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Be my One and Only - 私の唯一無二になりなさい

**KageHina**
von

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Akt I: Part XII – hero and savior II

 

[wenige Minuten zuvor]
 

„Shit...“, Tobio wusste nicht mehr weshalb er ausgerechnet diesen Weg entlanglief. Eigentlich war er ohne jeglichen Gedanken einfach losgelaufen. Mit seinen Händen in den Hosentaschen trottete er den Schotterweg entlang Richtung Schuleingang. Er kam bislang immer noch nicht zu einem Entschluss was sein Schulproblem anbelangte. Er brauchte einen Nachhilfelehrer – am besten jemanden, der ganz oben an der Spitze stand. So langsam stiegen die ersten Ängste in ihm auf. Was würde geschehen, wenn er scheitern sollte? Das hier war schließlich seine letzte Chance! Er durfte sich diese nicht auch noch verbauen! War er denn überhaupt zu irgendwas in der Lage? Er kam sich so hilflos vor – wie ein richtiger Looser, der irgendwann mal unter einer Brücke pennen würde! Was seine Eltern davon halten würden, daran wollte Tobio erst gar nicht nachdenken. Seine Gedanken kreisten – sein Kopf stand kurz vorm Explodieren.
 

„AHH!! LASS MICH LOS!!“, als der Schwarzhaarige jedoch einen hellen Aufschrei hörte, sah er auf und in diesem Moment kam seine Gedankenwelt zum Stillstand.
 

Das blaue Augenpaar erblickte Hinata, der sich in der Gewalt von diesem Ekelpaket von Ushijima befand. Sein Herz zog sich bei dem Anblick schmerzlich zusammen. Bevor Tobio wusste wie ihm überhaupt geschah, setzten sich seine Beine von selbst in Bewegung. Er nahm in diesem einen Augenblick um sich herum alles andere nur noch in Zeitlupe wahr. So schnell er konnte, rannte er auf Ushijima zu. Es stand außer Frage, dass dieser Tyrann gerade dabei war, erneut die Hand gegen Hinata zu erheben. Dass er ihm bereits Schmerzen zugefügt hatte, war dem körperlichen Zustand des Kleineren anzusehen. Sah er gerade richtig, dass dieses Arschloch ihn auch noch am Hals packte?
 

Immer mehr Wut stieg in Tobio auf – seine Hände bildeten sich zu Fäusten. Verdammt nochmal, er war wütend und zwar so richtig. So aufbrausend hatte er sich schon seit einem halben Jahr nicht mehr gefühlt. Noch während er in Bewegung war, peilte er den Brünetten an und hob seine Faust. Dann ging alles sehr schnell.
 

Bevor Ushijima reagieren konnte, verpasste Tobio ihm einen Schlag mitten ins Gesicht. Volltreffer! Der Tyrann ließ von dem Orangehaarigen ab und wand sich ab. So schnell Tobio reagieren konnte, fing er Hinata auf und drückte ihn nah an sich. Erst jetzt bemerkte der Schwarzhaarige wie zierlich der kleine Kerl in seinen Armen wirkte. Die Wut in seinem Innern entfesselte sich wie ein Laubfeuer, als er mit drohenden Augen den Brünetten fixierte, der sich immer noch am Boden krümmte. Immer fester drückte er Hinata an seinen Körper. Schützend schmiegten sich seine muskulösen Arme um den Orangehaarigen und baten ihm Schutz.
 

„Fass ihn noch einmal mit deinen dreckigen, schäbigen Händen an und ich schwöre bei Kami höchstpersönlich, dass ich dir das Leben zur Hölle machen werde!“
 

Es waren Worte, die tief aus seinem Herzen kamen. Tobio war es in diesem Moment egal, dass er möglicherweise Ärger hierfür bekommen sollte. In diesem Augenblick kamen die Erinnerungen von Tooru ans Tageslicht. Wie der Ältere sich damals schützend vor Tobios Vater gestürzt hatte und die Backpfeife einfing, die ihm hätte eigentlich gelten sollte. Der Jüngere kam nicht zu Schaden. Schwer schluckend sah Tobio auf Hinata hinunter, der zwischenzeitlich wieder das Bewusstsein erlangt hatte. Leuchtende braune Augen sahen zu ihm auf. Leider war er zu spät. Hinata ist bereits zu Schaden gekommen. Reumütig biss sich Tobio auf die Unterlippe und senkte seinen Blick.
 

