren Garten und befreite sein Kräuterbeet von Ungeziefer. Das war noch etwas, womit ihn Issay immer aufzog. Dass er eigentlich keine Wasserhexe, sondern eine Kräuterhexe war und schmunzelnd ließ Mayu die Finger über die Blätter seiner Zitronenmelisse gleiten. Irgendwie hatte sein Freund ja Recht, aber er hatte keine Ahnung, ob seine Liebe zur Natur allein seinen Fähigkeiten geschuldet war, oder eher der Tatsache, dass es in der Unterwelt kein grün gegeben hatte. Kein natürliches, alles dort unten war künstlich, selbst die Pflanzen und Bäume. Da war es etwas völlig anderes, einem Setzling zuzusehen, wie er sich gegen die Welt behaupten musste und größer und stärker wurde…Als ihn ein kalter Hauch streifte, erschauderte Mayu etwas und verzog das Gesicht. Es war vorbei. Das, was Menschen als nahenden, kalten Hauch des Todes bezeichneten, waren eigentlich die Seelen, welche diese Welt verließen. Keine Minute später zog Issay ihn in seine Arme und mit geschlossenen Augen lehnte sich Mayu an dessen Brust und verschränkte ihre Finger miteinander. „Alles in Ordnung?“ Kurz zögerte er, dann zuckte er mit den Schultern. „Es ist nur jedes Mal seltsam für mich. Wir passen so gar nicht zusammen, Issay. Es gibt zig Wesen, die besser geeignet wären für eine Beziehung mit dir, aber du hast dich für mich entschieden und manchmal muss ich mich einfach fragen, wieso. Besonders, wenn ich deine Fähigkeiten mitbekomme.“
 

Issay schwieg und für einen Moment verharrten sie so, dann wurde Mayu an der Schulter gepackt und herum gedreht, dass sie sich gegenseitig in die Augen sehen konnten. „Ich habe mich für dich entschieden, weil in dir ein Licht brennt, das mein Dasein mehr erhellt, als es jemand anderes je könnte, Michan. Durch dich weiß ich, was Liebe ist, denn sie führt mich immer wieder nachhause, zu dir. Hätten wir uns nicht getroffen, wüsste ich bis heute nicht, was Gefühle sind. Du hast mich aus der grauenvollen Starre gerissen, in welcher Schatten für gewöhnlich ihr Leben fristen und wenn ich dich hätte gehen lassen, würde ich mit mir selbst nicht mehr leben können. Du bist einzigartig, Mayu. Was kümmert uns, was die Gesellschaft sagt, solange wir uns haben?“ Mayu atmete tief durch, kam jedoch nicht dazu etwas zu sagen, weil er bereits geküsst wurde und er vergrub die Finger in Issays Oberteil um ihn noch enger an sich zu ziehen während er den Kuss gierig erwiderte. Sicherlich hatte sein Liebster Recht. Aber er war nun mal in einer Umgebung aufgewachsen, in der Beziehungen vorher bestimmt waren und Paare verschiedener Wesen nie lange zusammen blieben. Es war schwer, diesen Gedanken keine Macht zu verleihen. Je länger sie sich küssten, desto leiser wurde die Stimme in seinem Inneren jedoch, bis sie schließlich komplett verschwunden war und Mayu sich lächelnd an seinen Freund schmiegte und das Gesicht an dessen Brust vergrub. Ja, zuhause. In dem Punkt musste er ihm zustimmen, hätte er Issay nie kennen gelernt oder ihm eine Chance gegeben, hätte er keine Ahnung, was dieses Wort bedeutete.

Chrysanthemum

Schneller. Er musste hier weg. Panisch sah Mayu nach hinten, aber er konnte niemanden entdecken, weswegen er sich erlaubte, inne zu halten um wieder zu Atem zu kommen. Er wusste nicht mal, was er falsch gemacht gehabt hatte. Den Menschen in dem kleinen Dorf war das Wasser ausgegangen und er hatte den Dorfbrunnen durch seine Kräfte wieder gefüllt. Seitdem wurde er mit Fackeln und Mistgabeln gejagt. Dabei hätten sie ihm doch dankbar sein müssen…“Da vorne ist er. Fangt die Hexe und verbrennt ihn! Lasst ihn nicht entkommen!“ Mayu gab einen erschrockenen Laut von sich, bevor er blindlings in eine Richtung los rannte, nur weg hier. Warum setzte sich seine Tante nicht für ihn ein und hielt diese Verrückten auf? Ein leises Schluchzen entkam ihm, während er schneller rannte, sich nicht an den Ästen störte, welche ihm ins Gesicht schlugen. „Mayu~“ Ein leises Hauchen erregte seine Aufmerksamkeit und er rannte automatisch auf diese Stimme zu, warf sich schließlich auch der Frau in die Arme, welche in der Mitte des Flusses stand und ihn mit einem sanften Lächeln auffing. Der Wald hinter ihm jedoch blieb nicht so friedlich und innerhalb weniger Momente waren die Dorfbewohner aus dem Unterholz gebrochen und hatten sich am Flussufer versammelt, doch etwas irritiert von der Kreatur vor ihnen, aber nicht bereit, nachzugeben oder die Hexe entkommen zu lassen.
 

Ein Blick auf die Fackeln jedoch reichte der Frau und mit einem Fauchen, welches ihr bedrohliches Gebiss voller scharfer Zähne enthüllte, hatte sie eine Wand aus Wasser auf die erstarrten Dorfbewohner losgelassen, bevor sie mit Mayu in den Armen im Fluss versank, welcher sich mit zusammengekniffenen Augen an ihre Brust drückte. Er konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, aber als er die Augen wieder öffnete, befanden sie sich in einem wunderschönen Garten, welcher voller Blumen und Büschen war, die er gar nicht kannte. Mayu blinzelte irritiert, als ihm bewusst wurde, dass sie sich immer noch im Wasser befanden, allerdings nicht in einem Fluss, sondern in einem kleinen See und dass die Frau, welche ihn immer noch eng an sich heran presste, weinte. „Mama…“ Zaghaft legte er ihr eine Hand auf den linken Oberarm, bedeckte sie doch ihr Gesicht mit den eigenen Händen und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei diesem Anblick. „Bitte…Bitte weine nicht. Nicht wegen mir.“ Mit einem leisen Schluchzen wurde er nur noch enger an seine Mutter gedrückt, sah erst irritiert auf, als er Schritte hörte und ein Mann den Garten betrat, welcher sie entsetzt musterte. Für einige Sekunden war Mayu bereit, alles zu tun, was in seiner Macht stand, um sie zu verteidigen, dann war die fremde Person bei ihnen und half ihnen aus dem Wasser und er konnte nur verwirrt zwischen ihnen hin und her sehen. „Oh Gott, Silva…Was ist denn nur passiert?“ Seine Mutter sah müde auf und Mayu wäre fast hintenüber gefallen, als er sah wie diese den Mann küsste. Wie ekelhaft. „Sie wollten ihn töten, Orion. Sie wollten unseren Sohn töten.“
 

Mayu schreckte mit einem erstickten Laut aus dem Schlaf, es dauerte einige Momente bis er sich wieder soweit orientiert hatte, dass er wusste, wo er war und mit wild klopfendem Herzen setzte er sich richtig auf und fuhr sich müde durch die Haare. Dieser Tag war schon so lange her…Und er hatte ihn perfekt verdrängt. Es war so viel passiert damals, dass er sich eigentlich gar nicht erinnern wollte, aber jetzt, wo alles wieder hochgekommen war…Kurz warf er einen Blick neben sich, aber Issay schlief ungestört weiter und mit einem schwachen Lächeln war er aufgestanden, dass er langsam nach unten in die Küche gehen und sich erstmal Tee aufsetzen konnte. Erst dort wagte er es auch wirklich, Licht zu machen und vergrub für einen Moment das Gesicht in den Händen. Wieso war diese Erinnerung ausgerechnet jetzt erneut aufgekommen? Bis heute verstand er nicht, wieso die Menschen ihn hatten töten wollen, aber vermutlich hätte er seinen Vater nie kennen gelernt, wäre seine Mutter nicht mit ihm geflohen. Müde fuhr er sich durch die Haare, starrte aus dem Küchenfenster, während er das heiße Wasser vorsichtig über seine getrockneten Kräuter goß. Wie hatte er das alles vergessen können? Seine Mutter war Schuld an seiner Liebe zu Kräutern und der Natur. Sie war es auch, welche ihn von Japan aus nach Frankreich gebracht hatte damals.
 

