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Merry X-Mas Mikako

The Love must go on
von

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Teil1

Nihao,

ich heiße Yagima Mikako, bin 16 Jahre jung und bin gerade auf den Weg zu meinem Verlobten.

Ja, ganz richtig gehört!

Obwohl ich erst 16 Jahre alt bin, bin ich schon verlobt und das glücklich.

Warscheinlich wirst du dich fragen, wie es dazu gekommen ist. Das ist eine berechtigte Frage, aber bevor ich darauf antworte, will ich dir erst mal von IHM erzählen.

Er heißt Ro Saeki. Ro ist 21 Jahre alt und daran lag bisher das Problem. Bis langen war ich noch 15 Jahre und lebte zuhause, wie jeder andere Teenie in dem Alter vermutlich auch, denn wir durften vom Gesetz weder heiraten noch zusammen ziehen. Aber nun ist es soweit.

Vielleicht denkt ihr, was sind den dass für Eltern?

Leider sind meine Eltern schon seit längeren verstorben und ich habe bisher bei meiner älteren Schwester Anzu gelebt. Aber diese hat nun auch geheiratet und ist bereits Mutter eines kleinen Mädchens geworden.

So haben wir alle zusammen beschlossen, dass es für mich am besten wäre, wenn ich zu Ro ziehen würde.

Ro ist oft nicht zuhause, da er viel im Krankenhaus zu tun hat.

Eigentlich sollte er ja in die Fußstapfen seines Vaters treten und dessen Konzern übernehmen. Aber er hat ihm deutlich gemacht, dass es sein Traum ist Arzt zu werden und mit Mikako Yagima eine Familie zu werden.

Mit mir!

Ist das nicht süß? Aber so ist er. Mein Ro!

Nun zu der Frage, wie wir uns kennen gelernt haben!

Mal überlegen.

Ich hatte mir vor ungefähr einem Jahr eine Schnittwunde zugezogen, die ziemlich schlimm aussah (bei der Gartenarbeit wohl bemerkt), so dass Anzu mich sofort ins Hospital brachte. Dort lerne ich ihn dann kennen.

Eine Krankenschwester schwärmte von ihm, wie sehr und liebevoll er sich um seine Patienten kümmert. Besonders um die ganz Kleinen.

Ro hat schwarze Haare und die wohl blausten Augen, die ich je gesehen hatte. Ich habe zwar auch blaue Augen, aber meine sind nicht so schön. Seine strahlen soviel Güte und Liebenswürdigkeit aus. Und dann dieses Lächeln. Da kann man einfach nur zurück lächeln. Da hätten nur di weißen Flügel und der Heiligenschein gefällt, dann könnten alle sehen, dass er ein Engel ist.

Natürlich war das nur ein Treffen/ ein Zusammenstoss. Und es war wohl damals nur ein wenig Schwärmerei.

Das zweite Mal trafen wir aufeinander, bei einer Feier. Es war die Verlobungsfeier von Anzu und Kyo, ihren Verlobten. Wie sich später heraus stellte, ist Ro Kyos Cousin.

Auf der Feier fühlte ich mich alleine. Alle waren in Pärchen da und tanzten und außerdem kannte ich keinen. Da sagte jemand zu mir: "Wie kann man ein so süßes Mädchen nur alleine stehen lassen?" sagte Ro. "Wollen wir tanzen?"

Und so nahm das Ganze seinen Lauf. Das nennt man wohl Schicksal. Nein, ich nenne es Schicksal.

Und dann vor einem halben Jahr, fragte er mich ob ich ihn heiraten möchte. Ich brauchte nur in seine Augen sehen und wusste das dies der richte Weg war und dass es mein Weg war, den ich beschreiten wollte und auch getan hatte.

Natürlich war es am Anfang nicht leicht. Schließlich bin ich damals erst 15 Jahre gewesen und er 20.

Aber nun haben wir das gröbste hinter uns!

Anzu macht sich immer noch große Sorgen um mich, eben ein Schwesterkomplex, so dass sie jeden Tag mindestens einmal bei Ro und mir anruft.

Gerade eben war ich noch einkaufen. Ich habe Ro ein tolles T-Shirt gekauft. Das muss ihn einfach gefallen.

Jetzt hätte ich fast vergessen meine beste Freundin vor zustellen. Sie heißt Avalon Shikku, 16 Jahre alt und lebt mit 3 älteren Brüdern bei ihren Eltern. Shikku kenne ich schon seit Kindertagen. Unsere Eltern waren auch befreundet. Wir waren zwei richtige Wildfänge, die keiner stoppen konnte, nur ihre Brüder konnten es mit uns aufnehmen. Wenn wir uns ernst etwas in den Kopf gesetzt hatten, dann konnte uns so schnell niemand davon abbringen.

Später kam dann noch Momji dazu. Momji ist schon ein komischer Kauz. Er ist genauso alt wie Shikku und ich, scheint aber dennoch in einer anderen Welt zu leben. Vielleicht liegt das daran, dass seine Mutter Deutsch ist und er viele Jahre dort gelebt hatte. Bis er vor 4 Jahren zu seinem Vater zog und so mit uns kennen lernte.

Es ist schon grotesk, dass ich nun bei Ro wohne, besonders da die anderen noch bei ihren Eltern wohnen.

Aber mich stört das nicht, sondern eher Anzu. Shikku findet das einfach nur, ich zitiere "Supii!"

"Bin wieder da." Sagte ich in das Domizil und schloss die Tür wieder hinter mir. Ro scheint noch nicht da zu sein. Es waren drei Nachrichten auf den Anrufbeantworter, die ich abhörte während ich die Tüten auspackte.

"Hallo Schwesterherz. Ich bin es Anzu. Na wie geht's dir so und was machst du gerade?" Im Hintergrund hörte man Lily, das Baby, schreien. "Da du gerade nicht zuhause bist, rufe ich einfach nachher noch einmal an."

-Tüt-

"Mikako? Ich bin es Ro! Tut mir Leid, kann aber leider nicht zum Mittagessen kommen. Hier ist echt viel zutun. Versuche aber so bald es geht, nach Hause zu kommen."

Ja, er hatte immer sehr viel zu tun. Aber das wichtigste ist, er liebt seine Arbeit. Denn es ist sein großer Traum Arzt zu werden und da will ich ihn auch unterstützen. Ich helfe ihm zu Beispiel schon dabei, indem ich ihn nährreiche und leckere Lunchpakete zusammenstelle.

-Tüt-

"Mikako-chan, hier sprechen deine besten Freunde." Sprach Shikku.

"Hallo." Sagte auch Momji.

"Wir sind enttäuscht von dir... Wo zum Teufel warst du ohne uns Bescheid zu sagen? Also wir kommen nach her mal vorbei. Ciou."

Mikako musste schmunzeln.

Aber sie war froh, dass die beiden kommen wollten, besonders da Ro erst heute Abend kommen würde. Die 3 wollten heute Weihnachtsplätzchen backen. Mikako hatte sich auch schon einige Formen ausgedacht und Vorlagen ausgeschnitten. Sie wollte mal von den üblichen Plätzchenformen abkommen und etwas Eigenes entwerfen.

Ich entwickele gerne Sachen selber. Zum Beispiel die Zusammenstellung von Ros Lunchpaketen. Er sticht mit seiner Box richtig aus der Menge. Ist doch toll oder?

Meine Kleider entwerfe ich meistens auch. Ro meint, dass ich eine tolle Designerin werden würde. Aber dieser Job wäre mir viel zu anstrengend. Wir auch immer, ein Teil der Plätzchen würden wir ins Kinderkrankenhaus bringen. Da würde sich nicht nur Ro freuen. Aber erst Morgen, wenn alle fertig sind. Ich hatte schon etwas Teige heute Morgen vorbereitet.

Mikako stellte sich an den Tisch und bereitete einen zweiten Teig vor.

Es klingelte an der Tür. Mit mehligen Händen öffnete ich.

"Nihao Freundin." Sagte Shikku und stürmte die Wohnung.

"Hallo Mika-chan." Sagte Momji und folgte Shikku.

Sie legten ihre Jacken auf die Couch, wuschen sich dir Hände, stellten sich zu mir an den Tisch und fingen an den Teig durch zukneten.

"Und was hast du gemacht, als wir an gerufen hatten und du nicht da warst?" fragte Shikku.

Ich lächelte sie an. "Ich war shoppen. Noch ein paar Weihnachtseinkäufe erledigen."

"Wolltest du und Ro nicht zusammen gehen?" fragte Momji.

Ich blickte bedrückt weg.

"Doch, aber er hat zuviel im Hospital zu tun. Und wenn er dann abends nach Hause kommt, ist er so müde, dass er sofort ins Bett fällt, dann können wir nicht mal miteinander reden."

"Aber heute ist doch Weihnachten." Protestierte Shikku. "Da muss er sich für dich Zeit nehmen. Ich werde mit unserem Ro wohl mal ein ernstes Wort reden müssen." Drohte Shikku.

"Nein nicht. Ro hat schon genug um die Ohren."

"Den Weihnachtsbaum hast du wirklich schön geschmückt. Hat Ro den Baum gekauft?" fragte Momji.

"Nein, Satoru." Antwortete Shikku. Satoru, ist Shikkus ältester Bruder. Er ist 22 Jahre, studiert Architektur und ist ein sehr ruhiger und besonnener Mensch. Masaru ist der mittlere der drei. Er ist 19 Jahre alt und er wird das Dojo der Familie übernehmen. Kakeru ist 17 Jahre alt und macht sich nicht so große Sorgen um die kleine Schwester wie Masaru. Er geht noch zur Schule. Shikku hat es manchmal nicht leicht mit ihren Brüdern, aber sie sind schon ein tolles Quartet.

"Aber du hast ihr wirklich schön geschmückt. Hat Ro ihn schon gesehen?" fragte Momji weiter.

Ich schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht... Hatte ihn zwar schon gestern aufgestellt und geschmückt, aber er ist erst spät nach Hause gekommen und gleich eingeschlafen."

"Du siehst ihn kaum, obwohl ihr zusammen wohnt. Er ist kaum für dich da, obwohl er es dir versprochen hatte. Er bekommt kaum noch etwas mit, was hier in der Wohnung passiert, warscheinlich auch was dich angeht." Shikku seufzte "Ich gebe ja zu, dass ihr ein wunderbares Paar seit, aber... aber so geht's nun wirklich nicht weiter. Also wenn er heute zu Weihnachten nicht da ist, bekommt er es mit mir zu tun."

"Das ist lieb von dir, wirklich. Aber das bekommen wir schon hin." Sagte ich zuversichtlich.

Natürlich nahm ich Ro in Schutz. Ich liebe ihn doch. Und er hat nun mal soviel zutun.

Aber dennoch vermisse ich ihn sehr.

"Sag mal, liebt Ro seine Arbeit mehr als dich?" platzte es Momji plötzlich heraus. Es war wie ein dunkler Schatten. Diese Frage zog diesen Schatten. Diese Frage hatte ich bis jetzt immer verdrängt, weil ich sie für dumm hielt, aber wenn auch Momji das sagt.

Shikku bemerkte den dunklen Schatten über mir und wollte ihn mit ihrem Lächeln und ihre außergewöhnlichen Stärke zur Seite schieben.

Und sie schaffte es. "Momji, wir kannst du nur so etwas auch nur denken. Natürlich liebt Ro Mikako mehr als seine Arbeit. Dafür lege ich sogar meine Hand für ihn ins Feuer."

Shikku! Danke!

So gegen 18.00 Uhr gingen die beiden dann nach Hause.

Denn Weihnachten ist wir jeder weiß, dass Fest der Familie und der Liebe.

Mikako bereitete noch ein leckeres Abendessen für Ro vor. Sie kochte gerne. Besonders nie nach Rezept. Sie kocht am liebsten aus dem Bauch heraus. Und was dabei herauskommt, schmeckt auch noch köstlich.

Das Telefon klingelte.

"Ja hier bei Saeki Ro! Yagima Mikako am Telefon."

"Hallo Schwesterherz."

"Anzu! Schön das du anrufst."

"Habe ich doch gesagt. Habt ihr schön gebacken?"

"Ja, es hat echt Spaß gemacht... schläft Lily?"

"ja, sie ist gerade eingeschlafen, deswegen konnte ich dich ja auch anrufen. Ist Ro schon da?"

"Nein, noch nicht."

"Und das an Weihnachten." Regte sich Anzu auf.

"Auch an Weihnachten werden Menschen ins Krankenhaus gebracht. Aber es tut ihn auch Leid."

"Ja, das sollte es auch... Du kannst immer noch zu uns kommen."

"Nein, ich werde auf Ro hier warten."

"Wie du willst. Wünsche dir frohe Weihnachten, Schwesterherz."

"Ja, ich dir auch."

Mikako deckte den Tisch und setzte sich an den reich und schön verzierten Tisch.

Und sie wartete... und wartete.

Ich hatte die Weihnachtsgeschenke schon unter den Baum gelegt und schaute ihn mir nun an. Ich hatte ihn wirklich schön geschmückt. So viele bunter Lichter und die Strohsterne und die schönen Kugeln.

Aber was bringt es schon, wenn Ro ihn gar nicht ansieht.

Irgendwann muss ich wohl eingenickt sein, denn als ich meine Augen wieder öffnete, blickte ich in Ros Augen.

Er lächelte mich an und nahm mich in den Arm. Wie ich diese Umarmung vermisst hatte.

"Es tut mit Leid, dass ich so wenig für dich da war in letzter Zeit."

"Schon gut."

"Nein, dass ist es nicht im Geringsten Mikako, du hast gewartet."

Sie nickte. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie auf die Stirn und dann auf die Lippen.

"Ro ich habe dich vermisst."

"Mikako."

"Schön das du da bist." Sagte ich.

"Hast du das für mich gemacht?"

"Ja, aber es ist wohl nun schon kalt geworden."

"Macht nichts. Sieht aber lecker aus." Sagte Ro und stürzte sich auf den Teller. "Wie hast du es genannt?" fragte er.

"Es hat keinen Namen."

"Gut, dann nennen wir es. >Mikako X-Mas Mahl I< Und wie findest du den Namen?"

"Nicht sehr einfallsreich."

"Ja, da hast du Recht."

"Wie war die Arbeit?"

"Soll ich dir was sagen, ich glaube in der Weihnachtszeit gibt es mehr Unfälle als im ganzen Jahr zusammen."

"Du übertreibst."

"Vielleicht, aber es sind mal wieder wirklich viele Patienten gewesen und es wurden immer mehr eingeliefert."

"Du Armer."

"Aber nun bin ich ja fertig mit der Arbeit. Komm mal her." Sagte Ro. Ich setzte mich zu ihm hin. Er legte seine Arme um mich und deckte mich zu. Er deckte uns zu. Dann hielt er mir ein kleines Kästchen unter die Nase.

"Was ist da drinnen?" fragte ich ihn mit neugierigen Augen, die das Kästchen von allen Seiten untersuchten, bevor ich es wagte es zu öffnen.

"Das ist mein Weihnachtsgeschenk für dich. Mach es auf." Sagte er.

Mir wurde flau im Magen. Langsam öffnete ich es. Ein goldener Ring.

"Wow, der ist aber wunderschön."

"Ja?" fragte er.

Ich nickte und bekam Freudentränen in den Augen. Ich konnte ihn gar nicht anfassen so glücklich und nervös war ich.

Ro merkte dies und legte mir den wunderschönen goldenen Ring an.

"Gefällt er dir denn?" fragte er.

Wie konnte er nur so etwas fragen. Ich bin hin und weg.

Ich fiel ihm um den Hals und weinte Tränen des Glücks.

Ro hielt mich fest an sich gedrückt. "Mikako..." flüsterte er mir ins Ohr.

"Ach Ro... Ich bin so glücklich."

"Dies ist der Ring, den du haben wolltest. Ich habe gespart bis ich diesen kaufen konnte." Sagte er und schaute den Ring an meinem Finger an. "Ich wollte keinen anderen als unseren Verlobungsring. Kein anderer wäre es wert gewesen, an deinem Finger zu stecken."

"Ro." Sagte ich und brach wieder in Tränen aus.

"Mikako." Sagte er und wischte mir die Tränen weg. "Willst du mich heiraten?" fragte er mich noch einmal.

Diesmal mit Ring, nicht vergessen.

Ich nickte stumm. "Ich bin so glücklich. Ich kann dir gar nicht sagen, wie schön dieses Weihnachtsgeschenk ist." Gestand ich ihm.

Er zog mich zu sich und wir kuschelten unter die Decke.

Krankenhausbesuch

"Soll ich dir was sagen, Weihnachten war für mich nie wirklich ein tolles Fest. Ich musste meist eh nur lernen. Aber seit dem du da bist, sind alle Tage was besonderes."

"Das hast du lieb gesagt."

"Das meine ich auch schon. Und was wollen wir die nächsten Tage machen, so wo ich frei habe." Sagte er und dachte sich schöne Bilder aus.

"Morgen wirst du mit mir ins Krankenhaus gehen."

"Aber ich habe doch frei."

"Ich weiß."

"Und was willst du da?"

"Plätzchen verschenken."

"Du bist wunderbar."

"Danke."

"Na, dann gehen wir eben ins Krankenhaus, wenn es dir soviel bedeutet."

"Danke Ro." Sie küsste ihn dafür. "Ich lerne gerne deine Kollegen und deine Patienten kennen."

"Daher weht also der Wind."

Mikako nickte und bewunderte den Ring an ihrem Finger. "Du bist so gerne im Krankenhaus, ich möchte wissen, was dich so sehr dort hin zieht, du hast mich bis jetzt nie mitgenommen."

Ro dachte nach. Er hatte sie nie mitgenommen, weil er nicht wusste, ob ihr das schaden würde. Auch wenn ihm die Arbeit mit den Patienten Spaß macht, tat es ihm auch schrecklich weh.

Sie würde sich da sicherlich nicht wohl fühlen.

"Ach Ro bitte."

"Na gut, aber nur wenn ich auch Plätzchen abbekomme."

Mikako kuschelte sich wieder an Ro.

"Du riechst wundervoll." Flüsterte er ihr ins Ohr."

"Ro..." sagte sie und errötete.

"Ich schaffe es doch immer wieder." Er grinste.

Nach einer weile merkte er, dass Mikako schon längst in seinen Armen eingeschlafen war.

So versucht er auch neben der Schönheit einzuschlafen, was aber nicht richtig funktionieren wollte.

Sie war einfach viel zu süß, als dass er ruhig neben ihr schlafen zu können, und keinen Gedanken zu hegen, wie gern er sie haben wollte.

Aber im Moment reichte es ihm, wenn er wusste, dass es SEINE MIKAKO ist.
 

Am nächsten Morgen wachte Ro durch den Geruch von gemachten Spiegeleiern auf. Er huschte in die Küche, wo Mikako kochte. Er legte seinen Arm von hinten um sie und sie erschrak sich.

"Ro, erschrecke mich doch nicht so."

"Das riecht lecker... Ich gehe noch schnell duschen und dann Essen wir."

Sofort war er im Bad verschwunden und Mikako hörte das Wasser prasseln.

Mikako hatte ihm schon Sachen ins Bad zurecht gelegt gehabt, weil er sonst wieder halbnackt durch die Wohnung gelaufen wäre, was Mikako langsam nicht mehr mitansehen konnte, weil ihr das peinlich war.
 

Nach dem leckeren Frühstück, stiegen die beiden in Ros Auto.

Mikako hielt auf ihrem Schoss einen großen Korb, der mit einem Tuch verdeckt war.

"Was ist denn da drinnen?"

Mikako hob das Tuch und holte eine kleine Tüte heraus.

Eine Tüte mit Plätzchen gefüllt und mit einer roten Schleife verschlossen.

"Sieht doch toll aus"

"Ja, wirklich. Du hast dich mal wieder selber übertroffen."

Ro legte seinen Arm um sie, als sie das Krankenhaus betraten.

Mikako wurde flau im Magen.

Und als sie die endlosen weißen Gänge entlang gingen...

"Mikako alles in Ordnung?" fragte er sie.

Erschrocken ließ sie den Korb fallen und fiel in seinem Arm.

Er streichelte über ihr Haar. "Hey, ist doch alles in Ordnung. Alles ist gut."

"Aber es ist alles so weiß hier und die Wände sagen, dass die Kinder nachts schreien."

Er wusste doch, dass er sie nicht hätte mitnehmen sollen. "Wir können auch wieder gehen, wenn dir das lieber ist."

Sie schaute ihn an, wischte sich die Tränen weg und schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte den Kindern Plätzchen bringen. Aber... hältst du mich an der Hand, damit ich nicht weglaufen kann."

Er lächelte hob den Korb auf und nahm sie an die Hand.

Die Kinder und die Ärzte freuten sich sehr über Mikakos Geschenke und schon brauchte Mikako Ro nicht mehr, der mit einem anderen Arzt am Rande zuschaute.

"Das ist also deine Freundin."

"Ja, das ist Mikako."

"Sie ist wirklich süß." Ro setzte seinen Todesblick ein.

"Hey, schon klar, sie ist deine Freundin, mir klar. Aber ist sie nicht ein bisschen zu jung."

Ro nickte und seufzte. "Ja, sie ist 16."

"16? Und sie wohnt bei dir?"

"Ja, ihre Schwester wohnt neben an, somit alles glatt geht."

"Verstehe."

Mikako kam zu Ro angerannt und fiel ihm in die Arme. Dann lächelte sie ihn mit strahlenden Augen und dem zuckersüßen Lächeln an, das Ro sie liebte. "Danke Ro, dass du mich mitgenommen hast."

"Freut mich."

Momjis trügerische Worte

Am Nachmittag des Tages trafen sich die Schwestern und ihre Männer in der Wohnung von Anzu um noch mal gemeinsam Weihnachten zu feiern.

Die Tochter von Anzu war auch da. Ro war der Patenonkel der Kleinen.

"Hier das ist für dich." Sagte Anzu und reichte ihrer Schwester ein Päckchen.

"Was ist es denn?" fragte Mikako und schaute das Päckchen von allen Seiten an.

"Mach es doch auf." Sagte Anzu und strahlte richtig.

"Wow, ein neues Handy... Danke, das ist lieb von dir." Sagte Mikako und umarmte Anzu.

"Schön, dass es dir gefällt."

Die Männer standen etwas abseits und schauten den beiden jungen Frauen zu.

"Sag mal Ro, wie weit seit ihr eigentlich schon gegangen?"

"Was meinst du, Kyo?"

Kyo hielt seine Tochter in dem Arm, die einen lustigen Strampler anhatte. Er hatte die Form von einem Hasenfell und seine Tochter hatte nun einen Buschelschwanz und Hasenohren.

"na, du weißt schon?"

Anzu hörte das Gespräch und schaute Ro nun mit ihrem Wage-Es-Dir-Meine-schwester-anzufassen-Blick an.

Ro lächelte und schaute Mikako an, die vergnügt auf Anzu einredete.

Dann schüttelte er den Kopf.

Anzu widmete sich wieder ihrer Schwester zu.

"Ro, das hier ist für dich." Sagte Mikako, ging zu ihm, reichte ihm ein Päckchen und lächelte ihn an.

"Von dir?"

Sie nickte. "Es ist nichts so tolles, aber ich hoffe..."

"Es gefällt mir bestimmt." Sagte er.

Er öffnete das Geschenk und holte ein Stetoskop heraus. "Mikako..."

"Ich dachte, du könntest es gebrauchen und so sieht jeder, dass du ein richtiger Arzt bist."

"Danke Dir." Sagte er und küsste sie auf die Wange. "Es gefällt mir."

"Ja?"

Er nickte.

"Das ist schön." Sagte sie lächelte ihn mit ihrem zuckersüßen Lächeln an.

Mikako ging zu Kyo und nahm ihm ihre Nichte ab.

Diese lächelte gleich genauso süß wie Mikako.

"Bist du sicher, dass ihr nicht auch ein Kind demnächst wollt." Meinte Kyo zu Ro.

Mikako hatte das Gespräch nicht gehört, sondern umso mehr Anzu. "Das glaube ich nicht." Sagte diese.

Ro grinste. "Also eigentlich..."

"Ro!" Anzu wurde ernst. Wenn es um das Wohl ihrer Schwester geht, dann würde sie auch über Leichen gehen. Sie schaute in wütend an. Man konnte sogar die Blitze sehen, die aus ihren Augen schossen.

Ro grinste, legte schnell den Arm um Mikako.

Diese schaute alle Anwesenden nur verdutzt an. "Ist was?" fragte sie.

"Nein... oder Anzu?" meinte Ro.

"Natürlich nicht." Knirschte sie und nahm ihre Tochter Lily.

Sie verschwand mit ihr in einem Zimmer und ließ ihren Mann, ihre Schwester und Ro im Zimmer zurück.

"Habt ihr euch wieder in die Haare bekommen?"

"Ach Schwachsinn." Sagte Ro.

"Genau, die beiden mögen sich doch." Sagte Kyo.

"Wer mag hier wen?" fragte Anzu, die wieder kam.
 

Wenig später aßen die Freunde die Weihnachtsgans.

Außer Mikako, denn sie ist seit kurzem Vegetarier geworden.

"Mikako, kommen deine Freunde nachher noch vorbei?" fragte Anzu.

"Ja, Shikku und Momji wollen so gegen Dreie kommen, dann beschenken wir uns auch was." Sagte sie mit einem Lächeln.

"Ich darf doch wohl dabei sein, oder?" fragte Ro.

"Du bist eifersüchtig auf Momji. Ja, du hast Recht, auf den jungen Specht wäre ich auch eifersüchtig, schließlich könnte er dir ja deine Freundin ausspannen." Meinte Kyo.

"Momji ist doch mein bester Freund." Sagte Mikako.

"Kyo, es reicht schon, wenn ein Mann mir meine kleine Schwester wegnimmt." sagte Anzu.

"Ich nehme dir doch dich nicht deine Schwester weg. Ich liebe Mikako nun mal, daran kannst du nichts ändern. Außerdem Lily hat gerade ihr Essen wieder ausgespuckt." Sagte Ro schnell, sodass Anzu ihre Aufmerksamkeit ihrer Tochter zu wand.
 

Wenig später gingen Ro und Mikako in ihre Wohnung zurück.

"Ro hat Kyo Recht gehabt?"

"Mit was?" fragte Ro.

"Mit der Sache, na dass...du... wegen Momji."

Ro drückte Mikako gegen die Wand. Nur leicht. Neben ihren Kopf stützte er sich mit seiner Hand ab. "Ich bin auf jeden Mann eifersüchtig der dich nur anschaut."

"Ro...!" sagte Mikako erstaunt.

Er kam ihr immer näher und wollte sie küssen.

Sie ließ sich von ihm zärtlich auf die Lippen küssen.

Jemand räusperte sich.

Mikako und Ro drehten sich zu dem Räuspern.

Und Momji und Shikku standen vor ihnen und schauten sie an.

Mikako war das sehr peinlich und lief rot an.

Ro tat so als wäre nichts gewesen und schloss die Türe auf.

"Ro... mitten auf den Flur, könntet ihr das denn nicht in eurer Wohnung tun." Meinte Shikku.

"Hätte ich ahnen können, dass uns zwei Spanner dabei zusehen." Sagte Ro und ließ die beiden auch herein.

"Wenn nennst du hier Spanner!" meinte Shikku.

Ro tippte Shikku an die Schulter.

"Ro!" meinte diese sauer.

Dieser verschwand auf der Galerie und ließ die drei Freunde alleine unten.

"Beschenken wir uns nun endlich." Meinet Momji und setzte sich an den Tisch.

"Ja, gleich... Mikako hast du noch Plätzchen übrig?"

"Ja, genug." Sagte sie und nahm eine Keksdose mit, in der sie Plätzchen gelagert hatte.

Sie stellte sie auf den Tisch und setzte sich zu ihren Freunden.

"Ich will anfangen." Sagte Momji.

"Kannst du nicht mal warten... Mikako wie war der Besuch im Krankenhaus."

"Die Kinder haben sich riesig über die Plätzchen gefreut. Ich habe auch einige von Ros Kollegen kennen gelernt."

"So weit ich mich erinnere, war das doch der eigentliche Sinn und Zweck der Sache." Meinte Shikku.

"Ja, da stimme ich ihr zu." Sagte Momji.

"Sie waren alle sehr nett und freundlich zu mir. Am Anfang kam mir das Krankenhaus wie ein Gefängnis vor, alles war so weiß und irgendwie kalt, aber die Kinder waren fröhlich und haben viel Spaß und Freude. Jetzt verstehe ich auch, weshalb er seinen Job so gerne hat." Sagte Mikako.

"Meinst du wirklich es liegt daran." Meinte Momji.

"Was meinst du damit?" fragte Shikku.

Auch Mikako schaute ihn fragend an.

"Na ich meine er ist 21 Jahre. Er hat eine 16 jährige Freundin, die er nicht anfassen darf... meinst du das ist der einzige Grund warum er gerne ins Krankenhaus geht." Sagte Momji.

"Willst du damit sagen...?" fragte Shikku.

"Was meinst du?" fragte Mikako.

"Ja, das meine ich." Sagte Momji zu Shikku.

"Das ist doch schwachsinnig. Ro würde Mikako nie betrügen."

"Betrügen...?" fragte Mikako überrascht.

"Mikako höre nicht auf den Spinner, der erzählt nur wieder irgendwelche Hirngespinste." Meinte Shikku.

Mikako nickte.

Nach dem sie sich beschenkt hatten, war es auch schon wieder 8 abends und Mikako machte in ihren Gedanken das Mittag.

Ro würde mich doch nie betrügen, oder?

Momji hat schon recht, ein 21 jähriger Mann erwartet bestimmt mehr von einem Mädchen. Er will bestimmt auch Spaß haben und geliebt werden.

Und vielleicht auf die weise die ich ihm nicht geben kann...

Was denke ich da eigentlich? Ro würde so was nie tun... Da bin ich mir sicher...

Ro legte seine Arme um Mikakos Taille und riss sie aus ihrer Gedankenwelt.

"An was denkst du denn?" fragte er ihr flüsternd.

"Ich... ich... nicht so wichtig."

Er schaute sie fragend an.

"Das Essen ist gleich fertig." Sagte sie schnell und deckte den Tisch.

Mikako wich Ros Blicken aus und wechselte immer sehr schnell ein Thema zum anderen.

Als sie dann im Bett lag, grübelte sie intensiv weiter.

Nein... das ist doch alles Schwachsinn.

Warum musste mich Momji auf so eine Idee bringen!

Ich mag ja, dass er immer die Wahrheit sagt, aber...

"Mikako..."

Sie drehte sich um und Ro saß an ihrem Bett und schaute sie fragend an.

"Ja?" fragte sie.

"Ich kann nicht schlafen." Sagte er.

"Du kannst nicht schlafen?!"

Er nickte.

"Willst du bei mir schlafen?" fragte sie ihn.

Er legte sich zu ihr ins Bett und kuschelte sich an sie.

"Nun sag, was hast du?"

"Ich habe nichts." Sagte sie.

Ich lüge Ro an! Wie traurig...

"Seit Momji und Shikku gegangen sind, schaust du mich nicht mehr an, was ist den los?"

"Ich... ich weiß doch auch nicht." Sagte sie und drehte sich zu ihm um, damit sie sich endlich wieder in die Augen schauen konnten.

"Was ist geschehen, dass du es mir nichts mal sagen kannst?"

"Ach Ro..."

"Hat es mit deinen Freunden zu tun."

"Nein... doch..."

"Was nun?"

"Momji hat was gesagt und ich weiß, dass es blöd ist, aber ich denke die ganze Zeit darüber nach."

"Was hat er denn gesagt?"

"Das die fröhlichen Kinder nicht der einzige Grund sind, warum du so gerne ins Krankenhaus gehst."

"Und was wäre der andere?"

"Na... na dass du mich... das du dir das was ich dir nicht geben kann, bei anderen Frauen holst."

"Mikako..." sagte er überrascht.

"Ich weiß ja, dass es schwachsinnig ist, so etwas zu denken..."

Ro lächelte und nahm sie in seine Arme. "du bist mir das wichtigste auf der Welt geworden. Ich würde nie etwas tun, was dich traurig machen oder verletzen würde, verstehst du... Ich liebe dich."

"Ach Ro... Es tut mir ja auch Leid."

"Es muss dir nicht leid tun, dass heißt doch, dass du mich auch magst oder?"

Sie nickte. "Ja, ich liebe doch auch."

"Dann ist ja gut." Sagte er und drückte sie an sich.

"Ro es tut mir Leid, das ich so was gedacht habe."

"Ich schwöre dir, dass ich nur im Krankenhaus arbeite, weil mir die Arbeit da sehr viel Spaß macht."

"Ich weiß ja..." sagte sie und ließ sich von ihn küssen.

Geld ist nicht alles oder Johanna von Orleans

Die Ferien waren schneller vorüber gegangen, als sie geglaubt hatte.

Nun saß Mikako wieder in ihrer Schulbank und lauschte den Worten des Lehrers.

"Mikako, ließ bitte weiter." Forderte der Lehrer sie auf.

Mikako nickte, stand auf und las vor: Jeanne wurde als Tochter wohlhabender Bauern in Domrémy (heute Domrémy-la-Pucelle) geboren. Schon als junges Mädchen glaubte sie, himmlische Stimmen zu hören, manchmal verbunden mit Visionen, und sie gelangte zu der Überzeugung, dass sie dem heiligen Michael, der heiligen Katharina von Alexandria und der heiligen Margarete angehörte. Als Anfang 1429, während des Hundertjährigen Krieges, die Engländer kurz vor der Eroberung von Orléans standen, forderten die "Stimmen" sie auf, dem Dauphin, dem späteren König Karl VII. von Frankreich, zu helfen und Frankreich zu retten. Karl war wegen Konflikten in den eigenen Reihen und wegen des englischen Anspruchs auf den französischen Thron noch nicht gekrönt worden. Jeanne konnte den Dauphin von ihrem göttlichen Auftrag überzeugen, und sie durfte in Männerkleidung, in einer Rüstung und mit einem weißen Banner die französischen Truppen begleiten; dank ihres Einflusses siegten die Franzosen bei Orléans über die Engländer und gaben dem Krieg damit die entscheidende Wende. Bei der Krönung des Dauphins in der Kathedrale von Reims zwei Monate später saß Jeanne auf dem Ehrenplatz an der Seite des Königs."

"Danke das reicht."

Mikako setzte sich wieder.

Sie schaute auf das Bildnis Johannas, das in ihrem Buch abgebildet war.

"Hey, die war eine sehr tolle Frau." Flüsterte Momji.

Sie nickte.

"Shikku!"

Shikku stand auf und fing auch an zu lesen. Mikako schaute gebannt auf deren Lippen und lauschte den Worten, die sie herüber brachten.

"Obwohl Jeanne die Franzosen geschlossen hinter Karl gebracht und die englische Hoffnung auf die Vorherrschaft in Frankreich zunichte gemacht hatte, war Karl gegen eine Fortsetzung des Krieges gegen die Engländer. Jeanne ging daher 1430 ohne königlichen Beistand bei Compiègne gegen die Engländer vor. Sie wurde von burgundischen Soldaten gefangen genommen, die sie an ihre englischen Verbündeten verkauften; die Engländer wiederum lieferten Jeanne an Rouen aus, wo sie wegen Ketzerei und Hexerei vor ein

geistliches Gericht gestellt wurde. Der französische Hof unternahm nichts zu ihrer Rettung. Nach 14 Monaten Verhör überführte man sie der Sünde, weil sie Männerkleidung getragen hatte, und der Ketzerei, weil sie glaubte, sie sei nur Gott allein und nicht der Kirche gegenüber verantwortlich. Das Gericht verurteilte sie zum Tode, doch Jeanne gestand reumütig ihre Sünden, und die Strafe wurde in lebenslängliche Haft umgewandelt. Dann aber widerrief sie ihr Geständnis, wurde an ein weltliches Gericht ausgeliefert und am 30. Mai 1431 als rückfällige Ketzerin auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt." Sie setzte sich wieder.

Der Lehrer schaute auf die Uhr über der Tür, schloss sein Buch. "Gut was haltet ihr davon?"

Mikako streckte.

"Ja, Mikako?"

"Ich hätte auch so gehandelt wie Jeanne. Ich hätte mich nicht von meinen Auftrag abgehalten und ich hätte alles dafür gegeben, damit irgendwann mein Traum in Erfüllung geht. Sie wusste vielleicht, dass der Frieden Opfer verlangte und das es nicht darauf ankommt, wann genau der Frieden kommen wird, aber am Ende kam er ja doch."

Der Lehrer nickte erstaunt. "Und die anderen, was meint ihr?"

"Ich habe mal gehört, dass Jeanne von einem jungen Mann begleitet hatte. Sie liebten sich sehr und er fragte sie, ob sie ihn heiraten wolle, doch sie sagte nein, denn so könnte sie ihrem Auftrag nicht vollenden." Sagte Anzu.

"Ja, man sagt sich vieles über die Legende von der heiligen Johanna von Orleans. Nur was davon wahr und was Fiktion ist, ist eine ganz andere Frage." Es läutete. "Ich bitte euch, informiert euch noch etwas über dieses Thema."
 

Wenig später ist Mikako wieder zuhause und sucht in einen der Bücher von Ro, als auch er die Wohnung betritt.

Er ist zerknirscht und wirft seine Tasche in die Ecke, dann umgreift er Mikako, setzt sich hinter sie und umschließt sie mit seinen Armen. "Was machst du da?" fragte er sie flüsternd ins Ohr.

"Ich suche etwas über Johanne von Orleans."

"Jeanne d'arc meinst du?"

"Genau. Wir hatten heute im Unterricht etwas über sie besprochen, du sagtest doch, dass du mal was über sie gelesen hast."

"Ja, das habe ich." Sagte er und blättert in dem Buch herum, bis er die richtige Seite gefunden hat.

"Wie war eigentlich dein Tag?" fragte Mikako ihn.

"Nicht so toll."

"Warum nicht?" fragte sie und dreht sich zu ihm um.

"Ich habe... Nein wir haben..."

"Ja?"

Doch als er ihr ins Gesicht schaut, dass so unschuldig ist und ihn so lieblich anschaut, kann er es ihr nicht mehr sagen, stattdessen küsst er sie zärtlich auch den Mund.

Sie spürte, dass er ihr etwas nicht sagte, aber sie wollte auch nicht nach haken, wenn es etwas Wichtiges wäre, würde er es ihr schon sagen.

Sie stand auf und ging in die Küche. "Was willst du denn essen?"

"Ach, weißt du ich habe keinen Hunger." Sagte er, ging zu ihr, küsste sie auf die Wange. "Ich gehe noch mal weg." Und verschwand aus der Tür.

Mikako überlegte was ihm wohl bedrückte, setzte sich aber dann an ihre Hausaufgaben.
 

Nach dem Hausaufgaben machte sie das Essen und wartete und wartete und wartete auf ihren Ro.

Doch er kam und kam einfach nicht.
 

Später am Abend setzte sich auf die Couch um ihre Lovesoap an.

"... Sodass war es wieder für heute mit der Serie.

Und Morgen werden sie sehen wie es weitergeht.

Wird sich Catherine ihre Gefühle eingestehen?

Und wird Andrew sie noch mit offenen Armen empfangen, nach all dem was vorgefallen ist?

Wie wird Jeanette darauf reagieren?

Wo ist KleinTimmy?

Wird die Beziehung von Josh und Josephine auch dieses mal bestehen?

Auf all diese Fragen werden sie schon Morgen Antwort erhalten.

Also schalten sie wieder ein, wenn es heißt..."

Mikako schaltete den Fernseher ab.

Ro war noch immer nicht zurück.

Langsam mache ich mir wirklich Sorgen um ihm.

Es kommt schon mal vor, dass er etwas später nach Hause kommt, doch er war so bedrückt vor hin.

Er hat mir doch irgendetwas nicht gesagt?

Mein Ro, was quält dich denn nur so?

Mikako hatte nicht vor jetzt schon schlafen zu gehen.

Sie holte sich eine Decke und legte sich auf die Couch.
 

Irgendwann mitten in der Nacht wurde sie durch einen leichten Kuss auf ihren Lippen aufgeweckt.

Langsam öffnete sie die Augen und erkannte "Ro..." im Halbdunkeln.

"Dornröschen, warum bist du nicht ins Bett gegangen?"

Ich richtete mich auf, setzte mich hin und er neben mich.

"Ich wollte auf dich warten."

"Aber du weißt doch, dass ich immer spät komme."

"Ro... Was bedrückt dich?" fragte ich ihn und suchte nach seinen Händen.

Sie waren kalt.

"Was soll mich den bedrücken?" fragte er zurück.

"Ich kenne dich."

"Du hast dir da wohl was eingebildet, mich bedrückt nichts."

"Sag es mir, bitte." Bat ich ihn.

Ich spüre es doch, da ist etwas zwischen uns.

Warum kannst du es mir denn nicht sagen?

Ro...?

Er lehnte sich nun an die Wand an und seufzte.

Ro zog mich zu sich, dass ich ganz nah neben ihn saß, so wie wir schon öfters saßen, doch irgendwie war es nun etwas anderes.

"Ich habe mir einen Nebenjob gesucht."

"Aber warum?" fragte ich erschrocken.

"Als Student verdiene ich noch nicht genug um uns ein Leben zu zweit zu verdienen können, schließlich sollst du auch auf nichts verzichten sollen." Sagte er. Er zitterte Leicht in der Stimme, das vernahm ich sofort.

Ich legte meinte Arme um ihn und drückte ihn wie ein kleines Kind an meine Brust.

Ich streichelte ihm übers Haar. "Ro... ich brauche nichts... Ich kann auf vieles verzichten...."

"Das sollst du doch aber nicht."

"Aber ich will nicht, dass du noch härter arbeitest als jetzt schon. Wir sehen uns jetzt schon viel zu wenig und nun willst du noch mehr arbeiten, dann sehen wir uns doch gar nicht mehr."

"Aber du wirst dir dann mehr kaufen können, dir wird es dann besser gehen."

"Was redest du denn da? Das ist doch naiv! Ro... ich will das alles doch gar nicht. Das einzige was ich brauche, bist doch nur du."

"Mikako..." Er richtete sich auf und schaute mich an.

Er sah, dass eine kleine Träne sich einen Weg aus meinem Auge bahnen wollte.

Er küsste sie weg.

"Bitte, arbeite nicht noch mehr."

"Willst du das wirklich?"

"Natürlich... Ich will nicht das Geld, dass du verdienst, ich will doch nur dich. Du bist das einzige was ich zum Leben brauche."

"Jetzt bist du aber naiv." Sagte er mich einem Lächeln und drückte mich an sich.

"Mag sein, aber Geld ist doch nicht alles."

"Da hast du Recht."

Sie legten sich beide auf die Couch und kuschelten sich an einander.

So schlief sie dann auch ein.

Er streichelte ihr noch eine ganze Weile über ihr weiches glattes Haar und roch an ihm. Er schmunzelte.

All Happy Day

"Was tust du da?"

Mikako schreckte hoch. "Was ich da tue?... Na ich..."

"Ja?" fragte Ro und versuchte ihr über die Schulter zu schauen.

"Lass das!" sagte sie zu ihm.

Er wich zurück. "Du verheimlichst mir etwas?"

"Ro..., ich schreibe in mein Tagebuch."

"Ich sag doch, du verheimlichst mir etwas."

"Ro..." sagte sie und schaute ihn mit ihrem zuckersüßen Lächeln an.

"Was denn?" Langsam wurde er weich und wollte schon aufgeben.

"Lässt mich zu Ende schreiben, bitte, bitte, bitte." Bat sie ihn.

Er lächelte mit einem Nicken.

"Aber nur, wenn du mir nachher mein Lieblingsessen machst."

"Lass mich überlegen.... Ok, einverstanden." Sagte sie.

Ro setzte sich auf die Couch, etwas abseits von ihr und schaute in die Zeitung.

"Wie war den die Schule heute so?" fragte er.

"Ganz nett."

"Was meinst du mit ganz nett?"

"Na ganz nett eben." Sagte sie. Sie schaute nicht mal von ihrem Tagebuch auf.

"Wie geht es Shikku und Momjj?"

"Ganz nett." Sagte Mikako.

Ro blickte auf. "Wie war der Einkauf?"

"Ganz nett."

"Was hältst du von meinem Vorschlag, nachher mit mir gemeinsam unter die Dusche zu gehen?" fragte er sie.

"Ganz nett." Antwortete sie.

Dann wurde sie verlegen und Schamesröte zeichnete sich auf dem Gesicht von Mikako ab.

Ro beugte sich zu ihr rüber und grinste sie breit an.

Mikako warf ein Kissen nach ihm und es landete direkt im seinem Gesicht. "Du bist so fies."

"das liegt daran, dass ich Hunger habe." Sagte er und warf das Kissen zurück. "Ich würde mich an deiner Stelle nicht mit mir anlegen." Drohte er ihr.

Sie grinste ihn an und warf wieder nach ihm.

Er setzte sich zu ihr runter und nahm zwei Kissen gleichzeitig in die Hand.

Er warf.

Als sie nach den Kissen gegriffen hatte, hatte ihren Gegner aus den Augen verloren, kniete er schon direkt vor ihr und legte seine Lippen auf die ihre.

Sie verlor ihre Kraft und ließ ihre Hände plumpsen.

Ro schnappte sich diese Gelegenheit, riss sich die beiden Kissen unter den Nagel und drohte zum Werfen an.

Doch er konnte nicht, denn Mikako setzte ihre traurige Unschuldsmine auf.

Doch das störte Ro nicht, denn er wusste ja, dass sie nur spielte.

Dennoch konnte er, wenn sie dieses Gesicht macht, nicht werfen.

Er stand auf, warf die Kissen auf die Couch und ging auf die Galerie. "Ich habe Hunger." Grummelte er noch.

Mikako grinste, nickte und stand auf um in die Küche zu gehen.
 

Wenig später, stand sein Lieblingsessen auf dem Tisch bereit und Ro wartete schon sehnlichst, auf die Köchin, nachdem ihm der Duft von der Galerie gelockt hatte.

Er küsste sie sogleich, als sie sich neben ihm zu Essen setzte. "Das sieht mal wieder unheimlich lecker aus." Sagte er und ergriff die Gabel, die an der rechten Seite des Tellers lag.

Sie lächelte ihn an und schaute ihm zu, wie er ihr Essen verschlang.

"Ist was?" fragte er nach einer Weile.

Sie schüttelte den Kopf mit einem Lächeln und begann auch zu essen.
 

Am Abend saß Ro über seinen Unterlagen bis spät in die Nacht.

Er machte es meist nie am Tag, sondern eher abends, damit Mikako nicht zu viel mit bekam.

"Hier für dich." Sagte sie dieses Nachts und stellte ihm eine Tasse warmer Schokolade hin.

"Du sollst doch schlafen, habe ich dich geweckt?"

Sie schüttelte den Kopf, küsste ihn und legte sich wieder schlafen.

Der Ausflug

Mikako saß gerade über den neuen Rock, den sie nähte. Sie wollte ihn ihrer Schwester schenken, zum Geburtstag.

Sie hatte ihre Kopfhörer auf und lauschte dem ruhigen Rauschen des Meeres.

Ro nahm ihr die Kopfhörer ab und sie schaute ihn fragend an.

"Was hältst du davon?" fragte er und hielt ihr ein Bild eines wundervollen Strandes unter die Augen.

"Was ist das?" fragte Mikako und schaute ihn an.
 

Wie lange ist es eigentlich schon her, dass ich nun bei Ro wohne.

Das ist eine sehr gute Frage, doch ich glaube so wichtig ist es nun dann doch nicht,

ich erinnere mich nur noch, dass es ein Montag war, als ich dann vor seiner Tür stand und zu ihm gezogen bin.

Das war schon ein sehr komische Sache, aber davon hatte ich euch ja schon längst erzählt gehabt.

Mittlerweile haben wir uns an einander angepasst und kommen gut mit einander klar,

kann man das so sagen?

Das klingt etwas falsch, ich meine eigentlich, dass wir eine wundervolle Beziehung haben...

Auch das klingt irgendwie komisch, egal...
 

"Ich habe mir überlegt, dass wir das Wochenende weg fahren sollten."

"Dieses Wochenende?"

Ro nickte aufgeregt. Er strahlte wie ein kleines Kind.

Mikako fand das mal wieder voll süß.

"Und warum so plötzlich?"

"Naja, ich weiß ja selber dass heute Freitag ist... Aber wir hatten in letzter Zeit nicht wirklich Zeit für einander, deshalb."

"Und da willst du hin?" fragte Mikako und tippte mit ihrem Finger auf die Ansichtskarte.

Er nickte.

Ro setzte sich hinter Mikako, diese lehnte sich an ihm an. "Stell dir vor. Du liegst neben mir im warmen Sand unter einer strahlenden Sonne und lässt dich bräunen. Ich massiere dir die Sonnencreme ein, bringe uns kühle Drinks von einer Bar, die in der Nähe unter den Palmen steht, die über uns etwas Schatten spenden."

"Das klingt wundervoll."

"Also wollen wir?" fragte er.

Sie nickte mit einem Strahlen.
 

Noch am demselben Tag fuhren die beiden auf dem Motorrad von Ro, dem Sonnenuntergang entgegen, direkt Richtung Traumwochenende.
 

Mikako saß am nächsten Tag, bei einem wirklich wundervollen Traumwetter, in ihrem neuen Bikiki, auf dem warmen Sand auf ihrem Handtuch und sonnte sich in der warmen Vormittagssonne.

Ro war gerade im Wasser, sich abkühlen.

Es war einfach wundervoll hier, fand Mikako.

sie seufzte.

Langsam schloss sie die Augen und genoss einfach nur die momentane Ruhe.

Momentan ist gut, denn sie schreckte hoch, als sie plötzlich kühle Spritzer Wasser auf ihrem Rücken spürte.

Sie schaute erschrocken auf und blickte in das Breitgrinsende Gesicht von Ro.

Er legte sich neben sie auf sein Handtuch.

"Davon hast du mir aber nichts in deinen Wunschtraum erzählt gehabt."

"Das ist doch Inklusive. Soll ich dich eincremen?"

Sie nickte und öffnete den Verschluss ihres Bikinis am Rücken, damit Ro sie besser eincremen konnte.

Er setzte sich neben sie, streckte sich seine Sonnebrille auf den Kopf und massierte ihr die Creme auf den Rücken.

"Gefällt dir?" fragte er.

"Natürlich." Sagte sie und grinste ihn an.
 

Mikako hatte sich entschlossen Ro und sich eine Waffel Eis zu kaufen, damit der Tag noch mehr perfekter werden könnte, als er ohnehin schon ist.

Der Eisstand war nicht weit von ihrem Platz entfernt, aber dennoch musste Mikako ein Stückchen laufen.

Die kaufte je zwei Kugel in zwei Waffeln.

Sie erschrak, als ihr plötzlich jemand an den Hintern.

Sie reagierte nicht, weil sie dachte, es könnte ja einer Versehen gewesen sein.

"Na, Süße wo geht es denn hin." Sprach sie plötzliche jemand, hinter ihr an.

Mikako drehte sich nicht um.

Und wieder grabschte man an ihrem Hinterteil.

Sie drehte sich empört um und schaute dem Perversen ins. "Würdest du bitte damit aufhören." Bat sie ihn, auf freundlicher weise.

Dann drehte sie sich wieder um und ging weiter.

"Hey, Süße, wie wäre es mit uns beiden...?"

Er streichelte ihr über den Rücken und zwickte in ihren Po.

"Lass das!" schrie sie nun.

"Wer wird denn hier gleich rum zicken!" meinte der Typ. Mikako ging genervt mit raschen Schritten weiter.

Sie konnte schon ihren Platz sehen!

Doch wo war Ro...?

"Süße so bleib doch stehen!"

Und Mikako blieb stehen.

Was sollte sie denn tun, Ro war nicht da!

"Bitte lass mich in Ruhe." Sagte sie ein wenig schüchtern.

Doch er grabschte ihr wieder am Hintern.

"LASS SIE IN RUHE!" hörte sie plötzlich Ros Stimme.

Mikako drehte sich erstaunt und erschrocken zu gleich um und konnte gerade noch mit ansehen, wie Ro den Typ zu Boden schlug.

Dann ging er auf seine Freundin zu, wischte ihr die Tränen weg und drückte sie an sich. "Ist doch alles wieder gut."

"Du warst eben nicht da."

"Ja, ich hatte mich schon auf den Weg gemacht um dich zu suchen."

"Ach Ro..." sagte sie und drückte sich an ihn.

Er hielt die zwei Eiswaffeln in der Hand und lächelte sie an, als sie ihn anschaute.

"Komm lass uns an den Platz zurückgehen." Sagte er.

Sie nickte, nahm eine Waffel ab und begann das Eis zu essen

Mikako hatte sich bereit erklärt nun doch mit Ro ins Wasser zu gehen.

Sie schwammen eine Weile in dem tropisch hellen Wasser umher, und machten dann mitten drin eine Rast.

Ro schwamm auf seine Mikako zu und umarmte diese sogleich.

"Ro, wir gehen doch unter." Sagte sie.

Doch ihm war das egal.

Er legte seine Lippen auf die ihre und begann mit einer Serie von Küssen.

Sie drückte ihn irgendwann von sich weg und schwamm ihm davon.

Er fand es süß und wollte bei ihrem Spiel mitspielen.

So schwamm er ihr hinterher.
 

Als er sie eingeholt hatte, merkte er, dass sie keine Kraft mehr hatte.

"Geht's noch?" fragte er.

Sie atmete hektisch und nickte. "Ja, aber ich stecke irgendwo fest."

"Du steckst fest?" fragte er sofort besorgt.

"Ja, ich glaube, ich habe mich in einem Fischernetz verhakt."

"Das schaue ich mir mal sofort an." Sagte er, holte Luft und tauchte unter.

Sie steckte wirklich in einem Netz fest.

Es war alt, aber dennoch, noch relativ fest.

Er versuchte sie, durch zerren, daraus zu befreien.

Doch er merkte, nach einer Weile, dass er die Sache dadurch nur noch schlimmer machte.
 

"Ro..." sagte sie, als er wieder auftauchte.

Sie hatte Tränen in den Augen.

Sie muss sich wohl auch noch irgendwo verletzt haben, dachte er.

"Es tut weh." Sagte sie.

Er drückte sie an sich. "Hey, das haben wir doch gleich. Gleich haben wir dich befreit." Sagte er und tauchte wieder unter.

Er schwamm am Meeresboden entlang und suchte nach einer Meeresmuschel.

Als er eine geeignete gefunden hatte, versuchte er sie an einem Stein zu zerbrechen.

Was jedoch sich als schwieriger Verraustellte, als er gedacht hatte.
 

Ich hatte riesige Angst.

Alleine hier auf dem Wasser, das immer höher wird und mir schon, bis zum Hals geht.

Außerdem stecke ich in einem Netz fest und kann nicht vor der Flut davon schwimmen.

Bald kann ich meinen Kopf sicherlich nicht mehr über Wasser halten und die Kraft geht mir auch langsam verloren.

Hoffentlich schafft es Ro...

Natürlich schafft er es.

Er ist sehr schlau und hat bestimmt sich schon eine Idee ausgeheckt, mit der er mich hier gleich weg bringen kann.
 

Er tauchte wieder auf. "Ich habe eine Idee. Gleich bist du frei." Sagte er und tauchte wieder unter.

Mit der kaputten Muschel, die nun wie ein Messer war, versuchte er das Netz durch zu schneiden.

Er musste noch zweimal aufatmen, dann hatte er es geschafft und hatten ihren Fuß frei bekommen.
 

Sofort schwammen sie zurück.

Am Anfang des Strandes, hob Ro sie auf seine Arme und trug sie zu ihrem Platz, damit sie keinen Sand in ihre offene Wunde bekommt.

Ihr großer Zeh blutete.

"Das sieht schlimmer aus, als es ist." Sagte Ro zur Berührung beider und kramte in seinem Rucksack.

Er holte einen erste Hilfe Kasten aus dem Rucksack.

Er denkt einfach immer an alles.

Mikako musste schmunzeln.

"So fertig." Sagte er und präsentierte ihr, ihren Zeh, der nun verbunden war.

"Danke." Sagte sie und umarmte ihm.

Sie umarmte ihn nicht wegen dem Zeh oder wegen de Tragen zum Handtuch, es war auch nicht alleine wegen der Rettung.

Es war einfach alles.

Es war einfach, weil er da war.

Und dass tat Mikako so gut.

Und er wusste das, er wusste warum sie sich bei ihm bedankte und drückte sie an sich. Er küsste sie auf die Wange. "Ich habe deiner Schwester doch versprochen, dass ich auf dich aufpasse." Sagte er.

Ihr kamen wieder die Tränen, die sie sich aber gleich wegwischte und nickte. "Ja, das hast du ihr versprochen. Ich weiß."

"Mikako..." sagte er und drückte sie an sich.
 

Es war ein wirklich wundervolles Wochenende, wenn auch mit ein paar Auseinandersetzungen und Probleme.

Aber gerade diese Erfahrungen, haben die beide näher zusammen geführt und dass reicht doch.

Die Nachhilfeschülerin Risushi oder ein Job für Mikako!

"Bin wieder da!" platzte Ro in die Wohnung ein.

"Ro!" sagte Mikako erfreut und umarmte ihn.

"Hast mich wohl vermisst." Sagte er mit einem Grinsen.

"Klar. Wo warst du denn so lange?" fragte sie und knöpfte seine Jacke auf, die er sich auszog und sich auf die Couch setzte.

Mikako setzte sich neben ihn.

"Habe dir doch gesagt, dass ich nun Nachhilfeunterricht geben werde."

"Ja, habe ich vergessen."

"Sag mal, hast du mir was zum Essen gemacht? Ich habe nämlich einen Bärenhunger." Sagte Ro.

"Klar, ist sofort fertig."

"Was gibt es denn Gutes?"

"Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll."

"Na gut, dann schauen wir mal." sagte Ro und setzte sich sofort an den Tisch.

Mikako füllte ihr Selbsthergestelltes in zwei Teller auf und stellte es auf den Tisch.
 

Am nächsten Tag war Mikako mit Shikku und Momji in der Stadt unterwegs um mal wieder etwas Shoppen zu gehen.

"Naja, ich weiß nicht." Sagte Shikku.

"Mika, was hältst du denn davon?" fragte Momji und präsentierte den Mädchen sein neues Outfit.

Mikako stand auf und schaute sich ihren Freund genauer an.

"Und?" fragte Momji.

"Sag nicht, es gefällt dir?" fragte Shikku ihre Freundin.

Diese blickte ihre Freundin kurz an. "Momji, sag gefällt es dir selber?" fragte Mikako.

"Na ja, etwas anderes ist es schon."

"Ja, da stimme ich dir zu." Sie hob das T-Shirt etwas hoch um sich den Bund der Hose anzuschauen. "Der Bund ist etwas zu locker. Der passt nicht richtig zu der Hose, aber denn kann ich dir gerne umarbeiten, wenn sie die sonst gefällt." Sagte Mikako.

Shikku stand auf, da sie etwas an einem Stand gefunden hatte.

"Schau mal Mikako, na wie findest du?" Mikako schaute sich das Oberteil an. Es war etwas zu pink und ihrer Meinung nach etwas zu langweilig.

"Was hältst du davon, wenn ich dir da eine Blume drauf nähe?" schlug sie ihrer Freundin vor.

"Hört sich gut an." Sagte Shikku.

"Entschuldigen Sie junges Fräulein, könnten Sie mir bei etwas behilflich sein?" sprach eine ältere Dame das junge Mädchen Mikako an.

"Aber gewiss, wie kann ich Ihnen denn helfen?"

"Ich sehe Sie sind in dem gleichen Alter, wie meine Enkelin und ich möchte ihr gerne etwas zum Geburtstag schenken, aber ich weiß nicht so genau, was sich so ein Mädchen heut zutage wünscht."