„Es tut mir leid…“, kam ihm flüsternd über die Lippen, während er Hinata immer näher an sich drückte. Seine Hände verkrampften sich und begannen zu zittern. Warum war er bloß zu spät gekommen? Tobio wollte erst gar keinen Gedanken daran verschwenden, was geschehen wäre, wenn er diesen Weg nicht entlanggelaufen wäre.
 

„Kageyama…“, erst als der Angesprochene seinen eigenen Namen hörte, erwachte er aus seinen Gedanken und wand sich Hinata zu, der immer noch in seinen Armen lag. Tobio versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, was ihm leider nicht so ganz gelingen wollte. Er kam sich vor, wie der letzte Idiot.
 

„Keine Sorge, du bist in Sicherheit…“, hauchte der Schwarzhaarige leise und zog Hinata wieder nah an sich.
 

„Achje… wie niedlich. So sehen wir uns wieder, Tobio Kageyama…“, die bedrohliche Stimme, die an den Schwarzhaarigen gerichtet war, ließ ihn innehalten. Der Groll war bis zu ihm spürbar. Die Aura des Brünetten schlug um sich. Sie war bedrückend. Wieder sah das blaue Augenpaar auf und fixierte Ushijima, der sich zwischenzeitlich wieder erhoben hatte.
 

Dieser fuhr sich mit dem Handrücken grinsend über die Lippen und spuckte Blut zur Seite, ehe er wieder seine Aufmerksamkeit Kageyama und Hinata schenkte. Er wirkte, obwohl ihm gerade eine reingehauen wurde, erstaunlich ruhig. Ein schweres Schlucken folgte und Schweißperlen liefen Tobios Schläfe hinunter. Der Schwarzhaarige wusste, dass dies die Ruhe vor dem Sturm war.
 

„Was sollte das werden, Ushijima! Wolltest du ihn umbringen oder was!“
 

Der Brünette lachte daraufhin auf und blickte auf seine Hände, die er knackend zu Fäusten bildete.
 

„Weißt du Kageyama? Eigentlich konnte ich dich ganz gut leiden, aber du hast es gewagt, den kleinen Wicht hier mir vorzuziehen. Was bist du? Ein Held oder ein Trottel!?“
 

Tobio biss seine Zähne aufeinander und setzte Hinata vorsichtig hinter sich auf dem Boden ab. Er wusste, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Ushijima war der Art Typ, der sich von einem Schlag nicht einschüchtern ließ.
 

„Bleib bitte hinter mir…“, flüsterte der Schwarzhaarige dem Kleineren zu, woraufhin dieser ihm nur stumm zunickte. Es war offensichtlich, dass Hinata noch komplett neben sich stand. Seine Seelenspiegel blickten ins Nichts – es wirkte so, als sei der Orangehaarige im Moment gar nicht anwesend. Danach erhob sich Tobio wieder und wand sich Ushijima zu.
 

„Der kleine Wicht hier hat einen Namen! Haben wir unseren Anstand zu Hause gelassen oder besitzt du überhaupt erst gar keinen?!“
 

Es herrschte Stille. Alle Augenpaare waren fassungslos auf den Schwarzhaarigen gerichtet, der sich zwischenzeitlich die Ärmel seines Hemds hochkrempelte. Ushijima hingegen lachte kurz auf, ehe er seinen Kopf einmal rechts und einmal links aufknacken ließ.
 