Die Distanz hatte sie beinahe alle ihre Kräfte gekostet und sie hatte sich nie wieder richtig erholt, aber ihm keine Vorwürfe gemacht. Sie war so eine sanfte Frau gewesen, immer verständnisvoll, immer hilfsbereit und gütig. Mayu musste schlucken, er spürte deutlich die Tränen in seinen Augen brennen, aber er weigerte sich, ihnen nachzugeben. Sie war eine Wassernymphe gewesen, welche sich in einen Mondhasen verliebt hatte. Aber seine Eltern hatten ihn ganz normal aufwachsen lassen wollen, weshalb sein Vater nach Frankreich gegangen war um in der Unterwelt dort Zuflucht zu finden und seine Mutter hatte eine arme Bäuerin überreden können, ihn als ihren eigenen Sohn aufzuziehen, nachdem diese sich weinend im Fluss seiner Mutter hatte ertränken wollen, weil sie es nicht schaffte, ihrem Ehemann den erwünschten Erben zu gebären. Mayu erschauderte leicht, bevor er die Finger eng um seine Teetasse schlang und das Gesicht verzog, als die Wärme seine Finger verbrannte. Er hasste es, allerdings hielt der Schmerz ihn auch soweit im Hier und Jetzt, dass er sich nicht in den Erinnerungen verlieren konnte und dafür war er wieder dankbar. Hätte er den Dorfbewohnern damals nicht helfen wollen…Wer wusste, wie sein Leben sonst verlaufen wäre? Nach ihrer Flucht war er in der Unterwelt aufgewachsen und von seinen Eltern ausgebildet worden…Mit einem schwachen Lächeln erinnerte er sich an das stolze Gesicht seines Vaters, als dieser ihn damals gebeten hatte, ihm bei der Pflege seines Gartens zu helfen und er es einfach hatte regnen lassen. Es war ihm logisch erschienen in den Moment.
 

Schlussendlich musste er sich doch ein paar Tränen wegwischen, atmete tief durch. Er hatte so lange nicht an seine Eltern gedacht und völlig verdrängt, dass er nicht in Paris aufgewachsen war…Und es gab nichts, dass er würde tun können. Sein Vater war vor hundert Jahren gestorben, seine Mutter kurz davor. Völlig erschöpft, aber mit einem Lächeln auf den Lippen und er konnte sie vor sich sehen, als ob es gestern gewesen wäre, dass er sie verloren hatte. Ihre langen, türkisen Haare, die gütigen, grünen Augen. Ihre Haut war immer blass gewesen, im Wasser gar nicht mehr zu sehen, aber er hätte schwören können, dass es kurz vor ihrem Tod schlimmer geworden war. Ein leises Schluchzen entkam Mayu, er hatte für sie so lange durchgehalten. Für seine Eltern hatte er immer versucht, alles so zu machen, dass jeder stolz auf ihn war. Hatte seine Kräfte auch nach ihrem Tod weiter trainiert, alles getan, was von ihm erwartet worden war und kein Bedürfnis verspürt, die Sicherheit der Unterwelt wieder zu verlassen. Aber dann war Issay gekommen und je länger darüber nachdachte, desto hartnäckiger drängte sich ein Gedanke auf. Hatte er überhaupt gelebt, seit er seine Eltern verloren gehabt hatte, oder nur funktioniert?
 

Lange hielt es ihn nicht mehr in der Küche und er ließ die unberührte Tasse Tee stehen um zurück ins Schlafzimmer zu gehen und sich eng an seinen Liebsten zu kuscheln, während die Tränen erneut kamen. Dieses Mal versuchte er nicht, sie aufzuhalten, nicht mal als Issay ein leises Murren von sich gab und sich etwas drehte, dass er ihn eng in seine Arme ziehen konnte. „Michan…“ „Schon gut.“ Zwar konnte er hören, wie besorgt Issay war, aber er wusste einfach nicht, wie er sich erklären sollte. Diese Gefühle waren so plötzlich gekommen, dass sie ihn einfach überwältigt hatten. „Mir ist nur bewusst geworden, wie sehr ich dich eigentlich liebe.“ Issay zog ihn eng in seine Arme und Mayu war dankbar, dass dieser nicht weiter nachfragte, denn er hätte nicht darüber reden können. Aber das Gefühl, festgehalten zu werden, zu wissen, dass jemand da war, der ihn auffangen konnte und wollte, war genug. Irgendwann hatte er sich ausgeweint und begann wieder einzuschlafen, wobei er sich fest vornahm, dass er Issay alles erzählen würde. Später, wenn sie wach waren und er klar denken konnte, statt aus einem Alptraum aufzuschrecken und völlig neben sich zu stehen. Es war schön zu spüren, dass er aufrichtig geliebt wurde und dieses Mal war sein Schlaf traumlos und ruhig, dass er sich nach einigen Stunden verwirrt fragen musste, wieso seine Wangen sich nass anfühlten. Issay strich ihm liebevoll über die Wange und gähnend schmiegte sich Mayu der sanften Berührung mehr entgegen. Egal was passiert war, er hatte Issay bei sich und für den Augenblick war das alles, was wirklich zählte.
 

Ewig hatten sie jedoch nicht im Bett liegen können und während Mayu unter die Dusche verschwunden war, war Issay nach unten gegangen, dass er ihnen Frühstück zubereiten konnte. Dort wunderte er sich zwar kurz über die Tasse Tee, hatte diese allerdings erstmal zur Seite gestellt, man wusste ja nie. Mayu hingegen war sich schnell sicher, dass das nur ein Traum gewesen war, als er in die Küche gegangen war. Das warme Wasser spülte alle Erinnerungen und den faden Beigeschmack der Vergangenheit davon und als er komplett umgezogen zu Issay in die Küche kam, drückte er seinem Liebsten einen sanften Kuss auf die Wange und nahm dankend die frische Tasse Tee entgegen um einen großen Schluck zu trinken. Perfekt. Allein dafür hatte es sich gelohnt, ein größeres Kräuterbeet anzulegen. Immerhin ergab nicht jede Heilpflanze einen guten Tee. Und sie hielten einiges an Ungeziefer fern, nur leider nicht alles. „Weißt du…Ich würde dich wahnsinnig gerne mal zeichnen.“ Issay hob eine Augenbraue und Mayu zuckte mit den Schultern, während er sich eine Scheibe Weißbrot aus dem Toaster angelte und direkt danach die zweite Scheibe auf seinen Teller fallen ließ. „Wer weiß, vielleicht ist das gut für meine Kunst…“
 

Kopfschüttelnd reichte Issay seinem Freund die Marmelade aus dem Kühlschrank, direkt gefolgt von zwei Packungen Schinken und Mayu begann summend ihren Küchentisch zu decken, wobei er immer wieder einen Schluck von seinem Tee nahm und genüßlich aufseufzte. Es gab nichts besseres als selbstgezüchteten Tee. Sicher war es ein höherer Aufwand, als diesen in Beuteln zu kaufen, aber der Geschmack war anders, wenn er sofort gekocht wurde. „Sag nicht, du hast Angst, dass ich deine natürliche Schönheit zur Geltung bringen könnte?“ Issay hob eine Augenbraue und Mayu streckte diesem die Zunge heraus. „Sag mal, hast du dir heute Nacht eigentlich Tee gekocht, Liebling oder ist das ein Experiment von dir?“ „Huh?“ Mayu legte fragend den Kopf schief, bis Issay ihm besagte Tasse zeigte, welche neben der Spüle stand und er erstarrte komplett, während die Gedanken in seinem Kopf zu rasen begannen. War das doch real gewesen? Aber wieso…Mayu blinzelte einige Male, aber ihm wollte nichts einfallen, dass er sagen könnte, ohne verraten zu müssen, wieso es ihn so durcheinander brachte, weswegen er seinen Freund schließlich beinahe schon hilflos ansah und mit den Schultern zuckte. „Ich glaub beides.“, stellte er schließlich schwach fest und fuhr sich müde durch die Haare. Hatte der Traum ein Zeichen sein sollen? Aber was für eines? Wäre es doch besser, nach Paris zurück zu gehen? Oder hatte es ihn einfach aufgewühlt, dass in seiner Umgebung jemand gestorben war? Dabei waren es doch nur Menschen gewesen, nichts, was ihn sonst aus der Bahn warf.
 