"Ich würde Ihnen gerne helfen, aber sie müssen wir schon genauer sagen, was ihre Enkelin denn so trägt oder was ihre Lieblingsfarben sind."

"Da muss ich aber mal überlegen. Sie zieht gerne Jeansröcke an und dann meist ein knallbuntes T-Shirt darüber."

"Sehen Sie, Sie haben doch schon ihre Antwort gefunden. Lassen Sie uns doch mal die Jeansröcke anschauen gehen." Sagte Mikako und ging mit der alten Dame an ein anderes Regal.

"Na ich weiß nicht, schön und gut, dass dieser Laden einem Designer gehört, aber dennoch finde ich nicht was mir gefällt." Meinte Momji.

"Momji, schau doch mal."

"Was ist denn?"

"Der Mann da, er beobachtet Mikako schon seit dem wir sie um Rat gefragt haben, was uns stehen könnte."

"Na und lass ihn."

"Entschuldige Mal, das könnte ein perverser Spanner sein."

"Du übertreibst, Schwester."

"Momji ich bin nicht deine Schwester und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste." Sagte Shikku.

"Heißt das so?" fragte Momji.

"Ich danke ihnen junges Fräulein, das war wirklich sehr nett von ihnen, dass Sie mir geholfen haben."

"Das macht doch nichts, das habe ich doch gerne getan und ich glaube, es wird ihrer Enkelin bestimmt gefallen."

"Ja, bestimmt." Sagte die Dame und ging an die Kasse.

"Schön, dass du uns nicht ganz vergessen hast." Sagte Momji als Mikako wieder zu den Freunden trat.

"Mikako, ich glaube der Mann da drüben.... Ja genau der, ich glaube der ist ein perverser Spanner, der beobachtet dich schon seit dem du uns geholfen hast."

"Sie übertreibt." Sagte Momji.

"Ist doch egal. Habt ihr nun was gefunden?" fragte Mikako.

"Ja, genau ich nehme das Oberteil." Sagte Shikku.

"Und ich die Hose."

"Wenn ich die Unterhaltung mal kurz stören darf." Unterbrach ein junger gut aussehender Mann das Gespräch der Freunde.

"Oh, mein Gott das ist der perverse..."

"Shikku!" meinte Mikako.

"Wie können wir ihnen helfen?" fragte Momji.

"Ja, ihr könnt mir durchaus helfen, besser gesagt, das junge Fräulein, das eure Freundin ist."

"Sie meinen Mikako?" fragte Momji.

"Heißt du denn so?" fragte der junge Mann Mikako.

"Ja, ich heiße Mikako Yagima." Sagte Mikako und reichte dem jungen Mann zur Bekanntschaft die Hand.

"Freut mich sehr, mein Name ist Aoi Kishu."

"Hallo." Sagte Momji "Und ich heiße Momji Sumera und das ist Shikku Avalon, sie müssen ihr Temperament entschuldigen, sie ist immer so."

"Momji!" sagte diese gereizt.

"Ihr fragt euch sicherlich, warum ich euch angesprochen habe."

"Ja, das würden wir sehr gerne erfahren." Sagte Shikku.

"Ich bin der Besitzer dieses Ladens, hier meine Visitenkarte."

"Sie sind der Besitzer?" fragte Momji und schaute sich die Karte an.

"Aoi Kishu,

seines Zeichens

Designer

Und Besitzer der Boutiquenkette

Kishuu." Las Shikku durch.

"Von wegen perverser Spanner." Flüsterte Momji zu ihr.

"Es tut mir Leid, aber ich habe vor hin mit angehört, wie sie erstens ihre Freunden und dann der älteren Dame bei der Auswahl geholfen hatten."

"Sie haben uns belauscht?!" meinte Shikku.

"Ja, tut mir Leid." Sagte Aoi etwas verlegen. "Aber ich habe sofort gesehen, dass in dir, Mikako, eine modische Kenntnis steckt."

"Woran haben sie denn das gesehen?" fragte Momji.

"Ich habe das irgendwie gespürt, oder lag ich falsch mit meiner Vermutung?"

"Nein, ganz und gar nicht." Sagte Mikako.

"Aber wir wissen immer noch nicht, worauf sie hinaus wollen." Meinte Shikku.

"Worauf ich hinaus will? Das ist eine gute Frage. Mikako, ich möchte dass du hier für mich arbeitest."

"Bitte was?!" fragten alle drei überrascht.

"Was verstehen sie unter arbeiten?" fragte Momji."

"Ich weiß nicht ob ich das kann, ich gehe ja noch zur Schule."

"Das verstehe ich, ich möchte dennoch dass du hier in meinem Laden arbeitest und allen Kunden mit deiner freundlichen Art und deinem modischen Talent hilfst."

"Das ist wohl wirklich ihr ernst?" fragte Shikku.

"Ich habe zwar Personal hier, aber keine sind so kompetent wie Mikako. Ich würde mich auch freuen, wenn ihr hier arbeiten würdet, mit ihr."

"So klingt das ganze natürlich ganz anders." Meinte Momji.

Nun schauten alle Mikako an.

"Mikako, ich würde mich freuen, wenn du mir bei Entwürfen helfen würdest und den Menschen, die hier etwas kaufen wollen berätst."

Mikako schaute Aoi an.

"Habe ich noch etwas Zeit darüber nach zu denken?" fragte Mikako.

"Gewiss. Du kannst jederzeit bei mir anrufen und mir sagen, wie du dich entschieden hast."

"Eine Frage, gibt es hier auch Mitarbeiterrabatt?" fragte Shikku.

"Gewiss 20%." Sagte Aoi.

"Mikako, worauf wartest du noch?" fragte sie.

"Ich muss vorher erst noch Anzu und Ro fragen." Sagte sie.

"Na gut. Also wir nehmen bitte das hier." Sagte Momji und bezahlte seine Hose und Shikku ihr T-Shirt.
 

"Du musst das hier mit dem hier multiplizieren."

"Ah, jetzt gibt die Aufgabe auch einen Sinn." Sagte ein junges Mädchen, namens Risushi zu ihrem Nachhilfelehrer Ro.

Risushi war ein schönes Mädchen, das sich in Ro verliebt hatte.

Wovon er natürlich nichts wusste, denn er hatte ja nur Augen und Ohren für Mikako.

Ro holte seine Lunchbox heraus und öffnete sie.

Seine Augen strahlten als er das Bento sah.

"Sieht lecker aus. Wer hat das gemacht?" fragte Rishushi.

"Mikako." Sagte er und nahm die Stäbchen in die Hand und machte sich über sein Bento mit Heißhunger her.
 

"Was gibt es da nachzudenken?" fragte Shikku und schaute sich die bedrückte Mikako von der Seite an.

"Stell dir das doch mal vor. Wir drei in supersüßen kleinen Röckchen bedienen die Kunden." Meinte Momji.

"Ich bezweifele das Aoi dich in einen supersüßen kleinen Rock stecken wird." Sagte Shikku.

"Du bist fies." Sagte Momji.

"Hey, auf was wartest du? Er hat dich sogar zu seiner helfende Hand ernannt, damit du ihm auch bei Entwürfen helfen kannst."

"Du verstehst das nicht, Shikku."

"Ja, da hast du Recht, ich verstehe das wirklich nicht und irgendwie will ich es auch gar nicht. Wenn du dir wirklich so eine Chance durchgelassen willst, na gut, du musst es wissen."

Mikako schaute mit Tränen in den Augen auf.

Shikku erschrak, sie hatte ihre beste Freundin zum weinen gebracht, das wollte sie nicht. "Mikako, verzeih mir, ich wollte nicht, dass du weinst." Sagte Shikku und legte die Arme um ihre Freundin.

"Schon gut. Du hast ja Recht. Ich weiß, dass ihr über diesen Job sehr freuen würdet, besonders wegen den 20%. Aber ich hatte Ro und Anzu versprochen gehabt, keinen Job anzunehmen, sondern mich nur auf meine Schule zu konzentrieren und Ro gibt nun auch noch Nachhilfeunterricht, was die Sache nur noch komplizierter macht. Dann sehen wir uns bestimmt gar nicht mehr."

"Du siehst mal wieder alles zu schwarz." Sagte Momji.

Mikako wischte sich die Tränen weg. "Ja, vielleicht hast du ja Recht." Sagte sie und nickte.

"Also gut, du gehst da jetzt rein und sprichst mit Anzu und wenn Ro nachhause kommt auch mit ihm." Sagte Shikku.

"Tu ich." Sagte Mikako und verschwand in der Tür des Wohnblocks und ging zu der Wohnung von Anzu und klingelte.

Aoi oder Risushi!

Anzu war ganz anders als erwartet, begeistert von dem Vorschlag von Mikako gewesen, nachdem Mikako ihr die Geschichte erzählt hatte. Ihren Segen hatte ich schon. Nun musste ich also nur noch Ro dazu bringen, dafür zu sein.

Aber wie stelle ich das am besten an.

Überlegte Mikako, während sie den Hauschlüssel in ihrer Tasche suchte.

Ah, da ist er ja.

Vielleicht sollte ich erstmal was leckeres Kochen und dann ganz langsam von der Idee erzählen...

"Bin da!" sagte sie die Wohnung.

Das sage ich immer, obwohl ich wusste, das Ro nicht da war.

"Mikako..." sagte Ro und umarmte sie.

"Was machst du denn hier?" fragte sie ihn.

"Ich gebe doch Nachhilfe."

"Ja, aber ich dachte in der Uni."

"Wo denkst du hin?" sagte er. "Komm ich will euch bekannt machen."

"Ro ich muss dir noch was sagen..."

"Ja, später Okay?"

Mikako nickte stumm. Sie gingen ins Wohnzimmer und da saß sie. Das Mädchen mit den kurzen braunen Haaren, den leuchtend grünen Augen, mit dem Top, das eigentlich schon als durchsichtig durchgehen konnte und den supersüßen kurzen Rock, von dem Momji bestimmt vorhin gesprochen hatte. Als sich die beiden in die Augen sahen, sprühten Funken.

"Hallo ich bin Mikako."

"Hallo, ich bin Risushi. Ro, du hast mir gar nicht gesagt, dass Mikako deine Schwester ist!"
 

Eins zu Null für Risushi!
 

Mikako war vorm explodieren.

"Sie ist nicht meine Schwester, sie ist meine Freundin."

"Und ihr wohnt hier zusammen?" fragte Risushi überrascht.

"Ja, knapp ein Jahr." Sagte Mikako.
 

Gleichstand!
 

"Mikako, ich habe einen Bärenhunger."

"Ja, ich mache gleich etwas."

"Jetzt verstehe ich, sie ist deine kleine Sklavin."
 

Zwei zu Eins für Rishushi!
 

"Risushi! Mikako ist die beste Köchin und das süßeste Mädchen, dass es nur geben kann."
 

Gibt Zwei Punkte!

Drei zu Zwei für Mikako!
 

"Na, ich werde dann mal gehen. Ich will euch beide doch nicht bei den Hausaufgaben stören."
 

Gleichstand!
 

Mikako warf ihre Tasche auf die Galerie und stampfte in die Küche.

Sie kochte, aber mit was für einem Gefühl.

Heute würde es Curry mit Chili geben, besonders scharf! Dachte sie!

"Ich gehe mal schnell duschen." Sagte Ro.

"Geh nur." Sagte sie.

Das Telefon klingelte.

"Moshi, Moshi. Ja hier bei Saeki Ro! Yagima Mikako am Telefon."

"Hallo, ich bin es Shikku."

"Shikku, was gibt es denn?"

"Ich wollte nur fragen, was du gerade machst?"

"Ich koche."

"Echt? Was gibt es denn?"

"Curry Fontane."

"Hört sich lecker an. Und wie weit bist du in Sachen KISHUU?"

"Anzu hat nichts dagegen und Ro... Ich hatte noch keinen guten Moment, ihn zu fragen."

"Warum nicht, ist er noch nicht da?"

"Doch er duscht nur gerade und davor war seine Nachhilfeschülerin da, glaub mir, die ist voll in ihn verschossen!" sagte Mikako.

"Na und, Ro hat doch sowieso nur Augen für dich."

"Trotzdem."

"Du bist eifersüchtig, ich fass es ja nicht."

"Bin ich gar nicht!"

"Was bist du nicht?" fragte Ro.

"Nichts Ro... Shikku ich muss jetzt Schluss machen."

"Ok. Bye."

"Ja, Bye Bye." Sagte Mikako und legte auf.

Mikako drehte sich um und wollte ihm nun endlich davon erzählen, doch Ro stand mal wieder Halbnackt vor ihr, er hatte sich nur ein Handtuch umgewickelt!

Sie errötete. "Ro verdammt noch mal! Musst du so halbnackt, durch die Wohnung laufen!" schrie sie ihn an.

"Schon klar." Sagte er und ging an den Schrank.

Sie drehte sich wieder um und merkte, wie Tränen kamen und sie tropften auf den Schrank.

Warum sie weinte, wusste sie nicht!

Ich weiß es wirklich nicht.

Ich wusste nicht warum ich genau in dem Moment, angefangen habe zu weinen.

Vielleicht lag es daran,...

Nein, das musste ich schon so oft mit ansehen, wie er halbnackt durch die Wohnung läuft, es muss etwas anderes sein.

Aber nur was?

Plötzlich spürte sie Ros Hand in ihrem Gesicht, dann drehte er sie um und schaute sie an. Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.

"Ist alles in Ordnung mit dir, Süße?" fragte er.

Sie nickte. "Ich weiß doch selber nicht, warum ich angefangen habe zu weinen."

"Liegt es an mir? Habe ich etwas falsch gemacht?"

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht. Ach Ro..." sagte sie und drückte sich an ihn.

Er hatte immer noch nichts oben rum an, aber zumindest eine Hose.

Ro hob Mikako hoch und setzte sich auf den Küchentisch.

"Was hast du vor?" fragte sie.

"Nichts." Sagte er und stellte sich vor sie.

Er drückte sie an sich und streichelte sanft über ihren Rücken.

"Geht es dir wirklich gut?" fragte er.

Sie nickte. "Ja, mir geht es gut." Sagte sie.

"Gut." Sagte er küsste sie auf den Kopf, dann auf die Stirn, letzte Träne aus dem Augen und dann auf ihre Lippen.

Sie saß immer noch auf den Tisch und drückte sich an ihn.

Er umarmte sie, bevor er sich von ihr abwendete und sich an den Esstisch setzte um auf Mikako und das Essen zu warten.
 

"Ich muss dir was sagen Ro."

"Ja? Was denn?" fragte er und schlürfte seine Suppe.

"Als ich mit Shikku und Momji heute in der Stadt war, ist etwas ganz merkwürdiges passiert."

"So? Was denn?"

"Wir waren in dem neuen Laden KISHUU, kennst du doch?"

Er nickte. "Schon mal was von gehört."

"Ich wurde da angesprochen. Aoi besitzt die Boutiquenkette und bat mich bei in KISHUU zu arbeiten um dort freundlich den Kunden weiter helfen kann und ich soll Aoi auch bei Entwürfen für neue Kleidungsstücken helfen."

"Das ist doch echt wunderbar." Sagte Ro.

"Dein Ernst? Also darf ich da arbeiten? Shikku und Momji werden auch da arbeiten, aber nur unter der Bedingung, dass ich dort helfe."

"Shikku und Momji auch?"

Mikako nickte.

"Klar wenn du das willst, kannst du das natürlich machen. Sonst hetzte ich mir ja selber noch Shikku an den Hals."

"Oh danke Ro." Sagte Mikako, sprang vom Stuhl auf und umarmte ihn.

"Ich werde mir dann mal demnächst den Laden anschauen, wenn ich Zeit habe."
 

Genau neun Tage später:

Shikku, Momji und Mikako haben sich schnell in dem Laden eingewöhnt und seitdem Mikako Aoi hilft kommen auch mehr Kunden in den Laden.

Ro ist meist den Nachmittag mit der Nachhilfestunde beschäftigt, sodass Mikako da sowieso nur fehl am Platz sein würde.

"So das war es für heute." Sagte Shikku und stellte den Besen an seinen Platz zurück.

"War echt anstrengend heute." Sagte Momji und setzte sich erstmal hin.

"Wo ist eigentlich Mikako?" fragte Shikku.

"Aoi brauchte ihre Hilfe bei einem Entwurf, sie müssten aber gleich fertig sein."

Es klopfte an der Tür.

"Tut mir Leid, wir haben schon geschlossen. Ach du bist es Ro..." sagte Shikku und schloss die Tür wieder auf.

"Hallo ihr beiden." Sagte dieser.

"Wenn du Mikako suchst sie ist noch kurz bei Aoi."

"Klar ich wollte sie abholen und mir mal den Laden anschauen. Sie arbeitet gerne hier."

"Ja, das sagt sie uns auch immer." Sagte Shikku. "Uns geht es da nicht anders. Ist aber auch ein toller Laden."

"Vielleicht liegt es auch an Aoi." Meinte Momji.

"Diese Aoi möchte ich auch gerne mal kennen lernen." Sagte Ro.

Momji und Shikku schauten sich fragend an.

"Was ist habe ich etwas falsches gesagt?" fragte Ro.

"Nein gewiss nicht. Aber ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden..." meinte Shikku.

Momji nickte.

"Danke. So gefällt mir der Entwurf gleich viel besser." Sagte Aoi und küsste Mikako zum Dank auf die Wange.

Genau vor den Augen von Ro.

"Hallo Ro." Sagte Mikako und lächelte ihn an.

"AOI IST EIN MANN?!"

"Ich wusste, dass das so enden würde." Meinte Shikku.

Momji stimmte ihr zu.

"Aber Ro, ich dachte, das wusstest du?" meinte Mikako.

"Nein wo her denn?" fragte dieser.

"Freut mich sie kennen zu lernen. Mein Name ist Aoi Kishu." Sagte Aoi und reichte Ro die Hand.

"Ich glaube, das ich keine so gute Idee." Sagte Shikku.

Momji nickte.

Ro nahm Aois Hand gerne entgegen und schlug ein.

Aber mit was für einen Händedruck. "Freut mich ebenfalls. Ich bin Ro Saeki und der Verlobte von Mikako."

"Ich weiß. Mikako hat mir schon viel von ihnen erzählt."

"So es ist spät. Ich glaube wir müssen nun nach Hause." Sagte Shikku.

"Mika kommst du?" fragte Momji.

Diese nickte und schob Ro aus dem Laden.

"Gute Nacht Aoi." Sagte Mikako.

"Ja, gute Nacht ihr Drei und Danke für eure Hilfe!"

Vertraust du mir denn gar nicht?

Den ganzen Weg nach Hause hatten wir uns nur angeschwiegen.

Etwas sehr Bedrückendes, Ernstes lag zwischen uns.

Und so lange dieses Etwas da sein würde,

würden wir auch nicht wieder zueinander finden.

Das war mir klar.

Mikako seufzte. Ro schaute sie an.

Dann schloss er die Tür auf. Beide gingen schweigend herein.

Mikako ging in die Küche und wollte etwas kochen.

"Hinsetzen!" sagte Ro und sagte ihr, dass sie sich zu ihm auf die Couch setzen sollte, damit sie endlich reden konnten.

Die Neun Tage gingen schnell ohne Probleme vorbei.

Oder hatten sich das beide nur eingebildet.

Was war denn geschehen?

Es muss etwas so schlimmes gewesen sein, dass sich die beiden, den ganzen Fußweg angeschwiegen hatten.

Mikako setzte sich neben ihn, aber mit gewissen Abstand, zu ihm auf die Couch.

"Also was war da los?" fragte Ro.

"Ich weiß nicht was du meinst."

"Mikako! Ich meine im Laden! Zwischen dir und diesem Aoi, bei dem ich dachte, dass es eine weibliche Person wäre. Warum hast du mir nicht gesagt gehabt, dass es ein Mann ist."

"Ich dachte, du wüsstest es. Ich dachte, es wäre bei dem Namen Aoi klar gewesen."

"Ich habe eine Studienkollegin die auch Aoi heißt."

Mikako schaute ihn nicht an. Sie konnte nicht.
 

"Sie streiten doch nicht etwa!" lauschte Anzu, an der Wand.

"Anzu, lass das!"

"Psst so kann ich doch nichts hören!" meinte diese zu ihrem Ehemann.

"So was tut man nicht!"

"Sie ist meine Schwester, da darf ich so was."

"Sagt wer? Du belauschst deine Schwester."

"Ruhe jetzt!"
 

"Mir ist klar, dass wir reden müssen, aber ich weiß was ich sagen soll." Sagte Mikako etwas eingeschüchtert.

"Mikako, ich dachte es wäre eine Frau gewesen."

"Warum ist dass den so schlimm?" fragte sie ihn.

"Das ist doch klar."

Sie blickt ihn an.

Er erschrickt, sie hat wirklich Angst vor ihn.

Was hat er da nur angestellt.

"Warum ist das etwas anderes?" fragte sie ihn. "Du bist doch auch immer mit Risushi zusammen."

"Darum geht es dir also. Du bist eifersüchtig!" sagte er und stand auf.

"Natürlich. Natürlich bin ich das. Risushi sieht doch ganz... ganz... sie ist doch viel weiblicher als ich."

"Mikako..." er schaut sie erstaunt an.

Sie weint.

Er setzt sich vor sie und nimmt sie in den Arm. "Mikako... meine Mikako." Sagt er in ihr Ohr.

"Ro... ich hatte immer Angst, dass du und diese Risushi..."

"Du bist ein Dummerchen. Vertraust du mir denn gar nicht."

"Doch natürlich." Sagte sie mit Tränen, schluchzte sie.

"Mikako, ich habe doch nur Augen für dich."

"Ich weiß..."

"Aber ich habe dennoch daran gedacht."

Er streichelte ihr über den Rücken um sie zu beruhigen.

"Als ich dich und Aoi sah, als er dich auf die Wange geküsst hat und als ich seine Blicke auf dir ruhen sah, da wusste ich, dass ich auch eifersüchtig war."

"Du warst auch eifersüchtig?" fragte Mikako und wischte sich allmählich die Tränen weg.

"Aber natürlich. Aoi ist ein Mann."

"Ach Ro." Sagte sie und warf sich ihm wieder um den Hals. "Ich liebe dich doch auch nur." Sagte Mikako.

Er drückte sie mehr an sich.

"Aber diese Risushi ist echt in dich verliebt."

"Ich weiß, sie hat es mir gesagt."

"Sie hat es dir gesagt?" fragte Mikako überrascht.

"Ja, aber sie hat auch eingesehen, dass ich nur dich liebe."

"Dann ist aber gut."

"Ich glaube aber auch, dass dieser Aoi in dich verliebt ist."

"Nein, er ist auch verlobt. Wie wir beide. Er wird auch bald Vater."

Er setzte sich wieder auf die Couch, neben sie und sie legte ihren Kopf auf deinen Schoss.

"Da habe ich aber eine gute Idee. Wenn wir auch ein Kind machen, dann wimmeln wir Risushi auch ab." Sagte Ro.

"Ro..." sagte Mikako verlegen.

"DAS KOMMT GAR NICHT IN DIE TÜTE!" hörten sie Anzu von nebenan schreien.

"Wir werden wohl belauscht." Sagte Ro und küsste Mikako aber.

"Ro..." sagte diese nur und ließ sich von ihn küssen.

Das Kind!

Mikako erwachte und erschrak.

Sie lag gar nicht in ihrem Bett.

Neben ihr lag auch noch Ro.

Wie war sie nur in das Bett gekommen?

Ro hatte mal wieder nur seine Boxerhorts an.

Mikako war erleichtert, als sie bemerkte, dass sie noch ihren gelben mit Usae-verzierten Pyjama noch anhatte.
 

Jetzt viel mir auch wieder ein, wie ich in das Bett kam.

Ich hatte mitten in der Nacht einen Alptraum gehabt und war zu Ro gegangen.

Der hatte mich dann etwas beruhigt gehabt.

Vermutlich war ich da eingeschlafen.
 

Aber wenn ich nicht durch die Sonne wach geworden bin, durch was denn?

Es klingelte an der Tür.
 

Sie drehte sich wieder zu Ro. Da er immer noch schlief, schüttelte sie ihn wach. "Ro es hat geklingelt."

"Ja, gehe ja schon." Sagte er und stand auf. Mikako folgte ihm an die Tür.
 

Ro machte auf und sein Cousin stand vor ihm. "Ich habe zehnmal geklingelt gehabt."

"Tut mir ja Leid, aber wir schlafen morgens nun mal." sagte Ro.

"Ja ja. Ist ja gut. Ach, Guten Morgen Mikako. Hier nimm mal Kamui-chan. Wir haben im Moment keine Zeit. Anzu ist bei einem Arzt mit der kleinen und ich muss arbeiten gehen. Also Danke, bis heute Mittag, dann erkläre ich alles." Sagte er und ging. Ro und Mikako blickten auf den kleinen Jungen, der vor ihnen stand.

"Kamui was machst du denn hier?" fragte Ro den kleinen schwarzhaarigen Jungen vor sich. Mikako schloss erstmal die Tür.

"Mama, hat mich gestern bei Onkel Kyo abgesetzt."

"Und warum hat sie dass?" fragte Ro und zog sich mal ein Hemd über.

"Weiß nicht, sie sagte sie müsse was tun und da könnte ich nicht spielen."

"Und da dachte deine Mutter, setzt sie dich doch einfach bei deinem Onkel ab." Schluss folgerte Ro. Der kleine Junge nickte.
 

Irgendwie war der Junge schon süß, fand Mikako.

Auch wenn sie nicht die geringste Ahnung hatte, wer dieses Kind ist.

Der kleine Junge, der Kamui hieß und nun auf der Coach saß, während Ro einen Kakao machte, hatte Pechschwarzes Haar und Edelsteingoldene Augen.

Und er hatte so ein süßes Lächeln.

Mikako musste Lächeln.
 

Dann stand sie auf und ging zu Ro in die Küche.

"Ro, wer ist denn das?"

"Das ist der Sohn von meiner Cousine Kizuna, Kyos Schwester."

"Richtig süß." Sagte Mikako.

Ro stellte sich vor sie und öffnete den obersten Knopf ihres Schlafanzuges.

"Was hast du vor?" fragte sie ihn.

"Ich möchte, dass du dir was anderes anziehen gehst, Süße. Du läufst hier einem Pjyama mit Usae drauf rum."

"Na und. Ich mag Usae nun mal."

"Das weiß ich."

"Schau dich doch mal an." Sagte Mikako und meinte seine Boxershorts.

Ro grinste. "Soll ich sie ausziehen?"

Mikako drehte sich mit roten Kopf von ihm weg, ging an den Schrank und huschte ins Badezimmer.
 

"So Kamui-chan hier dein Kakao."

"Danke Ro." Sagte dieser und nahm die Tasse entgegen.

"Du bist also schon seit gestern bei Kyo?" fragte Ro, als er hörte das Mikako die Dusche laufen ließ.

Er konnte sich schon genau vorstellen wie das warme Wasser langsam auf ihren Körper herab rieselt.

"Ja, Mama hat mich erst gegen Abend zu Onkel Kyo gebracht."

"War Anzu nicht da?"

"Nein, Onkel Kyo sagt sie ist mit bei einer Freundin, da hatte sie übernachtet und jetzt ist sie mit Lily beim Arzt."

"Dann hast du deine Cousine noch gar nicht gesehen?"

"Nein, noch nicht." Sagte Kamui und trank von Kakao. "Ro, wer ist eigentlich das Mädchen. Ist das deine Freundin?"

"Ja, das ist Mikako von der ich dir doch erzählt hatte, weißt du noch?"

Kamui nickte.

"Dann erzähl mal, wie geht es deiner Mutter. Ich habe mit Kizuna schon lange nicht mehr gesprochen."

"... Was soll ich denn sagen?"

"Ist egal. Wie geht es ihr denn so?"

"Gut."

"Arbeitet sie immer noch so viel?"

Kamui nickte. "Aber sie sagt selber, dass ihr der Job ganz viel Spaß macht. Mama hat auch gesagt, dass du auch gerne im Krankenhaus arbeitest."

"Ja, das mache ich auch gerne. Da helfe ich auch so Kindern wie dir."

"Ja?"

Ro nickte.

"So richtig als Arzt."

Ro nickte wieder.
 

Die Badtür ging auf und Mikako trat raus.

Beide Jungs schauten sie an.

Ihr war das sichtlich peinlich, den leichte Schamesröte zeichnete sich auf ihren Wangen ab.

"So dann gehe ich mal ins Bad. Kamui sei nett zu Mikako." Sagte Ro.

Kamui nickte.

Mikako setzte sich in den Sessel, wo Ro vorher saß und schaute absichtlich weg.

Mit solchen kleinen Kinder konnte sie nicht viel anfangen.

Bei Lily war das was anderes.

Außerdem starrte dieser Junge, auch wenn er noch so süß war, Mika von der Seite an.
 

Dann blickte sie ihn endlich an.

"Ro hat mir vieles über die gesagt..." sagte der kleine.

"Was denn?"

"Sag ich nicht..."

"Du bist fieß!" meinte Mikako.

"Und du läufst mit einem Usae-Schlafanzug rum, dass mache ich ja nicht mal."

"Na und, ich mag Usae nun mal. Außerdem wie alt bist du denn?"

"Ich werde bald 8 Jahre alt."

Mikako wollte, Schön für dich, sagen, doch sie sagte nichts.

"Soll ich dir sagen, was Ro mir über dich erzählt hat?"

"Wenn du es mir sagst."

"Aber du darfst es nicht Ro sagen."

"Mache ich nicht, versprochen."

"Unter einer Bedingung."

"Und die wäre?" fragte Mikako.

"Ich will noch mal Kakao."

Mikako grinste.

Sie nickte den Kleinen zu, nahm seine Tasse und ging in die Küche.
 

Bewaffnet mit einer neuen Tasse mit Kakao setzte sie sich wieder zu den Kleinen.

"Also gut und nun sag mir, was er dir erzählt hat." Sagte sie, als sie ihm die Tasse gereicht hatte.

"Nein..."

"Hey, du bist fies. Ich habe dir doch auch eine Tasse Kakao gemacht."

Kamui zuckte mit den Schultern.
 

Wütend stand Mikako auf und ging in die Küche um Frühstück zu machen.

"Hoffentlich wird Lily nicht auch so..." murmelte sie vor sich hin, während sie einen Quark anrührte.

Sie hatte bemerkt, dass Kamui sich an die Wand, in der Küche gestellt hatte, reagierte aber nicht.

"Er hat gesagt, dass er sich von ersten Moment als er dich gesehen hat, in dich verliebt hat."

Mikako lächelte glücklich.

Doch da sie ihm den Rücken zu gedreht hatte, sah der Kleine das nicht, was auch gut so war, dachte Mikako.

"Er hat auch gesagt, dass du immer wunderbar duftest und er einfach alles an dir mag. Er hat auch gesagt gehabt, dass du toll kochst. Der Kakao schmeckt jedenfalls toll."

Nun drehte sie sich zu ihm um un beugte sich zu Kamui runter.

Er schaute sie erstaunt durch seine goldenen Augen an.

Sie lächelte und küsste ihn auf die Stirn, "das hast du lieb gesagt, Danke." Sagte Mikako.
 

"Ihr habt euch wohl angefreundet, wie es aussieht." Sagte Ro, der das Geschehen mit angesehen hatte.

"Klar, der Kleine ist doch voll süß." Sagte Mikako.

Ro ging auf seine Verlobte zu, küsste ihre Wange. "Der Quark schmeckt lecker." Sagte er mit einem Grinsen.

"Ja, bin auch gleich fertig."
 

Ro ging mit Kamui wieder ins Wohnzimmer.

"Hier wohnst du also mit ihr zusammen?" fragte der kleine Junge.

"Klar, kennst doch meine Wohnung."

Kamui nickte. "Schlaft ihr in einem Bett zusammen?" fragte Kamui frech.

Mikako wurde rot. "Was erlaubt er sich eigentlich?" fragte sie sich murmelnd in der Küche.

"Nein, Anzu würde das nie erlauben. Mikako schläft oben auf der Galerie."

"Achso." Sagte Kamui.
 

Nach dem Frühstück überlegte Ro was er nun mit dem Kleinen machen sollte.

Schließlich musste er wieder ins Krankenhaus.

Aber er konnte Mikako auch nicht mit dem Kleinen alleine lassen.

Er regte sich über Kizuna auf, von der er aber nichts anderes gewöhn war und über Kyo.
 

Es klingelte an der Tür.

"Ich mach auf!" sagte Kamui und rannte zur Tür.

"Nein, ich mach das." Sagte Mikako.

Doch da hatte er schon die Tür aufgemacht.

"Huch, wer ist denn das?" fragte Momji.

"Ist der aber süß." Sagte Shikku.

Kamui knallte die Tür wieder zu.

"Kamui, das sind meine Freunde." Sagte Mikako und öffnete wieder die Tür. "Sorry."

"Ja, also wirklich." Meinte Shikku.

"Hallo Mika." Sagte Momji.

"Kommt doch rein."

Ro schaute die Shikku an.

"Hallo ihr beiden."

"Hi Ro. Hast wohl doch ein Kind?!" sagte Shikku.

"Shikku, das ist der Neffe von Kyo."

"Ach ist er das." Sagte Shikku. Sie ging auf Ro zu und sagte ganz leise. "Also Inzest."

Dieser grinste.

Shikku war die alte.

"Aber gut, dass ihr da seid. Ich habe echt keine Ahnung wann Anzu mit Lily von Arzt wieder da ist und da ich ins Hospital muss, bin ich sogar erleichtert dass ihr beide gekommen seit, dann muss Mikako sich nicht alleine um Kamui kümmern." Sagte Ro.

"Also eigentlich bin ich kein guter Babysitter." Meinte Shikku.

"Dich würde ich auch nicht auf mein Kind loslassen, da hast du Recht." Ärgerte Ro sie wieder.

"Ro! Shikku! Hört auf!" sagte Mikako.

"Hast Recht." Sagte Shikku.

Mikako begleite Ro noch bis zur Tür.

Er küsste sie noch mal. "Lass dich ja nicht unterkriegen. Beeile mich auch, versprochen. Wenn was ist, melde ich auf meinem Pieper."

"Tu ich." Sagte sie und schloss die Tür nach Ro.
 

Sie drehte sich um und sah Shikku, Momji und Kamui an.

Sie grinste. Vielleicht wird der Tag ja noch ganz interessant.

Das Geheimnis um Kamui-chan

Und der Tag war für jeden der Vier auch interessant.

Aber hauptsächlich war er sehr anstrengend.

Wie man sich sicherlich denken konnte.

Nachdem sie auf dem Spielplatz waren, waren sie noch Eis essen und bei Reiterhof und so weiter und so fort.

Immer wieder rief Mikako bei Anzu auf den Handy an, doch da ging niemand ran.

Und da im Grunde ja alles glatt lief, brauchte sie Ro auch nicht weiter zu stören.
 

Am späten Nachmittag gingen Shikku und Momji dann nach Hause, als auch gerade Ro in die Wohnung stürmte.

"Ro..." sagten Mikako und Kamui erfreut.

"Sind Kyo und Anzu denn immer noch nicht da?" fragte er.

Mikako schüttelte den Kopf.
 

Wenig später klingelte es an der Tür. Und Kyo und Anzu, mit Lily auf den Arm kamen herein. Kamui hatte sich schon in Mikakos Bett gelegt gehabt und war auch sofort eingeschlafen. Sie setzen sich ins Wohnzimmer. Und es wurde erstmal geklärt warum Anzu nicht da war. Sie hatte ihr Handy bei ihrer Freundin vergessen gehabt und unterwegs musste sie unbedingt noch shoppen gehen, da sie einen neuen Laden entdeckt hatte.
 

"Kyo nun mal ehrlich... Ich kenne Kizuna und die nimmt nicht freiwillig die Hilfe von ihrem Bruder in Anspruch." Meinte Ro.

"Da hast du nicht ganz Unrecht."

"Also...?" fragte Ro nach.

Kyo schaute Mikako an.

Anzu verstand was er wollte und stand auf. "Mika kommst du mit rüber in unsere Wohnung. Ich glaube, ich sollte Lily langsam schlafen legen."

Mikako schaute Ro an. Und als dieser nickte, folgte sie ihrer Schwester.
 

Als Mikako wieder zurückkam, verließ Kyo gerade die Wohnung der beiden.

"Gute Nacht Mikako." Sagte dieser.

"Ja, danke." Sagte sie und setzte sie zu Ro auf die Couch.
 

Er schwieg und schaute sie nicht an. Er starrte nur wie perplex in die Tasse, die er in den Händen hielt, die mit Tee halb gefüllt war. "Ro..." sprach sie ihn an und legte ihre Hand auf seine Schulter. Dieser erschrak und ließ die Tasse fallen. Diese leerte sich auf dm Teppich aus. "Das wollte ich nicht. Tut mir Leid." Sagte Mikako, rannte in die Küche um was zum Aufwischen zu holen.

Ro kniete vor dem Unglück. Mikako setzte sich zu ihm und wischte den Fleck zu gut wie möglich auf, nachdem sie die Tasse hingestellt hatte. "Ich wollte dich nicht erschrecken."

"Ich weiß." Sagte Ro.

"Ist denn alles in Ordnung?" fragte Mikako.

"Was soll denn sein?" fragte er und stand auf. Er ging ins Bad.

"Ro..."
 

Mikako musste wohl bei Ro im Bett schlafen, da es sich Kamui in ihrem Bett bequem gemacht hatte. Mikako wartete auf Ro, bevor sie sich hinlegte. Schweigend ohne etwas zu sagen, legte dieser sich hin. Mikako seufzte und legte sich zu ihm.
 

Sie war überrascht, als er sie doch an sich drückte. "Ro... Was ist denn?"

"Ach, Mikako..." sagte er nur und streichelte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, damit er ihr besser ins Gesicht schauen konnte. "Kizuna, die Mutter von Kamui..."

"Ja? Was ist denn mit ihr?"

"Sie ist heute in ein Krankenhaus in Osaka geflogen."

"In ein Krankenhaus?" Ro nickte. "Was hat sie denn?"

"Sie hat Krebs, deshalb hat sie Kamui hier abgeben. Sie hatte schon an alles gedacht. Da Kyo, der Patenonkel von Kamui ist, müsste er, wenn sie es nicht..."

"Sag so etwas nicht."

"Du hast Recht."

"Der Kleine... Er weiß doch hoffentlich nichts davon?"

"Nein natürlich nicht. Kizuna hat ihn immer vor allem geschützt."

"Sie ist eine vorsorgliche Mutter."

"Ja, das ist sie, auch wenn sie ein bisschen verrückt ist."

"Ro..."

Er drückte sie näher an sich ran. "Sie weiß selber, dass sie die Krankheit nur überstehen wird, weil sie ihren Sohn wieder sehen will."

"Das ist doch schön...Aber sag mal, was ist den mit ihrem Mann?"

"Toshi, so hieß Kamuis Vater. Ist bei der Marine gewesen, er kam als Kamui 1 Jahr alt war, bei einer Übung ums Leben."

"Oh..."

"Kizuna ist eine sehr starke Frau und sie hat es doch geschafft, auch alleine." Mikako nickte.

"Wenn sie wieder da ist, stell ich dich ihr vor." Sagte Ro.

Mikako lächelte. "Ja, tu das." Sagte Mikako mit einem Lächeln und kuschelte sich an Ro.

Mikako macht Theater

Inzwischen hat sich die Umstellung aller, durch Kamui, wieder normalisiert.

Kamui lebt eigentlich bei Kyo und Anzu, verbringt seine Nachmittage aber lieber in der Wohnung bei Ro und Mikako. Was natürlich für Kyo und Anzu kein Problem ist, sie haben nichts dagegen.
 

Mikako hatte Kamui heute mit ins KISHUU genommen. Aoi war ganz begeistert von dem kleinen und bat Mikako ihn doch mal öfters mit zu bringen, damit Aoi an dem Kleinen seine Neue Kreationen in der Kinderwelt ausprobieren konnte.

Kamui würde das sicherlich Spaß machen. Und sie stimmte zu, wenn Kyo und Anzu nichts dagegen haben. Außerdem hatte Mikako noch eine tolle Neuigkeit für Ro.
 

Die Fünf Menschen saßen am Abend des Tages ei Kyo und Anzu um herum und aßen gemeinsam zu Abend.

"Na, Kamui wie war dein Tag im KISHUU?" fragte Ro.

"Toll. Aoi ist echt supernett und er will mich als Model." Platzte es Kamui raus. Dabei wollte Mikako das Thema langsam ansprechen.

"Er will was?" fragten Ro, Kyo und Anzu überrascht.

"Na ja, als Aoi Kamui gesehen hat, fand er ihn so süß, dass er ihn als ... Na ja, Aoi entwirft auch Kleidung für Kinder und da möchte er das Kamui gerne mal ein paar von diesen Kleidungsstücken anzieht, damit er weiß, wo er noch was verbessern muss. Nicht wahr Kamui?" Dieser nickte Mikako mit einem Lächeln an.

"Willst du dass den machen Kamui?" fragte Kyo.

Kamui nickte. "Ja... KISHUU ist ein toller Laden und da arbeiten ja noch Shikku und Momji und die habe auch sehr gerne."

"Du willst also Aoi helfen?" fragte Anzu.

"Ja, Aoi ist nett und ich würde ihm gerne bei etwas helfen und er hat auch gesagt, dass es mir Spaß machen wird."

"Ja, das wird es Kamui." Sagte Mikako.
 

Ro schaute ihn an. Nun hat dieser Aoi also auch noch Kamui dazu gebracht für ihn zu arbeiten. Ro spürte wie wieder die Eifersucht in ihm zu brodeln begann.

Jetzt vergreift er sich auch schon an einem kleinen Jungen. An Kamui! Das macht er doch nur, damit er öfters mit Mikako zusammen sein kann.

Ro versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bringen.
 

"Mikako du strahlst ja so heute. Wie war den dein Tag, Schwesterchen?" fragte Anzu.

"Ach weißt du..." Ro starrte Mikako an. Mikako spürte seine Blicke auf ihr. Sie drehte ihren Kopf zu ihm und lächelte ihn. "Ich werde in einem Theaterstück mitspielen."

"Du tust was?" fragten Kyo, Anzu und Ro erschrocken.
 

Kamui und Mikako grinsten sich an. Die beiden haben sich sehr gut angefreundet.
 

"Wie bist du denn dazu gekommen?" fragte Anzu.

"Das war so..."

"Dieser Aoi hat etwas damit zu tun!" meinte Ro.

Mikako nickte. "Ja, irgendwie schon."

"Du magst diesen Aoi?" fragte Kyo. Einerseits fragte er das, um Ro zu ärgern und anderseits, sprach Mikako gerne von ihm.

"Aoi ist nett. Seine Frau ist nun im Neunten Monat Schwanger. Sie bekommen ein auch ein Mädchen."

"Das ist doch schön." Sagte Anzu. Mikako nickte.
 

"Nun sag mal, wie du zu diesem Theaterstück gekommen bist." Meinte Kyo.

"Ach so ja..." Mikako legte ihre Besteck an den Tellerrand. "Aoi entwirft sehr oft Kostüme für das diesige Theater hier. Und heute kamen der Produzent, der Direktor und der Autor des Theaters ins KISHUU und wollten Aoi das neue Stück vorstellen."

"Verstehe." Sagte Anzu mit einem Nicken. Auch Kamui hörte gespannt zu, auch wenn er die Geschichte selber miterlebt hatte.

"Aoi stellte mich dann den Leuten vor. Und als der Autor mich sah, fragte er ob ich den nicht die weibliche Hauptrolle in seinem Theaterstück spielen möchte."

"Was ist das für ein Stück?" fragte Ro.

"Da geht es um vier junge Menschen, die ein schweres Schicksal haben." Sagte Kamui vorlaut.

Mikako nickte. "Die Rolle die ich spielen soll, ist ein junges Mädchen namens Sakura Sumeragi. Sie lebt in dem Hause der Sumeragi..." Mikako erzählte den am Tischsitzenden Freunden um was es in dem Stück geht. Und promt waren alle hell auf begeistert von dem Stück. Auch Ro, wenn man davon absieht, das Aoi was damit zu tun hat.
 

"Shikku hat auch eine Rolle bekommen, sie soll meine Amme spielen. Aber Shikku weiß noch nicht so ganz ob ihr die Rolle gefällt."

"Das ist ja echt ein tolles Stück und du sollst die weibliche Hauptrolle spielen..." sagte Kyo.

"Ich bin ja so stolz auf dich, Schwesterchen." Sagte Anzu und umarmte ihre Schwester.

"Ja, ich finde das Stück auch echt toll." Sagte Ro.

"Ja?" fragte sie ihn, als sie im Flur standen und in ihre Wohnung zurückgehen wollten.

"Ja natürlich." Sagte Ro und küsste sie auf die Stirn.

Anzu räusperte sich, als Andeutung dass sie auch noch da war.

Ro lächelte diese an.

"Also bis Morgen Anzu." Sagte Mikako.

"Ja, gute Nacht." Sagte Anzu und machte die Tür nach den beiden zu.

"Sag mal Ro..."

"Ja?"

"mmmh... Kommst du Morgen mit ins Theater?" fragte Mikako Ro, als Ro die Wohnung aufschloss.

"Wenn du willst." Meinte Ro.

"Na, es würde mich freuen. Kamui-chan kommt ja auch mit."

"Der Kleine mag dich echt." Sagte Ro und legte den Schlüssel in die Schüssel.

"Ja, ich mag ihn nun auch. Wir haben uns an einander gewöhnt, ich könnte mir echt vorstellen, ihn als kleinen Bruder zu haben."

Ro lächelte. "Wenn du die weibliche Hauptrolle spielst, gibt es doch auch eine männliche Hauptrolle."

"Nein, eigentlich gibt es ja zwei weibliche und zwei männliche Hauptrollen." Sagte Mikako.

"Wird ja immer schöner." Sagte Ro.

"Nun reg dich nicht auf." Sagte Mikako.

"Schönste, was kann ich den dafür, dass ich dich so unendlich liebe und ich habe eben immer das Gefühl, wenn ich nicht bei die bin, dass du mich vielleicht mit einem anderen..."

"Ro..." sagte Mikako ein wenig entsetzt. "Sag so was nicht."

Ro nickte und drückte sie an sich.

"Aishiteru." Sagte Mikako.

"Ich liebe dich doch auch nur."
 

Am nächsten Tag, ein Samstag gingen Ro, Mikako und Kamui ins Theater. Um sich das Theater an zu schauen, um das Drehbuch zu holen und damit Ro mal ein ernstes Wörtchen mit dem Autor sprechen kann.

"Aoi schön dich zu sehen. Was machst du denn hier?" fragte Mikako den jungen Mann, als sie ihn überraschend auch im Theater vorfand.

"Hallo Mikako. Hallo Ro. Ihr habt ja auch Kamui-chan mitgebracht." Sagte Aoi und grinste den kleinen schwarzhaarigen Jungen an.

"Mikako, schön dass du schon heute gekommen bist. Das heißt also, dass du dich für die Rolle entschieden hast." Sagte ein gut aussehender junger Mann, in ca. Ros Alter.

"Ja, das habe ich. Darf ich dir meinen Verlobten Ro vorstellen. Ro das ist der Autor Toshi."

"Sehr erfreut." Sagte Toshi.

"Ja." Sagte Ro und nahm dessen Hand entgegen.

"Mikako, weißt du ob deine Freundin Shikku auch mitmachen will?"

"Ich weiß nicht." Sagte Mikako.

"Wie auch immer. Komm mit, ich möchte dir gerne dein Drehbuch geben." Sagte Toshi. Mikako nahm Ros Hand und zog ihn mit.

"Kamui kann ruhig bei mir bleiben." Sagte Aoi.

"Danke Aoi." Sagte Mikako und folgte mit Ro an der Hand Toshi.
 

Wenig später zuhause las sich Mikako das Drehbuch durch. Ro nahm es ihr ab.

"Hey, du bist fies." Sagte Mikako.

"Ich will mir es auch mal anschauen, will doch wissen warum du es so toll findest und schon eine ganze Stunde nicht aufschauen kannst."

"Das ist aber gerade so spannend." Ro sprang über die Lehne der Couch und setzte sich neben sie. Dann öffnete er das Drehbuch, legte den Arm um sie, sodass beide mit rein schauen konnte.

Ro las vor:

"Die for the Love
 

Wenn wir aus dem Fenster schauen was sehen wir da?

Eine Welt so trostlos und leer!

Und kalt und grau!

Ein Erblühen gab es schon lange nicht mehr!

Und in dieser Zeit müssen wir leben!

In dieser Zeit müssen wir unsere Kinder in einen Kampf schicken, denn wir nicht gewonnen hätten

Mit Sicherheit nicht!
 

Wir schreiben das Jahr, 2000, genauer gesagt, hat es vor ein paar Sekunden begonnen.

Sekunden!

Wir öffnen unser Augen in dieser Welt um endlich zu erkennen, denn sehen alleine reicht nicht mehr, wenn man die Wahrheit die sich vor jedem Auge abspielt nicht erblickt.

Es waren nur ein paar Sekunden, die für jeden anderen harmlos und unbrauchbar wirken. Aber für diese Personen war sie ihr Schicksal.

In diesem Augenblick wollten sie sich gegen ihre Bestimmung wehren.

Einer Bestimmung!

Sie kämpften nur wegen einer Bestimmung, die die Familie ihnen aufgetragen hat.

Aber nun wollen sie sich bewaffnen.

Dort und damals begann die Geschichte der Liebe.
 

Hauptpersonen der Geschichte sind vier junge Menschen, denen die Bestimmung ein schweres Schicksal auferlegt hat.

Das Schicksal, wie die Familie es nennt!

Doch über dies Schicksal, die Familie es nennen mag, werden wir noch etwas erfahren.

Etwas kaltes und grausames!

Das ist das Schicksal!

Das wahre Schicksal,

dass du und ich beschreiten werden!

Aber diese vier jungen Menschen haben sich ihr tapfer entgegen gestellt und haben sich für ihre Liebe entschieden.
 

Als erstes die Hauptpersonen, des Geschehens.

Die Bande der Familie Valentine, genannt die Yasha.

Und die Bande der Familie Sumeragi, genannt die Kami.
 

Zwei Häuser waren - gleich an Würdigkeit -

Hier in und jetzt wo die Handlung spielte

Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,

Wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt.

Aus diesen Feinden unheilvollem Schoß

Das Leben vierer Liebender entsprang,
 

Die großen schweren Zeiger der der Uhr aus Bronze der St. Johanna Gedächtniskirche, der Stadt, wo unsere Handlung spielt, schlugen zur Mitternacht.

Der Markplatz so leer und dunkel wie sonst nirgendwann.

Der Regen tropft auf den kalten Pflasterstein der Straße.

In diesem Moment, begegneten sich die vier.

Am großen Marktplatz, kreuzten sich ihre Wege.

Um diese Uhrzeit, war er leer und leblos.

Kaum ein Mensch war auf der Straße.

Ein paar Männer trugen einen Betrunkenen aus der Kneipe mit dem Schild über der Tür "Gods Pub".

Eine Katze schlich sich in einer dunklen Gasse an eine Mülltonne heran.

Irgendwo in der Stadt jaulte ein Hund kläglich.

Die vier jungen Menschen bleiben nicht stehen und begrüßen sich, obwohl sie sich kennen.

Sie kennen sich sehr gut.

Doch erlaubt ist ihnen es nicht, eine Freundschaft.

Zwei Häuser treffen hier aufeinander und man spürt das der Krieg schon in der Wiege, des kleinen Kinder, tobte und ihnen weiter überreicht wurde.

Wie ein Geschenk mit einer grauen Schleife.

Doch mögen diese Menschen, dieses Geschenk öffnen?"
 

"Hört sich doch toll an." Meinte Mikako.

"Ja, da gebe ich dir recht." Sagte Ro.

Das Telefon klingelte. Mikako sprang auf.

"Ja hier bei Saeki Ro! Yagima Mikako am Telefon."

"Hallo hier Shikku."

"Shikku, schön dass du anrufst."

"Aoi hat mir gesagt, dass du heute auch schon im Theater warst, heißt dass, das dein Freund nichts dagegen hat, dass du mitmachst."

"Nein, hatte er nichts. Aber wenn du auch sagst, heißt das, du willst meine Amme spielen."

"Klar, so was lass ich mir doch nicht entgehen. Schließlich hat auch die Amme eine wichtige Rolle."

"Ja, da hast du Recht." Sagte Mikako.

"Na gut, also man sieht sich dann, spätestens am Montag in der Schule."

"Ja, also bis dann." Sagte Mikako und legte auf.

Der Umzug!

Am Sonntag klingelte es wie Sturm an der Haustür von Ro Saeki und Mikako Yagima. Die beiden frühstücken gemütlich, als es klingelte.

"Das wird doch wohl nicht Kamui-chan sein." Meinte Ro.

"Nein, bestimmt nicht." Sagte Mikako und stand auf, um die Tür zu öffnen.

"Mikako... du glaubst es nicht, hallo Ro, Mikako es ist etwas tolles passiert." Meinte Anzu als sie in die Wohnung gestürmt kam, als Mikako die Tür geöffnet hatte. Mikako setzte sich wieder zu Ro an den Frühstückstisch.

"Guten Morgen Anzu." Sagte Ro.

"Haltet euch fest. Wir ziehen allen um!" Ro spuckte wieder den Tee aus.

"Ro... Anzu was meinst du damit?" fragte Mikako und reichte Ro ein Tuch.

"Genau, was meinst du mit wir alle ziehen um?" fragte Ro. Damit bezog er sich vor allem auf das Wort ALLE.

Anzu setzte sich nun an den Tisch. "Also gut... Ihr seid ja nicht so ganz begeistert."

"Anzu, nun kläre uns doch mal auf." Sagte Ro.

"Gerne. Also Ro du erinnerst dich vielleicht noch an deinem Onkel Fuji."

Ro überlegte. "Ja, was ist mit ihm?"

"Er hat gerade Kyo angerufen. Kyo suchte nach einen wunderschönen Haus. Und nun haben wir eines. Und in dem oberen Teil des Hauses könnt ihr mit einziehen."

"Anzu, wo ist dass den genau?" fragte Mikako.

"Schwesterchen, keine Angst. Es ist sogar ganz in der Nähe vom Haus von Shikku."

"Du meinst also, wir wohnen alle in einem Haus." Meinte Ro skeptisch. Er wollte irgendwann mal hier ausziehen um mit Mikako mal richtig alleine zu sein. Das war dann wohl wieder nichts.

Anzu nickte. Dann stand sie wieder auf. "Ich wollte auch nicht länger stören, kann doch Kyo nicht mit Lily und mit Kamui-chan alleine lassen." Sagte diese und verschwand auch schon wieder, so schnell wie sie gekommen war.
 

Nachdem Ro nach dem überraschenden Besuch von Mikako Schwester duschen war, bügelte Mikako gerade ein paar seiner Hemden. Ro setzte sich zu ihr an den Esstisch und schaute ihr zu. "Sag mal was hältst du davon?" fragte Ro seine Verlobte.

"Von was denn?" fragte Mikako.

"Von dem was Anzu vorhin gesagt hat, dass wir alle in ein Haus einziehen wollen."

"Wenn ich ehrlich sein soll, ich finde es sogar recht schön, wieder unter einem Dach mit Anzu zu wohnen. Mir ist klar, dass es ein Zweifamilienhaus sein wird und wir im oberen Teil wohnen werden, aber ..."

"Verstehe." Sagte Ro.

"Warum...?" Mikako stellte das Bügeleisen hin und ging setzte sich zu ihm. "Findest du den Vorschlag etwa nicht toll?" fragte Mikako.

Er seufzte. "Ich weiß es nicht."

"Sag mir was in dir vorgeht." Bat sie ihn und streichelte ihm über die Wange.

Er nahm ihre Hand und lächelte sie an. "Du bist jetzt schon länger als ein Jahr hier bei mir. Du warst damals 15 Jahre alt, als du bei mir eingezogen bist." Mikako lächelte. "Du weißt, dass ich dich will." Mikako wurde verlegen. "Ja, natürlich will ich dich. Ich kann doch an gar nichts anderes denken, als nur an dich und deinen Körper. Deine Schwester neben an, reicht mir schon als Anstandtswauwi aus. Wenn wir dann alle in einem Haus wohnen werden, werde ich doch mein Leben lang auf dich warten. Das würde mir natürlich nichts ausmachen, aber..."

Mikako stand auf und küsste seine Lippen.

Mein Ro...

Du bist so süß!

Ich liebe dich doch auch!

Und dass du auf mich wartest, dass bedeutet doch nur noch viel mehr, dass du mich liebst.

Danke.
 

Als sich ihre Lippen langsam wieder voneinander lösten, lächelte sie ihn an.

"Wofür war das?" fragte er.

"Weil du einfach süß bist, Ro." Sagte sie. Ro ließ sich dass, nicht zweimal sagen, schnappte sich Mikako, nahm sie auf den Arm und trug sie zu seinem Bett hin.

"Was hast du vor?" fragte sie.

"Keine Angst, ich werde schon nicht über dich herfallen." Sagte er, beugte sich aber über sie und küsste sie. Küsste ihre Stirn, ihre Lippen, ihren Hals.

"Ro... lass uns bitte miteinziehen." Ro löste sich von ihr und schaute sie durch seine strahlendblauen Augen an, dann nickte er. "Danke." Sagte sie und ließ sich wieder von ihm ein Meer von Küssen bringen.
 

Eine Woche später.

"Also nun steht es wohl fest, dass wir zusammen ziehen werden." Meinte Mikako, als sie den Brief der Wohnungskündung, die Ro ihr gereicht hatte, durchlas.

Er nickte. "Das wolltest du doch oder hast du dich schon anders entschieden?" fragte Ro.

Sie schüttelte den Kopf. "Nein... Außerdem wohne ich ja dann in der Nähe von Shikku. Sie findet es auch toll, dann können wir öfters was zusammen unternehmen. Sie war es Leid immer 6 U-Bahnstationen zu fahren."

"Ja, das verstehe ich." Sagte Ro. "Aber was ist mit Momji?"

"Der wohnt auch da in der Gegend."

"Also bist du wohl wunschlos glücklich?" fragte Ro mit einem Lächeln.

"Klar, so lange du da bist." Sagte Mikako. Ro umarmte sie für diese Bemerkung. "Und was ist mit deinem Theater?"

"Das kriege ich schon hin und wenn es mir hier zu stressig wird, übernachte ich eben bei Shikku."

"Du lässt mich also mit dem Umzug alleine?"

Sie nickte. "Ja, so wie es aussieht. Tut mir ja Leid, aber das Stück ist bald fällig und so langsam habe ich den Text ja raus."

"Mach du nur deinen Theater, um den Rest kümmere ich mich dann."

"Du bist lieb." Sagte Mikako und küsste ihn.
 

Gute zwei Wochen später:

Mikako war nun im großen Stress, da sie den Text auswendig lernen musste. Da nebenbei der Umzug vollzogen wurde, half ihr dabei nicht wirklich. Im Gegenteil, sie hatte eine Woche bei Shikku übernachtet, damit sie in Ruhe den Text lernen konnte. Mit Shikku, als ihre Amme.
 

Dann war es soweit.

Mikako hatte das Haus noch gar nicht gesehen und nun saß sie im Auto, von Kyo und fuhr mit Ro und Kamui-chan zu ihrem neuen Zuhause. Anzu, Lily und Kamui-chan hatte Kyo schon am Vormittag dahin gebracht. "So, wir sind da." Sagte Kyo und hielt an. Als Mikako ausstieg, konnte sie es gar nicht glauben. Es war wirklich ein wunderschönes Haus. In so einem schönen, wollte sie immer mal wohnen. Und nun sollte ihr Traum wahr werden.
 