„Du bist ganz schön frech. Aber sag mir eines Kageyama – warum hast du die Küchenschabe hier beschützt?“
 

Die Augen des Schwarzhaarigen funkelten gefährlich auf. Er verabscheute diesen Kerl so sehr. Der Spitzname, den der Tyrann dem Kleinen verpasste hatte, war eine Zumutung. Zornig biss Tobio auf seine Zähne, eh er knirschend erwiderte:
 

„Sind die Größeren eigentlich nicht dafür da, um die Kleineren zu beschützen?“
 

Auf Ushijimas Schläfe bildete sich eine Zornesader. Sein Gesicht verdunkelte sich und Tobio wusste genau, dass er den Bogen nun endgültig überspannt hatte. Ein letztes Mal sah er zu Hinata, der immer noch hinter ihm am Boden kniete. Die Blicke, die sie in diesem Moment austauschten, ließen Ushijima kurz innehalten, ehe er laut auflachte und seine Hände gegen seine Hüfte stemmte.
 

„Ah ~ ich verstehe was hier läuft! Du bist also einer dieser Sorte, Kageyama…“, langsam setzte sich der Brünette in Bewegung und kam auf sie zu.
 

Tobio nahm währenddessen eine Angriffsposition ein und stellte sich dem Brünetten entgegen. Er sollte sich erst gar nicht von dem Größeren provozieren lassen. Ushijima hingegen knackte seine Fäuste und funkelte den jungen Mann bedrohlich an.
 

„Da ich keine Widerworte erhalte, ist es also wahr… Es war eine gute Entscheidung, dass du abgelehnt hast, den unter diesen Voraussetzungen hättest du es bei uns nicht lange ausgehalten geschweige denn hätten wir dich akzeptiert!“
 

„Schnauze…“, grummelte Tobio und baute sich schützend vor Hinata auf. Der Orangehaarige hingegen sah zu seinem Retter auf. Seine Gedanken klarten langsam auf. Warum beschützte er ihn? Warum nahm er den Ärger mit Ushijima auf sich? Sein Herz raste.
 

„Was denn? Denkst du, ich habe Angst vor einem Arschficker, wie dir?“, der Wahnsinn stand dem Brünetten in diesem Augenblick ins Gesicht geschrieben. Seine Iriden glühten regelrecht und seine bedrohliche Aura schlug wie ein Tornado um sich.
 

Tobio spürte, wie sich ein schwerer Klos in seinem Hals bildete. Seine Fäuste zitterten bereits vor Wut. Ja, Ushijima legte alle Karten offen. Er wollte ihn definitiv provozieren und aus dem Konzept bringen, aber nicht mit ihm! Er ließ sich nicht darauf ein! Er musste für Hinata einen klaren Kopf bewahren. Er musste ihn beschützen! Ein Bild aus längst vergangenen Tagen klarte vor seinem inneren Auge auf. Wieder hallten in diesem Moment Toorus Worte durch seinen Kopf. Das blaue Augenpaar weitete sich. Tobio sah dessen Rücken vor sich. Es waren die Worte, die damals an seinen Vater gerichtet waren.
 

 
 

[...]

„Homophobe Kreaturen wie Sie finde ich einfach nur zum Kotzen!“

[…]

 
 

Ehe Ushijima vor dem Schwarzhaarigen zum Stehen kam und zum Schlag ausholen konnte, wurde die Hand noch in der Luft festgehalten. Der Brünette sah den Kleineren verblüfft an – mit solch guten Reflexen hatte er nicht gerechnet.
 

„Ich sag dir jetzt mal etwas Ushijima-“, noch während Tobio die Worte seinem Gegenüber regelrecht entgegenfeixte, nahm dieser mit dessen Bein zum Tritt aus. Tobio spürte Sekunden später einen heftigen Schmerz in seiner Bauchgebend. Er hustete und Blut landete auf seiner Handfläche. Ushijima hatte tatsächlich zugetreten und er war gerade dabei den nächsten Angriff auszuführen. Der Schwarzhaarige erstarrte. Er konnte nicht einfach nur dastehen und die Schläge einkassieren – er musste sich wehren. Er musste sich verteidigen!
 