Im nächsten Moment fand er sich in Issays Armen wieder und schloss die Augen. „Egal was es ist, ich bin für dich da, Michan.“ Er nickte schwach, zuckte etwas mit den Schultern und fragte sich erneut, was das alles zu bedeuten hatte. Sie waren glücklich in England, warum hatte sein Unterbewusstsein ihm etwas anderes vorgaukeln wollen? Oder war das…Mayu runzelte die Stirn, bevor er sich von Issay gelöst hatte um ins Wohnzimmer zu gehen und den Schwan dort böse anzusehen, aber er konnte an diesem nichts ungewöhnliches feststellen, nichts schien sich verändert zu haben und doch ließ dessen Anblick ihn urplötzlich erschaudern und er hatte diesen mit einer schnellen Handbewegung in einen Block Eis eingefroren - man wusste ja nie. Es war immer gefährlich, unbekannte Magie im Haus zu haben, aber er hatte so viele Zauber auf und in dieses Haus gelegt, dass es ihm höchst merkwürdig vorkam, dass ein einfaches Artefakt so große Kräfte besitzen sollte, diese Magie einfach zu umgehen. Nein, das war sicherlich nur Einbildung. „Issay…Du hättest mir gesagt, wenn dieser Schwan lebt, nicht wahr?“ Dieser war mittlerweile ebenfalls ins Wohnzimmer getreten und nickte langsam.
 

„Natürlich. Aber ich kann dich beruhigen, ich sehe nichts. Nur einen gewöhnlichen Schwan aus einem seltsamen Material in einem Eisblock…Na komm. Lass uns was essen, vielleicht fühlst du dich dann wieder besser? Wir können ihn später immer noch untersuchen.“ Mayu schwieg, allerdings gab er seinem Liebsten im Stillen Recht - und es konnte kein Artefakt der schwarzen Magie sein, die hätte er sofort gespürt und auch Issay hätte ihm dann kaum erlaubt, diese Skulptur mitzunehmen. Nur ergründen, was es damit auf sich hatte, würde wohl eine Herausforderung werden. Nicht, dass er sich zum ersten Mal etwas stellte, dass ihm völlig unbekannt war, aber man wusste nie. Vielleicht sollte er besser seine Bücher zu Rate ziehen und einen Schutzkreis ziehen, wenn er sich daran zu schaffen machte. Ihr Frühstück verlief ruhig, bis Mayu mittendrin aufhörte zu kauen und sein Blick ins Leere ging. Als er Issay wieder ansah schimmerten Tränen in seinen Augen und er musste sich auf die Unterlippe beißen um den heiseren Aufschrei hinunter zu schlucken, welcher ihm auf der Zunge brannte. „Issay? Ich kann mich nicht mehr an die Augenfarbe meiner Mutter erinnern.“ Mayu erschauderte, als ihm ein kalter Hauch über den Rücken strich, dann verschwamm die Welt vor seinen Augen und alles wurde schwarz.

Ivy

In der unendlichen Schwärze, welche Mayu umgab war es beinahe unmöglich etwas auszumachen und er blinzelte angestrengt, nachdem er sich halbwegs aufgerichtet hatte. Er konnte die starke Magie dieses Ortes mehr als deutlich spüren, aber hatte immer noch keine Ahnung, wo er gelandet war. Und da war es sicherer, zu schweigen. Zumindest konnte er sich frei bewegen, nur warum? Was war der Sinn und Zweck seines unfreiwilligen Ausflugs? Er musste sich entweder in einer Zwischendimension befinden oder in einem Traum, eine andere Erklärung gab es nicht dafür, dass Issay nicht bei ihm war und er seinen Liebsten auch nicht spüren konnte. Langsam schien die Dunkelheit um ihn herum sich etwas zu lichten, aber kaum dass er seine Umgebung erkennen konnte, wünschte sich Mayu, dass es nicht passiert wäre. Die ganze Welt schien komplett eingefroren zu sein, der Schnee unter seinen Füßen glitzerte wie frisch aufgeschütteter Zucker und die Eisstatuen welche ihn umgaben, schienen alle ein unheilvolles Grinsen auf den erstarrten Zügen zu tragen. Ansonsten befand sich hier nichts, bis auf Dunkelheit und obwohl er die Kälte nicht spüren konnte, erschauderte Mayu, während er versuchte sich alles genau einzuprägen. Es waren vier Statuen, welche einen Kreis bildeten und in ihrer Mitte befanden sich zwei Podeste, welche allerdings leer waren. Das konnte nichts Gutes zu bedeuten haben und er war sich langsam sicher, dass er sich in einem Traum befand. Was bedeutete, dass er eigentlich nur warten konnte.
 

Zwischendimensionen waren weniger gefährlich und jede Hexe lernte in ihrer Ausbildung, wie man aus einer solchen entkommen konnte, aber ein Traum hielt einen gefangen, solange die Person, welche diesen erschaffen hatte es so wollte. Und am Schlimmsten daran war, dass in Träumen alles zu einer Waffe werden konnte, nichts hier würde seinem Willen gehorchen, weil nichts davon echt war. Als sich ihm Schritte näherten, kostete es ihn einiges an Überwindung, aufzusehen und nicht davon zu laufen, aber ihm war bewusst, dass er nicht weit kommen würde. Wer auch immer für diesen Traum verantwortlich war, würde ihn hier festhalten können, bis ihr oder sein Wille erfüllt war. Allerdings musste Mayu zugeben, dass er nicht erwartet hatte, auf eine junge Frau zu treffen, welche ihn schon beinahe erschrocken musterte. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, hier jemanden anzutreffen, aber das war wirklich nicht verwunderlich. Wenn sie es war, welche von so einem seltsamen Ort träumte, war sie es wohl gewohnt, dass dieser leer und verlassen war. „Hilfe.“ Dieses eine Wort, welches ihre Lippen verließ, ließ Mayu erneut erschaudern und er war unsicher, ob es an der Kälte lag, welche darin mit schwang oder dem Kontext. Wie sollte er ihr helfen, wenn sie Schuld war, dass er sich hier befand? „Bitte…“ Schritt für Schritt kam sie näher und als sie direkt vor ihm stehen blieb, stockte Mayu für einen kurzen Moment der Atem. Sein Gegenüber war so schlank, dass es beinahe krankhaft wirkte und hätte sie kein langes, wallendes Kleid getragen, wäre er sicher gewesen, ihre Rippen erkennen zu können. Ihr Gesicht war eingefallen, die weißen Augen schimmerten durchsichtig, ohne eine Pupille erkennen zu lassen. Und wäre das nicht schlimm genug gewesen, so war sie übernatürlich blass, genau so weiß, wie der Schnee zu ihren Füßen.
 