Mikakos Hand suchte nach der von Ro und als sie gefunden hatte, drückte sie sie. "Das ist wirklich ein schönes Haus."

"Ja, das ist es wohl." Sagte Ro.

"Und hier werden mit sicherlich wohnen Kyo?" fragte Mikako noch mal zur Sicherheit nach.

"Hey, da seid ihr ja endlich!" schrie Anzu aus einen der unteren Fenster.

"Also lasst uns mal rein gehen." Sagte Kyo. Mikako nickte.
 

Ro zog seine glückliche Mikako mit ins Haus. In den oberen Stock. Wo die Wohnung noch mit Kisten und anderen Gerempel voll beladen war.

"Naja, bin nicht wirklich weit gekommen. Wir haben bis jetzt nur die Küchen und die Bäder und die Wohnung unten hergerichtet." Sagte Ro.

Mikako umarmte Ro. "Das ist egal. Es ist wunderschön. Danke." Sagte sie und küsste ihn.

"Wofür danke?" fragte er.

"Dass du doch hier eingezogen bist, ich meine wegen Anzu."

Ro drückte sie an sich. "Ach, weißt du, für dich würde ich doch alles tun und außerdem, mein Bett ist schon aufgestellt." Sagte er mit einem Grinsen.
 

Mikako ignorierte die Bemerkung einfach und setzte sich an eine der Kisten. Ro blieb noch einen Augenblicke stehen und schaute ihr zu, bevor er sich daneben setzte und ihr half. "Nun wird es unsere Wohnung."

"Aber das andere war doch auch unsere Wohnung." Meinte Ro.

"Nein, nicht wirklich. Du hattest alles alleine eingerichtet und nun richten wir die Wohnung zu zweit ein."

"Da hast du wohl Recht."

"Anzu hat mir erzählt gehabt, dass Kamui-chan gemeint hatte, er könne ja zu uns in die Wohnung ziehen."

"Ja, aber Kyo hat dazu Recht gemeint, dass wir bei uns kein Platz hätten." Sagte Ro.

"Aber das stimmt doch nicht. Diese Wohnung ist wesentlich größer als die vorherige." Sagte Mikako.

"Ja, da hast du Recht. Aber denkt doch mal, wenn wir auch Kinder bekommen."

"Ro... Du spinnst." Sagte Mikako mit einem Lächeln.

"Ja vielleicht." Sagte er und räumte weiter die Kisten aus.

In Erinnungern schwegen

"Mikako würdest du bitte weiter lesen." Bat ihr Lehrer.

Mikako schob den Stuhl zurück, als sie zum Lesen aufstand: "Giovanni Bernardone war der Sohn eines wohlhabenden Kaufmannes und seiner französischen Ehefrau; das Elternhaus kann bis heute besichtigt werden. Als Jüngling bekam er den Rufnamen Francesco wegen seiner von der Mutter geerbten Vorliebe für die französische Sprache und ritterlich-höfisches Leben. Er führte ein fröhliches und sorgloses Leben und wollte Ritter werden. Nach einer Schlacht zwischen Assisi und Perugia wurde er über ein Jahr in Perugia festgehalten und litt während seiner Gefangenschaft an einer schweren Krankheit, die ihn zu seiner Bekehrung führte. 1203 wurde er aus der Gefangenschaft befreit, kehrte nach Assisi zurück, unternahm eine Wallfahrt nach Rom und pflegte Leprakranke. Schon in jener Zeit galt er als Sonderling und hatte unter Spott zu leiden; er aber ging geduldig wie ein Taubstummer und mit heiterem Gesicht durch die Menschenmenge. Sein Vater machte sich Gedanken, was den Sohn wohl zu solcher Gelassenheit trotz aller Kränkungen und zu solcher Weltverachtung motivierte.

Für die Wiederherstellung der kleinen Kirche S. Damiano verkaufte Franziskus im Jahr 1207 einige Tuchballen aus dem Besitz seines Vaters und wurde von diesem zur Rede gestellt; Franziskus entledigte sich der Überlieferung nach als Antwort vor den Augen des Bischofs und einer großen Menge Zuschauer aller seiner Kleider und entsagte dem Erbe mit den Worten "Weder Geld noch Kleider will ich von dir, von jetzt an nenne ich nur noch einen Vater, den im Himmel!" Er rannte nackt aus der Stadt und verabschiedete sich so von Herkunft und Gesellschaft. 1207 bis 1209 führte er ein Einsiedlerleben, währenddessen wird ihm der Aufbau von zwei anderen zerstörten Kirchen zugeschrieben.

Während einer Messe im Jahr 1208 soll Franziskus eine Stimme vernommen haben, die ihn mit dem Wortlaut des Matthäusevangeliums aufforderte, in die Welt zu gehen, allem Besitz zu entsagen und Gutes zu tun (Matthäusevangelium 10, 5 - 14). Alte Freunde neckten ihn, seine Braut heiße nun "Armut". Die Berufung zur Armut, zu hilfreicher Tat und Predigt legte er seiner Regel mit der Gründung des "Ordens der Minderbrüder", "Minoriten" 1209/10 zugrunde: er versammelte zwölf Apostel um sich, die die ersten Brüder des späteren "Ersten Ordens" der Franziskaner wurden und Franz zu ihrem Oberhaupt wählten.

Zunächst wurde Franziskus für verrückt erklärt, doch faszinierte Franziskus' tiefer Ernst, seine glühende Liebe zu Gott und zur Schöpfung, seine Zuneigung zu den Menschen immer mehr. Er verzauberte die Menschen geradezu. Wenn er in die Stadt kam - so wird berichtet -, ließen die Leute die Glocken läuten, die Geistlichen freuten sich, die Männer frohlockten, die Frauen freuten sich mit, die Kinder klatschten in die Hände und zogen Franziskus mit Blätterwedeln entgegen, so wie damals die Jerusalemer Jesus entgegen gezogen; er wurde wie aus einer anderen Welt kommend angesehen und verehrt. Die ersten, einfachen, später verloren gegangenen Ordensregeln wurden 1210 von Papst Innozenz III. mündlich gebilligt, nachdem er die Vision eines zu seinen Füßen aufwachsenden Palmbaums hatte, in der ein armer unbekannter Mönch die berstenden Mauern der Laterankirche stützt.

1212 nahm Franziskus Klara von Assisi, eine junge Nonne adliger Abstammung, in seine Gemeinschaft auf. Durch ihre Bekehrung wurde die Schwesterngemeinschaft der Klarissinen gegründet, der spätere "Zweite Orden" der Franziskaner. Von den Benediktinern bekam er die kleine Kirche S. Maria degli Angeli unterhalb von Assisi geschenkt; Franziskus benannte sie in "Portiuncula" um und baute daneben ein Haus, das das Stammkloster der Franziskaner wurde.

Die Überlieferung berichtet eine für Franziskus typische Geschichte: Ein reißender Wolf versetzte die Umgebung der Stadt Gubbio in Angst und Schrecken. Franziskus wollte ihm entgegentreten; aber die Bürger warnten ihn: "Hüte dich, Bruder Franz! Geh nicht vors Stadttor! Der Wolf hat schon viele gefressen, er wird auch dich jämmerlich töten!" Franziskus ging dennoch ohne jeden Schutz zum Wolf in den Wald, nannte ihn seinen Bruder und versprach ihm, für die tägliche Nahrung zu sorgen. So zähmte er ihn; der Wolf lebte noch zwei Jahre. Von Tür zu Tür ließ er sich in Gubbio versorgen, ohne jemandem Leid anzutun. Nie bellte ein Hund gegen ihn, die Leute fütterten ihn freundlich, bis er schließlich an Altersschwäche starb.

Gegen Ende des Jahres 1212 machte sich Franziskus auf den Weg ins Heilige Land, erlitt jedoch Schiffbruch und sah sich zur Rückreise gezwungen.

Eine Begegnung mit Dominikus und ein Traum, der beide bestätigt, wird von Dominikus erzählt. Als Wanderprediger kam Franz 1212 nach Dalmatien, 1213 - 1215 bis nach Südfrankreich und Spanien. Er wurde als "poverello" weithin bekannt und innig verehrt; durch seine "süße Rede" beeindruckte er die Menschen und wurde "Troubadour Gottes" genannt.

Durch Franziskus' Predigt und seinen vorbildlichen Wandel entstanden schon zu seinen Lebzeiten zahlreiche Klöster auch jenseits der Alpen; sie erlangten in den wachsenden Städten neben denen der Dominikaner entscheidende Bedeutung für Armenpflege, Seelsorge und Predigt. Immer wieder betonen die Zeugnisse Franziskus' sanftmütige Demut allen Menschen und auch der armen Kreatur gegenüber - alle waren ihm Schwester und Bruder, auch Sonne, Mond und Tod, wie es sein "Sonnengesang" ausdrückt und wie es die verschiedenen Legenden von der "Vogelpredigt" zeigen.

Zur Zeit Franziskus' war die Gesellschaft im Umbruch von einer rein bäuerlich strukturierten zu einer Gesellschaft, in der es erste Städte und Anfänge einer echten Geldwirtschaft gab. Das geregelte Leben der Benediktiner fand auf diese Umbrüche zunächst keine Antwort; Franziskus wollte nun keinen neuen Orden gründen und kein Regelwerk vorgeben, sondern in der Zeit der Umbrüche einfach eine Gemeinschaft bilden, die nach dem Vorbild Jesu lebt. Gegen die Gewalt von Machthabern stellte er Jesu Gewaltverzicht, gegen die Geldwirtschaft das Prinzip der Armut; das Heil des Menschen war ihm wichtiger als das Vermögen. Franziskanischer Geist ist der Protest und ein Modell gegen die bürgerlich-kapitalstische Gesellschaft." Las Mikako vor.

"Danke. Ihr habt nun Pause. Ich bitte euch, das Kapitel zu Ende zu lesen und erledigt bitte die Aufgaben 1 bis 5 zu dem Text."

"Also erzähl mal, wie ist es nun in der neuen Wohnung?" fragte Shikku gleich, als der Lehrer das letzte Wort gesagt hatte.

"Shikku!" mahnte der Lehrer.

Shikku stand auf. "Ja?"

"Wärst du bitte so freundlich und würdest die Tafel wischen."

"Aber gerne doch." Sagte sie und tat wie ihr gesagt.

"Bei weiteren Reisen im Rahmen des 5. Kreuzzuges gelang es ihm zwar 1219, in Ägypten zu predigen, jedoch nicht, den Sultan el Malik el Kamil zu bekehren. Franziskus bot den muslimischen Priestern die Feuerprobe an: er sei bereit, durch ein Feuer zu schreiten um zu beweisen, welcher Glaube der richtige sei. Der Sultan jedoch wagte diese Entscheidung nicht. Von dort aus zog Franziskus weiter ins Heilige Land, wo er bis 1220 blieb. Nach seiner Rückkehr fand er die Ordensbrüder in Uneinigkeit vor und trat von der Leitung des Ordens zurück. Die nächsten Jahre verbrachte er mit der Planung eines neuen Ordens - des späteren "Dritten Ordens", der "Tertiare" der Franziskaner: ein Orden für Menschen, die in der Welt nach Ordensregeln leben wollen. Eigentlich wollte Franziskus für sich und seine Brüder keine Ordensregeln, ihm genügte die Botschaft Jesu: "Willst Du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es Armen" (Matthäusevangelium 9, 21), aber das Leben in der Gemeinschaft brauchte doch eine Ordnung. 1223 bestätigte Papst Honorius III. die endgültigen Regeln des Franziskanerordens.

1222 zog Franziskus sich in die Einsamkeit von Alverna, einem kleinen Kloster, zurück. Auf seine Bitte, am Leiden Jesu Anteil haben zu dürfen, wurde er am Michaelistag - nach anderer Überlieferung am Tag der Kreuzfindung - des Jahres 1224 nach 40 Tage langem Fasten auf dem Berg La Verna stigmatisiert: der Gekreuzigte in Gestalt eines Seraphs, von sechs Seraphenflügeln überhöht und bedeckt, oder von einem solchen getragen, neigte sich ihm; seitdem trug Franziskus, vom Leidenserlebnis Christi durchdrungen, die Wundmale an Händen, Füßen und an der Seite, aber er verheimlichte sie, so dass sie erst bei seinem Tod erkannt wurden; dies war die erste bezeugte Stigmatisierung der Kirchengeschichte."
 

"Die Entbehrungen und die Erschöpfung beeinträchtigten zunehmend seine Gesundheit, schließlich drohte Franziskus auch zu erblinden. Zur Behandlung kam er nach Siena, doch er lehnte weitere medizinische Hilfe ab, diktierte sein Testament und ließ sich unter großem Geleit nach Portiuncula zurücktragen. Dort starb er auf bloßem Boden liegend und nackt, um auch im Sterben Jesus ähnlich zu sein, umgeben von seinen Ordensgenossen, mit denen er gemeinsam und in froher Erwartung von "Bruder Tod" das Abendmahl gefeiert hatte. Seine Brüder bestatten ihn in Assisi.

Über Franziskus' Grab wurde mit dem Bau der Doppelkirche San Francesco - sie besteht aus zwei übereinander gebauten Kirchen - unmittelbar vor der Heiligsprechung mit der Grundsteinlegung durch den Papst 1228 begonnen; 1253 wurde der Bau fertig gestellt . Aus Angst vor Reliquienräubern blieb die Grabstätte zunächst unbekannt und wurde erst 1818 gefunden; nun wurde das Grabmal geschaffen. Zahlreiche Heilungen und Wunder folgten dem "Pater seraphicus" auch nach seinem Tode. Franziskus' Verehrung breitete sich durch Fülle und Innigkeit der unmittelbar nach seinem Tod aufgezeichneten Legenden rasch aus. Sie sind erhalten in seinem "Testament" und in den 1228 verfassten "Legenden der drei Gefährten", die 1318 mit den Tagebuchnotizen des Bruders Leo, des ständigen Begleiters von Franziskus, als "Speculum perfectionis" zusammengefasst wurden. Der "Vita" des Franziskanerbruders == Thomas von Celano folgte die des späteren Ordensgenerals Bonaventura, als "Legenda maior" 1260 verfasst. Auf diesen Grundlagen beruhen die 60 Taten und Wundererzählungen in der Legenda Aurea. Bis heute wallfahrten hunderttausende Menschen nach Assisi. Reliquien werden auch in Rom, Arezzo, Florenz, Cortona und Kriens in der Schweiz verehrt." Las Mikako wenig später zu Hause.

"MIKAKO!" brüllte Kamui und kam angerannt.

"Ja, Kamui-chan?"

"Hast du ein Bild von Ro, wo er noch klein ist?"

"Klar. Warte mal." sagte Mikako stand auf und ging zu dem Schrank. "Hier bitte sehr." Sagte sie und reichte ihm ein Foto.

"Danke." Sagte Kamui und verschwand auch wieder. Mikako setzte sich nun direkt vor den Schrank und holte eine Kiste heraus.

Sie öffnete die Kiste und sah, dass diese überfüllt mit Fotos waren.

"Bin wieder da!" schrie Ro."

"Ro... Schön, das du da bist. Setzt du dich zu mir? Ich schaue mir gerade, die Fotos hier an."

"Klar." Sagte er und setzte sich hinter sie, nachdem er sein Zeug im Eingang abgelegt hatte.

"Kuck mal. Erinnerst du dich noch daran?" fragte Mikako, als sie sich an ihn angelehnt hatte und mit ihm ein Foto anschaute.

"Ja, das war bei der Verlobungsfeier von Kyo und Anzu, bei der wir uns wieder gesehen haben." Sagte Ro.

Mikako nickte. "Ich stand am Rande der Feier."

"Und schautest betrübt in die Gegend herum und da musste ich dich Schönheit einfach ansprechen und dich zu einem Tanz auffordern."

"Kuck mal hier." Sagte Mikako. "Das im Winterurlaub mit Anzu und Kyo."

"Ja, Skifahren waren wir."

"Und da haben wir einen Spaziergang im Wald gemacht."

"Du hattest riesige Angst und hast dich an mich geklammert." Sagte Ro mit einem Grinsen.

"Es war ja auch dunkel. Anzu musste ja unbedingt einen Nachtspaziergang machen." Meinte Mikako.

"Wie war denn heute die Schule?"

"Schön. Wir haben heute eine Biographie über Franz von Assissi gelesen."

"Und?"

"Interessant. Aber die Geschichte von der heiligen Jungfrau Johanna fand ich einfach besser."

Ro lächelte. "Hier schau mal. Als du bei mir eingezogen bist."

Mikako lächelte.

"Und hier, das war kurz nach Lilys Geburt." Sagte Mikako.

"Ich erinnere mich noch genau an dein Gesicht, als du die Kleine im Arm halten durftest." Sagte Ro.

"Ja, dieses kleine Ding, war doch wirklich meine Nichte."

Ro drückte seine Verlobte an sich. "Wir sollten uns mal Gedanken über unsere Hochzeit machen."

"Und schau mal, das war bei dem Ausflug wo wir reiten waren. Und kuck mal hier, im Aquarium. Ro, schau mal das nächste Bild gefällt dir bestimmt." Sagte Mikako.

"Hast du mir zugehört?" fragte Ro.

"Schau mal, hier hast du mich mit dem Roller von der Schule abgeholt."

Ro drückte sie an sich und küsste sie.

Nun hörte sie ihm wieder zu. "Tschuldigung, habe dir wohl nicht zugehört."

"Nein, das hast du nicht. Aber du siehst aber auch einfach so süß aus, wenn du in Erinnerungen schwägst." Sagte Ro und lächelte.

"Ach Ro..." sagte Mikako.

"Danke für das Foto!" sagte Kamui der wieder in die Wohnung der beiden, immer noch frisch Verliebten kam.

"Was für ein Foto?" fragte Ro.

"Kamui hat mich gebeten, ihm ein Bild von dir zu geben wo du noch Klein warst."

"Und das hast du natürlich gemacht, ohne zu fragen, für was er es braucht, nicht wahr?"

Mikako nickte.

Ro stand auf, schnappte sich Kamui und kitzelte ihn durch. "Wofür hast du das Bild gebraucht? Sprich!"

"Ich...nein aufhören...Ich kann doch nicht... Hör auf.... Das ist so fieß... Ro."

"Ro, lass ihn."

Ro setzte ihn ab.

"Also Kamui?" fragte Ro.

"Kyo hat mich gebeten eines zu holen, er wusste, dass wenn er fragen würde er keines bekommen würde."

"Mit Recht! KYO!" schrie Ro und rannte die Treppe nach unten. Mikako lächelte Kamui an.

The legend lives on

Liebes Tagebuch,

heute hat mir Ro wieder seine Liebe gestanden.

Obwohl ich weiß, das er mich liebt, werde ich dennoch immer wieder bei den drei Worten verlegen.

ICH LIEBE DICH!

MEINE MIKAKO!

Okay, du kennst ihn ja, er ist doch ganz schön besitzt ergreifend.

Aber, was soll man da gegen machen.

Ich hatte heute echt geglaubt ich hatte den Verlobungsring verloren gehabt, dabei hatte ich ihn in der Küche vergessen gehabt, ich Trottel.

Ich weiß, ich sollte lieber das Theaterstück trainieren.

Aber soll ich dir was sagen, seit Ro mit mir immer wieder mal übt, kann ich es schon fast perfekt.

Er kommt Morgen mit zur Probe.

Ich habe ihn darum gebeten, aber ich glaube, er wäre sowieso mit gekommen.

Soll ich dir noch was tolles sagen?

Aoi wurde vorgestern Vater.

Vater von einem kleinen Mädchen.

Soll ich dir auch sagen wie sie heißt?

Risushi (ist die japanische Version von LISSY)!

Ist doch auch ein schöner Name.

Er hatte mich aus dem Krankenhaus angerufen gehabt, um zu sagen, dass wir den Laden alleine übernehmen sollten, da er nicht aus dem Krankenhaus kommen mag.

Er hat sich so riesig gefreut!

Ich gestehe dir, ich habe wirklich daran gedacht, wie es ist, wenn Ro und ich auch ein Kind bekommen würden.

Natürlich darf Anzu auf keinen Fall was davon erfahren, aber es war einfach ein zu schöner Gedanke.

Ich gehe nun schlafen, Ro hat schon gerufen, dass ich ins Bett gehen soll.

Also bis Morgen, sag dir dann wie es bei den Proben war!
 

"Mikako, schön das du da bist." Sagte der Regisseur des Theaterstücks. Und er umarmte sie zu gleich und küsste sie auf die Wange.

Ro schaute das mit an und versuchte unberührt dazustehen.

"Schön Sie wieder zusehen und es freut mich, dass sie Mikako begleiten." Sagte der Regisseur zu Ro.

"Ja, ich wollte sie begleiten, damit sie Ruhe hat." Sagte Ro mit einem Grinsen zu Mikako, dann legte er den Arm um sie.

"Mikako gehe dich schon mal umziehen. Die Kostüme sind nun endlich angekommen. Ich möchte, dass wir die Szene im Garten spielen." Sagte der junge Mann.

Mikako nickte. "Ro, wartest du hier? Setz dich doch schon mal hin." Sagte sie, küsste Ro an die Wange und verschwand hinter einer Tür.

"Mikako spricht gerne von ihnen, sie muss sie sehr mögen." Sagte der Regisseur.

"Das ist ja das mindeste, sind ja schließlich verlobt."

Ros Gegenüber nickte.

"HEY RO!" vernahm er Shikkus Stimme die in einem Kostüm auf der Bühne stand. Sie sprang von der Bühne mit einem Satz runter und ging auf Ro zu.

"Siehst toll aus, Amme." Meinte Ro mit einem Grinsen.

"Du musst erst mal Mikakos tolle Kleider anschauen, sind echt ein Traum. Sie ist wie eine richtige Prinzessin."

"Sie ist ja auch die Hauptrolle." Sagte Ro.

Der Regisseur nickte. "Die Kleider stehen auch Mikako sehr." Ro funkelte den Mann böse an.

"Mach mal Halblang Ro! Die männliche Hauptrolle wird dir sicherlich auch gefallen." Meinte Shikku.

"Shikku, wenn du mich auf die Palme bringen willst, du bist kurz davor."

Shikku grinste Ro an: "Ja, das beabsichtige ich damit." Sagte sie und stupste ihn in die Seite.

"Wir sind fertig!" teilte jemand dem Regisseur mit.

"Gut, dann fangen wir jetzt an. Bitte alle auf ihre Plätze!" Das Licht ging aus. Ro setzte sich hin, neben dem Regisseur und schaute gespannt auf die Bühne. Das Licht ging wieder an. Mikako saß in einem süßen Kleid mitten auf der Bühne, auf einem Brunnenrand und schaute die Bäume neben sich an und die Vögel die darauf sitzen.Eine weiße Taube flog durch ein Fenster auf einen Ast und setzte sich zwischen den anderen Vöglein hin. Mikako steht auf und schaute sich dies an. "Du wirkst so plump, mein armes Täubchen, zwischen all den anderen Vöglein."

Mikako alias Sakura Sumeragi löste einen Zettel, den Taube herbei gebracht hatte und setzte sich wieder auf die Brüstung des Brunnens, nachdem sie der Taube Brotkrümmelchen aus ihrer Tasche zum naschen gab. Sie öffnete den Brief und las ihn vor:

"Freundin, oh, Freundin.

Wenn ich aus dem Fenster blicke sehe ich nur die graue Stadt und auch wenn ich mich in meinen Mantel wickele, kalt bleibt mir immer noch. Sag, fühlst du dich genauso? Ich frage mich immer wieder, warum man uns so ein schweres Schicksal aufbürdet. Wie können sie verlangen, dass wir unter diesem Gewicht nicht zusammensacken. Freundin, ich nenne dich so, auch wenn es mir nicht erlaubt ist. Ich habe eine Sünde begangen. Ja. Ich verbeuge mich vor jedem Stern da draußen, der frei leben kann. Ich stehe zu ihr... Wie man es mich gelehrt hat.

Folge und stehe zu deinen Gefühlen und Worten, dies ist die oberste Regel der Valentine. Mir ist bewusst, dass diese Regel auch bei eurer Bibel, an obersten Punkte zu Wort gekommen wird. Freundin, oh, Freundin. Ist dein Herz auch so schwer? Tut es dir auch so weh? Freundin, oh, Freundin..."

"Oh, ich fühle mich erleichtert, wenn ich sehe, dass dein Herz auch schwer ist. Verzeih, das ist nichts Freudiges." Sagte Mikako-

"Sakura!" vernahm Mikako die Stimme von einem jungen Mann, denn sie nun schon kannte, sie drehte sich zu dessen Rufe.

"Ich bin hier! Am Brunnen, sitzt mein Körper."

"Doch wo ist deine Seele?" fragte Chiaki als er sie erblickte. "Was bedrückt dich?" Mikako stand auf, legte ihre Hände an die Brust, als sie sich nach einem Gebet sehnen. "Frag doch lieber, was mich mein Herz nicht beschwert. Das wäre eine einfache Antwort meinerseits."

"Ach, Sakura." Sagte er.

"Was wünschtet ihr von mir?" fragte sie.

"Ich sehnte mich nur nach deinem Lächeln." Doch ihr Gesicht schenkte ihm kein Lächeln, sondern nur einen verzweifelten Augenblick. "Ach, Sakura." Er nahm den blonden Engel in die Arme und hütete sie. Ihr war es egal ob er ihre Locken zerdrückte, die ihre Amme ihr ins Haar geflochten hatte.

Sie presste ihr Gesicht in seinen Oberkörper und verharrte regungslos. Nur ihr leidendes Herz weinte lautlos, so dass nur sie den Schmerz vernehmen konnte.

"Chiaki, es tut mir Leid."

"Was tut dir so weh, dass es dein Lächeln raubte?" Sie schaute leicht verlegen weg, dann blickte sie ihn mit traurigen Augen an, als würde gleich Tränen ihr Gesicht hinab fließen. Doch die Dämme ihrer Augen, hinderten sie daran, den Abhang hinab zu laufen. "Ich bin eine Sünderin." Sagte sie entschlossen.

"Wie können diese Worte über deine Lippen treten? Sprich." Sagte er empört.

"Getrieben von Sünde." Antwortete sie ihm.

"Chiaki!" schrie Shikku, Sakuras Amme, kraftvoll.

"Du musst wohl gehen?" fragte sie.

"Halt ein, Mädchen, wir reden ein anderes Mal, wenn die Zeit es erlaubt. Du vergibst mir, für diese Eile?"

"Gewiss." Sagte sie und drehte ihm wieder den Rücken zu. "Gewiss..." Mikako drehte sich zum Publikum und sprach mit trauriger, leicht zitternder Stimme: "Oh, Chiaki... Mein Chiaki... Die vergebe ich doch alles. So lange du mir nur dieses eine Mal vergibst. Ich mag dich sehr, doch ich nage an dem Zweifel, ob es wirklich Liebe ist. Verzeihst du mir?" Sie setzte sich schweigend und traurig an den Brunnen zurück. Und löste den Zettel aus der Brusttasche ihrer himmelblauen Bluse.

"Freundin, oh, Freundin, ich wünschte, du wärst hier. Ich wünschte, ich dürfte dieses Gefängnis hier verlassen. Ich wünschte, Ich könnte von hier fliehen.

Ich wünschte, Freundin, oh, Freundin, ich wäre genau so stark und tapfer wie du! so gerne, ich auch meinen Körper verlassen möchte, meine Seele sich nicht löst. Warum kann jeder in Freiheit leben, nur wir nicht? Freundin, oh, Freundin. Ich wünschte, du wärst hier und wir müssen nicht heimlich reden und unseren Gedanken freien Lauf lassen. Danke dir

In Liebe und Sehnsucht, Ai Yan Sora Valentine"

Mikako drehte sich um, um ins Wasser des Brunnens zu blicken. Ihr Hand berührte das klare Wasser, in der Hoffnung, sie würde auch von Klarheit erschenkt. Doch leider sie nicht freier ist, als sonst wann. Sie sprach zum Publikum: "Was heißt schon Freiheit? Diese Vögel könnten frei sein, aber sie wollen nicht. Also will ich auch nicht frei sein. Nur wenn diese Vögel frei und glücklich sein wollen, nicht hier, in einem Gefängnis, sondern da draußen, wo die Welt schön sein kann, erst dann.... Ja erst dann, will ich es auch so. Erst dann will auch so empfinden. Doch diese Vögel behalten mich hier." Sagte sie leise.

"Sakura-chan!" hörte sie die Stimme von Yamato, am Eingang des Gewächshauses.

"Ishida-kun, womit habe ich euren Besuch zu verdanken?" sagt sie erfreut und steht vom Brunnen auf, nachdem sie den Brief versteckt hatte.

"Es ist schön, Dich wieder zu sehen." Sagte er und küsste ihre Wange, zur Begrüßung.

Ro war begeistert von seiner Freundin.

"Ganz meinerseits. Aber was führt dich zu mir, mein Freund?"

"Ich..." Er schaute sie tief an. Wie sie ihn.

"Meine Gedanken zu lesen du versuchst. Ist es nicht so?" sagte er und ein Lächeln seinerseits besiegelte diesen Satz.

"Gewiss. Aber ich nicht von dieser Kraft gesegnet bin."

"Oh, Sakura...Ob, das ein Segen ist, ist fraglich? Denkt doch, wenn ihr von jedem Menschen auf dem Markt, seine Gedanken lesen könntet, würdet man dann nicht schreckliche Kopfschmerzen bekommen." Scherzte er und versuchte die Prinzessin des Hauses zu einem Lächeln zu bringen. Und er hatte es geschafft. Ein kleines Lächeln huschte über ihre zarten Lippen. "Was beglücken meine Augen da, ein Lächeln, deinerseits? Und wieder Mal, habe ich es geschafft. Welch Glanz Leistung, da müsst du mir aber Recht geben, Sakura-chan."

Und wieder musste sie schmunzeln. "Ja, ich gebe dir Recht. Aber ich werde nie die Gedanken, derer ereilen, die auf dem Hofe ihr Leben treiben, gefangen bin ich hier in dieses Haus. Ein Gefängnis getarnt als Schloss. Ich würde nur gerne die Gedanken meines Gegenüber kennen."

"Prinzessin, euer Liebliches Lachen, durch eure Worte verstummt. Verzeiht."

"Natürlich verzeihe ich dir, Yamato-kun."

"Gut, Prinzessin, ich suche Chiaki-kun. Du weißt nicht, ganz zufällig wo er sich mal wieder rum treiben tut?"

"Er ist vermutlich bei einem Gespräch bei meinem Vater."

"Bei dem Herren? Wie kommt der Lausbub dazu?"

"Dieser Lausbub, wie du meinen Verlobten nennst, wurde von meiner Amme gerufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Vater ihn rufen ließ. Aber..."

"Ich bin dir zu tiefem Dank verpflichtet, schöne Knospe." Sagte er mit einem höflichen Knicks des Abschiedes. "Auf das du bald blühen magst." Sagte Yamato und verschwand rasch aus dem Zimmer.

"Er ist ein komischer Kauz. Habe ich nicht Recht, ihr Vögel." Sagte Mikako und kraulte einen Rotkelchen am Roten Brustkorb.

Der Regisseur stand auf und klatschte Beifall. "Das war toll!" sagte er. Ro ging zur Bühne um Mikako runter zu heben. Er küsste sie sogleich auf ihre Zarten Lippen. "Du warst einfach toll." Sagte Ro.

Mikako lächelte. "Danke." Sagte sie.

"Nun bitte die Szene von Chiaki und Yamato!"

Mikako zog Ro an der Hand und setzte sich mit ihm auf die Stühle. "Bist du denn jetzt nicht dran?"

"Nein, in der Szene spiele ich nicht mit."

"Gut, bitte los!" sagte der Regisseur, das Licht ging aus, die Bühne wurde umgestellt und dann ging das Licht wieder an.

"AKTION!"

"Chiaki-kun!" hörte Chiaki die Stimme seines besten Freundes und verharrte an Ort und Stelle, bis sein Freund ihn erreicht hat. Chiaki wollte das Haus verlassen und wartete nun im Flur.

"Lass uns zusammen gehen." Sagte Yamato und beide verließen das Haus der Kamis.

"Was wollte der alte Herr den von dir?"

"Der alte Herr, die Lippen ihnen nennen wollen, der Vater meiner Verlobten, sei, also hüte deine Zunge, Bruder."

"Ich würde nie ein schlechtes Wort, über die Prinzessin bringen, weder über ihrer Verwandt, noch Blutsschaft. Also verzeiht mir. Ich schneide mir meine Zunge ab, wenn diese mich veranlagt etwas Schlechtes über die Prinzessin zu sagen."

"Prinzessin? Du nennst sie Prinzessin, seid ihr euch seid Kindestagen begegnet seid."

"So ein Mädchen, so stolz und anmutig, so lieb und zärtlich, so stark und so schwach zu gleich, kann man nur Prinzessin nennen. Meint ihr nicht auch, mein Freund? Was bat der Vater der Prinzessin nun?"

"Er wollte mich in ein paar Angelegenheiten sprechen."

"Darfst sie wohl nicht über die Lippen bringen, mein Guter. Wie dem auch sei, ich bitte dich um einen Rat."

"Einen Rat?"

"Ja, ich bitte um deine Anwesenheit bei einem Treffen."

"Was dies für ein Treffen... ohne Bedeutung?"

"Nein, gewiss nicht. Aber das ich nicht über die Lippen bringen kann/darf, noch nicht zu diesem Zeitpunkt. Am Samstagabend... Eure Anwesenheit noch zu haben?"

"Am Samstagabend ist doch das Fest... Ich soll Sakura begleiten."

"Soll? Das hört sich aber nicht erfreut an."

"Oh, doch... natürlich. Ich möchte sie begleiten, so weit du mir die Ehre erlauben wirst, mit der Prinzessin, wie du sie nennen magst."

"Na gut, mein Bruder, ich verzeihe dir, das du schon vergeben bist, aber nur weil es die Prinzessin ist." Sagte Yamato und schwang sich auf seine Maschine, die er mit einem gezielten Tritt in Bewegung setzte und er aus dem Tor fuhr.

"Du hast es gut, mein Bruder, du kannst aus dem Tore verschwinden und frei sein, wie der Vogel der sich so eben in die Lüfte erhoben hat. Das nenne ich eine Gabe, du hast Glück, dass du davon gesegnet bist." Sagte Chiaki und drehte sich wieder um, zum Tore, dem Eingang des mächtigen Hauses der Sumeragi.

Er schaute hinauf zum Dache.

"Hoch ist es. Ja, groß wie die Menschen die in ihm leben." Sagte Chiaki und verließ die Bühne.

"Danke! Das war ebenfalls toll! Aber das nächste Mal bitte, mit etwas..."
 

"Sag mal, macht es dir Spaß mir zu zuschauen?" fragte Mikako ihren Freund.

Er grinste mit einem Lächeln. "Klar."

"Mikako du bist wieder dran! Ich möchte gerne noch mal die erste Szene auf den Marktplatz durch gehen!" Mikako ging von der Bühne wieder in die Maske.
 

Am Abend saßen die beiden zu Hause. Ro massierte Mikakos Füße. "Die Schuhe tun einfach weh, meine Füße haben sich daran noch nicht gewöhnt." Sagte sie und lächelte. Sie schauten sich zusammen einen Film im Fernsehen an.

"Es war toll." Sagte Ro nach einer Weile.

"Was war toll?" fragte Mikako.

"Das Stück, wie du heute aufgetreten bist. Du hattest dich richtig in die Rolle hineingesteigert."

"Ja, das muss man doch auch."

"Ja, aber wenn man bedenkt, dass du früher nur in der Schule im Weihnachtsstück den Engel gespielt hast, war das doch eine tolle Leistung. Es sah ja richtig professionell aus."

"Du spinnst doch." Sagte sie.

"Wer spinnt!" meinte Ro und fing an sie zu kitzelten.

"Nein aufhören!" schrie sie und konnte nicht aufhören zu lachen. Ro hörte auf, als er über ihr lag und sie sich tief in die Augen schauten. "Was hast du vor?" fragte Mikako.

"Lass dich doch überraschen!" meinte Ro und legte seine Lippen auf die ihre und küsste sie.

Nach einer Weile lagen sie sich Arm in Arm auf Ros Bett und kuschelten miteinander. "Es war wirklich toll, dass du dir heute frei nehmen konntest und bei der Probe dabei warst. Das hat mir viel bedeutet."

"Ich versuche auch früher Schluss zu machen, wenn du Probe hast um noch etwas zu zusehen, aber nur wenn du nichts dagegen hast."

"Nein." Sagte Mikako. "Ich bin doch froh, wenn du da bist." Sagte sie und ließ sich für dies von Ro zärtlich auf ihre Lippen küssen.

"Habe ich dir schon mal gesagt, dass ich es liebe dich zu küssen." Sagte Ro.

"Nein, glaub noch nicht."

"Und soll ich dir auch sagen, warum ich dass so gerne mache?"

"Ja, natürlich."

"Weil deine Lippen immer nach Erdbeere schmecken."

"Das kommt von dem Lippenstift denn du mir mal geschenkt hast, der schmeckt so, also nur deswegen küsst du mich?!" meinte sie empört.

"Nein, nicht nur, Liebste. Sondern auch weil ich dich einfach unheimlich liebe!" sagte Mikako.

"Ach so, dein Vater will am Wochenende zu Anzu und Kyo kommen."

"Oh nein!" meinte Ro und drehte sich von Mikako weg.

Mikako legte sich auf Ros Bauch. "Sag mal, dein Vater sieht es wohl immer noch nicht so gerne dass wir zusammen sind." Meinte Mikako traurig.

"Das ist mir egal. Entweder er akzeptiert es oder nicht." Mikako küsste ihn.

Die große Wiederkehr

"Ro!"

"Ja, Mikako?"

"Glaubst du an Engel?" fragte diese.

Er schaute um die Ecke. Sie meinte es ernst.

"Natürlich glaube ich an Engel, du bist doch einer."

"Ro! Nun mal im Ernst!"

"Wie kommst du darauf?" fragte Ro.

"Ich weiß auch nicht. Ich habe letztens einen Film gesehen und da ging es um Engel in unserer Zeit, glaubst du daran?"

"Keine Ahnung!"

"HALLLOO!" schrie Kamui der in die Wohnung kam.

"Haben wir nicht abgeschlossen?" fragte Ro.

"Scheint nicht so." antwortete Kamui-chan.

"Danke, dass sehen wir auch." Sagte Ro.

"Wie geht es dir?" fragte Mikako Kamui.

"Gut, danke für die Frage. Soll ich dir sagen, wie toll es gestern in der Schule war."

"Und warum bist du heute nicht in der Schule?" fragte Ro.

"Weil heute Samstag ist." Antwortete der Kleine.

"Und wie war der Tag gestern in der schule?" fragte Mikako.

"Toll, wir haben nun ein Klassenhaustier. Ein Meerschweinchen, dass soll dann jeder mal übers Wochenende nach Hause nehmen. Frau Sindel hat gesagt dass man dann lernen würde, Verantwortung zu übernehmen."

"Da hat sie aber Recht." Sagte Mikako. "Und wann bist du dran?" fragte Mikako.

"Ich weiß noch nicht. Erst mal kommen die A dran."

"Mit A?" fragte Ro.

"Kamui meint wohl die ersten im Alphabet." Sagte Mikako.

"Ist mir schon klar." Ro erinnerte sich im Moment daran, wie es war als Kamui und Mikako das erste Mal auf einander gestoßen waren und nun waren sie die besten Freunde. Ro grinste.

"Was grinst du so, Onkel Ro?" fragte Kamui. "Ach nichts. Also ich muss dann mal gehen."

"Aber du wolltest mich doch mit nehmen?" meinte Mikako.Ro schaute zu Kamui.

"Darf ich auch mit?" fragte er mit Hundeblick.

Doch Ro erweichte das weniger. "Nein, geh runter und nerv Kyo."

"Na gut. Tschüss Mikako." Sagte Kamui und ging wieder.

"Ro, du kannst auch netter zu dem Kleinen sein."

"Ja, hast ja Recht, ich war wirklich grob zu ihm." Mikako nickte."Nun mach dich schon fertig. Ich warte nicht ewig."

Mikako holte ihre Jacke. "Bin fertig."

"Gut, lass uns gehen."
 

Ro hatte heute keinen offiziellen Dienst im Krankenhaus. Er sollte nur zu einer Besprechung kommen. Und Mikako begleitete ihn.

"Hallo Ro." Sagte ein Kollege von ihm.

"Hi Steve."

"Wer ist denn deine Begleiterin?"

"Meine Verlobte Mikako."

Erstaunt reichte der Mann Mikako die Hand. "Ro hat mir schon einiges von dir erzählt."

"Ach ja?" fragte Mikako und schaute Ro fragend an.

"Ja."

"Und was so?"

"Das du im Theater spielst."

"Ja, das stimmt." Sagte Mikako und lächelte.

"Komm du willst bestimmt noch mehr Leute kennen lernen." Sagte Ro.

"Ja, möchte ich." Ro gab ihr nicht die Hand, wie sonst immer. War es ihm vielleicht doch peinlich Mikako mitgenommen zu haben.
 

Ro, warum nimmst du nicht meine Hand.

Es ist dir wirklich unangenehm, dass ich so viel jünger als die anderen weiblichen Anwesenden bin?
 

Doch sie sprach ihn nicht deshalb an. Doch Ro hatte sich irgendwann von ihr abgeseilt und sie stand alleine an einem Fenster, während er sich mit Kollegen unterhielt. Irgendwann sah sie ihn auch nicht mehr. Auch die anderen konnten ihr nicht sagen, wo er hingegangen war. Mikako machte sich in dem großen Krankenhaus auf die Suche nach ihm. In der Kinderabteilung blieb sie stehen.

Und lächelte. Hier war sie an Weihnachten schon einmal gewesen und hatte den Kindern mit Ro Plätzchen gebracht. Sie erinnerte sich noch an ihre Gesichter. Sie strahlten. "Mikako." Sagte jemand hinter ihr. Doch statt wie erhofft Ro zu sehen, stand ein Mädchen vor ihr.
 

Ich erinnere mich, sie war damals auch im Krankenhaus und ich hatte auch ihr Plätzchen gegeben. Sie hatte sich wirklich gefreut.
 

"Du bist Lin, stimmts?"

Diese nickte. "Kommst du uns besuchen?"

"Nein, eigentlich nicht, tut mir Leid, aber ich Suche Ro. Er ist nicht hier lang gekommen?"

"Nein, tut mir Leid. Aber schau doch mal im Ärztezimmer nach, da sind sie meistens zu finden."

"Und wo ist?" fragte Mikako.

"Denn Gang entlang, die Treppe hoch, dann die erste Links und dann wieder rechts."

"Danke." Sagte Mikako.
 

Ich hatte aber meinen Orientierungssinn vergessen und landete irgendwo in irgendeinem dunklen Gang.

Ich wurde müde und mein linker Knöchel tat mir weh, sodass ich die nächste Tür betrat und mich auf das leere Bett setzte.

Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte, doch als ich aufgewacht bin, stand Ro an meinem Bett und lächelte mich an.
 

"Ro?" sagte ich fragend.

Er wendete seinen Blick von mir ab und schaute aus dem Fenster.

"Es tut mir Led." Sagte sie nach einer Weile zu ihm.

"Was?" fragte er erschrocken.

"Es tut mir Leid, dass ich unbedingt mitgehen wollte und dass ich dir peinlich bin."

"Mikako! Wie kommst du auf so was?" fragte er und kniete sich an ihr Bett. Mikako spürte die Tränen die kommen wollten und ließ sie gewähren. Ro drückte sie an sich, als er sah, dass seine süße Mikako weinte.

"Du hast nicht wie sonst immer meine Hand genommen, du hattest mich alleine am Fenster stehen lassen und dann warst du weg. Ich wollte dich ja suchen gehen, aber ich hatte mich wohl verlaufen." Sagte Mikako.

"Mensch Mikako." Sagte er und küsste ihren Kopf. "Du bist mir doch nicht peinlich. Das wärst du doch nie. Du hast aber Recht, ich hatte dich einfach stehen lassen und dass tut mir jetzt auch Leid, aber du wärst mir doch nie peinlich. Ich liebe dich doch, meine kleine Mikako."

"Ach Ro..." sagte diese und weinte in sein Hemd.

"Ich bin doch nur auf die Toilette gegangen und dann habe ich noch einen Patienten besucht, den ich schon seit längerem betreue. Was hältst du davon, wenn ich in dir vorstelle." Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nickte mit einem Lächeln. Er küsste sie noch mal auf die Stirn und auf ihre rosigen Lippen, dann nahm er sie an die Hand und die beiden verließen das Zimmer, in dem sich Mikako verirrt hatte.
 

"Das ist also deine Freundin!" meinte jemand vorlaut, als die beiden ein anderes Zimmer betraten.

"Mikako darf ich dir Josh vorstellen, er kommt aus Amerika und lebt hier schon eine Weile."

"Hallo, ich bin Yagima Mikako."

"Ich weiß doch wer du bist, Ro redet ständig von dir."

"Ich habe mir da was überlegt, was hältst du davon, wenn wir Shikku mit ihm verkuppeln." Meinte Ro.

"Ich weiß nicht." Ro drückte sie an sich und grinste den blonden Jungen im Krankenbett an. Dieser grinste zurück.

Das Kätzchen

"Ist nicht dein Ernst?" meinte Shikku und fragte noch mal nach, während sie und Mikako die neuen Kleidungsstücke für KISHUU sortierten.

"Ja, doch mein voller Ernst." Sagte Mikako.

"Und dein lieber Ro will mich mit ihm verkuppeln?"

"Ja, aber ich glaube er hat es schon bald wieder vergessen." Sagte Mikako. "Ich habe ihm ja gesagt, dass du das bestimmt nicht willst."

"Wie sieht er denn aus?"

"Wer?" fragte Mikako.

"Na, dieser Josh."

"Er hat blondes Haar, sehr blond und schöne blaue Augen. Eben ein Amerikaner."

"Hört sich doch gut an. So was trifft man hier doch nicht allzu oft. Und wie hieß er noch mal richtig?"

"Joshua Gabriel McPhee."

"Gabriel? Ist ein schöner Name."

"Na ihr Süßen." Sagte Aoi.

"Wie geht es dir denn?" fragte Mikako.

Er grinste bis über beide Ohren. "Ich bin glücklich und habe ich mich in mein Baby verliebt."

"Das ist schön." Sagte Mikako und lächelte zurück.

"Meine Mädchen, wenn ihr mich braucht, ich bin im Lager."

"Ist gut." Sagten beide zur Antwort.

"Nun mal Klartext, was weißt du noch über diesen Josh?" fragte Shikku ganz interessiert. Mikako lächelte. Sie legte den Finger an ihre Lippen, so wie sie es immer tat, wenn sie nachdachte. "Also Ro, sagt er kommt bald aus dem Krankenhaus heraus."

"Warum lag er denn drin?"

"Er wurde am Knie operiert und musste eine lange Zeit die Krankengymnastik besuchen..."

"Aha und hat er eine Freundin?"

"Shikku!" meinte Mikako empört. "Du kennst ihn doch gar nicht."

"Ja, aber dass kann sich doch noch ändern, oder?" meinte Shikku mit einem Grinsen.

"Wer bist du? Und wo hast du meine Freundin Shikku gelassen!" meinte Mikako.

"Na ihr Schönheiten." Begrüßte Momji seine besten Freundinnen.

"Er ist hier das Alien!" meinte Shikku.

"Ich bin bitte was?" meinte dieser empört.

"Lass ihn Shikku!" sagte Mikako. "Momji du bist zu spät."

Dieser verbeugte sich vor den Mädchen. "Ich weiß, könnt ihr mir verzeihen?"

"Vielleicht hast du Recht Shikku." Sagte Mikako zu Shikku und grinste.

Momji schaute wieder auf. "Das habe ich gehört." Sagte er.

"Wissen wir." Sagten die beiden Mädchen gleichzeitig.

"Verstehe." Sagte er und richtete sich wieder auf.

"Also was war los?" fragte Mikako.

"Er hatte einfach keine Lust."

"Von Wegen." Meinte Momji.

"Momji, was ist denn nun?" fragte Mikako.

"Meine Mutter ist her gekommen?"

"Wann?" sagten beide überrascht, sie schauten sich kurz an. "Warum?" fragten sie wieder.

Momji lächelte. "Sie will nun wieder das Sorgerecht für mich einklagen."

"Und warum?" fragte Mikako.

"Ich weiß es nicht... Sie hatten sich so lange gestritten, da haben sie doch gar nicht mitbekommen, dass ich gegangen bin." Mikako ging um den Tisch herum und umarmte ihren Freund.

"Danke." Sagte er.

"Schon gut. Wenn irgendetwas ist, du weißt, du kannst immer zu uns kommen." Sagte Mikako.

Momji lächelte. "Und was wird Ro dazu sagen?" fragte er.

"Ach, der..." sagte Mikako.

"Was höre ich denn da?" vernahmen sie nun die Stimme von Ro.

Sie drehte sich um und umarte Ro sofort. "Schön dass du da bist, ... aber was machst du schon so früh hier?" fragte sie. Er grinste Shikku an.

Diese drängelte sich zwischen Mikako und Ro. "Sag mal Ro, ..."

"Ja?" fragte er. Momji stand am Rande und faltete die Kleidungsstücke noch zusammen.

"Erzähle mir mal was von diesem Josh." Bat Shikku. Er grinste sie breit an, dann wuschelte er ihr mit seiner Hand durchs Haar. "Glaub mir, Liebe Shikku, du wirst ihn noch früh genug kennen lernen."

Diese plusterte sich auf und machte ein Schmollgesicht. "Du bist gemein!"

Ro schob Shikku zur Seite und legte wieder seine Arme um seine geliebte Mikako. "Schöne, sag mal, was hältst du davon, wenn wir jetzt ausgehen."

"Aber Ro, das geht nichts, ich muss doch Aoi helfen."

"Keine Sorge, mit dem habe ich schon gesprochen."

"Du hast was?" fragte Mikako. Shikku und Mikako schauten Momji fragend an.

"Und ihr seid sicher, dass er vorhin gelacht hat?" fragte Momji. Beide nickten, aber etwas verwirrt.

"Nun übertreibt ihr aber. Los Mikako. Hol deine Jacke und dann gehen wir los." Sagte Ro.

"Ist gut." Sagte Mikako und verschwand hinten. Während sie sich ihre Jacke schnappte, versuchte Shikku bei Ro noch mehr über Joshua Gabriel McPhee heraus zu bekommen. Doch wir kennen doch alle Ro, er blieb eisern.
 

Währendessen machte sich Mikako mal wieder viel zu viele Sorgen über Momji.
 

Der Ärmste...

Vielleicht sollte ich ihn Morgen zu einem Essen einladen.

Obwohl, er hat seine Mutter schon so lange nicht mehr gesehen, vielleicht will er doch lieber mit ihr die Zeit verbringen.

Ich habe seine Muter nie kennen gelernt.

Sie ist bestimmt sehr nett. Momji sagt, sie hat wundervoller blondes Haar. Von ihr hat er es ja auch und seine süßen leichten Locken.

Auch seine blauen Augen hat er von ihr.

Sie muss wirklich eine sehr schöne Frau sein, dachte ich mir in dieser Stunde.

Und wenn sie ja wieder das Sorgerecht haben will, dann muss sie Momji ja auch unheimlich lieben.
 

"Da bin ich." Sagte Mikako.

"Schön, dann lass uns mal gehen." Sagte Ro, legte den Arm um sie und streckte Shikku die Zunge raus. Diese kochte schon fast wieder.

"Und was machen wir jetzt?"

Ro küsste ihr Haar, drückte sie an sich und sagte: "Lass dich überraschen." Mikako lächelte ihn an.
 

Wenig später:

Ro und Mikako standen in einem Laden vor einer Vitrine. Mikako stand den Tränen nahe. Ro grinste, als er sah wie glücklich sie war. "Das ist doch nicht dein Ernst?" fragte sie ihn.

"Doch. Ich dachte mir, da du so gerne eine haben wolltest, aber in der alten Wohnung keine Tiere erlaubt waren..."

"Danke Ro..." sagte sie und fiel ihm um den Hals. Ro verlor fast den Boden unter den Füßen, aber eben nur fast. Nun drückte er sie an sich und sie ließ den Tränen nun freien Lauf. Der Verkäufer räusperte sich.

Doch als Ro ihn mit seinen wütenden Blick anschaute, blieb dieser ruhig. Dann wischte er Mikako die Tränen aus dem Gesicht, küsste ihre Stirn und fragte: "Und welche möchtest du nun?" fragte Ro. Mikako schaute wieder in die Vitrine, in der die kleinen süßen Kätzchen leise miauten.

Zwei pechschwarze Kätzchen spielten mit einander, wobei die eine davon, einen weißen Schwanz hatte. Eine Graue und eine Braune Katze schliefen. Eine schwarz-weiße putzte sich gerade. Und eine ganz weiße schaute Mikako in die Augen. Sie hatte blaue Augen, Mikako wusste, dass das bei Katzen dieser Art außergewöhnlich war, und dazu war sie noch ganz weiß. Kein einzelner schwarzer Fleck verunreinigte das weiße Fell.

"Ich möchte die Weiße." Sagte sie.

"Die Weiße?" fragte Ro.

Mikako nickte. "Sie sieht so traurig und allein aus, schau, sie ist anders als die anderen Kätzchen."

"Da haben sie Recht." Sagte der Verkäufer und holte das kleine Kätzchen und legte es in Mikakos Hand. Diese drückte es vorsichtig an ihre Brust und küsste dem Kätzchen auf die Stirn.

"Danke Ro." Sagte sie und schaute genauso glücklich wie das Kätzchen.
 

Kurze Zeit später waren die beiden zu Hause und Mikako zeigte dem Kätzchen die Wohnung, in der sie nun leben dürfte. "Was sagen eigentlich Kyo und Anzu zu der Katze?" fragte Mikako.

"Sie hatten nichts dagegen, aber ich glaube, wir müssen sie vor Kamui verstecken."

"So meinst du?"

"Ja, er ist Haustierschreck bekannt."

"Du übertreibst." Sagte Mikako.

Ro drückte Mikako an sich und nickte: "Ja, da hast du vielleicht Recht, aber er hat nicht so zahmes Händchen zu Katzen."

"Das wird sich bestimmt legen."

"Wie willst du die Kleine nennen?" fragte Ro und schaute Mikako an.

Diese verfolgte das Kätzchen. "Als ich die Katze sah und als sie mich anschaute, kam sie mir so vertraut vor. Ihre Augen sie kamen mir vertraut vor."

"An wen haben sie sich denn erinnert?" fragte Ro.

"An meine Mom."

"An deine Mutter?"

Mikako nickte. "Ja, diese blauen Augen und dann dieses Gefühl, es war als würde ich meiner Mutter in die Augen schauen... Ich weiß ich spinne."

"Nein, warum denn." Sagte Ro.

"Deshalb möchte ich sie gerne Tsuki nennen."

"Tsuki?"

"Ja, so hieß meine Mutter. Tsukiko Yagima."

"Das ist schön." Sagte er und drückte Mikako wieder an sich. Diese nickte.

Josh und Shikku

"Ahhh!" schrie Shikku am Abend eines Montages, als sie von der Arbeit nach Hause kam und sie Josh im Bademantel vor ihr stand. Sie war vorhin zu Besuch bei Ro und Mikako gewesen, als auch er da war, daher wusste sie, wie er aussah.

"Überraschung!" sagte er mit einem breiten Grinsen.

"Was tust du im Bademantel hier im Flur wo ich Wohne?"

"Ich wohne hier!"

"SATORU! MASARU! KAKERU! HERKOMMEN!" schrie Shikku. Sofort kamen ihre drei älteren Brüder angerannt.

"Was ist denn Shikku?" fragte Satoru.

"Was ...?"

"Shikku, das ist Josh McPhee." Sagte Masaru.

"Ich weiß wer das ist, aber was macht er hier im Bademantel in unserer Wohnung?" fragte sie.

"Wir haben dir doch mitgeteilt, dass wir das eine leer stehende Zimmer vermieten wollen und er wollte es sehr gerne haben." Sagte Satoru.

"Werde ich vielleicht auch mal um Rat gefragt?" meinte sie und stampfte wütend an den vier Jungs vorbei, die Treppe hinauf, direkt in ihr Zimmer. Wo sie sogleich die Tür knallen ließ und sich aufs Bett warf. "Das kann doch alles nicht wahr sein..." meinte sie nur. Und als sie sich auf den Rücken drehte, konnte man ein Lächeln auf ihren Mundwinkeln entdecken.
 

"Ro! Wie konntest du so etwas nur tun!?" schrie Mikako ihn an, nachdem er ihr erzählt hat, was vermutlich gerade bei Shikku zuhause passiert ist.

"Warum regst du dich denn so auf?" fragte er sie.

"Warum? Du hättest Shikku vielleicht auch fragen können, was sie davon hält oder?" meinte Mikako.

"Das hätte ich wohl machen können, aber sonst wäre es ja keine Überraschung."

"Wie lange hattet ihr das denn geplant gehabt, ohne das ihr uns was gesagt hattet."

"Kurz bevor Josh aus dem Krankenhaus entlassen wurde."

"Ist nicht dein Ernst?"

"Doch. Ich hatte ihm ein Foto von dir gezeigt und da war Shikku auch drauf und er hat gesagt, dass er sie gerne kennen lernen würde."

"Aber Ro..."

"Und da habe ich gehört, dass in dem Haus Avalon nun ein Zimmer vermieten werden soll und da dachten wir uns."

"Das habt ihr ja toll hinbekommen. Ich rufe jetzt Shikku an." Sagte Mikako und sprang zum Telefon. Sie wählte die Nummer ihrer Freundin. Wenn sie Glück hatte, konnte sie sie ja noch warnen und wenn nicht, musste Mikako wissen wie es ihr geht.

"Moshi Moshi. Avalon Kakeru." Nahm der jüngste ihrer Brüder ab.

"Hallo hier ist Yagima Mikako, ist Shikku da?"

"Ja, sie ist in ihrem Zimmer. Ich stelle dich durch."

"Danke." Wenig später war sie mit Shikkus Telefon in ihrem Zimmer verbunden.

"Moshi Moshi. Avalon Shikku."

"Shikku, ich bin es Mikako."

"Oh, hallo Mikako. Was gibt es denn?"

"Ro hat mir gerade erzählt, welchen Plan Josh und er ausgearbeitet hatten, wie geht es dir?"

"Mir geht es gut. Warum fragst du?"

"Na ja, ich meine Josh wohnt nun bei euch, mit dir in einem Haus?"

"Ich weiß und soll ich dir was sagen, ich finde es so gar toll."

"Was?"

"Ja, so kommen wir uns doch schneller näher."

"Ja..."

"Also ist noch was?"

"Nein, das war es."

"Ok, bis Morgen."

"Ja, bis Morgen." Mikako legte etwas verwirrt den Hörer wieder auf.
 

"Und was sagt sie?" Mikako schaute Ro an.
 

Ich war immer noch wütend.

Wie konnte er so etwas nur mit meiner besten Freundin machen?

Und dann auch noch hinter meinem Rücken.

Es tat weh, dass er mir es nicht sagen konnte.

Er hat mir etwas verheimlicht.

Sonst sagen wir uns doch auch immer alles.

Und warum, fand Shikku es nun toll, das Josh bei ihr wohnt, das verstehe ich immer noch nicht.
 

Mikako kamen die Tränen und da war es gut, das Ro gerade vor ihr stand. So dass sie sich in seine Arme warf, dabei beide mit sich riss, sie auf den Boden landeten, sie sich aber dennoch bei Ro ausheulte.

"Warum hast du es mir nicht gesagt!" sagte sie wieder ernst. Sie versuchte es zumindest.

