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Coda

Sam x Bucky
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Inspiriert von der Szene im Flugzeug am Ende von Folge 3, in der Bucky seine Vibraniumhand reinigt und auf Schäden überprüft.
Dieses Mal gibt es erste Flirtansätze. ;) Komplett anzeigen

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Maintenance

Bucky krümmte vorsichtig die Finger.

Ein leises Surren war zu hören, als sich winzige Zahnräder bewegten, und langsam spannten und entspannten sich seine mechanischen Muskeln. Die neurale Verbindung zwischen seinem Körper und dem Arm schien bei der letzten Konfrontation nicht gelitten zu haben, was Bucky als Erfolg verbuchte.

Was ihm jedoch etwas Sorgen machte, war sein Ringfinger, der sich nicht mehr gänzlich krümmen ließ. Vermutlich blockierte etwas die empfindlichen Mechanismen unter der dunkel schimmernden Vibraniumhülle; Bucky tippte auf Sand oder kleine Steinchen, die bei der Explosion des Labors und dem anschließenden Schusswechsel unter die dünnen Plättchen gerutscht waren.

Und erfahrungsgemäß war es eine Qual, sie wieder zu entfernen.

Bucky seufzte und wollte gerade das kleine Etui aus seiner Jackentasche ziehen, in dem er die Werkzeuge aufbewahrte, mit denen er für gewöhnlich seinen Arm reparierte, als er den Blick dunkler Augen auf sich spürte.

Seine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. Sam schien ihn schon seit einer Weile voller Faszination bei seinen Wartungsarbeiten zu beobachten.

Und wer war Bucky, ihn davon auszuschließen?

„Wer ist jetzt derjenige, der starrt?“, fragte er leise und sah kurz auf, so dass sich ihre Blicke für einen Moment trafen. „Komm her, wenn du dich nützlich machen willst, Wilson.“

Sam zögerte, doch nur für einen Augenblick. Dann stand er auf und setzte sich auf den Sitz neben Bucky.

Bucky konnte ihm deutlich ansehen, wie es ihm in den Fingern juckte, die Hand auszustrecken und den Arm zu berühren, doch Sam war viel zu gut erzogen, als dass er ihn ohne sein Einverständnis anzufassen wagte.

Stattdessen riss er den Blick von Buckys Arm los und sah ihm in die Augen.

„Was kann ich tun?“, fragte er, denn wenn Sam eines mit Steve gemeinsam hatte, dann war es sein gottverdammter Helferdrang.

Bucky zog das Werkzeugetui aus seiner Jacke und reichte es ihm.

„Es sind zwei Pinzetten hier drin, die wirst du beide brauchen“, entgegnete er.

„Mh“, machte Sam, bevor er Buckys Anweisung folgte und die Pinzetten aus dem Etui hervorholte.

„Vertraust du mir etwa mit deinem sündhaft teuren Vibraniumarm?“, fragte er dann amüsiert. „Solltest du mich vorher nicht erst mal zum Abendessen einladen oder so?“

Bucky schnaubte leise.

„Du bist ein Idiot, Wilson“, murmelte er, aber nicht ohne Zuneigung.

Dann hob er seine Vibraniumhand und wackelte kurz mit seinem Ringfinger.

„Irgendwas klemmt da drin fest und blockiert den Mechanismus“, erklärte er. „Bitte tu mir den Gefallen und heb mit der Pinzette das Plättchen über dem zweiten Fingerknöchel an, schau nach, was sich darin verkeilt hat und fisch es mit der anderen Pinzette wieder raus.“

Sam nickte.

„Danke.“ Langsam atmete Bucky aus und lehnte sich zurück, die Vibraniumhand entspannt auf das Sitzpolster zwischen ihnen gelegt.

„Keine Ursache“, entgegnete Sam leise und zog dann mit der Pinzette vorsichtig das hauchdünne Vibraniumplättchen nach oben. „Ich sollte eher dir dafür danken, dass du mir so viel Vertrauen entgegenbringst. Das kann nicht einfach sein, erst recht nicht nach einem Tag wie diesem.“

„Ich müsste es nicht tun“, stimmte Bucky ihm zu. „Für gewöhnlich erledige ich alle Reparaturen am Arm allein.“

Sam warf ihm einen Blick zu und hob vielsagend eine Augenbraue.

„Aber jetzt bist du hier und du hast dich im Großen und Ganzen bisher als kompetent erwiesen“, fuhr Bucky fort, einen neckenden Unterton in der Stimme. „Ich wäre ein Idiot, würde ich mir deine Fähigkeiten nicht zunutze machen.“

Sam beäugte kritisch die komplexen, inneren Mechanismen von Buckys Ringfinger, doch er konnte ein kleines Lächeln dabei nicht verbergen.

„Ist das etwa ein Lob, Buck?“

„... uuuund damit hast du deine Privilegien auch schon wieder verspielt.“ Bucky lachte leise auf.

„Weil ich dich Buck genannt habe?“, fragte Sam.

„Jepp.“

„Eines Tages, ich schwöre...“ Sam seufzte.

„Träum weiter, Wilson.“

Sam grinste, dann stieß er plötzlich einen triumphierenden Laut aus und zog mit der zweiten Pinzette einen Metallsplitter zwischen zwei ineinander verkeilten Zahnrädchen hervor.

„Jackpot!“

Er legte die Pinzetten beiseite und das Vibraniumplättchen schob sich wieder schützend über Buckys Finger.

„Besser?“, fragte Sam und sah ihn erwartungsvoll an.

Bucky sah auf seine Finger herab und ballte probehalber seine Hand zur Faust. Alle Gelenke arbeiteten mit der gewohnten Geschmeidigkeit.

„Besser“, erwiderte er und sah Sam in die Augen, ein Lächeln auf den Lippen. „Danke noch mal.“

Doch Sam winkte nur ab und stand wieder auf. „Keine Ursache, Buck.“

Bucky warf ihm als Antwort das Tuch ins Gesicht, mit dem er zuvor seine Vibraniumfinger gereinigt hatte.

Sam lachte nur.

„Ich hasse dich“, grummelte Bucky.

Doch als sich ihre Blicke trafen, wusste er, dass Sam ihm diese Worte mittlerweile genauso wenig abkaufte, wie Bucky selbst.



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