„-ich finde solche homophobe – intolerante Kreaturen wie dich und deine Laufbande echt zum Kotzen!!“, sein Aufschrei hallte von den Wänden des Gemäuers wider. Als Ushijima wieder aufsah, stockte ihm für einen Moment der Atem. Raubtierähnliche Augen blitzten ihm entgegen. Wo war dieser gleichgültige Blick hin? Es war, als ob ein innerer Schalter in dem Schwarzhaarigen umklappte.
 

Dann ging alles ganz schnell. Es geschah wie in Zeitlupe. Tobio holte mit Schwung aus und schlug mit seiner Stirn so fest er konnte gegen Ushijimas Kopf, ehe er daraufhin mit seiner Faust ausholte und dem Größeren einen heftigen Fausthieb auf die rechte Wange verpasste. Ushijima hob leicht vom Boden ab, ehe dieser sich vor dem Aufprall mit seinen Händen wieder auffing und erneut auf den Schwarzhaarigen zustürmte. Ein heftiger Schlagaustausch folgte. Sie zerfleischten sich regelrecht und keiner der Beiden wollte nachgeben. Sie waren von Anfang an einander ebenbürtig. Die Außenstehenden wollten sich aber auch nicht einmischen. Stattdessen sahen diese weiterhin dem Kampf zu.
 

Hinata saß währenddessen einfach nur da und war gezwungen einfach nur zusehen. Vorsichtig richtete sich der Orangehaarige auf und lehnte sich an die Mauer hinter ihm. Seine Hände wanderten zu seiner Brust. Seine Stimme zitterte, während er versuchte sich bemerkbar zu machen.
 

„Hört auf…“
 

Seine Worte wurden jedoch nicht erhört. Stattdessen kassierte Tobio einen weiteren Tritt in seine Magengrube. Immer mehr Blut bedeckte das Gras. Der Anblick ließ Panik in Shoyo aufsteigen. Ein Knoten bildete sich in seinem Innern.
 

„Hört auf…“, seine Stimme brach. Tränen stiegen in seinen Augen auf und erschwerten ihm die Sicht. Sie sollten aufhören! Er konnte sich das nicht mehr mitansehen. Schmerzerfüllt krallte er seine Hände in seine Krawatte und schüttelte mehrmals seinen Kopf, während er versuchte seinen Blick abzuwenden. Er spürte, wie die Panik ihm die Luftwege versperrte und sein Puls sich innerhalb weniger Sekunden verdreifachte. Der Druck in seinem Innern erreichte ein Ausmaß, dass den Kleineren erneut zusammensacken ließ. Er drohte eine Panikattacke zu erleiden, die ihm den Sauerstoff aus den Lungen drückte. Das Zittern seiner Hände verschlimmerte sich.
 

Er hasste Gewalt! Mehr als alles andere!
 

Es sollte keiner wegen ihm zu Schaden kommen.
 

„Bitte...“, schluchzte der Kleinere, ehe er all seinen Mut zusammennahm und erneut mit aller Kraft aufschrie.
 

„HÖRT DOCH ENDLICH AUF!!!!!!!“
 


 


 

Stille.
 


 


 

Es war ein Moment, in dem der Kampf für einen Augenblick zum Erliegen kam. Das Echo, das folgte, prallte an dem Gemäuer ab. Alle Augenpaare waren auf Shoyo gerichtet, der daraufhin weinend auf die Knie sank und zusammenbrach. Der Orangehaarige spürte, wie die letzte Kraft ihn verließ. Er konnte nicht mehr. Er hatte keine Kraft mehr.
 

Im selben Moment kamen bereits die ersten Lehrer aus dem Gebäude gerannt und schritten ein. Unter ihnen war auch der Vertrauenslehrer Herr Takeda, der fassungslos mit ansah, wie Tobio sich blutüberströmt wieder Hinata zu wand und vor ihm auf die Knie sank. Blut lief an seiner Schläfe und aus seinen Mundwinkeln hinunter. Das weiße Hemd war komplett mit Blut bedeckt. Es war mehr als offensichtlich, dass er schlimm zugerichtet war. Dass der Schwarzhaarige trotz dieser Verletzungen noch auf den Beinen stand, grenzte an ein Wunder.
 