"Wenn ich es dir gesagt hatte, wäre es doch keine Überraschung mehr oder?"

Mikako nickte leicht. "Aber du hattest mir was verheimlicht."

"Ja, das tat mir auch sehr weh, mein kleiner Engel." Sagte er und drückte sie an sich.

"Mach so was nie wieder, Ja?"

"Ich verspreche es."

"Das ist gut."

"Darf ich mich nun trotzdem ausweinen, ich kann nämlich nicht mehr aushören."

Ro grinste mit einem Nicken und nickte. "Aber natürlich doch." Sagte er. Er drückte sie an sich.

"Miau..." machte es. Mikako und Ro schauten neben sich und Tsuki schaute die beiden an.

"Na komm her, meine Tsuki." Sagte Mikako und drückte sie leicht an sich. "Ro musst du Morgen arbeiten?" fragte sie.

"Nein, aber ich habe mir was schönes überlegt. Josh, Shikku, Du und ich gehen Morgen zusammen aus."

"Warum wir alle zusammen?"

"Eine Art Doppeldate."

"Doppeldate? Warum das ganze?"

"Na ja, weil ich glaube das Shikku schon über ihre Wut hin weg gekommen ist, Josh sie gerade tröstet, mehr oder weniger und sie in seinen Armen liegt."

"Nein, das glaube ich nicht."

"Doch glaube es mir ruhig." Sagte er und küsste Mikako auf ihre zarten Lippen.
 

Und Ro hatte Recht. Shikku lag in Joshs Armen. Schließlich waren die von Anfang an in einander verschossen ohne den anderen auch nur gegenüber zu stehen. Josh küsste Shikkus Lippen und sie seine. Und das in dem Haus der Avalon. Wo sich ihre Brüder geschworen hatten, keinen Mann an ihre kleine Schwester heran zu lassen.
 

Am nächsten Tag, trafen sie sich wirklich zu einem Doppeldate. Sie gingen in ein Restaurant neben dem KISHUU und unterhielten sich prächtig. Na ja, Mikako weigerte sich mit Josh ein Wort zu reden, da sie auf ihn sauer war. So unterhielten sich die Mädchen und die Männer jeweils einzeln.

"Ich muss mal kurz für kleine Mädchen, Mikako kommst du mit?" fragte sie. Diese nickte und folgte Mikako auf die Damentoilette.

"Nun mal ernst, warum sprichst du mit Josh nicht?" fragte Shikku.

"Wolltest du nicht auf die Toilette?"

"War nur ein Vorwand. Also?"

Mikako seufzte. "Na ja, ... ich weiß auch nicht. Du hast ja Recht, ich hatte Ro ja auch die Nummer verziehen."

"Ganz Recht." Sagte Shikku.

"Liegt vielleicht auch daran, dass ich dich nun mit ihm teilen muss."

"Na hör mal, so weit ich mich erinnere muss ich dich ja doch wohl auch mit Ro teilen oder?" fragte sie.

Mikako nickte. "Ja, du hast Recht. Ich werde mich mit ihm versöhnen."

"Danke, dass bedeutet mir viel."

"Ich weiß ja." Sagte Mikako.

"Na gut. Also lass uns zu unseren Männern zurückgehen."

"Nein, warte noch Shikku."

Shikku machte die Tür wieder zu. "Was gibt es denn noch?"

"Momji war heute nicht bei der Arbeit und gestern auch nicht. Ich hatte auch mehrmals bei ihm zu hause angerufen, aber er war immer nicht da. Vielleicht sollten wir Morgen mal bei ihm vorbei sehen."

"Ja, das habe ich mir auch schon gedacht. Das machen wir." Sagte Shikku.

"Gut."

"Können wir nun zurückgehen."

"Ja", sagte Mikako und die beiden jungen Damen gingen zu ihren Begleitern zurück.
 

Später am Abend gingen Ro und Mikako das letzte Stückchen alleine nach Hause.

Über ihnen schien der Mond und auch die Straßenlaternen waren noch an. In den meisten Häusern waren schon alle Lichter aus. Eine Katze miaute irgendwo in einer Gasse und auch ein Hund jaulte irgendwo kläglich. "Schau mal Mikako wie schön die Sterne heute sind." Mikako schaute wie Ro hinauf zum Himmel.

Es war ein wunderschönes Bild. Auf dem Pechschwarzen Firmament die Abermillionen kleinen Sterne. Ro beugte sich zu Mikako und küsste sie. Diese drückte sich an ihn. "Es war ein schöner Abend. Danke Ro." Sagte sie leise, sodass es nur er hören konnte.

"Ja, das fand ich auch." Sagte er. Sie gingen umschlungen weiter.

"Ich fand es ein komisches Gefühl, als ich Shikku mit Josh zusammen sah, schließlich war sie immer meine beste Freundin und nun soll ich sie mit ihm teilen."

"Mikako..."

"Doch weißt du, Ro, mir ist klar geworden, dass Shikku mich ja auch mit dir teilen muss."

"Ja, daran leide ich immer noch." Sagte er grinsend.

"Aber ich hoffe, Josh mag sie sehr und sie ist glücklich."

"Du bist eine tolle Freundin, Mikako." Sagte Ro.

"Ja, ich muss ja auch sie aufpassen. So wie sie auch mich." Sagte sie.

Ro steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und die beiden waren zuhause. Tsuki kam angerannt und Mikako nahm das schneeweiße Kätzchen auf ihre Arme. Ro hängte seine und Mikakos Jacke an den Hacken und ging ins Bad. Wenig später dann Mikako. Ro setzte sich noch vor den Fernseher, weil die Nachrichten noch hören wollte und als er in sein Schlafzimmer kam, lag Mikako auf den Bett.

Sie musste mit Tsuki gespielt haben und eingeschlafen sein. Er legte sich neben sie und deckte sie zu.

"Ro?" fragte sie leise und drehte sich zu ihm um.

"Ja?"

"Halt mich fest." Sagte sie. Er kuschelte sich an sie und drückte sie an sich, so schliefen die beiden zusammen ein.

Die Generalprobe!

Liebes Tagebuch,

in wenigen Tagen steht die Generalprobe des Theaterstücks "Die for the love" und ich bin ganz schön nervös, kann ich dir sagen. Shikku dagegen nicht, sagt sie zumindest. Ro sagt mir ja auch ständig, das ich dass ganz toll machen werde. Aber nervös bin ich dennoch. Denn es ist doch ein Unterschied ob man auf der Bühne vor 10 oder vor 1000 Leuten steht, oder? Du gibst mir Sicherlich Recht.

Kyo hat gesagt, dass ich mir selber vertrauen soll, denn dann verschwindet die Nervosität.

Und genau daran liegt ja das Problem. Ich kann mir ja nicht so richtig in dieser Sache vertrauen.

Normalerweise bin ich sehr oft unsicher. Doch wenn ich Tsuki anschaue, verfliegt jede Nervosität im Nu. Kannst du mir sagen, woran das wohl liegen mag?

Ich glaube, das Theaterstück wird richtig toll. Aoi hat gesagt, dass auch welche von der Zeitung da sein werden und ein paar richtige Regisseure, die neue Stars suchen. Und das soll mich nicht nervös machen. Die Regisseure sind mir irgendwie nicht so wichtig wie die Reporter, denn ich weiß, dass dieses Stück wunderschön ist, und ich möchte, dass es ein Erfolg wird.

Bis zum nächsten Mal

Deine Mikako
 

Liebes Tagebuch,

Morgen ist die Generalprobe und ich bin immer noch so nervös. Ro, hat gesagt, dass er nicht weiß ob er kommen kann, da er viel zu tun hat. Er hat bald eine Prüfung. Ich will auch nicht unbedingt, dass er kommt. Er soll sich auf sein Studium konzentrieren. Das werde ich ihm auch gleich sagen, wenn er kommt. Mal sehen, was er sagen wird. Ich glaube, er wird erleichtert sein, dass ich so was sage. Denn dadurch entlaste ich ihn ja. Er ist ja bei der Premiere dabei, also wird er das Stück ja noch in voller Länge sehen.

Ro kommt gerade, muss deshalb Schluss machen.

Deine Mikako
 

"Mikako? Bist du da?" fragte Ro in die Wohnung herein.

"Ja, bin im Wohnzimmer." Sagte Mikako und legte ihr Büchlein in die Schulblade. Ro kam heran, nahm sie in die Arme und drehte sich mit ihr im Kreis.

"Ro! Was ist denn?" fragte Mikako und musste lächeln. Er war glücklich. Das erfreute sie sehr.

"Es ist nichts. Ich habe dich nur unheimlich vermisst." Sagte er, setzte sie wieder auf den Boden ab und küsste sie.

"Ro..."

Er stoppte seine Küsse. "Ja?"

"Ich muss dir noch was sagen."

"Ja? Was denn?"

Doch als sie ihn anschaute und in seine strahlend blauen Augen blickte, konnte sie es ihm nicht sagen.

"Ich... Ich..."

"Ja?"

"Das Essen ist leider noch nicht fertig."

"Das macht nichts." Sagte er. "Ich gehe noch schnell duschen."

"Ja, bis dann ist es fertig." Sagte Mikako und ging in die Küche. Ro schaute ihr fragend nach. Doch er schüttelte den Kopf und ging ins Badezimmer.
 

Ich könnte mich selber ohrfeigen.

Warum hatte ich es ihm denn nicht gesagt?

Warum konnte ich es ihm denn nicht sagen?

Es würde ihm bestimmt nicht verletzen oder so.

Nein, das nicht.

Ich meine, so könnte er sich doch in Ruhe auf sein Studium konzentrieren.

Das will er doch.

Ich störe ihn doch öfters beim Lernen.

Ich kann ihm da nicht helfen.
 

Mikako war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie gar nicht auf ihr Tun konzentriert war. Bis ihr Finger schmerzte. Sie hatte sich beim Gurken schneiden in den Finger geschnitten.

Diesen hielt sie von sich entfernt und suchte in Schubladen nach einem Pflaster.

Als sie sich umdrehte, stand Ro vor ihr. Er trocknete sich gerade mit einem Handtuch die Haare.

Ro legte das Handtuch schnell über seine Schulter, ging an den Schrank und holte gezielt ein Pflaster heraus. Er steckte den Finger in seinen Mund, säuberte die Wunde, bevor er das Pflaster auf den Schnitt klebte. Mikako schaute ihn erstaunt an. "Danke."

"Klar." Sagte er und drehte sich um.
 

Es war normal, dass er für mich da ist und ich für ihn.

Es ist für ihn normal, dass er mich von der Arbeit im KISHUU abholt.

Es ist normal für ihn, dass ich in seiner Mittagspause zuhause bin und mit warmen Essen auf ihn warte. Es ist normal für uns geworden, dass er mich, wenn ich beim gemeinsamen Fernsehen eingeschlafen bin, dass er mich ins Bett trägt. Es ist normal, dass er für mich auch gerne sein Lernen verschiebt, wenn etwas wichtiges bevor steht.
 

Wichtiges, wie die Generalprobe des Theaterstückes, wurde es Mikako klar.

Sie seufze. Es würde schwer für sie werden, ihn davon zu überzeugen, dass er nicht mit kommen soll.

Dass sie es alleine schaffen wird. Auch wenn sie sich da im Moment gar nicht so sicher war.

Sie schaute auf ihren Finger, der nun an der Kuppel mit einem Pflaster beschmückt war. Ro hatte ihren Finger einfach in den Mund genommen, ohne darüber nach zu denken, was er da tat.

Mikako wurde das erst jetzt bewusst.
 

Wenig später saß sie ihm beim Abendessen gegenüber und stocherte nur in ihrem Salat herum.

"Wie geht es deinem Finger?" fragte er.

"Gut." Sagte sie und stocherte weiter.

"Das ist gut..." Er schaute sie an, dass spürte sie, auch wenn sie ihn nicht anschaute. "Mikako...?"

Sie schreckte hoch. Er hatte sie ertappt. Sie war nicht ganz bei der Sache.

"Mikako, was ist denn?" fragte er und legte seine Hand auf ihre.

"Ro..."

"Ja?"

"Ich möchte nicht..." Sie seufzte noch mal durch. "Ich möchte nicht, dass du zur Generalprobe mitkommst."

"Mikako!" sagte er entsetzt.

"Ro, du musst für deine Prüfung lernen."

"Mikako..." sagte er und stand auf. Er ging in sein Zimmer und machte die Tür hinter sich mit einem Knall zu. Mikako schaute traurig auf den Teller, der ihr gegenüber stand. Er hatte mal wieder als erstes alle Tomatenstücke gegessen.

Mikako musste schmunzeln. So aß er immer diesen Salat.

Mikako kamen die Tränen. Sie hätte es wohl nicht sagen sollen.

Tsuki schlich sich an ihren Bein vorbei. Mikako nahm die Katze auf ihren Schoss und streichelte sie. "Ach, Tsuki... Ich habe es wohl mal wieder versaut, oder?" Tsuki schaute Mikako an. "Ich wollte ihn nicht verletzen, aber ich möchte doch nur, dass er lernt, ich kann ihn doch sonst nicht helfen. Verstehst du mich?" Tsuki miaute.

"Ach, ich weiß. Du hast ja Recht. Ich gehe jetzt zu Ro und rede mit ihm." Sagte Mikako, setzte die Katze auf den Boden und stand auf. Sie klopfte an Ros Tür, da er nichts sagte, öffnete sie und trat ein.

Sie setzte sich aufs Bett und schaute Ro an. Er saß mit dem Rücken zu ihr am Schreibtisch. Mikako stand auf und umarmte ihn von hinten. Er legte den Stift weg und streichelte ihre Arme. "Ro... Ich störe dich doch immer nur wenn du lernst, ich kann dir da nie helfen..." Ro drehte den Stuhl um und zog sie zu sich auf den Schoss. "Ich... Ich wollte nicht, dass du wegen der Generalprobe, nicht lernst."

"Mikako..."

"Ro... lass mich jetzt bitte reden..." bat sie. Er nickte. "Ich bin dir doch nie eine große Hilfe und wenn ich da bin, kannst du doch gar nicht in Ruhe lernen. Das tut mir Leid."

"Mikako... und wenn du nicht da bist, fällt mir das Lernen noch viel schwerer."

"Wie?"

"Mikako, wenn du nicht in meiner Nähe bist, kann ich mich doch erst recht nicht konzentrieren, weil du mir doch dann fehlst."

"Aber Ro..."

"Mikako, ich verbringe meine Zeit so gerne mit dir." Sagte er. "Und ich begleite dich gerne zur Generalprobe. Und daran wirst du nichts ändern können." Sagte er und lächelte. Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und drückte sie an sich.

"Aber was ist denn mit deiner Prüfung."

"Hör mal, denn Stoff der daran kommen wird, den habe ich schon gelernt und das kam auch schon seit längerer Zeit in den Stunden vor. Du brauchst dir da nun wirklich keine Sorgen drüber machen."

"Ro, ist das dein Ernst?"

"Mikako, ich muss dich doch von deiner Nervosität ab bringen."

Sie nickte mit einem Lächeln. "Danke." Sagte sie und küsste ihn.
 

Die Generalprobe:

Zwei Mädchen, die sich hassen sollten, sind die besten Freundinnen. In einem Krieg, der kein Ende nehmen mag. In einem Hass erblüht eine Freundschaft. Da sieht man mal wieder, dass in jeder Finsternis auch ein Stern lebt. Desto grauer die Stadt, desto kälter die Gegend, umso stärker versuchen diese Mädchen zu werden. Aus Feindinnen müssen Freundinnen werden. Soviel Schmerz wurde angetan, so viel Trauer gespürt, zuviel Blut vergossen. Irgendwo muss in einem Krieg doch der Frieden anfangen.
 

Diese Beiden möchten der Samen einer Blüte des Zusammenlebens sein.

Zwei verschiedene Mädchen, die sich in einem einig waren, es muss aufhören. Diese zwei Mädchen, das rothaarige und das blonde, lebten in zwei verschiedenen Häusern und saßen nun in ihrem Zimmer.

Sie standen nun beide am Fenster und beobachteten die Menschen, die die Straße entlang liefen und ihre Wege entlang schritten. Diese zwei fühlten sich wie in einem Gefängnis. Das von grauen und kalten Gemäuer abgegrenzt wird. Aber nicht nur die Kälte da draußen sperrte die Mädchen hinter dicken Türen. Die Einsamkeit und die Liebe, die sie nicht lieben dürfen, sperrten sie wie einen Vogel in einen goldenen Käfig. Jedes dieser Mädchen setzte sich an seinen Schreibtisch und nahm die zarte Füllfeder in die Hand. "Freundin, oh, Freundin.Ich beneide dich." Schrieben sie, wie aus einer Hand. Buchstabe um Buchstabe beschrieb die Hand zwei Blätter Papier. "Ich gestehe dir auf diesem Blatt Papier, was meine Sünde ist. Eine Liebe, die mir nicht gestattet ist.Besonders da es Die Deine ist."
 

Ais Gesicht wendete sich vom Brief ab, während Sakura schon wieder am Fenster stand und zum farblosen Himmel hinaufschaute.

Bevor sie sich wieder hinsetzte und den Brief weiter schreiben wollte, den sie wenig später ihrer Taube mitgeben würde.

"Freundin, oh, Freundin und wie ich dich beneide, kann ich nicht auf diesem Stück, auf diesem einen Stück, Papier sagen. Doch ich weiß, du würdest mich verstehen, wenn du mich kennst, und das tust.

Auf eine unerlaubte Weise." Schrieb Mikako alisas Sakura in ihrer schönen von Schnörkeln erfüllten Schrift. Klar und blau...

"Ai Yan Sora Valentine, so lautet dein ganzer Name... Geht es dir genauso und du möchtest ihn am liebsten ablegen, wenn er ein greifbarer Mantel wäre oder würdest du ihn löschen, so stände er geschrieben? Wenn ja, denn empfinden wir denselben leeren Schmerz." Mikakoseufzte. Wie sollte sie je all ihre Gefühle und Gedanken ihrer besten Freundin erklären können. Es klopfte an der Tür.

Mikako legte sofort ihre Bücher, in denen sie lernen sollte, über den Brief, und versteckte ihr Geheimnis.

"Darf ich eintreten?"

"Gewiss, liebste Amme." Sagte Mikako und schaute zur Tür, wo Shikku eitnrat.

"Mein Kind, du warst nicht beim Tee?"

"Gewiss nicht, verzeiht mir, aber es ging mir nicht gut."

"Und nun, liebstes Kind, wie geht es euch nun jetzt?" fragte sie besorgt. Die Amme fühlte an Mikakos Stirn, ob sie fiebrig sei, doch zufrieden lächelte sie.

"Mir geht es gut. Warum seit ihr gekommen?"

"Ach, fast vergessen, ich den eigentlichen Grund ich hätte. Eure werte Mutter, möchte euch nachher sehen. Und von San soll ich dir, diesen Brief überreichen."

"Danke, liebste Amme." Sagte Mikako, küsste die Amme auf die rosa paustige Wange, bevor diese wieder das Zimmer des Mädchens verlassen hatte. Mikako setzte sich in ihrem Stuhl, einen wunderschönen Stuhl, den ihr eins Seto geschenkt hatte. Und öffnete den Zettel von San.

"Hallo kleines Fräulein, ich wollt eigentlich persönlich vorbeikommen, wie ich es deinem Bruder versprochen hatte, aber nun muss dieser Zettel Ausreichen. Ich soll dir von ihm ausrichten, dass du dir nicht all zu große Sorgen um ihn machen sollst. Ich weiß durchaus, was euch beide verbindet und ihr beide macht euch Sorgen um euch einander. Das finde ich schön, wenn ich da an meinem Bruder Yamato denke, mit so einem Kauz, wäre das bestimmt nicht möglich.

San."
 

"Wie du dich doch irrst San. Auch Yamato schreit nach Zuwendung und Liebe. Doch bin ich dir einzige die ihn schreien hört?" fragte sie sich und setzte sich wieder an ihren Schreibtisch."
 

Während Mikako sich umziehen musste, kam Ro in ihre Umkleidekabine.

"Was machst du denn da?" fragte sie ihn.

"Ich wollte dir nur sagen, dass du unglaublich auf der Bühne warst."

"Danke." Sagte sie und lächelte.

"Mikako! Kommen sie!"

"Ja, ich komme sofort... Ro, holst du mich nachher hier ab."

"Klar, ich warte natürlich." Sagte er. "Bis nachher:"
 

SAKURAS TREFFEN MIT TAI MAMORU

Sakura wusste genau, dass das Treffen verboten sei. Verflucht, würde sie werden, einen Fluch, der schwer über ihr liegen wird. Doch diese Sünde würde sie auf sich bringen, um nur endlich die blauen Augen ihrer verbotenen Liebe wieder sehen zu können. Ihre Gedanken würden sie nie auf die Idee bringen, besonders da es ihr Verstand verachten würde. Doch man lehrte sie stets, eine Einladung anzunehmen, wenn sich das Herz bereit dazufühlt. Und ihr Herz fühlte sich nun bereit. Bereit für alles. Bereit auch dafür, für jede Schandtat zubüßen. "Weh mir. Wie endlos Schwermutsstunden scheinen." Sagte die Stimme, sonst so zart wie die Knospe einer Rose, doch nun, die Rose vorm Brechen, zitternd.

"Sehe Scharfschützen hinter jedem Baum lauern, doch die die ich lieb, strahlt wie der hellste Stern durch die dunkle Nacht und führte mich zu ihr." Sprach die Stimme des jungen Mannes Taichi in der Nacht. Kniend vor ihr, erlangt Mikakos Handrücken die Lippen des Mannes für einen fremden Kuss.

Von Angst und Zweifel berührt, weg wie Wind, getrieben von Freude. Ihre Augenpaare finden sich in der Dunkelheit. Kurz verschwindet der junge Mann aus ihrem Blickfeld. Sehnsüchtig dreht sie sich nach ihm um. Plötzlich spürt sie einen Atemzug in ihrem Nacken, Mikakoss Augen weiten sich schockiert. In der Dunkelheit eine Hand und hat ihre ergriffen.

"Horcht ihr die Klageschreie die um uns schreien. Doch, Nein, ich höre nichts. Den bei diesem Antlitz ich nicht schreien wünsch."

Mikako wagt kaum zu atmen. Langsam wendet sich Mikako der Hand um, durch das zarte Mondlicht sieht sie Auge, Wange und Lippen des geheimnisvollen Jungen. Ihre Augen kleben an den Lippen des Jungen Mannes und ein wohlschmeckender Geschmack füllt Mikako Mund.

"Mein Mund, steht bereit. Er sühnt den rauen Griff mit saftigem Kuss." Taichi lässt die Höflichkeit sein und versucht vorsichtig näher an sie heran zukommen und sie zu küssen.

Mikako bringt ihre Lippen aus seiner Reichweite und ihre Beine wollen gehen. Doch ihre Hand bleibt in seiner und fühlt sich dort sicher und geborgen.

"Halt ein, Wesen. Ich kenne deinen Namen nun, weiß wie du aussiehst und wie du handelst. Schönheit, hat für mich dein Bildnis angenommen. Schenke meinen Lippen einen Kuss und ich werde schweigend ruhen."

"Ich hoffe, dein Mund küsst meinen Mund von Sünden rein."

"Dann steh ganz still, weil ich jetzt beten will."

Taichis Lippen sind köstlich nahe an Mikakos. Sie kann ihm nicht versagen. Jedes Gefühl für Zeit verliert sich in de Schwindelerregenden Fahrt der Gefühle. Mikako und Taichi küssen sich tief, lang, verschlungen.

"Muss meine Liebe aus meinem Hass entstehen? Ich habe zu spät erkannt, was ich zu früh gesehen. Der Liebe ist das Unheil eingeschrieben." Sprach Mikako, in dem Moment als sie sich schweigend anblickten. Sie dreht sich zum Gehen von ihm ab.

"Wer über Narben lacht. Der fühlte niemals Wunden. Schönheit, bleib stehen, verlass mich nicht. Ich erbitte dich."

Mikako sieht sehnsuchtsvoll zu den Sternen. "Wer bist du, der getarnt in der Nacht, hier gestolpert in mein Selbstgespräch?" fragt sie ihn und schaut ihn mit traurigen und leidenden Augen an.

"Ich habe keinen Namen. So weiß ich nicht zu sagen, wer ich bin. Mein Name, geliebte Heilige, ist mir selbstverfasst, weil er für dich ein Feind im strahlenden Himmel ist. Ich würde gerne, das Wort, es geschrieben stände, löschen."

"Wieso hat dein Herz dir erlaubt zu kommen?"

"Beflügelt von Liebe, kam ich hierher. Kein Hindernis aus Stein, Holz oder Metall hält Liebe auf. Was Liebe kann, das wagt Liebe auch."

"Geliebter, Ich muss von dannen treten. Und ich will dir auch glauben, wenn du mich liebst, dann sag es gerade aus. Gut Nacht, Geliebter. Die Liebesknospe blüht im Hauch des Sommers, vielleicht zur Blume auf, beim Wiedersehen. Gut Nacht" Sie stürzt zwischen die Bäume davon.

"Schlaf liegt auf deinen Augen, im Herzen Frieden." Spricht Taichi und schaut ein letztes Mal zum alles sehenden Mond. Der Mond stand als milchig trübe Sichel am Himmel, Wolkenschleier zogen in trägen Fetzen an ihm vorüber. Taichi lächelte zufrieden.
 

Auch Ro lächelte glücklich auf seinem Platz. Das war ein eine wunderschöne Probe. Und zwar nur wegen Mikako. Der Regisseur hatte ihm gesagt, dass Mikako auch unter den Theaterleuten eine unglaubliche Ruhe und Freundlichkeit ausstrahlte. "Danke." Sagte Mikako zu ihm, als er sie in ihrer Kaderobe abholte.

"Klar, hole ich doch ab." Sagte er. "Nun lass uns nach Hause gehen. Es ist schon sehr spät." Sagte er.

Sie nickte.

Ende gut, alles gut!

Liebes Tagebuch,

ich trage gerade ein wunderschönes Kleid. Das Kleid von Sakura Sumeragi.

Die Rolle der Person der ich in dem Theaterstück >Die for the Love< spiele.

Ich mag Sakura sehr. Da ich mich oft in dieser Person wieder finde, deswegen ging es mir auch so leicht, diese Person zu spielen. Ro, Anzu, Kyo, Momji, Josh, Aoi, Satoru, Masaru und Kakeru sitzen in der zweiten Reihe und freuen sich sehr auf die Premiere.
 

Es klopfte an der Tür ihrer Kabine.

"Ja?"

"Darf Mann rein kommen?" fragte Ro, der seinen Kopf rein gesteckt hatte.

Mikako stand auf und umarmte ihn. "Du weißt ja gar nicht wie froh ich bin, dich noch zu sehen."

"Geht es dir denn gut?" fragte er.

Sie nickte mit einem Lächeln. "Ich danke dir. Mir geht es gut. Ich bin auch nur ein ganz wenig aufgeregt."

"Ich soll dich von Anzu, Kyo, Aoi, Josh und den Avalon-Brüdern grüßen."

"Das ist lieb." Sagte sie.

"Darf ich dich noch mal küssen."

"Ich bitte dich sogar darum, sonst kann ich da nicht raus gehen." Er lächelte, streichelte ihr über die Wange und küsste sie auf ihre zarten Lippen. "Ich habe eine kleine Überraschung für dich, wenn du nach Hause kommst." Flüsterte er ihr ins Ohr.

"Ja?" fragte sie.

"Ja, aber nur wenn das hier der größte Erfolg wird."

"Das wird es." Sagte sie zuversichtlich.

"Gut. Ich gehe dann jetzt mal wieder. Du brauchst bestimmt noch deine Ruhe."

"Ja, danke, dass du noch da warst."
 

Ich setzte mich wieder vor den Spiegel und fuhr noch mal den Lippenstift nach.

Dann nickte ich, lächelte in den Spiegel und war zufrieden.
 

"MIKAKO!"

Ich stand auf, schaute mich noch mal um und verließ dann die Kabine. "Und wie geht es dir?" fragte mich Shikku.

"Mir geht es gut. Und dir?"

"Ja, mir auch. Habe Ro aus deiner Kabine verschwinden sehen, was wollte er denn?"

"Nichts, nur nach schauen, wie es mir geht."

"Gut, also durch atmen und daraus."
 

Der erste Akt, war ein riesiger Erfolg.

Dann hatten wir eine halbe Stunde Pause.
 

Ro und die anderen warteten draußen auf Mikako. "Du warst einfach wunderbar." Sagte Kyo.

"Ja, das warst du. Ich bin stolz auf dich, Liebes." Sagte Anzu und umarmte mich.

Ro legte den Arm um mich und ich lehnte mich an ihn an. "Du warst toll." Flüsterte er mir zu und küsste mein Haar.

"Oh, Mikako. Du warst einfach fabelhaft." Sagte Momji.

"Danke, Momji." Sagte ich und umarmte ihn.

"Ro hat fast geweint, als er dich immer da oben gesehen hat." Flüsterte er mir ins Ohr.

Ich lächelte Momji zu. "Halte mich bitte auf den Laufenden."
 

Leider mussten wir wenig später wieder hinter die Bühne. Uns auf den zweiten Akt konzentrieren.

"Das war ja schon ganz gut. Aber nun werden die Szenen mit den Emotionen kommen. Also bitte strengt euch an." Wurde uns gesagt, bevor wir wieder auf die Bühne sollten. Es machte mir einen unheimlichen riesigen Spaß.
 

Nun kommt der Kampf zwischen Folken und Yamato. Eine sehr spannende Szene wie Mikako empfand.

Das endlose Band eines Highways, der sich in einen blau-rosa Spätnachmitagshimmel zerdehnt.

Eine riesige dunkle Limousine mit Goldgetönten Fenstern braust die Straßen entlang. Ein schwerer, niedriger weißer Lieferwagen kommt an der anderen Seite der Straße entlanggefahren.

Wie zwei Turniergegner donnern die Wagen in einer ohrenbetäubenden Geräuschkatastrophe aneinander vorbei.
 

Uralter Hass bricht aus zwei Parteien

Die beid gleichen Rang und Wert genießen.

Zwei Liebespaare, vier Feindeskinder, die sich lieben,

Durchkreuzt vom Stern der feindlichen Gewalt.
 

Zwei junge Menschen sind aus den Wagen ausgestiegen.

"'n Abend der Herr, ein Wort mit einem von euch." Sprach der hellblond haarige Folken.

"Nur ein Wort mit nur einem von mir. Verkuppele es doch mit irgendwas. Wie wärst mit einem Schlag." Sagte Yamato und bewegte sich an Folken nah heran.

"Ishida, du streichst mit meiner Freundin!" Der Vorwurf trifft. Yamatos Ärger blitzte auf.

"Streichen? Wenn du Streicher aus uns machst, mach dich gefasst auf nichts als spitze Töne. Hier ist mein Geigenbogen." Yamatos weist auf seine Pistole am Halfter.

"Hier zu dieser Nacht, ich gekommen um deine Finger von meinem Weibe zulassen."

"Deinem Weibe? UNWÜRDIG ihrer bist DU!" schreit Yamato.

"Geh in Frieden." Sagte Folken, macht seine Jacke frei, da, wo seine seitliche Waffe sitzt und fordert ihn vielleicht heraus. Aber im Grunde wollte er die Waffe gar nicht benutzen, die sein Vater ihm zu seinen 16 Geburtstagen schenkte. Er wollte seine Hände nicht beschmutzen.

"Du bist ein Schwein!" sagte Yamato.

"Kerlchen, mit solchem Schmus kommst du nicht durch. Du hat mich tief beleidigt." Er schlägt Yamato ins Gesicht. Yamato blutete am Mund. Er richtete sich schwankend wieder auf und begegnet Folkens Blick.

"Hör zu Betteljunge. Ich habe dich nie beleidigt."

Folken zieht vorsichtig seine Pistole heraus. "Das muss genügen." Und wirft sie vor Yamatos Füße. Folken dreht Yamato dem Rücken zu. Auch wenn sein Vater ihm immer predigte "Deinem Feind, drehe nie den Rücken zu, wenn du keinen Dolch im Rücken verspüren vermagst." Doch er wollte nicht kämpfen.

Yamatos Wut musste befriedigt werden. Er entledigte sich feierlich seiner Waffe, wirft sie auf den Trockenen Boden und sprintet Folken hinterher. Ein knochenzersplittender Schlag schickt Folken zu Boden. Yamato tritt wild nach Folken, der sich am Anfang zu kämpfen weigert.

Der Kampf ohne Schert oder Waffe und nur durch Fäuste ausgetragen, der beiden jungen Männer.

Folken setzte ihm einen heftigen Schlag, als Yamato von Unachtsamkeit besucht.

Doch auch Yamato ergreift die Gelegenheit und stürzt sich mit einer tödlichen Glasscherbe auf Folken, als dieser sich aufrichten wollte. Doch er verpasst ihn leicht, dennoch ein entsetzlicher Schmerzenschrei, als Folken sich an die blutige Stelle fasst. Yamato packt den Lauf von Folkens Pistole, die er aufgehoben hat als, die wackeligen Beine versuchen ihn zu halten. Ein Auto rast an das Geschehen. Folken versucht zu schreien und Yamato zu warnen, doch kein einzelner Ton verlässt seine Kehle. Geblendet von den Scheinwerfern des entgegen kommenden Fahrzeugs, schlägt Yamato dumpf gegen die Motorhaube, des bremsenden Autos, während der Wagen schlingernd zum Halten kommt. Der Aufprall schleudert eine Pistole in die Luft. Die Pistole schlittert über den Boden und bleibt vor Folkens Füßen liegen. Dieser starrt auf die Pistole zu seinen Füßen. Dann wieder zu Yamato, der angestürmt kommt.

Yamato drückt ihm schon die Kehle mit seinen kräftigen Fingern zu. Drei unerbittliche Schüsse hallen in der Nacht. Yamatos Körper prallt rückwärts. Folken lässt Yamatos Pistolefallen und schreit durch den Nebel, der die beiden umgeben hat zum Himmel hinauf.
 

Mikako strahlte. Auch Shikku, die neben ihr stand, leuchtete richtig.

"Nun ihr beiden. Jetzt seid ihr dran."

Die beiden nickten und gingen als das Licht ausging, auf die Bühne.

Mikako ging auf die Bühne und setzte sich hin. Das Licht ging wieder an. Die Amme trat in das Zimmer von Sakura. Aufgeregt ging sie auf und ab, bis sie den schrecklichen Unfall Sakura beichtet.

"Das ist ja schrecklich. Wie konnte das an so einem Tag geschehen?" fragte Sakura weinend die Amme.

"Mädchen, so etwas Dunkles jeden Tag zerstören kann."

Die schwarzhaarige Amme fasste das verwirrte Mädchen an den Schultern.

"Das Blut die Bürgerhand befleckt. Der Himmel wird schwarz und es regnet Blut." Das Mädchen fängt in seiner Vision an zu wimmern.

"Mädchen! Sakura! Komme zu dir! Verschließ die Augen nicht!"

Sie nickte leicht und versucht die Tränen zu versiegen. Doch ein unaufhörlicher Druck, lässt sie nicht los.

„Wie konnte dies passieren? Es ist meine Schuld! Nur weil ich gesündigt habe, musste Yamato nun leiden. Herr, warum hast du ihn zu dir genommen und nicht mich? Herr, warum, seid ihr so grausam zu mir? Nun muss ich noch mehr darunter leiden, was geschehen ist und was geschehen wird.

Chiaki, der Arme Chiaki. Wie muss es ihm in dieser schweren Stunde der Trauer und der Wut ergehen. Wie von Sinnen stand Sakura vom Bett auf und stand zitternd und schwach vor der Amme.“

"Weiß es Chiaki-sama schon?"

"Gewiss. Seto hatte es ihm so gleich mitgeteilt."

"Seto? Wie geht es Chiaki-sama?"

"Sein Herz es schreit."

"Mein Armer. Ich werde zu ihm treten und sein Herz anhören." Sagte Sakura. Die Amme stand nun auch auf und berührte die Schultern der jungen Frau. "Mein Mädchen, Sorgsamkeit ist in diesem Fall, von Äußerster Wichtigkeit. Verletzt, oh ja, dass ist er. Freunde, Brüder waren die beiden und nun sind sie alleine." Sprach die Amme zu dieser tragischen Stunde zu ihrem Mädchen. Das sie noch vor 16 Jahren an ihrer Brust hatte.

Sie streicht dem Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und berührte die Stirn ihrer. "Mädchen, ihr habt Fieber."

"Lasset mich gehen. Mein Herz ist auch schwer und im Gedanke und Sorge um Chiaki-sama, es weint. Doch mein Ärmster Chiaki klagend weint. Ich helfen ich will. Sofort."

"Dann geh, dann geh zu Chiaki und tröste ihn, wenn das dein Wunsch ist."

"Mein Wunsch, tief, ein anderer, aber dieser nicht zu Sprache kommen mag. Ein andermal ich dir davon erzähle, Liebste Amme." Sagte Sakura und verschwand aus dem Mädchenzimmer.
 

Immer schneller trugen die Beine des Mädchens den Körper. Die blonden Haare des Mädchens wehten im Zuge- Rasche Schnelle Schritte sollten sie zu dem Zimmer Chiakis bringen. Sie stürmte die Tür des Zimmers Chiakis. Das Fenster stand weit offen und füllte das Zimmer mit einer erschreckenden Kälte.

Doch er war nicht da. "Chiaki-sama! Wo bist du?" Mit Tränen in den Augen rannte Sakura durch das Haus. Sie war erleichtert weder ihrem Vater, Bruder und weder Mutter begegnet zu sein.

Doch sie fand Chiaki nicht. Dabei hörte sie sein Herz kläglich schreien. Sie wollte sich schon verzweifelt in ihrem Gewächshaus zurückziehen, als sie ihn dort, auf der Bank sitzend, entdeckte.

"Chiaki-sama!" sagte sie und sackte in sich zusammen. Chiaki stand schnell auf, so schnell seine Füße ihn und die Last die auf seinen Schultern lag, tragen konnten, kniete langsam vor sie und nahm sie in die Arme.

Die zarte Knospe, die ihm so unendlich viel bedeutete, deren Duft er nun vernahm und sich gleich besser fühlte.

"Es tut mir Leid." Weinte sie dicke Tränen. Sie wirkten so unecht, auf ihrer zarten Haut. Wie die Tautropfen die eine Blüte berühren.

"Er war mein Freund."

"Er war mehr als das." Sagte Mikako und teilte seinen Schmerz.

"Ja, er war mein Bruder."

"Du musst ihn schrecklich vermissen. Chiaki-sama, es tut mir so schrecklich Leid." Weinte Sakura in sein Hemd.

"Du hast Fieber." Bemerkte er, als er ihr eine Haarsträhne des Goldes, das sie nur noch lieblicher machte, hinter ihr Samtohr streichen wollte. "Du solltest im Bett liegen."

"Jetzt machst du dich auch noch um mich Sorgen, dabei geht es gerade nicht um mich, sondern um dich. Nur um dich." Sie wollte sich die Tränen wegwischen, die ihr den Verstand und die Ruhe raubten. Doch versiegen wollten sie nicht.

Es tat so weh. Der Schmerz lag tief noch an diesem Tage.

"Sakura."

"Chiaki-sama. Es tut so weh. Und du... Du musst stark sein, wegen mir, dem schwachen Mädchen. Ich stehe doch sowieso jedem nur ihm Wege rum. Von Kampf oder Verhandlungen verstehe ich nicht viel. Mein Verstand es nicht verstehen kann. Doch Vater sagt..."

"Sakura! Du bist doch diejenige die Licht und Farbe in diese Welt bringt. Ohne dich, hier, wäre es grau und kalt. Die Blumen hier würden nicht leben wollen. All das würde hier nicht leben wollen."

"Chiaki-sama." Sie blickte ihn an.

"Sakura, es tut mir Leid. Das ich dich da mit hinein ziehe. Aber soll ich dir was sagen..."

"Erzähl mir alles, was dein Herz bedrückt. Sag mir, was dein Herz zum Leiden treibt."

"Ich spiele mit den Gedanken, der Hilflosigkeit. Denn es hätte nie so weit kommen müssen, wenn ich Yamato zu angehört hätte... dann wäre er nicht gestorben. Ich hätte hingehen sollen, er wollte das ich ihn begleite."

"Chiaki-sama!" sagte Mikako erschrocken über diese Worte. Einsamkeit ist ein schlimmes Gefängnis.

Denkst du das wirklich? Schuldgefühle plagen deine Welt, mein armer Chiaki. Obwohl sie zu schwach war und hilflos, verspürte sie, das sie ihm beistehen musste, auch wenn ihr Körper an dem Können zweifelte. "Chiaki-sama. Ich gebe ja selten etwas Kluges von mir, worauf man hören sollte. Und es ist wirklich nicht ICH, jemand belehren zu wollen."

"Sakura auf den Klang und die Worte die deine Lippen verlassen, dass sind... die bedeuten mir sehr viel."

"Aber es gibt eins, das mein Kopf und mein Herz mich verstehen ließen, wenn das Herz einem was bereuen lässt, dient das immer auch dazu, dass man sich diese schlechte Erfahrung beim nächsten Mal sparen kann."

"Sakura..."

"Oh, Chiaki, mein Herz wird von so vielen Dingen geplagt und bedrängt. Aber Chiaki, ich brauche dich. Ich brauche dich so unendlich."

"Sakura…Sakura." Er senkte seinen Kopf.

Sie liebte ihn so ohne Selbstliebe. Sie brauchte ihn, sie war so hilflos. Er fühlte sich schuldig, dass er eine andere liebte. "Du bist mir zu wichtig, Sakura. Mein Herz... gehört dir." Sagte er, strich langsam ihr die Träne aus dem Gesicht und seine Finger strichen die zart geschwungenen Lippen entlang. Mit der linken Hand umfasste er Mikakos rechte Wange, an die sie sich schmiegte, streichelte die zarte Haut ihres Gesichtes und seine Finger spielten mit 2 Haarsträhnen, die ihn kitzelten.

"Chiaki-sama." Seufzte sie leicht.

Er kam ihrem Gesicht näher und als sich ihre Lippen berührten, zu einem kostbaren Kuss, schlossen beide die Augen. Mikako musste ihre Tränen unterdrücken, denn sie fühlte sich wieder wie eine Sünderin. "Lass dass unser Geheimnis sein." Sagte er. Sie nickte schüchtern und kuschelte sich sehnsüchtig an ihn an.

Sie wusste, wenn sie ihm jetzt in die Augen schauen würde, würde eine Welt für ihn zusammenbrechen. Denn die Worte die ihre Lippen verlassen würden, würden dem Teufel angehören.

Seine Arme umschlossen ihren zarten Körper. Die Blüte die Seto ihm als einziger anvertraute.

Er musste ihre Dornen stärken, um sie gegen die Welt zu schützen. Er musste es schaffen.
 

Das Licht ging aus und die beide gingen von der Bühne.

In der nächsten Szene spielten Mikako und Shikku nicht mit, sodass sie einen kurzen Schluck trinken konnten.Beide waren überglücklich.

Alle Darsteller strahlten bis ins unermessliche.

Dieses Stück wurde ein großer Erfolg. Nun war Mikako wieder dran.
 

Am nächsten Morgen, wachte eine traurige Stimmung in beiden Häusern. Die Kamis trauerten um den verstorbenen Yamato. Doch auch die Yasha verspüren in diesem Moment keinen noch so kleinen Funken Hass.

"Mein, Kind ich denke, wir sollten einen Spaziergang machen." Sprach Ais Mutter zu ihrer Tochter Ai.

"Wie ihr wünscht, werte Mutter." Ais Stimme klang traurig. Sie fühlte mit ihrer Freundin, die einen guten Freund verloren hatte. Sie wusste auch, dass diese Sache, dieses Geschehen, das Verhältnis der beiden Häuser nicht zusammen führen würde, sondern es wäre noch ein weiterer Grund für den Hass der Häuser.
 

Während dessen, hatten sich schon die Damen des Hauses Sumeragi auf einen Spaziergang begeben.

"Ich frage mich, werte Mutter, wieso es so kommen musste?" Sakuras Stimme wurde von der leisen Melodie der Verzweiflung, der Ratlosigkeit und der Angst begleitet. Sie selbst vernahm sie und versuchte sie zu unterdrücken. Sie wollte stark sein, denn das war sie doch immer.

"Nun, mein Liebes Kind, alles hat seinen Grund, auch wenn es uns nicht immer gestattet ist ihn zu erkennen. Es ist für uns nicht immer leicht, mit dem Schicksal. Das Schicksal..." sie seufzte innerlich, "es legt uns oft schwere Bürden in den Weg, lässt uns zweifeln und auch bangen."

"Du hast Recht, liebste Mutter. Es ist schwer und scheint sinnlos."

"Du solltest eins jedoch nie vergessen, mein Liebes Kind, du hast immer deine Familie die dich überalles liebt."

Sakura schwieg doch ihre Gedanken waren nicht still. "Sie lieben mich überalles, daran vermag ich nicht zu zweifeln. Doch... werden sie mich immer noch lieben, wenn ich meinem Herzen folge?"

Beide ließen sich auf einer Wiese abseits der Stadt nieder.

Sakuras Gedanken wurden unterbrochen.

"Sakura, erinnere dich immer an diese Worte, ihr Laut ist oft falsch verstanden. Drum hör sie mit dem Herzen. Was die Zukunft bringt ist zwar schon entschieden, doch verzage nicht daran." Sie streichelte ihrer kleinen Tochter, die Sakura immer noch für sie war, sanft über die Wange. "Es wird jemand kommen und wird dich ins Glück tragen, suche nicht nach ihm, das wäre falsch. Lass dich tragen von den Schwingen, lass dein Herz ihn finden. Wenn du ihn gefunden hast, dann bleib bei ihm, lass ihn nie wieder ziehen, egal was kommen mag. Sei stark."

"Mutter." Diese Worte aus dem Mund ihrer Mutter, verwunderten Mikako.

"Lächele! Denn wenn du nicht lächelst wird niemand lächeln."

"Ich kann es versuchen, doch ich fürchte, dass mir das Lächeln in nächster Zeit versagt wurde."

"Das Schicksal lässt niemanden in Trauer versinken."

"Ich wünschte, ich könnte diesen Worten meinen ganzen Glauben schenken."

Sakura und ihre Mutter brachen auf. Unterwegs begegneten sie Ai und ihrer Mutter. Ai und Mikako blieben stehen. Und blickten sich an. Wie sehr sie sich auf solche Momente freuten, doch tiefer Schmerz berührte beide Herzen. Wie sehr sie sich auch freuen mochten, die Trauer, die ihr Leben ihnen mit gab, war zu schwer zu einem Lächeln.

"Ich möchte ihnen mein Beileid ausrichten, soweit ich weiß war Herr Yamato ein guter Freund der Familie." Sagte Ai.

"Ja, wohl wahr. Ich danke ihnen für ihrer Anteilnahme." Bedankte sich Mikako, beide Freundinnen sahen sich in die Augen und schenkten der anderen ein kleines, für die anderen unsichtbares Lächeln.

"Oh, bitte verzeihen Sie, auch Ihnen möchte ich mein Beileid ausrichten." Sprach Ai zu Sakuras Mutter. "Ich danke dir." Sagte Sakuras Mutter.

"Auch ich möchte Ihnen und auch dir Sakura mein Mitgefühl ausdrücken."

Sakura nickte leicht. "Ich danke auch Ihnen Frau Valentine."

Die Wege der vier Frauen trennten sich. "Sakura, ich habe ein komisches Gefühl verspürt, als ob zwischen dir und Ai eine Innigkeit bestehen würde, die niemand erkennt."

"Ich ..."

"Ich möchte, dass du mir erzählst, ob euch beide eine Freundschaft verbindet."

"Mutter..." Mikako senkte den Kopf, sie konnte nicht sagen, dass es so war.

Ihr Herz wollte doch ihr Kopf hielt sie auf, aus dem Grund der Angst, den Kontakt zu ihr lösen zu müssen.

"Sakura, warum sagst du es mir nicht?"

"Was soll sie dir sagen, Teuerste?" Fragte Sakuras Vater.

"Das sie ..."

Mikakos Herz stoppte kurz, sie spürte wie ihre Kehle zu geschnürt wurde, durch das für niemanden merkbare Band, das ihren Körper fest hielt.

"den Spaziergang genossen hat, liebster Gemahl."

"Mich wundert." Sagte dieser nur.

"Ich fühle mit dir, liebes Kind." Hauchte Sakuras Mutter ihr ins Ohr, bevor sie mit ihrem Gemahl verschwand.

"Sie fühlt mit mir." Flüstere Mikako erleichtert und begab sich in ihr Zimmer.
 

Liebes Tagebuch,

du weißt gar nicht, was für ein toller Abend das war. Anzu kaufte sich in der nächsten Woche alle Zeitungen und sammelte jeden einzelnen Artikel über das Theaterstück. Das Geschenk von Ro,

war eine gemeinsame Wochenendreise in den Süden. Ich freue mich schon. Shikku ist ein schönes Paar mit Josh, habe ich fest gestellt. Ich hoffe, dass auch Momji bald jemand findet, so einen wie für mich Ro oder wie für Shikku es Josh ist.Aber ich gebe diesbezüglich nicht die Hoffnung auf.

Bye

Deine Mikako

Was ist tiefer als Blut?

Mikako und Ro waren mal wieder zum Mittagessen bei Anzu und Kyo eingeladen.

Kyo unterhielt sich mit Ro, Mikako mit Kamui und Anzu war mit Lily beschäftigt.

Bis Kamui die Fäuste auf den Tisch haute und alle in anschauten.

"Kamui? Was ist denn?" fragte Ro.

Kamui schaute alle Anwesenden wütend an.

"Wann kann ich denn wieder zu meiner Mama?" fragte er.

Alle schaute schnell weg und redeten weiter.

Kamui schaute mit Tränen in den Augen Mikako an.

Diese verstand den Kleinen sehr. "Er hat Recht!" sagte sie.

Nun blickten wieder alle her.

"Mikako, du weiß doch, dass..."

"Ja, ich weiß das Kyo." Sagte Mikako.

Ro packte Mikako am Arm und zog sie aus dem Zimmer in den Flur. "Mikako, weißt du da eigentlich was du da von Kamui verlangst. Das kannst du nicht wirklich ernst gemeint haben." Meinte Ro.

"Aber Kamui wird übermorgen neun Jahre alt. Und ein Geburtstag ohne seine Mutter zu feiern ist schrecklich." Sie sprach aus eigener Erfahrung.

"Ach Mikako." Sagte er und drückte sie an sich, als er merkte, wie sie dabei empfand.

"Warum können wir es ihm denn nicht sagen?"

"Weil er es nicht verstehen würde."

"Aber glaubst du denn nicht, dass er so was nicht schon ahnt, er kennt seine Mutter doch. Und jedes Kind weiß, dass er sich immer auf seine Mutter verlassen kann. Er würde verstehen, er ist doch ein so schlaues Kind und der Arzt hat auch gesagt, dass er seinem Alter schon seit weit vorn ist."

Ro lächelte und nickte. "Aber nicht vor seinem Geburtstag, okay?" fragte er.

Sie nickte.

"Gut, lass uns zurückgehen." Sagte er und drückte sie noch mal an sich.

"Ist alles in Ordnung?" fragte Anzu.

"Ja, mir war gerade nur etwas übel." Sagte Mikako.

"Aber jetzt geht es doch wieder?" fragte Kyo. Mikako nickte.
 

Am Nachmittag desselben Tages, saß Mikako auf dem Lesesessel und blätterte in Ros Medizinbücher rum.

"Was suchst du denn?" fragte Ro.

"Wie...?"

Ro setzte sich auf die Lehne neben sie und streichelte über ihr Haar. "Was suchst du denn?" fragte er.

"Was für einen Krebs hat den die Mutter von Kamui?" Ro verstand worauf sie hinaus wollte.

"Brustkrebs."

"Ah, verstehe." Sagte sie.

"Du willst etwas darüber herausfinden?" fragte Ro.

Sie nickte. "Ist das okay?" fragte Mikako.

Er nickte mit einem Lächeln, "aber natürlich." Sagte er und küsste sie auf den Kopf.
 

Später traf sich Mikako noch mit Shikku und Momji, da Ro Nachtschicht hatte, war er schon los. "Du willst also etwas darüber herausfinden?" fragte Shikku.

Mikako nickte.

"Warum rufst du Kamuis Mutter nicht in dem Ort an, wo sie liegt?" schlug Momji vor. Mikako schaute ihn an.

"Das ist eine gute Idee, danke Momji." Sagte Mikako. Und wenig später war Mikako mit dem Krankenhaus in der sie lag verbunden.

"Guten Tag mein Name ist Yagima Mikako."

"Guten Tag, hier ist Schwester Anja. Was kann ich für sie tun?"

"Eine Bekannte von mir liegt in ihrem Krankenhaus und ich hatte ihre Nummer verlegt."

"Verstehe. Wie ist den der Name der Patientin?"

Mikako überlegte. "Shinju Kizuna."

"Ja, ich stelle sie durch, ist das in Ordnung?" fragte die Dame an der anderen Leitung.

"Ja, das wäre wirklich sehr freundlich von ihnen." Nach wenigen Tuten, war Mikako mit der Mutter von Kamui verbunden. Momji und Shikku lächelten, da sie per Lautsprecher mithörten.

"Moshi Moshi. Shinju Kizuna."

"Guten Tag mein Name ist Yagima Mikako."

"Guten Tag."

"Sie kennen mich nicht, das weiß. Ich bin die Verlobte von Saeki Ro."

"Die Verlobte von Ro... Ah ich erinnere mich, sein Vater hatte mal deinen Namen erwähnt. Er meinte, du wärst nichts Gutes für Ro, aber darauf hat Ro das Fest verlassen. Wenn du seine Verlobte bist, dann weiß ich weswegen du anrufst."

"Ja?"

"Wegen Kyo?"

"Nein nein, das hat nichts mit Kyo zu tun. Es geht um Kamui-chan."

"Um Kamui? Was ist denn mit ihm?" fragte sie schnell und sehr besorgt. Mikako lächelte, so konnte nur eine Mutter reagieren, die ihr Kind mehr als alles andere liebt. "Nein, es geht ihm gut."

"Da bin ich aber sehr erleichtert."

"Kamui-chan macht sich große Sorgen um sie."

"Das weiß ich..."

"Ich wollte nur mal fragen, wie es ihnen geht." Sagte Mikako.

"Mir geht es gut."

"Wissen sie, Kamui-chan wünscht sich so gerne, dass sie ihn mal wieder anrufen."

"Das weiß ich."

"Ich meine, er hat doch übermorgen Geburtstag."

"Ich weiß und deshalb..."

"Sie könnten ihn doch dann anrufen."

"Ich habe etwas anderes vor..."

"Sie müssen hier anrufen, er würde sich so gerne freuen!"

"Mikako, höre mir doch mal zu!"

"Oh wie? Entschuldigen Sie."

"Ist ja schon gut. Ich werde dir was sagen, da ich merke, dass du meinen kleinen Engel sehr lieb hast."

"Ja, das habe ich."

Kizuna seufzte. "Ich werde heute noch entlassen. Und ich werde dann übermorgen bei euch mit den Zug ankommen."

"Ist das wahr?" fragte Mikako.

"Ja, das werde ich." Sagte Kizuna mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht.

"Das ist ja wunderbar."

"Aber ich weiß nicht wie ich von Bahnhof zu euch nach Hause komme, da ihr ja umgezogen seid."

"Das ist kein Problem. Wir holen sie selbstverständlich vom Bahnhof ab." Sagte Mikako.

"Das ist gut. Ich werde um 11.25 am Bahnhof ankommen."

"Danke, wir werden sie dann abholen."

"Es war nett, dass du angerufen hattest. Jetzt weiß ich auch, was Ro an dir findet. Wir werden uns ja bald persönlich kennen lernen, das freut mich jetzt schon sehr."

"Ja, mich auch."

"Also bis dann."

"Ja, auf wieder sehen." Sagte Mikako und legte auf.Sie strahlte bis übers ganze Gesicht. Mikako wollte doch nur erreichen, dass sie ihn an seinem Geburtstag anruft und nun? Und nun kommt sie sogar zu seinem Geburtstag. Mikako stellte sich gerade Kamuis Gesicht vor.

"Das war ja ein toller Anruf." Sagte Momji.

"Ja, das finde ich auch." Sagte Shikku.

"Ja, oh, das wird ein schöner Geburtstag für Kamui-chan werden." Sagte Mikako.

"Sag mal Mikako, wer wird sie denn vom Bahnhof abholen?" fragte Shikku.

"Josh!"

"Ach wird er das?" fragte sie.

Mikako nickte. "Ja, wird er." Sagte Mikako. "Bitte ihn darum."

"Klar, mache ich das." Sagte sie.
 

Mikako und auch die beiden anderen, waren den ganzen Tag an Kamuis Geburtstag schon so nervös. Das war nicht nur Ro aufgefallen. "Du Ro?" fragte Kamui ihn.

"Ja?"

"Warum sind Shikku, Momji und Mikako heute so komisch?"

"Das ist eine gute Frage, Kamui-chan, die ich dir leider nicht beantworten kann."

"Schade. Na vielleicht finde ich es ja raus."

Kamui hatte auch ein paar von seiner Klassenkameraden eingeladen, damit es auch ja ein richtiger Kindergeburtstag war. Die drei jungen Menschen schauten die ganze Zeit auf die Uhr. Dann war es soweit. 11.25 nun war sie angekommen, dachte Mikako bei sich. Ro schob Mikako mal zur Seite und drückte sie an die Wand. "Sag mal Liebes."

"Ja?"

"Was ist denn mit dir, Momji und Shikku los?"

"Nichts."

"Mikako..."

"Wie kommst du darauf?" fragte sie und schaute ihn mit einem breiten Lächeln an. Er schaute sie an. Wenn sie so lächelte. Hatte sie irgendetwas im Schlepptau. Und es konnte nichts schlimmes sein, dachte er sich. Also ließ er sie gewähren.
 

Es klingelte an der Tür. Und nicht nur Kamuis Herz schlug in dem Moment schneller, nein auch, dass von Mikako, Momji und Shikku. Sie beteten, darum dass alles glatt gelaufen ist.

Nach Monate im Krankenhaus...

Kyo machte die Tür auf und erstarte.

"Wer ist da, Kyo?" fragte Kamui-chan. Kyo ging zur Seite und Kamuis Augen riss er weit auf. Kizuna!

Mikako lächelte und grinste Ro an. Jetzt wusste er was sie geplant hatte. Er stellte sich hinter sie und flüsterte ihr ins Ohr. "Wie hast du denn das angestellt?"

"Das ist ein Geheimnis."

"Egal wie du es auch geschafft hast, du bist einfach toll."

"Mama..." sagte Kamui und fing an zu weinen. Er hatte sich immer noch keinen Schritt fort bewegt. Er stand da einfach nur da und schaute seine Mutter an.

Diese ihn auch, ebenfalls mit Tränen im Gesicht. Sie ging zwei Schritte, so war sie in der Wohnung. Ihre Knie ließen nach und sie plumste auf den Boden.

Kamui rannte nun auf sie zu und warf sich ihr um den Hals. "Oh Mama..."

"Kamui... mein kleiner Engel...." Sagte sie und drückte ihn sich und streichelte ihn durchs Haar. Sie wollte ihn beruhigen, aber eigentlich wollte sie damit auch sich beruhigen. Besonders ihr Herz, dass immer noch nicht zur Ruhe gekommen ist.
 

Kyo ging auf Mikako zu. "Was hast du dir dabei nur gedacht?" fragte er sie.

Mikako verstand nicht. "Aber ...?"

"Woher willst du wissen, dass sie schon genug Kraft dazu hat?"

"Das siehst du doch." Sagte Ro.

