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Thread: "Denglisch" oder "Der Untergang der deutschen Sprache

Eröffnet am: 08.08.2006 17:17
Letzte Reaktion: 23.12.2006 19:14
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 Teyl "Denglisch" oder "Der Untergan... 15.12.2006, 18:04
"Denglisch" oder "Der Untergan... 19.12.2006, 18:48
 silberstreif "Denglisch" oder "Der Untergan... 23.12.2006, 00:33
 Manila "Denglisch" oder "Der Untergan... 23.12.2006, 11:44
"Denglisch" oder "Der Untergan... 23.12.2006, 19:14
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Von:    Teyl 15.12.2006 18:04
Betreff: "Denglisch" oder "Der Untergang der deut... [Antworten]
> Was daran besonders lächerlich ist, ist die Tatsache, dass die meisten gar nicht wissen, was diese Begriffe, die sie da verwenden, in Wahrheit bedeuten, z.B. tight.

Es reicht wenn sie die Bedeutung im Kontext respektive der Verwendung kennen. Denn Etymologischen Hintergrund zu dem Begriff abzufragen halte ich fuer recht sinnbefreit.

Wir benutzen schliesslich auch ohne die neueren Einfluesse Begriffe aus Fremdsprechen, deren Bedeutung im Laufe der Zeit abgewandelt wurde und die wir zum Grossteil nicht mehr sprechen.

> Irgendwo wurde Denglisch hier als "Fortschritt" bezeichnet.

Richtig, wobei "Fortschritt" es vielleicht weniger gut umschreibt als natuerliche Entwicklung respektive Anpassung an die Zeit.

> [..] so dermaßen misshandelt wird, dass sogar ich meine Altersgenossen kaum noch verstehe

Die Herrausbildung eines Jugendslang zur Abgrenzung gegenueber den Aelteren ist ein absolut normale, psyschologisch sinnvoller Vorgang, der nicht erst mit den Anglizismen vorhanden war.

Kurz, die Eltern der Hippies oder 68'er haben ihre Kinder im gleichem Masse nicht verstanden und die Sprache gefaehrdet gesehen. Trotzedem sind die nicht nur halbwegs gut gedeihen sondern haben auch Lyric verfasst.

> Aber Sachen wie "Ich geh mal eben walken (= spazieren)." sind einfach nur peinlich und zeugen nur [..]

Davon das der Betroffene einer Sportart nachgeht.
'Walken' hat fuer Fans soviel mit spazieren zu tun wie fuer einen Zeichner professionelles zeichenen gleich malen ist.

> Die Franzosen haben das schon vor längerer Zeit verstanden.

Die Franzosen haben in dem Bezug schon vor laengerer Zeit einen gewaltig an der Klatsche. Respektive grenzt es an Ausgrenzung Fremder.

Ich sehe nicht ein wieso wie nun vom Computer bis zum Mailen neue Begriffe erfinden sollten, was dann vorallem besonders gut kommt wenn man jemanden dort helfen muss.
Auch deutsche Musik ueber Gewalt respektive ein Verbot auslaendische Musik mehr als X Prozent der Zeit zu spielen in den Aether zu pruegeln halte ich fuer falsch.
Zudem wuerde damit der letzte untertitelte Spielfilm oder Serie aus dem deutschen Fernsehprogramm fliegen.
Wie es um das englisch oder generell die Fremdsprachenkenntnisse der Franzosen bestellt ist kann man sich dann auch denken.
[..]

Sorry, aber soweit rechts war Deutschland schonmal, und sollte es nicht wieder sein.
You might say everyone of us is a fiddler on the roof
trying to scratch out a pleasent simple tune
without breaking his neck



Von:   abgemeldet 19.12.2006 18:48
Betreff: "Denglisch" oder "Der Untergang der deut... [Antworten]
Ich persönlich schätze das derzeitige Deutsch sehr, verwende aber auch Begriffe, welche heute nicht mehr angewandt werden. Anglizismen finde ich erst schädlich, wenn sie zu mangelnder Rechtschreibung führen und somit zur, etwas übertrieben dramatisch ausgedrückt, zur verdummung.
In einem gewissen Maße ist es annehmbar, jedoch sollte man darauf achten, dass man sich einen Umgangston bewahrt, um nicht vollkommen von der Masse abgeschnitten zu werden. Wie schon gesagt wurde, ein Slang dient der Abgrenzung von vorher gegangenen Generationen, als auch von gewissen Gruppierungen. Spricht nur noch in diesem Slang provoziert man also, dass nur die eigene Gruppierung einen versteht.
Dem sollte man vorbeugen. Im Unterricht sollte man evtl. verstärkt diese neuen Begriffe mit einbringen, um eben dieser Verdummung entgegen zu wirken.

Solange Anglizismen also im Rahmen bleiben, sind sie durchaus vertretbar, immerhin verwenden wir ebenso französische Wörter oder welche mit dem Urpsrung aus dem Latein.
Ah ja...