Ushijima, der sich direkt hinter ihm befand und körperlich nicht besser aussah, wollte gerade erneut zum Schlag ausholen, als dieser von den Sportlehrern abgehalten und weggezerrt wurde. Der Brünette brüllte und schlug um sich.
 

„LASST MICH LOS! WIR SIND HIER NOCH NICHT FERTIG!!
 

Immer wieder schrie er dem Schwarzhaarigen beleidigende Worte entgegen.
 

„DU ELENDER WICHSER! ICH BRING DICH UM! EINE SCHWUCHTEL WIE DU HAT IN UNSERER WELT NICHTS VERLOREN! DAS WIRST DU NOCH BITTER BEREUEN!!!“
 

Es waren Worte, die definitiv nicht zur heutigen Gesellschaft gehörten. Immer wieder schlug der Brünette mit Schimpfwörtern und Drohungen um sich. Tobio hingegen blieb ruhig und rührte sich keinen Millimeter. Er wich nicht von Hinatas Seite. Der Orangehaarige war wie erstarrt. Er konnte nicht glauben, was sich gerade vor seinen Augen abspielte. So außer sich hatte er Ushijima noch nie erlebt.
 

Inzwischen hatten sich mehrere Schüler am Eingang eingefunden, unter anderem auch Tobios komplette Klasse. Sugawara und Kuroo stand der Schock ins Gesicht geschrieben. Die Miya-Zwillinge klatschten sich stattdessen gegenseitig in die Handfläche. Es war ein heller Aufruhr. Wenige Minuten später traf auch die Polizei ein, die den immer noch um sich schlagenden und tobenden Ushijima in Gewahrsam nahm. Tobio hingegen wurde von der Polizei und Herrn Takeda ins Direktorzimmer begleitet.
 

Der Orangehaarige sah dem Größeren nach – dieser hatte ihm zuvor noch ein zärtliches Lächeln geschenkt. Allerdings wusste der Kleinere nicht, wie er diese Geste zu deuten hatte. Shoyo kauerte immer noch am Boden und wurde von der Schulkrankenschwester noch fertig behandelt, ehe Kenma und Hoshiumi zusammen mit Akaashi zu dem Orangehaarigen stürmten. Auch Bokuto war dicht hinter ihnen.
 

„Hinata, alles in Ordnung? Bist du verletzt?“
 

Der Orangehaarige sah zu Akaashi auf, der vor ihm auf die Knie gegangen war. Allerdings war der Kleinere unfähig überhaupt etwas zu sagen. Bokuto, der neben Akaashi ebenfalls auf die Knie gegangen war, kochte vor Wut.
 

„Dieser Dreckskerl! Der kann es einfach nicht lassen! Hat ihm mein Denkzettel noch nicht gereicht, dass er sich von meinen Freunden fernzuhalten hat?!“
 

„Bokuto, bitte beruhige dich…“
 

„Nein Akaashi! Dieser Bastard hat den Bogen endgültig überspannt!!“
 

Shoyo hingegen sah auf seine bandagierten Handflächen herab, die auf seinen Beinen ruhten. Sein Herz raste und seine Gedanken kreisten. Sie kreisten in diesem Moment nur um eine einzige Person.
 

„Kage…yama…“, flüsterte der Orangehaarige leise, ehe er seine Hände zu Fäusten ballte.
 

„Was ist mit ihm?“
 

Wieder sah Shoyo auf und blickte in Bokutos goldene Augen. Langsam wanderte das braune Augenpaar wieder zu seinen Fäusten, die er daraufhin fest an seine Brust drückte. Tränen bahnten sich erneut ihren Weg an seinen Wangen hinunter. Er wusste nicht, welche Emotionen er gerade verspürte. War es Traurigkeit? War es Freude? Immer mehr benetzten die Tränen seinen Uniformstoff.
 