Mikako nickte. "Außerdem war es ja eigentlich sowieso ihre Idee." Kizuna stand nun mit Kamui, mit Kamui an der Hand auf und ging zu Ro zu. Sie lächelte beide an.

"Ro darf ich dir sagen, dass du es mit deiner Verlobten gut getroffen hast." Sagte sie.

"Ja, das weiß ich, aber danke."

"Hallo, du bist also Mikako?" fragte sie.

"Mama... Mikako ist echt toll."

"Ja?" fragte sie und schaute Mikako an.

"Ja, ich bin Mikako."
 

Liebes Tagebuch,

es war wirklich ein schöner neunter Geburtstag für Kamui-chan.

Ich weiß, dass ich unbedacht gehandelt hatte, wie Kyo gemeint hatte. Da stimme ich ihm vollkommen zu. Ich hätte mir darüber mehr Gedanken machen sollen.

Aber ich war in einer Art Transe als ich für Kamui etwas erreichen wollte.

Ich wollte für ihn, dass er seine Mutter wieder hört.

Und nun sieht er sie ja. Ein schönes Wiedersehen war es! Und Kizuna hatte zu Ro gesagt, dass er bloß nicht auf seinen Vater hören sollte. Kizuna ist eine sehr nette Frau. Und Kamui liebt sie sehr, sowie sie ihn. Ob Anzu und Lily auch mal so gut auskommen werden? Und wird es bei meinen Kindern und mir genauso sein? Ro meint, dass er gerne ein Kind bekommen möchte. Aber so lange ich noch in der Schule bin, hat er gesagt, ist das wohl noch keine so gute Idee. Liebes Tagebuch,

es war wirklich toll. Und alle hatten sich amüsiert.

Auf Wiedersehen

Deine Mikako

Kommt die Wahrheit nun doch endlich ans Tageslicht?

Ein Fest der Familie Saeki stand bevor. Und Mikako war auch eingeladen. Eine Einladung die persönlich vom Oberhaupt der Saeki, also Ros Vater unterschrieben war. Mikako hielt die Karte ganz fest.

"Meinst du, er kann mich nun leiden?" fragte Mikako Ro.

"Nein." Antwortete Ro.

"Ro?"

"Entschuldige Mikako, aber ich kenne meinen Vater. Er hat dich nur eingeladen, um dir das Leben erneut schwer zu machen."

Mikako seufzte. "Ich freue mich trotzdem drauf."

Ro schaute ihr nach, wie sie in die Küche ging.

Nun seufzte er auch. "Hoffentlich erwartet sie nicht zu viel von meinem Vater."
 

Mikako war zu Anzu runter gegangen um etwas über Ros Vater zu erfahren, denn Ro sprach nicht gerne von ihm. "Du willst also was über den Herren erfahren?" fragte Anzu und rührte in einer Schüssel.

"Ja."

"Hast du schon etwas geplant was du Essbares mitbringen willst? Etwas eigenes?"

"Ja... Aber nun sag schon was."

"Mikako." Sagte Anzu und legte den Löffel und die Schüssel weg. "Ro hat schon einen Grund, warum er dir nichts von ihm erzählen will."

"Aber...?"

"Geh zu dem Schrank mit den Fotos, da muss ein Fotoalbum von Kyo drinnen sein, da müssten auch ein paar Bilder von dem Herr Saeki sein."

"Meinst du?"

"Ja." Sagte Anzu. Mikako setzte sich vor den Schrank nachdem sie das Fotoalbum herausgekramt hatte. Anzu setzte sich neben sie.

"Ist dass sein Vater?" fragte Mikako.

"Ja, das ist Herr Saeki." Sagte Anzu. Mikako schaute sich die Bilder mit dem Herr an. Er lächelte nie wirklich aus vollem Herzen, fiel es ihr auf.

"Mikako, du machst dir einfach zu viele Gedanken, Kleines." Sagte Anzu und strich ihr durchs Haar.

"Ja, du hast ja Recht. Aber ich möchte doch nur, dass Ros Vater akzeptieren tut..."

"Was soll Herr Saeki akzeptieren?" fragte Kyo.

"Nichts." Sagte Anzu und stand auf.

"Ich gehe dann wieder nach oben. Danke noch mal Anzu."

"Gern geschehen." Sagte Anzu.

"Was ist denn mit ihr los?" fragte Kyo.

"Sie macht sich Sorgen wegen dem Familientreffen."

"Aber warum?" fragte Kyo und folgte seiner Frau in die Küche.

"Wegen Ros Vater. Er hat bis jetzt noch nie akzeptiert, dass die beiden zusammen wohnen, geschweige denn dass sie sich lieben."

"Verstehe und was sagt Ro dazu."

"Soweit ich das beurteilen kann, das gleiche wie ich, das Mikako sich zu viele Sorgen macht."

"Vielleicht, aber vielleicht hat sie auch Recht damit, was sie tut."

"Wie meinst du das?"

"Es scheint das Mikako den alten Herren doch schon gut kennt, um zu wissen, dass sie da nicht ohne weiteres hingehen kann. So wie ich Ros Vater kenne, hat er es faustdick hinter den Ohren und wenn Mikako sich nicht vorbereitet, wird sie von diesem Fest nicht mit einem Lächeln gehen." Sagte er und ging aus der Küche. Anzu schaute nun doch besorgt in den Teig. Lily war nun wach geworden und fing an zu schreien. Anzu nahm es gar nicht zuerst war.

"Ich gehe schon." Sagte Kyo.

"Arme Mikako..." meinte Anzu nur und rührte weiter.
 

Mikako ging schweren Schrittes die Treppen nach oben hinauf. Sie wühlte in ihrer Hosentasche nach dem Schlüssel. Sie wird ihn doch wohl nicht schon wieder vergessen haben. "Hey, Mikako..." sagte Ro.Mikako drehte sich erschrocken um und war erleichtert ihn zu sehen. Er blickte sie an und merkte, dass etwas nicht stimmte. Ohne nach zu denken, drückte er sie an sich. Sie fing an zu weinen. "Mikako..."

"Ro... ich habe den Schlüssel drinnen vergessen."

"Ist ja schon gut." Aber er wusste, dass sie nicht wegen dem Schlüssel weinte.

Es war etwas anderes. Und er spürte, dass es etwas mit dem Fest zu tun hatte. "Ach Mikako..." Er hielt sie noch immer an sich gedrückt und öffnete mit der anderen Hand die Tür. Dann nahm er sie auf den Arm, schloss mit dem Fuß die Tür und legte sie auf sein Bett. Nachdem er sich die Jacke ausgezogen hatte, legte er sich neben sie und sie kuschelte sich sofort an ihn. Zart streichelte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.

"Nun, erzähl mir was ist." Bat er.

Sie nickte. "Ich... ich ... ach Ro, ich habe Angst vor dem Familienfest." Er lächelte. "Warum lächelst du?"

"Ach Mikako... das ist doch verständlich, nachdem was sich mein Vater alles erlaubt hatte."

"Ja, meinst du?"

Ro nickte. "Glaub mir, wenn er nur einmal was gegen dich sagt, er hebe ich das Schwert und kämpfe gegen meinen Vater für meine Liebe."

"Das hat aus dem Theaterstück, nicht wahr?" Ro nickte. Mikako drückte sich an Ro und sagte ganz leise: "Danke."
 

Dann war es soweit. Der Tag X war angebrochen. Der Tag an dem sich die ganze Sippe Saeki trifft. Mikako war ganz nervös. Sie hatte einen Kuchen gemacht und einen Salat, der ihre sonstigen Kochkünste übertreffen hat. Sie war so nervös, dass sie die ganze Nacht kein Auge zu machen konnte und er bei Ro im Bett schlafen konnte, als er ihr gesagt hatte, wie schön der Tag werden könnte.

Für ihn war klar, dass dies bestimmt nicht so sein wird, aber er wollte Mikako von ihrer Nervosität herunter locken. Was ja auch schließlich geklappt hatte.

Sie würden mit zwei Autos fahren. Da Kamui unbedingt bei Mikako und Ro fahren wollte. Nun beluden sie die Autos mit den Köstlichkeiten, die die Frauen zubereitet hatten.
 

Zwei Stunden späte wurden diese Köstlichkeiten auch schon wieder ausgeladen, nachdem sie ausgestiegen waren. "Hier wohnt dein Vater?" fragte Mikako Ro und schaute sich die große Villa an. Drumherum, ein riesiger Garten in dem die Feier stattfinden würde.

"Ro bringst du mit mir den Salat in die Küche?" fragte Mikako. Dieser nickte, legte den Arm um sie und führte sie zum Haus. Doch vor dem Haus, wurde sie von einander getrennt. Ein paar andere Männer freuten sich Ro wieder zu sehen und umarmten ihn. "Mikako geh einfach herein und die zweite Tür Rechts." Sagte er noch.

"Ja, danke." Sagte sie und ging also alleine in das große Haus. Sie staunte nicht schlecht als sie in der großen Eingangshalle standen. Über ihr eine runde Decke, auf der Engel abgebildet waren und auch an die andere Wände wurden mit wunderschönen Bilder geschmückt.
 

Mikako stellte sich die Frage, wie der Herr Saeki wohl aussehen mag, schließlich waren die Fotos die in dem Album von Kyo klebten ungefähr 8 Jahre alt. In der Küche stand ein Mann der sich über die Köstlichkeiten beugte.

Als sie die Schüssel abstellte, drehte dieser sich um. Er erschrak und schaute sie perplex an. "Guten Tag, mein Name ist Yagima Mikako."

"Mikako...?" Mikako nickte und reichte dem Herr die Hand. "Freut mich." Sagte er und nahm die Hand entgegen. "Bist du nicht die Verlobte von Ro?"

Mikako nickte. "Ja, das bin ich." Sagte sie mit einem Lächeln. Sie war zufrieden und glücklich, das konnte er an ihrem Lächeln sehen. Er hatte schon seit langen nicht mehr so ein Lächeln aus tiefsten Herzen gesehen. Sie war wirklich eine liebliche Person. "Es war wirklich nett sie kennen zu lernen, aber Ro wartet auf mich. Auf wiedersehen." Sagte sie und verschwand wieder aus der Tür.

"Auf wiedersehen Mikako. Mein Name ist Saeki Fujitaka, ich bin Ros Vater." Sagte dieser Mann mit einem Lächeln als sie schon weg war.
 

"Wo warst du denn?" fragte Ro Mikako, als sie wenig später wieder zu ihm traf.

"Ich habe einen Mann in der Küche getroffen und habe mich kurz mit ihm unterhalten."

"Einen Mann?" fragte Ro... Ro ahnte schlimmes.

"Ja. Er war nett." Sagte Mikako.

Ro atmete irgendwie erleichtert auf. "Darf ich dir meine Cousine Mary Ann vorstellen. Mary Ann das ist meine Verlobte Mikako." Sagte Ro.

"Hallo freut mich dich kennen zu lernen." Sagte Mary Ann.

"Ja, ganz meinerseits."

"Mary Ann, wo sind denn deine Geschwister?" fragte Ro.

"Na ja du kennst sie ja, sie müssen hier irgendwo sein. Aber dann könnte ich doch genauso nach deinen Brüdern fragen." Brüdern?

Mikako hatte immer gedacht, das Ro nur noch einen älteren Bruder hatte. Er hatte also noch einen. Mikako sagte aber nichts, von der gleichen zu Ro, sondern blieb nur an seiner Seite und er stellte ihr seine Verwandtschaft vor."

Nach einer Stunde wurden alle Gäste an den Tisch gerufen, der schon gedeckt bereit stand. An einer riesigen Tafel sollten also all Gäste Platz nehmen. Es standen kleine Namensschilde auf den Tellern. Mikako saß neben Ro ganz vorne an der Spitze. Ihr gegenüber würde dann Shotaru Saeki sitzen, der ältere Bruder von dem Ro ihr schon einmal erzählt hatte. Er studierte Jura und arbeitet als Gremiumrichter in Osaka.

"Setz dich schon mal." sagte Ro zu Mikako. "Ich gehe noch mal schnell jemand Hallo sagen." Mikako nickte, er trennte sich mit einem Kuss von ihr und verschwand in der Menge. Mikako war nervös. Dann setzte sich ein Mann, mittleren Alters, an den Platz mit dem Schildchen für Ros älteren Bruder.

Er blickte sie an. "Du bist also Mikako..." sagte er. Mikako nickte mit einem Lächeln.

"Und du musst Shotaru, Ros Bruder sein?" Er nickte und nahm ihre Hand entgegen. Er schaute ihr in die Augen und sah, dass sie glücklich war. Er hoffte, dass sein Vater auch so darüber denken würde. Doch alle kannten das Saeki Oberhaupt sehr gut. Nur Mikako nicht. Doch sie hatte beschlossen gehabt, ohne Vorurteile da hin zu gehen. Und sie hatte sichtlich sogar Spaß an dem Tun auf der großen Wiese.
 

Mikako saß nun schon eine längere Weile an dem Tisch. Sie aß mit Ro die leckeren Köstlichkeiten, die die anderen zu bereitetet hatten. Dann kam ein älterer Mann. Es war der Mann den Mikako in der Küche getroffen hat.

"Das ist mein Vater, Mikako." Sagte Ro zu ihr.

"Das ist den Vater?" fragte sie ihn entsetzt.

"Ja, das ist er." Sagte Ro und musterte denn Herren an.

"Aber das ist der Mann, denn ich vorhin in der Küche begegnet bin." Er schaute sie erstaunt an. Also hatte er doch mit seiner Vermutung recht gelegen. Das Oberhaupt der Saeki setzte sich an den Tisch. Alle schauten ihn an. "Wie ich sehe, erfreut ihr euch alle an diesem Fest, auch wenn mal wieder nicht alle gekommen sind."

"Meint er damit deinen anderen Bruder?" fragte Mikako Ro.

Dieser nickte. "Sie hatten einen großen Streit und seitdem hält sich mein Bruder von meinem Vater fern." Dann spürte Mikako wie Fujitaka Saeki sie anschaute.

"Vater, das ist Mikako... meine Verlobte." Sagte Ro. Alle Anwesenden, soweit sie etwas von dem Gespräch mit bekamen, blickten an die Spitze.

"Das weiß ich, mein Sohn, ich habe sie vorhin schon kennen gelernt." Sagte dieser und schaute nun von ihr weg. Es war etwas kaltes, etwas Hasserfülltes in seinen Augen, so empfand Mikako und es führte dazu, dass es ihr eiskalt den Rücken runter lief. Ro spürte dass und ergriff nach ihrer Hand, die auf den Tisch lag. Er streichelte sie mit dem Daumen...

Sofort schaute Fujitaka auf das Geschehen. Und als Ro Mikako noch auf die Stirn küsste, war es zu viel zu ihm. Er legte förmlich die Serviette auf den Tisch, nachdem er sich den Mund abgetupft hatte und ging wieder. Er ging mit raschen, wütenden Schritten ins Haus.

"Ro..." meinte Shotaru.

"Was ist?"

"Immer wenn du da bist, rastet Vater aus." Sagte Shotaru und schaute diesbezüglich auf Mikako.

"Was Vater denkt und tut ist mir schon seit einer ganzen Weile egal." Sagte Ro.

"Das weiß ich..."

"Also und gegen die Gefühle, die ich für Mikako empfinde, kann er nun mal auch nichts unternehmen." Sagte Ro.

Shotaru nickte. "Aber falls du dich noch daran erinnerst, du hattest damals Toya auch damit angesteckt gehabt, Hass gegen Vater zu empfinden."

"Shotaru, ich empfinde keinen Hass für unseren Vater. Ich empfinde gar nichts für ihn." Mikako schaute ihn entsetzt und irgendwie sehr getroffen an. Wie kann er so was nur sagen... fragte sich Mikako. Ein Vater liebt doch seine Kinder. Das tun alle Eltern. Auch meine... Mikako wusste, dass wenn sie weiter so denken würde, ihr bald die Tränen kommen würden.

"... ist Toya nur klar geworden."

"Ro..." mischte sich Mikako leise ein.

"Ja?" fragte er sanft.

"Ich gehe mal auf die Toilette." Sagte Mikako und stand auf.

"Ist gut! Halte dich von meinem Vater fern, bitte." Sagte er zu ihr und schaute nur noch ihren Rücken nach, als sie langsam Richtung Haus ging. Sie musste auf die Toilette, um sich die kommenden Tränen weg zu wischen, die kommen würden. Als sie wieder zu Ro gehen wollte, hörte sie jemanden Klavier spielen. Es war ein schönes Lied. Das hatte Ro auch mal gespielt gehabt. Sie ging der Musik nach. Dann stand sie vor zwei großen Türen. Die eine war einen Spaltweit offen, also konnte sie vorsichtig ins Zimmer schauen. Fujitaka... Er spielte das Lied. Es war ein schönes, wenn aber auch ein trauriges Lied, fand Mikako. Sie hatte diese Melodie, nachdem sie Ro einmal auf den Klavier gespielt hatte, eine ganze Zeit wie einen Ohrwurm im Kopf gehabt...

So summte sie das Lied ein, doch in dem Moment wusste sie nicht was sie tat und welche Auswirkungen es haben würde. Für sie spielte in dem Moment nicht Fujitaka auf den Klavier sondern Ro. Also ging sie mit geschlossenen Augen in das Zimmer. Als sie die Augen Wieder öffnete, spürte sie was sie angerichtete hatte. Es Fujitaka... der nun mit dem Spielen aufgehört hatte und aufstand, um ihr entgegen zu treten.
 

Es lief ihr wieder einkalt den Rücken runter, als er sie ansah. Er hatte blaue Augen. Aber sie waren so kalt und so leblos...

Als würde ihm etwas aus dem Leben gerissen worden sein. "Setz dich!" sagte Fujitaka und zeigte auf ein Sofa, das dem gegenüber lag, auf dem er gerade Platz nahm. Mikako nickte und setzte sich hin.

"Möchtest du einen Tee?" fragte er.

"Nein, danke..." sagte Mikako. "Es tut mir Leid, dass ich sie beim Spielen gehört habe."

"Ist schon gut."

"Nein, dass ist es bestimmt nicht. Aber ich kam gerade von der Toilette und da hörte ich ihr spielen. Ro hatte es einmal für mich gespielt gehabt. Es ist ein wunderschönes Lied." Sagte Mikako schnell und rasch.

"Ja, das ist es." Sagte Ros Vater und blickte sie an. "Er hatte es mal gespielt gehabt?"

"Ja, das hatte er und er spielte das Lied mit einer Ernste. Er war so in das Spiel vertieft gewesen."

"Ernste?"

"Ja, entschuldigen sie, ich kann mich nie so genau ausdrücken." Fujitaka lächelte. Mikako war erleichtert und glücklich zu gleich. Er lächelte. Und diesmal war es ein ernst gemeintes Lächeln. Weswegen auch immer er lächelte, es machte sie irgendwie glücklich. Und sie strahlte nun auch.

Er schaute sie verdutzt an. "Warum lächelst du so?"

"Weil sie aus Herzen gelacht haben." Er schaute sie immer noch erstaunt an.

"Ja, ich habe altes Fotos von ihnen gesehen und da haben sie aus Herzen gelacht." Sagte Mikako.

Er nickte leicht. "Ich hatte nie einen Grund dafür." Der Mann stand auf und ging zu einem Schrank.

"Du musst wissen, ich war zuerst auch gegen die Hochzeit von Kyo und Anzu. Als ich den Namen Yagima hörte." Mikako schaute ihn an.

"Doch als ich sie ansah... hatte ich nichts mehr dagegen gehabt. Sie sah ihr nicht ähnlich." Ihr? Fragte sich Mikako. Wenn er wohl meint?

Dann setzte er sich mit einem Kästchen wieder ihr gegenüber. "Doch als ich dich sah. Und wie Ro dich ansah, erinnerte mich das an eine Zeit, aus meiner Vergangenheit." Was für eine Vergangenheit? Und was haben Anzu und ich damit zu tun? Fujitaka suchte in dem Kästchen nach etwas. Mikako schwieg und schaute ihn an. "Du siehst ihr so ähnlich..."

"Wem?" fragte sie nun.

Er schaute sie an. Dann reichte er ihr ein Foto. "Ihr..." sagte er. Sie nahm das Foto in ihre Hände und erschrak. Auf den Foto, war ihre Mutter abgebildet.

Ihre Mutter. In ungefähr dem Alter zwischen 16 und 20 Jahre, schätze sie. Aber wie kam dieser Mann an diese Fotos? Fragte sie sich nun immer mehr.

"Du fragst dich, wie ich an Fotos deiner Mutter komme."

Sie blickte auf, schaute ihn an und stimmte zu. "Ja, das frage ich mich."

Fujitaka zog eine goldene Kette aus dem Kästchen. "Diese Kette gehörte deiner Mutter. Ich hatte sie ihr zu ihrem 18-ten Geburtstag geschenkt."

"Herr Saeki, es tut mir Leid, aber ich versteh..."

"Doch..." Sein Blick wurde wieder kälter. "... Ich liebte sie. Sie das Wichtigste was ich je besaß. Sie war mir wichtiger als alles andere auf dieser Welt... Doch... dann heiratete sie diesen Mamoru Yagima." Sagte er und blickte Mikako wütend an. "Für mich war eine Welt zusammen gebrochen. Sie hatte mir alles in einem einfachen Brief gestanden und mir diese Kette zurückgegeben."

Mikako schaute den Mann an.

Diese Geschichte war traurig und nun verstand sie auch alles... Nun verstand sie auch den Hass, zwischen der Verbindung von Ro und ihrerseits. Nun verstand sie alles. Aber sie wusste nun im Moment nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Also sagte sie, was sie empfand. "Ich verstehe sie nun..."

Er blickte sie an.

"Ich verstehe nun, warum sie gegen die Verlobung von ihrem Sohn und mir waren." Er blickte sie immer noch erstaunt an. Konnte dieses Mädchen, dies wirklich das verstehen. Sie war ihrer Mutter doch so ähnlich. Sie war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten und sie war auch genauso Verständnis und Liebevoll.

Er stand auf, setzte sich neben sie und legte ihr die Kette an. "Ich möchte, dass du diese Kette annimmst, das bedeutet mir sehr viel."

"Aber ich kann doch..."

"Ich bitte dich darum... Und versprich das Ro nie etwas von diesem Gespräch erfährt."

"Aber warum denn nicht?" fragte Mikako.

"Weil es da noch eine Sache zwischen den Saeki alleine gibt und ich nicht möchte, dass du dich da einmischst." Sie schaute in seine Augen. Er hatte etwas wieder gefunden... aber dennoch schrie er noch um Hilfe... Mikako stand auf. "Dann werde ich mal wieder zu den anderen gehen."

"Tu das." Sagte Fujitaka und schaute wieder in das Kästchen.

"Meine Mutter hat sie bestimmt auch sehr geliebt, da bin ich mir sicher... Werden sie auch nachkommen?"

"Ja, das werde ich vielleicht." Sagte er. Mikako drehte sich noch einmal um und blickte denn Mann an, dann umfasste sie ihre Kette, die sie nun an ihren Hals trug. Es war die Kette ihrer Mutter. So war Mikako wieder einem Schritt ihrer Mutter näher gekommen.
 

Sie lächelte glücklich als sie sich wieder neben Ro setzte. "Ist alles in Ordnung? Ich hatte mir Sorgen gemacht, dass du solange weg warst."

"Tut mir Leid, das wollte ich nicht. Aber ich hatte mich im Haus etwas umgesehen."

"Verstehe." Sagte Ro und lächelte sie an.

"Habe ich etwas verpasst?"

"Nein, hast du nicht." Sagte Shotaru.

Mikako lächelte und nahm ihre Gabel wieder in die Hand.

"Warum hintergehst du mich?"

Liebes Tagebuch,

es war ein wirklich schönes Fest und ich bin dem Vater von Ro, Saeki Fujitaka näher gekommen als ich gehofft hatte. Nun verstehe ich ihn auch. Und das war mir sehr wichtig. Aber ich darf Ro nichts davon sagen, das habe ich Fujitaka versprochen.
 

Auch wenn es ihr Leid tat, Ro etwas zu verheimlichen. Er spürte, dass sie ihm etwas verheimlichte und auch ihm tat es in gewisser weise weh, doch er ließ sich nichts anmerken.Denn er vertraute ihr, mehr als jemanden sonst.

Sie handelt eh nicht ohne nach zu denken, also wird sie schon wissen, was sie tut, da war er sich sicher.

Mikako saß an einem Nachmittag unauffällig an ihrem Schreibtisch und dachte sich ein neues Design für ein Kleid fürs KISHUU aus. Ro saß vorm Fernseher, hatte ein Buch in der Hand und schaute immer mal wieder zu Mikako herüber.

"Du?" fragte sie.

"Ja?" fragte er neugierig und legte das Buch sofort weg, als hätte er nur auf diesen Moment gewartet. Er stand auf und schaute sie an.

"Erzähl mir von deinem Bruder." Bat Mikako.

Ro seufzte innerlich und setzte sich wieder hin. "Was willst du wissen? Du kennst Shotaru doch."

"Ja, Shotaru kenne ich, aber was ist mit deinem anderen Bruder?" Sie blickte ihn fragend an.

"Du meinst... Verstehe, Shotaru hat dich also auf den Gedanken gebracht."

Mikako nickte, drehte sich auf den Drehstuhl zu ihm um und blickte ihn an. "Wie heißt er zum Beispiel? Du redest nie über ihn."

"Gut, du willst also dass ich dir von ihm erzähle?" fragte er. Mikako nickte. Ro stand auf und ging ans Fenster. Der Himmel war grau und es regnete wie aus Dämmen. "Ja, ich bitte dich. Warum ist es zu schwer über ihn zu reden?"

Ro seufzte, schaute sie kurz an, dann wieder aus dem Fenster. "Er hat die Familie aus eigenen Willen verlassen gehabt und mein Vater sorgte dafür, dass man nur noch mit Verachtung über ihn sprach."

"Wie hat er das geschafft?"

"Er hieß Eagle." Sagte Ro. "Er war eigentlich das Lieblingskind unserer Vaters. Shotaru, war der älteste von uns und hatte ihn gehasst, denn vor Eagle war er der Liebling unseres Vaters."

"Eagle?"

"Ja, er war das Kind seiner neuen Frau, nachdem unsere Mutter gestorben war."

"Ach Ro..."

"Schon gut. Das ganze hat wohl damit angefangen, dass mein Vater wegen der Familie geheiratet hatte und so auch das Familiengeschäft weiter führen sollte. Unsere Mutter sie hieß Chinui, sie hatte pechschwarzes Haar und unser Vater liebte sie nicht, aber er war stolz auf die Kinder die sie ihm schenkte. Zwei Jungs und ein Mädchen."

"Ein Mädchen? Du hast eine Schwester? Das ist mir ja auch neu."

Ro setzte sich auf die Couch, sie sich nun neben ihn. "Anscheinend habe ich dir noch nie etwas von meiner Familie erzählt."

"Nein, du wolltest es nicht, also hatte ich dich auch nicht weiter gedrängt."

"Verstehe..." Er küsste ihr Haar. "Ja, sie hieß Sarumi. Sie wurde aber zu einer Tante geschickt."

"Ah... Und die Mutter von Eagle."

"Die Mutter Eagle, sie hieß Emeraude. Sie war wunderschön und hatte schönes, duftendes blondes Haar. Unser Vater liebte sie abgöttisch. Und als sie ihm Eagle gebar, war er wohl der glücklichste Mensch der Welt. Doch Emeraude war ihm Wochenbett gestorben." "Das musste sehr schlimm gewesen sein."

"Vater wollte nun nicht mehr, das Shotaru das Familiengeschäft übernimmt und Eagle sollte es tun. Eagle und ich verstanden uns sehr gut und irgendwann, wurde ihm durch mir klar, was unser Vater beabsichtigte und er wollte nicht mehr bevorzugt werden. Als er 16 Jahre alt war, hatten sie beide einen heftigen Streit und Eagle verließ das Haus Saeki. Vater war sehr traurig und da Shotaru nun auch nicht mehr das Familienunternehmen übernehmen wollte, sollte ich hinhalten, doch ich wollte Arzt werden und bis jetzt komme ich meinem Ziel ja immer näher."

"Und wo ist Eagle?" fragte Mikako.

"Das weiß niemand." Sagte Ro und streichelte sie übers Haar.
 

Den nächsten Tag, einen Mittwoch, war Mikako den ganzen Tag alleine. Ro war den ganzen Tag unterwegs.

Erst musste er in die Uni und dann danach sofort ins Hospital. Mikako war auch gerade erste von der Schule gekommen. Sie legte ihren Rucksack in ihr Zimmer und ging in die Küche. Sie hörte den Anrufbeantworter ab.

Es waren 3 Nachrichten auf den Anrufbeantworter.

"Hallo, hier ist Aoi. Mikako du brauchst heute nicht in den Laden kommen. Ich komme heute alleine klar. Wie weit bist du mit dem Entwurf? Bringe ihn doch Morgen, wenn du fertig bist, mit, dann können wir ihn überarbeiten." Mikako ging an den Kühlschrank und schenkte sich erst einmal einen Schluck Milch in ein Glas, bevor sie sich etwas zu Essen machte.

"Mikako, hier ist Ro! Ich wollte dir nur sagen, dass du mir nichts zu essen machen brauchst, da ich mit Kollegen unterwegs was essen werde. Ich liebe dich, dein Ro." Mikako lächelte.

"Guten Tag... hier spricht... Hier spricht Saeki Fujitaka." Mikako war so überrascht, dass sie die Milch wieder ausspuckte. "Mikako...? Ich möchte dich gerne sehen. Ich weiß, dass dich das bestimmt überrascht... Ich werde um 5.00 Uhr im Cafe le Toy sein. Ob du kommen wirst oder nicht, ist dir überlassen." Das war die letzte Nachricht. Mikako schaute auf die Uhr. Es war 4.35 Uhr. "Wenn ich mich jetzt beeile, schaffe ich es noch." Es stand für sie nie in Frage, da nicht hin zugehen. Sie freute sich sogar.
 

Cafe le Toy 5.10 Uhr. Sie kam in das Cafe. Saeki Fujitaka stand gerade auf. Sie verbeugte sich vor ihm. "Es tut mir Leid, wirklich." Sagte sie.

Er lächelte. "Du bist also wirklich gekommen?"

Mikako nickte. "Ja, aber natürlich." Sagte sie.

"Bitte setz dich doch."

Sie unterhielten sich über vieles. Und beide versuchten sich so besser zu verstehen, was sehr wichtig, für beide sein würde. "Ich verstehe. Das tut mir Leid." Sagte Fujitaka.

"Das sollte es nicht." Sagte Mikako.

"Aber du hattest wirklich keinen Hass gegen mich empfunden?"

"Nein, ich war nervös, ihnen gegenüber zu treten und irgendetwas falsch zu machen, ich wollte ihnen, als Ros Verlobte gefallen, schließlich wären sie ja vielleicht irgendwann mal mein Schwiegervater." Sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht. Fujitaka lächelte zurück. "Darüber würde ich mich wirklich sehr freuen."

"... Ro hat mir gestern, von ihrer Familiengeschichte erzählt."

"Verstehe." Sagt Fujitaka und wurde ernste dabei."

"Nein, nein. Nicht so. Er ist immer sehr bedrückt wenn er über gewisse Dinge erzählt, aber sie müssen wissen, wie sehr er auch von ihren Urlauben erzählt und wie er dabei immer so strahlt. Er war gerne mit ihnen auf Reisen."

"Wirklich?"

Mikako nickte. "Ich habe mir so einiges über sie gedacht, müssen sie wissen. Aber ich hatte nie Hass gegen sie empfunden, Angst oder Scheu ja, aber nie Hass."

"Das freut mich... Nun merke ich, wie ähnlich du deiner Mutter bist, nicht nur vom Äußeren..."

"Mister..."

"MIKAKO! VATER!" schrie Ro plötzlich, der nun auch plötzlich im Cafe stand. Mikako schaute auf die Uhr. Es war schon Neune. Solange hatte sie doch gar nicht vorgehabt zu bleiben. Aber was machte Ro hier. Nun fiel es ihr wieder ein. Er hatte ihr ja gesagt gehabt, dass sie vermutlich in das Cafe le toy gehen würden.

Warum hatte sie daran nicht gedacht?

"Ro..." versuchte sie zu sagen.

"Nein... Vater..." sagte er nur und schaute ihn mit kalten Augen an. Dieser senkte den Kopf. "Wir gehen, Mikako!" sagte Ro, packte sie am Arm und zog sie aus dem Lokal. Dann ließ er sie los, schaute sie an und beide stiegen in seinen Wagen.

"Aber Ro..."

So hatte sie ihn noch nie erlebt. Hatte sie vielleicht sogar Angst vor ihm? Das konnte doch nicht war sein. Es tat ihr nun etwas im Herzen weh, es war ein unheimliches Stechen. Sie stieg ein und die Fahrt nach Hause schwiegen sie, beide. Es war ein unerträgliches Schmerzen. Das einem wie ein dünner, gefährlicher Draht die Luft an der Kehle zum Atmen raubte.
 

Sie stürmten in die Wohnung und Ro schlug die Tür zu. Mikako erschrak und schaute ihn entsetzt an. "Ro..."

"Mikako! Wie konntest du nur?!"

"Was habe ich denn getan?"

"Warum hintergehst du mich?"

"Ich hintergehe dich doch nicht!"

"Natürlich. Warum sonst hast du dich mit meinen -achso-geliebten-Herr-von-Vater getroffen."

"Aber Ro..."

"Du hattest mir versprochen gehabt, dich von ihm fern zu halten, denn es war zu deinem besten."

Sie nickte. "Ro... aber dein Vater."

"Ja! Was ist mit ihm?!" schrie er fragend.

"Er kannte meine Mutter." Sagte sie mit Tränen. Sie fing an zu weinen. "Verstehst du, er kannte sie. Er hatte sie geliebt. Wer sonst..." Sie schluchzte, "Ja, wer sonst hätte mir was von ihr erzählen können!" Sie rannte in ihr Zimmer und schlug die Tür zu.

Erst jetzt wurde ihm klar, was er gerade getan hatte. Kurze Zeit später klopfte Ro an ihrer Zimmertür. Da sie nicht antwortete, trat er einfach ein. Sie lag mit ihrem Gesicht in ihr Kissen gedrückt auf den dem Bett und schluchzte. Er konnte sich in dem Moment ohrfeigen, was hatte er da nun mal wieder angerichtet. Er setzte sich auf ihr Bett und streichelte ihr über den Rücken. "Mikako ich..."

"Ist schon gut Ro..." sagte sie und wischte sich die Tränen weg.

"Nein, nichts ist gut." Sagte er. Sie setzte sich hin. "Mikako, du hättest es mir sagen sollen."

"Aber Ro, ich hatte es deinem Vater versprochen gehabt...." Sie erzählte ihm alles.

"Ach Mikako, es tut mir so Leid, das ich so reagiert habe. Aber nun kennst du mich auch in meiner absoluten Wutszene."

Sie lächelte leicht. "Ro... Du bist lieb."

"Mikako, ich liebe dich und ich will dich nie wieder zum weinen bringen." Sie lächelte. Er drückte sie an sich. Und als sich ihre Lippen zärtlich berührten, kam dem Mond hinter der dunklen Wolkendecke hervor und es schien wieder Hoffnung zu geben.
 

Liebes Tagebuch,

die Kette die Fujitaka einst meiner Mutter geschenkt hatte, trage nun ich um meinen Hals. Das ist eine ganz besondere Kette. Es ist eine winzige Spieluhr in die Brosche eingebaut und wenn man auf den rechten Arm des Engels, der Anhänger der Kette drückt, spielt sie Mamas Lieblingslied. So bin ich ihr näher und ich trage sie immer bei mir. Das bedeutet mir sehr viel.

Deine Mikako

Familienbande

Liebes Tagebuch,

hat man das Recht auf Glück gepachtet? Wenn ja, ist es dann für andere Menschen unsichtbar? Nehmen wir mal an, ich hätte es gepachtet, müssten dann nicht andere Menschen unglücklich und traurig sein? Hängt Glück und Unglück so nahe zusammen, dass man manchmal nicht weiß, nach was man greifen sollte? Im Moment jedenfalls bin ich sehr glücklich. Ich habe ja Anzu, Kyo, Lily, Momji, Shikku, Aoki, Tsuki und vor allem Ro.

Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass während ich in Ros Anwesenheit sehr glücklich bin und wir über etwas reden, seine Gedanken schon längst wo anders sind, dort wo er nicht glücklich ist.

Sehnt man sich, wenn man eine ganze Weile Glück hat nach dem unglücklich sein? Kann es sein, dass Menschen auch glücklich sein können, wenn sie unglücklich sein müssten oder auch sind?

Nimmt man den Unterschied manchmal gar nicht wahr? Will man denn so etwas dann überhaupt wahrnehmen?

Und ich frage mich, in welchen Momenten, man Glück von Unglück nicht unterscheiden kann?

Manchmal glaube ich Ro kann nicht weinen. Als wären seine Tränendrüsen schon immer lehr und trocken.

Aber ich glaube im Moment, weint er. Er weint, aber nur innerlich. Warum traut er sich denn nicht, es mir zu zeigen, ich spüre es doch. Jedes Mal wenn er mich in letzter Zeit anlächelt, sehe ich in seinen Augen Zweifel und Trauer. Aber weswegen? Und warum sagt er es mir denn nicht? Ich möchte ihm doch beistehen!

In Guten, wie in schlechten Zeiten! Ich glaube, ich rede zuviel. Kamui war heute wieder da. Ich habe mich riesig gefreut ihn wieder zu sehen. Seine Mutter hat gesagt, dass sie versucht in die Nähe eine Wohnung zu bekommen, denn Kamui hat hier zum ersten Mal richtige Freunde gefunden und dieses Gefühl der Glückseeligkeit will sie ihm nicht wegnehmen. Sie ist eben eine gute Mutter. Manchmal glaube ich, dass Mama auch so gehandelt hätte.

Und wenn ich dann die Musik der Spieluhr höre oder nur diese Brosche anschaue, dann kommen mir die Tränen wieder hoch. Denn es tut mir Leid, dass ich mich kaum noch an Mama erinnern kann. Und ich habe immer mehr Angst, dass ich mich bald gar nicht mehr an sie erinnere. Ihr Gesicht, wird in meinen Gedanken auch immer blasser. Doch ich kann Ro nun nicht auch noch mit meinen Problemen beschäftigen, er hat selber viel um die Ohren. Und das hat auch alles damit zu tun, dass ich mich damals mit seinen Vater getroffen hatte. Das tat ihm wirklich sehr weh. Ich verstehe es ja! Ich verstehe ihn ja so sehr.

Gute Nacht,

mein Liebes Tagebuch

Morgen werde, ich mit Ro reden! So geht, dass nicht weiter! Ich brauche ihn doch.
 

Doch Mikako schaffte es nicht Ro anzusprechen. Ro musste arbeiten und Mikako war dann später zu Shikku gegangen. "Bin wieder da!" sagte Ro in die Wohnung. Doch statt Mikako kam nur Tsuki angelaufen und miaute ihn an. Ro schaute auf das weiße Kätzchen herunter. Dann nahm er es auf den Arm und ging mit diesem süßen, schnuckeligen Kätzchen in die Küche und gab ihm etwas zu essen. An der Pin Wand hing ein Zettel von Mikako. "Liebster Ro,

es tut mir Leid, dass ich nicht zuhause war, als du von der Arbeit gekommen bist.

Aber, ich musste noch zu Shikku, was klären, wegen der Arbeit,, musst du wissen.

Da ich dich kenne und du riesigen Hunger hast, stell bitte den Teller, der in Backofen bereit steht in die Mikrowelle, bevor du duschen gehst, dann kannst du es essen, wenn du im Bad fertig bist.

Und obwohl ich weiß, dass du in letzter Zeit immer so kaputt bist, könntest du dennoch die Wäsche abhängen.

Danke Dir, Ich liebe dich

Deine Mikako."
 

Ro schaute zu Tsuki herunter, die genüsslich die Milch vom Teller schleckte. Dann öffnete er den Backofen und holte den Teller heraus und stellte diesen in die Mikrowelle.
 

"Du hast es ihm noch nicht gesagt?" fragte Shikku.

Mikako schüttelte den Kopf. "Nein."

"Und warum nicht?" fragte Shikku. Es klopfte an der Tür, ihres Zimmers. Gabriel trat ein. Und obwohl das, besserte sich Shikkus elektrisch geladene Stimmung nicht.

"Hi, ihr Schönen, Hallo Mikako, Hallo Shikku."

"Lieber Gabriel, entschuldige, aber wir haben hier eine wichtige Besprechung und so leid, es mir nachher tun wird, ich bitte dich nun das Zimmer zu verlassen." Nun stand Gabriel wieder vor der Tür.

"Was war denn los?" fragte Masaru.

"Falls du da rein willst, würde ich mir noch mal überlegen. Denn wenn du darin nur ein Schritt rein gehst, wirst du von Shikkus elektrischer Stimmung mit voller Wucht gegen die Wand geschmissen." Sagte Gabriel mit einen Grinsen.

"Hey, wie meinst du das?" fragte Masaru und folgte Joshua Gabriel McPhee. Dieser grinste etwas. Doch dann verdunkelte sich sein Gesicht etwas. Warum war sie so mies drauf? Hat es etwas mit Mikako zu tun? Dann auch mit Ro?

Gabriel ging in den Flur und griff nach dem Telefon. Dann wählte er Ros Nummer und nahm den Hörer an das rechte Ohr.

"Moshi-Moshi. Hier Saeki Ro."

"Hey, Ro ich bin es Josh."

"Was gibt es denn?" fragte Ro.

"Du isst wohl gerade?" fragte Josh.

Ro nickte. "Ja, tue ich."

"Ich wollte dich etwas fragen."

"Und was?" fragte Ro.

"Mikako ist doch hier."

"Ja, sie ist bei Shikku. Ist etwas mit ihr?"

"Nein, nichts. Aber in dem Zimmer von Shikku, herrscht gerade elektrische Hochspannung und die kommt alleine von Shikku."

"Bin ich gewohnt von ihr." Meinte Ro nur dazu.

"Sie hat aber Mikako angeschrieen."

"Sie hat was? Das ist mir neu."

"Was hältst du davon, wenn ich die beiden noch ein bisschen beschatte und du Mikako abholen kommst?" schlug Josh vor.

"Die Idee gefällt mir, ich esse noch schnell zu Ende, dann bin ich da." Sagte Ro.

"Gut, also bis gleich." Sagte Josh und legte auf.

"Warum hast du denn Ro angerufen?" fragte Kakeru.

"Nur so..." sagte Josh und ging in die Küche.

Kakeru schaute dem Blonden nach, zuckte mit den Schultern und ging die Treppe nach oben hinauf.
 

Es klopfte wieder an der Tür von Shikku Avalons Zimmer. Und Josh trat wieder herein.

"Josh!" meinte Shikku genervt.

"Ich hatte mir gedacht, dass ihr vielleicht etwas zum trinken möchtet." Sagte Josh und reichte beiden ein Glas.

"Danke, das ist sehr lieb." Sagte Mikako.

"Gern geschehen." Sagte Josh.

"Ist noch was?" fragte Shikku ihn.

"Shikku, warum bist du denn so gereizt, ich habe es doch nur nett gemeint."

"Und jetzt meine ich es nett und bitte dich wieder zu gehen, Mikako und ich reden gerade, falls dir das noch nicht eingefallen ist."

"Shikku beruhige dich." Sagte Mikako.

"Ich soll mich beruhigen! Das sagst du gerade der richtigen. Wer sträubt sich denn davor, seinen Vater entgegen zu treten." Meinte Shikku.

"Aber wenn Ro nun mal nicht anders handeln kann, dann kannst du daran auch nichts ändern, in dem du dich nun aufregst."

"Woher willst du das wissen, Mikako Yagima?" Mikako seufzte. Dann schaute sie in die blauen Augen von Josh. Dieser lächelte ihr zu.

"Josh!" knirschte Shikku mit den Zähnen.

"Du hast ja Recht, ich sollte gehen. Aber, meine Shikku, bitte beruhige dich etwas." Sagte er.

"Josh!" schrie sie ihn nun an. Und er war auch schon aus dem Zimmer verschwunden.

"Shikku, warum hast du den Josh angeschrieen?" fragte Mikako und setzte sich zu ihrer Freundin auf den Boden.

"Ich weiß es nicht. Wenn ich erst einmal in Fahrt bin, dann kann ich meine Wut eben nicht bremsen."

Mikako umarmte ihre Freundin. "Aber warum regst du dich denn auch so auf?" fragte sie.

"Mikako, du bist immer wie eine Schwester für mich gewesen, wir haben so viele Dummheiten abgestellt und du hast immer deinen Kopf hingehalten, damit ich nicht ärgern von meinen Brüdern bekomme."

Mikako lächelte. "Ja, und das würde ich auch heute noch machen."

"Das weiß ich ja...Du tust einfach zu viel Gutes in der Welt. Du gibst zu viel und nimmst zu wenig."

"Aber mir reicht es doch schon, wenn ich meine Freunde glücklich sehe, das ist ein größeres Nehmen, als sonst etwas."

Shikku lächelte. "Und deshalb kann ich nicht verstehen, warum Ro nicht einsehen will, dass du alles darum tust, damit er und sein Vater wieder vernünftig mit einander reden können."

"So viel verlange ich gar nicht von ihm, ich möchte nur, dass sein Vater mal etwas von ihm hört, ein Anruf genügt oder ein Dankeschön von Ro."

"Da verlangst du aber zu viel, Mikako."

"Meinst du?" fragte sie.

"Ja."

"Egal. Ich glaube fest daran, dass ich das Mit Ro und seinem Vater noch hinbekommen kann." Es klopfte mal wieder an der Tür von ihrem Zimmer. "Wenn das schon wieder Josh ist, dann..."

Doch es war nicht Josh, der geklopft hat, es war Ro. "Ro..." sagte Mikako überglücklich und lächelte ihn an.

"Ro." Knirschte Shikku mit den Zähnen.

Dieser ignorierte sie. "Mikako, ich wollte dich abholen kommen." Sagte er und lächelte sie an.

"Das ist sehr lieb von dir, Danke." Sagte Mikako und stand auf.
 

"Mikako, denk daran, nicht schwach werden." Gab Shikku ihr zum Gehen mit. Mikako lächelte ihre Freundin an.

"Was hat sie denn damit gemeint?" fragte Ro.

"Ach nichts Besonderes." Sagte Mikako und hakte sich bei ihm ein.

"Sag mal..."

"Ja?" fragte sie und schaute Ro ins Gesicht.

"Es hat mit meinem... Wie denn dein Tag?" fragte er und seufzte.

Mikako schaute nun auch weg. "Er war toll. In der Schule hatten wir zwei Stunden früher aus und so konnte ich früher im KISHUU arbeiten. Achso, Aoi sollte mich fragen, ob ich bei dem nächsten Theaterstück auch mitmachen möchte."

"Um was geht es denn da?" fragte Ro.

"So weit ich weiß, ist es eine Neuverformung von Shakespeare Romeo und Juliette."

"War das andere Stück nicht auch so etwas?" fragte Ro.

"Ja, aber in diesem Stück geht es um nur zwei Personen. Es soll so eine Art >Westside Story< in unserer Zeit werden."

"Na ja, wenn du wieder mit machen möchtest." Sagte Ro nur. "Aber ich bitte dich, überfordere dich nicht, denn du hast bald deine Jahresprüfungen."

"Ja, Aoi hat mir gesagt, dass ich dann auf die Arbeit im KISHUU verzichten könnte, also wenn die Prüfungen dran sind."

"Und was für eine Rolle sollst du dann spielen?" fragte er.

"Der Regisseur will mich wieder als Hauptrolle."

"Ist doch toll."

"Ja, finde ich auch. Aber ich soll bei einem Casting mit machen, damit auch die anderen Leute da sehen, dass es fair ist."

"Das ist gut."

"Ja? Also hast du nichts dagegen, wenn ich da mitmache?"

"Nein, warum sollte ich. Wenn es dir Spaß macht."
 

"Oh, meine Tsuki." Sagte Mikako und nahm das Kätzchen auf den Arm als sie wieder im Haus waren. "Hast du ihr was zum Essen gegeben?"

"Klar." Sagte Ro.

"Danke dir." Ro hörte den Anrufbeantworter ab.Es war nur eine Nachricht drauf.

"Hallo hier spricht Saeki Fujitaka..." Mikako schaute erschrocken zu Ro. Doch dieser schaute nur auf das Gerät.

"Mikako, ich danke dir für deine Mühen, meinen Sohn wieder näher an mich zu binden, aber ich glaube, ich lasse Ro nun ziehen. Ich hatte so viele Fehler mir erlaubt in seiner Kindheit, die ich nicht mehr gut machen kann. Aber ich danke dir vielmal. Tschüss." Ro löschte diese Nachricht sofort. Dann setzte er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an.

"Ro..." sagte Mikako leise. Als er sie anschaute, sah er, dass sie Tränen in den Augen hat. Er erschrak und stand auf. Doch sie wollte sich nicht von ihm umarmen lassen. Sie schubste ihn von sich weg. "Lass mich!" sagte sie und drehte ihm den Rücken zu.

"Mikako..."

"Wie kannst du so etwas deinem Vater nur antun?"

"Ich meinem Vater?"

"Ja, du deinem Vater. Hörst du denn nicht, wie Leid es ihm tut?" fragte sie ihn und drehte sich wieder zu ihm um. "Warum kannst du ihm denn nicht verzeihen? Er ist denn Vater! Er hat sich entschuldigt! Und dennoch behandelst du ihn, als wäre er sonst wer."

"Mikako, lass das bitte!"

"Nein... Du hast mir einmal gesagt, dass jeder die Chance auf einer Entschuldigung hat und dass dann der andere ihm auch verzeihen solle."

"Aber in diesem Fall ist es etwa anderes."

"Nein ist es nicht! Was ist denn daran anders? Warum versuchst du es denn nicht wenigstens?"

"Mikako!"

"Dein Vater ist doch nun alleine."

"Das hat er sich doch selber zu verschulden."

"Vielleicht. Aber denk doch mal nach. Dein Vater musste wegen der Familie eine Frau heiraten die er nicht lieben konnte und doch hatte er sie sehr gemocht... Und er liebte die Kinder die sie ihm schenkte. Als sie dann gestorben ist... da hat er sich endlich gegen seine Familie erhoben und hat eine Frau geheiratet, die er liebte und sie schenkte ihm auch ein Kind, einen Sohn, Eagle. Doch nun ist er ganz alleine, weil so gehandelt hat, wie sein Vater es mit ihm getan hatte und er hatte alles verloren und nun... und nun wirst du genauso... Du und dein Vater ihr seid euch nämlich sehr ähnlich! Aber warum willst du deinem Vater denn nicht verzeihen, warum hörst du ihn denn nie zu?" fragte sie ihn und weinte. Aber nun brauchte sie Ro in diesem Moment nicht um sich von ihm trösten zu lassen. Es befreite sie. Es befreite sie, sie konnte endlich das sagen, was sie nie sagen konnte.

Endlich hatte sie die Kraft gefunden. Er lächelte. Sie war überrascht.

"Du hast Recht... Tag täglich behandele ich Kinder, die Ärger mit ihren Vätern haben und ich sage ihnen, sie sollen ihnen doch verzeihen,... doch ich selber konnte es nie."

Nun brauchte Ro jemand, der ihn tröstete. Mikako ging auf ihn zu und umarmte ihn. "Danke dir, meine Mikako..." sagte er und drückte sie an sich.

"Ach Ro..."

Es klingelte an der Tür. "Soll ich gehen?" fragte Ro.

"Nein, ich gehe schon." Sagte Mikako und wischte sich die Tränen weg. Mikako ging an die Tür und öffnete sie. Ein schwarzhaariges Mädchen stand an der Tür.

"Hallo." Sagte sie.

"Hallo..." sagte auch Mikako.

"Mein Name ist Saeki Sarumi und ich bin Ros Schwester."

Mikako schaute sie überrascht an. "Ro... komm mal." sagte Mikako.

"Ja, wer ist denn da?" fragte Ro und kam an die Tür. Doch als er das Mädchen sah, erschreckte er. "Sarumi..." sagte er überrascht.

"Hallo Ro..."

"Was machst du denn hier?" fragte Ro.

"Ich wollte dich besuchen, wenn du nichts dagegen hast."

"Im Gegenteil." Sagte Ro und umarmte seine Schwester. Mikako lächelte.
 

Liebes Tagebuch,

Unglück und Glück liegen wirklich nah beieinander.

Eben erst ist Ro klar geworden wir eigentlich unglücklich er ist und im nächsten Moment ist er wieder glücklich.

In Liebe,

Mikako

Saeki Sarumi

Nun saßen wir da. Ro und seine Schwester sich gegenüber und ich neben Ro. Die Stimmung war irgendwie angespannt.

"Ich glaube, ich hole mal etwas zum Trinken. Sarumi, möchtest du etwas?"

"Nein Mikako-san..."

Mikako lächelte. "Und du Ro..."

"Ja, bitte einen doppelten Scotch."

"Also doch nichts zum trinken." Schloss Mikako daraus.

"Doch einen Tee." Bat er.

"Ist gut." Sagte Mikako und ging in die Küche. Dort stützte sie sich auf den Tresen und seufzte erst einmal.
 

Mit dem Tee für Ro setzte sie sich wieder hin. Sie schaute zu Sarumi. Sie saß dort etwas zusammen gekauert auf der Couch, ihre Hände in den Schoss ihres langen Rockes gelegt. Eine typische Tempeluniform, dachte Mikako. Der lange rote Rock, darüber das weiße Hemd und die Weste des Tempels. Da der Rock rot war, konnte sie gar nicht allzu weit entfernt wohnen. Denn in der Umgebung wurden diese roten Röcke getragen.

"Sag mal Sarumi, in welchem Tempel warst du denn?" fragte Mikako. Sarumi schaute das Mädchen etwas erschrocken an. Mikako merkte, dass ihre Hände sich in dem Rock verkniffen. Sarumi hatte langes glattes schwarzes Haar, dass ihr den Rücken hin ab hing. Es glänzte im Licht der Lampe etwas. Mikako fand es wunderschön.

"Ich war im Hinakawa-Tempel... Aber ich bin erst seit kurzem dort." Sagte sie schnell hinterher.

"Ro... soll ich euch vielleicht alleine lassen?" fragte Mikako nach.

"Nein... oder Sarumi?"

"Nein..." sagte diese. Mikako lächelte etwas und schaute Sarumi an. Diese merkte, diese warme Art so fort. "Du bist also die Verlobte von Ro..."

"Ja, die bin ich wohl. Ich heiße Yagima Mikako..."

"Ich weiß, unsere Familie spricht viel von dir."

"Na ja, dann vermute ich nichts Gutes." Sagte sie. Ro lächelte und nahm Mikakos Hand in die ihre.

"Hast du Kyo schon besucht?" fragte Ro.

Sarumi schüttelte den Kopf. "Nein noch nicht, ich wollte erst dich sehen."

"Sag mal Sarumi, wo wirst du die Nacht schlafen. Du kannst schlecht jetzt noch zum Hinakawa-Tempel zurück." Sagte Mikako. "Was hältst du davon, wenn du die Nacht bei uns bleibst. Ich gehe schon mal dein bett machen." Sagte Mikako und huschte in ihr Zimmer. Dort würde Sarumi schlafen und Mikako bei Ro.

"Sie ist wirklich sehr nett."

"Was hast du denn gedacht, wenn ich mir als Verlobte aussuche?"

"Das sollte nicht böse gemeint sein."

"Ich weiß Sarumi... ich weiß..." Ro seufzte etwas. "Wir haben uns schon eine Ewigkeit nicht gesehen. Warum kommst du denn auch nicht zu denn Familientreffen?"

"Ja, Vater lädt mich immer ein. Aber... auch wenn ich mir fest vorgenommen habe, da hin zu gehen, am Ende komme ich nicht, weil ich zu sehr Angst habe, alle Gesichter wieder zu sehen."

"Kyo hat ein Kind. Lily."

"Ja?... Das ist schön."

"Seine Frau ist Anzu, die Schwester von Mikako."

Sarumi lächelte etwas. "Er hat also auch nicht nach Vaters Willen geheiratet."

"Nein, das hat er nicht und Vater hat sich geändert."

Sarumi schüttelte mit dem Kopf und lächelte leicht. Ro merkte, dass sie weinte, als Sarumi den Kopf nach unten senkte. Er stand auf und nahm sie in den Arm.

Diese weinte und schluchzte in sein Hemd. "Ich hatte, dich ja so unendlich vermisst, Ro."

"Ich weiß... Sarumi... Ich dich doch auch."

"Du warst doch damals der Einzige, der zu mir gestanden hatte. Shotaru, war doch damals schon auf Vaters Seite."

"Das hat sich aber auch geändert."

"Ja?"

"Ja, das hat er. Aber ich müsste lügen, wenn sich sein Charakter dadurch verändert hätte. Er ist immer noch so skrupellos wie damals, doch nun hat sich sein Ziel geändert. Er kriecht dem Oberhaupt der Saeki nun nicht mehr in den Hintern." Sarumi lächelte etwas bei der Ausdrucksweise.

"So, das Bett ist fertig." Sagte Mikako.

"Danke dir." Sagte Sarumi und wischte sich die Tränen weg.

"Komm, ich zeige es dir." Sagte Mikako. Sarumi folgte ihr in Mikakos Zimmer. "Na ja, das ist dein Bett. Ich habe dir einen Pyjama von mir rausgelegt. Und das Badezimmer ist gleich gegenüber."

"Ich danke dir Mikako."

"Ist doch selbstverständlich."

"Naja, bei euch. Bei mir war es nie so, dass man mich mit offenen Armen empfing."

"Aber nun bist du bei uns und dann ist ja auch alles gut so." sagte Mikako und machte die Tür hinter sich zu.
 

Mikako machte sich im Badezimmer fertig, nachdem Sarumi und Ro drinnen waren und ging dann zu Ro ins Bett. "Ist das ein neues Nachthemd?" fragte er sie.

Sie nickte. "Ja, habe ich mir im KISHUU gekauft, gefällt es dir?"

Er ging zu ihr, küsste ihre Lippen und ihren Hals. "Ich finde es wunderschön an dir." Sagte er. Sie lächelte und huschte dann ins Bett.
 

Am nächsten Tag, aßen die Freunde bei Kyo und Anzu zu Frühstück, da sie Sarumi auch gerne kennen lernen wollten. "Sarumi..." sagte Kyo und umarmte diese.

"Kyo... Es ist schön dich zu sehen." Sagte das Schwarzhaarige Mädchen. Anzu reichte dem Mädchen die Hand. "Ich bin Anzu... Die Frau von Kyo und die Mutter seiner Tochter." Sagte sie mit einem Lächeln.

"Hallo..." sagte Sarumi schüchtern.

"Ich werde heute Nachmittag zu Vater gehen." Sagte Ro, während dem Essen.

"Was?" fragte Kyo.

"Du tust was?" fragte Anzu.

"Zu Vater?" fragte Sarumi.

"Ehrlich?" fragte Mikako.

Er schaute alle Anwesenden an. "Ja, ich habe mir das gestern gut durch den Kopf gehen lassen und ich sollte langsam über meinen Schatten springen." Mikako suchte unterm Tisch nach seiner Hand und drückte diese. Er lächelte sie an.

"Mikako?" Kyo schaute sie an. "Das ist doch dein Werk, nicht wahr?" Diese nickte.

"Und du meinst, dass ist eine gute Idee?" fragte Kyo nun Ro.

"Na ja, einen Versuch ist es doch mal wert."

"Wenn du meinst." Sagte Kyo und seufzte etwas schwer.

Sarumi die geschweigt hatte, sagte nun "Ro..."

"Ja?"

"Ich möchte dich gerne begleiten."