Ebenso wie der Rest ihres Körpers, wie Mayu nach und nach bewusst wurde. Alles an ihr war so strahlend hell, dass es beinahe schon in den Augen blendete und langsam machte er drei Schritte nach hinten - wer auch immer sie war, sie besaß Macht. Nur ob diese Gestalt vor ihm von ihr selbst gewählt worden war oder einem Fluch entsprang, war unmöglich festzustellen. Träumer konnten sich ihr Aussehen eigentlich selbst auswählen, so viel wusste er noch, aber er musste zugeben, dass er sich damit nie weiter befasst gehabt hatte. Vielleicht war es wirklich arrogant gewesen, darauf zu achten, nur seine Elementarfähigkeiten zu meistern und die restliche Magie Stück für Stück zu erlernen. Ob er je eine Chance bekommen würde, seinen Fehler zu korrigieren? Mayu musste schlucken und wich automatisch zurück, als sie eine Hand nach ihm ausstreckte. Der eisige Hauch, welcher von ihr ausging, war ihm eindeutig nicht geheuer, obwohl er selbst Eismagie beherrschte, aber ihre schien anders zu sein, ohne dass er wirklich sagen konnte, was es war, dass ihn so störte. Wenn man die äußeren Umstände außer Acht ließ natürlich. „Bitte…Bitte hilf mir!“ Selbst als sie schluchzend auf die Knie sank, hielt er Sicherheitsabstand, denn gegen Eis würde er kaum etwas ausrichten können. Es würde Feuer brauchen und egal wie sehr er dieses Element trainieren würde, er würde immer schwach darin bleiben. „Bitte…Bring ihn mir zurück!“
 

Ihr Schluchzen wurde lauter und Mayu beobachtete voller Schrecken wie sich Eis zu seinen Füßen auszubreiten begann, was ihn nur noch weiter zurück weichen ließ. „Bring ihn mir zurück…Ich flehe dich an. Du musst ihn befreien, dass wir glücklich sein können.“ Ihre Stimme wurde gegen Ende des Satzes immer leiser, dass er Mühe hatte, sie zu verstehen bis Mayu heftig zusammen zuckte, als statt der jungen Frau plötzlich ein in Lumpen gehülltes Kind vor ihm schwebte, welches ihn aus rotbgühenden Augen anstarrte und schließlich begann zu kreischen. „BRING MIR MEINEN EHEMANN ZURÜCK ODER ICH NEHME MIR DEINEN!“ Eiskristalle flogen ihm entgegen, bohrten sich in seinen Körper und er schaffte es noch, die Hände zu heben um einen Schild zu erschaffen, welcher zumindest sein Gesicht schützen sollte, bevor alles um ihn herum von blendender Helligkeit verschluckt wurde und er mit einem Schrei aufschreckte. Sein Herz raste so sehr, dass es schmerzhaft gegen seine Rippen schlug und als sich jemand über ihn beugte, schrie Mayu erneut, dieses Mal laut genug, dass es in seinen eigenen Ohren weh tat. Es dauerte einige Sekunden, bis er Issay erkannte und sich bewusst war, dass er seinen Liebsten wohl komplett verstört hatte, aber er brachte kein Wort über die Lippen. Immer noch kreiste der Satz dieser seltsamen Kreatur durch seinen Kopf und er merkte erst, dass er am ganzen Körper zitterte, als Issay ihm eine Decke um die Schulter legte, welche er eng um sich zog und tief durchatmete.
 

Es dauerte noch einige Momente, bis Mayu wieder wusste, wo er sich befand. In seinem Haus, welches er mit Issay gekauft hatte. Nicht in Frankreich, aber in England. Auf dem Küchenboden weil er offenbar plötzlich ohnmächtig geworden war. Zumindest laut Issay. Er wusste es besser, er war gewaltsam in einen Traum gezogen worden, der nicht sein eigener gewesen war. Da war es eigentlich ein Wunder, dass er so unbeschadet entkommen war. Es gab immerhin Berichte, dass bei solchen Vorkommnissen bereits Körper und Seele voneinander getrennt worden waren und die sterblichen Überreste in ein Koma gefallen waren, aus dem sie nie wieder erwachen sollten, während der Geist ziellos von Traum zu Traum wanderte. So etwas war ihm bisher noch nie zuvor passiert und eigentlich war ihr Haus mit allen möglichen Schutzzaubern ausgestattet, also musste es eine andere Erklärung dafür geben können. Nur welche? Mayu grübelte immer noch vor sich hin, während Issay ihn ins Wohnzimmer gebracht hatte und zurück in die Küche gegangen war um frischen Tee aufzusetzen, aber er wollte einfach zu keinem Ergebnis kommen. Zumindest nicht, bis sein Blick auf den Schwan fiel und er beinahe vom Sofa gesprungen wäre. Diese toten, leeren, ausgehöhlten Augen…Er kannte sie. Aus dem Traum. Aber war das möglich, dass diese Frau…dass ihr Geist sich in diesem Objekt befand? Eingefroren und auf Erlösung hoffend?
 

Sie hatte ihn nach jemandem gefragt, ihrem Ehemann…Aber wie sollte er diesen denn finden können? War dieser ebenfalls ein verfluchter Geist, in ein Objekt gebannt und nicht in der Lage, irgendetwas an seinem Zustand zu ändern? Aber der Händler hätte ihm doch gesagt, wenn es mehr als einen Schwan geben würde…Mayu runzelte die Stirn, während er langsam rückwärts aus dem Zimmer ging. Es musste uralte, schwarze Magie sein, wenn sie es problemlos durch seine Schutzwälle geschafft hatte. Oder lag es daran, dass er dieses Ding selbst herein gebracht hatte? Fast wäre er mit Issay zusammen gestoßen, welcher ihm eine Tasse Tee hatte bringen wollen und Mayu schüttelte nur stumm den Kopf, bevor er die Küchentür schloss und zu seinem Liebsten aufsah. „Nicht ins Wohnzimmer. Erst überlegen wir uns, wie wir diesen Schwan loswerden.“ Issay runzelte die Stirn und Mayu seufzte tief auf, bevor er den Kopf an die Schulter seines Liebsten lehnte. „Das ist eine verdammt lange Geschichte und ich bin mir nicht mal sicher, ob sie so stimmen könnte. Aber wir müssen das Ding los werden, Kachan. Die Magie die von ihm ausgeht, ist so gut getarnt, dass ich es nicht sehen konnte, aber da war ein Zauberer am Werk. Das ist schwarze Magie in Reinform und ich bin nicht stark genug um das zu zerstören. Wir müssen einen Magier finden und ich muss einiges nachlesen.“
 

Zwei Wochen später war Mayu immer noch nicht viel schlauer geworden. Der Schwan befand sich mittlerweile in ihrem abgesperrten und versiegelten Gästezimmer, aber jeder Magier den er bisher kontaktiert hatte, hatte abgelehnt sich mit der Problematik näher zu befassen, kaum dass Mayu erklärt hatte, worum es sich genau handelte und langsam stand er kurz davor, zu verzweifeln. Das blöde Ding ließ sich nämlich auch nicht einfach so zerstören - er hatte es versucht. Oder besser gesagt, er hatte den Schwan in einem Wutanfall auf den Boden geworfen und er hatte keinen einzigen Kratzer abbekommen. Seitdem schlief er kaum noch, aus Angst, erneut in einen Traum gezogen zu werden. Denn dagegen konnte Issay ihn nicht beschützen. Er ernährte sich hauptsächlich von schwarzem Tee und Kaffee, sein Appetit war komplett verschwunden und es war ein Wunder, wenn er mal mehr als nur eine Scheibe Toast zu sich nahm. In seinem Beruf hatte er Urlaub eingereicht und auf jeder freien Fläche stapelten sich Pergamentrollen und Bücher. Ein Ausnahmezustand, den Issay so noch nie erlebt hatte. Aber jedes Mal, wenn er versuchte zu fragen, wurde er abgeblockt. Mittlerweile hatte er es aufgegeben und gab Mayu seinen Freiraum, wobei er dessen Lebensenergie nie aus den Augen ließ. Man wusste schließlich nie. Als diese allerdings in den grauen Bereich rutschte, hatte Issay nur noch eine Möglichkeit gesehen, weswegen er sich mit Mayu jetzt auch auf dem Weg nach Irland befand.
 