Hoshiumi und Kenma standen vor ihm und warfen sich gegenseitig traurige Blicke zu. Akaashi wand sich Bokuto zu, der ihm stumm zunickte. Vorsichtig zog der Schwarzhaarige Shoyo zu sich. Behutsam legte er seine Arme um dessen Körper und fuhr zärtlich mit seinen Händen über seinen Rücken. Mit einem Mal brach der Damm und Hinata weinte bitterlich. Er krallte sich in Akasshis Oberteil und vergrub sein Gesicht im beigen Pollunder. Das alles war zu viel. Es wurde dem Kleineren alles zu viel. Die Bilder wollten nicht aus seinem Kopf verschwinden – immer wieder sah er Kageyama und Ushijima vor sich, wie sie sich gegenseitig an den Hals sprangen. Überall Blut. Es war ein grauenhafter Anblick – zudem sich gleichzeitig noch andere Bilder in seine Gedanken geschlichen hatten. Bilder, die schon drei Jahre zurücklagen. Warum kamen ausgerechnet diese Bilder nun hoch? Warum ausgerechnet jetzt? Shoyos Körper zitterte wie Espenlaub.
 

„Was ist mit Kageyama?“, fragte der Schwarzhaarige vorsichtig und sah zu Hinata, der sich nach wenigen Minuten wieder gefangen hatte. Mit seinem Handrücken fuhr er sich über die Augen.
 

„Was auch immer er getan hat, das wird gewaltigen Ärger geben…“, murmelte Kenma und senkte seinen Blick, woraufhin er einen ermahnenden Hinterkopf-Klaps von Hoshiumi einkassierte.
 

„Den Kommentar hättest du dir echt sparen können, du Depp!“
 

Erst nach und nach fügten sich Shoyos Gedanken zusammen. Seine braunen Augen weiteten sich vor Schreck. Der Druck auf seinem Brustkorb war kaum noch auszuhalten. Die Bilder, die zuvor noch seine Gedanken heimgesucht hatten, verblassten augenblicklich. Stattdessen machte sich ein anderes Gefühl in ihm breit.
 

„Nein… bitte nicht…“, flüsterte der Orangehaarige und versuchte aufzustehen. Akaashi kam ihm direkt zur Hilfe und stützte den Kleineren, indem er dessen Arm um seinen Nacken legte.
 

„Hinata, was ist verdammt nochmal passiert?!“
 

Shoyo hob seinen Kopf und peilte den Schuleingang an. Seine Sicht war immer noch stark beeinträchtigt, obwohl er mittlerweile wieder seine Brille trug, die Kami sei Dank heil geblieben war. Mit langsamen Schritten schritt er voran und wurde weiterhin von Akaashi gestützt. Schmerzerfüllt stöhnte der Kleinere auf und biss sich auf die Unterlippe, während er seine freie Hand an seinen Bauch presste. Die Bauchschmerzen waren abscheulich - sein ganzer Körper brannte. Allerdings waren seine Schmerzen aktuell nebensächlich.
 

„Kageyama hat mich gerettet… Er darf deswegen keinen Ärger bekommen!!“
 

Der Orangehaarige wusste, was seinem Retter blühte. Gewalt an der Schule wurde mit einer sofortigen Suspendierung – wenn nicht sogar mit einem endgültigen Schulverweis bestraft. Verzweifelt wand sich Shoyo wieder dem Größeren zu, der ihn die ganze Zeit stillschweigend beobachtet hatte.
 


 

„Bitte, Akaashi – ich brauche deine Hilfe!!“

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2021-10-12T11:50:25+00:00 12.10.2021 13:50
OMG das Kapitel war ja mal so was von der absolute Hammer man konnte sich richtig in die beiden hineinversetzen und mir hat es selbst die Luft abgeschnürt wie shoyo
Antwort von:  Mina_Tara
06.11.2021 13:40
Das freut mich zu hören :) danke für die lieben Worte


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