"Du willst was?" fragte Kyo außer sich.

"Ja, ich möchte gerne mit Vater reden."
 

Mikako kam mit, als seelische Unterstützung für Ro und Sarumi, aber auch um dazu zu Sorgen, dass es keine Verletzte geben wird. Die drei Gäste des Hauses Saeki wurden in das Teezimmer des Heeren geführt.

"Hier hat sich aber nicht viel verändert." Sagte Sarumi.

"Nein, dass hat es nicht. Du kennst ja unseren Alten."

"Ro..." sagte Mikako.

"Ist ja schon gut."

"Mikako..." sagte Fujitaka Saeki überrascht. Und auch als Ro und Sarumi sich umdrehten, viel er fast aus den Latschen, wie man zu gut sagen würde.

"Ro... Sarumi..." Das Oberhaupt der Saeki musste sich erstmal setzten. Und seufzte.

"Mit so viel Besucht hatte ich doch nun nicht gerechnet."

"Vater... ich bitte dich." Sagte Ro.

Herr Saeki lächelte Mikako an. "Ich danke, dir." Sagte er zu ihr.

Sie lächelte. "Das habe ich doch gerne getan. Auch wenn ich schon fast aufgehört hatte auf diesen Besuch zu hoffen." Gestand sie ihm. Nun wurde den Anwesenden Tee serviert.

"Sarumi, was hast du denn so getan?" fragte Fujitaka sie.

"Vater... Du weißt doch, wo ich die ganze Zeit war."

"Nein, das wusste ich nicht mehr, als du damals mit 17 mit der Schule fertig warst und von Tante Shinyoku gegangen bist."

"Das meinst du... Wie du siehst, bin ich nun Tempelanwärterin?"

"Ja, du wolltest schon immer in einem Tempel arbeiten." Sagte Fujitaka und seufzte. Dann schaute er in den Tee, der in seiner Tasse war. "Ich weiß, dass ich einen großen Fehler begangen habe, als ich dich weg geschickt hatte und dass hatte ich selber erst viel zu spät gemerkt. Ich war ein riesiger Rabenvater und habe zu viele Fehler in eurer Kindheit gemacht, die ich nie und nimmer in einem Leben gut machen könnte, aber ich möchte ich bei dir entschuldigen, für dass, was zu entschuldigen ist und hoffe, dass du mir noch eine Chance gibst." Ro seufzte. Mikako stupste ihn an und meinte damit, dass er sich etwas besser benehmen sollte. "Ro, du weißt vielleicht gar nicht, wie sehr ich froh war, als Mikako mir erzählte, dass du deinem Traum ein Arzt zu werden nach gingst. Letztendlich wollte ich euch alle so erziehen wie es mein Vater mit mir tat und ich ihn deshalb hasste, doch das alles wurde mir erst klar, als ich euch alle aus meinen Haus vertrieben und verloren hatte."

"Vater..." sagte Sarumi leise. Alle schaute Sarumi an.

"Ich werde versuchen dir zu verzeihen."

"Oh Sarumi..." sagte dieser überglücklich, stand auf und nahm seine Tochter in den Arm.

"Vater... Du weißt, dass du bei mir nicht so leicht durch kommst...."

"Das ist mir klar Ro... Aber ich bin dir schon dankbar, dass du her gekommen bist. Das bedeutet mir schon sehr viel."

Ro stand auf. "Nicht das du denkst, dass ich das für dich getan habe, nein, nur für Mikako, bin ich nun hier." Sagte er und ging.

"Aber Ro..." sagte Mikako.

"Lass ihn Mikako... So war er schon immer und das wird sich nicht mehr bei ihm ändern."

"Warum nicht? Wie meinen sie das?" fragte Mikako.

"Er ist genauso stur wie ich, deshalb." Sagte Fujitaka.
 

Ro ging den langen Gang entlang und suchte die Tür zu seinem Zimmer. Er öffnete sie und staunte, dass das Zimmer noch genauso aussah, wie er es verlassen hatte. Er lächelte. Irgendwas in ihm freute sich darüber.

Liebe oder Leben

Kann es sein, dass man manche Dinge erst dann versteht und erkennt, wenn sie schon längst um einen herum geschehen sind. Und obwohl mal sie sehen will, die Augen einem dennoch nicht den Blick zu Erkenntnis offenbaren.

Liebes Tagebuch, Der Besuch bei Fujitaka Saeki, war etwas Besonderes. Was unbedingt hier aufgeschrieben werden sollte. Und ich glaube, obwohl ich weiß, das Ro das nie zugeben würde, hatte er seinem Vater schon verziehen. Ro war einfach ist und bleibt nun mal stur!
 

Liebes Tagebuch,

obwohl ich doch ganz schon Bammel hatte, habe ich dennoch die Hauptrolle in dem Theaterstück bekommen.

Shikku sagte, dass ich sowieso viel besser als all die anderen Mädchen war, die vorgesprochen hatten, doch ich hatte das bezweifelt. Naja, auf jeden Fall würde ich die weibliche Hauptrolle spielen.

Und soll ich dir was ganz unglaubliches erzählen? Die männliche Hauptrolle wird ein junger Mann spielen, der schon eine Menge Erfahrung als Theaterschauspieler hat. Und sogar schon in Amerika gearbeitet hatte, zwischen all den anderen tollen Stars. Ist das nicht etwas Tolles? Shikku meint, dass sie wohl neben ihm, egal wie egoistisch, er auch sein mag, kein einziges Wort heraus bringen könnte. Und das aus Shikkus Mund.

Ro hat mit Josh gewettet, dass sie dennoch reden wird. Josh hat dagegen gestimmt. Ich glaube, dieser Schauspieler, ist nicht im geringsten egoistisch oder was man sonst von all den Stars in Armerika sagt, ich glaube, er ist ganz normal. Aber das wird sich ja dann noch heraus stellen. Ich bin schon ganz aufgeregt, wenn er neben mir auf der Bühne, zum ersten Mal stehen wird. Ich neben einem Star. Nicht das ich übermütig wird oder so was, davon werden mich Shikku und Anzu schon bremsen, aber... Natürlich war es schon etwas besonderes, als ich das erste Mal überhaupt mit all den anderen erfahrenen auf der Bühne stand, doch nun, wäre es etwas ganz anderes. Schließlich bin ich noch eine Anfängerin in diesem Teil der Kunst.
 

Mikako Yagima war gerade vom KISHUU auf den Weg nach Hause. Sie hatte sich sehr verspätet und Tsuki wartete sicherlich schon hungrig an der Tür auf sie. Doch Aoi bat sie, ihm noch etwas bei welchen Entwürfen beiseite zu stehen. Und das tat sie natürlich auch. Auch wenn sie nicht gedacht hatte, dass das so lange gehen würde. Sie hörte Discman, eine English-Lern-Cd. Anzu hat sie ihr empfohlen, damit könnte sie ihr English

Noch besser auf arbeiten. Mikako lernte gerne und ihre Noten hatten sich dieses Jahr deutlich gebessert und dass lag auch an diesen Cds, die Anzu ihr immer gab. So konnte sie immer, wenn sie eine Pause hatte, lernen.

Die Berufsberaterin ist gerade in der Schule und Morgen wäre Mikako an der Reihe. Mikako hoffte, dass diese Frau ihr eines der tollen Colleges vorschlagen würde. Denn sie würde gerne studieren. Sie hoffte, dass die Frau das sagen würde. Bei Shikku war es jedenfalls so und Shikku war nicht wieder zu erkennen, als sie aus dem Büro kam. Aber sie wusste, dass sie sich für das College hier entscheiden würde. Es ist für seine tolle Ausbildung in Kunst, Musik und Theater bekannt. Mikako würde hier auch gerne ans College gehen, doch sie wusste nicht so recht, ob sie diesen Anforderungen, hier gewachsen sei. Auch Shikku sagte: "Meine liebe Schwester, wenn die Frau sagte, dass ich auf diese College gehen kann, dann kannst du da mit links hin, wenn nicht sogar auf weit aus bessere."

Aber Shikku war ihre Freundin und sie musste so etwas schließlich sagen. Mikako hatte sich fest vorgenommen, dieses College besuchen zu können.
 

Im Moment hörte sie die Worte des jungen Mannes in ihrem Ohr und las noch nebenbei ein Buch für die Literaturstunde. Es war freiwillig. Aber Mikako wollte dies lesen. Es war ein sehr gutes, aber auch anstrengendes Buch. Sie musste sehr viel Nachdenken um mit zukommen. Es war eben ein Buch, für die Collegeklassen. Aber Mikako hatte sich vorgenommen, zu pauken.
 

Doch sie war so in ihrem Buch und den Worten des jungen Mannes vertieft, die sie immer wieder nach sprach, dass sie nicht auf den Verkehr achtete. Sie spazierte über die Fahrbahn, ohne eines der Autos zu hören.

Als sie das Kapitel durch gelesen hatte, schloss sie das Buch und er jetzt sah, sie das vorbeirasende Auto.

Ihre Augen weiteten sich. Und sie konnte sich nicht bewegen. Sie wollte ja rennen, von der Fahrbahn runter, aber ihre Beine wollten nicht.

Und dann...

Es war einfach alles zu schnell.
 

Ro Saeki rannte eilig den weißen Gang entlang. Am Schalter blieb er stehen.

"Herr Saeki, haben sie keinen Dienst in der Kinderstation?"

"Doch Schwester. Aber meine Verlobte Mikako Yagima wurde so eben hier eingeliefert!"

"Ihre Verlobte...? Das ist ja..."

"Wo ist sie? Wie geht es ihr?" fragte er die Schwester. Erst jetzt wusste, er wie sich all die Angehörigen fühlen mussten, wenn sie an diesem Schalten standen und auf eine gute Nachricht warteten.

"Sie liegt in der Intensivstation. Im Zimmer I23."

"Danke, Schwester."

"Aber..." Die Schwester wollte ihm noch etwas sagen, aber da war er schon los gerannt, zum Aufzug.
 

Es war ein leuchtend helles Licht, dass sie umgab. Das Braunhaarige Mädchen, um das es hier geht, mit den strahlend blauen Augen, schwebte.
 

Es war ein merkwürdiges Gefühl.

Ich hörte so viele Stimmen, doch ich konnte nur dieses Licht sehen.

Und mein Körper... Ich fühlte mich so ewig leicht und als schwebte ich über alle hinweg.

"Mikako!" vernahm ich nun genau Ros Stimme.

Und dann war da auch noch Anzus Stimme.

Es wurde plötzlich so dunkel und kalt wurde mir.
 

"Herr Saeki, schön dass Sie..."

"Entschuldigen, Sie ich konnte erst jetzt kommen! Wie geht es ihr? Was ist denn geschehen?"

Der Arzt vor Ro schaute ihn an. Er faltete seine Hände zusammen und seufzte. "Sie hatte einen Autounfall."

"Autounfall?"

"Ja, einen Autounfall."

"Aber wie konnte denn das... Sie war doch sonst immer so vorsichtig."

"Sie hatte Kopfhörer in den Ohren und war in ein Buch vertieft."

Ro stützte sich gegen eine Wand, in dem er seine Hände gegen diese stützte. Er seufzte. "Ich sagte ihr ja, dass sie zu viel lernte. Aber sie wollte einfach nicht aufhören." Sagte er.

"Dr. Saeki, es geht ihrer Verlobten so weit gut."

Ro schaute ihn an. "Ja? Ist das auch ihr Ernst?" fragte er.

"Gewiss!" sagte er.

Ro lächelte leicht. "Das ist gut... Ist sie denn schon wach?"

Der Arzt schüttelte den Kopf. "Nein, sie befindet sich noch unter der Betäubung."

"Betäubung?"

"Ja, aber es geht ihr gut."

Ro atmete erleichtert auf. "Und wie sehen ihre Verletzungen aus."

Der Arzt ging ein paar Schritte mit Ro. "Na, wissen sie Dr. Saeki. Sie hat massives Glück gehabt. Es sind nur ein paar Quetschungen und ein 4 Rippen gebrochen und sie hat eine leichte Gehirnerschütterung. Aber ihr rechter Arm macht mir ein bisschen Sorgen, aber das wird sich schon legen, wenn sie aufgewacht ist."

Ro nickte.
 

"RO!" hörte er die Stimme von Anzu. Ro drehte sich um, so dass sein kurzes braunes Haar im Zuge wehte. Anzu kam auf ihn zu gerannt. "Wie geht es ihr? Sag, dass es ihr gut geht!"

Ro drückte sie an sich. "Es geht ihr gut."

Anzu liefen Freudentränen herunter. "Gut... meine arme kleine Schwester..."

"Ro, was ist denn geschehen?" fragte Kyo.

"Sie hatte einen Autounfall."

"Nein, das kann nicht sein. Mikako doch nicht, sie ist doch immer so vorsichtig." Versicherte Anzu.

"Sie war in einem Buch vertieft." Sagte Ro.

"Aber... Aber..." meinte Anzu nur. Kyo drückte sie an sich.

"Sie können nur zu ihr gehen." Sagte eine Schwester zu den 3 Menschen.
 

Sofort und mit raschen Schritten betraten sie das Zimmer, in dem Mikako lag. Ro erschrak, als er seine Mikako dort in dem weißen Bett liegen las, an so viele Schläuche angebunden und dann diese Maschine, die ihren Herzschlag anzeigte. Er sah dieses Bild tagein tagaus, doch nun erst, erschreckte es ihn. Sie war blas.

Anzu setzte sich an den Stuhl und streichelte ihr übers Gesicht. "Du Dummerchen." Sagte Anzu. "Mach die Augen auf, mein kleines Dummerchen." Sagte sie.

"Anzu..." meinte Kyo und legte den Arm auf ihre Schulter.

Anzu blickte Ro an. "Ro..."

Er war so fertig. "Ich hatte nicht auf sie aufgepasst, so wie ich es dir versprochen hatte, Anzu. Es tut mir Leid."

"Ro." Meinte Anzu.

"Ro, du kannst doch nichts dafür."

"Ich sagte ihr nur, dass sie aufhören sollte zu lernen, aber sie wollte einfach nicht. Ich hätte..."Anzu stand auf, ging auf ihn zu. "Ich hätte sie beschützen sollen. So wie ich es dir doch versprochen hatte." Ein Knall durch flutete das Zimmer. Anzu hatte ihm eine Ohrfeige gegeben. Ros weit aufgerissene Augen schaute ihre an. "Dummkopf!" sagte sie zu ihm.
 

Ro schloss die Augen, als er sie wieder öffnete, schaute er Mikako an. Wie seelenruhig sie da lag. "Siehst du, sie lebt noch! Also sprich nicht von ihr, als sei sie schon tot!" sagte Anzu erregt.

Ro nickte. "Danke, Anzu." Ro setzte sich auf den Stuhl und nahm die schwache, zarte Hand seiner Verlobten in die Hand.

"Ich werde Shikku und Momji benachrichtigen." Sagte Kyo.

"Ich komme mit." Sagte Anzu. Beide verließen dass Zimmer und ließen Ro mit seiner Verlobten alleine.

"Oh, Mikako..." sagte Ro nur, dann drückte er sein Gesicht in die Decke, ihres Bettes und weinte bittere Tränen.

Er hatte lange nicht mehr geweint gehabt. Aber nun konnte er nicht anders. Was hätte er denn gemacht, wenn dieser Unfall tödlich ausgegangen wäre? Nein! An so etwas sollte er nicht einmal denken! Sagte er sich selber.

Er richtete seinen Blick wieder auf, schaute sie an, und wischte sich die Tränen weg. "Ich werde bei dir sein, meine Mikako. So wie du die ganze Zeit bei mir warst." Sagte er. Er beugte sich zu ihr hinüber und küsste ihre Lippen. Sie waren warm, wenn auch nicht leblos. Also lebte sie! Das sagte er sich, auch wenn es ihm die Maschine auch sagte. "Mikako..." sagte er. Und ein kleines Lächeln huschte über seine Wange. "Alles wird wieder gut... Alles." Sagte er.
 

Kyo und Anzu gingen nun den Gang von den Telefonen in Richtung Mikakos Zimmer, an all den anderen Krankenzimmern entlang. Kyo schaute Anzu an. Sie war verkrampft, das merkte er. Er blieb stehen.

Sie drehte sich um und schaute ihn fragend an. Doch statt etwas zu sagen, zog er sie am rechten Handgelenk zu sich und drückte sie an sich. "Anzu...Du brauchst nicht vor mir die Starke spielen." Und sie nickte und fing an zu weinen. Sie weinte sich in sein Hemd hinein und er streichelte ihr tröstend übers Haar. Jede einzelne Träne ließ sie freier sein. Als würde jede einzelne Träne, ihr etwas vom Schmerz nehmen, denn sie im Moment empfand.

"Es wird alles wieder gut." Sagte Kyo. Sie nickte, aber die Tränen ließ sie nicht halten. Sie brauchte das und er wusste das.
 

Liebes Tagebuch,

ich dachte immer, dass ich Ro nur wegen Nichtigkeiten benutze und er mich dann immer trösten musste.

Aber gerade diese Nichtigkeiten, bedeuteten mir sehr viel.

Und so wie Anzu von Kyo getröstet und in seinen Armen behütet wurde, so würde ich auch immer von Ro behütet sein. Ro... Vielleicht ist mir erst jetzt klar geworden, wie wichtig du für mich bist und dir das vermutlich ebenfalls auch. Manchmal dachte ich wirklich, ich wäre eine Last für dich, schließlich leben wir in doch ziemlich verschiedenen Welten. Aber ich habe dir meine Welt offenbart und du mir deine und so haben wir eine Brücke zwischen diesen Welten gebaut. Und ich hoffe, dass sie niemals zerbrechen wird.

Mikako erwacht?

Ro war den ganzen Tag bei Mikako im Zimmer. Er versuchte es zumindest. Nun war er froh, dass er im Krankenhaus arbeitete und immer so schnell zu ihr gehen konnte. In letzter Zeit hatte er wirklich wenig Zeit für Mikako, aber nun war sie ja bei ihm im Krankenhaus, auch wenn man daran eigentlich nichts Positives sehen sollte. Und in der Zeit die er nicht da war, versuchten es Shikku, Momji, Aoi oder Anzu und Kyo bei ihr.

Sie erzählten ihr von allen Neuigkeiten oder lasen ihr in der Zeitung ein paar Berichte vor, die Mikako gerne bestimmt selber gelesen hätte. Aber sie wollte einfach nicht die Augen öffnen. Manchmal wenn Ro ins Zimmer kam und sie so daliegen lag, in dem weißen Bett, friedlich schlummernd, fand er, dass sie wie ein Engel aussah.

Dann lächelte er, setzte sich zu ihr und küsste ihre Hand. Er streichelte sie mit seinem Daumen, wie er es immer tat. Doch dieses Mal machte sie nicht die Augen auf und schaute ihn nicht durch ihre wunderschönen blauen Augen an. Es war wohl ein sehr langer Traum, aus dem sie im Moment noch nicht erwachen konnte.

Sie lag auch nicht im Koma, sie wollte einfach nur nicht die Augen öffnen.
 

Ich spürte, als Ro meine Hand jedes Mal küsste. Es war als ob mein Herz davon fliegen wollte. Ich spürte ganz stark Ros Gegenwart, auch wenn meine Augen verschlossen waren.

Das was ich für Ro empfinde ist anders als bei jedem anderen Menschen. Da ich früher immer Perfektion anstrebte, denke ich immer erst, ich müsste irgendetwas tun, wenn ich mit jemand zusammen bin.

Aber Ro..., war der Einzige dem ich völlig gleichwertig begegnen konnte und deshalb konnte ich auch ihn vertrauen! Auch wenn ich immer viele Freunde hatte, war ich dennoch alleine.

Und hielt immer eine gewisse Distanz zu meinen Freunden.

Das hatte mit dem Verlust meiner Eltern zu tun. Weil ich einfach Angst hatte, verletzt zu werden. Wieder verletzt zu werden und einen ungeheuerlichen Schmerz zu fühlen. Der einfach unerträglich damals war.

Ich wusste das Anzu bei mir war und mich immer behütet hatte, aber ich wollte damals lieber alleine sein. Ja, ich fraß das ganze wohl ziemlich in mich hinein. Aber ich konnte damit einfach nicht anders umgehen. Ich war doch noch ein Kind! Ein kleines Kind, das seine Eltern verloren hatte.
 

"Hey, Freundin..." sagte Shikku. Sie setzte sich auf den Sessel neben Mikakos Bett. "Soll ich dir was sagen, Schwesterchen, ich habe über so manches nachgedacht..." Sie schaute Mikako an.

Und eigentlich wollte sie weinen. Aber sie konnte nicht. Denn Mikako wirkte, obwohl sie einfach nur so da lag, stark auf sie. "Egal auch. Also heute in der Schule war es vielleicht lustig. Jin hatte sich mit Aiko gezofft. Das war ein richtiger Zickenstreit gewesen. Momji fand das alles sehr interessant und auch die anderen. Und die beiden hat es nicht mal gestört, dass sie beobachtet wurden. So weit ich sagen kann, ging es Toshi. Du erinnerst dich doch an diesen Typen aus der B-Klasse. Er hat schwarzes dichtes Haar und trägt meist die schwarze Sonnenbrille. Um den ging es! Aiko ist voll in den verschossen und Jin, die das wusste, hat sich dennoch mit Toshi verabredet. Du weißt, ja gar nicht was das für ein Theater war. Und sogar Mrs. Fujimo hatte Probleme mit ihrem Unterricht anzufangen, bis sie die beiden einfach zum Direx geschickt hat und das war wohl das beste... Obwohl, denn nach der Stunde ging es in den Pausen weiter."

"Oh..." sagte eine Krankenschwester, die gerade ins Zimmer kam.

"Guten Tag mein Name ist Avalon Shikku, ich bin Mikakos beste Freundin."

"Das ist schön... Aber könnten Sie für einen Moment, das Zimmer verlassen. Ich müsste sie waschen." Shikku schaute auf ihre Freundin, lächelte dann und nickte. "Ja, ich glaube, Sie kann mich für kurz entbehren." Die Krankenschwester lächelte, als Shikku das Zimmer verließ. Geschafft verließ Shikku das Zimmer und lehnte sich gegen die Wand. Sie seufzte. Es war schwer ihre Freundin, die immer eine Schwester für sie war, so da liegen zu sehen. So abwesend, obwohl sie doch anwesend war.
 

"Hier." Sagte jemand. Sie schaute auf. Ro stand neben ihr und hielt ihre Coladose hin.

"Danke, das ist lieb von dir." Sagte Shikku. Ro nickte. Er setzte sich auf den Stuhl, der ihr gegenüber stand. Sie setzte sich neben ihn. "Ro, warum macht sie die Augen einfach nicht auf? Ihr geht es doch gut."

Ro nickte und trank einen Schluck. "Wenn ich sie so daliegen sehe, glaube ich, es ist sogar ganz gut, dass sie noch nicht erwacht."

"Wie? Warum sagst du so was?"

"Ganz einfach. Ich habe sie in letzter Zeit zuhause, nicht einmal so friedlich da liegen sehen."

Shikku nickte leicht. "Sie hat sich ständig irgendetwas aufgebunden."

"Genau das meine ich. Mikako, hatte in letzter Zeit, keine Zeit für sich. Sie war ständig unterwegs, um für mich irgendwelche Dinge zu erledigen. Einkaufen, Briefe wegbringen, Telefonate für mich entgegen zu nehmen, kochte für mich, machte meine Wäsche, besuchte mich im Krankenhaus."

"Hatte immer ein offenes Ohr für Momji und mich. Nähte mir ständig neue Dinge, half mir bei den Hausaufgaben, der Hausarbeit oder so was."

"Und ich wette Anzu, Momji und Aoi könnten auch noch so Einiges aufzählen, was sie für die drei erledigte." Shikku nickte gezwungen. "Ich verstehe einfach nicht, warum sie das alles macht." Meinte Ro und lehnte sich mit einem Seufzer zurück. "Sie denkt nicht einmal an sich... Und dann war da auch noch die Sache mit meinem Vater."

"Ro... aber sie hat das ganz gerne getan."

"Da liegt meiner Meinung nach auch das Problem. Sie ist einfach eine zu gute Seele, für diese Welt." Sagte er mit einem Lächeln. Die Krankenschwester kam wieder aus dem Zimmer. Sie lächelte Shikku und Ro an.

"Geh wieder zu ihr, ich möchte nicht, dass sie allzu lange alleine ist. Ich schaue nachher noch mal nach ihr."

Shikku lächelte Ro an. Dieser schaute sie fragend an. "Was ist?"

"Du kannst ja richtig süß sein." Sagte sie und grinste ihn an. "Das war auch Mikakos Werk. Du hättest dich früher sicherlich nicht so rührend um einen anderen Menschen gekümmert." Ro nickte. Shikku stand auf. "Danke noch mal für die Cola." Meinte sie und ging wieder zu Mikako ins Zimmer.
 

Ro schaute auf die Coladose die er in seinen Händen hielt. Und lächelte. Ja, es war Mikakos Werk.

Shikku hatte Recht. Vor Mikako hatte er wirklich immer nur an sich und seinen Traum gedacht.

Doch nun... War es sein Traum, mit Mikako glücklich zu werden. Mit ihr und nur mit ihr, eine Familie zu gründen. Das war sein Traum!
 

Das blonde Mädchen setzte sich zu ihrer besten Freundin ans Bett und beobachtete ihren friedlichen Schlaf.

"Jetzt habe ich ja was vollkommen vergessen. Ich soll dich ganz lieb von meinen Brüdern grüßen lassen. Kakeru und Masaru kommen dich demnächst auch mal besuchen. Doch Satoru kann im Moment nicht, er hat viel um die Ohren musst du wissen. Aber er hat schon ein neues Buch für dich, wenn du... wenn du wieder... Mikako mach endlich die Augen auf..." Ihr fielen Tränen sacht aus den Augen. "Und schau mich wieder an!" bat sie. Shikku schluchzte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Es bringt überhaupt nichts, den Kopf bis in alle Ewigkeit hängen zu lassen.

Was geschehen ist, ist nun mal geschehen, auch wenn man sich auf den Kopf stellt.

Ich habe eine Menge in meinem Leben gelernt und gesehen, aber wahrgenommen habe ich es erst in diesem Moment.

Als Kind fühlte ich mich oft einsam. Ich fragte mich oft, ob es eine Person gäbe, die mich ernst nimmt und mir Geborgenheit und Liebe schenken könnte.

Natürlich war da Anzu, aber sie sah in mir immer ihre kleine kränkliche Schwester.

Ich war früher, nachdem unsere Eltern gestorben sind, sehr oft krank.

Es gab sie! Diese eine Person, die mir in einsamen Momenten eine tröstende Hand reichte!

Shikku! Sie war immer da und ich möchte ich für alles danken.

Und dann Momji! Er ist zu einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden.

Beide liebe ich sehr. Auch gerade weil sie immer sagen, was sie denken.

Da ich das nie konnte. Ich traute mich einfach nicht.

Ich hatte nicht die Kraft dazu.

Ich konnte nie so offen der Welt gegenüber treten.

Ich versteckte mich immer hinter einer unsichtbaren, aber stabilen und sicheren Wand.

Es gab eine Zeit, da wurde ich verwöhnt und in dem Glauben gehalten, ich wäre anderen Menschen überlegen. Doch das war nichts als Einbildung! Eine perspektivische Verzerrung in meinem kleinen Universum!
 

Ro versuchte so oft wie möglich in meinem Zimmer zu sein. Er nahm dann immer meine Hand in die seine, streichelte diese zärtlich mit seinem Daumen.

Zur Begrüßung küsste er oft meine Stirn oder meine Lippen und das war sehr gut.
 

"Hey, meine Mikako..." Er schaute auf den Ring, den Verlobungsring, den er mir zu Weihnachten geschenkt hatte. "Ich finde du hast dich in letzter Zeit ziemlich überfordert, findest du nicht?... Also ich schon! Und ich sage dir das, als Ro, dein Freund!" Er lächelte etwas.

Er fand es irgendwie immer komisch, wenn die Leute hier mit den Patienten so sprachen, aber es war im egal, was die anderen dachten. "Es ist mir so egal, was die anderen Leute hier von mir denken. Ich rede mit dir, so oft ich will und ich würde, so gar über den Lautsprecher mit dir reden, wenn ich die Chance dazu hätte. Mikako... Der einzige Mensch, der mit etwas bedeutet bist doch Du!"

Es war als würde er ein kleines Lächeln auf ihren Lippen sehen. Und obwohl er Arzt war, hoffte er, dass es so war. "Es ist schon so selbstverständlich gewesen, dass wir beieinander sind. Seit wir uns richtig kennen, waren wir kaum mehr als einen Tag voneinander getrennt. Wir haben uns gegenseitig zu dem gemacht, was wir jetzt sind. Du hast mich zu dem Arzt gemacht, der ich bin... Wir haben eine tiefe Beziehung aufgebaut, die über einfaches sich mögen weit hinausgeht. Zum ersten Mal spürte ich wie viel mir an dir liegt, meine Mikako. Ich liebe dich!"

"Doktor Saeki! Bitte kommen Sie mal!" sagte eine Schwester.

"Sofort!"

Ro stand auf und beugte sich zu ihr hinüber, um sie auf die Stirn zu küssen und ihr zärtlich über die Wange zu streicheln und sagte: "Ich komme nachher noch mal!" bevor er verschwand.
 

Mikako lag schon knapp 2 Wochen in diesem Zustand.

Und Ro versuchte jeden Tag, seiner Minuten bei ihr zu bleiben.

Oft schob er das andere Krankenbett an ihres heran und schlief neben ihr.
 

Ich bin zwar traurig, dass wir uns erst mal nicht sehen können, aber dann will ich wenigstens ein Stückchen reifer und stärker zu dir zurückkommen. So dass Du mich mehr liebst.

Vielleicht hast du Recht, Ro und ich nehme mir nun diese Zeit der Stille, die ich in der letzten Zeit nicht hatte.

Aber ich möchte bald wieder die Augen öffnen und nach Hause kommen. Ich möchte bald wieder mit Lily und Kamui spielen. Bald wieder mit Momji und mit Shikku und all den anderen in der Schule sitzen und lernen.

Bald wieder mit Anzu reden, einfach nur reden und ihr zuhören. Und vor allem möchte ich bald wieder dass du mich in deine Arme nimmst. So wie du es immer getan hast. Aber etwas Sonderbares ging in mir vor.

Zum ersten Mal in meinem leben, war mein Kopf frei von Sorge!
 

Auch Kamui kam Mikako mit seiner Mutter besuchen und auch Fujitaka Saeki war mit Sarumi hier an ihrem Bett gewesen. All diese Menschen verdankten Mikako etwas. Vielleicht hatte Ro ja Recht und sie ist in gewisser Weise ein Engel.

Ein kleiner unschuldiger Engel, der sich an Liebe und Zuneigung sehnt.

Ein Engel, der das was er hat, hütet und weiß, dass er es hat und sich so glücklich schätzt.

Und das sollten alle Menschen auf dieser Welt.

Sie sollten über all das nachdenken, was sie haben und wie glücklich sie sein können, dass sie es haben.

Wie Freunde, die einem bei stehen. Es muss ja nicht unbedingt, am Krankenbett sein oder so was schlimmes. Aber einfach jemand der da ist! Wenn man ihn braucht!

So jemanden sollte jeder Mensch haben.

Denn dann gibt es so was wir sozialer Tod nicht! Oder andere schlimme Sachen! Man fühlt sich nicht alleine und so einsam, wie sich mal gefühlt hatte. Man sollte sein Glück bewahren. Auch wenn niemand das Recht auf Glück, auf dieser Welt gepachtet hat, sollte man es dennoch in seinem Herzen für einen Moment bewahren.
 

Es war ein Sonntag.

Ein wundervoller Tag fand Ro. Die Sonne schien direkt in Mikakos Zimmer und ließ die Blumen die Anzu ihr jeden Tag mitbrachte noch viel wundervoller aussahen und dufteten. Chrysantheme. Eine von Mikakos Lieblingsblumen. Er erinnerte sich, was sie über die Blumen mal zu ihm gesagt hatte: "Siehst du die zarten Blüten, sie sind sehr schwach. Aber ihre Farbe ist leuchtend und kräftig. Weißt du, in der Blumensprache heißt Chrysantheme Unschuldig. Ja, unschuldig. Und ich finde, dass diese Blume sehr unschuldig ist. So wie dieser eine Dichter, dessen Namen mir gerade nicht einfällt einmal sagte: >Ihre Dornen sind zu klein und zu schwach um sie gegen die Welt zu schützen, deshalb muss ich meine Blume beschützen<. Auch wenn ich glaube, er hat eher die Rose gemeint, aber ich finde, dass das zu diesen Blumen besser passt auch wenn sie keine Dornen haben. Verstehst du was ich meine?" Und wie sie ihm bei der Frage angeschaut hatte. Unschuldig!

Ro saß neben seiner Verlobten am Bett und hielt ihre Hand. Er las ihr in der Zeitung vor. Dann blickte er überrascht auf.

Hatte er da gerade einen Händedruck gespürt? Er schaute auf die Hand die er umklammert.

Ihre Finger... Ihre zarten und so schwachen Finger... sie bewegten sich.

Dann blickte er auf, in ihre Gesicht. Ihre Lider bewegten sich!

Sie bewegten sicht!

Und ganz langsam öffnete sie ihre Augen. Strahlend schaute er sie an.

Nur langsam konnte Mikako ihre Umgebung wahrnehmen und realisieren. Dann blickte sie Ro an.

"Ro..." sagte sie leise und lächelte.

Überglücklich sprang er vom Stuhl auf und umarmte sie.

"Endlich bist du wieder erwacht!" flüsterte er ihr ins Ohr.
 

Ist das schön, die Form des geliebten Menschen... Seine Schwere... Seine Wärme... Das Gefühl wie sich das Glück von allen Stellen ausbreitet... wo man ihr berührt... mehr braucht man nicht.

Ich wusste nicht, dass es eine solche innere Ruhe geben kann.

Auf gehts nach Hause

Mikako Yagima musste noch eine Zeit im Krankenhaus bleiben. Zum einem wegen der Krankengymnastik, zum anderen war es Ro wichtig, dass sie noch ein wenig Zeit zum entspannen und ausruhen hat. Aber wer Mikako kennt, weiß dass sie eh wieder anfängt zu lernen. Denn Dank Momji und Shikku verpasste sie nichts vom Unterricht und hatte die beiden schnell wieder eingeholt. Anzu war den beiden dafür sehr dankbar, aber Ro sah es nicht so gerne wenn Mikako wieder zu viel lernte. Natürlich möchte er nicht, dass sie etwas vom Unterricht verpasst, aber dass sie wieder so schnell gelernt hat, dass sie mit Shikku und Momji wieder auf einer Wellenlänge war, passte ihm nicht so ganz. Seiner Meinung nach sollte sie die Gelegenheit nutzen und sich ausruhen. Aber das war eben nur seine Meinung.

Die Tür zu ihrem Krankenzimmer ging auf und Mikako schaute von ihrem Buch auf. Es waren Shikku und Momji. "Schön dass ihr kommt." Sagte Mikako mit einem lieblichen Lächeln.

"Was liest du da schon wieder?" fragte Momji und wies auf das Buch hin, dass Mikako gerade auf den Tisch gelegt hatte.

"Ein Mädchen das hier auch im Krankenhaus liegt, hat es mir empfohlen. Es heißt JOSIE, die Gesichte eines Mädchens."

"Und um was geht es da?" fragte Shikku und setzte sich auf den Stuhl.

"Josephine Margarethe McSully, ein Mädchen, so wie manches andere zu dieser Zeit erlebt in kurzen Abständen ein paar Schicksalsschläge, mit den sie fertig werden muss. Erst stirbt ihre Mutter und dann sollen sie und ihre Geschwister zu ihrem Vater ziehen. Doch dieser hat ein Alkoholproblem und das nicht genug. Er schlägt seine Kinder. Amanda, die beste Freundin von Josie merkt die vielen blauen Flecken und geht zu ihrem Vater, der Arzt ist. Dieser holt Josie und ihre Geschwister von ihrem Vater zurück und bringen sie zu ihren Großeltern. Doch auch da, geht es nur noch mit Problemen weiter. Josie ist inzwischen 16 Jahre alt und ihr Großvater möchte dass sie einen Mann heiratet, den Josie nicht kennt und bei näheren kennen lernen, auch nicht leiden kann. Denn geheim schlägt ihr Herz schon für einen Jungen, Timothy Hampton, aber sie traut sich nicht ihm ihre Gefühle zu gestehen. Und Amanda weiß ein kleines Geheimnis von Timothy, dass er ihr einmal anvertraut hatte.

Und dann verstirbt auch noch ihr Großvater, Simon und nun steht ihre Großmutter alleine mit der großen Farm da. Josie muss sich nun entscheiden, was sie tun will. Eigentlich wollte sie als Lehrerin Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen, doch nun... So hat es mir das Mädchen beschrieben."

"Hört sich interessant an." Sagte Momji.

"Ja ist es, aber ich bin noch nicht sehr weit."

"Warum denn nicht?"

"Ich weiß nicht, ich komme hier nicht wirklich zum lesen?"

"Das verstehe ich nun vollkommen nicht, liebe Freundin." Sagte Momji.

"Warum nicht?" fragte Mikako.

"Warum kommst du in diesem Zimmer nicht zum lesen?" fragte er.

"Momji du kannst Mikako einfach nicht immer verstehen." Sagte Shikku.

"Shikku, ich dachte du verstehst mich wenigstens."

"Nein, da muss ich dich diesmal leider enttäuschen."

"Nun sag schon, spann mich nicht länger auf die Folter." Meinte Momji neugierig.

"Na schau doch mal nach links."

"Da ist dein Fenster." Fasste Momji zusammen.

"Ja und wenn du von meiner Bettseite nach draußen beugst."

Momji beugte sich zu Mikako und schaute aus dem Fenster. "Da ist ein Baum."

"Ja, ein Kirschblütenbaum." Sagte Mikako.

"Jetzt verstehe ich." Sagte Shikku.

"Ach ja? Ich nicht." Sagte Momji.

"Momji! Hallo?! Mikako liebt Kirschbäume."

"Ja, da hast du Recht." Sagte Momji nun. "Aber ich verstehe immer noch nicht so ganz..."

"Wenn der Baum sich leicht im Wind bewegt, dann lösen sich ganz sachte einzelne Blütenblätter und fliegen leise und wie eine Feder durch die Luft. Diesem Anblick könnte ich Stunden entgegen schauen."

"Und dabei ganz ihr Mittag vergessen." Sagte die Schwester die nun das Zimmer betrat. Mikako rutschte mit den Rücken im Bett hinauf um besser zu sitzen.

"Sie wissen ja gar nicht, wenn sie den Blättern da draußen zuschaut, vergisst sie doch tatsächlich zu essen."

"Mikako!" meinte Momji empört, was er natürlich durch einen ironischen Unterton aufplusterte.

"Was sagt den Ro dazu?" fragte Shikku.

"Der Herr Verlobte versucht zwar so gut, wie jede seiner Sekunden hier zu sein und auch seinen Dienst in diese Abteilung zu verschieben, aber er kann sie eben nicht immer vom träumen abhalten." Sagte die Schwester.

"Aber Schwester..."

"Fräulein Mikako... Nicht nur das Herr Saeki ihr Verlobter ist, nein, er ist hier auch noch Arzt und dazu ein sehr guter und beliebter, bei den Mitarbeitern wie bei den Patienten. Das heißt, dass wir uns um seine Verlobte besonders kümmern."

"Aber sie wissen doch ganz genau, dass ich das nicht will."

"Einen Gefallen schlägt man aber nicht ab." Sagte die Schwester und verließ das Zimmer, nachdem sie das Tablett auf den Tisch gestellt hatte.

"Einen Gefallen?" fragte Momji.

"Ja, ich glaube Ro hat hier jede Schwester auf der Station bestochen, nur damit sie ja auf mich Acht geben."

"Wenn das nun mal nötig ist." Meinte Shikku.

"Hey, ich dachte, du stehst auf meiner Seite."

"Nein, ich stehe auf der Seite, um der es um dein Wohl geh. Also im Moment, auf der von Ro. Sag es ihm aber nicht."

"Wie nett." Meinte Mikako.

Momji ging zum Tablett und hob den Deckel hoch. "Sieht doch lecker aus... Wenn ich wüsste, was das ist..." meinte er. Mikako machte den Deckel wieder zu und stellte das Tablett auf den Nachtisch.

"Mikako, du sollst doch was essen." Meinte Momji.

"Ja, sollte ich vielleicht. Aber im Moment habe ich keinen Hunger."

"Wenn das Ro erfährt." Meinte Momji. Mikako grinste. Shikku und Momji schauten ihren Freundin eine Weile schweigend an. Ja, langsam wurde sie wieder die alte Mikako, die sie mochten und liebten. Seit letzter Zeit war sie einfach nicht mehr sie selber, sie hätte in der Zeit nie den Augenblick hier im Krankenzimmer genossen, um einem Kirschbaum bei der Entfaltung zu beobachten.

Doch nun erwachte sie wieder. Sie kam endlich wieder aus der Hölle, in die sie sich selber gebracht hatte.

Shikku lächelte Momji an, dieser nickte zufrieden. "Ist was? Ihr verheimlich mir doch etwas." Meinte Mikako.

"Nein." Sagte Shikku.

"Mikako nicht doch." Meinte auch Momji.

"Na gut, ausnahmsweise will ich euch das mal glauben."

"Ach so, da fällt mir was ein." Shikku kramt in ihren Tasche und holte eine Karte heraus. "Die ist von der gesamten Klasse und auch ein paar, von der Schülerzeitung habe ich auch auftreiben können." Sagte sie und reichte sie Mikako.

Mikako nahm sie mit einem Lächeln entgegen. "Hast du das Titelbild gemalt."

"Nee Kakeru. Er wollte auch etwas dazu beitragen."

"Hätte ich mir auch denken können. Er kann wirklich gut malen."

"Das hattest du ihm nicht nur einmal gesagt und er bildet sich auch etwas darauf ein. Aber nun mach doch mal auf."

"Genau!" hetzte auch Momji. Mikako lächelte. Wirklich jeder aus ihrer Klasse hatte auf der Karte unterschrieben und gute Besserungen oder andere Sachen drauf geschrieben. Es war so süß, das Mikako kurz vor Tränen stand.

Aber sie konnte nicht weinen, zu mindest so lange Momji und Shikku da waren.
 

Doch als sie das Zimmer verlassen hatten, konnte Mikako den Wasserfall nicht mehr stoppen und weinte sich in ihr Kissen. Nach einer Weile spürte sie eine Hand auf ihren Rücken und wie diese sie leicht massierend beruhigte, sie wusste auch ohne aufblicken, wem sie das zu verdanken hatte. Ruckartig setzte sie sich auf und drückte sich an ihn.

"Mikako..."

"Ro... Es tut mir Leid."

"Was tut dir Leid?"

"Ich habe es ja versucht... Aber ich kann..."

"Was denn?" Er streichelte ihr übers Haar.

"Ro, ich kann hier nicht einfach länger liegen, wie in einer Traumwelt, während da draußen alles ohne mich weiter geht."

"Ach Mikako."

"Ro, ich will wieder nach Hause."

"Aber du sollst noch eine Weile hier bleiben."

Sie schüttelte den Kopf.

Er schaute sie an, ihr direkt in die Augen, dann nickte er. "Ich werde mit dem Stationsarzt reden und sagen, dass du dich dann zu Hause den Rest erholen wirst. Einverstanden?"

Sie nickte mit einem breiten Lächeln. "Ich danke Dir Ro..."

Er drückte sie wieder an sich. "Ist schon gut."

Sie nickte. "Ja, jetzt wo du da bist ja."

"Ach Mikako..." sagte Dr. Saeki nur. "Was ist denn passiert?"

"Nichts... Es ist nichts... Aber ich möchte einfach wieder heim.... Und abends immer auf dich warten, ich will nicht, dass du deine freien Minuten hier im Krankenhaus hier an meinem Bett verbringst, du sollst doc auch etwas für dich haben."

"Ach du Dummerchen." Sagte er und küsste sie auf die Stirn, bevor er sie wieder an sich drückte.

"Ro, ich... ich will einfach heim."

"Ich verstehe. Ich werde dann versuchen mir frei zu nehmen und dann schlafen wir mal wieder so richtig aus, ok?"

Sie nickte. "Ja, im Bett zuhause." Nun nickte er. Während Mikako in Ros Armen verweilte, schaute sie auf dem Kirschbaum, der vor ihrem Fenster stand und lächelte.

Kann es wirklich Liebe sein?

Mikako saß über ihren Hausaufgaben und hörte per Kopfhörer ihre momentane Lieblingsmusik. Die Musik zum Film "Eiskalte Engel". Diesen Film hatte sie mit Ro angeschaut und sie fand ihn einfach unglaublich süß. Es klopfte an ihrer Zimmertür, doch sie merkte nichts, sondern summte nur mit dem Lied mit. Erst als Tsuki auf ihre Unterlagen gesprungen war, wurde Mikako hell wach.

"Tsuki was ist denn?" fragte Mikako und nahm nun die Kopfhörer ab. Es klopfte wieder an ihrer Tür.

"Ja?" fragte sie und lächelte Tsuki an. Risushi trat ein.

Sofort stand Mikako von ihrem Stuhl auf. "Risushi...?"

"Hi Mikako."

"Was?"

"Ich warte auf Ro."

"Aber warum?"

"Wir haben Nachhilfe."

"Heute?" Sie hatten doch ausgemacht gehabt, dass dieser eine Abend in der Woche besonders nur den Beiden gemeinsam galt. Wie konnte Ro das nur vergessen?

"Ja, heute." Sagte Risushi.

"Aber..."

Risushi setzt sich auf ihr Bett. "Ihr schlaft also immer noch in getrennten Betten, nach so langer Zeit? Dann kann es ja doch keine richtige Beziehung sein."

"Risushi!" meinte Mikako empört.

"Ja, hast ja Recht. Man sollte so etwas lieber für sich behalten und nicht darauf direkt ansprechen, die Personen um die es geht."

"Risushi!"

Tsuki sprang vom Schreibtisch und flitzte aus dem Zimmer. "Warum bist du denn schon hier?"

"Deine Schwester hat mich rein gelassen. Also meine ältere Schwester, die hat auch schon ein Kind bekommen und sie sieht wesentlich besser aus."

"Rede nicht so über meine Schwester!"

"Hast ja Recht, ich benehme mich gerade unmöglich."

"Da hast du wohl Recht."
 

In diesem Moment hörte Mikako gerade das die Tür geöffnet wurde, sie ging mit raschen Schritten an Risushi vorbei, zur Haustür, wo Ro gerade herein kam. Er küsste Mikako zur Begrüßung wie immer auf die Stirn.

"Hey, schön dich zu ..." Risushi kam aus dem Zimmer von Mikako. "Oh Risushi, du bist schon da?! Das finde ich echt gut." Er geht zu ihr und lässt Mikako so weiteres stehen. Diese drehte sich um und die einzige die ihr noch Beachtung zeigte, war Tsuki. Ro und Risushi gingen in sein Zimmer.

Mikako folgte ihnen.

"Mikako..." meinte Ro.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verschwand sie aus dem Zimmer und knallt die Tür zu. Sie ging in die Küche und setzte Tee auf und machte auch gleich Abendessen.

Wenig später bat sie Ro zum Essen. Als Mikako dann noch mal schnell in ihr Zimmer wollte, weil ihr Handy geklingelt hatte, saß, als sie zurück kam Risushi auf ihren Platz. Nach dem Abendessen ging Mikako noch mal nach Ro schauen. Und als sie in sein Zimmer kam, beugte er sich gerade zu ihr herüber... und sie waren sich so nahe...
 

Ich war erst seit kurzem wieder aus dem Krankenhaus.

Und seit drei Tagen gehe ich wieder zur Schule. Mag sein, dass ich etwas überreagiere, aber es tat weh, dass er sich einfach von mir abgewendet hat und auch die Worte die Risushi mir wenige Minuten vorher gesagt hatte.

Ich war vielleicht auch noch einfach zu schwach um dies mit neutralem Auge zu begutachten.

Aber in diesem Moment konnte ich nicht mehr.
 

Mikako ging in ihr Zimmer und holte sich ihre Jacke, dann zog sie sich ihre Schuhe an und war kurz davor aus dem Haus zu verschwinden.

"Mikako..."

Sie drehte sich um und Ro stand vor ihr. "Wo willst du denn noch hin?"

"Weg hier." Mehr sagte sie nicht. Doch Ro konnte in ihren Augen eine gewisse Verletzbarkeit erkennen.

"Was ist denn los? Bist du in Ordnung?" fragte er sie und ging ein paar Schritte auf sie zu.

"Bleib bitte stehen." Bat sie.

"Warum?"

"Weil ich es so möchte." Sagte sie mit gesenkten Kopf.

"Warum das denn?"

"Weil ich anders nicht kann."

"Was kannst du nicht?"

"Standhaft bleiben."

"Mikako was ist denn los? Ich verstehe nicht..."

Mikako blickt wieder auf und schaut im direkt in die Augen. "Was ist heute für ein Tag?" Ro überlegt. Mikako war dies wieder viel zu lang.

"Mittwoch?" Mikako schüttelte den Kopf. Dann drehte sie sich um und wollte, die Wohnung verlassen.

Doch das "Warte" von Ro stoppte sie.

"Ist es dir eingefallen?" fragte sie, mit dem Rücken zu ihm gedreht. Er schüttelte den Kopf. Mikako drehte sich energisch um. Und er erschrak, sie hatte Tränen in den Augen. "Mika..."

"Heute ist unser Tag! Unser Tag! Verstehst du denn nicht, deiner und meiner! Und dann bringst du Risushi an! Und weißt du, was sie gesagt hat? Na...? Dass wir kein richtiges Paar mit einer ernsten Beziehung sind, da wir nach so langer Zeit immer noch in getrennten... Nein, ich lass es lieber." Sie machte die Tür auf.

"Mikako warte doch!" er geht zu ihr hin und will sie am Arm fest halten.

Sie zog ihren Arm vorher weg. "NEIN! LASS MICH!" schrie sie ihn an. Und es klang für ihn, als hätte sie Angst vor ihm. Als vertraute sie ihm nicht mehr.
 

Ich hatte ihm in diesem Moment sicherlich wehgetan.

Aber ich konnte nicht anders. Ich war einfach wirklich noch zu schwach.
 

Mikako rannte aus der Wohnung und die Tür fiel schwer zu. "Was war denn das für eine Szene?" fragte Risushi, die nun dazu gekommen war. Ro blickt sie an und geht auf sie zu. "Was hast du ihr gesagt?"

"Ich?"

"Ja, du!" meinte Ro. Sie tat unschuldig.

Ro konnte nicht mehr. "Geh jetzt."

"Aber die Nachhilfe."

"Risushi!" knurrte er.

"Wie du meinst." Antwortete sie zickig und packte ihr Zeug.

Ro ließ sich auf die Couch plumpsen und stützte seinen Kopf auf die Hand.
 

Mikako rannte die Straßen entlang.Sie hatte immer noch Tränen in den Augen.

Und ihre Hände froren.Es war kalt und schneite. Es schneite. Ende November und es schneite. Eigentlich fand sie das immer so süß und kuschelig romantisch, doch im Moment, als ihr die Tränen die kalten Wangen herunter liefen, war sie absolut nicht bereit dazu, über so etwas nach zu denken.
 

Ro! Du hast mir weh getan.

Verdammt weh tut mir das!

Hörst du nicht, wie mein Herz schreit?

Ich kann nicht mehr?

Warum hast du diesen Tag vergessen?

Er war uns doch immer der wichtigste in der Woche?

Oder war er nur mir wichtig?

Bin ich vielleicht wirklich die ganze Zeit naiv gewesen und habe alles nur unter einer rosa Brille gesehen?

Liebt er mich vielleicht gar nicht so sehr, wie ich ihn liebe? Sieht er in mir vielleicht doch nur seine kleine Schwester? Hat Risushi am Ende doch noch Recht?
 

Mikako schüttelte den Kopf und bliebt stehen. Dann richtete sie den Kopf gen Himmel und ließ sich die zarten Schneeflocken ins Gesicht fallen. Wo wollte sie nun eigentlich hin?

Dann rannte sie weiter. Sie rannte zu ihrer besten Freundin Shikku. Vor dem Haus derer blieb sie erst mal stehen. Sollte sie wirklich da nun rein gehen? Sollte sie Shikku mit ihren Problemen belasten?

Sie war schon kurz vor dem Umdrehen, doch dann entschied sie sich um und klingelte an der Tür der Avalons.

Sie hörte die Schritte die von innen kamen und betete dass es Shikku war.

Doch es war Gabriel der ihr die Tür aufmache.

"Gabriel..." sagte sie erschrocken.

"Mikako... Komm doch rein." Er sah, dass sie völlig von der Rolle war.

"Nein... ich..." Sie wollte wieder umdrehen.

"Mikako." Hörte sie die Stimme von Kakeru. Sie drehte sich um und blickte ihn an. Er sah, dass sie geweint hatte, er ging auf sie zu und drückte sie einfach nur an sich. "Ist ja schon gut."

"Kakeru..."

"Komm rein." Sagte er und führte sie ins Haus. Gabriel schloss die Tür hinter den beiden. Mikako blickte Kakeru an.Er fragte nach nichts. Das ist gut. Er weiß, eh im richtigen Moment sich richtig zu verhalten.

Mikako kamen wieder mal die Tränen.

"Warte, ich schau mal wo Shikku ist." Sagte Gabriel und ließ Mikako und Kakeru im Wohnzimmer zurück.

Kakeru blickte sie die ganze Zeit an, doch beide schwiegen.

"Mikako..." sagte er dann.

"Ja?" Sie blickte ihn an. Doch mehr sagte er nicht.

Sie verstand was er sagen, wollte und sagte: "Danke."

"Mikako..." sagte Shikku und stürmte das Wohnzimmer. Kakeru blickte Shikku überrascht an. Am liebsten hätte er sich in diesem Moment gewünscht, dass sie erst paar Minuten später dazu gekommen wäre.

"Shikku, es tut mir Leid, dass ich jetzt noch komme."

"Iwo." Sagte Shikku. "Lass uns in mein Zimmer gehen. Danke Kakeru."

"Gerne, Shikku." Sagte er. Kakeru seufzte, als Shikku mit Mikako das Zimmer verlassen hatte.

Gabriel saß neben ihn. "Sag nicht, Mikako interessiert dich?"

Kakeru schaute ihn entgeistert an. "Wie kommst du denn darauf?"

"Ich habe dein Seufzen nur etwas gedeutet." Meinte Gabriel.

Kakeru seufzte wieder, diesmal etwas leiser. "Ja, vielleicht hast du Recht."

"Du magst sie sehr."

"Sie ist mir sehr wichtig."
 

"Hier nimm erst mal ein Handtuch." Sagte Shikku und reichte Mikako auch eines.

"Danke sehr." Sagte Mikako und rubbelte erst mal ihre Haare etwas trocken.

"Nun erzähl mal."

"Mir geht's gut."

"Mikako, es ist 22.00 Uhr und du bist um diese Uhrzeit hergekommen, hast geweint gehabt und bist ganz durchnässt, nun sag schon."

Mikako schmunzelte etwas. "Ist es so offensichtlich?"

Shikku nickte. "Ich glaube, ich liebe Ro mehr, als er mich."

"Mikako!" sagte Shikku empört. "Natürlich liebt er dich."

"Ich weiß nicht." Sagte Mikako.

"Wie kommst du auf so etwas?"

"Er liebt mich einfach nicht mehr." Sagte Mikako.
 

Währenddessen saß Ro Saeki immer noch auf der Couch und grübelte nach. Er schaute auf seine Hand und bemerkte, dass er seinen Verlobungsring gar nicht trug. Sofort sprang er auf und rannte in sein Zimmer.

Er durchforstete jeden Schlupfwinkel nach dem Ring, aber er fand ihn einfach nicht.
 

"Vielleicht solltest du Anzu anrufen." Schlug Shikku vor.

"Nein... Ich weiß nicht. Sonst macht sie sich auch noch unnötige Sorgen."

"Sie ist deine Schwester!"

"Ja, aber wenn ich jetzt anrufe, wecke ich bestimmt Lily durch das Klingeln des Telefons."

"Mikako, du brauchst nicht ständig neue Ausreden." Sagte Shikku empört. Sie kannte ihre Freundin inzwischen sehr gut genug. "Ruf sie an." Sagte Shikku und reichte ihr das Telefon.

Es klopfte an der Tür und Kakeru trat herein. Sein Blick flog sofort auf Mikako.

"Kakeru, was gibt es denn?" fragte Shikku genervt.

"Ich habe euch ein paar Kekse und Tee gebracht." Sagte er.

"Danke dir." Sagte Shikku. Kakeru legte das Tablett ab und ging wieder raus.

"Kakeru..." sagte Mikako.

"Ja?" fragte er und blickte sie an. Doch als sie ihn mit ihren traurigen Augen anschaute, erblasste jede momentane Hoffnung in ihm. "Danke." Sagte sie leise.

"Schon gut." Sagte er und verschwand aus dem Zimmer seiner Schwester. Shikku hatte ihren Bruder beobachtet und wunderte sich etwas. Aber sie sagte lieber nichts, in dem Moment.

"Ro liebt dich, dass kann ich dir versprechen."

Mikako schaute sie an. "Woher weißt du das? Woher weißt, dass ich nicht doch nur eine Schwester für ihn bin?"

"Weil ich Ro nun genug kenne."

"Er... er hat mir heute sehr weh getan."

"Er hat was?" fragte sie empört.

"Er hat mir wehgetan."

"Warum denn das?"

"Woher soll ich dass denn wissen? Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ihm das überhaupt aufgefallen ist." Meinte Mikako.

Shikku stand auf und setzte sich neben sie. "Das ist ihm bestimmt... Was war denn los Mika-chan?"

"Risushi war heute da."

"Heute?"

"Ja, heute. Sie haben Nachhilfe gehabt."

"Aber heute ist doch Mittwoch, euer gemeinsamer Tag oder etwa nicht." Mikako nickte. Shikku seufzte. "Das hatte er bestimmt..."

"Vergessen." Vollendete Mikako ihren Satz. "Ja, das hat er."

"Wie konnte er nur!" meinte Shikku.

"Das weiß ich nicht."

"Du Ärmste." Sagte Shikku und drückte ihre Freundin an sich. "Er hat es bestimmt nur vergessen, weil er heute viel um die Ohren hatte."

Mikako nickte. "Shikku ich kann aber einfach nicht mehr."

"Hey, ..." sagte Shikku. "Es wird doch alles wieder gut. Das ist doch bei euch klar."

"Das hoffe ich." Shikku schaute auf die Uhr. Es war schon eine halbe Stunde später und Ro war immer noch nicht da. Normalerweise war er immer sofort hier, um sich zu entschuldigen und Mikako wieder mit zu nehmen.

"Kann ich heute Nacht...?"

"Klar, kannst du hier schlafen."

"Aber ich will dir keine Umstände machen. Du hast doch bestimmt schon was mit Gabriel geplant."

"Mach dir mal keine Gedanken über Gabriel. Dem ist das schon Recht und wenn er etwas dagegen sagt, hat er ein Problem mit mir." Mikako lächelte wieder etwas.

"Du hast schon ewig nicht mehr hier geschlafen. Das hätten wir eh mal wieder machen sollen." Mikako nickte.

"Ich gehe mal den Jungs Bescheid sagen." Sagte Shikku und stand auf.

"Ist gut." Mikako stand auf und holte sich einen von den Keksen, die Kakeru rein gebracht hatte. Sie schaute auf ihr Handy. Ro hatte ihr noch nicht mal eine Sms geschrieben oder versucht an zu rufen. Und es war auch schon so spät, warum war er noch nicht hier? Oder zumindest anrufen, hätte er doch können, das macht er doch sonst auch immer so.
 