Von:    silberstreif 23.12.2006 00:33
Betreff: "Denglisch" oder "Der Untergang der deut... [Antworten]
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> Ich persönlich schätze das derzeitige Deutsch sehr, verwende aber auch Begriffe, welche heute nicht mehr angewandt werden.

Ich ebenfalls, wobei ich diese eher älteren Wörter zum Teil liebe und zum Teil einfach normal benutze... jedoch stelle ich häufig fest, dass mich Altersgenossen (ich bin 17) nicht wirklich verstehen.
Du meinst, ich soll einen Umgangston bewahren... nun, es ist schwer, wenn Klassenkameraden mit dem Wort "Masochist" Probleme haben.
Bei Angizismen auf der anderen Seite sind plötzlich viele Top. Besonders die aus der HipHop-Szene wirken teilweise amerikanisch, wobei auch noch ebenso häufig Wörter aus dem Russischen dazu kommen. Bei dem Mix dann daraus, versteht man nichts mehr als Außenstehender.

Und der Unterricht... seien wir realistisch, WEN interessiert das in der Schule? Die meisten haben mit den normalen etwas anspruchsvolleren Alltagswörternprobleme. -.-

Ich persönlich bin für eine Einschränkung der Angliszismen. immerwieder fällt es mir negativ auf, dass selbst im Fernsehen statt Ort "location" gesagt wird. Überflüssig.
In einem gewissen Rahmen beleben sie die Sprache, aber es nimmt überhand.

Besorgniserregend ist aus meiner Sicht, dass die Sprache kaum wohl verschwinden, also unmodern wird, eher im Gegenteil. Im krassesten Fall werden in 200 Jahren in gesamt Europa die meisten Menschen Englisch sprechen und nur wenige die ursprünglichen Sprachen. Es hat bereits begonnen... und es ist wohl unaufhaltsam.
Harry: *sieht Sirius durch den Vorhang fallen* Endlich... ich dachte schon, er würde für immer seine Flöhe auf mich übertragen!

Wurmschwanz: Du willst mich töten, Voldie? Gut... aber eines wollte ich schon immer sagen! Katzen sind furchteinflösender als du!




Von:    Manila 23.12.2006 11:44
Betreff: "Denglisch" oder "Der Untergang der deut... [Antworten]
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Das ganze Theater um "Denglisch" geht mir langsam auf die Nerven. Ich verstehe die Sprachpuristen, die sich verzweifelt an eine "reine", deutsche Sprache klammern, einfach nicht. Die Sprache hat sich schon immer verändert und so wird es auch in Zukunft sein. Der Vormarsch des Englischen lässt sich eh nicht mehr aufhalten. Ich mag Deutsch auch, dennoch verwende ich manchmal Anglizismen. Wieso? Weil ich sie nicht als Gefahr für die deutsche Sprache sehe.

Ich lebe in der Schweiz und das stehen Anglizismen an der Tagesordnung, ohne dass es jemanden auffällt. Worte wie "fooden" oder "jumpen" sind längst alltäglich geworden. Bei uns heisst das halt "Ich gah jetz mal go fuudä." (Ich geh jetzt mal essen.) Stört das jemanden? Also mich nicht.

Um auf ein anfängliches Beispiel von _Frost_ zurückzukommen:
> Alta, ich hab jetzt ne neue Homenumber undn eigenes Phones, das is >voll tight!

*lach* Hast du je schon mal jemanden SO reden hören? Ich für meinen Teil halte das für eine Übertreibung. Und wenn jemand so redet, dann ist er (bei uns jedenfalls) sofort dem Spott ausgesetzt xD

Solange Anglizismen sinnvoll und nicht ständig eingesetzt werden, halte ich es für eine gute Sache. Und solange es noch einigermassen intelligente Menschen gibt, die sich nicht zu sehr von den Medien beeinflussen lassen (und die gibt es!), wird Deutsch weiterhin bestehen. Zwar mit einer Prise Englisch, aber mal ehrlich: Ist das wirklich sooo schlimm?
"Das ist ne schlechte Zeit für Optimisten, die müssen schrecklich einsam sein
Also lasst sie uns ein wenig unterstützen, wer will schon gern alleine sein?"
~ Silbermond
Zuletzt geändert: 23.12.2006 13:40:12



Von:   abgemeldet 23.12.2006 19:14
Betreff: "Denglisch" oder "Der Untergang der deut... [Antworten]
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Ich kann dem nur zustimmen, die deutsche Sprache sollte sich nicht durch etwas so niederes wie die Konsumgesellschaft vernichten lassen.
Ich bin zwar Auslaender, dennoch ist mein Wortschatz ausgebildeter als der, der meisten Deutschen und sowas finde ich sehr bedenklich. Auch die Satzstellung leidet sehr unter diesem aufgebauschten "denglisch", was wohl daraus resultiert, dass die Meisten in dem Glauben aufwachsen, dass das "cool" sei.
Also lasst die alte Sprache wieder aufleben!


Möp~~ Blah...


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