Gut verborgen vor den Augen der Menschen, tief durch das Meer in einer Kutsche der Wassermenschen. Diese hatten freudig zugestimmt, eine Wasserhexe ihr Reich passieren zu lassen und ihnen sogar Geleitschutz gegeben. „Hey…Jetzt schau doch nicht so böse. Wann bekommen wir schon mal die Gelegenheit uns von Seepferdchen durchs Meer ziehen zu lassen, hm?“ Issay lachte leise, während er seinen Freund nur noch enger an sich heran gezogen hatte, welcher ihm einen düsteren Blick schenkte. „Michan. Wir bekommen so eine Gelegenheit vielleicht nie wieder und ich weiß, dass ich dich davon abhalte, diesen Fluch zu lösen, aber du musst mal ausspannen und abschalten, sonst wirst du verrückt, Liebling.“ Issay seufzte und Mayu senkte langsam den Blick, zuckte etwas mit den Schultern. „Ich will einfach nicht dass dir etwas passiert.“ Mayu sah müde auf und murrte leise, als er dabei direkt in die Laterne sah, welche einer ihrer Begleiter mit sich trug um ihnen den Weg zu erhellen. Es war ein wunderschönes, blau schimmerndes Licht und er nahm sich vor, sich bei Gelegenheit zu bedanken, dass die Ältesten des Wasservolks so aufmerksam gewesen waren, denn die Wasserwesen brauchten kein Licht, das war nur zu ihrem Komfort mitgenommen worden, dass sie erkennen konnten, wo sie sich befanden. Die Felsen um sie herum mochten düster und bedrohlich wirken, aber hier, in der Kutsche, war es als ob die Welt außerhalb ganz weit weg war. Die Fische, welche vorbei schwammen, beachteten sie kaum und kurz musste Mayu überlegen, wie so ein Ausblick wohl irgendwo vor Hawaii wäre, mit den zigtausend Korallenrollen, bunten Fischen und wunderschönem Strand…Vielleicht sollte er Issay zu einem kleinen Urlaub überreden, sobald sie aus Irland zurück waren und das Schwanproblem gelöst war.
 

Mehrere Stunden vergingen während sie durch die Unterwasserwelt wanderten und Mayu war mehr als froh, dass er sich zumindest Grundkenntnisse der Sprache der Wassermenschen angeeignet hatte, so konnte er sich mit einem ihrer Begleiter unterhalten, nachdem Issay es endlich geschafft hatte, ihn zu beruhigen. Leider konnten auch die Wassermenschen ihm mit seiner Eismagie nicht aushelfen, aber sie hatten ihm den Namen eines Kobolds genannt, welcher eventuell helfen konnte. Kaum dass sie an der Steilküste Irlands angekommen waren, hatten sich die Wassermenschen jedoch verabschiedet und ihnen ein Muschelamulett übergeben, falls sie sich entscheiden sollten, den Rückweg ebenfalls durchs Wasser zu nehmen. Mayu seufzte tief auf, während er ihnen nachsah. Ob es wirklich so gut gewesen war, das Haus zu verlassen? Erst, als Issay einen Arm um seine Hüfte legte, zuckte er zusammen und sah zu seinem Freund auf, welcher ihn liebevoll betrachtete. „Es wird alles gut, hörst du? Ich verspreche es dir.“ So gerne er auch widersprochen hätte, der Blick in Issays Augen hielt ihn davon ab. So viel Liebe und Vertrauen hatte er noch nie erlebt und er würde sich schlecht fühlen, sollte er seinen Freund enttäuschen. Also nickte er und ließ sich von Issay langsam von den Klippen wegführen. Eine Wiese erstreckte sich vor ihnen soweit das Auge reichte und Mayu runzelte leicht die Stirn, während er seine Sinne sich vorsichtig umher tasten ließ. Er konnte zwar nichts sehen, aber das hieß nicht, dass er nichts spüren konnte.
 

„Issay…Wo sind wir?“ Dieser grinste wortlos und je länger sie liefen, desto frustrierter fühlte sich Mayu. Waren sie wirklich hier her gekommen, dass sie durch die Natur laufen konnten? Das hätten sie zuhause schließlich auch gekonnt. „Issay…Verdammt, jetzt antworte mir!“ Mayu verdrehte die Augen, als sein Freund nur eine Hand hob und er wäre an diesem vorbeigerannt, wenn er ihn nicht festgehalten gehabt hätte. „Sht. Hörst du sie nicht?“ Fast hätte er nachgefragt, ob sein Liebster verrückt geworden war, dann jedoch blinzelte Mayu irritiert als eine ferne und unbekannte Melodie seine Ohren erreichte und er erstarrte komplett. Was hatte das zu bedeuten? Hatte die verirrte Seele im Inneren des Schwans plötzlich Besitz von Issay ergriffen? Dieser lächelte jedoch nur und zusammen verharrten sie so an Ort und Stelle, bis die Welt um sie herum zu flackern begann und Mayu beinahe hintenüber gefallen wäre, als sich ihnen ein Pferd näherte. Wo kam das Tier denn jetzt plötzlich her? Und woher hatte Issay plötzlich ein Halfter mit Trense? Mayu konnte gar nicht so schnell reagieren, wie dem Pferd das Halfter übergeworfen worden war und es versuchte, sich unwillig schnaubend zu befreien. „Tut mir Leid, alter Freund, aber ich trau dir zu, dass du auf die Idee kommst, Mayu verspeisen zu wollen und er gehört bereits mir.“ Issay tätschelte dem schwarzen Hengst die Flanke und dieser verdrehte die Augen so sehr, dass man deutlich das Weiße seiner Augen sehen konnte. „Dabei kennen wir uns doch schon ewig…“ Issay schüttelte lachend den Kopf und zog Mayu mit der freien Hand eng an sich heran. „Michan, das ist Cathàn. Lass dich nicht von seinem Aussehen einlullen - er ist einer meiner ältesten Freunde, aber ich fürchte ein Kelpie kann nicht so einfach gegen seine Natur ankommen.“
 

Mayu nickte skeptisch und zuckte zurück, als das Pferd sich vor ihm aufbäumte - irgendwie war ihm dieses Wesen absolut nicht geheuer. „Na komm, er wird uns zu den Anderen führen.“ Damit hatte ihm Issay auf den Rücken des Pferdes geholfen und Mayu erschauderte. Statt Wärme schien das Fell eiskalt zu sein und er war sich sicher, hätte Issay den Hengst nicht am Halfter geführt, er wäre auf und davon gerannt. So aber schien er zu gehorchen, wieso auch immer. Während sie liefen, unterhielten sich Issay und Cathàn, aber er schenkte dem Gespräch keine Beachtung, zu sehr war er damit beschäftigt, seine Umgebung im Auge zu behalten. Als sie an einen Steinkreis gelangten, blieben Pferd und Schatten stehen und Mayu legte fragend den Kopf schief. „Wir sind fast da, Liebling. Dann erkläre ich dir alles.“ Issay hatte ihn wieder vom Rücken des Kelpie gehoben und zu dritt betraten sie den Steinkreis, wobei sich Mayus Haare in alle Richtungen aufstellten dank der mächtigen Magie, welche erst deutlich spürbar war, als sie zwischen den Steinen hindurch geschritten waren. Issay ging unbeirrt weiter und plötzlich überwältigte Mayu das Gefühl zu fallen, dass er panisch nach der Hand seines Freundes griff - und ins Leere stürzte. Als er die Augen wieder öffnete, lag er in Issays Armen, welcher ihn eng an sich heran drückte und blinzelte irritiert. Oh. Irgendwie erschien ihm seine Umgebung um einiges heller und freundlich noch als davor und während er sich langsam von seinem Liebsten erhob, schlich sich ein Lächeln auf seine Züge, als sich ihnen tanzende Lichter näherten, welche sich beim Näherkommen als kleine, bunte Wesen mit Flügeln herausstellten. Das waren Feen. Und unbewusst streckte er eine Hand aus, sah überrascht wie sich blaue Schmetterlinge auf seinen Fingerspitzen nieder ließen, bevor sie wieder auseinander stoben, als sich Issay ebenfalls regte.
 