Inzwischen war es schon 23.30 Uhr. Shikku hatte Mikako endlich zum schlafen gebracht. Nun saß sie mit Kakeru und Gabriel im Wohnzimmer und sie besprachen die Lage. "Sonst ruft er immer sofort an oder steht auf der Matte." Sagte Shikku.

"War der Streit wirklich so schlimm denn?" fragte Gabriel.

"Aus Mikakos Sicht her ja. Aber ich weiß ja nicht wie Ro es sieht."

"Aber warum ist dennoch noch nicht hier." Meinte Kakeru.

"Ja, das frage ich mich auch." Sagte Shikku und schaute wieder auf die Uhr.

"Aber sie schläft nun?"

"Ja, ich habe sie endlich zum einschlafen gebracht. Sie war so fix und fertig, dass sie so gleich eingeschlafen ist."

"Das ist schön." Sagte Kakeru.

Shikku schaute ihren Bruder wieder an. "Ja, das ist wenigstens etwas."

"Vermutlich wäre sie gar nicht hergekommen, wenn du Morgen Schule hättest."

"Ja, das befürchte ich auch." Sagte Shikku.

"Ist aber nicht so." sagte Gabriel. Shikku nickte. "Was machen wir nun mit den beiden?" fragte Gabriel.

"Diese beiden kriegen dass nur alleine auf die Reihe. Da können wir nicht eingreifen. Bei den beiden hilft das nichts. Die beiden können nämlich sehr stur sein und dann kommen wir erst recht nicht voran."

"Aber wenn er sie so liebt, wie wir glauben, wo ist er dann gerade in diesem Moment?" fragte Kakeru.

"Das frage ich mich auch." Sagte Gabriel.

"Hört auf! Ro tut so etwas nicht. Ihr kennt ihn genauso gut wie ich. Und Mikako liebt ihn, das sagt einiges. Er war immer für sie da und das sagt mir schon einiges. Für mich reicht das." Sie stand auf.

Es klingelte.

Alle blickten auf. Shikku ging an die Tür. Kakeru und Gabriel standen hinter ihr. Wie sie vermutet und gehofft hatten, war es Ro.

Shikku blickte ihn an. "Endlich." Sagte sie.

"Was ist denn passiert?" fragte Gabriel.

Er hob seinen Ring hoch. "Ich habe ihn wieder gefunden. Ich hatte ihn verloren gehabt und eben wieder gefunden."

"Ist das alles?" fragte Shikku. Sie ging auf ihn zu und ohrfeigte ihm. "Du hast einen blöden Ring gesucht, anstatt hier her zu kommen. Du bist... Ro, wo bist du nur mit deinen Gedanken?" fragte sie ihn und machte die Tür wieder zu.

Ro stand vor der Tür und legte seine Hand auf seine Wange.

"Mikako..." murmelte er nur und senkte seinen Kopf.

In der Hand drückte er den Ring zusammen. Er war bis jetzt immer das Zeichen ihrer Liebe, doch nun, warum hatte er sie in diesem Moment nicht zusammen gehalten?

Ist nun alles aus? Wird es kein Happy End geben?

Mikako öffnete langsam ihre Augen wieder und wusste erst mal nicht wo sie war. Es war noch mitten in der Nacht und das Zimmer, in dem sie lag war dunkel und etwas Licht schien von draußen herein. Erst langsam fiel ihr wieder ein, dass sie bei Shikku übernachtet hatte. Also war Ro nicht gekommen. Sie seufzte leise. Mikako schaute zu Shikku herüber. Sie schlief immer noch friedlich. Mikako griff nach ihrem Handy, doch der Display zeigte keine neuen Nachrichten oder eingegangene Anrufe an.
 

Bin ich ihm vielleicht wirklich egal?

Wollte er mich loswerden? Liebt er mich denn nicht mehr? Und wie habe ich dass alles kaputt gemacht und warum ist mir nichts aufgefallen?

Vermutlich hing ich viel zu sehr an ihm, habe ihn bedrängt und genervt mit meinen Problemen.
 

Sie stand auf und verließ das Zimmer. Sie tapste den langen Flur entlang, in die Küche. "Oh..." sagte sie als sie Satoru entdeckte.

"Kannst du nicht schlafen, Mika-chan?" fragte er sie.

"Nein. Es tut mir Leid, dass ich einfach so hier schlafe."

"Ach Mikako, du weißt, dass unsere Tür für dich immer besonders weit offen steht. Schließlich gehörst du doch so gut wie zur Familie, oder?"

Sie lächelte. "Danke."

"Willst du ein Glas Milch?"

"Ja, das wäre nett." Sagte sie.

"Komm setze dich an den Tisch." Sagte Satoru und stellte ihr das Glas hin. Er setzte sich ihr gegenüber. Mikako nahm das Glas in die Hand, trank einen Schluck und schaute dann in die weiße Flüssigkeit hinein. "Weißt du, ich kann mich noch ganz genau daran erinnern als Onee-chan und du mal in den Bach gefallen seid und dann klatschnass nach Hause kamt."

"Ja? Ich erinnere mich nicht mehr daran."

"Ihr ward damals auch erst 4 Jahre alt und bei all dem Blödsinn den ihr veranstaltet habt, war das nur ein zu unwichtiger." Sagte Satoru und lächelte. Mikako schaute auf. "Ihr beide wolltet zum Muttertag Fische fangen. Ich weiß nicht, wie ihr auf die Idee gekommen seid, aber ihr wolltet Fische fangen und das tatet ihr auch. Also seid ihr zum Bach unten am Wald gelaufen und habt versucht einen Fisch dort zu fangen. Ihr ward durchnässt und hattet euch auch eine Erkältung eingezogen gehabt, aber ihr habt gestrahlt als ihr einen Fisch in dem Eimer gezeigt habt, denn ihr gefangen hattet. Mutter hatte diesen gleich ins Aquarium gesetzt."

"Satoru?"

"Ja?"

"Warum erzählst du mir das?"

"Ich weiß es nicht, Mika-chan. Es ist mir gerade nur so eingefallen. Tut mir Leid."

"Nein, erzähl mir mehr bitte. Ich erinnere mich kaum an meine Kindheit, ich war glücklich soweit, aber mehr fällt mir auch nicht mehr ein."

Satoru blickte das Mädchen ihm gegenüber an, dann lächelte er. "Kakeru und ihr zwei, ihr habt eine Menge Blödsinn veranstaltet."

"Kakeru..."

"Ja, Kakeru. Er gehörte zwar nie genau zu euch beiden dazu, aber zusammen war ihr drei unschlagbar."

Mikako wollte wieder aufstehen. "Entschuldige, du wolltest bestimmt wieder schlafen gehen."

"Nein, bleib nur sitzen Liebes... Vorhin hatten wir eine Familiensitzung wegen dir gehalten."

"Eine Familiensitzung?"

"Na ja, wir lieben dich halt alle und du gehörst schon seit du klein bist zu dieser Familie das weißt du. Masaru, Shikku, Kakeru und ich, wir lieben dich alle, das weißt du doch. Wir haben uns Sorgen um dich und um Ro gemacht."

"Ja, aber er hat sich nicht gemeldet."

"Doch das hat er. Er war hier."

"Er war hier?" fragte Mikako mit großen Augen.

"Ja." Sagte Satoru, aber er senkte den Blick. "Das einzige was er aber sagte, dass er seinen Ring wieder gefunden hatte. Er hatte ihn wohl die ganze Zeit gesucht gehabt."

"Seinen Ring?" Satoru nickte. Mikako schluckte schwer.

Satoru stand auf und nahm sie in den Arm. "Meine kleine Mika-chan, es wird alles wieder gut mit euch beiden, das weiß ich. Geh nun wieder schlafen. Morgen sieht das alles bestimmt gleich viel anders aus." Mikako nickte und stand auf.

Im Flur begegnete sie Kakeru, was sie nicht wusste oder ahnte, er stand die ganze Zeit schon im Flur und hatte gelauscht. Er hatte sich nicht getraut gehabt, dazu zu stoßen.

"Gute Nacht." Sagte sie mit einem Lächeln.

"Ja, Gute Nacht." Sagte er und ging nun in die Küche.

"Du standest die ganze Zeit da, nicht wahr?" Kakeru nickte und ging zum Kühlschrank. "Wirst du es ihr irgendwann mal sagen?"

"Was Bruder?"

"Das du sie ganz besonders magst?"

"Du weißt es also auch?"

"Kakeru, ich kenne dich, seit du klein bist und ..."

"Schon gut, erspar mir das bitte." Er drehte sich zu ihm um. "Nein, ich werde es ihr wohl nie sagen."

"Gut, das musst du wissen."

"Ja, das habe ich schon seit längeren so beschlossen. Doch wenn Ro noch mal so was bringt, dann kann er was erleben."

"Ich weiß du warst gestern schon kurz davor, als er vor die Tür stand. Doch Shikku hat genauso ein Temperament wie du und hat dir den Schritt abgenommen gehabt, nicht wahr Kakeru?"

"Ich gehe schlafen." meinte Kakeru nur dazu und blickte seinen Bruder nicht weiter an.

Satoru nickte. "Tu das."
 

Ro lag in seinem Bett. Wach! Er hielt den Arm nach oben und begutachtete den Ring. Dann seufzte er und steckte sich den Ring wieder an. "Mikako..." seufzte er nur. Dann setzte er sich auf und ging ins Wohnzimmer.

Tsuki miaute, als er an ihr vorbei ging. Ro blickte auf das Kätzchen. Er nahm es in seine Arme, drückte es an sich. "Ach Tsuki, ich habe es kaputt gemacht. Ich habe Mikako verletzt, auf schlimmster Art und weise."

"Miau." Meinte Tsuki nur dazu.

"Ja, du hast Recht." Sagte Ro und ging mit ihr in Mikakos Zimmer. Schon als er die Tür aufmachte roch es nach ihr. Und für einen kurzen Augenblick schien es, als sähe er sie vor sich, am Schreibtisch sitzen.

Doch er hatte es sich nur eingebildet. Ein Wunschdenken, dass sie wieder hier wäre. Er setzte sich mit Tsuki an ihren Schreibtisch. Über ihrem Schreibtisch hing ein Kalender und er sah, dass jeder Mittwoch mit einem Herz umkreist war.

Jetzt fiel es ihm wieder ein. "Oh nein, was bin ich nur für ein Idiot." Dann schaute er zu Mikakos Bett, dort lag der Teddy den er ihr eins geschenkt hatte.

Er erinnerte sich an das, was Mikako ihn zu geschrieen hatte:

"Heute ist unser Tag! Unser Tag! Verstehst du denn nicht, deiner und meiner! Und dann bringst du Risushi an! Und weißt du, was sie gesagt hat? Na...? Dass wir kein richtiges Paar mit einer ernsten Beziehung sind, da wir nach so langer Zeit immer noch in getrennten... Nein, ich lass es lieber."

Er hörte noch genau ihre Stimme vor sich, wie sie es ihm sagte und es lief ihm eiskalt den Rücken runter. Dann knirschte er mit den Zähnen: "Risushi!"

Doch dann wurde ihm klar, dass es gar nicht Risushi war, die das herauf beschwört hatte. Nein, es hätte auch jemand anders sein müssen, es musste gar nicht Risushi sein, auch wenn Risushi und Mikako sich nicht mögen, es geht gar nicht um sie. Nein, nicht um sie! Es geht um ihn!
 

Als sie noch im Krankenhaus war, da konnte ich auf sie aufpassen. Nein, ich wusste einfach, dass sie nicht weg laufen konnte und ich dachte, dass sie es auch so mochte, dass sie dort liegen konnte und nichts tun. Doch das war der größte Fehler, sie hasste es. Sie hasste es doch immer schon, nichts zu tun. Das konnte sie einfach nicht. Und ich hatte es erst begriffen, als sie mit Tränen darum gebeten hatte, wieder nach Hause zu dürfen.

Erst dann. Ich bin so ein Idiot. Oh, Mikako. Verzeih mir bitte.

Und als wir dann wieder zuhause waren, dachte sie würde auch nicht fliehen können. Aber ich wollte doch immer, früher zumindest, dass sie frei entscheiden konnte. Warum ist es nicht mehr so, warum habe ich mich so verändert? Ich liebe sie doch, und das bis in unermessliche. Also warum? Mikako, ist doch mein Ein und Alles! Und warum bin gestern nicht gleich zu ihr gerannt? Warum musste ich gestern diesen blöden verdammten Ring suchen? Ein Stück Metall, das habe ich gegen Mikako getauscht? Das ist nur ein Ring, auch wenn es unser Verlobungsring ist. Was bringt mir der, wenn sie mich doch nicht mehr heiraten möchte?
 

Dann las er den Spruch, der unter dem Bild am Kalender geschrieben stand. "Wenn du ein Ziel erreichen willst, musst du an den Anfang zurückkehren, um ans Ende zu gelangen." Er lächelte. Mikako hatte oft und fast in der ganzen Wohnung, viele von diesen Weißheiten versteckt. Machmal stoß er ganz unerwartet auf einen dieser Zettel. Er stand auf. "Tsuki verzeih mir." Ro stand auf und ging in sein Zimmer.
 

Er packte seine Tasche, schrieb einen Zettel, den er an Anzus Tür klebte und verließ das Haus.
 

"Liebe Anzu,

Ich habe alles kaputt gemacht.

Deine Schwester ist gestern Abend zu Shikku gerannt und hat dort auch übernachtet. Ich habe einen großen Fehler zu begangen und um den zu korrigieren, muss ich eine zeitlang weg.

Richte Mikako aus, dass es mir Leid tut und dass ich sie liebe.

Ro"

Was ist nur los? Wo ist Ro?

"Anzu was ist denn? Warum rennst du schon um diese Zeit wie ein aufgeschrecktes Huhn durch die Wohnung?" Anzu blickte ihren Ehemann an. Und er wusste sofort, dass er das nicht hätte sagen sollen. Sie ist nun wütend. Nein sie war vorher schon außer sich.

"Warum ich hier so rum renne?" Kyo schluckte. "Soll ich dir das sagen?"

"Anzu, bitte beruhige dich doch."

"Ich soll mich beruhigen? Hier ließ dir diesen Zettel durch, den uns deiner lieber Cousin hinter lassen hatte und dann sag mir bitte noch mal das ich ruhig bleiben soll."

Kyo las sich den Zettel durch. "Mikako ist doch bei Shikku."

Anzu rollte genervt mit den Augen. "Mein lieber Gatte, darum geht es doch nicht. Es geht darum, dass sie ausseits geschlafen hatte und dass die beiden einen Streit hatten und sie abgehauen ist. Vermutlich hat sie auch geweint. Verstehst du, Ro hat sie zum weinen gebracht."

Jetzt verstand er erst, was sie meinte. Ohne noch was zu sagen, ging er auf sie zu und drückte sie einfach so an sich. "Ach Anzu... Es ist doch alles okay. Die beiden haben bestimmt nur einen kleinen Streit. Hast du bei Avalon schon angerufen?"

Anzu nickte. "Ja, Mika-chan kommt gleich. Sie hat sich auch entschuldigt, dass sie uns gestern Abend nicht mehr angerufen hat, aber sie wollte Lily nicht wecken."

"Ja so ist unserer kleine Mikako."

"Kyo, sag mir, dass alles gut wird."

Kyo drückte sie wieder an sich und nickte. "Ja mein Schatz, es wird alles wieder gut." Lily fing an zu weinen.

"Ich geh sie holen." Sagte Kyo und ging in das Zimmer der Kleinen.

"Ach Mikako..." meinte Anzu und setzte sich erst mal hin und trank einen Schluck vom Tee, den sie sich gemacht hatte.
 

Wenig später klopfte Mikako an der Tür ihrer Schwester. Diese öffnete sofort die Tür und nahm ihre kleine Schwester in die Arme. "Wie geht's es dir denn?"

"Mir geht's gut."

"Und nun ehrlich?"

"Ach Anzu, ich weiß einfach nicht was ich denken soll."

"Ich verstehe schon." Sagte Anzu und beide setzten sich ins Wohnzimmer. "Willst du einen Tee? Ich habe deine Lieblingssorte hier."

"Nein, ist aber lieb von Dir."

"Was ist denn nun passiert?"

"Ro und ich hatten nur einen kleinen Streit."

"Also wenn du zu den Avalons mitten in der Nacht gehst und Ro auch abhaut, dann kann dieser Streit doch nicht so klein gewesen sein, tut mir Leid Mika-chan." Meinte Kyo dazu.

Mikako schaute Kyo an. "Ich weiß nicht, was ich genau denken soll."

"War er denn gestern noch bei den Avalons?"

"Satoru hat ja gesagt. Aber ich weiß nicht so genau, was da abgelaufen ist, denn ich lag schon im Bett."

"Verstehe." Meinte Anzu und schaute ihren Gatten an.

"Hier Mika-chan, das hat Ro hier gelassen." Sagte Kyo und reichte ihr den Zettel.

Mikako las ihn sich durch. "Ich danke euch. Macht es euch was aus, wenn ich nun nach oben gehe. Ich wollte mich fertig machen, weil ich noch ins KISHUU heute wollte."

"Mika-chan geht's dir auch wirklich gut?" fragte ihre Schwester. Mikako nickte mit einem Lächeln und ging nach oben in ihre Wohnung. Dort erwartete sie nur Tsuki.

"Na meine Süße, was ist denn los?" fragte Mikako die Katze und nahm sie auf den Arm. Nachdem sie der Katze was zum Essen gegeben hatte und duschen war, saß sie regungslos in ihrem Zimmer auf ihrem Bett und starte die Wand an. Dann kam ihr Kätzchen und kuschelte sich neben Mikako. Mikako kamen die Tränen und diese tropften auf das weiche Fell der Katze. "Oh tut mir Leid Tsuki." Sagte Mikako, legte sich hin und kuschelte mit ihrer Katze. "Habe ich alles falsch gemacht? Warum ist Ro nicht hier? Was ist denn nur los mit ihm? Ich will ihn zurück!" sagte sie und streichelte behutsam Tsuki.
 

"Ihr geht es nicht gut und sie versucht es mal wieder zu verheimlichen." Meinte Anzu. Kyo nickte. "Ich weiß nicht ob es so gut ist, wenn sie heute ins KISHUU geht, vielleicht sollte ich Aoi darum bitten, mal ein Auge auf sie zu werfen."

Kyo schüttelte den Kopf. "Ja du hast Recht, das sollte ich nicht machen, wegen Mikako, dass wäre nicht fair ihr gegenüber." Kyo nickte wieder. "Wo ist denn dein Cousin hin?"

"Ich weiß es nicht Anzu." Antwortete Kyo endlich mal etwas.

"Meinst du er ist zu einem Freund?"

"Zu wem den?"

Anzu zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht. Vielleicht zu dieser Risushi."

"Er gibt ihr Nachhilfe, mehr nicht"

"Ja, die frage ist nur in was?"

"Jetzt übertreibst du es aber, Anzu."

"Ja, da hast du vielleicht Recht. Oder zu seinem Vater?"

"Nein glaube ich nicht, aber wenn du willst, schau ich da mal heute auf den Weg zur Arbeit vorbei und sag dir dann Bescheid."

"Ja, das wäre sehr lieb. Meine arme kleine Schwester." meinte Anzu und seufzte schwer.

"Ihr geht es doch eigentlich gut."

"Kyo du kennst sie. Sie würde mir nie sagen, wenn es ihr schlecht geht. Weil sie sich Sorgen darüber macht, dass ich mir dann Sorgen um sie mache."

"So ist deine Schwester nun mal, aber so bist du auch, wenn ich dich daran erinnern darf."

"Ja, das ist so eine Macke zwischen uns beiden, glaube ich."

"Das glaubst du nicht nur, dass kann ich dir auch bestätigen, meine liebe Gattin." Sie seufzte und setzte sich neben ihren Mann. Dieser legte den Arm um sie. "Es wird schon alles wieder besser."
 

Momji saß nun auch bei den Avalons. Notstandsitzung. Eigentlich wollte er Shikku abholen, um mit ihr ins KISHUU zu gehen, aber nun saß er mit dem Rest der Familie Avalon und Gabriel im Wohnzimmer und sie unterhielten sich über die momentane Lage mit Mikako und Ro. Von dem Zettel wussten sie auch schon, Anzu hat Shikku davon erzählt.

"Sie sitzt jetzt bestimmt zuhause und ist vollkommen fertig." Meinte Masaru.

"Ich frage mich, was mit Ro los ist." Meinte Shikku.

"So was hat er doch noch nie gemacht, oder?" meinte Momji. Die Avalons und Gabriel nickten.

"Gabriel weißt du nicht, wo er hin sein könnte?" fragte Satoru.

"Nein, leider nicht."

"Das ist echt schade." Meinte Satoru.

"Wir brauchen auch keinen Suchtrupp los schicken. Bei Mikako wäre das vielleicht sinnvoll, aber bei Ro wüssten wir ja gar nicht wo wir anfangen zu suchen sollen." Meinte Shikku.

"Ich verstehe ihn einfach nicht. Wie kann er Mikako das nur antun." Sagte Kakeru.

"Das ist einfach eine ziemlich komplizierte Sache." Sagte Momji.

"Ja du hast Recht Momji, wir sollten nun arbeiten gehen. Kommen im Moment doch eh nicht weiter." Ein kleines Lächeln huschte auf Momjis Mundwinkel und die beiden standen auf. Shikku gab Gabriel noch ein Küsschen, dann verschwanden die beiden aus der Tür.

"Also was ist nun wirklich los, Gabriel." Meinte Masaru.

"Warum fragst du mich?" meinte Gabriel.

"Ey, du bist schließlich so was wie ein guter Freund von Ro." Sagte Masaru.

"Das heißt aber nicht, dass Ro mir sagt wo er hin abhauen würde, wenn er mal seine Zeit für sich braucht, schließlich bin ich mit der besten Freundin von Mikako zusammen."

"Stimmt." Meinte Masaru. "Sorry."

"Schon okay. Machen uns ja alles wegen der Sache so fertig."

"Ja, aber wir sollten erstmal einen ruhigen Kopf bewahren." Sagte Satoru und stand auf. "Ich glaube, ein paar von euch müssten auch zur Arbeit."
 

Im KISHUU wartete Mikako schon auf ihre Freunde. Na ja, sie war eigentlich schon ziemlich bei der Sache die neuen Kleidungsstücke in die Regale hinein zu räumen. "Hi Mikako."

"Hi Mi-chan." Sagte Momji.

"Hi ihr zwei." Sagte Mikako und lächelte die beiden wie immer strahlend an. Die beiden schauten sich fragend an und gingen sich mal umziehen.

"Hey ihr zwei." Sagte Aoi als er sie gerade erblickte.

"Du Aoi?" fing Shikku an.

"Ja, was gibt es denn?"

"Ist dir heute an Mikako was aufgefallen?"

"Nein eigentlich nicht warum. Sie ist heute nur noch eifriger als sonst bei der Sache."

"Verstehe." Sagte Momji.

"Ist alles okay?"

"Ja, es ist schon alles gut."

"Hoffen wir es mal." meinte Momji.

"Warum ist denn was passiert?" fragte Aoi. "Aber Mikako ist doch wieder auf den Beinen oder?"

"Ja soweit geht es ihr wieder gut."

"Da bin ich aber erleichtert. Aber dennoch ist etwas mit Mikako." Momji und Shikku nickten.

"Ro ist weg."

"Wie er ist weg?"

"Na ja, er hat sich aus dem Staub gemacht." Meinte Shikku.

"Nana so schlimm es auch nicht." Meinte Momji.

"Ach findest du? Sie hatten einen Streit. Mikako ist gestern Abend zu mir gekommen und heute früh ist Ro auch abgehauen."

"So schlimm?" meinte Aoi. "Aber das legt sich bei den beiden wieder."

"Shikku! Kommst du mal!" rief Mikako sie.

"Ja." Sagte Shikku und ging zu ihrer Freundin.

"Und Mikako verheimlicht mal wieder, wie sie sich gerade so fühlt oder?" meinte Aoi. Momji nickte.

"Na ja, das hat sich bestimmt auch bald wieder."

"Ja, das glaube ich auch. Shikku ist aber, glaub ich, anderer Meinung."

"Nein, sie macht sich wohl einfach nur sehr große Sorge um unsere kleine Mikako. Schließlich ist sie ja eigentlich noch nicht so richtig wieder auf den Beinen. Der Krankenhausaufenthalt ist auch noch nicht so lange zurück, oder?"

Momji nickte. "Brauchst du mich bei irgendwas oder soll ich auch im Laden helfen?"

"Nein, du könntest die neuen Kisten im Lager ausräumen. Das wäre lieb von dir."

"Mach ich gerne."

"Ja, das sieht wirklich sehr gut an ihnen aus. Aber ich würde mehr etwas Buntes wählen."

"Ja?" fragte die Kundin Mikako.

"Ja, Bunt ist im Moment sehr in und gerade jetzt in dieser Jahreszeit wirkt es buntes gleich viel fröhlicher."

"Danke sehr. Dann suche ich mir gleich mal etwas."

"Und wenn Sie meinen Rat brauchen ich bin gerne für sie da." Sagte Mikako.

"Geht's dir gut Mika-chan?"

"Ja, mir geht es gut."
 

Das Telefon klingelte. Anzu setzte ihre Tochter in den Laufstall und ging ans Telefon. "Hier bei Saeki."

"Hallo Anzu ich bins."

"Hallo Kyo und hast du was herausgefunden?"

"Ja, das habe ich sogar."

"Und was? Weißt du wo Ro ist?"

"Ja, sein Vater sagte mir, dass Ro im Ferienhaus in Noboku ist."

"In Noboku?"

"Ja, also gar nicht so weit von seinem Haus entfernt."

"Ja, danke dir. Viel Spaß bei der Arbeit."

"Danke dir. Mach dir nicht so viele Sorgen und gib Lily einen Kuss von mir."

"Mach ich. Bis heute Abend." Anzu legte auf. Sie blickte ihre kleine Tochter an und seufzte.

Ist nun wirklich alles aus?

Mikako saß zwei Tage später am Abend im Wohnzimmer, kuschelte mit Tsuki. Beide schauten Fern. Es klopfte an der Tür. Mikako war schon so müde, dass sie es gar nicht hörte. Ihre Schwester trat herein. "Mikako?!"

"Anzu?!" Mikako richtete sich auf. "Was machst du denn hier? Ich habe dich gar nicht herein kommen hören."

"Ich hatte angeklopft, aber du hast es wohl nicht"

"Das tut mir Leid, ich war so in den Film vertieft, dass ich gar nichts mehr von außen rum mitbekomme. Aber der Film ist echt toll."

"Wie geht's dir?"

"Mir geht's gut. Warum?"

Anzu stand wieder von dem Sessel auf und ging ans Fenster. "Mikako. Du weißt ich war immer für dich da. Doch dir war es schon damals zu schwer, mir zu sagen, was du wirklich empfindest. Du hast immer das große starke Mädchen gespielt, doch tief in dir drin, hast du dich nach Mama und Vater gesehnt. Ich weiß, ich war dir nicht immer eine gute Schwester."

"Doch Anzu! Das warst du! Ich würde mir keine andere Schwester als dich wünschen."

Anzu lächelte hinaus in die Ferne. "Doch nun möchte ich, dass du endlich ehrlich zu dir selber und den Menschen in deiner Umgebung bist, die dich mehr als alles andere lieben." Mikako wechselte den Blick von ihrer Schwester zu Tsuki. "Ich möchte dir noch was sagen."

"Ja? Was denn?"

"Ich hatte nie etwas gegen Ro. Ich wusste schon von Anfang an, dass er der Richtige für dich ist. Doch das schwere für mich war, dich einfach los zu lassen, dich gehen zu lassen. Du wohntest nicht mehr in meiner Nähe, klar, so weit warst du nicht weg, aber du warst eben auch nicht mehr immer da." Mikako nickte. "Kyo hat herausgefunden wo Ro ist." Mikako schaute sofort wieder ihre Schwester an. Diese drehte sich zu ihrer kleinen Schwester wieder rum. "Er war bei seinem Vater und hat sich den Schlüssel zum Ferienhaus in Noboku."

"In Noboku?"

"Ja, da haben sie wohl ein Ferienhaus und dort ist er. Er ist also gar nicht so weit weg wie du dachtest."

Mikako nickte. "Danke Anzu." Mikako stand auf und ließ sich von ihrer Schwester umarmen.

"Oh, Mikako... Meine arme kleine Mikako. Ro kann aber was erleben."

Mikako musste schmunzeln. "Wo ist Lily?"

"Kyo ist schon da. Ich gehe auch gleich wieder runter."

Mikako nickte. "Ich danke dir Anzu." Anzu schaute ihre kleine Schwester noch mal von oben bis unten an, setzte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging wieder nach unten in ihre Wohnung.

Nun ging Mikako ans Fenster. "Ro... Warum nur?"
 

Mikako ging in ihr Zimmer und holte seit langen wieder ihr Tagebuch heraus:

Ich verstehe dass alles einfach nicht mehr. Wir hatten noch nie so einen Streit! Ich weiß nun gar nicht was ich machen soll. Am liebsten würde ich in den nächsten Bus steigen und zu dir fahren. Aber das geht nicht, ich weiß. Und das wäre dir bestimmt auch nicht Recht. Du wirst schon einen Grund haben, warum du gegangen bist. Nicht wahr?! Aber wann kommst du wieder hierher?

Ich vermisse dich doch so schrecklich. Momji und Shikku wollten hier schlafen, aber ich sagte, dass ich Tsuki habe, und die hier bei mir ist. Aber sie wollten dennoch. Ich lehnte dieses Angebot aber ab. Kennst mich ja. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll?! Die Wohnung ist nun so leer. Du bist nicht da! Warum Ro?! Warum nur?!
 

Dann klappte sie es aber auch bald schon wieder zu und legte sich ins Bett. Und als noch Tsuki sich an sie kuschelte, konnte Mikako einschlafen.
 

Am nächsten Morgen hatte Mikako wieder Schule. Zum ersten Mal seit langen, holte sie wieder ihr Fahrrad aus dem Keller raus. Und fuhr selber zur Schule. Momji und Shikku warteten aber auch schon auf sie. "Wie geht's dir?" fragte Shikku sofort.

"Ich werde jetzt erstmal mein Fahrrad anschließen, dann bin ich für alles bereit." Sagte Mikako. Die beiden folgten ihr zum Fahrradständer. "Ich fühle mich irgendwie verfolgt."

"Tut uns ja Leid, Mika-chan. Aber die Avalon-Brüder haben uns dazu genötigt." Meinte Momji.

"Wie haben sie denn das hinbekommen?" fragte Mikako mit einem Grinsen.

"Mach dich ruhig über uns lustig." Meinte Momji und verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust. Die Freunde gingen wie gewohnt zusammen in die Klasse.
 

Nach der Schule trödelte Mikako etwas. Momji und Shikku warteten schon draußen.

Mikako hatte noch ein Gespräch mit ihrer Lehrerin. Es ging um das Theaterspiel in der Schule. Als sie das Schulgebäude verließ, sah sie eine schwarze Limousine an der Straße. Dann erblickte sie Shikku und Momji, diese winkten sie zu sich. Sie standen vor der Limousine. Mikako ging mit raschen Schritten auf sie hinzu.

"Mikako, du wirst abgeholt." Sagte Momji.

"Der Wagen ist doch nicht wegen mir hier oder?!"

"Doch." Sagte Shikku.

"Und von wem?"

"Von mir."

Mikako drehte sich um und erblickte Fujitaka. "Aber Herr Saeki."

"Ja, der bin ich."

"Warum holen sie mich ab?"

"Weil ich mit dir sprechen möchte."

"Ja?"

Dieser nickte. "Steig doch bitte ein."

Mikako schaute ihre Freunde an. "Ist es okay?"

Beide nickten. "Ruf uns nachher einfach an." sagte Shikku.

Mikako nickte. "Mache ich", dann stieg sie in den Wagen ein.

"Du wunderst dich immer noch?"

Mikako nickte. "Ja. Aber ich glaube ich weiß worum es geht."

"Wirklich?"

"Um Ro? Nicht wahr?" Sie blickte ihn nicht an, sondern blickte aus dem Fenster.

"Dir kann man nichts vormachen."

Mikako spürte ganz leicht, dass der Chauffeur los fuhr. "Wo fahren wir hin?"

"Dass steht noch nicht fest."

"Herr Saeki..."

"Mikako... du siehst deiner Mutter nicht nur ähnlich, deine Stimme gleicht ihre auch sehr."

"Ich danke ihnen. Aber... ich möchte gerne wissen, warum sie hier sind?"

"Du hast Recht. Du weißt, dass Ro in unserem Ferienhaus in Noboku ist?"

Mikako nickte. "Ja, Anzu sagte es mir gestern."

"Das ist gut. Ich wollte dich zu ihm fahren."

"Das geht nicht." Protestierte Mikako sofort.

"Aber warum denn nicht?"

Mikako schaute weg. "Ro wird schon seinen Grund haben, wenn er Zeit zum nachdenken braucht."

"Nein, das akzeptiere ich nicht."

"Wie?" Mikako schaute ihn erstaunt an.

"Solche selbstlosen Antworten akzeptiere ich nicht."

"Aber?"

"Ja, du hast schon richtig gehört. Solche Antworten akzeptiere ich nicht. Ich gehöre zu einem der Menschen, die meist immer an ihren eigenen Vorteil denken. Das ist nicht immer eine gute Tugend, das gebe ich zu und andere kommen auch sehr oft zu Schaden, was ich absolut nicht immer will. Aber ab und zu, sollte man diese Selbstlose Tugend, die du hast, auch mal vergessen und mehr für sich tun, für sich selber. Das tun was man selber will."

"Aber... das kann ich nicht immer."

"Ich weiß, du tust sehr viel für deine Mitmenschen. Das hat mir Kizuna schon erzählt." Mikako lächelte als sie an Kamuis Mutter dachte.

"Ja, das habe ich aber gerne getan, weil Kamui so sehr mag."

"Das weiß ich auch. Er hat mir auch sehr viel Positives über dich erzählt. Ich habe sehr viel gutes von die gehört. Ich hatte mir auch damals eine von deiner Theatervorstellung angeschaut gehabt."

"Ja?"

"Ja, das habe ich."

"Und ich hatte auch mal jemand in den Laden KSHUU geschickt. Du bist eine sehr freundliche und hilfsbereite Verkäuferin."

"Ja, aber das macht mir doch alles auch sehr viel Spaß."

"Das weiß ich. Und wenn ihr ehrlich bin, so ein guter Geist hatten wir schon lange nicht mehr in unserer Familie."

Mikako lächelte: "Kann ich das als den Segen zu der Verlobung von ihrem Sohn und mir verstehen."

Fujitaka schaute das Mädchen an. "Ja, das kannst du Mikako." Er lächelte.

"Ich danke Ihnen, das bedeutet mir sehr viel."
 

Aber würde es diese Hochzeit überhaupt noch geben?!

So wie es im Moment wohl aussieht, eher weniger. Ist das Grund warum Fujitaka hier ist. Will er mich vielleicht zu Ro bringen?
 

"Ich möchte dich deshalb nun zu Ro fahren. Ich bin nun für eure Verlobung, aber ich bin gegen diesen Streit. Wo ich zwar nicht mal so richtig weiß um was es geht, aber ich bin einfach nicht dafür." Mikako sprang von ihrem Sitz auf und umarmte den alten Herren. Dieser wusste ihm ersten Moment gar nicht wie er reagieren sollte, dann drückte er sie leicht an sich.

"Ich danke ihnen so sehr." sagte Mikako sehr glücklich.

"Das ist doch das mindeste, um das alles wieder gut zu machen, warum sie damals so unter meiner Herrschaft so litteten."

"Nein, ich litt nie darunter. Ich bin damals auf dieses Fest, ohne irgendwelche Vorurteile hingegangen und habe ich mich so gar gefreut, auch wenn man mir riet, mich darauf vor zu bereiten. Das hatte ich und ich hatte entschlossen ein Lächeln mit zu nehmen."

"Ja, das war schon eine sehr merkwürdige Begegnung. Wir sind nun da, Mikako."

Mikako schaute aus dem Fenster. "Ich danke Ihnen sehr", öffnete die Türe und stieg aus.
 

Der Chauffeur schaute Herr Saeki an. "Das Mädchen hat es dir sehr angetan."

"Ja das hat sie. Und ich möchte sie mit allen Mitteln nun in meiner Familie haben. Sie ist ein außergewöhnliches Mädchen und gibt allen wieder Lebensmut, sie hat mich sogar wieder dazu gebracht, wieder aus tiefsten Herzen zu lachen. Das hat schon seit langen keiner mehr geschafft. Sie ist ihrer Mutter sehr ähnlich."
 

Mikako ging langsam auf das Haus drauf zu. Ihr Herz pochte sehr stark. So aufgeregt war sie schon lange nicht mehr und sie hat sich auch schon seit langen nicht mehr so sehr nach Ro gesehnt.

Als sie an Haustür stand, hörte sie dass von innen Klavier gespielt wurde. Es war das Lied, dass Ro schon mal für sie gespielt hatte, dass was auch Fujitaka gespielt hatte.

Sie öffnete die Tür und ging vorsichtig hinein. Da saß er, vor einem großen schwarzen Flügel. Mikako Sie schloss die leise die Tür und schloss die Augen um das Lied ganz in sich auf zu nehmen.

Als das Lied plötzlich verstummte, machte sie die Augen wieder auf. Ro hatte sie wahr genommen gehabt.

"Hallo..." sagte sie nur. Ro stand sofort auf und drückte sie an sich. Mikako ließ ihre Tasche fallen und drückte sich auch an ihn. Ihr kamen Tränen, Freudentränen.

"Ich bin dir so dankbar." Sagte Ro. "Du weißt gar nicht, wie sehr es mir Leid tut. Ich habe einen großen Fehler begangen und den möchte ich nun sofort wieder gut machen."

"Das brauchst du nicht, sei einfach für mich da."

"Oh Mikako..." Er schaute sie an, dann küsste er sie leidenschaftlich. "Ich habe dich ja so vermisst."

"Ich dich auch... Ich dich auch!"

"Wer hat dich denn hier hergefahren?"

"Dein Vater, er stand vor der Schule und wartete auf mich, dann fuhr er mich hierher."

"Warum das?"

"Weil er möchte, dass du sein Sohn glücklich bist und mich heiratest."

"Wie hast du das hinbekommen?"

"Ich weiß es nicht. Aber ich freue mich einfach sehr darüber. Das ist eine wunderbare Sache und er wollte es einfach nicht akzeptieren, dass wir einen Streit haben, deshalb."

"Liebste du tust wohl allen Wunder." Sie lächelte und drückte sich wieder an ihn ran. "Ich liebe dich Mikako."

Mikako nahm vom Tisch seinen Ring und steckte ihn Ro wieder an. "Und behalte ihn nun auch bitte an, okay! Er drückte sie mit einem Lächeln an sich.

Was tun wenn es brennt?

Kapitel 33: Was tun wenn es brennt?

Das vertraute Leben der besten Freunde und vor allem das von Mikako und Ro hatte sich wieder in ihrem gewohnten Bahnen zurecht gefunden, es war schlimm genug, meinte ja auch alle die an der Sache beteiligt war.

Mikako hatte sich inzwischen wieder ganz in das Schulleben wieder eingefunden.

War ja auch schlimm genug, dort so lange in einem Bett in ein und dem selben Zimmer zu liegen, aber das war ja nun auch vorbei. Sie konnte wieder tun und lassen was sie wollte, schließlich konnte sie nun auch wieder seelenruhig zur Arbeit ins KISHUU gehen, alle Prüfungen für dieses Jahr waren auch vorbei und es stand der Sommer an. Der Sommer, wie sich Mikako und Shikku und alle anderen Anwesenden freuten.

Badesaison.

"Los komm schon Mikako!" meinte Shikku zu ihrer Freundin.

"Nein, ich kann das nicht!"

"Warum nicht?"

"Ich traue mich nicht." Shikku stand von ihrem Stuhl auf, ging zur Kabine und zog den Vorhand beiseite. Momji kam sofort mit der Polaroid-camera und schoss ein Bild.

"Momji du bist gemein." Meinte Mikako.

"Mika-chan, das sieht doch super aus!"

"Ja, meinst du? Ich fühle mich darin ungewohnt."

"Ja, weil du eben nie extravagante Bikinis trägst."

"Und wie weit seit ihr?!" fragte Aoi, der nun aus dem Laden nach hinten kam.

"Hier sind die Fotos." Sagte Momji und reichte Aoi die Fotos von Mikako in verschiedenen Bikinis.

"Die sehen wirklich alle nicht schlecht aus. Am besten du fragst Ro, wenn er gleich kommt, welches ihm am besten gefällt oder anders formuliert, welches er mich hier aufhängen lässt."

Mikako nickte mit einem leichten Lächeln.

"Mika-chan ich verstehe dich nicht. Ich weiß gar nicht warum du dich jetzt so anstellst, du kannst so was doch tragen."

"Du kannst das ja wohl auch."

"Ja, deine langen Haare sehen eben viel besser aus."

"Ich finde deine braunen auch recht hübsch." Meinte diese.

"Nun hab dich nicht so."

"Mikako, noch mal vielen Dank, dass du mir hilfst. Ich habe einfach keine guten Modells mehr bekommen."

"Ja, ist ja schon okay. Ich helfe ja gerne." Sagte diese mit einem Lächeln. Es bimmelte. Das hieß ein Kunde.

"Ich geh schon", sagte Momji und ging in den Laden. Wenig später kam er wieder. "Mikako, da möchte jemand nur von dir beraten werden."

"Wie?"

"Ja, geh schon." Sagte Momji. Mikako ging in ihrem neuen weißen Kleid vor in den Laden und lächelte als sie den Kunden sah. Es war Ro. "Entschuldigen Sie. Ich möchte gerne etwas bei Ihnen kaufen."

Mit einem Lächeln nahm sie die Bitte gerne entgegen. "Und woran dachten Sie da so?"

"An etwas wunderbares."

"Was kann ich mir da denn genauer darunter vorstellen? Oder sagen sie mir doch, für wen es denn sein soll?"

"Für jemanden, der etwas vermisst in seinem Leben."

"Verstehe." Sie ging an die Theke.

"Möchten Sie sich dazu nicht vielleicht einen Katalog ansehen. Ich dachte da an so was, wie Schmuck."

"Wenn Sie meinen, das wäre das richtige."

"Ich weiß nicht, sie kennen die Person besser als ich."

"Na ja, aber ich weiß nicht was man einer Person so schenkt, ich bin darin nicht so gut."

"Also ist es eine weibliche oder eine männliche Person?"

"Wenn ich gestehe, geht es um einen Mann." Mikako schaute ihn verstutzt an, aber spielte weiter.

"Und diesem Mann wollen Sie ein Geschenk machen."

"Ja, genau das. Und es soll das Besondereste sein, was sie mir anbieten können. Der Preis ist mir egal."

"Das hier. Es ist etwas sehr Besonderes. Ich bin mir nicht sicher, ob es das Besonderste ist. Aber ich glaube doch schon."

"Da muss ich Dir aber wiedersprechen."

"Wie?" Sie schaute Ro an.

"Es gibt in diesen Laden noch etwas viel besonderes. Was man aber wohl nicht kaufen kann. Wobei ich dagegen gar nichts habe." Ro ging hinter den Tresen zu Mikako und umarmte sie. "Du bist das, mein Engel."

"Ach Ro." meinte sie und wurde verlegen in ihrem Gesicht.

"Was denn meine Liebste, stimmt das etwa nicht."

"Ich werde wohl nun nicht zu dir sagen, dass ich hier die besonderste im Laden bin."

"Aber wenn ich dir doch sage, dass es stimmt." Sagte er und küsste sie "Was habt ihr da hinten eigentlich getrieben."

"Gar nichts... Du sollst dir nur mal diese Fotos mal anschauen und sagen, welches Aoi davon hier im Laden aufhängen kann." Sagte sie und reichte ihm die Polaroid-fotos. Er nahm sie mit einem leichten Lächeln entgegen. Dann schaute er Mikako entsetzt an. "Was sind dass denn bitte für Fotos?! Wer har die bitte gemacht?!"

"Reg dich nicht auf, Ro. Das sind doch ganz normale Fotos."

"Langsam wird mir dieser Aoi immer unheimlicher."

"Nein, sag so etwas bitte nicht."

"Na gut. Also ich soll mir da jetzt eines aussuchen?!"

"Ja, bitte."

"Soll ich ehrlich sein?"

"Also wenn ehrlich bedeutet, gar keines, dann sag bitte nichts."

"Nein, das wollte ich nicht sagen, aber die sind alle wunderschön."

"Soll Aoi die etwa alle aufhängen?"

"Nein, das auf keinen Fall."

"Ich bin für diese zwei hier." und reichte ihr zwei der Bilder.

"Gut. Dank dir." Sagte Mikako und legte diese beiden Bilder auf die Theke, die anderen legte sie in eine Schublade.

"Können wir jetzt gehen?"

"Klaro." Sagte sie. "Leute, ich geh jetzt."

"Ist gut." Sagten die drei gleichzeitig von hinten. Sie hatten alle hinter dem Vorhang gewartet und gelauscht gehabt.
 

Am nächsten Tag schauten sich Shikku und Mikako verdutzt an, als Momji nicht in der Schule erschien. Es war sofort klar, ohne darüber zu reden, dass sie ihn sofort besuchen gehen.

Als sie dann vor seiner Tür standen, erschraken sie. Dort standen Koffer vor der Tür. Mit eiligen Schritten gingen die zwei und klopften. Ein Mann mittleren Alters öffnete ihnen die Tür.

"Mikako, Shikku...." Er schaute nach hinten. "Es ist ungünstig."

"Aber wir machen uns Sorgen um Momji, warum er heute nicht in der Schule war."

"Es geht ihm gut. Und nun geht bitte."

"Können wir nicht zu ihm?" fragte Shikku. Mikako schaute den Mann an. Was war nur los? Was ist geschehen?

"Nein, das geht im Moment nicht. Ich sag ihm aber, dass ihr da gewesen seid. Ist das okay."

"Ja, das ist sehr nett." Sagte Mikako und der Herr schloss die Tür. Die beiden drehten der verschlossenen Tür den Rücken zu und schauten sich fragend und mit einem Zucken der Schulter an.
 

Am Abend trafen sie sich bei den Avalons, um mal wieder die Lage zu besprechen.

"Wir machen uns echt Sorgen?"

"Ja, das ist ja verständlich." Irgendwann klingelte das Handy von Mikako. Sie sah, dass es Momji war, sagte den anderen aber nichts. Sie stand auf und nahm ab. "Moshi-Moshi. Hier Mikako."

"Hallo Mikako. Ich muss mit dir reden."

"Soll ich vorbei kommen?"

"Nein, mein Vater wird dich nicht zu mir lassen!"

"Also jetzt?"

"Ja, wenn du Zeit hast!"

"Natürlich habe ich Zeit. Machen uns doch schon Gedanken."

"Wer ist es denn?" fragte Ro.

Mikako schaute ihn an. "Anzu."

"Ach so." Sagte er. Aber so richtig glaubte er ihr nicht. Er sah es ihr an, dass sie wieder was im Schilde führte.

"Jetzt hast du meinetwegen Ro angelogen."

"Das ist nicht so schlimm."

"Oh, doch."

Mikako ging in die Küche. "Sag schon, was nun los ist."

"Mein Dad will mit mir wieder nach Deutschland."

"Was? Warum?"

"Er will zu meiner Mutter zurück. Nach Deutschland."

"Und was ist mit dir?"

"Ich weiß nicht. Ich habe inzwischen so viele tolle Sachen in Japan gefunden, unter anderem Shikku und dich. Aber ich habe meine Mutter schon so lange nicht mehr gesehen." Mikako wurde traurig. Sie hatte ihre Mutter auch schon seit ewigen nicht mehr gesehen. Aber dafür kann Momji ja in dem Moment nichts.

"Ich verstehe dich. Warum ließ dein Vater uns nicht zu dir?"

"Das weiß ich nicht, er hat sich aber entschuldigt, bei mir zumindest. Vermutlich wollte er nicht, dass ich mich umstimmen lasse."

"Aber das würden wir doch nie machen, wir wollen doch auch nur dein Bestes."

"Ich weiß." Sagte Momji. "Ich weiß Mikako."

"Kommst du morgen wieder in die Schule?"

"Nein."

"Warum nicht?"

"Weil morgen früh unser Flug geht!"

"Was?! Das geht doch nicht!"

"Doch, deswegen wollte ich dich nur noch mal anrufen. Ich will auch nicht, dass du vorbei kommst. Keiner von euch. Sonst fällt mir das ganze noch schwerer."

"Aber Momji."

Shikku kam ihn dem Moment grade in die Küche. "Was Momji ist da dran, gib ihn mir sofort!" sagte sie und riss Mikako das Handy aus der Hand.

"Momji?! Ich bin es Shikku! Momji????" Da hatte er auch schon aufgelegt gehabt.

Mikako schaute ihre Freundin traurig an.

"Es tut mir Leid." Sagte sie und umarmte ihre Freundin.

"Was hat er gesagt? Wie geht's ihm?"

"Ihm geht es gut!"

"Ja? Das ist schön!" Mikako schüttelte den Kopf. "Warum schüttelst du den Kopf?! Mikako!"

Mikako weinte. "Er kommt morgen nicht in die Schule. Nie mehr!"

"Was heißt das? Es geht ihm doch gut. Mikako sprich mit mir!" Da kamen auch schon die Jungs angerannt. Ro sah, dass Mikako weinte. "Was wollte Anzu denn?" fragte er.

"Es war nicht Anzu." Sagte Mikako und wischte sich die Tränen weg. "Tschuldige! Es war Momji! Ich sollte nichts sagen!"

"Was meintest du nun damit, dass er Morgen nicht mehr in die Schule kommt?! Fragte Shikku. Gabriel McPhee hatte sie in die Arme genommen und strich ihr tröstend über den Arm.

"Wir sollen jetzt auch nicht zu ihm!"

"Warum nicht Mikako!!! sag es mir." schrie Shikku. Sie konnte das alles einfach nicht glauben. Nicht einfach so.

"Er fliegt Morgen wieder! Nach Deutschland, zu seiner Mutter."

"Was?? Das ist nicht wahr! Das hätte er uns gesagt."

Mikako nickte. "Ich wünschte er hätte es."

Ro nahm sein Mädchen in die Arme. "Mikako."

"Ro... ich will das nicht. Warum muss er gehen?! Aber er hat es gut. Ich verstehe ihn ja, er möchte seine Mutter wieder sehen. Ich kann ihm nicht mal böse sein."

"Schon gut, Liebes." Sagte er und streichelte ihr übers Haar.

"Nichts ist gut!" schrie Shikku.

"Shikku!" sagte Kakeru er mahnend.

"Nein, ich will mich nicht beruhigen. Das kommt gar nicht in Frage." Sagte sie. "Was erlaubt er sich eigentlich uns nicht das Recht zu geben uns von ihm zu verabschieden. Und was erlaubt sich sein Vater?"

Shikku hatte sich die ganze Nacht noch aufgeregt und alle versuchten sie zu beruhigen.

Mikako war ruhig. Sie sagte gar nichts mehr, außer wenn es dringend notwendig war. Irgendwann schlief sie in Ros Armen ein.

"Das war einfach noch zu viel für sie."

"Ja, vermutlich. Könnt das Gästezimmer haben." Sagte Satoru.

"Nein wir fahren noch heim."

"Nein bleibt ruhig hier." Sagte Masaru.

"Na gut. Ich will sie auch nicht unnötig wecken."
 

Am nächsten Morgen gingen die 2 Mädchen nur widerwillens zur Schule. Und es machte ihnen keinen Spaß. Sie fanden es schwachsinnig dem Unterricht zu folgen, wenn ihr bester Freund nicht bei ihnen sein konnte. Das war einfach nicht fair, fanden sie.

Am Nachmittag gingen sie bei ihrem Freund vorbei, doch da stand das Haus schon leer.

"Das kann doch nicht sein." Sagte Mikako.

"Der kann nicht so einfach gehen. Dann hätte er damals, vor 4 Jahren auch nicht in unser Leben stoßen sollen."

"Jetzt bist du fieß."
 

Es war langweilig ohne Momji. Zu nichts hatten die beiden mehr Lust. Aoi merkte das auch, wie sehr er den Mädchen fehlte. Und besonders den Freunden der Mädchen. So ging das einen ganzen Monat. Und niemanden der beiden bekam eine Nachricht. Sein Handy war abgemeldet. Es war so als wäre er nie in ihrem Leben gewesen oder sie nicht in seinem. Als wäre, Momji, nur ein Traum gewesen.

Aus dam sie irgendwann mal erwacht sind.
 

Doch dann:

Anzu kam die Treppe eilig hoch gerannt und klopfte Sturm an die Tür. Dann machte Ro auf. "Wo ist Mikako?"

"Was gibt es denn so wichtiges?"

"Schnell. Post von Momji!"

"Was? Sie ist in ihrem Zimmer."

"Mikako!" schrie Anzu.

Mikako kam heraus. "Was ist denn? Ist was mit Lily?"

"Nein. Ein Brief von Momji!"

"Von Momji?!" Anzu reichte ihn ihr.

Mikako starte auf dem Umschlag. "Absender: Momji Sumera." Sie schaute Anzu und Ro an. Aber es schien als schaute sie durch die zwei hindurch. Sie setzte sich seelenruhig auf das Sofa und öffnete langsam den Brief.

"Liebste Mikako,

es tut mir sehr Leid. Dass du erst jetzt einen Brief, eine Überlebsnachricht, bekommst. Aber ich hatte Angst. Ich weiß unbegründet. Aber verzeih mir einfach und erfrage den Grund nicht. Das kannst du doch so gut. Deswegen mag ich dich so sehr. Ja, du weißt dass ich dich ganz doll lieb hab und Shikku auch. Ich wollte Japan auch nicht verlassen.

Aber soll ich dir die beste Nachricht sagen.

Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich wieder bei euch."

Mikakos Augen weiteten sich.

"Meine Mutter wird mit Vater und mir wieder nach Japan kommen. Sie will bei uns wohnen. Ist das nicht toll. Aber ihr müsst noch 3 Wochen ohne mich aushalten.

Wichtigeres gibt es nicht. Ich hoffe ihr freut euch noch mich wieder zu sehen, bis dann!"

Mikako las ihn sich noch zwei weitere Male durch, dann schaute sie Ro und Anzu an. "Er kommt wieder." Sagte sie mit Tränen in den Augen, aber dieses Mal waren es wohl doch Freudentränen.

Willkommen in Japan

Es war nur noch eine Woche.... nur eine Woche und dann war Momji wieder da. Die letzten zwei Wochen gingen für Mikako und Shikku ziemlich schnell rum und das war auch gut so, denn noch länger konnte sie einfach nicht warten. Die letzten 3 Monate waren schlimm genug. Doch das war ja nun vorbei. Ro und Joshua erkannten ihre Freundinnen gar nicht wieder. Aber so mochten sie sie doch viel lieber. Bald sollte er wieder bei ihnen sein.
 

Und dann war der Tag endlich da. Shikku und Mikako gingen an besagten Tag nach der Schule zu Momjis Haus. Es schien wieder viel belebter.

"Ich hoffe sie wohnen auch noch in ihren alten Häuschen." Sagte Shikku.

"Ich glaube schon."

Mikako klingelte. Sie hörten jemand die Treppe eifrig herunter rennen. Und die Tür ging auf. Da stand er nun. Momji! Mit seinen kurzen blonden Locken und seinen strahlend blauen Augen. Er war es wirklich. Shikku umarmte ihn eifrig. Mikako strahlte ihn einfach nur an.

"Schön, dass du wieder da bist." Sagte sie.

"Ja finde ich auch."

"Und das du nie wieder auf die Idee kommst, dich nicht von uns zu verabschieden, nein, am besten du gehst nie wieder weg." Sagte Shikku.

"Ich hoffe es auch. Ihr habt mir sehr gefehlt."

"Das ist ja auch das mindeste." Sagte Shikku.

"Shikku seih nicht so."

"Na gut. Also hiermit heißen wir dich wieder willkommen in Japan." Sagte sie und lächelte Momji an.

"Kommt rein. Ich will euch meine Mutter vorstellen."

"Ist das wirklich okay?" fragte Mikako.

"Aber natürlich. Sie wollte euch schon viel früher kennen lernen!" Mikako und Shikku folgten Momji in die Wohnung. Noch standen viele Kisten herum. Sie hatten wohl noch nicht so viel Zeit alles schon wieder auszupacken.

"Mutter ich möchte dir Shikku und Mikako vorstellen." Eine langhaarige, blondgelockte Frau drehte sich mit einem freundlichen Lächeln zu den beiden um.

"Ihr seid also die besten Freunde von Momji. Freut mich euch kennen zu lernen." Sagte sie und lächelte sie an.

"Mädchen, ich wollte mich bei euch noch entschuldigen." Sagte der Vater vom Momji zu den beiden. Mikako schaute Shikku an, sie sollte sich jetzt benehmen und nichts falsches sagen.

"Na ja, es ist ja nun schön, dass Momji wieder da ist." sagte Mikako und ergriff das erste Wort, bevor Shikku etwas sagen konnte.

"Du bist bestimmt Mikako." Sagte Momjis Mutter zu ihr.

"Ja, das bin ich."

"Momji hat mir viel von dir erzählt, besser gesagt von euch beiden und was ihr alles erlebt hat. Ich möchte euch übrigens danken, dass ihr meinen Jungen das Einleben vor vier Jahren hier in Japan erleichtert hat."

"Das haben wir doch gerne gemacht." Sagte Shikku.

"Also mein Name ist übrigens Lisa. Ich hoffe ihr besucht uns nun öfters. Momji stell ihnen doch noch Marie und Anna vor."

Momji nickte. "Kommt." Sagte er zu seinen Freundinnen. Die nickten und folgten ihm ins nächste Stockwerk.

"Sag mal Momji, wer ist Marie und Anna?" fragte Mikako.

"Sag nicht du hast jetzt Schwestern?"

"Zum Teil." Sagte er.

"Was heißt zum Teil?" fragte Shikku.

"Anna ist meine Schwester, sie ist nun 4 Monate alt. Sie war der Grund, warum mein Dad wieder zu meiner Mutter wollte."

"Verstehe.... na dann sieht das ganze anders aus." sagte Shikku mit einem Grinsen.

"Aber wer ist Marie?"

"Das ist meine Großcousine. Sie wird mit uns in die Schule gehen." Momji öffnete eine Tür und sie gingen in eine rosa-gestrichenes Zimmer. In der einen Ecke stand ein Babybett. Davor saß ein Mädchen, ebenfalls blonde Haare und lächelte die Freunde an.

"Marie, das sind Shikku und Mikako."

Marie stand auf und lächelte die Mädchen an. "Freut mich. Außer meinen Onkel habe ich noch nie Japaner gesehen." Shikku und Mikako schauten sich fragend an.

"Momji hat mir viel von euch erzählt. Das mit deinen Eltern ist schon tragisch, Mikako und das deine Schwester nun einen anderen in ihrem Leben hat und dazu noch ein Kind, das hat dich bestimmt ziemlich verletzt. Kamst du dir nicht plötzlich abgeschoben vor?"

"Marie!" sagte Momji entsetzt. Mikako schaute Marie an. Wie konnte sie so etwas nur sagen. Sie kannte Mikako doch gar nicht. Woher wollte sie wissen, wie sich fühlen konnte?

"Und du bist Shikku? Die, die von ihren älteren Brüdern schön und brav behütet wird, weil ihre Eltern keine Lust mehr hatten."