Er hatte immer noch keine Ahnung, wo sie hier gelandet waren, aber es war definitiv eine Abwechslung zu London. „Du bist also doch zurück gekommen.“ Eine leise Stimme erregte seine Aufmerksamkeit, allerdings sprach diese Person nicht zu ihm. Von dem was er erkennen konnte, wirkte sie wie eine alte Frau, komplett in weiß gekleidet, mit knielangem weißem Haar und blutroten Augen, deren Blick beinahe schon anklagend auf Issay lag, welcher sich vor ihr verbeugte und sie dann lachend in die Arme zog. „Natürlich. Du weißt, dass die Ewigkeit nur ein Wimpernschlag ist, Nuala.“ Ihre Mundwinkel zuckten, dann drehte sie sich zu Mayu und dieser erschauderte. „Ah…Deswegen.“ Issay nickte und legte einen Arm um seine Schulter und während Mayu sich eng an seinen Freund kuschelte, drehte sich die alte Frau um, hob die Arme in die Luft und rief etwas in einer Sprache die er nicht verstand. Dann warf sie ihnen einen Blick über die Schulter hinweg zu. „Dann feiern wir heute Nacht Claddagh!“ Damit hatte sie sich abgewandt und die Feen, welche immer noch um sie herum schwebten mit einer Handbewegung weg gescheucht. Auch Cathàn folgte ihr, zurück in den Wald, aus welchem sie gekommen war und Mayu fühlte sich komplett überwältigt, als er zu seinem Liebsten aufsah. „Ich dachte, es ist Zeit, dass du meine Familie kennen lernst, Mayu. Sie ist vielleicht nicht das, was du erwartest, aber es sind Wesen, die ich sehr zu schätzen gelernt habe, seit ich existiere. Sie mögen alle auf ihre Weise todbringend und gefährlich sein, aber sie werden dir nichts tun, weil sie wissen, dass ich dich liebe.“ Mayu nickte stumm, während er sich immer noch erschlagen fühlte von zu vielen neuen Eindrücken, aber er vertraute seinem Freund und so ließ er sich von diesem langsam in den Wald führen, während seine Gedanken sich zu überschlagen drohten. „Issay…Was bedeutet eigentlich Claddagh?“ Kurz schwieg sein Liebster, dann lachte er leise und Mayu war sich mehr als sicher, dass sein Herz einen Schlag ausgesetzt hatte bei der Antwort. „In unserer Welt? Verlobung. Es ist eine Feier für zwei einsame Herzen die ineinander ein zuhause gefunden haben.“

Bluebell

Als Mayu die Augen aufschlug dauerte es einige Momente bis er sich orientiert hatte und dann nochmal etwas, bis ihm wieder einfiel, wieso er unter freiem Himmel geschlafen hatte. Richtig. Irland. issay. Verlobung. Also war das alles doch kein Traum gewesen sondern echt…Murrend verzog er das Gesicht und atmete tief durch. Das war irgendwie typisch Issay. Ihn durch die Gegend zu schleppen ohne sich zu vergewissern, dass er damit einverstanden war. Aber während er langsam aufstand um sich ordentlich strecken zu können, musste Mayu zugeben, dass wenigstens die Umgebung traumhaft schön war. Er erinnerte sich an nicht mehr viel von vergangenem Abend - nur an ein großes Lagerfeuer, Wesen unterschiedlichster Herkunft und einen Nektar der genau so alkoholhaltig wie süß war. Oh und natürlich erinnerte er sich an Issay, wie sie zusammen ums Feuer getanzt hatten. Düster wollte ihm noch ein Ritual einfallen, aber die Bruchstücke bekam er nicht mehr zusammen, weswegen er es schließlich seufzend aufgab. Der Ausblick von dem großen, dachlosen Baumhaus lenkte ihn zusätzlich ab, denn er war sicher, dass er so etwas noch nie zuvor gesehen gehabt hatte. Überall Bäume, ein nahezu blickdichter Wald und doch war in einigen Metern Entfernung eine große Lichtung erkennbar mit einem See und einem Wasserfall. Und dort, mitten im Wasser tanzte völlig gedankenverloren eine Gestalt und Mayu wäre beinahe hinten über gefallen, als ihre Blicke sich trafen. Ohne zu fragen, wurde ihm bewusst, dass er gerade zum zweiten Mal in seinem Leben eine Nymphe getroffen hatte und nachdem Issay nirgendwo zu sehen war, beeilte er sich, vom Baum auf den Boden zu kommen und sich dem Wasserfall zu nähern auch wenn ihm das Herz bei jedem Schritt in der Brust schmerzte.
 

Außer seiner Mutter hatte er nie Kontakt mit einer Nymphe gehabt und doch wusste er einfach, dass er es bereuen würde, diese Gelegenheit verstreichen zu lassen. Am Rande des Sees angekommen zögerte Mayu schließlich und zuckte zurück, als sich ein augenscheinlich junges Mädchen aus dem Wasser erhob, welches ihn ruhig musterte. Einige Sekunden lang starrten sie sich gegenseitig an, dann streckte sie eine Hand aus und Mayu ergriff diese, nur um im nächsten Moment ins Wasser gezogen zu werden. Oder besser, er wäre ins Wasser gezogen worden, wenn er seine Magie nicht eingesetzt gehabt hätte, dass er auf der Oberfläche laufen konnte und ihr so direkt in die Arme stolperte. Sein Gegenüber lachte leise und bevor er sich wirklich bewusst war, was passierte, tanzte er mit ihr übers Wasser, während sie deutlich Spaß daran hatte, zu führen. Erst eine gefühlte Ewigkeit später entließ sie ihn schließlich um es sich auf einem der drei großen Felsen bequem zu machen, welche sich hinter dem Wasserfall befanden und ihn amüsiert zu mustern. „Du bist Issays Noivo, nicht?“ Ihre Stimme war leicht und unbekümmert, sie erinnerte Mayu an das gemütliche Plätschern eines trägen Flusslaufes und er musste lächeln, bevor er nickte. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was das unbekannte Wort bedeutete, es konnte nichts Schlimmes sein, wenn es in Verbindung zu Issay stand. „Freut mich. Hätte nie gedacht, dass ich je eine Wasserhexe zu Gesicht bekomme, aber du kannst wahnsinnig gut tanzen.“ Jetzt kratzte er sich doch verlegen am Hinterkopf und zuckte leicht mit den Schultern. „Danke…War aber das erste Mal. Ach ja, du darfst mich ruhig Mayu nennen.“ Sein Gegenüber lachte leise, bevor sie ihre himmelblauen Haare über die Schulter warf und ihm bedeutete, sich ebenfalls zu setzen, was Mayu schließlich auch zögerlich tat. „.Ich bin Illyora und wenn dass dein erstes Mal war, musst du eine Nymphe in der Verwandtschaft haben. Ich kenne niemanden der sonst so leicht mit mir mithalten kann.“
 

Was sollte er dazu denn bitte sagen? Mayu blinzelte irritiert, während die Gedanken in seinem Kopf rasten. Sicherlich würde er alles abstreiten können, aber welchen Sinn hätte das? Er war hier unter seinesgleichen. Sie war kein Mensch, sie würde es verstehen können. Trotzdem kam kein Wort über seine Lippen, er starrte sein Gegenüber nur an und überlegte wie unhöflich sie es finden würde, sollte er einfach aufstehen und gehen. Illyora hatte allerdings keine Ahnung, was sie mit dieser harmlosen Frage ausgelöst gehabt hatte und es wäre wohl nicht fair wenn er sie so stehen ließ…Komplett in seinen Gedanken versunken zuckte Mayu heftig zusammen, als plötzlich ein Schatten auf ihn fiel und er hatte einen Wasserschild erschaffen, bevor er darüber richtig hatte nachdenken können. „Ärgerst du etwa unseren Neuzugang, Liebling?“ Als er den Schild auflöste, fand er sich einer zweiten Frau gegenüber, welche ihn skeptisch musterte und er wäre beinahe vom Stein gerutscht. Oh oh. Wer auch immer das war, jetzt war er eindeutig in der Unterzahl. Erst nach und nach fielen ihm Details an ihr auf, die eng angelegten Flügel, die raubtierartigen Krallen an ihren nackten Füßen und ihren Händen. Dass sie eine Art Lederrüstung zu tragen schien, irritierte ihn weniger als ihre bunten Haare. Pink, gelockt und hüftlang. Und dazu die stechenden, gelben Augen…Unbewusst erschauderte er und es fiel ihm schwer, nicht doch einfach aufzustehen. Immerhin, er wusste selbst gut genug wie es sich anfühlte, wenn man allein durch sein Aussehen verurteilt wurde. „Aber Bri…Das würde mir im Leben nicht einfallen! Wir haben zusammen getanzt.“ Die Stimme der Nymphe war nicht mehr als ein Säuseln bevor sie sich an die Unbekannte geschmiegt hatte um sie küssen zu können und Mayu blinzelte irritiert.
 

Oh. „Du weißt, dass ich nicht will dass du mit jemandem tanzt, den du nicht tötest.“ Illyora zuckte mit den Schultern und Mayu nahm das als Zeichen um doch aufzustehen und einige Schritte nach hinten zu gehen. Issay konnte noch so oft sagen, dass seine Freunde ihm nichts tun würden, den Blicken nach zu urteilen die er gerade bekam, war er sich trotzdem wahnsinnig sicher, dass die Vogelfrau ihm mit Genuss das Herz aus der Brust reißen und roh verspeisen würde. „Ach, Brianna...“ Mayu zuckte zusammen, als Illyora ihn plötzlich von hinten umarmte. Ihr Körper war so kalt, aber gleichzeitig war ihm das Gefühl nur zu vertraut von seiner Mutter…“Er ist so niedlich. Kann ich ihn nicht noch etwas behalten?“ Mayu schaffte es gerade noch zur Seite zu springen, bevor er Briannas Krallen hätte spüren können und dieses Mal rannte er. Zum Glück folgte ihm keine der Beiden und erst als er wieder unter dem Baum angekommen war, auf dem er aufgewacht war, wagte er es wirklich zu atmen und ließ sich müde gegen den Stamm sinken. Er musste wirklich dringend mit Issay reden, so konnte das nicht weiter gehen. Gerade als er überlegte, wieder nach oben zu klettern, hörte er seinen Namen und drehte sich um. Na endlich. Sein Liebster bekam ein schwaches Lächeln von ihm geschenkt, bevor er ihm in die Arme gefallen war und das Gesicht an seiner Brust vergrub. „Wenn ich nicht bis Ende der Woche tot bin, ist das ein Wunder.“ Issay lachte amüsiert und Mayu kuschelte sich brummend enger an seinen Freund. Wieso liebte er diesen Idioten nochmal so sehr?! „Mit wem hast du jetzt wieder Bekanntschaft geschlossen, hm?“ Fast hätte er die Frage übergangen, dann fuhr sich Mayu müde durch die Haare und zuckte mit den Schultern. „Illyora. Und Brianna.“ „Oh…Ich hätte dich wohl warnen sollen. Du hattest noch nie mit Harpyien zu tun, oder?“ Mayu schüttelte nur den Kopf und Issay zog eine Grimasse - kein gutes Zeichen. „Ich rede später mit ihr. Was hältst du von Frühstück?“ Täuschte er sich oder versuchte sein Freund abzulenken? Mayu runzelte die Stirn und bevor er es sich versah, fand er sich in Issays Armen wieder und dieser schwebte mit ihm zurück ins Baumhaus.
 

Zu Mayus Überraschung, hatte Issay ihm ein richtiges Frühstück besorgt - inklusive schwarzem Tee mit Milch und er starrte seinen Liebsten für einige Sekunden stumm an, bevor er ihm einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte. „Du bist unglaublich.“ Issay schüttelte lachend den Kopf und während es sich Mayu summend bequem machte, hatte der Schatten vorsichtig die restlichen Lebensmittel auf dem kleinen Tisch ausgebreitet. „Nein…Ich will nur nicht, dass es dir schlecht geht. Neunzig Prozent aller Kreaturen die hier leben, jagen oder töten Menschen…Und bevor du dich von Beeren und Wurzeln ernähren musst…“ Issay grinste schief und Mayu verdrehte die Augen. „Weißt du, wir müssen dringend über deine Wahrnehmung reden. Mich nach Irland zu schleppen, in einen Teil des Landes, der von mordlüsternen Kreaturen nur so wimmelt, ist vollkommen ok für dich, aber dass ich verhungern könnte, weil es nicht das zu essen gibt, was ich gewohnt bin, macht dir Sorgen?“ Mit einem leisen Seufzen ließ sich Issay neben seinen Liebsten fallen, zuckte schwach mit den Schultern. „Mayu…Du bist kein Mensch. Ich hätte dich nicht hier her gebracht wenn du dich im Zweifelsfall nicht selbst verteidigen könntest. Ja, vielleicht hätte ich dich ordentlich warnen sollen, aber ich wollte nur dass du meine Familie kennen lernst. Die Wesen, die mir genau so am Herzen liegen wie du, die es geschafft haben, dieses Leben erträglich zu machen, Jahrzehnte bevor ich dich kennen gelernt habe. Sie sind der Grund, wieso ich eine feste Gestalt gewählt hatte und wieso wir uns begegnen konnten. Ich wollte nur, dass du verstehst.“ Mayus Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als Issay geendet hatte und wortlos auf den Tisch vor sich starrte und er war auf den Schoß seines Freundes gerutscht, bevor er darüber richtig hatte nachdenken können und schlang die Arme um ihn. „Oh Issay.“ Vielleicht hätte er wirklich versuchen sollen, es von der anderen Seite aus zu sehen.
 

„Es tut mir Leid, wenn meine Worte so hart rüber gekommen sind. Ich wollte dich nicht kritisieren, wirklich nicht! Aber es ist so viel Neues auf dass ich mich einstellen muss. In London sind wir eigentlich nur normale Bürger, ich nutze meine Magie höchstens um es mal regnen zu lassen wenn mein Kräutergarten mehr Wasser braucht oder für Kleinigkeiten. Hier muss ich ständig in Alarmbereitschaft sein…Illyora hätte mich lachend ertränkt, wäre ich nicht auf dem Wasser gelaufen. Ich wusste nicht mal, dass ich auf dem Wasser laufen kann, Issay! Es ist alles so viel auf ein Mal…“ Müde ließ Mayu den Kopf gegen den seines Liebsten sinken und gab einen leisen Laut von sich, als Issay begann ihm den Rücken zu kraulen. Erneut wurde ihm bewusst, wie sehr er seinen Partner ausgeschlossen gehabt hatte, die letzten Wochen über. Angefangen bei den Versuchen, diesen verfluchten Schwan zu zerstören, über seine Ängste, was passieren würde, wenn er einschlief und dann eben jetzt, dass er mit dieser Welt nicht zurecht kam, weil sie ihn komplett überforderte. Dabei hatten sie sonst auch immer über alles reden können. „Hey. Es ist ok, dass du dich hier nicht zurecht findest, ja? Ich bin das vermutlich alles falsch angegangen, hätte mir mehr Zeit nehmen müssen um dir alles zu erklären…Aber ich hatte Angst, dich zu verlieren.“ Issays Stimme zitterte leicht und automatisch schlang Mayu die Arme enger um seinen Liebsten. „Wenn wir London nicht verlassen hätten, wärst du gestorben bei dem Versuch diesen Fluch zu lösen und das konnte ich nicht mit ansehen. Also hab ich dich hier her gebracht, an den einzigen Ort der mir eingefallen ist, der weit genug weg war und an dem ich mich immer sicher gefühlt habe. Das hier ist meine Heimat, Mayu. Aber du? Du bist mein Zuhause.“ Issay schloss die Augen und Mayu spürte wie ihm langsam eine Träne über die Wange rollte. Es tat so weh diese Worte zu hören, gleichzeitig war es eines der schönsten Dinge, die ihm je gesagt worden waren. Wie sollte er darauf denn nur reagieren?
 