"Hör mal schön zu, du hast mit Sicherheit nicht ein Recht so etwas zu sagen und Freunde machst du dir so auch nicht."

"Wer sagt, dass ich mit euch befreundet sein will!"

"Marie geh raus!" sagte Momji.

"Ist mir ganz recht." Sagte sie und verließ das Zimmer.

"Was ist denn das für eine Göre?" fragte Shikku.

"Es tut mir Leid. Eigentlich ist sie ganz nett. Aber das sie so zu euch war, liegt daran, das ihr Vater sie gezwungen hat, mit meiner Mutter nach Japan zu kommen, weil die Schulen hier so einen guten Ruf haben."

"Solche Schulen gibt es in anderen Ländern auch, warum musste sie denn dann ausgerechnet zu uns nach Japan kommen?" fragte Shikku. Mikako hatte das schon alles längst vergessen, denn sie stand nun über dem Babybett. Und darin lag ein kleines Baby.

Das war also Anna. Sie sah Momji ähnlich, ja irgendwo schon. Momji sah bestimmt als Baby auch so aus.

Sie ist echt süß.

"Das ist Anna. Meine kleine Schwester." Sagte er.

"Sie ist niedlich." Sagte Mikako.

"Ja das ist sie." Shikku lächelte und dachte daran, das Mikako später bestimmt eine wundervolle Mutter seine würde. So wie sie sich damals um Kamui gekümmert hatte. Das war schon wundervoll. Ob sie das irgendwann auch mal könnte. Sie musste schmunzeln. Sie wusste, dass sie in der Sache mit Joshua schon weiter war, als Mikako mit Ro, aber...

Sie schüttelte den Kopf, damit man ihr ihre Verlegenheit nicht ansehen konnte.
 

"Wir sollten nun langsam gehen." Sagte Mikako.

"Ja... sehen wir uns morgen in der Schule?" fragte Shikku.

"Ja..." sagte Momji.

"Das ist gut." Sagte Mikako.

"Also bis morgen dann." Sagte Shikku.

"Wartet, ich bringe euch noch zur Tür."
 

Als Ro von der Arbeit kam, stand Mikako in der Küche, ihre Schürze um und summte eine Lied vor sich. Sie hatte ihn wohl gar nicht bemerkt, denn sie erschreckte sich, als er sie von hinten umarmte.

"Was summst du denn da?"

"Das ist ein Lied, dass meine Mutter mir immer vorgesungen hat."

Ro machte sich Sorgen, warum dachte sie plötzlich wieder an ihre Mutter. "Ist heute etwas vorgefallen?"

"Warum?"

"Weil du an deine Mutter dachtest."

"Mach dir keine Sorgen. Das kam mir nur so. Und weil Momji eine Schwesterchen nun hat."

"Stimmt Momji ist ja heute wieder gekommen, wie geht's ihm? Er hat ein Schwesterchen?"

"Ja, sie heißt Anna und ist 4 Monate alt. Ein goldiges Baby, seine Mutter ist auch sehr nett... Aber seine Großcousine."

"Die haben sie auch noch mitgebracht?"

"Ja, aber sie ist wie soll ich es sagen... ich zitiere Shikku: "Die kann von mir aus bleiben wo der Pfeffer wächst". Verstehst du?"

"Nein, aber warum hat sie denn das gesagt?"

"Na ja, sie ist etwas vorlaut und gemein... sagen wir es so. Und sie geht ab morgen in unsere Schule."

"Das werdet ihr doch wohl hinbekommen, mit ihr fertig zu werden. Was kochst du?"

"Auflauf, habe ich gemacht. Ja, ich glaube das ist nur, weil sie eigentlich gar nicht herkommen wollte, deswegen will sie sich auch gar nicht erst einleben."

"Ja, das kann daran liegen, lasst ihr am besten einfach ein wenig Zeit." Mikako nickte. "So Liebste, ich habe einen Kohldampf."

Mikako drehte sich um. "Du bekommst nichts."

"Warum denn das nicht?" fragte er empört.

"Na... weil ich noch keinen Kuss bekommen habe." Ro lächelte, stand auf und küsste sie einmal.... zweimal... dreimal.

"Gut dafür bekommst du was." Sagte sie mit einem Grinsen.
 

Am Abend lag sie in Ros Arm, im Bett und beide lassen noch etwas. Doch dann legte Mikako ihr Buch weg.

"Sag mal Ro, glaubst du dass ich dich nicht kennen gelernt hätte, hätte Anzu mich abgeschoben, als sie mit Kyo zusammen war."

"Wie kommst du denn bitte darauf? Das ist doch Schwachsinn. Deine Schwester liebt dich, das würde sie nie machen."

"Du hast Recht."

"Aber wie kommst du darauf?" sagte er und legte nun auch sein Buch weg.

"Das ist unwichtig. Wirklich. Es ist schön, dass du bei mir bist."

"Ja, das finde ich auch." Sagte er und küsste sie. Küsste sie immer leidenschaftlicher. Seine Hände glitten unter ihr Nachthemd ihre Haut entlang.

Doch dieses mal wehrte sich Mikako nicht. Ro war überrascht. Okay, sie waren nun schon so lange zusammen, als er den letzen Versuch startete, das war schon gut ein halbes Jahr her.

Seine Hände berührten ihre Brüste. Ganz zärtlich streichelte er sie. Auch Mikakos Hände fanden nun seinen Körper, seine Haut, einfach ihn. Sie fuhr seinen Oberkörper mit ihren Händen entlang. Sie spürte jeden einzelnen Muskeln unter ihren Finger. Dann schaute er sie an. "Darf ich dir dein Nachthemd ausziehen?"

Sie schaute ihn fragend an. "Ich weiß es nicht. Aber ich will nicht, dass das was wir jetzt gerade haben, nicht aufhört. Lass es nicht aufhören." Ro nickte. Er zog langsam ihre Nachthemd hoch und streifte es über ihren Kopf. Wo es dann landete, da war er sich nicht mehr so sicher. Das war wohl auch egal. Seine Lippen wanderten von ihren Lippen, langsam den Hals herunter und berührte nun ihre Warzenvorhöfe. Er merkte, dass es Mikako zuerst unangenehm war, ihn an dieser Stelle zu spüren, doch dann entspannte sie sich und schien es sogar zu genießen. Sie spürte ihn, am ganzen Körper und es sollte nicht aufhören, es war ein so wundervolles Gefühl. Es tat so gut. Es war einfach nur himmlisch. Er war ihr so nahe. Ihr wurde sehr warm, als er sie mit seinen Lippen am ganzen Körper berührte und küsste. Es war einfach so wundervoll, so atemberaubend. Seine Hand glitt langsam immer tiefer. Seine Finger berührten ihren Bauchnabel und nun ihr Höschen. Er strich erst ein wenig am Gummi entlang, dann drangen sie hinunter.

Mikako erschrak etwas. Er streichelte sie. Mehr tat er nicht. Er streichelte sie. Er schaute sie an. "Du bist so wunderschön, meine Liebste. Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe." Sie lächelte etwas verlegen, zog seine Lippen wieder zu ihren und sie versanken in einen tiefen Kuss. Ihre Hände fuhren über seine Rücken entlang. Sie spürte ihn. Es war ein so wundervolles Gefühl. Ein Gefühl der Vollkommenheit. Ein Gefühl das nur so von Glück überfüllt ist.

Alpträume

Liebes Tagebuch,

ich muss gestehen, ich bin gestern meinen Gefühlen verfallen. Aber es ging einfach nicht anders. Ich konnte ihnen nicht länger wiederstehen. Oh, ich schäme mich jetzt schon, wenn ich es in mein Tagebuch schreibe, die Gedanken allein an dieser Sache lassen mich rot werden.

Ro und ich haben auch noch nicht darüber gesprochen.

Shikku wird gleich vorbei schauen, mit ihr werde ich reden.

Ich weiß, dass es irgendwo heutzutage schon das normalste auf der Welt ist und dass sich heute kaum einer noch an die Regel „Vor der Ehe keinen Beischlaf“.

Aber es ist nun mal passiert und ich kann nichts daran ändern. Ich möchte, diese Gefühle auch um nichts auf der Welt wieder rückgängig machen. Es war einfach, ein unbeschreibliches Gefühl.

Ich würde plötzlich schon seinen bloßen Küssen in eine andere Welt verfrachtet, verschickt.

Es war eine unbeschreibliche Reise. Ich wusste nicht mal, dass in mir solche Gefühle versteckt waren.

Ich weiß nicht mal, ob es für solche Gefühle die ich in diesem Moment empfunden habe überhaupt die passenden Worte für geben würde. Es war einfach aufregend und wunderschön zu gleich. Es wird auch nachher komisch sein mit Shikku darüber zu sprechen. Ich weiß dass sie mit Josh schon... ist ja im Moment auch egal, ich will mir das gar nicht ausdenken.

Marie war heute in der Schule. Es war sehr interessant. Sie ist zwar nicht in unserer Klasse, aber ich habe mit ihr französisch. Sie zeigt nicht nur Shikku und mir, sondern auch den anderen Klassenkameraden die kalte Schulter. Aber ich glaube, sie tut sich wirklich nur schwer mit dem Unterricht. Momji sagt, dass wenn Marie von der Schule kommt, immer noch ein Privatlehrer wartet, der ihr im Japanischen hilft.

Ich glaube aber irgendwie, dass wir irgendwann noch gute Freunde werden können.
 

Als Mikako zum nächsten Satz ansetzen wollte, klingelte es auch schon. „Das ist Shikku.“ Sagte sie zu Tsuki und sprang auf.

„Hier riecht es aber gut.“ Sagte Shikku als Mikako ihr dir Tür öffnete.

„Oh Mist, jetzt habe ich doch glatt die Kekse vergessen.“ Sagte Mikako und sputete in die Küche um noch rechtzeitig die Kekse aus dem Ofen zu holen.

„Mikako wo hast du denn nur deine Gedanken, dass du in der Hausarbeit unaufmerksam bist.“ Sagte Shikku vorwurfsvoll.

„Darum wollte ich ja schon mit dir sprechen.“

„Oh, das ist ja wohl was Ernstes.“

„Na ja ich weiß eh nicht so wie ich es anfangen soll.“ Sagte Mikako und zog sich den Backhandschuh aus und legte ihn sorgfältig in die kleine Nische wo auch die Schürze und die Küchenhandtücher sorgfältig lagen. „Weißt du, gestern Abend...“

„Das wird ja was ziehmlich interessantes. Ich hole mir was zum trinken, möchtest du auch was?“

„Nein, danke Shikku.“

„Also nun schieß los.“ Sagte Shikku zu ihrer nervösen Freundin.

„Gestern Abend... da lagen Ro und ich bei ihm im Bett. Du weißt ja, das wir das seit Kamui in meinem geschlafen hat ab und an so machen.“ Shikku nickte. „Wir haben gelesen und dann habe ich ihn paar Sachen gefragt, und irgendwie haben wir uns dann geküsst.“ Shikku musste schmunzeln, als ihr auffiel wie schwer es ihrer Freundin fiel. Sie war so schüchtern und würde solche Dinge normalerweise nie sagen. Aber sie war gewachsen, Mikako hatte sich verändert. Nicht zum schlechteren. Mit nichten, sie hat an ihren Schwächen gearbeitet und versucht sie zu Stärken zu verwandeln und das machte sie sehr gut, wie Shikku empfand.

„Also Ro und ich wir hatten gestern Abend....“

„Sex?“ Zuerst erschrak Mikako, wie ihre Freundin das so leicht über die Lippen bringen konnte, dann beneidete sie sie darum. So offen konnte Mikako mit solchen Dingen nicht reden. Mikako nickte mit geschämten Wangen.

„Dann ist doch toll.“ Sagte Shikku.

„Ja? Denkst du das wirklich?“

„Aber natürlich. Ihr zwei seit schon welche. So sehr wie ihr in einander verschossen seit, habe ich mich immer gewundert wie ihr vor euren Gefühlen zu einander eine Wand aufstellen konntet. Meiner Meinung seit ihr eigentlich schon viel früher über einander hergefallen, oder ihr solltet das zumindest. Aber eigentlich habe ich euch immer um diese Liebe zu einander beneidet.“

„Aber du liebst Joshua doch auch.“

„Ja und sehr. Aber es kam mir immer so vor, als wäre das eine ganz andere Liebe und ich könnte mit euch beiden nicht mithalten.“

„Aber das ist doch Schwachsinn Shikku.“

„Das wusste ich irgendwo auch, meine Liebe. Aber manchmal habe ich eure Blicke zueinander echt bewundert.“

„Red nicht so. Du bist doch mit Joshua sehr glücklich oder?“

„Ja, also dann ist dieses Gespräch damit beendet.“ Sagte Mikako mit einem Lächeln. „Willst du nun einen Keks, jetzt sind sie genau richtig.“

„Ja, danke. Darf ich welche mitnehmen? Satoru mag die doch so gerne, der will übrigens mal das Rezept. Und das nur, weil er von deinen nie welche hat, weil Masaru und Kakeru immer alle weg fressen.“

Mikako schmunzelte. „Ja, ich habe extra schon ein Tablett früher gemacht, extra für die Avalon-Geschwister.“

„Danke dir.“

„Wann kommt denn deine Eltern wieder?“ Fragte Mikako.

„Stimmt, das wollte ich dir eh noch sagen. Ich soll dir nen lieben Gruß von ihnen sagen und sie werden wohl sogar in zwei Wochen kommen.“

„Das ist echt schön.“ Sagte Mikako. „Deine Eltern kommen wieder, Momji ist nun auch mit seiner Familie wieder hier.“ Mikako musste schlucken. Eigentlich hatte sie gehofft, schon längst darüber hinweg zu sein. Aber dem schien wohl noch nicht so zu sein. Shikku hatte das nicht bemerkt und packte die Kekse für ihre Brüder. „Mika-chan, ich muss dann aber auch schon gehen, ich soll mit Josh noch was einkaufen holen.“

„Ja ist gut. Bis morgen in der Schule.“

„Ja bye.“ Sagte Shikku und machte die Tür hinter sich zu.
 

Da stand Mikako. Allein. Und allein in ihren Gedanken. Wie oft hatte sie in letzter Zeit an ihre Eltern denken müssen. Sie wusste es nicht mehr, es waren schon zu viele Male gewesen. Sie gonnte alle ihren Freunden ihre Eltern, aber sie vermisste ihre so schrecklich. Sie wusste, dass sie nicht an dem Tod ihrer Eltern schuld war. Aber dennoch war sie allein. Anzu hatte schon ihr eigenes Leben. Mikako wusste, dass ihre Schwester immer für sie da sein würde. Das war sie immer. Aber sie gehörte einfach nicht zu den Menschen, die sich anderen Menschen aufdrängt.
 

Mikako kroch in ihrem Schmerz in ihr Zimmer und legte sich in ihr Bett. Schon als sie ihren Kopf auf das Kissen gelegt hatte, rollten auch schon die ersten Tränen und es sollten für diesen Tag auch nicht die letzten bleiben.
 

„Mikako!“ sagte Ro als er in die Wohnung kam. Da er überrascht war, sie nicht im Wohnzimmer anzufinden. Um diese Uhrzeit lief doch immer ihre Lieblingssoap.

Er schaute erst als letztes in ihrem Zimmer nach, da lag sie dann auch. In ihrem Bett zusammengekümmert. Sofort setzte er sich neben sie und hielt seine Hand an ihre Stirn, um sicher zu gehen, dass sie nicht Fieber hatte. Dabei gab Mikako kleine Geräusche von sich. Sie schlief wohl schlecht. Ro saß noch eine Weile neben ihr und sie beruhrigte sich auch, durch sein Streicheln. So setzte er sich in sein Arbeitszimmer und ging seine Aufgaben durch.
 

„MAMA! PAPA!“ hörte er sie dann aber plötzlich schreien. In windeseile war er bei ihr angekommen. Sie saß aufrecht im Bett, mit weit aufgerissenen Augen, Tränen rollten ihr leblos das Gesicht herunter. Ro erschrak, sie sah so leblos aus. Dann nahm er sie in den Arm und drückte sie einfach nur an sich. „Mikako... pssss.... es ist doch gut.“

„Ro... Ich habe meine Eltern umgebracht!“

„Aber nein. Sie hatten einen Autounfall!“

„Ich war aber Schuld. Ro! Ich war Schuld!“

„Nein Liebes, niemand war Schuld. Die Straße war sehr glatt, hörst du. Du warst nicht dran Schuld. Es war ein Unfall. Mikako. Es war ein Unfall.“ Mikako schüttelte immer nur den Kopf. Langsam legte er sie wieder auf das Kissen. „Mikako schlaf jetzt wieder!“ Mikako nickte. Sie wimmerte noch etwas vor sich, schlief dann aber wieder ein.
 

Ro musste mit Anzu reden. Aber er wollte auch die Wohnung, Mikakos Wegen nicht verlassen, also rief er Anzu an und diese kam auch sofort hoch.

„Was ist geschehen Ro?“

„Mikako hatte einen Alptraum! Und sie hat davon geschrieen, dass sie an dem Tod eurer Eltern Schuld dran sei. Ich hatte ihr versucht dass ja auszureden, aber sie beharrte auf diesen Gedanken.“

Anzu nippte an der Tasse Tee die Ro für sie hingestellt hatte. „Ich kann mich an den Tag noch genau erinnern, als wäre er erst gestern gewesen. Mikako war 3 Jahre alt. Süß wie eh und je. Aber an dem Tag war sie etwas maulig, weil es regnete und sie nicht in den Park fahren konnte. Als unsere Eltern dann noch einmal weg wollten, sagte sie „Ich habe euch gar nicht mehr Lieb und ihr mich auch nicht!“

„Aber Mikako, das stimmt nicht. Du bist doch unser kleiner Engel.“ Sagte unsere Mutter und unsere Vater stimmte ihr zu. Doch Mikako wollte das nicht hören. Und rannte wütend die Treppe hinauf und schrie noch. „Ihr seid alle doof!“ Unsere Eltern fuhren weg und auf dem Rückweg hatten sie den Autounfall. Man fand auf den Rücksitz einen kleinen Teddybären, den sie Mikako gekauft hatten.“

„Und weil sie extra wegen den Teddy los gefahren sind, denkt Mikako dass sie daran Schuld sei.“

Anzu nickte. „Ich dachte eigentlich, dass sie mit dem Alter darüber hinweggekommen ist. Aber in letzter Zeit ist ja auch eine Menge passiert, es lag bestimmt daran. Ach, meine arme kleine Schwester. Kümmere dich bitte gut um sie.“

„Ja, mach ich. Danke, dass du mir da erzählt hast, Anzu.“

„Ich hätte das schon längst machen sollen.“

„Na ja nun weiß ich es ja auch.“ Sagte er und stand auf um die beiden Tassen in die Küche zu bringen.

„Ich werde dann mal wieder runter gehen... Eine Frage habe ich noch, warum kommt Mikako plötzlich wieder auf diese Sache?“

„Die Antwort kenne ich selber noch nicht, ich werde morgen mal Shikku fragen!“

„Ja das wird das Beste sein.“ Meinte Anzu und verließ die Wohnung. Ro ging wenig später zu seiner Liebsten und legte sich zu ihr ins Bett, damit er bei ihr sein konnte, falls sie wieder mit Alpträumen geplagt sein sollte.
 

Ro fragte Shikku am nächsten Tag aber wirklich, auch wenn er wusste, dass Mikako das vermutlich nicht wollte, aber er machte sich ja schließlich Sorgen um sie. Shikku dachte nicht lange nach, setzte sich aber erst mal hin. Ro tat es ihr gleich.

„Was ist nun?!“ fragte er sie.

„Also...“ sie schaute Ro an. „Ich weiß nicht, ob Mikako dir schon von Anna erzählt?“

„Das ist doch die Cousine von Momji? Die, die sie aus Deutschland mithergebracht haben.“

Shikku nickte. „Als wir Momji besuchten und sie kennen lernten, machte sie sich bei mir gleich unbeliebt.“

„Wie kann ich das denn verstehen?“

„Na ja, sie meinte zu Mikako... warte lass mich nachdenken, damit ich auch ja nichts falsches sage. Ich versuche sie mal zu zitieren: Sie meinte es ziemlich sarkastisch, dass ihr um Mikakos Eltern leid taten und es schon tragisch war und da Anzu nun einen anderen in ihrem Leben hat und dazu noch ein Kind, ob Mikako sich nicht plötzlich abgeschoben fühlte.“

„Das könnte wirklich ausschlaggebend gewesen sein.“ Meinte Ro.

„Aber ich glaube, ich habe auch etwas mit Schuld.“ Sagte Shikku. „Meine Eltern haben mir letztens wieder einen Brief geschrieben, von den habe ich Mikako erzählt. Und nun hat Momji auch seine Eltern wieder. Ich glaube, das waren alles drei Faktoren die sehr ungünstig auf einmal waren.“ Sagte Shikku und seufzte. Ro nickte nur schweigend.

Dann fiel ihm etwas ein. „Ich danke dir Shikku. Vielleicht komme ich noch mal auf dich zurück. Wo ist denn Mikako gerade?“

„Im KISHUU.“

„Wann hat sie denn Feierabend?“

„So in einer Stunde, aber sie wollte noch mal zu Kakeru.“

„Okay... dann habe ich noch Zeit. Danke dir. Bye.“ Sagte er nur und verschwand.

Shikku nickte nur noch und blickte auf den leeren Stuhl. „Oh Mikako. Warum hast du nicht mit mir geredet. Ich möchte dir doch auch mal helfen.“
 

„Anzu!“ schrie Ro.

„Was gibt es denn?“

„Ich hätte gerne ein paar Fotos von dir!“

„Wofür willste die denn?“

„Das wird eine Überraschung für Mikako!“

„Gut, sie sind im Schrank, unten rechts.“

„Danke sehr. Bringe sie dir nachher wieder.“ Doch Ro war schon wieder davon gezischt.
 

„Bin wieder zuhause!“ sagte Mikako und legte ihre Schuhe an ihren Platz, legte ihre Tasche an der Gaderobe ab und tapste in Socken durch die Wohnung. „Ro????“

„Hier bin ich!“ hörte sie seine Stimme.

„Wo ist denn hier?“

„Na in deinem Zimmer! Aber noch nicht rein kommen.“ Mikako machte das stutzig, tat ihm aber den Gefallen und ging an den Kühlschrank um sich dann mit einem Joghurt zu vergnügen. Mikako hielt die ganze Zeit ihr Zimmer im Visier. Endlich kam er raus. „Was haste du da drin gemacht???, wenn ich frage darf?“

„Das ist eine Überraschung.“

„Wann darf ich die sehen?“

„Wenn du mir noch 5 Minuten gibst, dann darfst du sie sehen?“

„Für wen ist die Überraschung?“

„Für dich Liebes.“

„Womit habe ich die verdient?“

„Weil du einfach toll bist.“ Sagte er und küsste sie.

„Das hast du sehr schön gesagt.“ Sagte sie und folgte mit ihrem Blick Ro, wie er wieder im Zimmer verschwand.
 

Wenig später rief er dann nach ihr. Mikako trat vorsichtig ins Zimmer. Sofort legte Ro seine Hände auf ihre Augen. „Ro was machst du da?“

„Kurze Zwischenfrage: Wie sehr liebst du mich?“

„Sehr, warum?“

„Und was magst du an mir so sehr?“

„Dass du immer bei mir bist zum Beispiel.“

„Na gut, Prüfung bestanden.“ Sagte Ro und nahm die Hände von ihren Augen.

Mikako stand vor dem Schreibtisch. Vor ihr lag ein Buch. „Mach es auf.“ Sagte er und setzte sich zu ihr aufs Bett.

„Was ist das?“

„Schau doch einfach mal rein.“ Bat er sie.

Sie nickte und öffnete das Deckblatt. „Das Leben von Mikako Saeki.“ Las sie vor. Sie blätterte weiter. Dort fand sie ein Babyfoto von sich. „Am 1 Juli um 13:30 erblickte ein goldiges Kind das Licht der Welt.“ Im ganzen Buch waren Fotos von ihr. Auf manchen blieb sie stehen und schaute sie an. Doch an einem ganz besonderen blieb sie stehen. Auf dem Bild war Mikako 3 Jahre alt. Dort war sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester Anzu zu sehen. „Wo hast du das her?“ fragte sie und starrte ihn an. Ihre Augen füllten sich langsam mit Wasser.

Sie blätterte weiter. Langsam tauchte Shikku und deren Brüder in ihrem Leben auf. Dann kam sie in die High School und dann tauchte Momji auf. Und letztendlich auch Ro.

„Was willst du mir sagen?“ Fragte sie ihn.

„Das du dir keine Schuld machen brauchst. Deine Eltern und viele andere Menschen lieben dich.“

„Ro...“

„Ich möchte dir helfen. Ich möchte dir beistehen. Was auch immer kommen mag. Ich liebe dich, Mikako.“

„Ro...“ Sagte sie und ließ sich von ihm in die Arme nehmen.

„Mikako, rede mit mir, wenn du Hilfe brauchst.“ Sagte Ro und küsste sie auf die Stirn.

Alte Erinnerung

Ro war heute früher nach Hause gekommen und wollte Mikako einen kleinen efallen machen und die Wohnung ein wenig putzen. Dazu gehörte auch ihr Zimmer. Er wischte gerade den Boden als er mit dem Besen unter ihrem Bett gegen etwas stieß. Ro kniete sich hin und zog die Kiste, die es war, heraus.

„Was ist das denn?“ Neugierig wie er war, hob er den Deckel ab und schaute in die Kiste. „Was sind dass den für Briefe.“ Er öffnete einen. Eine schöne Schrift, aber er konnte erkennen, dass es eine männliche Schrift war.

„Das sind ja Liebesbriefe.“
 

„An die Schönheit dieser Welt,

es war gestern sehr schön, dass du noch mal bei mir vorbei geschaut hattest. Ich weiß, dass mein Verhalten falsch gewesen war und ich dir mehr vertrauen sollte. Ich weiß, dass du das nicht absichtlich machst. Es ist eine sehr schöne Zeit mit dir, dass musst du wissen. Ich verstehe aber nicht, warum du auch so gerne Zeit mit ihm verbringst. Er kann dir doch gar nichts bieten.

Du bist die Schönste für mich, dass weißt du. Jemand wie du hat jemand ganz besonderen verdient, jemand der dir was im Leben bieten kann. Jemand wie mich.

Denk drüber nach.“
 

Ro kochte vor Wut. Mikako bekam Liebesbriefe und hatte es ihm nie erzählt. Und wer war dieser Kerl eigentlich. Absender steht nur, dein Fuji. Wer war dieser Fuji.Ro stand auf.

„RO!“ Er blickte sich um und Mikako stand in der Tür.

„Mikako! Warum hast du mir nichts von den Liebesbriefen erzählt?“

Mikako ging an ihm vorbei und nahm die Kiste in ihre Arme. „Das ist meine Sache.“ Sagte sie.

„Mikako! Wer ist der Kerl? Kenn ich ihn? Liebst du ihn?“

Mikako blickte ihn an. „Wie kannst du so etwas nur mir an den Kopf werfen?“ fragte sie ihn vorwurfsvoll und verließ das Zimmer. Ro hörte nur noch wie die Haustür zuschlug.

„Das ist ja super gelaufen.“ Murmelte er vor sich hin. Er nahm Tsuki auf den Arm und ging in die Küche um der Katze was zum Essen zu geben.
 

„Das ist doch nicht dein Ernst?“ Mikako nickte. „Und jetzt seid ihr beide mal wieder gegenseitig auf euch sauer oder wie?“ Mikako nickte wieder mal. „Das ist voll schlimm mit euch. Noch schlimmere Hitzköpfe als euch zwei gibt es wohl gar nicht.“ Mikako schaute Aoi fragend an.

„Er liebt dich doch….“ Mikako nickte. „Und du ihn doch auch.“ Sie nickte wieder. „Warum macht ihr euch dann das Leben so zur Hölle? Er ist doch nur eifersüchtig, weil er Liebesbriefe gefunden hat. Los, geh nach Hause und erkläre es ihm.“

Mikako seufzte. „Ja du hast Recht.“

„Natürlich habe ich das, ich bin dein Chef.“

Mikako lächelte. „Wie geht’s deiner Familie?“

„Sehr gut. Und nun geh.“ Sie nickte mit einem Lächeln.
 

Ro wartete zuhause. Er hoffte so sehr, dass Mikako wieder kommen würde. Er schaute sich sogar gerade ihre Lieblingssoap an. Er hörte wie jemand die Haustür aufschloss. Sofort stand er auf.

Mikako blickte ihn an.

„Es tut mir Leid…“ sagten beide. Sie lächelten.

Mikako schloss die Tür hinter sich und Ro nahm sie sofort in den Arm. „Es tut mir Leid, Süße.“

Sie nickte. „Komm, ich erkläre es dir.“ Sagte sie. Sie setzten sich auf die Couch. Er schaltete den Fernseher aus und blickte sie an. Mikako hielt immer noch die Kiste mit den Liebesbriefen in der Hand.

„Von wem sind die?“

Sie blickte ihn mit einem Lächeln an. „Von deinem Vater.“

„Was? Er schreibt dir Liebesbriefe.“

„Nein, du Dummerchen. Die sind an meine Mutter gewesen.“

Nun verstand er endlich. „Stimmt ja. Du hast mir ja mal gesagt, dass mein Vater in deine Mutter verliebt war.“

Sie nickte. „Er hatte sie mir letztens gegeben. Er braucht sie nun nicht mehr und er weiß, dass sie bei mir in den guten Händen sind.“

Ro lächelte. „Ich bin wirklich ein Vollidiot.“

Sie nickte. „Aber ist doch schön, dass du es von selbst erkennst.“ Sagte Mikako mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

„Für so was wirst du nun bestraft.“ Sagte er und fing an sie zu kitzeln. Dadurch viel die Kiste zu Boden.

„Tut mir leid.“ Sagte Ro.

„Nicht so schlimm.“ Sagte sie und hob sie wieder hoch. Dabei fiel aus dem einen Briefumschlag ein Foto. „Das habe ich ja noch gar nicht gesehen.“

„Hast du sie dir noch nicht durch gelesen?“

Mikako schüttelte den Kopf. „Ich traute mich nicht.“ Er lächelte. Sie war so lieblich und zart und doch so stark. Er konnte sich ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Sie schaute sich das Foto an.

„Wer ist drauf?“

„Meine Mutter.“ Sagte sie und lächelte. Ro schaute sie an.

„Ich hätte nicht gedacht, dass meine Mutter... und dein Vater...“

„Die Welt ist klein.“ Sagte Ro zu ihr. Sie nickte, legte das Foto weg und lächelte ihn an.

„Was denn?“

„Liebst du mich?“

„Was soll die Frage? Mehr als alles andere.“

Sie lächelte. „Dann lass uns wegen so ner doofen Kleinigkeit nie wieder streiten.“

Er nickte und drückte sie an sich. Das sie sehr genoss. „Es ist schön, dass du bei mir bist.“ Sagte sie.

Er nickte. „Ich will dich auch nicht missen.“ Ihre Lippen berührten sich und eine außergewöhnliche Wärme und Zuneigung durchflutete beide Körper. Sie küssten sich inniger, währen die Hände der beiden den Körper des anderen zart streichelten.
 

„Marie Sumera komm bitte an die Tafel.“ Das blonde Mädchen stand auf und versuchte die Rechnung zu lösen.

„Mikako du löst die nächste.“ Diese nickte und stand auf. Sie hatte ihr Heft mit nach vorne genommen und legte es so hin, dass Marie es sehen konnte. Den Mikako hatte gemerkt, dass Marie Probleme hatte. Marie blickte sie an. Mikako lächelte freundlich zurück. Marie war überrascht. Das war nun das letzte Schuljahr der Freunde. Die Prüfungen waren nun auch schon vorbei. Und sie hatten mit Marie immer noch nicht wirklich Freundschaft schließen können.

Marie schrieb die Aufgabe aus dem Heft ab und ging an ihren Platz.

„Danke Marie, danke Mikako.“ Sagte ihr Mathelehrer, als sich auch Mikako hingesetzt hatte.
 

In der Pause ging Marie auf Mikako zu. Momji und Shikku standen bei ihr.

„Ich wollte mich bedanken.“

„Hab ich doch gerne getan.“ Sagte Mikako. Shikku blickte sie fragend an. „Das tun Freunde doch.“

„Was?“ Fragte Marie.

„Na sich helfen.“ Sagte Mikako.

Marie blickte da blonde Mädchen vor sich an. „Nach alldem was ich euch angetan habe und nach alldem was ich zu dir gesagt hatte, willst du immer noch meine Freundin sein?“ Mikako nickte.

„Aber warum denn?“

„Warum denn nicht? Da wäre zum Beispiel der Grund, das Momji dein Cousin ist, dass du doch eigentlich ganz nett bist und dass ich es nicht mag, mit jemand bestritten zu sein.“

„Ich verstehe das nicht.“ Sagte Marie.

„Mikako zu verstehen, ist eigentlich ganz einfach.“ Sagte Momji.

„Ja?“ Fragte Marie.

„Ja, sie ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Doch Mikako hat ein sehr großes Herz und will am liebsten der ganzen Welt helfen und mit jeder Mann befreundet sein.“

„Und deswegen können wir es nicht leiden, wenn jemand ihr weh tun will.“ Sagte Shikku.

Marie nickte. „Ich verstehe.“

„Marie... ich möchte gerne deine Freundin sein.“ Sagte Mikako.

Marie lächelte. „Ja... es wäre sehr schön.“
 

„Und wie war dein Tag, Liebes?“ fragte Ro sie.

„Ganz schön.“

„Ganz schön?“

„Na ja, wenn ich daran denke, dass ich nur noch eine Woche die Schule besuche und dann...“

„Dann hast du erst mal eine Ruhepause verdient. Hast du jetzt einen Datum wann du im Kindergarten anfängst?“

Mikako nickte. „In fünf Wochen.“

„Das heißt wir haben noch genug Zeit für einen gemeinsamen Urlaub.“ Sagte Ro und legte das Bügelbrett weg. Sie nickte. Er ging zu ihr in die Küche und küsste sie in den Nacken. „Du riechst heute so süß.“ Und er küsste sie noch mal. „Und du schmeckst auch süß.“

Sie lächelte. „Ich habe Marie endlich dazu gebracht sich mit mir anzufreunden.“

„Das freut mich.“ Sagte er und küsste sie weiter am Nacken.

„Ich mich auch.“ Er küsste sie auf den Mund.

„Ro... ich koche gerade.“

„Egal.“ Sagte er und zog sie zu sich. „Du bist heute einfach zum anbeißen.“

Sie lächelte. „Hast du ein Glück, dass ich es mag, wenn du mich küsst.“

Er blickte sie erstaunt an. „Was sind dass denn bitte für neue Töne meine Liebste.“

Sie grinste frech.

„Du verbringst eindeutig zu viel Zeit mit Shikku.“

Mikako lächelte und küsste ihn. „Du bist wundervoll.“

Test positiv

Sie verbeugte sich vor den Herren. „Ich danke ihnen, dass sie mir einen Praktikumsplatz in ihrer Firma geben konnten.“ Sagte Mikako.

„Nicht so förmlich. Du bist meine Lieblingsschwiegertochter. Apropos, wann wollt ihr heiraten?“

Mikako schaute Fujitaka fragend an. „Darüber haben Ro und ich uns noch gar keine Gedanken gemacht.“

Fujitaka Saeki blickte Mikako fragend an. „Aber ihr wollt doch?“

Mikako nickte. „Ich glaub schon, dass Ro will.“

„Was heißt du glaubst, entweder du weißt es oder du weißt es nicht.“ Meinte Fujitaka.

Mikako seufzte. „Ich habe mit Ro noch nie so wirklich drüber gesprochen.“

„Aber Mädchen, ihr seid doch verlobt.“

„Ja, das stimmt schon. Aber wir haben uns nie über einen genauen Termin Gedanken gemacht.“

„Tut das, Kind. Nicht das Ro noch auf andere Gedanken kommt.“ Sagte er und schaute Mikako an. „Und nun geh wieder an die Arbeit. Nachher heißt es noch Chef lenkt Praktikantin von der Arbeit ab oder umgekehrt.“ Mikako nickte und ging aus dem Büro.
 

Shikku und Mikako standen vor einer gewissen Praxis. Mikako schluckte schwer.

„Was machst du dir denn nun für Sorgen?“ fragte Shikku.

„Na ja. Eigentlich weiß ich es selber nicht. Aber Shikku, ich bin doch erst 19 Jahre. Ich kann noch kein Kind bekommen.“

„Warum nicht?“ Mikako zuckte mit den Schultern. „Was die Leute denken, kann doch egal sein. Wichtig ist, was Ro und deine Liebsten denken.“ Mikako nickte. „Und außerdem wärst du eine tolle Mutter. Lass uns da nun rein gehen.“ Sagte Shikku und ging voraus.

„Du hast vielleicht Recht.“ Sagte Mikako und folgte ihrer Freundin in die Praxis.
 

Währenddessen arbeitete Ro im Krankenhaus. „Ist der Doktor Saeki zu sprechen?“ fragte ein junger Mann an der Rezeption nach.

„Wer möchte mich sprechen?“ fragt Ro, der mit dem Rücken zu dem jungen Mann, an der Rezeption stand. Er drehte sich um und blickte in ein nichtfremdes Gesicht. Blonde Haare rahmten es ein.

„Eagle…“ brachte Ro nur hervor.

„Schön dich wieder zu sehen, Bruder.“ Meinte Eagle. Ro trat zu seinem Bruder und umarmte ihn. „Schön, dass du zurückgekommen bist. Womit habe ich deinen Besuch im Krankenhaus verdient?“

„Ich wollte dich alleine sprechen.“ Sagte dieser.

Ro nickte. „Schwester Mary, ich bin in der Cafeteria, wenn es etwas wichtiges gibt.“ Diese nickte. Ro und Eagle gingen einen langen weißen Gang entlang.
 

Mikako saß nervös auf dem Sofa und versuchte sich auf ihre Lieblingssoap zu konzentrieren. Doch wirklich gelang ihr das nicht. Tsuki hatte sich inzwischen zu ihr gelegt und schaute Mikako fragend an. Endlich, ein Schlüssel drehte sich im Türschloss.

„Hallo Süße.“ Sagte Ro und trat ein. Mikako sprang auf und eilte zu ihm um ihn mit einen Kuss zu begrüßen. Ro drückte sie an sich.

„Ich muss dir was sagen.“ Fingen beide gleichzeitig an.

„Ja?“ fragten sie wieder gleichzeitig.

Sie grinsten. „Du zuerst.“ Meinte Ro dann.

Mikako schüttelte den Kopf. „Nein du.“ Sagte sie.

Sie setzten sich gemeinsam aufs Sofa. „Gut, dann fang ich an.“ Meinte Ro. Mikako nickte. „Wir haben doch noch das Zimmer frei.“ Sie nickte. „Ich habe Eagle heute getroffen. Er hat mich gefragt, ob ich einen Platz wüsste, wo er wohnen kann. Na ja und ich hätte ihn gerne wieder um mich. Na, was sagst du dazu? Du wirst ihn mögen, meinen Bruder.“ Sagte Ro.

Mikako nickte. „Ja, bestimmt.“

„Und? Was sagst du dazu?“

Na ja, ich bin schwanger Ro, wollte sie ihm eigentlich sagen. Aber sie brachte es im Moment nicht über die Lippen und seufzte.

„Was ist denn?“ fragte er sie.

Sie lächelte „Ich freu mich Eagle kennen zu lernen.“

Er nickte. „Er mag dich jetzt schon?“

„Warum? Er kennt mich doch gar nicht.“

„Na ja er hat wohl schon mit Kyo und Sarumi gesprochen.“ Mikako lächelte. Ro drückte sie an sich. „Weißt du, du bist der wundervollste Mensch den ich kenne, Mikako.“ Sie lächelte. „Bevor ich dich kennen gelernt hatte, hätte ich es nie für möglich gehalten, dass sich wieder ein angenehmes Verhältnis zu meinem Vater haben werde oder dass ich Sarumi und nun Eagle je wieder sehen würde.“

„Aber ich doch meistens gar nichts gemacht.“ Versuchte sie sich recht zu fertigen.

„Das stimmt nicht. Du bezauberst jeden mit deinem Charme.“

„Meinst du?“

Er nickte und küsste sie. „Du bist der liebevollste Mensch der Welt und ich bin so glücklich, dass du bei mir sein willst.“

„Du bist doch auch ein wundervoller Mensch, du hilfst doch auch Menschen tagtäglich.“

„Du hast ja Recht. Aber du machst das mit deinem Wesen. Ich mache es weil es Beruf ist.“

Sie blickte ihn an. „Es ist mehr als dein Beruf. Es ist schließlich dein Traum.“ Sie lächelte ihn an und streichelte ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ro küsste sie. „Ich liebe dich.“

Sie schmiegte sich an ihn an. „Ich liebe dich auch, Ro.“ Er drückte sie an sich und streichelte über ihren Rücken. „Du wolltest mir doch was sagen.“

Sie blickte ihn wieder an. „Ach weißt du... Es ist nicht so wichtig.“

„Na komm, sag es mir.“

Mikako seufzte. Sie hatte sich zwar vorgenommen es ihm heute zu sagen, doch irgendwie, da nun Eagle kommen wird. Irgendwie meinte sie, dass es nicht mehr die richtige Stimmung und Zeit war, ihm zu sagen, das er bald Vater werden würde.

„Weißt du, ich muss dir was sagen...“ Er blickte sie mit großen fragenden Augen an. „Was würdest du sagen, wenn du Vater werden würdest?“

„Was soll ich dazu sagen? Ich würde mich freuen.“ Drückt sie an sich. „Das würde doch nur noch unser Glück vervollständigen. Du weißt doch, ich will eine Horde von Kindern.“

Sie nickte. „Ro, ich muss dir was gestehen. Ich... ich meine wir... also ich...“

„Was denn?“

Sie seufzte. „Ich bin schwanger.“ Sie traute ihm gar nicht in die Augen zu schauen.

„Ist das wahr?“ Er hatte ihr Kinn mit seinem rechten Daumen angehoben um ihr ins Gesicht zu blicken. Sie nickte. Er drückte sie an sich. „Mikako, das ist wunderbar.“

„Ja?“

„Aber natürlich. Ich freue mich so sehr.“ Blickt sie wieder an. „Aber warum hast du mir das nicht gleich gesagt? Hattest du etwa Angst?“

„Nein Ro, nicht Angst. Mir war nur mulmig zu Mute.“

Er küsste sie. „Ich liebe dich und das ist eine wundervolle Neuigkeit.“ Er stand von der Couch auf und hob sie auf seine Arme und ging mit ihr in sein Schlafzimmer.

„Was hast du vor?“

„Das sehen wir dann, meine Liebste.“ Sagte er und legte sie sanft aufs Bett.
 

Sollte das wirklich alles so einfach sein?

In der Vergangenheit mussten wir immer für unsere Liebe und unser gemeinsames Glück kämpfen. Kann es wirklich sein, dass dieses Kind ihr Glück vollenden würde?
 

Es wäre so schön, wenn ihr Glück nun endlich vollendet sein könnte. Dass sie endlich ein wundervolles und friedliches Leben zuhaben würde.

Mikako seufzte und blickte auf. „Ich hoffe es.“ Sie legte ihre Hände um ihren Unterleib und lächelte zufrieden.

Auf ein Neues!

Es klingelte. Mikako die den ganzen Vormittag schon in der Küche verbracht hatte und alles mögliche backte, weil sie Langeweile hatte, hüpfte nun quietschvergnügt zur Tür und öffnete diese. Ein blonder Mann schaute sie mit großen blauen Augen an.

„Du bist Mikako?“ Fragte er sie. Sie nickte, wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab, lächelte ihn an und reichte ihm nun ihre vom Mehl befreite Hand. „Ja, die bin ich und du bist bestimmt Ros Bruder Eagle.“

Eagle nickte. „Freut mich dich kennen zu lernen.“

Sie lächelte und ließ ihn in ihre Wohnung. „Also, in dem Zimmer, dass du beziehen wirst, hat Kamui ab und an drin geschlafen, also wundere dich nicht, wenn du in irgendwelchen Schubladen oder im Bett Spielsachen findest.“

Er lächelte. „Ja, Ro hatte mir schon erzählt gehabt, das Kamui oft bei euch zu Besuch war.“ Mikako lächelte. Irgendwie wusste sie noch nicht so Recht wie sie mit ihrem neuen Mitbewohner umgehen sollte. „Hast du schon gefrühstückt?“ Fragte sie ihn.

„Ja, aber danke sehr. Aber ich komme sehr gerne auf das Angebot zurück.“

Mikako nickte und öffnete ihm die Tür, des Zimmers, wo er nun untergebracht war. Sie ging ans Fenster und öffnete etwas. „Wenn etwas ist, ich bin in der Küche. Achso, das Bad ist zwei Türen weiter rechts.“

Eagle nickte mit einem Saeki-Lächeln.

„Ihr Vater lächelt wie sie.“ Sagte sie.

„Dann haben wir ja wenigstens etwas gemeinsam.“ Sagte Eagle. Mikako merkte die angespannte Stimmung und sie hoffte, dass sie auch Eagle wieder in die Familie brachte.

„Miau.“ Hörte sie Tsuki sich melden. Das kleine Kätzchen stand im Türrahmen und schaute die beiden an. Mikako ging zu ihr hin und nahm sie auf den Arm. „Ich hoffe du hast nichts gegen Katzen. Das ist Tsuki.“ Stellte sie ihm ihre Katze vor.

„Nein, ich mag Katzen sehr.“ Sagte und kraulte das Kätzchen. Mikako lächelte. „Ich glaube sie hat Hunger, deswegen hat sie sich gemeldet. Wenn etwas ist...“

„Du bist in der Küche.“ Sagte Eagle mit einem Lächeln. Mikako nickte und ging aus dem Zimmer wieder in die Küche. Sie setzte ihre Katze ab und reichte ihr ein Schälchen mit Milch.
 

Mikako vernahm das Klacken im Schloss und wusste das Ro nun endlich nach Hause kam. Sie saß am Küchentisch und verzierte mit bunten Zuckerguss ihre Muffins. Doch nun wollte sie ihn begrüßen. Sie eilte zur Tür und schenkte ihm einen Begrüßungskuss. Er lächelte sie an. „Na du wundervollstes alles weiblichen Wesen, wie geht’s dir?“

Sie lächelte. „Du bist süß und mir geht’s gut. Ich hab deine Lieblingsmuffins gebacken.“

„Ich rieche es. Sag mal, ist Eagle schon hergekommen.“

Mikako nickte. „Ja, ich hab ihn schon in sein neues Zimmer eingewiesen.“

„Du bist ein Schatz.“ Sagte er, küsste sie noch mal, hängte seine Jacke an den Hacken und schaute mal nach seinen Bruder. Mikako lächelte. Vielleicht, war es ja doch ganz gut, wenn sein Bruder hier auch noch wohnte. Es klingelte noch mal. Da Mikako eh noch im Flur stand, öffnete sie sofort. Und das freche und strahlende Gesicht von Kamui strahlte sie an.

„Kamui.“ Sagte Mikako erfreut und drückte den Kleinen an sich.

„Hallo Mikako.“ Sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Mama ist noch unten, aber sie kommt auch hier hoch. Ich wollte gleich zu dir.“

„Na dann komm doch rein.“ Sagte sie und schloss die Tür hinter dem Kleinen. Inzwischen war er auch schon 10 Jahre alt. Aber er war einfach immer noch ihr kleiner, vermutlich würde er das auch bleiben, bis er ins Jugendalter kommen würde oder wenn er erst selber Kinder haben würde. Sie lächelte.

„Hier riecht es aber gut. Hast du wieder gebacken?“ Fragte er sie und schaute sie mit den selben großen Augen, wie damals, an.

Sie nickte. „Ja, ich habe auch Muffins gemacht.“

„Auch die, die ich so gerne esse?“

Sie nickte mit einem Lächeln. „Du kannst ja mal Ro holen gehen. Er ist in dem Zimmer wo du immer schläfst, mit Eagle.“

„Eagle?“

„Ja, kennst du ihn schon?“

„Meine Mama hat mir von ihm erzählt. Das ist doch Ros Bruder.“

Mikako nickte. „Geh und schau selber nach. Ro freut sich doch auch, dass du da bist.“ Sagte sie und lächelte. Mikako ging in die Küche, stellte die Muffins auf ein Tablett und servierte sie auf dem Esszimmertisch. Kaffee und Tee hatte sie schon gemacht und den Kakako für Kamui, der war auch schnell gemacht.

„Mikako!“ hörte sie Ro rufen. Doch da sie gerade nicht vom Herd wegkonnte, weil sonst die Milch anbrennen würde, also antwortete sie ihm nur. „Bin in der Küche, kann aber gerade nicht weg.“

Also kam Ro und umarmte sie. „Kamui ist da.“

„Ja, das weiß ich. Ich hab ihn herein gelassen.“ Sagte sie mit einem Grinsen. „Wie gefällt es Eagle?“

„Ich glaube, ganz gut. Er ist froh und dankbar, dass er bei uns unterkommen konnte.“ Er streichelte ihren Unterleib. „Was meinst du, wird es ein Junge oder ein Mädchen?“

„Du hast es doch noch keinem gesagt?“ Fragte sie ihn. Er schüttelte mit einem Lächeln den Kopf. „So wie du es wolltest, hab ich noch kein sterbenswörtchen darüber gesagt.“

„Das ist gut.“

„Warum eigentlich?“

„Weil ich es erst noch irgendwie Anzu sagen will, weiß nur noch nicht wie. Ich will halt nicht, dass es alle schon wissen, nur Anzu noch nicht, nur weil ich noch keine gute Möglichkeit gefunden hatte, es ihr zu sagen.“

„Verstehe.“ Er küsste sie. „Du bist süß.“ Sagte er.

„So Milch ist fertig.“ Sagte Mikako und nahm den Topf vom Herd. „Wo hast du den Kamui gelassen?“ Fragte sie und setzte seinen Kakao an.

„Er unterhält sich mit Eagle.“

„Meinst du, das geht gut.“

„Warum sollte es nicht? Mach dir nicht so viele Sorgen.“ Mikako nickte.
 

„Mikako?“ Suchte Eagle sie in der Wohnung. Diese saß auf der Couch und ging ein paar Modeskizzen für Aoki durch. „Ich sitze im Wohnzimmer, Eagle.“ Er schmunzelte, als er die Katze, die sich auf Mikakos Beine gelegt hatte, sah. „Ich wollte dich was fragen, besser gesagt um etwas bitten.“ Fing Eagle an und setzte sich auf den Sessel, ihr gegenüber.

„Ja, wobei kann ich dir helfen?“ fragte sie ihn mit einem Lächeln.

„Ich möchte mich mit meinem Vater treffen.“ Sie schaute ihn erstaunt an. Sie hatte so etwas erhofft gehabt, denn sie hatte es irgendwie zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, die Familie Saeki wieder zusammen zuführen. Aber wobei sollte sie ihm denn da helfen. „Aber warum brauchst du denn dabei meine Hilfe?“

„Na ja, ich hatte es ja schon bei ihm versucht gehabt. Aber er will mich nicht sehen.“

„Das glaube ich nicht.“

„Er hat mich vor verschlossener Tür, im Regen stehen lassen.“ Sie seufzte. Fujitaka war schon ein schwerer Fall. „Und da ich durch meine Verwandten weiß, dass du einen guten Draht zu meinem Vater hast.“

„So würde ich das aber nicht nennen.“ Wollte sie ihm widersprechen.

„Ich meine, du hast Ro und Sarumi wieder zu ihm bringen können.“ Mikako seufzte, das stimmte schon was er da sagte. Aber sie wusste nicht wie sie ihm helfen konnte.

„Wenn du ihn besuchen gehst und mich einfach mitnimmst, wird er mir die Tür bestimmt nicht mehr vor der Nase zuschlagen.“ Mikako wusste nicht, ob sie ihm da zu stimmen sollte, aber sie wollte ihm ja helfen. Also nickte sie. „Gut, ich versuche dir zu helfen.“ Sie stand vorsichtig auf, ohne ihre Katze groß zu wecken und rief Fujitaka an, um mit ihm ein Treffen für morgen zu vereinbaren. Er hatte nichts dagegen, nein, er freute sich so gar seine zukünftige Schwiegertochter mal wieder zu Gesicht zubekommen.

Sie legte auf. „Also dann treffen wir uns morgen, mit deinem Vater.“ Teilte sie ihm mit. Er lächelte. „Ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell zu sagt.“

Mikako nickte mit einem Lächeln. Aber irgendwie war ihr auch mulmig zu mute. Fujitaka hatte bestimmt seine Gründe warum der Eagle draußen stehen ließ und wenn sie ihn morgen heimlich mitbrachte, war er bestimmt auch sauer auf sie. Sie seufzte innerlich. Was hatte sie sich dabei wieder gedacht.
 

Mikako war nervös. Sie wusste nicht, wie Futjitaka mit dem Besuch seines Sohnes reagieren würde und vor allem wie er reagieren würde, dass sie ihn mit angeschleppt hatte. Die Haushälterin wies die beiden in die Bibliothek des Herren. Mikako wusste wo das ist, sie brauchte aber länger als sonst, in den Raum, da Eagle sich die bekannten Gemälde im Haus anschaute. „Es hat sich nichts verändert.“

Mikako lächelte. „Das hatte Ro damals auch gesagt.“

„Ja?“ Sie nickte und sie führte ihn in die Bibliothek.

„Hallo Herr Saeki.“ Er drehte sich zu ihr um du lächelte sei an.

„Mikako, schön, dass du kommst.“ Safte Fujitaka Saeki, als er sie erblickte, doch dann weiteten seine Augen sich, als auch Eagle eintrat.

„Hallo Vater.“ Sagte Eagle und blickte diesen an. Dieser schaute nun Mikako mit wütenden Augen an. „Warum hast du ihn mitgebracht?“

„Er wollte sie sehen.“

„Hast du sie also mithineingezogen?“ Fragte Fujitaka Eagle. Fujitakas Stimme klang aufgebracht. Er war sichtlich sauer, wenn Mikako auch nicht ganz erkennen konnte, auf wen er sauer war.

„Herr Saeki...“ wollte sie anfangen.

Doch seine Blicke, sagten ihr, dass sie lieber schweigen sollte. „Mikako, ich kenne deine Absichten und dass du die Familie Saeki nur wieder zusammen führen willst.“ Nun blickte er Eagle an. „Warum musstest du sie so ausnutzen und für deine Pläne benutzen.“

„Du verstehst das falsch Vater.“

„Nein, ganz bestimmt nicht? Was willst du? Geld?“

Nun wurde auch Eagle wütend. „Ich wollte dich nur sehen, Vater, mehr wollte ich nicht.“ Er ging aus dem Zimmer und schlug die Tür der Bibliothek mit einem Schlag zu, dass es im ganzen Haus hörte. Mikako war zusammen gezuckt.

„Du musst ihm entschuldigen, er ist ein sehr großer Temperamentsbolzen.“ Sagte Fujitaka.

Mikako ging auf den Herren zu. „Herr Saeki. Eagle, hat mich nur gebeten ihn mitzunehmen, weil sie ihn ja sonst nicht mal ins Haus lassen.“ Sie setzte sich auf einen Stuhl und schaute auf ihre zusammengefalteten Hände, die in ihrem Schoss lagen. Sie seufzte leicht.

Er blickte sie an. „Es wird schon seine Gründe haben, Mikako.“

„Aber Herr Saeki, Sarumi und Ro haben sie doch auch wieder in ihr Herz geschlossen und Eagle ist nun zurück gekommen um ihre Firma zu übernehmen.“

„Was sagst du da?“ Fragte er erstaunt.

Mikako nickte. „Er hatte gemerkt, auf seinen Reisen, dass es nicht fair war, ab zu hauen. Aber das hatte er nur gemacht, weil er nicht wollte, dass sie seine Brüder weiterhin so unfair ihm gegenüber behandeln. Er wollte nicht das er Shotaru oder Ro gegenüber bevorzugt wurde.“ Erzählte Mikako ihm die Geschichte, die Eagle ihr gestern noch erzählt hat. Fujitaka setzte sich ihr gegenüber und seufzte. „Ach Mikako, ich hab mal wieder alles falsch gemacht, nicht?“ fragte er sie.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, haben sie nicht. Sie können immer zu ihm gehen und ihn in ihre Arme schließen, darauf wartet Eagle doch bestimmt nur.“ Sagte Mikako und lächelte ihn an.

Fujitaka kniete vor Mikako nieder und schaute sie an. „Du bist wirklich ein wundervolles Wesen und ich bin sehr froh, wenn Ro dich endlich heiratet und ich dich meine Tochter nennen darf.“

Mikako lächelte glücklich und umarmte den Herren. „Ich freue mich auch schon.“



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Von: abgemeldet
2007-06-06T17:40:45+00:00 06.06.2007 19:40
hey das ist en geiles hammer ff bitte schreibe doch noch weiter mgf jatevolim

Von: abgemeldet
2007-05-28T20:43:23+00:00 28.05.2007 22:43
hey das ist ja der hammer ich war so versuncken in die geschichte richtig toll
hoffe du schreibst weiter würde gerne die hochzeit und die geburt lessen und wenn es möglich ist wie es danach weiter geht danke grüß jatevolim
Von:  kaya17
2006-09-06T15:48:14+00:00 06.09.2006 17:48
Super das hast du schön gemacht (:
Von: abgemeldet
2006-08-30T19:18:30+00:00 30.08.2006 21:18
Klasse,klasse,klasse, klasse!!
Mach weiter so!!
Und nicht die ENS vergessen^^
Deine Mondin
Von: abgemeldet
2006-08-30T18:57:27+00:00 30.08.2006 20:57
schööönn!!!
Mach weiter so und beim nöchsten kap will ich wieder ne ens^^
Deine mondin
Von: abgemeldet
2006-08-30T17:47:53+00:00 30.08.2006 19:47
Macxh ganz schnell weiter das Kap war spitze^^
Deine Mondin
Von: abgemeldet
2006-08-30T17:32:38+00:00 30.08.2006 19:32
Ich fand das kap klasse^^
Mach weiter so und danke für die ENS^^
Deine mondin
Von: abgemeldet
2006-08-29T12:42:47+00:00 29.08.2006 14:42
hEY HEY
ICH HABE AUCH NE GESCHICHTE VON mISSILE hAPPY

weißt du was mich noch viel merh zum hüpfen bringt
nicht nur deine geile fanfic
sondern auch, das sie anderes ist.
Als der rest.
Ich kan einfach nicht
du bist die erste die so was schreibt.
*freu*

genial
Von:  hiiime
2006-08-21T14:05:52+00:00 21.08.2006 16:05
chuaaaaaaaaaaa >.< jippüü ick bin die erste XDDDD
nyo nyooo *.* alsooo wundahypschhääs kapi war des ma widda. ^.^
äähm ick blick da noch net so ganz durch (wahrscheinlich weil ick es vergessn hab) wer ist jetzt alles mit ro verwandt??? also wie viele geschwista und so und wie heißén die nochma? O.O
tollääs kapi wirklich! nur das die imma wesen zu mikako sagen findsch en bissl komisch ö.ö könntn ja sagen wundervolle frau *.*

nyo nyo also bis zum nexten kapiii
luuuv <3 <3 <3 *~Kimy~*
Von:  hiiime
2006-08-16T12:14:39+00:00 16.08.2006 14:14
**.** oh my good wie wondaafUUlll *.* hach jaaaaaa...........
ö.ö wenn noch ein problem kommt dann hoff ick das es nur ein kleinäs problemchärn ist und net wat großes belastendes..schließlich is sie schwanga und da braucht sie ruhe und entspannung XDDDDDDDDDDDD

nyo nyo schriibell snääl weita ja?? *.*

babaaa *~Kimy~*


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