Hatten sie sich wirklich so weit von einander entfernt? War das alles seine Schuld? Sie hatten früher immer über alles geredet. Aber seit er in diesen Traum gezogen worden war, hatte sich alles verändert und Mayu musste zugeben, dass es allein er gewesen war, der plötzlich auf Distanz gegangen war, aus Angst, dass Issay etwas passieren konnte. Das hatte er jetzt davon. Ein schlechtes Gewissen und das unbestimmte Gefühl, seinen Freund verletzt zu haben. „Issay…“ Ein leises Schluchzen entkam Mayu, er hatte sich selten so mies gefühlt wie jetzt. Aber bevor er sich hatte entschuldigen können, hatte sein Liebster ihn bereits sanft geküsst und er klammerte sich zitternd an ihm fest, während er den Kuss vertiefte. Sie waren doch Partner, er wusste dass er sich auf ihn verlassen konnte. Issay war ebenso ein magisches Wesen wie er selbst und nicht so einfach zu töten. Wie hatte er das alles nur außer Acht lassen können? Wie hatte es ein kleines Mädchen geschafft, ihn so aus der Fassung zu bringen? Je länger sie sich küssten, desto mehr Tränen flossen und als Issay versuchte den Kuss zu lösen, gab Mayu nur ein leises Wimmern von sich und zog ihn noch enger an sich heran. Auch wenn seine Lungen protestierten und nach Sauerstoff verlangten, es war egal. Er brauchte die Gewissheit dass Issay nicht böse war, dass er ihn trotz allem verstand und dass er nicht verschwinden würde. Erst als ihm langsam schwindlig wurde, gab Mayu nach und schnappte hektisch nach Luft während alles um ihn herum sich drehte. Vielleicht war das keine gute Idee gewesen. Dass Issay ihm die verbliebenen Tränen wegstrich, ließ ihn müde lächeln und er griff nach der Hand des Anderen um ihre Finger miteinander zu verschränken. Jedoch wäre er im nächsten Moment beinahe von Issays Schoß gerutscht, als eine leise Melodie erklang und ein hellblaues Band sichtbar wurde, welches sich um ihre Ringfinger zu formen begann und länger wurde, bis es sich komplett um ihre Handgelenke gewickelt hatte und er sah mit großen Augen zu seinem Liebsten auf. „Was…Was ist das?“ Mayu musste schlucken, er traute sich nicht mal, seine Hand irgendwie zu bewegen, aus Angst, dass das Band dann zu einer Fessel werden und einschneiden würde.
 

„Unser Seelenband. Es aktiviert sich nur durch besonders starke Emotionen und ist auch nur für uns sichtbar oder Wesen denen wir unser Vertrauen schenken. Es kann nicht gelöst werden und führt uns immer wieder zusammen.“ Issay lächelte sanft und Mayu legte den Kopf schief, bevor er seine Hand zurück zog und fasziniert beobachtete wie das Band sich mit bewegte. „Das hast du gestern eigentlich schon ausgiebig getestet, aber du erinnerst dich nicht mehr, hm? Du hast mich lachend ums Lagerfeuer gescheucht und um ein paar Bäume herum…Ich konnte dich nicht überzeugen, dass das keine Reichweitenbegrenzung hat…“ Issay schmunzelte vor sich hin, Mayu hingegen wurde bei diesen Worten dunkelrot und griff schnell nach seiner Teetasse um einen großen Schluck trinken zu können. Dass der Tee bereits abgekühlt war, störte ihn dabei nicht im Geringsten. Wie wahnsinnig peinlich…Was hatte er gestern bitte noch alles getan? „Iss erstmal, dann können wir weiter reden, ja? Ich bin sicher, du willst den Rest auch noch hören…Wobei ich den Met das nächste Mal verstecken sollte.“ Mayu brummte zustimmend und hatte Issay lieber eine Scheibe Toast in den Mund geschoben, bevor der weiter reden konnte. Eigentlich vertrug er Alkohol sogar recht gut, aber so etwas wie Met war ihm noch nie zuvor unter gekommen. „Kann es sein dass du einer armen Familie ihr Essen geklaut hast?“ Issay sah seinen Liebsten fragend an und Mayu zuckte schwach mit den Schultern, bevor er sich noch einen Löffel der gebackenen Bohnen in den Mund schob. „Na ja ich hätte nicht gedacht, dass es hier draußen so etwas gibt.“ „Doch…Aber man muss wissen, wo.“ Damit war das Gespräch beendet, Issays Gesichtsausdruck nach und Mayu nahm es schulterzuckend zur Kenntnis. An sich war es ihm auch völlig egal wo das Essen her kam.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  EndlessRain
2019-11-30T18:55:51+00:00 30.11.2019 19:55
*fiept*
Gosh, wo soll ich anfangen? xD

Wer zum Teufel ist diese Frau oder dieses Kind? Und welcher Ehemann und wieso Mayu und argh!!
Ich sagte doch, böser Schwan >______<
Hab doch gewusst, dass mit dem was nicht stimmt u.û
*brummt*
Armes Mayu … aber zum Glück hat er Issay
Auch wenn er ihm nicht helfen kann, was die Magie angeht …
Mayu braucht trotzdem jemanden, der auf ihn aufpasst

Und oh mein Gott, die Seepferdchen!!! *____*
Das stell ich mir so wahnsinnig süß vor
*fiept*

Aber das Pferd ey xDDDD
Das ist einfach zu gut
Und blaue Schmetterlinge <3 *___*
Naw <3

Wer ist Nuala eigentlich? Ist das seine Großmutter? Das war irgendwie mein erster Gedanke oô

Hawww Q_____Q
Eine Verlobungsfeier <3
Das ist so ends niedlich ♥
Von:  EndlessRain
2019-10-05T19:40:29+00:00 05.10.2019 21:40
Mayu … Q________Q

Die Dorfbewohner sollten eigentlich froh sein, dass er ihnen geholfen hat <.<
Aber versteh ich das richtig, dass er seinen Vater gar nicht gekannt hatte, bis seine Mutter ihn mit in den Garten genommen hat zum Schutz? o.o" *überlegt*

Armes Kerlchen >___<

Und dieser Schwan … der hat ganz sicher was damit zu tun <.<
Mayu geht es erst schlecht, seitdem der komische Schwan da ist >___<

Aber wieso kann er sich plötzlich nicht mehr an die Augenfarbe seiner Mutter erinnern? >__<
Sag ja, böser Schwan <.<

Wieso wird er ohnmächtig? >______< *neugierig*
Von:  EndlessRain
2019-10-03T18:30:51+00:00 03.10.2019 20:30
Hawwww Q___Q
Omg wie niedlich die Beiden sind ;o;
*fiept leise*
Ich finde die Beiden passen ja verdammt gut zusammen u.u
Und Issay wird sich auch gut um seine kleine Hexe kümmern <3
Hach … es inspiriert mich jedes Mal deine FFs zu lesen T___________T
Bin gespannt wie es weiter geht und was noch man noch alles über Mayu und Issay erfährt >w<
Vor allen Dingen … dass Issay ihm nachgerannt ist wie ein verliebter Esel … xD
Aber wer kann einer Hexe auch schon widerstehen? xD ♥


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